Oh ihr glaubt gar nicht, wie toll ich das finde, dass ich jetzt wieder so schöne Kommentare bekomme! <3<333
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Kapitel 11: Wunde heile.
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Den Titel des Kapitels kann man nicht nur auf Yuumis Wunden beziehen...
Wörteranzahl: 1894 Wörter
(Hab nicht gemerkt, dass es schon wieder etwas mehr als sonst gewworden ist x3)
[tab=Kapitel 11]
Tsunade verlor keine Zeit und kam sofort zu mir rüber. Sie nahm mir die mit meinem Blut voll gesaugten Verbände ab und stoppte die Blutung. Dafür brauchte sie gerade mal 3 Minuten. Die Frau war echt fantastisch. Mit dem Bluten meiner Wunde, verendete auch ein Großteil der Schmerzen. Darüber war ich ziemlich froh. Aber natürlich würde die Genesung an sich noch eine ganze Weile dauern. Ich war ja schließlich nicht Naruto.
„Also. Yuumi, ich möchte, dass du noch zwei Tage hier im Krankenhaus bleibst, damit wir dich noch etwas im Auge behalten können. Dann darfst du von mir aus gerne wieder raus. Aber Missionen wird es die nächsten ein bis zwei Wochen bestimmt nicht geben. Die Wunde ist zwar jetzt fürs erste wieder geschlossen, aber sie könnte wieder aufreißen, wenn du dich überanstrengst und nach dem, was ich von Nashi gehört habe, wäre mir das wirklich lieber. Ihr alle werdet in nächster Zeit auch keine Missionen bekommen. Ich habe in letzter Zeit kein gutes Gefühl in der Magengegend.“, sagte Tsunade erst in einem liebevollen und dann in einem nachdenklichen Tonfall.
Nashi hatte während der ganzen Behandlung wissbegierig über Tsunades Schulter geschaut und dabei immer mal wieder einen erstaunten Blick auf ihre Hände geworfen. Natürlich. Immer hin war er ja auch ein Iryonin. Tsunade könnte ihm noch viel beibringen. Sie war immerhin eine echte Legende. Hana und Naruto waren auch da geblieben. Bei Naruto war mir das ziemlich klar gewesen, dass er bei mir bleiben würde, aber bei Hana war ich doch überrascht. Vielleicht habe ich sie ja völlig falsch eingeschätzt. An ihrem Blick konnte man zwar wie immer keine Gefühlsregung entdecken, aber mein Gefühl sagte mir, dass allein die Tatsache, dass sie noch dort in der Ecke stand bedeutete, dass sie sich doch Sorgen machte. Und mein Gefühl liegt in solchen Sachen oft richtig.
Die zwei Tage, die ich noch hier im Krankenhaus bleiben musste, waren jedenfalls die Hölle. Als das Schwert des einen Typen meine rechte Schulter durchbohrt hat, wurden dabei offenbar ein paar wichtige Nerven oder Muskeln durchtrennt und mein Arm lag deshalb in einer Schlinge. Das fand ich dann besonders toll, weil ich Rechtshänderin bin und mit links so gut wie gar nichts vernünftig hinbekomme. Schlimm fand ich außerdem noch, dass keiner wusste, warum diese Typen hier in Konoha gewesen waren. Und jetzt, wo sie tot waren, konnte das auch keiner mehr herausfinden. Die hatten ja nicht mal ein Stirnband oder so was dabei.
Jedenfalls musste ich also, wegen meinem Ruhe brauchenden rechten Arm, im Moment immer irgendjemanden dabei haben, der mir dann half, zu essen ohne zu kleckern und so. Nashi übernahm diesen Job oft. Überhaupt ließ er mich in den letzten Tagen, glaube ich, am liebsten gar nicht mehr aus den Augen. Vielleicht hatte er Angst, dass ich wieder angegriffen werden könnte... Er machte sich so viele Sorgen. Aber obwohl er sich so anstrengte, dass es mir gut ging, hatte er mir noch nicht erzählt, was es jetzt mit diesen Narben über seinem rechten Auge auf sich hatte. Aber ich traute mich auch nicht, ihn noch mal danach zu fragen. Wenn er nicht darüber reden wollte, dann wollte ich ihn auch nicht zwingen. Er könnte aber immer zu mir kommen, wenn er es sich anders überlegen würde. Das musste ich ihm sagen. Und dann einfach warten, ob er zu mir kam. Wie blöd, dass er gerade in dieser Sekunde mal nicht bei mir war. Jetzt gerade saß ich mit Hana zusammen in meiner Wohnung. Okay... Sie saß nicht, sondern stand hinter mir und wartete, falls ich bei irgendwas Hilfe brauchen könnte. Ich war gerade dabei, mit meiner unkoordiniert zitternden Hand einen Löffel voll heißer Suppe zu meinem Mund zu führen, als mit einem Mal Naruto durch das offene Fenster in den Raum sprang und direkt neben mir stehen blieb. Hana hatte sofort wieder diesen Blick in den Augen, den ich so schwer deuten konnte. Irgendwie schien sie Naruto interessant zu finden und wollte vielleicht mehr über ihn wissen, aber andererseits kam es mir so vor, als ob noch mehr hinter diesem unscheinbarem Blick lag. Verdammt, ich hasste es, wenn ich eine Miene nicht deuten konnte und bei Hana war es echt ständig so.
„Hey, Yuumi! Ich will dich heute Abend zu einer Nudelsuppe bei Ichirakus einladen! Du kommst doch, oder?“ Irgendwie überrumpelt stimmte ich zu.
„Sicher.“ Ich lächelte ihn an „Treffen wir uns bei Sonnenuntergang vor dem Laden?“
„Klar, ist gut. Bis nachher!“ Und dann war er auch schon wieder weg.
„Was für ein kurzer Besuch...“, murmelte ich und sah dann Hana an. Sie schaute noch immer dahin, wo Naruto eben noch gestanden hatte. Und dann konnte ich meine Klappe wieder nicht halten.
„Hana, Wieso schaust du ihn immer so an?“ Sofort zuckte ihr Blick wieder zu mir und war wieder ausdruckslos. Dann lächelte sie wieder ihr unechtes Lächeln.
„Mach ich doch gar nicht.“
„Tust du wohl. Also, warum? Und das Lächeln brauchst du bei mir nicht.“ Und es wischte aus ihrem Gesicht. Ihr Blick wurde ernst und sie musterte meine Augen lange. Ich hatte das Gefühl, als ob ihr fester Blick mich durchdringen würde. Nach einiger Zeit, sagte sie dann doch noch etwas.
„Du hasst es, dass ich es verlernt habe, zu fühlen, oder?“ Ich schluckte... und nickte dann. Sie fuhr fort.
„Meinst du nicht, dass ich es genauso hasse? Ich hab mir das nicht selbst für mich gewünscht. Ich wurde von klein auf großgezogen, um bei den ANBU für Konoha zu dienen. Da bleibt einem keine Zeit für eine schöne und erfüllte Kindheit, wie man sie eigentlich haben sollte. Meinem Clan, war es immer schon ein großes Ziel, gute ANBU hervorzubringen. Meine Eltern sind bei einer ihrer tollen Missionen draufgegangen, als ich ungefähr 5 Jahre alt war. Heute gibt es auf der Welt kaum noch Leute, die den selben Namen tragen, wie ich. Oder durch das Blut irgendwie mit mir verwandt sind. Tatsächlich würde mir gerade nur ein einziger Mensch einfallen.“ Sie machte eine Pause. „Mein Leben ist nicht besonders lohnenswert...“ Sie schloss die Augen. Nachdem ich das alles gehört hatte, empfand ich tatsächlich Mitleid für sie. Und auch, wenn ich wusste, dass es ihr gar nichts brachte, griff ich, mit meiner linken Hand, nach ihrer Rechten und drückte sie ganz fest.
„Und was hat das alles mit Naruto zu tun?“, fragte ich vorsichtig.
„Das... Eigentlich hat das alles gar nichts mit ihm zu tun. Er weiß es ja nicht mal selbst.“ Ich wurde aus ihren Worten nicht wirklich schau, doch ich wollte nicht weiter bohren. Vorhin war mir erst klargeworden, wie kaputt ihre Psyche eigentlich war. Wie viel Arbeit es wäre, sie dazu zu bringen, wieder zu fühlen, falls das überhaupt möglich war. Aber ich wollte es unbedingt versuchen. Das war ich ihr nach all dem, was wir in dieser kurzen Zeit erlebt hatten, einfach nur schuldig und Nashi würde mir dabei sicher helfen.
Später am Abend machte ich mich dann auf den Weg zum besten Nudelsuppenhaus von Konoha, als die Sonne anfing, sich bedenklich schnell dem Horizont zu nähern. Ich kam ziemlich pünktlich an, doch von Naruto war weit und breit nichts zu sehen. Auch nach gut 15 Minuten, konnte ich ihn nirgends entdecken. Er fing doch jetzt nicht etwa auch schon so an, wie Kakashi und kam immer und überall zu spät?
Die Zeit verstrich und es wurde langsam dunkel. Keine Spur von ihm und mir wurde die Dunkelheit langsam ein bisschen unheimlich. Hunger hatte ich irgendwie auch nicht. Ich schaute mich noch mal zu beiden Seiten um, ob ich ihn nicht doch irgendwo entdeckte, doch nach wie vor kein Naruto. Es war ganz untypisch für ihn, nicht zu kommen, obwohl es um Nudelsuppe ging. Jedenfalls machte ich mich nach gut anderthalb Stunden warten langsam wieder auf den Weg zurück zu meiner Wohnung. Aber ich ging einen Umweg über eine kleine Straße, von der man einen richtig guten Ausblick über das nächtliche Konoha hatte. Die Straße war beleuchtet, also machte mir die Dunkelheit um mich nicht allzu viel aus. Hier und da stand mal eine Bank am Straßenrand. Hier gab es so gut wie keine Häuser. Nur hier und da mal ein unbeleuchtetes Haus und ich wusste, dass weiter hinten, die Straße runter, ein kleiner Supermarkt war. Ich beschleunigte meinen Schritt. Was ich jetzt brauchte, war etwas süßes! Doch ich kam nicht dazu, in den Supermarkt zu gehen, denn davor saß Naruto allein auf einer Bank. Eins von diesen Doppelstiel-Eis´, die man so gut mit anderen teilen kann, hing ihm lose in der Hand. Wie ich ihn so da sitzen sah, wurde mir das Herz schwer. Irgendetwas war passiert. Er sah todtraurig aus.
Bei all den Gedanken merkt ich gar nicht, das ich stehen geblieben war. Ich gab meinen Beinen den Befehl sich zu bewegen und unter Protest machten sie die letzten Schritte, bis ich direkt vor Naruto stand. Als er meine Füße sah, blickte er langsam zu mit auf. Auf seinen Wangen und in seinen Augen glitzerten Tränen. Unmittelbar wusste ich, dass etwas fürchterlicher passiert sein musste.
„Wer...?“, fragte ich, mit heiserer Stimme.
„Jiraya“, flüsterte Naruto zurück. Auch mir kommen Tränen in die Augen.
„Nein...!“ Wie konnte das sein? Niemals hätte ich gedacht, dass er sterben könnte. Sicher. Ich hatte immer ein wenig abfällig über ihn geredet. Er war ein perverser alter Mann gewesen, aber trotzdem habe ich ihn immer aus tiefstem Herzen respektiert. Ich war unglaublich stolz auf Naruto gewesen, als er sein Schüler geworden, und für zweieinhalb Jahre weg gewesen war um zu trainieren. Ich hatte einmal zufällig mit ihm über Naruto geredet und war wirklich stolz auf meinen Freund, weil Jiraya so viel gutes über ihn erzählt hatte. Er hatte so große Hoffnungen in ihn gesetzt, dass selbst ich davon angespornt worden war und alles schaffen konnte, wenn ich es nur wollte. Ich hatte ihn nicht so gut gekannt, wie Naruto, doch ich hatte ihn schon bei unserem ersten Treffen lieb gewonnen und ich wusste, was er Naruto bedeutet hatte.
„Naruto... Es tut mir so leid.“, brachte ich zwischen meinen Tränen hervor. Dann hielt ich es nicht mehr aus, dort so mit ihm zu stehen. Er sah so verletzlich aus. Ich konnte dem nicht standhalten. In solchen Momenten wird einem klar: Auch wenn du ein ANBU bist, du bist trotz alle dem nur ein Kind. Ich beschleunigte meinen Schritt und lief mit geschlossenen Augen die Straße hinunter. Weinend und laut schluchzend. Und dann rannte ich gegen Jemanden. Doch ich fiel nicht. Derjenige hatte mich aufgefangen und streckte mich jetzt ein Stück von sich weg, um mein Gesicht zu sehen.
„Naruto ist da vorne irgendwo, oder?“, fragte Iruka. Ich nickte und drückte dann mein tränennasses Gesicht an seine Brust.
„Schht“, machte er und streichelte sanft meinen Rücken. „Ich werde zu ihm gehen und mit ihm reden.“
„Bitte...“, schluchzte ich. „Bitte bringen sie ihn wieder in Ordnung, ja?“
„Okay. Du gehst wohl besser nach Hause.“ Noch eine Weile hielt er mich fest, doch als anfing, mir die Tränen wegzuwischen, ließ er mich allein und ich machte mich auf den weg nach Hause. Die kühle Abendluft fühlte sich gut auf meinem erhitzen Gesicht an und trocknete meine Haut, aber als ich später in meinem Bett lag, kamen mir doch wieder die Tränen und ich heulte mich in den Schlaf.
Kapitel 11: Ende[/tabmenu]