Beiträge von Namine

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    sooo nachdem du meine kleinen ratschläge befolgt hast...


    ... muss ich sagen dass es WESENTLICH besser klingt als vorher. rechtschreibung und komata sind wirklich nich dein ding, das hat man an manchen stellen gemerkt, aber das wird sich hoffentlich noch geben, je mehr kapitel du schreibst! 8-)
    dieser teil deiner geschichte hat mir besonders gut gefallen weil man an deiner schreibart gemerkt hat, wie viel mühe du dir gegeben hast. gefühle und umgebung gehen perfekt ineinander über und lassen alles noch glaubwürdiger erscheinen, als du es ohnehin schon beschrieben hast ;) man merkt dass du spaß beim schreiben hast und das is das wichtigste! und kleine fehler passieren nunmal!
    ich hab dir zwar schon gesagt dass ich deine story sowieso interessant finde aber du setzt nochmal einen drauf. mit diesen kräften und so das find ich ne echt gelungene idee und ich muss sagen: es erzielt die gewünschte wirkung! spannung und drama, eine super kombination :rolleyes:
    dass auch hints für ikarishipping dabei sind hat mich schon beim letzten kapi aufhorchen lassen. bin mal echt gespannt was sich daraus noch entwickelt!


    LG

    Ok, dieses Kapitel ist etwas länger geworden, weil ich eigentlich noch ein anderes Kapitel hatte reinstellen wollen, mich aber dann doch dagegen entschieden hab. Im Nachhinein gebe ich meinen Freunden recht, es hatte wirklich nicht viel mit der eigentlichen Handlung zu tun :patsch: Deshalb hab ich den notwendigen Teil (aus Ash's Sicht) einfach ins nächste Kapitel gesteckt. Diesmal hab ich sehr viel aus Maike's Sicht geschrieben (einige fanden dies nicht so berauschend) aber im nächsten Teil des Finale's, der im übrigen auch der letzte sein wird, ist dies nicht der Fall. Also, ich wünsch euch schon mal viel Spaß beim lesen und hoffe natürlich auf nen paar Kommis! ^^


    Finale: Showdown in Schleiede (Teil 3)



    (Ash)
    "Schwester Joy, könnten Sie bitte meine Pokemon untersuchen?", bat ich höflich und legte sämtliche Pokebälle auf den Tresen.
    "Und dann können Sie sich auch gleich um mein gebrochenes Herz kümmern!", baggerte Rocko. "So lange habe ich auf ihr bezauberndes Lächeln verzichten müssen, vielleicht könnten wir - " Zum Glück setzte Iksbat mit seinem Giftzahn Rocko's albernem Getue ein Ende. "... es einfach auf sich beruhen lassen...". Bis auf meinen Partner Pikachu ließ ich alle meine Pokemon im Pokemon-Center neben dem hiesigen Kaufhaus der Stadt, wo Drew vermutlich gerade von Maike durch sämtliche Läden geschleppt wurde, fast zusammenbrechend vor Einkaufstüten. Erstaunlicherweise störte es mich nicht mehr allzu sehr, sie mit Drew zusammen zu sehen. Das hieß wohl, dass der Heilungsprozess endlich einsetzte. Gut so.
    Doch im Augenblick bereitete mir jemand anders mehr Kopfzerbrechen. Seit Maike mit Drew in diesem Einkaufsparadies verschwunden war, hatte ich Lucia nicht mehr gesehen. Sie war einfach weg, wie vom Erdboden verschluckt.
    "Rocko, ich mache mir Sorgen um Lucia. Es wird schon dunkel und sie ist immer noch nicht da."
    "Ach, bleib ruhig.", versuchte mein bester Freund mich zu beruhigen. "Sie wollte bestimmt nur die Stadt erkunden..."
    "Das ist aber doch sonst nicht ihre Art, einfach wegzulaufen... Ich gehe sie suchen. Kommst du mit?"
    "Nein, ich werde Schwester Joy ein wenig zur Hand gehen." Schon war er in ein Hinterzimmer entflohen.
    "Gehen wir halt alleine, nicht wahr, Pikachu?"
    "Pika Pikachu!", bestätigte mein kleiner Freund. Mit gemischten Gefühlen verließ ich das Pokemon-Center. Sollte ich erst noch das glückliche Liebespaar aufgabeln, bevor ich nach Lucia suchte? Wieso hatte ich ihr Fehlen nicht schon früher bemerkt? Die kühle Abendluft, so erhoffte ich mir, würde mich auf andere Gedanken bringen. Das tat sie nicht. Moderne Straßenlaternen bestrahlten die Straßen und die letzten Passanten, die auf ihnen unterwegs waren. Viele Fenster der Hochhäuser waren noch beleuchtet, andere bereits stockdunkel. Nichtmal der helle Vollmond vermochte es, mich auf andere Gedanken zu bringen. Gedanken, die sich nicht mit den Möglichkeiten beschäftigten, was Lucia alles zugestoßen sein könnte. Sie könnte entführt worden sein, oder verprügelt in irgendeiner Seitenstraße liegen. Oder Schlimmeres. Ein heftiger Ruck holte mich brutal zurück in die Realität. Sie schlug in mir ein wie eine Bombe in ein Haus oder auf ein Feld.
    "Was zum Teufel sollte denn das?", meckerte eine vertraute Stimme. "Pass doch mal auf, wo du hinläufst!"
    "Musst du gerade sagen!", motzte ich zurück. Doch als ich realisierte, wer da vor mir stand, konnte ich nichts weiter tun, als zu grinsen. "Barry!"
    "Ash? Was machst du denn hier?", fragte der Blondschopf sichtlich verwundert. "Aber wenn ich dich schonmal hier treffe, bestehe ich auf einen Kampf. Sofort! Na los, worauf wartest du? Hast du Angst?"
    "Nein, hab ich nicht!", erwiderte ich empört. "Eigentlich bin ich wegen dem Arenaleiter hier - "
    "Aber?" Dieser aufgedrehte Junge musste mich einfach ständig unterbrechen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er platzen würde, wenn er seine Freunde nicht mitten im Satz unterbrach oder nervte oder in sonst irgendeiner Weise zur Weißglut trieb.
    "Lass mich doch ausreden! Ich bin auf der Suche nach Lucia. Wir - "
    "Sie ist nicht bei euch?" Ich atmete tief durch, um nicht auszuflippen.
    "Nein. Sie ist uns... abhanden gekommen." Gott sei Dank war ich endlich fertig mit meiner Erklärung. Nur ein weiteres Zwischenwort von ihm und ich wäre ihm an die Gurgel gegangen.
    "Man kann jemanden doch nicht einfach verlieren! Wo hast du sie denn zuletzt gesehen?" Ich sah mich um. Wir standen auf einer großen Kreuzung.
    "Das müsste ziemlich genau... hier gewesen sein.", sagte ich schließlich. Die erleuchtete Straße, die vor uns lag, führte in ein großes, eher abgelegenes Areal von Schleiede, von dem dichte Rauchschwaden aufstiegen. Man konnte sie nur sehen, weil das Mondlicht auf sie schien. Barry und ich wechselten beunruhigte Blicke, ein eiskalter Wind fegte durch die verlassenen Straßen. Wenn es wirklich das war, wofür ich es hielt, war Lucia in gewaltigen Schwierigkeiten.






    (Maike)
    "Können wir nicht langsam eine Pause machen?", stöhnte Drew und ließ sich auf eine Holzbank sacken. "Es ist schon spät und die anderen machen sich bestimmt Sorgen, wo wir bleiben. Außerdem sind die Läden auch morgen noch da!" Seine Argumente überzeugten mich jedes Mal auf's neue. Das hatte er schon immer bei mir geschafft. Aber ich konnte ihn verstehen. Seit mehr als einer Stunde schleppte er all meine Einkäufe durch die Gegend. Irgendwie schade, dass Lucia nicht dabei war. Mit ihr hätte es bestimmt noch mehr Spaß gemacht, sich durch Klamotten und Schmuck zu wühlen. Ich beschloss, dass Drew für heute genug geleistet hatte.
    "Ok, für heute reicht es. Lass uns zum Pokemon-Center gehen. Und wehe, wenn Lucia uns kein Zimmer reserviert hat!" Kühle Abendluft drang in meine Lungen und erfrischte meine Haut. Rundum glücklich. Diese 2 Worte beschrieben meinen Gemütszustand wohl am besten. Ich hatte meine Freunde, einen einfach perfekten Freund und meine Pokemon. Was wollte ich mehr? Natürlich hätte ich mir noch vor ein paar Jahren etwas Anderes unter einem perfekten Leben vorgestellt. Kleine Mädchenträume halt. Jede Menge Schmuck, Kleidung und eine erfolgreiche Karriere als Koordinatorin. Welch Irrtum!
    Ich nahm Drew's Hand (die, die nicht das Gewicht der Einkäufe zu ertragen hatte) und schlenderte so mit ihm durch die mondbeschienenen Straßen. Es war so schön, ihn endlich an meiner Seite zu wissen. Er war der einzige Junge, für den ich mehr als nur Freundschaft empfinden würde.
    "Du denkst nach, Maike.", sagte Drew unvermittelt. "An was denkst du?"
    "Die bessere Frage wäre, an WEN ich denke.", flüsterte ich ihm zu. Sein herzliches Lächeln kostete mich jeden Tag einen Teil meines Verstandes. Wenn ich in seiner Nähe war, tobten tausende Papinella durch meinen Körper, seine grünen Augen blickten direkt in meine Seele. Er würde meine geheimsten Ängste kennenlernen, meine intimsten Geheimnisse - und noch vieles mehr. Ich drehte mich zu ihm um und gab ihm einen sanften Kuss.
    "Wofür war das denn?"
    "Dafür, dass du du bist. Und hier bei mir." Mitten in unserem Gespräch bemerkte ich 2 Personen, die eine uns gegenüberliegende Straße entlang hetzten. Ein gelber Schweif verschwand hinter der nächsten Ecke. "Hey, Drew! Das waren Pikachu und Ash!"
    "Was machen die denn hier? Da stimmt was nicht...", überlegte Drew. "Ich bringe rasch die Sachen auf dein Zimmer. Rühr dich nicht vom Fleck!" Keine 2 Sekunden später war er schon zum Pokemon-Center geeilt. Warum brauchte er nur so lange? Es konnte doch wohl nicht so schwer sein, ein paar Tüten in einem Zimmer abzustellen! Ich lief aufgeregt auf und ab, bis er nach fast endlosen Minuten wiederkam.
    "Wo warst du denn so lange?", fragte ich vorwurfsvoll. "Na, jetzt auch egal. Komm, wir müssen Ash hinterher!" Ich zerrte ihn weiter vorwärts.
    "Äh, Maike, also wegen unseren Zimmern...", begann er, doch ich würgte ihn ab.
    "Das kannst du mir auch später erklären! Jetzt komm endlich!" So liefen wir - rannten - die schwach erleuchtete Straße entlang, auf ein monumentales Gebäude zu, dessen Größe und Fabrikgestank nichts Gutes verhieß.




    (Paul)
    "Jupiter, was hast du vor...", stöhnte ich. Alles an meinem Körper schmerzte. Meine blutleeren Arme. Mein pochender Kopf. Meine überlasteten Beine. Sie hatten mich gefoltert. Erst jetzt begriff ich, wie grausam Team Galaktik in Wirklichkeit war. Zu grausam, um ihnen zu vergeben. Das, was sie Lucia antaten (antun würden) wäre für mich qualvoller als der größte Schmerz der Welt. Sie war bis jetzt mein Licht in der Finsternis gewesen. Das Licht, das mich leitete, mir Hoffnung gab. Doch dieses Licht war dabei, zu erlischen. Eine Flamme, die stetig kleiner wurde, sobald ihr der nötige Sauerstoff ausging, bis sie schließlich aufhörte, zu brennen. Lucia war meine kleine Flamme und Team Galaktik die Abgase, die ihr die Luft zum atmen nahmen.
    Zu meiner Verwunderung hatte Jupiter die Blauhaarige nicht fesseln oder anketten lassen, deshalb weilte sie noch an meiner Seite.
    "Da ihr ja sowieso bald sterben werdet, kann ich es euch ja verraten. Wir wollen mit Hilfe von Versprit, Selfe und Tobutz ein Kontrollsystem entwickeln, mit dem wir Dialga, den Meister der Zeit, und Palkia, den Herrscher der Dimension, heraufbeschwören können. Dann erschaffen wir ein neues Universum, in dem Team Galaktik herrscht!" Sie wurde immer schriller vor Euphorie. "Und da ist kein Platz für Störenfriede wie euch."
    "Paul, wie bist du überhaupt hierher gekommen?", flüsterte Lucia mir leise zu.
    "Lange Geschichte...", murmelte ich. "Aber viel wichtiger ist: Wie kommen wir hier wieder raus?" Jupiter drehte sich von uns weg und konzentrierte sich auf die 3 Hüter der Seen. "Ich kann nichts tun, sie haben mir meine Pokemon weggenommen." Lucia tastete behutsam ihren Beutel ab.
    "Ich hab meine noch, aber allein komme ich gegen alle nicht an."
    "Wo hast du überhaupt deine Freunde gelassen?"
    "Keine Ahnung, die laufen irgendwo rum. Bestimmt haben sie nicht einmal bemerkt, dass ich weg bin..."
    "Wie kommst du darauf?", hakte ich ein wenig verblüfft nach.
    "Du kennst sie nicht."
    "Nein, aber ich kenne dich. Das genügt mir." Was hatte ich da gerade gesagt? Klar, es war die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit, aber... Sie brachte mich immer wieder dazu Dinge zu sagen, die ich eigentlich nicht so öffentlich preisgeben wollte. Mein Mund war schneller, als mein Gehirn "Nein" sagen konnte. Lucia blickte mich dankbar an. Sie gab mir einen zärtlichen Kuss, den Jupiter jäh unterbrach.
    "Ich habe Neuigkeiten für dich, Lucia. Deine kleinen Freunde sind auf dem Weg hierher. Allesamt. Und das sogar freiwillig, das erspart uns eine Menge Arbeit." Ihr höhnisches Lachen drückte das Amusement aus, mit dem sie für Team Galaktik arbeitete. Verabscheuungswürdig.
    "Warum wollt ihr sie da mit reinziehen?", protestierte Lucia. "Ihr habt uns. Reicht euch das nicht?"
    "Sie haben sich eingemischt. In Sachen, die sie nichts angehen und dafür müssen sie bestraft werden." Ein großer Bildschirm wurde ausgefahren und schaltete sich ein. Er zeigte die dunkle Straße, die zu diesem Gebäude führte. Zuerst erkannte man nichts, doch nur wenige Sekunden später entfuhr Lucia ein erstickter Schrei.
    "Ash! Und Barry? Was macht der denn hier?"
    "Wer ist Barry?", forschte ich nach. Ich hatte ja wohl ein gewisses Recht zu erfahren, wer dieser blonde Junge war, den sie sofort benennen konnte.
    "Er ist schon seit Ewigkeiten mein bester Freund." Sie wandte sich an Jupiter. "Lass ihn in Ruhe! Er hat mit dieser ganzen Sache nichts zu tun!"
    "Na, das werden wir - ", begann die Commanderin, stockte jedoch, als 2 weitere Personen durch das Bild liefen. "Oh, noch weitere Gäste. Eine gelungene Party. Ich will, dass sie gebührend empfangen werden!" Sofort verließen kleine Gruppen von Türkishaarigen den Raum. Sie würden sie auch gefangen nehmen. Lucia brach wieder leise in Tränen aus und drückte sich an mich. Wie gerne hätte ich sie festgehalten, doch diese dummen Handschellen, mit denen ich gefesselt war, verhinderten es. Team Galaktik würde ihr alles nehmen. Alles, was ihr wichtig war. Ihre Pokemon, ihre Freunde und wahrscheinlich würden sie auch noch ihre Familie töten, ehe sie sich ganz zuletzt um sie selbst kümmern würden. Bei mir wäre es nicht ganz so schlimm, immerhin hatte ich meine Familie schon lange aufgegeben und Freunde hatte ich auch nie gehabt. Einsam verbrachte Nachmittage, tägliche Torturen.
    Ich hatte gedacht, wenn ich mein erstes Pokemon bekäme, würde alles anders werden. Aber ich hatte sie nicht besser behandelt als meine Eltern mich. Es tat mir Leid. Alles in meinem Leben war schief gelaufen, was schieflaufen konnte. Das hier wäre meine Chance, alles wieder gutzumachen.




    (Maike)
    "Äh, Maike? Weißt du überhaupt, wohin wir gerade laufen?", keuchte Drew neben mir. Hinter uns waren etwa 2 Dutzend Rüpel von Team Galaktik, die uns quer durch dieses Labyrinth verfolgten. Und daran war mal wieder nur ich Schuld. In dieses riesige Gebäude herein zu kommen, war einfach gewesen. Wir hatten zwar eine Weile suchen müssen, doch schließlich hatten wir einen unbewachten Hintereingang gefunden. Drew und ich sind hier eingedrungen - alles ok. Wir sind durch menschenleere Flure geschlichen, dessen Wandfarbe (ein schales Blau) einen mit der Zeit krank machte - immer noch nichts passiert. Aber dann hatte ich, trotz Drew's Versuchen, mich davon abzuhalten, einfach eine Tür meiner Wahl geöffnet. Einen anderen Weg, herauszufinden, was sich dahinter verbarg, war mir nicht in den Sinn gekommen. So hatte ich die Tür aufgerissen und hell aufgeschrien, als sich vor mir ein großer Raum (auch Kantine genannt) voll mampfender Galaktik-Mitglieder ergab. Ich konnte mich vor Schreck nicht rühren und stand nur wie angewurzelt da. Erst als die ganzen Männer und Frauen auf mich zustürzten hatte Drew meine Hand gepackt und mich weitergezerrt.
    Das alles erinnerte mich ein frühere Zeiten, in denen mein (damals noch) Rivale auf der Flucht vor seinen Fans gewesen war. Einmal war er an Ash, Rocko, Max und mir vorbeigeprescht und hatte mir eine seiner üblichen Rosen zugeworfen. Glücklicherweise hatten die Fangirls das nicht bemerkt, sonst hätten sie mich sicher umgebracht vor Eifersucht!
    "Nein, ich habe keine Ahnung!", japste ich. "Aber ich werde mich nicht ohne Weiteres ergeben! Los, Dragonir! Blizzard!" Drew nickte zustimmend.
    "Libelldra, hilf Dragonir mit Silberhauch!", rief er gegen die tobende Menge hinter uns an. Der eisige Blizzard meines Pokemons würde durch Libelldra's Silberhauch bekraftigt und entwickelte sich zu einer schillernden Böe.
    "Hey, das muss ich mir für den nächsten Wettbewerb merken! Dragonir, komm zurück!" Dass ich in dieser brenzligen Lage wahrhaftig an Wettbewerbe dachte! Ich blieb einen kurzen Moment stehen und schaute mich um. Hinter uns lag eine dichte, schwarze Rauchwolke. "Haben wir es geschafft?"
    "Beantwortet DAS deine Frage?", entgegnete Drew und deutete auf eben diesen Qualm. Einige Rüpel hatten offenbar noch nicht genug. Und aus diesen einigen wurden immer mehr! Wir hetzten weiter. Meine Waden rebellierten gegen die ungewohnte Anstrengung. Zunächst nur leichte Schmerzen, die sich steigerten - fast bis ins Unerträgliche. Noch sehr viel länger und sie würden ihren Dienst komplett verweigern, sich verkrampfen - und Ende. Mir wurde aufgrund des Rauches leicht schwindelig. Drew zog mich voran, aber ich wurde mit jedem Schritt langsamer. Und dann war es ganz vorbei.
    Eine Sackgasse. Soviel Anstrengung und dann stellte man fest, dass man in eine Sackgasse gelaufen war. So wie ich fast mein ganzes Leben über auf das Ende einer solchen zugesteuert hatte. Wettbewerbe und Training. Das war seinerseit alles. Dann war Drew in mein Leben getreten, hatte einen neuen Pfad geschlagen - und ich hatte es nicht gemerkt. Zu sehr hatte ich meine damaligen Träume blind verfolgt. Jetzt wusste ich es besser.
    Die Rüpel hatten uns. 2 von ihnen packten mich mit einer brutalen Festigkeit, zerrten mich weg. Tränen stiegen mir vor Schmerz in die Augen.
    "Lasst sie in Ruhe!", brüllte Drew. Anscheinend wurde er zwar in dieselbe Richtung abgeführt, lag aber weit hinter mir. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Diesmal hatten sie mich. In Flori waren Rocko, Ash und Lucia zur Stelle gewesen, hier jedoch würden sie nicht auftauchen.
    "So, Süße. Nochmal entkommst du uns nicht. Jetzt werden du und dein kleiner Freund da hinten unserem allmächtigen Boss vorgeführt." Einer der Männer, die mich festhielten, zog mich näher zu sich heran, sodass ich seinen heißen Atem spüren konnte, während er mich angaffte. Rasch blickte ich mich um. Viel zu weit hinten erkannte ich die grüne Haarpracht, bei dessen Träger ich mich geborgen fühlte. Momentan unerreichbar.
    Wir bogen um die Ecke, gleich anschließend betraten wir einen enorm weiten und hohen Raum. Diese hässlichen, blauen Kacheln würden mich noch verrückt werden lassen! Wenn ich also später in einem eigenen Haus lebte, entschied ich, würden die Badezimmerfliesen auf jeden Fall eine andere Farbe haben als blau! Egal welche, nur nicht blau! Die Rüpel schubsten Drew und mich hinein, direkt vor die Nase einer lila-haarigen Frau.
    "Maike? Drew?" Eine mir wohl bekannte Stimme drang zu mir von einer Seite des Raumes.
    "Lucia!" Sofort wollte ich zu ihr, doch mehrere Galaktik-Typen stellten sich mir in den Weg. Ich wich zurück und klammerte mich fest an Drew. Es war kalt hier. Jedoch war das keine normale Kälte. Diese hier kroch durch Mark und Bein, bis in die hintersten Winkel meines Körpers. Purer Hass lag in der Luft. Man konnte ihn nicht nur spüren, man konnte ihn sogar sehen. Er spiegelte sich in dem Verhalten wider, welches die Personen in diesem Zimmer an den Tag legten, die Sprechweise, Gestik, Mimik. Gnadenlos. Hinter der zerschlissen gekleideten Dame befanden sich 3 Glasbehälter mit je einem Pokemon darin. Von ihnen schien diese Kälte auszugehen.
    Meine Freundin Lucia verharrte in ängstlicher Pose bei einem violett-haarigen Jungen, den ich nicht kannte. Der Ärmste war an ein über ihm befindliches Rohr gefesselt (hässliches blau!). Sie schien ihn sehr zu mögen, so nah, wie sie ihm war. Sie würde ihm nicht von der Seite weichen.
    "Jupiter, was haben die beiden damit zu tun?", kreischte die 14jährige fast. Jupiter hieß sie also, diese merkwürdig gekleidete Frau.
    "Er nicht so viel, nur sie.", erklärte die Lilahaarige. "Erinnerst du dich noch an Flori? Fast hätten wir sie gehabt, wenn ihr Rotzgören nicht aufgetaucht wärt. Wo ist überhaupt der Rest euer Gruppe?"
    Wie auf ein Stichwort schwang die Tür auf (so heftig, dass ein Rüpel sie ins Gesicht bekam) und Ash platzte herein, mitsamt Pikachu und einem blonden Typen, der mir zwar bekannt vorkam, dessen Name mir aber nicht einfallen wollte. Sie hatten so viel Schwung drauf, dass sie ordentlich auf den harten Boden aufschlugen.
    "Das wäre wirklich nicht nötig gewesen.", frotzelte ich genervt. "Nein, man achtet gar nicht darauf, unentdeckt zu bleiben, man platzt einfach herein. Und wie ich dich einschätze ohne den geringsten Bruchteil eines Plans."
    "Ich hab's begriffen, Maike, aber danke für deine ehrliche Meinung.", krächzte der am Boden liegende Trainer. Nachdem er und sein Freund sich aufgerappelt hatten, sahen sie sich erstmal in Ruhe um. Jetzt erkannte ich den Blondschopf wieder.
    "Du bist doch Barry, dieser Kumpel von Lucia, oder?"
    "Oh ja, und du bist... Maike, richtig?" Er strahlte, wahrscheinlich, weil er sich noch an meinen Namen erinnern konnte. "Was machst du denn hier?"
    "Och, ich bin nur so zum Spaß hier. Aber Ash, wo sind denn deine Pokebälle?"
    "Im Pokemon-Center.", antwortete er, den Blick auf den Jungen an Lucia's Seite gerichtet. "Paul."
    "Na toll, da liegen sie ja super."
    "Schluss mit Zivilkonversationen!", bestimmte eine tiefe, furchteinflößende Stimme. Während wir gesprochen hatten, waren 3 weitere Personen zu uns getreten. Eine davon war eine junge, rot-haarige Frau. Mars. Sie hatte damals In Ewigenau Lucia gefoltert. Erneut loderte eine Flamme des Zorns in mir auf. Wie konnte man nur so kaltherzig sein? Auch Lucia's Freund (hieß er Paul?) schien sich zu erinnern. Er nahm eine standhafte Haltung an, soweit dies möglich war. Ash ballte seine Hände zu Fäusten. Aber Mars war heute nicht die selbstbewusste, rücksichtslose Commanderin von damals. Sie hielt sich eingeschüchtert an einen dunkelblau-haarigen Mann, offenbar mehr als nur ihr Kollege.
    "Also, wer sind Sie und was haben Sie vor?", krakeelte Barry plötzlich. Sein Blick wechselte zwischen den 4 Leuten, die wahrscheinlich die höchsten Tiere im Team Galaktik waren.
    "Barry, bist du verrückt geworden? Die sind gefährlich! Und was machst du überhaupt hier?", bombadierte Lucia ihn mit Fragen.
    "Dasselbe könnte ich dich fragen! Wer ist denn dieser Typ da bei dir? Sollte ich den kennen?"
    "Ruhe jetzt." Jupiter. 2 so einfache Worte, die eine solch durchschlagende Wirkung besaßen. Es wurde totenstill. Nur der gepresste Atem meiner Freunde war zu hören und mein Herz, welches unglaublich kräftig schlug. Es hämmerte in meiner Brust, sodass es beinahe wehtat. Drew nahm mich in den Arm, jetzt konnte ich auch sein Herz klopfen hören. Nicht so schnell wie meines, dennoch in einem mäßigen Rythmus. "Zyrus hat das Wort." Sie verwies auf den am beeindruckendsten gebauten Mann mit gezackten, hell-blauen Haaren wie eine Assistentin, die den Magier präsentierte oder die Materialien für seinen nächsten Trick. Er schien der absolute Boss von Team Galaktik zu sein. In seinen Augen war keinerlei Wärme oder irgendeine Emotion zu erkennen.
    "Endlich.", begann er. "Nach so langer Zeit bin ich meinem Ziel so nahe wie nie zuvor."
    "Drücken Sie sich mal klarer aus!", unterbrach ihn Barry. Er fuhr unbeirrt fort.
    "Bald schon leben wir in einer Welt, in der Team Galaktik regiert. Und ich werde der alleinige Herrscher sein!" Ok, größenwahnsinnig. So oft hatte ich sowas in Filmen gesehen, aber nie war ich ein Teil davon gewesen. "Ihr würdet nur stören, daher muss ich euch leider mitteilen, dass ich euch werde umbringen müssen. Eure Familien ebenso. Saturn, Jupiter, trefft die letzten Vorbereitungen."
    Die lila-haarige Commanderin gehorchte sofort, während der Dunkelblauhaarige (also Saturn, nehme ich an) sich nur ungern von Mars entfernte. Sie schritten zu den Maschinen, die mit den Glasbehältern verbunden waren und stellten irgendetwas ein. Eine neue Welt erschaffen... Wie wollten sie denn das hinbekommen?

    dieses kapitel hat mir wesentlich besser gefallen. keine wiederholungen oder gleiche satzanfänge, hab doch gewusst dass du es kannst wenn du dich anstrengst ;)
    der flashback hat mir diesmal am besten gefallen. ich hab da ja zwar schon so ne vorstellung wer diese merkwürdige frau gewesen sein könnte, aber ich halt mich da doch lieber im hintergrund. wirklich schön beschrieben, so lebendig. obwohl du bis jetzt nur aus maike's sicht geschrieben hast, kommt ihre trauer jedes mal einfach toll zur geltung. und ich finde nicht einmal, dass deine geschichte dadurch langweilig oder eintönig wird! :)
    scheinbar sind ja ziemlich viele leute auf den hohen posten bei team galaktik scharf, wenn dieser fette mann schon von so vielen personen gefragt wurde wie er behauptet :yeah:
    immer wieder ein genuss deine kapitel zu lesen. so authentisch, so lebensnahe, man könnte heulen :rolleyes:


    also mach weiter so!
    LG

    soo jetz komm ich hier auch mal wieder ^^


    ein sehr schönes und sehr langes kapitel. wie du es immer wieder schaffst, maike's gefühle zu beschreiben, vergleiche zu ziehen und mit denen und im prinzip so wenig handlungen ein ganzes kapitel zu füllen, erstaunt mich jedes mal. da werd ich mich wohl erst dran gewöhnen müssen :D
    eine traurige und suizidgefährdete maike. mal was neues 8-) normalerweise ist sie ja eher die stärkere optimistin, aber diese seite passt i-wie auch zu ihr. naja, bei dem was sie durchgemacht hat, ist das auch nicht verwunderlich.
    zum glück ist drew ihr dann im traum (oder als eine "vision"?) erschienen und hat sie ins leben zurückgeholt. mann, was war ich gerührt als ich dieses kapitel gelesen hab ;(
    jetzt kommt die sache erst richtig in fahrt. maike will zu team galaktik. ich bin schon soooo gespannt was sie da will und was diese halunken ihr erzählen :rolleyes:


    was ich nich so gut fand (wurde hier aber schon erwähnt) waren deine wiederholungen. achte einfach beim nächsten mal darauf, ansonsten hab ich nichts zu meckern!


    LG

    Finale: Showdown in Schleiede (Teil 2)




    (Lucia)
    Schleiede war groß. Nicht so groß wie Herzhofen, aber schon recht enorm. Ok, verlaufen konnte man sich glaube ich nicht, dennoch würde ich aufpassen müssen, bei meinem Orientierungssinn...
    Die Sonne strahlte auf die in Fels geschlagene Metropole, wie sie sich selbst bezeichnete, und ließ die Fenster der teils sehr hohen Häuser und Wolkenkratzer blitzen. Eigentlich ein wunderschöner Tag. Zwitschernde und trällernde Staravia, die ihre Nester bauten, schönes Wetter, belebte Straßen. Trotzdem gab es hier etwas, das mir nicht ganz behagte. Seit wir Schleiede betreten hatten (Maike hatte den ganzen Weg hierher fest Drew's Arm umklammert und wie ein Honigkuchenponita gegrinst) hatte sich ein flaues Gefühl in mir breit gemacht, das immer größer wurde mit jedem Schritt, den wir in Richtung der Stadtmitte setzten. Es verdrängte sogar kurzfristig den Schmerz, den ich nach wie vor in mir trug. Mittlerweile war es zwar schon fast normal, mit dieser inneren Leere zu reisen, doch in meinem Herzen würde ich mich nie daran gewöhnen. Wenn ich Drew und Maike so zusammen sah, bildete sich ein Korken in meinem Hals, der mir die Luft nahm. Sie hatten alles, was sie wollten. Sie hatten einander. Und mir wurde es verwehrt, jemanden zu haben, dem ich blind vertraute, der alles für mich war. Jemanden, dem mein Leben galt.
    Meine Freunde schien das alles nicht sonderlich zu kümmern. Ok, ich hatte ihnen nichts von Paul erzählt, aber niemand außer Drew hatte bemerkt, dass es mir schlecht ging und sich um mich gesorgt. Nach dem Kuss von Maike und Drew (und ich ging davon aus, dass es nicht der erste war) hatte Ash leise vor sich hingegrummelt, während Rocko und ich uns über Wettbewerbe und dergleichen unterhalten hatten und unser neustes Liebespaar in einigem Abstand hinter uns hergeschlendert war. Es war für mich von Anfang an klar gewesen, dass Maike mit Drew zusammenkommen würde, auch, als meine Freundin es zunächst geleugnet hatte. Selbst Ash hätte es zumindest erahnen können. Die beiden Verliebten betrachteten neugierig die vielen Gebäude, zeigten sich gegenseitig die Stadt. Ash und Rocko waren sowieso uninteressant für mich. Ich beschäftigte mich zunächst eher mit der eisigen Kälte, die über meinen zitternden Körper kroch. In dieser Stadt geschah etwas, von dem ich wissen sollte, es aber nicht tat und das beunruhigte mich ungemein. Am liebsten hätte ich meine Freunde gepackt und hier weg geschleppt, jedoch hielt mich irgendetwas hier fest - oder irgendjemand. Von überall spürte ich Blicke. Augen, die mich verfolgten. Gnadenlose Augen.
    "Oh, sieh mal Drew! Ein Kaufhaus!", quäkte Maike hinter mir. Ein tiefer Seufzer folgte, aber kein Widerwort. Tja, Drew, dann konntest du jetzt diesen Part übernehmen und ich konnte mich mit meinen Problemen auseinandersetzen. Ash und Rocko nahmen von alldem keine Notiz. Vermutlich suchte Ash schon die nächste Arena und Rocko das nächste Pokemon-Center, wo eine ihn stets abweisende Schwester Joy wartete. Obwohl die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, zerrte Maike ihren grün-haarigen Freund an unserer 3er-Gruppe vorbei zum hiesigen Kaufhaus, wobei sie uns zurief, dass wir ihnen doch 2 Betten im Pokemon-Center reservieren sollten. Ich blieb stehen und sah ihnen gedankenverloren nach, während Ash und Rocko einfach weitergingen. In meinen Träumen ersetzte ich Maike durch mich und Drew durch Paul. Wie hatte es nur so weit kommen können, dass dieser eine Junge mich so um den Verstand brachte?
    Plötzlich erwachte ich aus meinem Tagtraum und fand mich in einem dichten, weißen Nebel wieder. Ich sah weder die Hand vor Augen noch irgendeinen meiner Freunde oder gar einen Passanten, den ich um Hilfe hätte bitten können. Selbst die Sonne konnte ich nicht mehr erkennen. Meine Pokemon hatte ich noch, doch sie würden nicht sehr viel nützen, da keines von ihnen eine Attacke besaß, die den Nebel hätte auflösen können.
    "Ash? Rocko? Seid ihr hier irgendwo?", rief ich mit zittriger Stimme. Keine Antwort. Kein Vogelgesang. Nichts. Das Paniktier in meinem Kopf erwachte, tobte und fauchte lauter denn je, als ich mich vorsichtig durch die Nebelbank tastete. Immer noch klebten die beobachteten Blicke auf mir und ich war mir sicher, dass das keine Einbildung war. "H-Hallo? Ist hier jemand?" Schlagartig wurde ich von einer sehr kräftigen Person festgehalten und zu Boden gedrückt. Automatisch riss ich die Augen auf und wollte schreien, doch man hielt mir ein feuchtes Tuch vor Nase und Mund. Ich versuchte verzweifelt, mich zu wehren, wer wusste, was diese Person mit mir vorhatte, aber meine Augen wurden so schwer und mein Denken verlangsamte sich, bis es zum Stillstand kam. Ein schwarzer Schleier bildete sich vor meinem Sichtfeld - ich wurde bewusstlos.


    In der Ferne bemerkte ich Bewegungen an mir. Jemand zerrte oder schleppte meinen kraftlosen Körper, meine Fußspitzen schleiften über den glatten Boden. Wo war ich? Und was war passiert? Ich musste in einem Zustand ähnlich dem Delirium sein. Alles, was ich wahrnahm, geschah gedämpft und weit weg von rationalem Denken und ich sah nichts als unendliche Finsternis. Stimmen ertönten, faselten für mich unverständliche Worte. Nur eine Illusion?
    Meine Augen waren wie Blei, zu schwer, alsdass ich sie hätte öffnen können, um in die Wirklichkeit zurückzukehren, die höchstwahrscheinlich eine schlechte Überraschung für mich parat hielt. Das Letzte, an das ich mich bewusst erinnern konnte, war Nebel. Weißer, stickiger Nebel, in dem ich... Ja, was war dort geschehen? Vor meinen geschlossenen Augenlidern tanzten und spielten verschiedene Formen. Silhouetten, die keinen Sinn ergaben und wieder verschwanden, je mehr man versuchte, sie zu erfassen. Farben, die ich noch nie zuvor gesehen hatte und trotzdem erkannte. Ich hörte ein lautes Knirschen, vermutlich eine Tür oder Ähnliches. Die Silhouetten wichen einem hellen Orange-Ton, der die Finsternis und Benommenheit aus meinem Kopf nahm. Allmählich kehrte mein klarer Verstand zurück, ich schaffte es, meine Augen zu öffnen. Zunächst wandelten nur verschwommene Gestalten durch mein Blickfeld, doch nach mehrmaligem Blinzeln klärte sich mein Sehvermögen.
    Graue Uniformen. Türkise Haare. Ich war vom Regen in die Traufe geraten. Viele von denen wuselten durch den Raum, dessen Licht mich nach wie vor ein wenig blendete. Manche musterten mich kurz, ehe sie vorbeischritten, andere würdigten mich keinen Augenblick. Ich schaute zögerlich an meinen Armen hoch. Sie wurden von 2 Kerlen festgehalten, die etwa die Kraft eines Turtoks zu haben schienen, trotzdem trugen sie dieselbe Kleidung wie der Rest von Team Galaktik.
    "Lasst mich los...", murmelte ich immer noch benommen. Sobald ich begann, mich leicht zu wehren, verfestigte sich der Griff der Rüpel und ich schrie auf vor Schmerz. Irgendetwas Schlimmes würde mit mir geschehen. Diese Erkenntnis war schon in mir gewesen, als ich mehr oder weniger aufgewacht war.
    "Versuch es erst gar nicht.", lachte eine Frauenstimme. "Je mehr du dich wehrst, desto schmerzhafter wird es für dich." Eine lila-haarige Dame stellte sich triumphierend vor mich. Ihr Anzug war teilweise aufgeschnitten, betonte jedoch ihre schlanke Figur.
    "Wer sind Sie und was mache ich hier?", stöhnte ich leise. Es erforderte aus unerklärlichen Gründen ernorm viel Kraft für mich, zu sprechen. Ich versuchte, mich nur auf ihre Stimme zu konzentrieren und das Gemurmel im Hintergrund auszublenden. Sie war diejenige, die mir Antworten geben konnte.
    "Ich bin Commander Jupiter. Du bist einer der wenigen Glücklichen, die das Innere des Team Galaktik Hauptquartiers in Schleiede zu Gesicht bekommen. Fast schade, dass du es niemandem mehr erzählen kannst"
    "Sie wollen mich umbringen?", fragte ich rhetorisch. "Na, da bin ich ja mal gespannt." Ich wusste, ich sollte mich nicht soweit aus dem Fenster lehnen, doch dieser Tussi zollte ich keinerlei Respekt und mich ihr unterwerfen - auf keinen Fall.
    "Das wirst du schon sehen. Doch zuerst lassen wir dich ein bisschen leiden, wie deinen kleinen Freund da drüben." Jupiter deutete mit dem Kopf nach rechts (von mir aus links). Mir stockte der Atem. Dort stand - oder vielmehr hang - der einzige Sinn in meinem Leben, an ein Rohr gefesselt. Sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig, aber seine Augen waren geschlossen.
    "Paul! Was hast du ihm angetan?!", keifte ich die Lilahaarige an. Ich wehrte mich heftig gegen den Griff der Rüpel. Erst nach einem kurzen Nicken von Jupiter ließen sie mich los. Sofort rannte ich zu dem Jungen, der mir soviel Leid zugefügt hatte und trotzdem schon seit langer Zeit mein Herz besaß. "Bitte wach auf, Paul. Bitte." Sein Kopf bewegte sich, aber nicht viel. Sanft strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er war verletzt, doch es sah so aus, als würde er friedlich schlafen.
    Mittlerweile lösten sich die ersten Tränen aus meinen flehenden Augen. Er war nicht tot. Das war zwar gut, jedoch wusste ich nicht, wie schwer er verletzt war. "Tu es für mich, Paul.", wimmerte ich. "Trotz allem, was du mir angetan hast, verzeihe ich dir." Ich atmete einmal tief durch, sah ihn liebevoll an. Sogar jetzt, in dieser Situation, zauberte er mir ein kurzes Lächeln auf mein tränenerfülltes Gesicht. Ich wollte ihn nicht verlieren, er war die einzige Person, für die es sich zu leben lohnte. Nichts würde mich wieder von ihm trennen. Ich neigte meinen Kopf leicht zur Seite, kam seinem Gesicht immer näher. In dem Moment, als sich unsere Lippen ein zweites Mal berührten, explodierte in mir ein Feuerwerk der Gefühle. Team Galaktik war egal. Jupiter war egal. Meine Freunde waren egal. Sollten es doch alle wissen. Ich wollte diesen einen Jungen, und zwar nur diesen - mehr nicht. Seine Lippen waren so warm und überraschend weich, mein Verstand schmolz regelrecht dahin.
    Plötzlich bewegte er sich. Sein Kopf, der vorher reglos herabgehangen hatte, richtete sich auf und presste sich stärker gegen meinen. Er erwiderte meinen Kuss, so intensiv, als wären wir schon seit Ewigkeiten zusammen. Ich löste mich (wenn auch nur ungern) von ihm und blickte ihn unsicher an. Auch er öffnete langsam seine dunklen Augen, lächelte leicht. Doch dann verfinsterte sich seine Miene.
    "Wie kommst du hierher?", fragte er forsch. "Du musst von hier verschwinden!"
    "Das kann ich nicht und das werde ich nicht. Nicht ohne dich." Meine Arme schlangen sich um seinen Oberkörper, ich drückte mich an ihn. In seiner Nähe zu sein, machte mich einfach nur glücklich. Er legte sachte seinen Kopf auf meinem ab.
    "Hach, wie rührend.", schlaltete sich Jupiter ein. "Eine junge Liebe, endlich wieder vereint."
    "Lass wenigstens Lucia gehen!", rief Paul. Seine Stimme klang zornig - und flehend.
    "Das hab ich dir doch schon erklärt, Süßer. Das kann ich nicht."

    soo da hier i-wie keiner mehr was postet mach ich einfach mal weiter ^^




    Wie seid ihr auf Shippings gekommen?


    -> ich weiß gar nicht mehr so richtig wie ich darauf gekommen bin, aber ich bin noch nicht so lange ein shipping-fan. ich glaub es war so dass ich einfach einen tag mal langeweile hatte und dann nen kleinen oneshot über pokemon geschrieben hab, in denen bestimmte chara's auch zusammenkommen. dann hab ich mal im i-net geguckt nach bildern und so und hab gesehen dass das gar nich so unbeliebt ist ^^ so hab ich auch hierher gefunden, als ich ne liste mit allen bekannten shippings gesucht hab :D


    Was ist eure Lieblingsfolge, die mit einem Shipping zu tun hat?


    -> das ist auf jeden fall eine contestshippingfolge! und zwar der, in der das große festival zuende geht und maike und drew zusammen an dieser aussichtsplattform stehen und reden. soo romantisch!! :love: sonnenuntergang und zwischen den beiden ist keinerlei rivalität mehr zu spüren! schade, dass nicht einer von ihnen ne peinliche bemerkung bezüglich des anderen gemacht hat, so dass dieser rot wird, das wäre perfekt gewesen!
    und dann harley! boah der hat mich da echt so übelst aufgeregt! wäre der nicht gewesen, hätte noch soo viel passieren können :rolleyes:


    Gibt es ein Shipping, das ihr früher mochtet, aber jetzt nicht mehr?


    -> oh jaa, da gibt es eins. pearlshipping. ich weiß nich, was ich früher an diesem shipping so toll fand. keine ahnung aber die beiden sollten auf keinen fall zusammenkommen. bei denen ist i-wie nicht mehr als freundschaft drin, auch wenn manche diese high-fives gern als hint ansehen... mit ash kann ich mir sowieso kein shipping vorstellen, weil er ja in dieser hinsicht nicht sehr bewandt ist :patsch:
    also, pearlshipping is für mich schon lange gestorben ^^ ikari- oder twinleafshipping :love:



    hoffentlich kommt jetz auch mal wieder was von anderen usern hier ;)

    hey mal wieder ein super kapi! und dann noch so schnell! ^^
    also ich finde das war eines deiner gelungendsten kapitel (wobei eig alle gelungen sind xD)
    dein schreibstil hat sich enorm verbessert im vergleich zu den ersten kapis, obwohl ich diese auch nicht schlecht fand. doch diesmal kamen maike's gefühle so unbeschreiblich glaubwürdig rüber, ich könnte meinen, dass ich das alles selbst durchlebe ;)
    so eine peinliche sache kann auch nur maike passieren, unserem kleinen tollpatsch :assi:
    dass sie diesen anblick nicht gerade abstoßend fand kann ich mir gut vorstellen! ^^ trotzdem hätte sie wirklich daran denken müssen vorher anzuklopfen, eine geste der höflichkeit :rolleyes: drew's zimmergenossen schlafen also (immer noch?) um diese zeit? mann mann mann, so typisch ^^
    fehler hab ich jetzt keine gefunden und ich bin bei dir ehrlich gesagt auch zu faul um danach zu suchen! ich mein, wer so schön schreibt der brauch sich nicht an dummen kleinen fehlern stören :thumbup: :thumbup:


    also wie immer: mach weiter so und schreib schnell weiter, ich will wissen wie die sache ausgeht ^^


    LG
    LG

    Finale: Showdown in Schleiede (Teil 1)





    (Drew)
    Na super. Ash hatte seinen (wie er mir schon so oft erzählt hatte) 3. Orden gewonnen, der Wettbewerb war ausgefallen und wir befanden uns auf dem Weg nach Schleiede. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Maike sich wegen eines blöden Wettbewerbs von mir losgerissen hatte, von mir, der sie stets hatte beschützen wollen, doch es nicht konnte, weil mein Ego es mir bis vor Kurzem noch verwehrt hatte. Bedeutete ihr der Kuss denn gar nichts?
    Die Brünette lief einige Meter voraus, zusammen mit Ash, Lucia und Rocko durch den feinen Sand. Ich ließ meine Pokemon Vulnona, Smettbo, Libelldra und Roselia aus ihren Bällen, um sie an diesem wunderschönen Strand und dem herrlich blauen Meer teilhaben zu lassen. Die anderen taten es mir gleich. So tobten hier etwa 15 Pokemon herum, voller Lebensfreude und ohne Probleme. Ich bemerkte, wie Maike sich ab und zu zu mir umdrehte und mich traurig ansah. Ich ignorierte es. Sie hatte mich zutiefst verletzt. Dieser eine Augenblick war so magisch gewesen, ich hatte ihr quasi all meine Gefühle für sie gestanden - und sie machte alles kaputt wegen eines unwichtigen Wettbewerbs! In diesem Moment hätte sie mich für Geld, Erfolg und Karriere eingetauscht, ohne mit der Wimper zu zucken, das war es, was mich so wütend machte und so enttäuschte.
    "Ok, Drew, ich halte es einfach nicht mehr aus. Was ist dein Problem?" Die Brünette drehte sich zu mir um, blickte mich mit flehenden Augen an. Psychische Tricks funktionierten immer noch am besten bei ihr.
    "Du hast mich da stehen lassen, wegen eines Wettbwerbs! Ich dachte du... wir..."
    "Du dachtest was?" Lucia und Ash beäugten verwundert das Geschehen, während Rocko schon weiterging. Wenigstens einer, der die Privatsphäre anderer Leute noch respektierte. Denn noch ging es sie nichts an, was zwischen Maike und mir vorgefallen war. Noch nicht.
    "Ich dachte, es wäre genug Zeit zwischen uns vergangen, in der rein gar nichts passiert ist. Weißt du, wie lange ich darüber nachgedacht hab? Über dich? Maike, es war die Hölle für mich, dich nicht zu sehen! Ich konnte es zwar eine Zeit lang unterdrücken, aber seit ich hier in Sinnoh bin..." Lucia begann zu grinsen, während Ash anscheinend immer noch nicht verstand. Der Junge würde es nichtmal kapieren, wenn ihm die 3 besonderen Worte direkt ins Gesicht sprüngen.
    "Warum bist du dann überhaupt gegangen?", murmelte Maike leise. Tränen rannen ihr Gesicht entlang. Diese Frage hatte ich mir wieder und wieder gestellt und die Antwort schmerzte jedes Mal.
    "Weil ich dich vergessen wollte. Ich dachte, du würdest meine Fähigkeiten, mein Training beeinträchtigen..." Sie schüttelte langsam den Kopf, vor Entsetzen oder vor Wut, ich wusste es nicht.
    "Ich weiß nicht, was ich glauben soll.", jammerte die Braunhaarige. "Du bist so anders geworden, Drew. So viel besser. Und jetzt kommst du mit sowas. Es tut mir so Leid, ich habe das nicht gewollt, es war nur so eine Art Reflex..." Das war es, was ich hören wollte. Es tat ihr Leid. Und jetzt tat es mir weh, sie so traurig zu sehen.
    "Soll ich dir die Sache von vorhin nochmal zeigen? Wir wollen ja nicht, dass du sie so schnell wieder vergisst.", entgegnete ich mit einem offenen Lächeln. Natürlich konnte sie es nicht von einem Moment auf den anderen vergessen, was ich getan und gesagt hatte, dennoch hoffte ich auf eine schnelle Versöhnung. Ich würde es nicht aushalten, erneut für längere Zeit nicht mit ihr reden zu dürfen.
    "Ich habe eine bessere Idee.", sagte sie nach einer kurzen Pause, in der sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. "Ich führe es dir vor und du... korrigierst mich gegebenenfalls." Diesmal war sie es, die die Initiative ergriff, ihre Arme um meinen Hals schlang und mich leidenschaftlich küsste - vor den erstaunten Augen ihrer Freunde. War das die Maike, die mir in Hoenn zum ersten Mal begegnet war? Nein. Das war keine verunsicherte, leicht eingeschüchterte Maike mehr, die jedes Wort für bahre Münze nahm. Die jetzige Maike war perfekt, so, wie sie war.



    (Paul)
    Lange, dunkle Korridore, tausende von Türen, eine geheimnisvoller als die vorherige - das war also das Galaktik-Hauptquartier in Schleiede, meiner Heimatstadt. Meine Pokemon hatten sie mir weggenommen und sie in irgendeinen Raum gesperrt, den ich in diesem Irrgarten sowieso nicht wiederfand. Ich wurde von 2 türkis-haarigen Typen festgehalten, sie zerrten mich einen blauen Flur entlang. Andere Rüpel kamen uns ab und zu entgegen, grinsten mich hämisch an wie ein Dieb den Polizisten, dem er gerade entkommen war. Die beiden Männer führten mich in einen großen, mit türkisen Kacheln und einer Spur dunkleren Bodenfliesen ausgelegten Raum, in dem 3 Glasbehälter standen. An ihnen waren unzählige Kabel befestigt.
    Man fesselte mich mit Handschellen an ein über mir verlaufendes Heizungsrohr, von hier aus konnte ich alles überblicken. Gegenüber von mir, auf der anderen Seite des Zimmers, standen mehrere Computer, die durch die zahlreichen Wissenschaftler und Rüpel, mit denen sich dieser Raum nach und nach füllte, bedient wurden. Von Zeit zu Zeit begutachteten mich kleine Grüppchen von ihnen mit regem Interesse, fuhren aber nach wenigen Minuten mit ihrer Arbeit fort.
    Plötzlich sprang die Tür auf und ein junger Mann mit blauen Haaren trat herein, 3 Bälle in den Händen. Violett.
    "Seelenbälle...", murmelte ich vor mich hin. In einem von ihnen befand sich Tobutz, das wusste ich. Sollten die anderen beiden...? Der Blauhaarige schritt auf die 3 Glasbottiche zu, öffnete sie und legte je einen der violetten Bälle hinein, ehe er sie wieder schloss.
    "Kommt heraus.", orderte er tonlos, den Blick starr auf die Maschinen gerichtet. Ich hatte recht. Obwohl kein greller Lichtblitz die Pokemon preisgab, so öffneten sich die Seelenbälle und gaben die 3 Hüter der Seen frei: Vesprit, vom See der Wahrheit. Selfe, vom See der Stärke. Tobutz, vom See der Kühnheit. Sie waren von einer finsteren, gar schwarzen Aura umgeben und ihre Augen sowie der Stein auf ihren Köpfen glühten in einem furcheinflößenden rot. Ich widerstand nur schwer dem Drang, so etwas wie "Lass sie frei!" oder "Was immer du vorhast, hör auf damit!" zu gröhlen, da meine bereits ausweglose Lage schon schlimm genug war. Doch das war auch gar nicht nötig, denn dieser Blaufreak kam von ganz allein auf mich zu. "Hast du Angst?" Ich bemerkte, dass er neben seinen blauen Haaren stechend blaue Augen besaß.
    "Wieso sollte ich Angst vor Team Galaktik haben?", antwortete ich. Mutig, jedoch ebenso sehr gefährlich.
    "Vielleicht, weil wir dich gefangen genommen und diese legendären Wesen geschnappt haben? Du hast ja keine Ahnung, wie mächtig wir sind."
    "Nein, das muss ich auch nicht, weil du es mir sicher gleich erläutern wirst."
    "Vorlauter, kleiner Giftzwerg.", zischte mein Gesprächspartner, ohne den Blick abzuwenden. "Dennoch werde ich leider nicht derjenige sein, der dir unsere Macht demonstriert. Und merk dir eins, Bürschchen: Wir wissen mehr über sich, als du denkst. Mars!" Eine rot-haarige, junge Frau in einem grauen, weiten Minikleid kam herein. Ich schätzte sie in etwa auf dasselbe Alter wie der Blauschopf. "Er gehört dir."
    "Danke, Saturn.", verabschiedete Mars ihren Kollegen. "Wir sind uns doch schon in Ewigenau begegnet, nicht wahr? Du hast diese kleine Göre beschützt, die rumgeschnüffelt hat. Lucia, oder wie sie hieß." Den letzten Teil betonte sie so abschätzig, wie es nur ging. Die Rüpel und Forscher, die unsere Konversation verfolgten, grinsten entweder oder blickten mich teilnahmslos an.
    "Ihr werdet sie in Ruhe lassen!"
    "Jupiter hat dir doch sicher schon erzählt, dass ich dir diesen Wunsch nicht erfüllen kann. Sie weiß zu viel."
    "An ihren Freunden kommt ihr nicht so leicht vorbei. Sie werden alles tun, um sie zu beschützen."
    "Genau wie du?" Sie hatte mich. Es war unbestreitbar, natürlich würde ich alles für Lucia tun, doch ich schwieg lieber, alsdass ich etwas Falsches von mir gab. "Hab ich's mir doch gedacht. Aber keine Sorge, unsere Spione haben sie und ihre kleinen Begleiter am Strand von Weideburg gesichtet."
    "Nein." Ich fiel in ein bodenloses, schwarzes Loch, aus dem es kein Entrinnen gab. Sie war auf dem Weg hierher, nichtsahnend, was Team Galaktik plante. Schutzlos ausgeliefert.
    "Oh doch. Und bald bist du mit ihr auf ewig vereint." Das durfte nicht geschehen. Mein Leben war wertlos im Vergleich zu ihrem. Ich würde sie schützen, selbst wenn es meinen Tod bedeutete. Sie war es wert. "Bis dahin..." Mars holte ein Bronzong aus seinem Pokeball. "Bronzong, Ladestrahl!"






    ok dieses kapitel war jetzt auch nicht unbedingt soo lang, aber man soll ja nichts überstürzen, wie es so schön heißt ;)
    der spanndende teil kommt erst noch! 8-)

    Eingeschränkte Erfolge



    (Maike)
    Die nächste Zeit verging wie im Fluge. Nachdem ich wieder mit Lucia klarkam und das Chaos in meinem Zimmer beseitigt war, versuchte ich mich an einer neuen Kombination für den Wettbewerb - vergebens. Noch immer fehlte mir der richtige Kick, der Ansporn, alles zu geben. Mit anderen Worten: Drew fehlte als mein Rivale. Seit er so nett mit mir umging, tobte ein Wirbelsturm in meinem Kopf, der meine bisherigen Wünsche und Ziele in Frage stellte. War Erfolg wirklich alles im Leben? Ich wusste es nicht mehr. Ich wusste nicht mehr, was war, was sein sollte oder könnte - Leere in mir, die mich füllte. Durcheinander, das Ordnung schaffte. Ein Rivale, der mir wichtiger war, als es mir gut tat.
    "Was machst du hier so alleine?" Genau dieser Rivale riss mich schlagartig, aber unwissend, aus meinen Gedanken an ihn. "Du willst doch nicht wieder krank werden." Ich stand draußen, vor dem Pokemon-Center, keine 10 Meter vom Eingang entfernt. Recht hatte er, es war kühl, doch die Sonne schien und flauschige, weiße Wolken zogen bei mäßigem Wind vorbei. Er legte seine wamen Hände von hinten auf meine Oberarme, ich zuckte fast automatisch zusammen. "Habe ich irgendwas falsch gemacht?" Sofort bekam ich Schuldgefühle, denn er hatte tatsächlich nichts verbrochen, außer einer lieben Geste.
    "Nein, ich... hab mich nur erschrocken." Nicht gelogen, das war gut!
    "Worüber hast du nachgedacht?" Ich spürte, wie seine smaragd-grünen Augen mich musterten, dennoch drehte ich mich nicht um.
    "Über alles. Mein Leben, meine Probleme..."
    "Welche Probleme?"
    "Geht dich nichts an!", kicherte ich. Nun ja, eigentlich gingen nur manche meiner Probleme ihn nichts an, wenn er nicht der Verursacher meiner größten Probleme wäre.
    "Ok, wenn das so ist..." Er nahm seine Hände weg und wollte gehen. Die Enttäuschung in seiner Stimme war nicht zu überhören, sie bohrte sich in mich wie ein spitzer Nagel in ein Holzbrett.
    "Nein, so hab ich das nicht gemeint!", rief ich, wollte ihn zurückhalten und erwischte seine Hand. Er blieb unvermittelt stehen, auch ich rührte mich keinen Zentimeter. Alles um uns herum schien in Zeitlupe abzulaufen: Staralili, die vorbeiflogen, Passanten, die uns mit Blicken löcherten. Nebensache. Und das, wo der Wettbewerb am Spätnachmittag stattfand!
    Drew schloss langsam seine Hand um meine und erwiderte meinen Griff. War ich wohl sehr rot? Irrelevant. Dieser Moment war zu schön, um ihn an Kleinigkeiten zu verlieren.
    "Wie hast du es dann gemeint?", raunte er, drehte sich um und machte einen Schritt auf mich zu, ohne meine Hand loszulassen. So nervös war ich in meinem ganzen Leben nicht gewesen. Ok, vielleicht bei meinem ersten Wettbewerb, aber das zählte nicht. Mein Herz schlug rasend schnell, wahrscheinlich stand es kurz davor, zu platzen, meine Atmung verlief stockend. Er schaute direkt in meine weit aufgerissenen Augen, so lange und so überzeugend wie nie zuvor. Ich bewegte mich nach wie vor kein Stück. Mein Sprachzentrum schien irgendwie defekt, ich brachte keinen vernünftigen Ton heraus, obwohl ich etwas sagen MUSSTE.
    "Ich-ich-ich...", brabbelte ich nur. Wie dumm ich ihm vorkommen musste!
    "Genug der vergeblichen Erklärungen." Er lächelte mich liebevoll an. Von ihm ging so eine Geborgenheit aus, die ich bis jetzt nie bemerkt hatte. "Wie es aussieht, werde ich dir wohl eine andere Sprache beibringen müssen..." Mit diesen Worten zog er mich noch ein Stück naher zu sich heran und legte seine weichen Lippen auf meine. Im ersten Moment wäre ich fast von ihm weggesprungen, vor Freude und vor Überraschung, doch nun ließ ich es einfach auf mich wirken. Ich fühlte seinen Atem. Mir wurde heiß, trotzdem kroch eine Gänsehaut über meinen Körper. Er ließ meine Hand los und schlang seine Arme um meine Hüfte, während ich nichts weiter tat als mir mit dieser Aktion den Verstand rauben zu lassen. Ich genoss diesen Augenblick so sehr, dieser Kuss, der vor Feuer und Leidenschaft brannte und erwiderte ihn ohne zu zögern.
    Als er sich wieder von mir löste, lehnte ich meinen Kopf wortlos an seine Schulter. Tränen der Freude bahnten sich den Weg aus meinen Augen, über mein Gesicht, bis sie schließlich seine grüne Jacke benässten. Meine Finger krallten sich in sein Hemd, er hielt mich immer noch fest.
    "Lass mich... nie mehr allein.", schluchzte ich.
    "Da müsste ich doch verrückt sein.", flüsterte er sanft. Ich lag also in den Armen meines (ehemals?) größten Rivalen und nichts in der Welt könnte diesem Moment ein Ende bereiten - außer einer Sache.
    "Oh, nein! Der Wettbewerb!", schrie ich, riss mich von ihm los und stürmte ins Pokemon-Center zurück, wo ich sogleich mit Schwester Joy zusammenstieß. Wir beide landeten etwas unsanft auf dem Boden. Rocko war (wie üblich) sofort zur Stelle, um seiner Angebeteten aufzuhelfen. Ich durfte alleine sehen, wie ich klar kam. Aber war Drew mir nicht gefolgt? Ich schaute mich um, da sah ich ihn, wie er mit Händen in den Hosentaschen ins Pokemon-Center geschlendert kam. Mein Herz begann, ein paar Takte höher zu schlagen, bis ich seinen emotionslosen Gesichtsausdruck registrierte. Dieser Blick löste in mir eine eisige Kälte aus. Lucia und Ash gesellten sich zu unserer kleinen Gruppe.
    "Ah, Maike, nach dir habe ich gesucht.", begann Joy. "Die Wettbewerbsverwaltung hat eben angerufen. Sie müssen den Wettbewerb leider absagen."
    "Was?! Wieso?", platzte es aus Lucia und mir gleichzeitig heraus. In einer anderen Situation hätten wir über diesen dummen Zufall gelacht, aber nicht jetzt.
    "Den letzten Regenfällen hat das alte Gebäude nicht stand gehalten. Die Kellergänge stehen unter Wasser und alles oberhalb davon ist halb durchnässt." Auf das Mitleid in Joy's Augen konnte ich getrost verzichten. Immerhin war es ja nicht sie, die quer durch die Regionen reiste, um die Chance auf ein kleines Band zu haben. Doch was mich am meisten beunruhigte war, dass Drew seit Schwester Joy's Erklärung kein einziges Wort gesagt hatte, und dieser Blick... Hatte ich ihn etwa gekränkt, als ich wegen des Wettbewerbes, der jetzt sowieso ins Wasser fiel, abgehauen war? Ich wollte gerade ansetzen, zu sprechen, da kam Ash mir zuvor.
    "Ok, dann haben wir ja nur noch meinen Arenakampf vor uns! Na los, worauf warten wir?", gröhlte er. Wenn Blicke töten könnten, hätte es ihn in diesem Augenblick erwischt. Diese Seite hatte ich früher nie an ihm bemerkt. Und Drew... sein Blick hätte mich glatt umgebracht, als er ins Pokemon-Center gekommen war.
    "Ash, wie kannst du nur so teilnahmslos sein?!", keifte Lucia den Schwarzhaarigen an. Das sie sich mit ihm anlegte, war klar. Bevor Ash irgendetwas Falsches erwidern konnte, sprach ich für ihn.
    "Nein, Lucia. Er bedauert es zutiefst. Aber dann lasst uns das jetzt hinter uns bringen." Ich schob die beiden Streithähne Richtung Ausgang, Rocko kam auch nach. "Drew, kommst du?" Er schnaubte verächtlich, ehe er uns folgte. Jedes Mal ein kleiner Riss in meinem Herzen, jedes Mal ein kleiner Riss.




    Weideburg's Arenaleiter war Marinus, ein durchtrainierter, bemalter Mann mittleren Alters, dessen Spezialität Wasser-Pokemon waren. Seine Arena glich einer runden Kuppel, die von innen größer wirkte als von außen. Ash hatte sich bereits an einer Seite des Kampffeldes, welches ein Wasserareal mit einzelnen kleinen Moorinseln war, aufgestellt. Auf der anderen Seite befand sich Marinus.
    Lucia, Rocko, Drew und ich saßem am Rand der Arena, dessen Decke von Malereien anmutiger Wasser-Pokemon verziert wurde. Ich saß zwischen Lucia und Drew und jedes Mal, wenn ich versucht hatte, seine Hand zu halten oder sonst irgendwie seine Nähe suchte, rückte er ein Stück von mir weg. Ich verstand die Welt nicht mehr. Das war doch sonst nicht seine Art! Nur schwer konnte ich mich auf den Kampf konzentrieren, der gleich beginnen würde. Ash war nervös, ich merkte es ihm an, obwohl er sich bemühte, es nicht zu zeigen.
    "Ein 3 gegen 3 Kampf. Das Match ist beendet, wenn alle 3 Pokemon einer Seite nicht mehr weiterkämpfen können!", verkündete der Schiedsrichter, der ausnahmsweise nicht Rocko war. "Der Herausforderer darf anfangen!"
    "Ok, dann wollen wir mal. Staravia, du bist dran!", rief Ash und warf den Pokeball seines Flug-Pokemon, das sogleich erschien.
    "Los, Garados.", brummte der Arenaleiter mit tiefer Stimme und ließ sein gewaltiges Pokemon frei. Staravia war ein Witz dagegen. Ash musste dann wohl auf das Tempo seines Partners setzen.
    "Staravia, Bodycheck!", lautete sein erster Befehl. Der braune Vogel gehorchte, stürzte sich mit all seiner Kraft auf den Gegner.
    "Drachenwut, Garados.", konterte Marinus. Hohe Wasserfontänen schossen empor, gemischt mit kaltem Feuer und vereitelten Staravia's Angriff. Das Flug-Pokemon wurde durch die Luft geschleudert, landete unglücklicherweise auf einer der mit Schlamm bedeckten Inseln. Es steckte fest. Seine Versuche, sich zu befreien, scheiterten kläglich. Neben mir gab Lucia einen ängstlichen Laut von sich, Drew verfolgte den Kampf mit neutraler Miene. Ließ ihn das alles denn völlig kalt? Ash und er waren zwar nicht die besten Freunde, aber man könnte doch wenigstens ein bisschen Mitgefühl zeigen.
    Auch Ash wurde zunehmend hibbeliger. Wenn bei ihm etwas nicht auf Anhieb klappte, verhielt er sich immer so. "Jetzt Lake!" Kurz bevor die starke Wasser-Attacke Staravia traf, schaffte es der Vogel, sich zu befreien und entkam im letzten Moment. Sein Trainer fletschte die Zähne. Er überlegte. Ich hoffte für ihn, dass ihm die Idee, mit Staravia's Wendigkeit zu trumpfen, früh genug einfiel. Das tat sie.
    "Staravia, Aero-Ass!", rief er seinem Pokemon zu. Mit spitzem Schnabel und weit gespreitzten Flügeln schnitt es Garados, welches noch zu überrascht war, alsdass es sich hätte wehren können. "Und jetzt Ruckzuckhieb!" Staravia griff immer wieder von allen Seiten an, Garados wurde wütender und wütender - und leicht verwirrt. Es versuchte, seinem flinken Gegner zu folgen, den Blick auf ihn zu richten. "Ok, beende es mit Flügelschlag!"
    Zack! Das war es gewesen. Taumelnd und schwankend fiel Garados ins Wasser. Seine Größe erzeugte einen riesigen Platscher, der sogar meine Freunde und mich erreichte und einen leichten Niederschlag verursachte.
    "Oh nein, meine Haare!", hörte ich Lucia kreischen. Typisch. Ich nahm keine Notiz von ihr, sondern konzentrierte mich weiterhin auf den Kampf, sofern das bei Drew's abweisendem Verhalten mir gegenüber möglich war. Ash und Marinus riefen ihre Pokemon zurück.
    "Sehr gut, du besitzt Ehrgeiz. Das gefällt mir, aber bilde dir nichts darauf ein. Noch hast du mich nicht besiegt!", lachte der Arenaleiter und schickte sein nächstes Pokemon in den Kampf. Morlord. Mit Pikachu konnte Ash da wenig ausrichten, das sollte er eigentlich wissen.
    "Gib dein Bestes, Knilz!" Er ließ wahrhaftig ein kleines Knilz kämpfen? Ok, seine Entscheidung, trotzdem...
    "Ich bin mal gespannt, was Ash da vorhat.", meldete sich Rocko, ohne den Blick vom Geschehen abzuwenden. "Knilz ist zwar vom Typ her im Vorteil, doch in einer Wasser-Arena..." Ich teilte seine Bedenken, Lucia scheinbar ebenfalls. Seit der Kampf begonnen hatte, hatte sie kein Wort mehr von sich gegeben - wie Drew. Nur war ihr Blick längst nicht so gefühllos wie seiner.
    "Morlord, Schlammbombe!", befahl Marinus. Ein aus wässrigem Schlamm bestehender Ball flog auf Knilz zu. Wenn es im Wasser landete, war es veloren.
    "Spring zur nächsten Insel, Knilz!" Mit einem kräftigen Hops wich es der Attacke aus und landete auf der nächsten kleinen Moorfläche. "Jetzt Kugelsaat!" Unzählige Samenkörnchen kamen aus dem Mund des kleinen Pflanzen-Pokemon.
    "Schlag sie mir Rutenschlag zurück, Morlord!" Es klappte. Die Attacke wurde zurückgeschleudert und traf ihren Urheber. Nur knapp konnte es sich auf der kleinen Insel halten. Es hatte sichtlich zu kämpfen und sein eigener Angriff hatte es zusätzlich geschwächt. "Slam-Attacke, los!" Morlord schwamm mit atemberaubender Geschwindigkeit auf Knilz zu, dass sich nur mit Mühe auf den kleinen Beinen halten konnte.
    "Warte auf mein Zeichen!", schrie Ash. Morlord kam immer näher, bis es aus dem kühlen Nass sprang und nun direkt über Knilz war. "Jetzt spring!" Mit letzter Kraft hüpfte Knilz in die Luft, Morlord knallte in den moorigen, weichen Boden und blieb stecken. "Schnell, Megasauger!" Knilz schoss grün leuchtende Ranken auf seinen wehrlosen Gegner. Sie kosteten ihn jede Sekunde Energie. Der Finalschlag. Morlord war besiegt.
    Seufzend rief Ash sein Pflanzen-Pokemon zurück. Auch Lucia und Rocko waren sichtlich erleichtert. Nur Drew schenkte dem Schwarzhaarigen ein verächtliches Schnauben.
    "Mal sehen, ob du mit deinem nächsten Gegner auch so leicht fertig wirst. Bojelin, los!" Ein oranges, otterähnliches Pokemon kam zum Vorschein. Lucia zog ihren Pokedex zu Rate: "Bojelin, das Meereswiesel-Pokemon. Mit aufgeblasenem Schwimmreif kann es Menschen auf em Rücken tragen. Lässt es Luft ab, taucht es unter."
    "Ok, Pikachu, bist du bereit?"
    "Pikaa!", stimmte das Elektro-Pokemon seinem Trainer zu. Elektrische Blitze zuckten an seinen Wangen und zeigten seine Angriffslust. Ein leichtfüßiger Satz reichte aus, damit es sicher auf einer der Moorinseln landete.
    "Pikachu, Donnerblitz!" Kraftvolle Blitze erhellten die Arena, als sie auf Bojelin geschleudert wurden. Marinus reagierte souverän.
    "Bojelin, Sternschauer!" Dutzende, leuchtende Sterne flogen dem Donnerblitz entgegen und hieltem ihm stand. Sowas hatte ich noch nicht erlebt. Eine simple Attacke, die einen von Pikachu's Donnerblitzen aufhielt. Marinus hatte seine Hausaufgaben gemacht. Er nutzte Ash's kurzzeitige Verwirrung. "Setze einen Eiszahn hinterher!" Bojelin tauchte ab, sodass es für Pikachu unmöglich war, seinen Standort zu bestimmen. Schlagartig tauchte es hinter dem Maus-Pokemon wieder auf und rammte seine mit glitzerndem Eis bedeckten Zähne in den Rumpf des hilflosen Pikachu. Es fiepte schmerzerfüllt.
    "Jetzt Pikachu! Noch einmal Donnerblitz!" Bojelin erleidete einen direkten Treffer, dennoch ließ sein Biss nicht locker. Erst bei genauerem Betrachten sah ich, dass das Wasser-Pokemon seinen Schweif in das Moor gebohrt hatte und so den Angriff locker wegsteckte.
    "Schleudere es ins Wasser und dann Lake-Attacke!", befahl Marinus. Sein Partner gehorchte. Es warf Pikachu ins kalte Wasser, verweilte selbst jedoch auf der kleinen Insel, um die nächste Attacke auszuführen. Außer ein paar Luftblasen war von Ash's Pokemon nichts mehr zu erkennen.
    "Falls du mich hören kannst, Pikachu: Benutze Eisenschweif, um an die Oberfläche zu kommen! Eisenschweif!", brüllte Ash aus voller Kehle. Bange Sekunden. Wir alle hielten den Atem an. Plötzlich fing die Wasseroberfläche an zu brodeln. Mehr und mehr, bis sie sich teilte und eine gelbe, sich drehende Kugel zum Vorschein kam. Pikachu!
    "Das hält man ja nervlich nicht aus!", stöhnte Lucia. Sie zupfte schon die ganze Zeit vor Aufregung an ihrem Kleid herum.
    "Pikachu, Volttackle!", orderte Ash. Sein Pokemon hörte auf, sich zu drehen. Stattdessen umgab es sich mit Blitzen und schoss aus der Luft heraus auf Bojelin zu. Zu spät für eine Reaktion. Pikachu traf es mit voller Wucht und schleuderte es ins Wasser. "Donnerblitz, schnell!" Jetzt hatte Marinus' Pokemon keine Chance mehr. Das hell-blaue Wasser wurde von Funken und Blitzen durchzogen, Pikachu's letzter Attacke. Einige Sekunden vergingen. Dann endlich tauchte Bojelin wieder auf. Es trieb bewusstlos an der Wasseroberfläche.
    "Arenaleiter Marinus hat keine kampffähigen Pokemon mehr. Somit ist der Sieger der Herausforderer, Ash aus Alabastia!", bestimmte der Schiedsrichter.
    "Super gemacht, Kumpel!", jubelte dieser, als ihm sein gelber Partner in die Arme sprang. Rocko lächelte stolz und zufrieden, Lucia hörte endlich damit auf, Stoßgebete in den Himmel zu schicken und ich begann zu applaudieren.
    "Ash." Marinus war zu ihm getreten. "Hiermit überreiche ich dir den Fennorden. Das war ein exzellenter Kampf."
    "Danke!", strahlte Ash und nahm das Zeichen für seinen Sieg dankbar an. "Aber du warst auch ein harter Gegner!"
    "Ash, man duzt fremde Leute nicht einfach so! Schon gar nicht Erwachsene!", ermahnte ihn Lucia. Sie stieß ihm leicht ihren Ellbogen in die Seite. Wir verließen die Arena, um uns im Pokemon-Center zu erholen und uns auf die Weiterreise vorzubereiten. Drew ging diverse Meter hinter uns. Er würdigte mich keines Blickes. Seine Augen funkelten im seichten Licht der bereits untergehenden Sonne, als wir nach einem harten Tag durch die verschlammte Stadt wandelten. Ich würde mit ihm reden. Musste. Aber nicht heute. So sehr mich sein Verhalten auch verletzte, so war ich heute einfach zu müde, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.




    soo, endlich ist auch dieses kapitel da. ich persönlich muss sagen, dass ich es nicht so gelungen finde wie manch andere kapis von mir aber naja. dafür hau ich aber gleich den ersten teil des Finales raus ;) ich hoffe der ist mir wenigstens besser gelungen

    also ich bin mal so durch zufall auf deine fs gestoßen und dachte ich les sie mir mal durch ^^


    zuerst mal: als ich deinen startpost gelesen habe war ich echt überrascht. aber im positiven sinn! dass drew gestorben ist und maike tatsächlich solch einer verbrecherorganisation beitritt ist eine tolle idee! sonst liest man bestenfalls fanstories in denen ganz am ende jemand stirbt oder so aber das schon quasi als feststehende gegebenheit zu machen find ich einfach klasse!


    dein schreibstil ist einfach wunderschön und so real! man denkt du wärst eine profi autorin oder sowas ( nen anderes wort fällt mir gerade nich ein ^^). du kannst die gefühle von maike so gut und nachvollziehbar beschreiben, ich war zwischendurch schon fast am heulen :blush: dann verknüpfst du noch die umgebung damit und alles ist perfekt. du suchst vergleiche (-> zahnpastatube) und in der tat, ich hätte auch erst nicht gedacht dass dein letztes kapi als traum geschrieben ist! ich hatte auch erst die vermutung dass harley ihr das zuflüstert und hätte bald nen herzinfarkt gekriegt als sie ihn geküsst hat, aber zum glück war er es dann doch nich :rolleyes:
    ahh ash küsst sie einfach so und sie lässt es zu? entscheidene wendung, sehr gut gemacht! ich kann mir zwar vorstellen dass sie sich danach sehnt wieder geliebt zu werden (was du übrigens auch toll beschrieben hast, sowie ihren fatalen gemütszustand! :thumbup: ) trotzdem kam es für mich einfach nur überraschend dass sie sich nich sofort wehrt. und das obwohl er erst meinte, dass er noch nicht bereit wäre, ihr zu vergeben....


    rechtschreibung, grammatik etc: da hab ich zwar nen paar kleine fehlerchen gefunden, aber die sind wirklich nicht nennenswert bei so einer klasse autorin wie dir! an deinem schreibstil sehe ich, wie sehr ich mich zum beispiel bei meiner fs noch verbessern könnte, aber da ich jetz so angefangen hab werd ich auch nichts mehr ändern ;) :D
    ich freue mich schon aufs nächste kapi! könntest du mir bitte ne pn-benachrichtigung schicken??


    LG

    also ich hab ja auch schon länger nicht mehr kommentiert weil ich im ausland war, aber jetz komm ich wieder ^^


    ich persönlich fand die letzten kapitel zwar etwas langgezogen, aber ok. wie hier ThunderBlaze schon erwähnt hat, wären diese kapi quasi solche filler. obwohl ich sowas normalerweise nicht so gut finde, muss ich sagen dass du gefühle und gedanken wie immer sehr gut beschrieben hast! das fand ich an deiner fs schon immer so gut! auch wenn du nicht in der ich-perspektive schreibst wirkt alles so authentisch und lebensnah!
    folglich: schöner schreibstil, wenige grammatik-. rechtschreib- oder tippfehler, auch wenn ich finde, dass du in den letzten kapis zu oft verben gebraucht hast, die die unterhaltungen begleitet haben. für mich wäre es auch so ersichtlich gewesen, wer spricht, das ergibt sich einfach aus dem kontext, da muss nich hinter jedem satz ein verb wie "sagte" oder eine abwandlung davon stehen, wenngleich du auch nicht bei jeder aussage eine neue zeile anfängst.


    insgesamt bin ich aber recht zufrieden mit deinen kapis! :thumbsup: die schlechte nachricht hat nochmal reingehauen, nur noch 1 monat! oO
    bin mal gespannt wie das ausgeht! ;)



    LG

    So. Nach einer langen Woche in Lettland, in der ich leider nicht on gehen konnte, bin ich nun wieder da uns fange sofort mit einem neuen Kapitel an! Mein Aufenthalt dort war für manche Teile der nachfolgenden Kapitel sehr inspirierend und ich hoffe wie immer, dass sie euch gefallen! :)


    Nichts währt ewig




    (Ash)
    "Pikachu, Eisenschweif! Knilz ausweichen und Kugelsaat!", befahl ich. Wie lange ich wohl schon trainierte? Unwichtig. Ich musste einfach mehr als gut auf den nächsten Arenakampf vorbereitet sein. Weder Paul noch Barry waren in der Zwischenzeit in Weideburg aufgetaucht, daher ging ich davon aus, dass sie den Orden dieser Arena schon hatten. Verdammt, wieso war ich nicht schneller? "Knilz, jetzt Kopfnuss. Streng dich mehr an, Pikachu!, Ruckzuckhieb!" Moment, ich musste mich zusammennehmen. Sonst spränge ich am Ende noch ebenso herzlos mit meinen Pokemon um wie Paul.
    Es hatte schon vor langer Zeit angefangen zu nieseln. Feiner Regen, der alles durchdrang, jede Faser meiner Kleidung, jede meiner Poren erreichte. Der Boden war matschig und nicht gerade unglatt, doch auch damit mussten meine Pokemon zurechtkommen. An diesem Ort, abgelegen von der eigentlichen Stadt und von Bäumen umzingelt, ließen sich kaum Menschen sehen. Ein Burmy hatte vorbeigeschaut und mir beim Training zugesehen, aber es war verschwunden, bevor ich es hatte fangen können. Da ich keine Befehle mehr gab, starrten sich Pikachu und Knilz nur fragend an. Mein neues Pokemon schlug sich recht gut für seine Größe. Ich rief es in seinen Pokeball zurück, ehe ich Pikachu mit einer Handbewegung zeigte, dass es mir folgen sollte.
    Damals, als ich gegen Paul gekämpft hatte, was war schief gelaufen? Hatte ich nicht hart genug trainiert oder war er einfach nur zu stark gewesen? Bis heute hatte ich nicht den Grund für mein Versagen finden können. Und es ging mir nicht in den Kopf. Mein Kampfstil hatte sich doch nicht sonderlich verändert, oder? Erst als ich das Pokemon-Center von Weideburg erreichte, wandte ich mich anderen Dingen zu. Wichtigeren Dingen. Im Wartebereich saß Drew in einem der weichen Sessel und kümmerte sich liebevoll um sein Roselia. Vermutlich bereitete er es auf den Wettbewerb vor, der in 2 Tagen stattfinden würde, für den Maike leider noch nicht hatte trainieren können. Immerhin saß ihr Rivale ausnahmsweise mal hier und lag nicht in ihrem Bett. Rocko konnte ich nirgends entdecken, dafür aber Lucia, die bei den Bildtelefonen stand und gerade den Hörer einhängte. Sie sah nicht sehr glücklich aus.
    Neben mir schüttelte sich Pikachu einmal ordentlich die Nässe aus dem Fell, sodass die 14jährige ruckartig den Kopf in meine Richtung drehte. Drew sagte nichts. Es freute mich, dass es ihr wieder besser ging.
    "Ich gehe dann mal für den Wettbewerb trainieren.", entgegnete die Blauhaarige hastig und eilte an mir vorbei in den Regen. Ich wollte ihr noch hinterherrufen, ob ich ihr nicht helfen könne, doch sie war schon außer Hörweite.
    "Was ist denn mit der los?"
    "Pikachu Pi?", stimmte mein Elektro-Pokemon mit ein.
    "Sag bloß, du hast es immer noch nicht kapiert.", sagte Drew mit einer Spur des Missfallens in seiner Stimme. "Du bist echt dumm wie Brot!"
    "Wenn du mich in deine scheinbar alles umfassenden Gedankengänge einweihen würdest, lieber Drew, wären wir schon einen ganzen Schritt weiter!" Er sah mich nicht einmal an, als er mir antwortete:
    "Pff, wer bin ich denn? Nein Ash, das musst du schon selbst herausfinden." Na, das war ja eine tolle Aktion! Dass Lucia irgendetwas bedrückte, war mir schon lange klar, da war ich auch ohne seine Hilfe drauf gekommen. Halt. Wie lange?
    Ich überlegte kurz, drehte mental die Zeit zurück. Dieses traurige, abweisende Verhalten hatte sie seit... dem Maskenball. Folglich musste dort etwas passiert sein. Ich grübelte weiter. Lucia und ich hatten die ganze Zeit an diesem Tisch gesessen. Nein, nicht die ganze Zeit. Zwischendurch war sie aufgestanden und hatte sogar kurzfristig den Tanzsaal verlassen, warum auch immer. Das war's. Nur was war dort geschehen?
    "Hey, Leute." Das war Maike's Stimme. Es ging ihr wohl wieder besser, wenngleich sie noch immer ziemlich blass war. Ihre Stimme klang leicht zittrig. "Ich muss mich noch für den Wettbewerb registrieren..."
    "Lass mich das für dich machen.", bot Drew an und war schon aufgestanden.
    "Nein, mir geht es gut!", widersprach die Braunhaarige. Sie torkelte auf ihn zu, wobei ihr Gang mich sehr an den Taumeltanz eines Pandir erinnerte. Jetzt schaltete auch ich mich ein.
    "Setz dich erstmal hin und ruh dich aus. Du wirst noch Zeit haben, zu trainieren." Eine Stimme in meinem Kopf meldete sich zu Wort. Damit hatte ich gelogen. Wahrhaftig SIE angelogen. Sie würde garantiert keine vernünftige Vorführung zustande bringen, egal, ob sie jetzt noch trainierte oder nicht, sie war zu geschwächt. Drew ging an mir vorbei. Sein Blick verriet, dass er mit mir einer Meinung war. Er würde gehen, vorgeben sie anzumelden und wieder zurückkehren. Dann würde er sich ohne ein Wort zu ihr wieder seinen Sorgen widmen.
    Und mein Arenakampf stand ja auch noch an! Wartete ich damit bis NACH dem Wettbewerb, hätte ich mehr Zeit für mein Training und die volle, nicht durch den anstehenden Wettbewerb getrübte Aufmerksamkeit meiner Freunde. Andererseits war ich ein sehr ungeduldiger Mensch... Naja, und ob ich Drew wirklich zu meinen "Freunden" zählen konnte? Maike schlurfte indes zurück in ihr Zimmer. Besser für sie, wenn sie sich noch eine Weile ausruhte.
    Ich entschied, meinen Kampf erst nach dem Wettbewerb zur bestreiten. Auch wenn es noch soo lange dauerte, wollte ich wenigstens die Aufführungen von Lucia und Maike bewundern. Falls letztere teilnahm.




    (Lucia)
    Nichtmal das Training meiner Pokemon konnte mich von meinen trübsinnigen Gedanken ablenken. Nie war sie da, wenn ich sie brauchte. Niemals. Wahrscheinlich war sie wieder in weiß Gott welcher Stadt unterwegs, um irgendwelchen Menschen zu helfen. Ich blieb dabei auf der Strecke, immer 2. Platz. Der alles benässende Niederschlag spiegelte exakt meine Stimmung wider, trist und grau wie der verregnete Himmel. Die einzigen Sachen, die mich jetzt noch antrieben, waren der Wettbewerb - und er. Ich hatte doch tatsächlich versucht, ihn zu vergessen, zu verdrängen, meine Gedanken von ihm zu befreien. Erfolglos. Es ging einfach nicht. Sein Gesicht war tief in meiner Seele verankert, seine Augen, der Kuss... Ich war nass bis auf die Haut, aber das war egal. Wie lange ich mir schon einredete, es würde vergehen. Zu lange. Alles hatte einen Anfang und ein Ende. Mein Leben befand sich erst am Anfang, die Zeit mit Paul jedoch am Ende. Er hatte recht, ich würde mich damit abfinden müssen, so weh es auch tat.
    Diese Matschwege fingen an, mich aufzuregen. Wohin man auch trat, die Schuhe wurden dreckig, so oft man sie putzte. Innerlich verfluchte ich die Stadt. Verfluchte mein Leben. Verfluchte ihn. Was sollte ich sagen? Es half. Ich rutschte weiter durch Weideburg, geradewegs auf die Wettbewerbshalle zu. Drew kam mir entgegen.
    "Was machst du denn hier?", fragte ich unberzüglich. Ok, dumme Frage, schließlich war er ein Koordinator, wie ich, und wie es in besagter Branche üblich war, nahm man an Wettbewerben teil.
    "Ich habe mich registriert, Maike allerdings nicht. Sie würde keine gute Platzierung erreichen, denke ich.", antwortete der Grünhaarige.
    "Sie ist stärker, als du denkst, Drew. Sie kann damit leben - zumindest sollte und muss sie das."
    "Ich möchte nur nicht, dass sie verletzt wird. Ich mache mir halt Sorgen um sie." Er zuckte mit den Schultern und schaute mich unsicher an. Anscheinend schien seine eigene Aussage in ihm für Verwirrung zu sorgen. Das brachte mich irgendwie zum schmunzeln. Maike wusste gar nicht, wie viel Glück sie hatte. "Naja, ich geh dann mal wieder zurück ins Pokemon-Center."
    "Glaubst du, Ash ist der Aufgabe nicht gewachsen, allein auf Maike aufzupassen?" Ich grinste nach wie vor, jetzt jedoch mit bohrendem Blick. Drew überlegte kurz, eher er sagte:
    "Nein, ich denke, das ist er in der Tat nicht." Schon war er weitergegangen. Hatte ich ihn wahrhaftig kalt erwischt! Wenngleich nur indirekt, ich hatte ihn durchschaut.
    "Hallo, ich würde mich gern für den Wettbewerb registrieren!", entgegnete ich laut und deutlich, als ich den Eingangsbereich betrat. Die adrett gekleidete Empfangsdame saß an einem Computer unter einem großen, schwarzen Bildschirm. Hier war alles in verschiedenen Blautönen und weiß dekoriert und gestrichen. Kein Wunder, die Stadt hatte ja auch viel mit Wasser zu tun.
    "Aber natürlich. Wenn ich bitte deine bisher gewonnenen Bänder aus Sinnoh und deinen Ausweis sehen dürfte." Ich holte ein kleines Bändermäppchen aus meiner Tasche, zusammen mit meinem Ausweis und legte es auf den weißen Tresen. Die Frau hielt das Band, welches ich in Herzhofen gewonnen hatte, sowie meine Papiere unter einen Scanner. "Lucia aus Zweiblattdorf...Ok, alles erledigt. Du bist für den Wettbewerb in 2 Tagen eingetragen." Ich nahm meine Sachen zurück und wagte mich nach draußen in den Regen. Kaum hatten meine Haare angefangen, einigermaßen zu trocknen, wurden sie erneut nass. An meine morgige Frisur wollte ich gar nicht denken!
    Da ich das Training meiner Pokemon so früh abgebrochen hatte, würden Drew und Ash sich bestimmt über mein Auftauchen wundern. Trotzdem, beschloss ich, würde ich zum Pokemon-Center zurückgehen. Vielleicht ging es Maike ja besser und wir könnten quatschen. Und außerdem hatte ich keine große Lust, noch mehr nass zu werden.
    "Hey, Jungs!", rief ich mit einem gekünstelten Lächeln, als ich das Pokemon-Center betrat. Drew war immer noch mit seinem Roselia beschäftigt, er sah nicht auf, um ein "Hallo" zu murmeln. Ein nachdenklicher Ash saß in einiger Entfernung und starrte unentwegt seine Pokemon in ihren Bällen an, einschließlich Pikachu, welches daneben saß. "Ist Maike schon wach?" Der Trainer aus Alabastia öffnete seinen Mund, um zu antworten, doch Drew war schneller.
    "Sie ist in ihrem Zimmer. Pass auf, was du zu ihr sagst, sie ist... launisch." Ash's Mund schloss sich wieder, als Drew geendet hatte. Scheinbar hatte er nichts mehr zu ergänzen. Frierend ging ich den hübsch dekorierten Flur entlang zu Maike's Zimmer. Ich klopfte, bevor ich das Zimmer betrat. Hier herrschte ein einziges Chaos. Kleidungsstücke waren achtlos über dem Boden sowie dem Bett verteilt, ihre Tasche lag ausgekippt auf diesem. Die Brünette selbst stand wütend und fluchend um Durcheinander.
    "Maike, was ist - ", begann ich, doch sie fiel mir ins Wort.
    "DU hast da gar nichts mitzureden, ok?! Ich suche mein Outfit für den Wettbewerb und kann es nirgends finden!" Ihre Stimme überschlug sich fast vor Zorn.
    "Vielleicht in der Tüte da auf - "
    "Nein, Lucia, ich habe keine Zeit für deine dämlichen Vermutungen! Ich habe Wichtigeres zu tun!"
    "Willst du denn gar nicht wissen, was Drew - "
    "Was!?", fauchte Maike mich an. "Was hat er über mich gesagt?? Raus damit!" Sie stand mir bedrohlich nah gegenüber, ihre Körperhaltung verriet mir, dass sie vermutlich fast alles täte, um herauszufinden, was ich ihr gleich erzählen würde.
    "Er macht sich Sorgen um dich, genau wie ich!" Bitte, beruhige dich. Ich kann dir ja helfen, hier aufzuräumen." Wir setzten uns auf das übergroße Bett, wo Maike sofort in Tränen ausbrach.
    "Lucia, was ist nur los mit mir? Es tut mir so Leid, ich wollte dich nicht anbrüllen...", schluchzte sie mit gesenktem Blick. "Seit diesem Maskenball bekomm ich keinen klaren geschweige denn vernünftigen Gedanken mehr auf die Reihe!" Ihre vergossenen Tränen glitzerten auf ihrem Gesicht im schwachen Lichtschein, der durch die verhangene Wolkendecke zum Fenster hineinfiel. Das alles hier ließ sie so verzweifelt und hilflos erscheinen.
    "Ich glaube, da könnte ein gewisser Rivale besser helfen als ich...", gackerte ich. Es war ein schlechter Zeitpunkt, klar, doch das hate ich mir schlichtweg nicht verkneifen können. Maike blickte mich schief an.
    "Willst du mich auf den Arm nehmen?" Daraufhin musste ich noch mehr kichern.
    "Als ob du das nicht wüsstest!"
    "Na warte!", rief die 15jährige und knallte mir ihr Kopfkissen ins Gesicht. Nun fing auch sie an zu lachen, erst zurückhaltend, dann aus voller Halse. Wir mussten im ganzen Pokemon-Center zu hören sein, so laut, wie wir waren. Ich grabschte mir ebenfalls eines ihrer Kissen und schlug damit auf sie ein, wobei ich vor lachen nicht besonders viele oder harte Treffer landete, sie genausowenig.
    Nach einer Weile hatten wir uns wieder beruhigt. Wir lagen schweigend auf Maike's Bett und starrten an die Zimmerdecke.
    "Maike?", fragte ich schließlich und drehte den Kopf zu meiner Freundin.
    "Ja?" Sie antwortete, ohne mich anzusehen.
    "Ich hatte doch vorhin gar nicht so Unrecht, ich meine, mit Drew, oder?" Ich mochte weder diese Frage noch die aktuell geltende Atmosphäre, doch ich musste es einfach wissen. Solche Angelegenheiten waren alles andere als uninteressant, vor allem für ein Mädchen wie mich.
    "Kann schon sein...", lautete die klägliche Antwort. Maike schloss ihre Augen, atmete ruhig und regelmäßig weiter. "Weißt du was, Lucia? Keine Verleumdung mehr. Ja, mehr als ja, ich gebe zu, dass ich ihn sehr mag. In seiner Nähe fühle ich mich so unbeschreiblich wohl..." Sie begann zu lächeln. "Nur weiß ich nicht, wie er darüber denkt..."
    Ein Problem, welches mir nur zu vertraut war. Im Grunde sprach der Kuss mit Paul ganze Bände - sein Verhalten jedoch machte es mir unmöglich, diese Bände zu lesen. Es verschloss sie, ohne einen Schlüssel zu hinterlassen. Unaufhaltsame Trauer stieg in mir auf. Ich musste hier raus, andererseits würde Maike gleich einen Gefühlsausbruch erster Klasse miterleben. Ich versuchte, mich so ausgeglichen und normal wie immer zu bewegen, stand langsam auf und bahnte mir durch die Unordnung einen Weg zur Tür.
    "Vergiss nicht, aufzuräumen.", scherzte ich mit einem künstlichen Lachen. Meine braun-haarige Freundin antwortete nicht. Sie musste wohl eingeschlafen sein, daher verließ ich leise ihr Zimmer. Kaum hatte ich dir Tür hinter mir geschlossen, drang aus meiner Kehle ein unterdrücktes Schluchzen. Ich schwor mir, wenn ich jetzt auch nur eine einzige Träne vergoss, würde ich mir für jede nachfolgende einen Schnitt in den Arm verpassen. Es funktionierte. Die Leere und Trauer verschwanden keineswegs, aber die Tränen blieben aus. Ich schaute auf die Uhr - viertel nach 5, zu früh, um schlafen zu gehen. Außerdem hatte ich noch nichts zum Abendbrot gegessen. Mit knurrendem Magen beschloss ich, mich zu Drew, Ash und vielleicht sogar Rocko zu gesellen, falls er nicht bei Joy am Rockzipfel hang. Möglicherweise konnten sie mich auf andere Gedanken bringen, wenn ich nur meine Gefühle im Zaum hielt.

    soo nach einer langen woche in lettland komme ich auch endlich mal wieder dazu deine kapis zu kommentieren! ;)


    also nach alldem was ich bis jetzt von dir gelesen hab weiß ich einfach nicht mehr was ich noch groß schreiben soll. dein schreibstil ist einfach perfekt und vollkommen, da gibts für mich nichts mehr zu meckern! :D
    deine rechtschreibung: ok, du hast manchmal aber nur MANCHMAL ein paar tippfehler drin, aber deine grammatik etc ist einfach tadellos! :thumbsup:
    ich fand die letzten beiden kapitel sooo interessant und einfach nur gut gelungen. besonders gut hat mir die stelle mit dem auffangen gefallen (jaja böser drew, wo der wieder hinfasst xD) und die sache mit dem federball. nette idee
    und dass er ihr sowas zuflüstert, echt total zweideutig aber typisch er finde ich! ich war echt so aus dem häuschen als ich das gelesen hab :love: hehe, ob er ihr wohl nur zeigen will, wie man richtig federball spielt...? wir werden sehen! :D


    freu mich schon wieder aufs nächste kapi! ;)
    LG

    aalso erstmal ein sehr großes lob an dich! ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich kann es einfach nicht oft genug sagen! ^^


    die arme maike. will ihre augen nicht öffnen weil sie dann nicht mehr von drew träumen kann! in diesem moment kommen ihre gefühle einfach so richtig glaubhaft rüber, fast als wäre man maike selbst. oder zumindest als ob man in ihren kopf reinsehen könnte, wobei da ja eh nichts anderes wäre als gedanken an drew :love:
    sie will wenigstens in ihren träumen für immer bei ihm sein, wie herzergreifend!
    ja, so sonnenlicht und eine weiße wand können schon überzeugend sein ^^


    als michelle erzählt hat dass sie die nacht bei felix verbracht hat, hat mich fast der schlag getroffen! ich hab bestimmt genauso dumm aus der wäsche geguckt wie maike und lucia xD und dann projeziert maike die situation sofort auf sich und drew, einfach zum schießen!! :assi:


    einen rechtschreibfehler hab ich gefunden, und zwar:
    -> hast du "ausserdem" geschrieben, man schreibt es aber "außerdem"
    kann auch sein dass du noch nen paar andere fehler hast, aber die find ich jetz nich mehr und ehrlich gesagt stört es mich auch nich sonderlich ;)


    also wie immer: mach weiter so :thumbsup:

    Gefährliches Spiel




    (Maike)
    "W-was ist passiert...?", nuschelte ich. Nur schwer konnte ich meine Augen dazu bewegen, sich zu öffnen. Zunächst war alles glasig und verschwommen, dicke braune Schleier mit blauem Hintergrund. Ich blinzelte ein paar Mal, um besser zu sehen. Nun erkannte ich statt den braunen Schleiern hölzerne Balken und das Blau musste eine Zimmerdecke oder sowas sein. Ich lag in einem warmen, flauschigen Bett. Jeder Teil meines Körpers schmerzte so sehr, ich traute mich kaum, mich zu bewegen. Dennoch setzte ich mich langsam auf. Gleißendes Licht fiel durch ein großes Fenster, vor dem ein mannshoher Schatten zu erkennen war. Ansonsten befand sich in diesem Zimmer nur ein kleiner Nachttisch und ein riesiger Wandschrank aus Holz. Plötzlich erinnerte ich mich an eine Sache, die ich unbedingt erledigen musste. "Ich muss mich für den Wettbewerb anmelden..." Noch etwas benommen griff ich nach meinem roten Kopftuch, das auf dem Nachttisch lag, und setzte mich auf die Bettkante. Schon merkte ich, wie sich alles um mich herum zu drehen begann.
    "Ruh dich aus, Maike. Der Wettbewerb hat noch Zeit.", riet mir eine vetraute, wohlklingende Stimme. Der Schatten war vom Fenster weggetreten und hatte sich neben mich aufs Bett gesetzt. Eine grüne Haarpracht stach mir in die Augen. Mein Kopf beruhigte sich wieder, das Schwindelgefühl ließ allmählich nach. "Du warst bewusstlos." Was sagte er da? Bewusstlos?
    "Und wie bin ich dann hierhergekommen?", forschte ich nach und sah in seine Augen, die seine geheimnisvolle Seele widerspiegelten. Bei dieser Frage bekam Drew's Gesicht einen leichten Rotschleier um die Nase herum. "Hast du mich getragen?"
    "Irgendwer musste es ja tun.", antowortete er spärlich. Hatte Drew, seit Ewigkeiten mein größter Rivale, sich Sorgen um mich gemacht? Um mich, Maike, die er immer verachtete und für total bescheuert gehalten hatte, für eine drittklassige Koordinatorin? Ich verstand die Welt nicht mehr, schmunzelte aber automatisch. Eigentlich eine sehr süße Vorstellung, wie er mich in seinen Armen hält... "Was ist?" Er hatte wohl mein Grinsen bemerkt, denn er blickte mich misstrauisch an.
    "Ach, gar nichts." Dieser Morgen war einer der Schönsten meines Lebens. Oder war es bereits Mittag? Egal. Die Tatsache, dass er bei mir weilte, war aus mir unerklärlichen Gründen das Einzige, was noch für mich zählte. Nach unaufhörlich wortlosen Sekunden gähnte mein Rivale einmal ausgiebig. "Sag mal Drew, wie lange bist du schon hier?" Ich versuchte kläglich, mir mein Kopftuch richtig umzubinden. Meine Koordination der Hände war noch nicht ganz wiederhergestellt.
    "Lange genug.", erwiderte er lächelnd. "Komm, ich mach das, sonst bist du morgen noch nicht fertig." Er band mir mein Kopftuch um, wobei sich unsere Hände kurzzeitig berührten. Schnell sah ich zu Boden, damit er nicht mitbekam, wie ich errötete. Er gähnte erneut. So wie es aussah, hatte er die ganze Nacht an meiner Seite gewacht. Warum tat er das, wenn er mich immer so verhöhnte?
    "Jetzt reicht es aber mit deinem Gegähne!" Ich legte mich wieder hin, rutschte diesmal aber fast bis zur anderen Seite des Bettes. Fragend blickte er mich an, sein Gesicht wurde noch eine Spur röter. Musste ich denn wirklich bei ALLEM nachhelfen? "Leg dich hin! Und keine Sorge, ich beiße nicht!"
    "Wer hat denn das behauptet?", erwiderte er grinsend, doch er tat, wie ihm geheißen. Ich rückte zu ihm hin und kuschelte mich an seine Brust. Wenn das nicht der schönste Tag meines Lebens war, wusste ich auch nicht. Dass er seinen Arm um mich legte und mir ein leises "Träum süß" ins Ohr hauchte, bemerkte ich noch, ehe ich wieder einschlief.
    "Also soll ich von dir träumen?", murmelte ich mehr oder weniger unbewusst. Hatte ich diesen Satz tatsächlich laut ausgesprochen? Um ihn zurückzunehmen, war es jedenfalls zu spät. Die Traumwelt zog mich immer weiter in sich hinein, beruhigte meinen Körper und meine Gedanken. Da Drew in gleichmäßigen Zügen atmete und nicht mehr antwortete, hoffte ich, er hatte es nicht gehört. Wenn er es so wollte, dass ich süß träumte, dann sollte es auch so sein.




    (Ash)
    In dieser Nacht hatte ich fast kein Auge zugetan. Ich machte mir so große Sorgen um Maike, obwohl Schwester Joy mir versichert hatte, dass es ihr besser ging. Pikachu war zusammen mit Rocko relativ schnell eingeschlafen und Lucia... Die Schwester hatte zunächst ihre Hand verarztet, bevor sie ihr ein eigenes Zimmer zugewiesen hatte. Nun saß ich hier im Wartebereich und grübelte vor mich hin, anstatt zu trainieren. Immerhin stand mein nächster Arenakampf schon vor der Tür. Was mir aber immer noch Sorgen machte, war die Tatsache, dass Drew die gesamte Nacht bei Maike verbracht hatte. Wieder hatte ich die Sache verhauen, ich war nichtmal auf die Idee gekommen, bei ihr zu bleiben. Und bei Drew war diese Sorge im Grunde berechtigt. Wenn ich an manche seiner Kommentare, Blicke oder Handlungen dachte... Ich hielt diese Vorstellung nicht eine Sekunde länger aus. Sofort stand ich auf und eilte den langen Flur entlang zu Maike's Zimmer. Gerade wollte ich die Tür aufreißen, da erstarrte ich mitten in der Bewegung. Was war, wenn sie schlief? Oder wenn sie sich gerade umzog? Oder wenn Drew und... Nein, das war schwachsinnig. Trotzdem aber nicht unmöglich. Ich versuchte, diese Vorstellung so schnell wie möglich loszuwerden und mich innerlich auf alles vorzubereiten. Ein tiefer Seufzer, dann klopfte ich an die Holztür. Niemand antwortete. Ich öffnete vorsichtig die knarrende Tür und als ich den Raum betrat, blieb mein Herz einen Augenblick lang stehen.
    Dort auf dem Bett lag Maike, dicht an Drew gekuschelt, mit einem allessagenden Lächeln, das auch auf seinem Gesicht zu erkennen war. Sie hatte ihre Entscheidung also getroffen. Schleichend verließ ich das Krankenzimmer und schlenderte mehr als geknickt durch den Flur. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand einen Pfahl durch mein Herz gerammt, stocherte nun in der Wunde herum und streute Salz hinein. So lange hatte ich mir Hoffnungen gemacht, obwohl mir spätestens in Herzhofen hätte klar sein müssen, dass Drew ihr Herz gehörte.
    Meine Umgebung nahm ich so gut wie gar nicht wahr. Aber ich war nicht einmal sauer, weder auf Maike noch auf Drew. Naja, in gewisser Weise vielleicht auf mich selbst, aber das zählte nicht. Es war ihr Leben und ihre Entscheidung, auch wenn ich ihrem Rivalen in dieser Hinsicht immer noch nicht ganz traute. Ich hatte sein Verhalten früher beobachtet, sein Auftreten vor Maike und vor seinen Fangirls - so leicht würde er es bei der Brünetten nicht haben. Auf einmal fand ich mich vor Lucia's Zimmer wieder. Wenigstens konnte ich mir bei der 14jährigen sicher sein, dass sie nicht bei irgendeinem Typen in den Armen lag (es sei denn, Paul wäre durchs Fenster geklettert). Eine durchaus mögliche Vorstellung, aber nicht für Paul. Diese Erkenntnis beruhigte mich vorerst, also klopfte ich 2-mal an die Tür und betrat das Zimmer. Es sah genauso aus wie Maike's, dasselbe Bett, derselbe Nachttisch, derselbe Wandschrank und dasselbe Babyblau als Wandfarbe.
    "Hey, Lucia. Wie geht's dir?", fragte ich und setzte mich auf ihr Bett. Im hereinfallenden Licht betrachtet funkelten ihre Augen wie Kristalle. Meine Begleiterin setzte sich ein Stück weiter auf, dann antwortete sie mir freundlicher Stimme:
    "Besser als gestern auf jeden Fall, was denkst du denn?" Sie lächelte leicht. "Naja, außer dass mein Kopf sich anfühlt, als hätte ein Relaxo drauf gesessen..."
    "Möchtest du noch schlafen? Ich kann auch wieder gehen..." Nach dem Vorfall am Vortag war ich es ihr schuldig, besonders nett und zuvorkommend zu sein.
    "Nein, ein bisschen Gesellschaft ist schön. Wo ist eigentlich Maike? Will sie nicht mehr mit mir reden?"
    "Ihr... ging es ebenfalls nicht so gut. Kurz nachdem wir hier angekommen waren, ist sie zusammengebrochen. Sie liegt einige Zimmer weiter. Drew ist bei ihr." Beim letzten Satz bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals, der sich selbst durch mehrmaliges Schlucken nicht entfernen ließ.
    "Oh, ok." Ihre Antwort klang keinesfalls überrascht, sondern eher... akzeptierend. Sie wusste etwas über Maike und ihre Beziehung zu Drew. Doch wahrscheinlich würde sie mir sowieso nichts verraten, so sehr ich sie auch anflehte.
    "Es tut mir wirklich Leid wegen gestern. Sogar das, was ich über Paul gesagt habe..."
    "Ach, schon ok.", winkte sie ab. Ihre rechte Hand wurde von einem weißen Verband verziert. Lucia's Blick wurde abwesend, wie so häufig in letzter Zeit. Es schmerzte, dass es jemand anderen neben mir in ihrem Leben gab (ja, mein Ego ging mit mir durch), auch wenn ich noch sehr an Maike hing. Im Grunde war alles ok gewesen, bis wir meine ehemalige Begleiterin in Flori wiedergetroffen hatten. Ich war gerade dabei gewesen, sie zu vergessen und dann tauchte sie einfach wieder in meinem Leben auf. Purer Zufall?
    "Ash? Ich würde jetzt gerne schlafen."
    "Hm? Oh, natürlich." Ich stand auf und verließ das Zimmer der Blauhaarigen. Vielleicht hatte Joy meine Pokemon schon untersucht und ich könnte trainieren. Schwermütig schlurfte ich den Korridor entlang zurück zu Rocko und Pikachu in den Empfangsbereich.
    "Wo warst du denn so lange?", begrüßte mich mein bester Freund verschlafen. Pikachu streckte sich einmal, bevor es in meine Arme hopste.
    "So hier und da."
    "Ah, Ash. Deinen Pokemon geht es bestens, du kannst sie schon mitnehmen.", erklärte Joy und gab mir meine Pokebälle.
    "Danke. Also Pikachu, trainieren wir für den nächsten Arenakampf?"
    "Pika Pi!", stimmte mein gelber Partner gut gelaunt zu.
    "Rocko, kommst du auch mit?"
    "Nein, ich denke, ich werde mich hier etwas nützlich machen." Na, wenn er unbedingt bei seiner geliebten Joy bleiben wollte. In meinem Leben gab es wichtigere Dinge. Zusammen mit Pikachu verließ ich das Pokemon-Center auf der Suche nach einem geeigneten Trainingsort. Es war kühl, aber die Sonne schien. Das hatte jedoch nicht zwangsläufig zur Folge, dass der Boden nun trockener war. Nein, größenteils waren die Häuser von Matsch umgeben und zu meinem Erstaunen versanken sie nicht darin. Die Leute, die hier herumliefen, trugen allesamt Gummistiefel.
    "Ok, dann wollen wir mal." Etwas angeekelt stapfte ich durch die matschige Stadt, Pikachu sprang in großen Sätzen neben mir her.




    (Paul)
    "Na, los! Mach schon, Panpyro! Tempohieb! Kontere mit Kopfnuss, Kindwurm!" Ein weiterer Trainingskampf war bereits in vollem Gange. Ausnahmsweise schien sogar die Sonne auf den weißen Strand, an dem ich trainierte. Das Meer hatte eine tief-blaue Farbe angenommen und aufgrund des starken Windes fegte mir öfter ein Schleier salzigen Wassers ins Gesicht, der Wellengang berührte manchmal meine Füße und auch die meiner Pokemon. Sand gab ihnen ein zusätzliches Handicap. Man musste viel mehr Kraft aufbringen, um sich fortzubewegen. Ein lauter Knall beschrieb den frontalen Zusammenstoß meiner kämpfenden Pokemon. Wir trainierten schon den halben Tag, trotzdem dachte keines von ihnen daran, aufzugeben. "Feuerodem, Kindwurm! Greif mit Flammenrad an, Panpyro!" Das Drachen-Pokemon schoss einen Schwall kalten, blauen Feuers auf Panpyro, welches sich mit orange leuchtenden Flammen umgab. Es zerteilte mit seiner Attacke das Feuerodem von Kindwurm und krachte in es hinein.
    "Paaanpyroo!", jaulte mein feuriger Partner. Ein Triumpfschrei, wie sich rausstellte. Kindwurm rappelte sich zwar wieder auf, doch ich gab ihm nur ein Stück Trockenfutter, bevor ich es in seinen Ball zurückholte. Panpyro erhielt einen Supertrank von mir. Für ihn sollte das Training noch weitergehen.
    "Panpyro, komm her!" Ich wusste genau, was seine Schwäche war - und wie ich sie beseitigen konnte. "Stell dich dorthin!" Ängstlich blickte es mich an, denn es hasste Wasser über alles. "Na los!" Nur widerwillig wagte es sich in den feuchten Sand und das kommende und zurückweichende Meerwasser. "Jetzt benutze Geheimpower!" Der Feuer-Affe nahm eine selbstbewusstere Haltung an, schien sich endlich zu konzentrieren. Feuchtes Nass umspülte seine Füße und seine Beine, jedoch rührte es sich nicht von der Stelle. "Bleib gefälligst bei der Sache!"
    Panpyro schloss seine Augen, die Flamme am Ende seines Schweifes loderte auf. Unvermittelt legte sich ein leuchtender Schleier um seinen Körper. Wieder und wieder benässte die See seine Füße, bis es auf einmal einen anderen Weg zu nehmen schien. Mit jeder weiteren Welle schaffte es mein Pokemon, das Wasser besser umzuleiten. "Das kriegst du doch noch besser hin!" Eine besonders große Welle schnellte auf mein Panpyro zu. Jetzt würde sich zeigen, ob es meinem Training würdig war - und das war es. Kurz bevor das Wasser es traf, öffnete das Feuer-Pokemon seine Augen und entfesselte die wahre Macht seines Angriffs. Die Welle zerteilte sich und bildete eine Art Wasserring um Panpyro. Es hatte die Prüfung bestanden.
    Nun war es in der Lage, die Angriffe des Gegners zu parieren und zu lenken, mit einer Normal-Attacke. Zum Schluss schleuderte Panpyro das aufgehaltene Wasser in eine gerade brechende Welle. "Glück gehabt. Jetzt komm zurück." Das Pokemon ließ sich erschöpft vom roten Energiestrahl in seinen Ball zurückbeordern. In ausreichender Entfernung zum Wasser setzte ich mich in den warmen, feinen Sand. Wellenrauschen war in der Tat sehr wohltuend, stellte ich erstaunt fest. Zwischen meinen Fingern zerran der Sand wie mein Leben, meine Träume, meine hinderlichen und doch unbändigen Gefühle für...
    Ich kniff meine Augen zusammen. Keine Emotion der Welt, einfach niemand konnte oder durfte mich von meiner Entscheidung abbringen. Ihr Lächeln spukte in meinem Kopf herum, so sehr ich mich auch bemühte, sie zu vergessen. Doch auch sie würde keinen Einfluss mehr auf mich nehmen. Wie gerne hätte ich ihr gesagt, dass ich sie...
    Hektisches Getrampel schreckte mich auf. Ein Mann mit türkisen Haaren und einer grauen Uniform eilte an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Team Galaktik? Was hatten ausgerechnet die hier verloren? Ich stand auf und folgte dem Typ unauffällig den Strand entlang, eine felsige Anhöhe hinauf zu einem kleinen Feriengebiet. Hier war eine bepflasterte Straße mit wenigen, dafür aber luxuriös aussehenden Ferienwohnungen. Eine hatte sogar einen Pool mit klarem Wasser und einem Sonnenschirm im Vorgarten. Der Mann schenkte alledem keine Aufmerksamkeit. Den Blick stur geradeaus gerichtet lief er unbeirrt weiter, wir kamen an einem gemütlich wirkenden Restaurant vorbei und an einem Schild, das in Richtung Sonnewik wies. Wir befanden uns also ganz in der Nähe vom See der Kühnheit, der Heimat des legendären Wesens Tobutz. Genau darauf steuerte er zu. Ich verfolgte ihn bis zu einer kleinen Waldpassage, die den Durchgang zum See bildete. Wilde Pokemon aus allen Regionen hockten in Bäumen und Büschen, beäugten ängstlich das Schauspiel.
    Plötzlich ertönten Stimmen hinter mir. Ich versteckte mich schnell hinter einem dicken Baum. Sie durften mich auf keinen Fall sehen.
    "Komm, wir müssen uns beeilen! Sonst wird Jupiter noch sauer!" Eine Frauenstimme, die ich nicht kannte.
    "Dann leg einen Zahn zu!", drängte ihr männlicher Begleiter und die beiden stürmten weiter. Ich kam erst wieder hinter dem Baum hervor, als das Rascheln der Blätter unter ihrem Füßen leiser wurde. Eigentlich gingen mich solche Sachen ja nichts an, doch bei Team Galaktik machte ich eine Ausnahme. Sie waren einfach zu gefährlich, um sie zu ignorieren. Langsamen Schrittes näherte ich mich dem See der Kühnheit, ständig darauf bedacht, kämpfen zu müssen. Ich versuchte, so behutsam es nur ging aufzutreten, damit mich niemand vorzeitig bemerkte. Schon nach kurzer Zeit kam ich auf eine Lichtung, in dessen Mitte der See des legendären Pokemon glänzte. Stimmen brabbelten durcheinander, zahlreiche Türkisköpfe wuselten herum, stellten Vermutungen an, tippten an irgendwelchen Laptops und Maschinen. Über und kreiste ein großer, schwarzer Hubschrauber mit einem verzerrten "G" auf seiner Flanke. Ich huschte in ein Gebüsch, um unerkannt zu bleiben - vorläufig.
    Dann wurden, wenn ich richtig vermutete, die letzten Vorbereitungen getroffen. Ein paar Galaktik-Mitglieder ließen stämmige, spitze Metallpfosten ins Wasser, die an eine große Gerätschaft angeschlossen waren. Des weiteren stellten sich diverse, starke Elektro-Pokemon am Seeufer auf - Elevoltek, Ampharos, und sogar ein Luxtra war dabei.
    "Was haben die vor...", murmelte ich. Die Antwort kam sofort. Eine große, lila-haarige Frau legte einen Hebel um und schon zuckten Blitze über den See, die Elektro-Pokemon stimmten mit ihren stärksten Attacken mit ein. Sie wollten tatsächlich den Hüter des Sees hervorlocken! Das durfte ich nicht zulassen, wer wusste, was sie mit ihm anstellen würden. "Kommt heraus, Panpyro, Kindwurm und Kramshef!" Ich sprang aus dem Gebüsch und legte mich wahrhaftig ganz allein mit einer großem Meute von Galaktik-Rüpeln an. Tja, zu spät für einen Rückzieher. "Panpyro, Flammenwurf! Kramshef, Finsteraura und Kindwurm Feuerodem!", befahl ich. "Zerstört diese Maschine!"
    Das Überraschungsmoment war auf meiner Seite, allerdings nicht sehr lange. Die Attacken meiner Pokemon zerstörten zwar die Maschine, jedoch fuhren die Elektro-Pokemon unbeirrt mit ihrem Programm fort. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, schon erstrahlten helle Lichtblitze und meine Pokemon und ich waren von Golbat, Panzaeron und Bronzel umringt. Aber ich würde mich nicht einfach geschlagen geben, nicht ohne einen Kampf.
    "Wen haben wir denn da?", höhnte eine hohe Frauenstimme. Diese eine Lilahaarige kam aus der Menge hervor. "Wie niedlich."
    "Was habt ihr vor?", brüllte ich entschlossen.
    "Das wirst du noch sehen. Macht ihn fertig." Auf ihren Befehl hin hetzten die Rüpel ihre Pokemon auf mich und die meinen. Ich brauchte ihnen nicht einmal Befehle zu erteilen, sie wehrten sich auch einigermaßen erfolgreich ohne meine Hilfe. Panpyro erledigte mit Flammenrad 2 Bronzel und 1 Panzaeron, Kindwurm war mit 3 Golbat beschäftigt und Kramshef beschützte mich vor Gegnern, die mir zu nahe kamen. Eine ganze Weile ging alles gut, doch es waren schlichtweg zu viele. Kaum hatte man einen Gegner besiegt, stürzten sich sofort 2 neue auf meine Pokemon. Als erstes ging Kindwurm zu Boden, die Golbat waren einfach zu stark für es. Kurz darauf folgte Panpyro und schließlich gab sich auch Kramshef geschlagen. Sobald sich meine Pokemon wieder in ihren Bällen befanden, nahmen 2 Männer mich gefangen. "So so, ein kleiner Kämpfer. Sowas hat man nicht jeden Tag."
    "Lassen Sie mich gehen!", protestierte ich, wehrte mich, doch der Griff dieser Rüpel war zu stark.
    "Willst du nicht Zeuge dieses glorreichen Momentes von Team Galaktik werden? Gleich beginnt die Show.", erklärte die Dame. Wer sie war, wusste ich nicht, aber sie hatte wohl einen hohen Rang. Man zerrte mich weiter zum Ufer des Sees und zwang mich, dorthin zu sehen. Plötzlich begann die Wasseroberfläche zu leuchten, wie auf ein Zeichen verstärkten die Elektro-Pokemon die Intensität ihrer Attacken. Das anfängliche Leuchten verwandelte sich in grelles Licht und ich schloss meine Augen. Als ich sie wieder öffnete, schwebte ein blaues, majestätisches Pokemon mit einem roten Stein auf der Stirn über dem See. "Endlich. Tobutz.", hörte ich die lila-haarige Frau sagen, während die anderen Männer und Frauen schwiegen. "Jetzt!"
    3 strahlenförmige Blitze trafen Tobutz, beraubten es seiner Kraft und bildeten eine Art Käfig. Der Wächter des Sees wehrte sich vergebens, johlte vor Schmerz. Fassungslos verfolgte ich das Geschehen. So etwas NIederträchtiges hätte ich selbst von Team Galaktik nicht erwartet. Ich konnte die Qualen, die das Pokemon erlitt, förmlich mitfühlen. Letztlich bildeten die Energiestrahlen eine Kugel, die immer kleiner wurde und dann in die Hände dieses Galaktik-Commanders oder was sie war, fiel. Sie hatten es in einem Ball eingesperrt, der durch und durch lila war, mit einem schwarzen "S" vorne abgebildet. "Das ist ein Seelen-Ball, Kleiner. Mithilfe dieses speziellen, selbstentwickelten Balles ist es uns möglich, die Seelen der sich in ihm befindlichen Pokemon zu versiegeln und ihre Macht zu kontrollieren. Genial, nicht wahr?" Sie lachte. Ein spöttisches Lachen, welches mich ein wenig an mich in früheren Tagen erinnerte.
    "Damit werden Sie nicht durchkommen!", raunzte ich sie an.
    "Ich bin Commander Jupiter, falls du es noch nicht weißt, ich komme mit ALLEM durch! Außerdem: Wer soll dir jetzt noch helfen? Nur weil du deiner kleinen Freundin damals in Ewigenau zu Hilfe eilen konntest, heißt das nicht, dass sie dich auch rettet."
    Woher wusste sie das? Diese Jupiter war doch gar nicht dabei gewesen, bei der Razzia in Ewigenau. Sie bemekte meinen verdatterten Blick und fuhr fort: "Ja, woher weiß ich das nur? Ich habe so meine Beziehungen, Süßer. Aber sollte sie doch kommen, so werden wir sie gebührend empfangen!"
    "Das wagt ihr nicht!" Natürlich würden sie es wagen, jetzt, wo ich das hier gesehen hatte, traute ich ihnen alles zu. Ich musste um jeden Preis verhindern, dass Lucia davon erfuhr. Sie durfte sich nicht wegen mir in Lebensgefahr begeben. Team Galaktik würde vor nichts zurückschrecken, auch nicht vor Mord. "Nehmt mich und lasst Lucia dafür in Ruhe!"
    "Lucia heißt sie also? Sie kann sich glücklich schätzen, so einen Freund wie dich zu haben.", sagte Jupiter abwertend. "Nur leider wird ihr das nicht viel helfen. Sie weiß von unseren Plänen, daher müssen wir sie zum Schweigen bringen."
    "Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann..."
    "Was dann? Du bist unser Gefangener, schon vergessen? Und jetzt halt den Rand. Wir kehren nach Schleiede zurück!" Die Elektro-Pokemon wurden in ihre Pokebälle zurückgerufen, der gigantische Hubschrauber schwebte mittlerweile so tief, dass ein Großteil der Rüpel über eine Strickleiter hineinklettern konnte, wobei der Wind sie keineswegs behinderte. Ich warf noch einen letzten Blick auf den See der Kühnheit, bevor Jupiter und ein kleiner Trupp von Türkisschöpfen mich abführten, wohl nach Schleiede. Irgendwie hatte der See seinen Glanz verloren, trotz des Sonnenlichts wirkte er trüb und matt, lag einfach da. Keine Pokemon waren hier, nichts rührte sich.
    Wie hatte ich mich nur in so ein Dilämmer manövrieren können? Und vor allem Lucia? Kein Wort der Welt hätte beschreiben können, wie ich mich fühlte. Purer Hass stieg in mir auf bei dem Gedanken, dass Jupiter Lucia etwas antat. Einmal hatte ich versucht, das Richtige zu tun - und das war der Preis dafür. Doch ich wusste, dass ich noch einen sehr viel höheren würde zahlen müssen.

    ohhh das war ein seeehr schönes kapitel, ich musste sogar ein wenig weinen (kann aber auch sein dass das vor aufregung war^^)
    die arme lucia. man weiß sowohl was sie sagen will als auch was er sagen will, es aber leider nich mehr schafft! tja, was paul wohl dazu sagen würde?
    jetzt ist es endgültig klar wie lucia und barry zueinander stehen. sehr süß! :love:
    dass paul erst im letzten augenblick eingreift war irgendwie klar, aber keinesfalls schlecht! er ist ja auch eher der kühlte typ, der nicht überstürzt handelt. bin mal gespannt wie lucia auf seine hilfe reagiert.... :)
    obwohl lucia ahnt dass barry von i-wem kontrolliert wird, bricht ihr herz. das hast du soo emotional beschrieben ;(
    und auch barrys verhalten und das verzweifelte ankämpfen gegen die hypnose, sooo ergreifend!
    paul fiebert mit und erkennt sich selbst nicht wieder. gute idee! ;)


    du hast zwar ein paar rechtschreibfehler (einer davon ist ganz am ende, du hast "Freue" statt "Feuer" geschrieben) aber das macht deine schreibart wieder wett!


    so. jetz warte ich wieder ungeduldig aufs nächste kapi :thumbsup:

    also ich würd auf jeden fall in die pokemon welt gehen, ohne zu zögern! ok, man müsste hier wahrscheinlich seine freunde und seine familie verlassen, aber man hätte doch so ein besseres leben als hier! in der realen welt geht alles i-wann den bach runter. klimakollaps etc. und in der pokemonwelt da hätte man seine pokemon, man würde durch die welt reisen und vielleicht ab und zu team rocket in die luft jagen. außerdem wenn ich mir das mit maike und drew ansehe... so einen rivalen wünscht man sich doch :love:
    man lernt neue leute kennen, reist vllt sogar zusammen (ich persönlich würd mich jetz nich unbedingt ash anschließen), bestreitet kämpfe oder wettbewerbe.... was will man mehr? ^^ das is einfach eine ganz andere atmosphäre. natürlich nich alles immer friede, freude eierkuchen aber schon besser, auch wenn es manchmal bestimmt probleme gibt. um das geld würd ich mir ehrlich gesagt auch keine sorgen machen.
    also, ab in die pokewelt! :D

    also vorab möchte ich sagen, dass ich dieses kapitel jemandem widmen werde.


    -> raichu, du hast mir in gewisser weise die idee für einen aspekt dieses kapitels geliefert und ich danke dir dafür! :)




    Der Regen fällt





    (Drew)
    Weideburg erschien mir erstaunlich klein für seinen Namen. Ich hatte es mir sehr viel größer vorgestellt, mit vielen Häusern und allem drum und dran - falsch gedacht. Dieser Moment war einer der durchaus seltenen, in denen sich mein genialer Verstand einen Fehler leistete. Stattdessen ergab sich vor Maike, ihren Freunden und mir ein friedliches kleines Dörfchen, mit weißen, alten Steinhäusern und braunen Dachziegeln, die in gewissen Blickwinkeln das Sonnenlicht reflektierten. An einigen Stellen war der Boden sehr nass und rutschig, an anderen wuchs weiches Gras.
    "Kommt ihr jetzt mit zur Arena oder was?", nörgelte Ash ungeduldig. Dass Maike nichts von ihm wollte war klar, er dachte ja nur an Kämpfe, Orden und die Sinnoh-Liga. Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte er mir deswegen sogar Leid getan, dieser arme Trottel. Damals hatte ich geglaubt, er würde nur so kindisch tun, doch das hatte sich ja nun erübrigt. Lucia stemmte die Hände in die Hüften und begann ihm eine gehörige Standpauke zu halten.
    "Ash Ketchum, wie wäre es, wenn du zur Abwechslung mal an deine Pokemon und an deine Freunde denkst! Sie sind bestimmt müde vom Training, ich für meinen Teil auch! Wie kann man nur so besessen von Kämpfen sein?!" Damit hatte sie genau meine Gedanken ausgesprochen. Wenigstens war es nicht nötig, dass ich es ihm sagte. Meine angeborene Intuition für spannende Angelegenheiten versprach mir Unterhaltung vom Feinsten.
    "Ach ja, Miss Neunmalklug?", gab Ash fast brüllend zurück. "Dein neuer Freund Paul ist doch genauso versessen darauf, zu gewinnen, wie ich! Und diesem egoistischen Klotz schreibst du auch nicht vor, was er zu tun oder zu lassen hat!" Das hatte gesessen. Wenn Ash wüsste, welch empfindlichen Punkt er da getroffen hatte. Man könnte förmlich spüren, wie die Wut in der Blauhaarigen aufstieg, vermischt mit tiefer Trauer.
    "Bitte. Ash, Lucia, wir können doch in Ruhe darüber reden...", versuchte Maike, die Beiden zu beruhigen. Sie ignorierten meine Rivalin total, als wäre sie Luft.
    "Das ist ja so typisch! Du redest von Dingen, die dich 1. überhaupt nichts angehen und von denen du 2. keine Ahnung hast!", keifte Lucia erzürnt. Eine kleine Träne schlich sich aus ihrem Auge. "Ich hatte gedacht, du seist anders. Besser. Aber soll ich dir was sagen? Paul und du, ihr habt genau EINE Gemeinsamkeit: Ihr seid rücksichtslose Mistkerle." Mit diesem Satz stapfte sie an Ash vorbei, weiter in die kleine Stadt Weideburg hinein.
    "Warte, Lucia!", rief Maike. Sie wollte ihr nacheilen, jedoch hielt ich sie zurück.
    "Sie braucht jetzt Zeit für sich. Vertrau mir."
    "Aber..." Nur widerwillig blieb sie bei unserer Gruppe. Ash starrte Lucia schweigend hinterher, anstatt ihr zu folgen und sie zu trösten. Mindestens DAS hätte er für sie tun sollen. Tja, er war ein hoffnungsloser Fall.
    "Wollen wir nicht zuerst ins Pokemon-Center gehen? Dort können wir alles Weitere besprechen.", schlug ich vor. Rocko stimmte mir lautstark zu, Maike nickte behutsam. Ein erster Regentropfen landete auf meiner Nasenspitze. Es folgten weitere, immer mehr, bis es letztlich in Strömen goss und der Himmel sich verdunkelt hatte. In schnellem Tempo suchten wir das städtische Pokemon-Center, klitschnass bis auf die Haut. Der Boden vermatschte zunehmend, es fiel immer schwerer, sich schnell fortzubewegen, ohne auszurutschen. An einem kleinen Teich blieben wir stehen, um uns zu orientieren. Meine Haare klebten mir im Gesicht, meine Kleidung troff vor Nässe, dennoch ging es Maike neben mir deutlich schlechter. Ihr Blick war schwach und trüb und sie zitterte am ganzen Körper.
    Ich entledigte mich meiner hell-grünen Jacke, wrang sie aus, so gut es in dem Regen ging und legte sie ihr über die Schultern. Überrascht, aber dankbar sah sie mich an, ihre Augen waren vernebelt und irgendwie abwesend. Wenn sie nicht schnell ins Trockene kam, würde sie vermutlich zusammenbrechen. Auch Ash schien dies erkannt zu haben, denn er wies seinen Freund Rocko an, schneller zu suchen. Zum ersten Mal bekam ich von ihm einen respektvollen Gesichtsausdruck. Er nickte kurz, bevor wir weiterliefen.
    Nach einer sich endlos ziehenden Weile hatten wir das Pokemon-Center endlich gefunden. Das aus dem Fenster fallende Licht war wie der rettende Leuchtturm in stürmischer See. Der Eingangsbereich war lichtdurchflutet, wie üblich befanden sich hier Bildtelefone, ein kleiner Wartebereich mit Sesseln und Zeitschriften und natürlich ein Tresen, hinter dem Schwester Joy hervorkam. Ich brachte Maike zu einem der Sessel, damit sie sich setzen konnte. Ihre Hände waren eiskalt, ihr Gesicht totenblass. Rocko hatte wohl so eine Art Anfall oder sowas. Er fiel vor Schwester Joy auf die Knie und faselte von Liebe und bla, ehe sein Iksbat ihn mit einer Giftzahn-Attacke zum schweigen brachte. Nun kam die Schwester endlich zu uns.
    "Ich werde mich sofort um sie kümmern. Und ihr, Ash, Rocko". Sie deutete auf eine Bahre, die von einem Chaneira hereingerollt wurde. "legt eure Pokebälle schon einmal dorthin. Ich werde sie mir später ansehen."
    "Quatsch... mir gehts gut...", protestierte Maike und erhob sich trotzig. Kaum stand sie, schlossen sich ihre saphir-farbenen Augen und sie fiel bewusstlos in meine Arme.
    "Du heißt doch Drew, oder?", hakte Joy nach.
    "Ja, warum?"
    "Ok, Drew, dann folge mir bitte. Wir bringen Maike in ein warmes Zimmer, dann wird es ihr bald besser gehen und ich kann sie untersuchen." Ich nahm Maike auf den Arm und folgte Schwester Joy an Ash und Rocko vorbei, durch einen langen, steinernen, mit Bildern verhangenen Flur in ein kleines, gemütliches Zimmer. Die Wände hier hatten die Farbe von himmelblau, neben dem üppigen Bett stand ein Nachttisch aus hellem Holz. Der Wandschrank in diesem Raum war aus demselben Holz und besaß dieselbe Maserung. Eine weiße, geschlossene Schirmlampe hing an der von Holzbalken mitgestützten Decke. Ich legte Maike behutsam in das weiche Bett. Sie sah so friedlich aus, wenn sie schlief. Und das Bett war eigentlich groß genug für 2... Ich ermahnte mich sofort, mich auf die Realität zu konzentrieren und biss mir auf die Lippe. Meine Jacke nahm ich ihr wieder ab und hängte sie nahe der Heizung auf, damit sie trocknen konnte. Bei jedem meiner Schritte knirschte der dunkelblaue Teppichboden unter meinen Schuhsohlen.
    "Ich werde sie jetzt untersuchen.", erklärte Joy. "Du kannst deine Pokebälle ebenfalls auf die Bahre legen. Und nimm ihre hier auch mit!" Sie drückte mir die Pokebälle der Brünetten in die Hand. Ich verließ das Krankenzimmer und kehrte zu Ash und Rocko zurück. Der übereifrige Trainer aus Alabastia lief nervös auf und ab, während sein Freund in einem der Polstersessel platzgenommen hatte.
    "Wie geht es ihr?", platzte es sofort aus Ash heraus. Ich legte sämtliche Pokebälle auf die Bahre, mit der Chaneira wieder wegfuhr, ehe ich ihm antwortete.
    "Ich weiß es nicht, Schwester Joy untersucht sie gerade."
    "Was ist überhaupt mit Lucia?", schaltete sich Rocko ein. "Habt ihr auch mal an SIE gedacht?"
    Ich starrte hinaus in den strömenden Regen. Sollte ich losgehen und sie suchen? Andererseits wollte ich hier bei Maike sein, falls sie aufwachte. Mitten in meinen Überlegungen rauschte Ash an mir vorbei in den nicht enden wollenden Niederschlag. Weder Rocko noch ich versuchten, ihn aufzuhalten. Wir wussten ebensogut wie Ash, dass nur er es wieder hinbiegen konnte.



    (Barry)
    Trostu lag schon lang hinter mir. Es goss, in Strömen. Tropfen für Tropfen durchnässte meine Haare, meine Kleidung, einfach alles. Aber ich musste so schnell es ging nach Schleiede. Der nächste Arenaleiter wartete schon. Und ich hatte noch so viel zu tun! Ich musste trainieren, meine Pokemon von Joy durchchecken lassen, den Arenakampf bestreiten... Wo Lucia wohl gerade war?
    Irgendetwas sagte mir, dass es ihr ganz und gar nicht gut ging. Das musste so eine Art Beste-Freunde-Verbindung sein, oder so. Es störte mich zwar, aber es ließ sich im Moment nicht ändern. Was sie wohl schon alles erlebt hatte? Wie viele Bänder hatte sie schon gewonnen? So viele Fragen, keine konnte ich beantworten - meine eigene Schuld. Manchmal hatte ich das Gefühl, das Schicksal arbeitete gegen mich. Und das sollte was heißen, bei einem geborenen Optimisten wie mir. Meine Pokemon hatten diese Eigenschaft bereits von mir übernommen. Neben meinem Chelcarain besaß ich mittlerweile ein Skaraborn und ein Fukano.
    Mein Ziel war die Sinnoh-Liga, also würde ich auf jeden Fall schon einmal Ash als Kontrahenten wissen. Ich durfte ihn keinesfalls unterschätzen. Und wenn es endlich soweit war, würde Lucia sicher auch da sein, um mich anzufeuern. Dieser Gedanke spornte mich zu noch besseren Leistungen an. Ich kam in einen kleinen Wald. Dicke Bäume und ihr ebenso dichtes Blätterdach boten mir etwas Schutz vor dem fallenden Nass. Meine Beine schrien nach einer Pause, doch mein Verstand erlaubte es nicht. Noch nicht. Erst musste ich nach Schleiede kommen, um auch nur an eine Pause denken zu dürfen.
    Wahrscheinlich war ich mit Ash beim Orden sammeln auf gleicher Höhe. Ich musste noch schneller reisen, noch schneller gewinnen, ich MUSSTE ihm schlichtweg einen Schritt voraus sein. In der Pokemon-Liga, die noch so weit entfernt war, würde sich zeigen, wer der bessere Trainer war.
    Vielleicht würde Lucia dann endlich sehen, dass Ash ein Schwächling war und alles würde so werden wie früher.



    (Lucia)
    Es regnete. Die prasselnden Tropfen waren von leisen Tränen in meinem Gesicht nicht mehr zu unterscheiden. Ash war einfach nur ein Egoist, genau wie Paul. Sie nahmen keine Rücksicht auf die Gefühle Anderer. Wenn ich daran dachte, dass diese Jungs mir einst sehr wichtig gewesen waren... Ich gebe zu, bevor ich Paul getroffen hatte, war ich sogar ein wenig in Ash verliebt gewesen. Doch das war jetzt auch egal.
    Gedämmtes Licht strahlte aus den Fenstern der weißen Häuser, erhellten die durch die Regenwolken bedingte Dunkelheit. Ich fror, hatte Hunger und war allein. Bis auf meine Pokemon war niemand bei mir. Es war keiner von ihnen gekommen, um mich zurückzuholen. Meine Stiefel waren mit Matsch besudelt, der Rest meines Körpers von Wasser durchtränkt. In einiger Entfernung ragte das Wettbewerbsgebäude in die Höhe. Ich überlegte kurz, ob ich dorthin gehen sollte, entschied mich jedoch dagegen. Das würde jetzt auch nicht viel nützen.
    Vor mir auf dem Boden entdeckte ich einen spitzen Stein. Ich hob ihn auf, drehte ihn zwischen meinen Fingern und betrachtete ihn genauer. Spitz, sehr spitz - und scharf. Der Regen, der auf mich herabtrommelte, auf meine Mütze und meinen Körper, war nicht mehr wichtig. Dieser Stein könnte die Lösung für all meine Probleme sein und für das größte Problem überhaupt in dieser Region. Mich. Er faszinierte mich, so unscheinbar und doch so wirkungsvoll. Die kleinen Dinge des Lebens überraschten einen immer wieder. Ich befreite ihn vom gröbsten Schmutz. Er schnitt in meine Handfläche, als meine Finger ihn fest umklammerten, Blut sickerte aus meiner Hand. Langsam führte ich den Stein zu meinem linken Arm. Ein letztes Mal atmete ich tief durch und schloss für einen kurzen Moment die Augen, um mich vorzubereiten. Gleich würde alles vorbei sein. Keine Sorgen mehr, kein Stress... kein Paul...
    "Lucia!" Eine Stimme ertönte hinter mir und ich hielt inne. Als ich mich umdrehte sah ich, dass es Ash war. Erschrocken lockerte ich meinen Griff, sodass der Stein in den Matsch fiel und versank. Warmes Blut tropfte immer noch aus meiner Handfläche. "Endlich hab ich dich gefunden." Der Schwarzhaarige kam keuchend vor mir zum stehen.
    "Was willst du denn noch?" Es klang zittriger, als es im Grunde sollte. Weitere Tränen verabschiedeten sich aus meinem Auge.
    "Ich... Es tut mir Leid. Ich weiß, ich bin manchmal ein Scheißkerl, aber wenn du in meiner Lage wärst, dann - "
    "Schon wieder! In DEINER Lage?! Denkst du auch nur ein einziges Mal an MEINE Gefühle? An Maike's, die von Drew oder Rocko?", schnauzte ich ihn an. Es war mir ein Rätsel, wie ich ein so einen Jungen hatte verliebt sein können. Er verstand es einfach nicht. Ich wollte mich gerade umdrehen und abhauen, aber er packte meinen Arm und hielt mich fest.
    "Das tue ich. Lucia, keiner von euch ist mir egal." Er kam mir einen Schritt näher. Der Niederschlag hatte noch nicht aufgehört, er spülte meine Tränen weg. "Ich versuche, mich zu ändern. Verzeihst du mir?" Jedes Mal, wirklich jedes Mal schaffte er es irgendwie, mich umzustimmen. Sein Blick sagte mehr als 1000 Worte. Jedoch sollte er keinen offensichtlichen Sieg davontragen.
    "Mal sehen. Für's Erste lasse ich die Sache auf sich beruhen. Solltest du aber noch einmal zu ausfallend werden..." Jetzt klang meine Stimme, wie sie sollte. Fest, entschlossen und warnend.
    "Danke. Und nun lass uns zu - ", begann der Trainer aus Alabastia, stockte aber mitten im Satz. Er inspizierte meine Handfläche genauer. "Was ist das?"
    "Das, äh... ist nicht so wichtig.", log ich und zog meine Hand zurück. Er blickte mich eine Weile skeptisch und auch ein bisschen enttäuscht an, ehe er mich anwies, ihm zu folgen. Hatte das Schicksal mir nicht jemand Anderen senden können? Fast jeder wäre mir recht gewesen, außer ihm. Während ich hinter ihm herlief, sagte keiner von uns ein Wort. Die Häuser der Stadt verschwammen im Regen, wurden zu Silhouetten.
    Nach endloser Zeit kam das Pokemon-Center in Sicht. Dort würden Maike, Rocko und Drew auf mich warten, mich mit Fragen bombadieren, wo ich gewesen und wie das mit meiner Hand geschehen sei. Mein Leben lief weiter wie eine neu aufgezogene Taschenuhr - und auch mein Leiden. Niemand verstand, wie ich mich fühlte, geschweige denn was in mir vorging. Sie alle zwangen mich, den Schmerz weiter zu ertragen.

    oh mann also ich kann echt einfach nur sagen: WOW!
    dieses kapitel war soo gefühlvoll! ich war echt den tränen nahe, als maike lucia die sache mit drew erzählt hat! sie kann es selbst nicht glauben und will es nicht wahrhaben, wie traurig! ;(
    durch die dunkelheit kam ihre trauer noch echter zur geltung, das fand ich war ein guter einfall von dir.
    dass lucia so (wie du selbst geschrieben hast) neutral ist, einfach nur zuhört und sich nicht darüber lustig macht hätte ich nicht vermutet. -> PLUSpunkt!! eine unerwartete wendung. bis jetzt hatte ich lucia auch in deiner geschichte immer für sehr impulsiv, aufgeregt und für ein plappermaul gehalten. diese seite an ihr hat mich schwer beeindruckt! ;)


    ok du hat einige rechtschreib- oder tippfehler, hat encre ja schon erwähnt. und ich würde sagen ganz zu anfang solltest du etwas anderes scheiben als "zum glück", das hast du nämlich in 2 aufeinanderfolgenden sätzen und das kommt nich so gut.


    also wieder mal ein sehr schönes kapi, meiner meinung nach das schönste und auch traurigste bis jetzt!
    freu mich schon auf den nächsten teil! :thumbsup:
    LG

    also ich muss ja mal wieder sagen ein sehr schönes kapitel, auch wenn es glaub ich noch soo lang war wie manch anderes, is aber nich schlimm!!


    du stellst meine nerven an einigen stellen wirklich auf eine probe ^^ ok, dass ash ein neues herz braucht war klar, aber du gestaltest diese "aktion" wie im richtigen leben! man wird auf eine warteliste gesetzt, es gibt noch jemanden der vor ihm das herz bekommt... auf solch geniale ideen wär ich wahrscheinlich im leben nich gekommen :thumbup:
    dass lucia nich will dass ash's freunde ihn so sehen, kann ich sehr gut nachvollziehen. wenn man als letztes einen nahestehenden menschen nur mit schläuchen etc sieht, das is wirklich schlimm.
    du lässt dir wirklich sehr viel einfallen und gibst dir echt mühe, soviel elan erlebt man selten! und du lässt die spannung nie enden, lässt noch viele fragen offen, zum beispiel:
    - wird ash noch rechtzeitig ein spenderherz bekommen?
    - werden maike und co. ihn doch noch i-wann zu sehen bekommen?
    - wie wird ash wohl auf sein "halbes todesurteil" (anders kann ichs leider nich formulieren ^^) reagieren?


    ich bin schon richtig gespannt wie es weitergeht!
    ach ja deine rechtschreibung, grammatik und umgebungs - und gefühlsbeschreibungen sind dir wie in eig jedem kapi sehr gut gelungen. schöner schreibstil ;)


    LG