Beiträge von Namine

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    Zitat von Kleio

    Das denke ich auch. Es ist mir selbst schon aufgefallen, dass man im Laufe der Jahre, je mehr man liest, umso mehr und auch intuitiver Beschreibungsstile und Ideen mitnimmt.

    Hm, das kann ich so nicht unterstützen. Wenn ich mich selbst mal als Beispiel nehmen darf, ich habe kaum gelesen in den ganzen Jahren, die ich des Lesens mächtig bin. Vielleicht mal diese LTB's aus Entenhausen, inzwischen recht viele Mangas, aber mit richtigen Büchern konnte ich kaum etwas anfangen, so schade das klingen mag ^^"
    Ich denke eher nicht, dass ich davon also Beschreibungsstile übernommen habe, geht ja schlecht bei Bildergeschichten. Die Schullektüre besteht entweder aus total kindlich geschriebenen Büchern oder aber Theaterstücken (zumindest bei mir), die nicht unbedingt so viel Umschreibungen bieten, sondern ja eher auf Dialoge und Weltbilder ausgelegt sind. Dennoch kann ich wohl mit Fug und Recht behaupten, dass ich eine recht gute Schreiberin bin - auch ohne sonderlich viel gelesen zu haben. Mit Sprache an sich habe ich mich ebenso wenig sonderlich beschäftigt. Nun gut, ich habe einen Faible für Lyrik, aber das hat an sich mit epischem Schreiben nichts zu tun, oder?


    An sich finde ich, Schreiben kann man nur bis zu einem gewissen Maße lernen. Klar kann man die Basics pauken wie Umgebung, Gefühle, Gedanken, sich Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln bis zum Erbrechen einverleiben, den halben Duden für einen adäquaten Wortschatz auswendig lernen. Wenn man jedoch trotz alledem keinen Spaß an der Sache hat, nützt einem das beste Lernen nichts. Da kann ich mich an sich nur Bastet - und einigen anderen hier - anschließen. Manche Leute haben es einfach im Blut, das Schreiben, die Wortwahl, die Gefühle. Man merkt, dass es ihnen Freude bereitet, sie mit Leidenschaft dabei sind, mit Ehrgeiz, mit einer Art von Freiwilligkeit. Man merkt einen Unterschied im Vergleich zu denen, die schlichtweg irgendeine Idee haben und diese um jeden Preis umsetzen wollen. Die richtige Vermarktung verkauft uns doch auch angebliche Bestseller, die im Endeffekt aber bloß aus Worten bestehen, nicht aus Freude am Schreiben oder Gefühlen. Ist halt nen einigermaßen brisantes Thema gepaart mit teurer Werbung, lal.


    Zitat von Aprikose

    Egal wie wenig Talent du hast - wenn du dich jahrelang da ransetzt, alles dafür tust, jeden Tag mehrmals kochst, Kochbücher studierst, in die Lehre gehst und dich dafür begeistern kannst, dann wirst du auch Fünf-Sterne-Köchin werden können, davon bin ich überzeugt.

    Nur muss man dafür auch mal erst die Kraft aufbringen. Bei Vielen ist es ja so, wenn sie merken, dass sie in etwas nicht so gut sind, dann vielleicht noch harte Kritik bekommen und erst sehr viel Aufwand betreiben müssten, um überhaupt einigermaßen so gut wie andere "mit Leichtigkeit" zu sein, haben sie umso weniger Lust, sich damit auseinander zu setzen. Weil "Bis ich so gut bin wie der, ist der sowieso schon wieder viel besser". Klar, entweder, man schöpft daraus neue Kraft, stellt sich der Herausforderung und geht mit Ehrgeiz ran, oder aber, imo die häufigere Variante, man beschäftigt sich mit etwas, das man auch "von Natur aus" besser kann.


    Im Übrigen halte ich auch nichts von "Schreibschulen", zumindest nicht so viel. Ich hab immer das Gefühl, da werden im Großen und Ganzen betrachtet auch nur die Grundregeln vermittelt, gewisse Techniken, die man am Ende abspult wie auch hier bereits benannte Formeln, und das soll es meiner Meinung nach einfach nicht sein.


    Im Endeffekt finde ich also schon, dass es ein gewisses Talent braucht - Talent im Sinne von Veranlagung, da ich davon ausgehe, dass man für manches einfach Veranlagung hat; viele Mädchen eher für Sprachen, viele Jungs eher für Naturwissenschaft und Technik - , um wirklich gute Texte zu schreiben. Seien es Analysen, Sachtexte, Lyrik oder Epik. Ohne das bestimmte Etwas wird es einfach nie so, wie es mit dem sein kann/könnte, da kann man meiner Ansicht nach noch so viel Willen aufbringen. Wenn man es will, wirklich will, aber man immer wieder merkt, dass man schlichtweg kein Gefühl dafür hat... das funktioniert einfach nicht =/


    LG


    Namine ~

    Hm, was schaue ich denn momentan so...


    Makai Ouji: Devils and realist: Darauf gekommen bin ich durch eine Freundin, die sich den eigentlich anschauen wollte. Nachdem ihr aber in den ersten Minuten schon zu viel Shounen-Ai drin war (ungefähr ma ne winzige Andeutung xD), hat sie abgebrochen und ihn stattdessen mir ans Herz gelegt, weil das so ziemlich mein Genre ist x3
    Zwei Folgen sind schon draußen, und trotz anfänglicher Skepsis, unter anderem aufgrund des Zeichenstils, bin ich inzwischen doch ganz angetan von dem Anime. Der Hauptprota, William, trifft mit seiner Arroganz, seiner aristokratischen Abstammung und seiner Ansicht, alles naturwissenschaftlich erklären zu können, wirklich genau meinen Geschmack x3 Und dann seine Einstellung Dantalion gegenüber... nein, Dämonen und den Teufel gibt es nicht, und der Butler mit dem Tierkopf trägt sicherlich auch nur ein Kostüm, denn an sich gibt es dergleichen in der Realität nicht,lol.
    Was mir weiterhin gefällt, ist, dass bisher die Charaktere nur männlicher Natur sind *hust* , und ziemliche Bischies x3 Das macht den Anime insgesamt irgendwie viel... süßer nicht unbedingt, allerdings hat es für mich einfach was, wobei zu meiner Freude auch so einige Shounen-Ai Momente dabei sind *___* Also nicht hier sofort Yaoi und so, sondern kleine und zarte Andeutungen.. hach <3
    Irgendwie hat es, so finde ich, auch etwas von Kuroshitsuji. Vielleicht nicht in jederlei Hinsicht, es gibt ja mehrere Anime mit Dämonen und Teufel, allerdings steuert die Beziehung zwischen Dantalion und William so ein wenig darauf zu. Dass Dantalion ihn zum Beispiel beschützt, weil er etwas von William haben möchte, ähnelt Sebastian und Ciel ja schon auf gewisse Weise... und ich hoffe, es wird noch etwas mehr draus als dieses rein "Geschäftliche" *___*




    Hetalia: Ja, habe irgendwann mal damit angefangen, weil ich hier so viel davon gelesen hatte und so viele das angeblich mögen... und ich muss sagen, ich bin ebenfalls sehr begeistert davon x3 Der Anime ist so dermaßen süß gezeichnet, und jede einzelne Folge verursacht mir ungefähr mal einen längeren Lachflash, als die Episode an sich dauert xD Und ganz nebenbei erfährt man da noch allerhand Geschichtliche Fakten, die man sich natürlich nicht allesamt merkt, jedoch trotzdem ein wenig das Allgemeinwissen bekräftigen ^-^ Auch finde ich gut, dass eine Folge nur knapp fünf Minuten dauert, da hat man im Vergleich zu manch anderem Anime in vier Folgen mehr Handlung drin als bei anderen in zwanzig Minuten. Zudem ist Hetalia auch mehr zum Entspannen, man muss nicht unbedingt so das Gehirn anstrengen, um was zu verstehen, mehr so Just for fun x3


    LG


    Namine ~

    Wart ihr schon mal auf einem Konzert? Wenn ja, von wem?
    Aaaalso... im November letzten Jahres war ich mit meiner Freundin auf einem Konzert von den Ärzten auf der "Comeback-Tour" in einer relativ kleinen Stadt, die man sich für solche Bands eigentlich gar nicht vorstellen könnte. War insgesamt mein zweites Konzert, wenn man so eine Art "Freilichtbühnenvorstellung" von Sunrise Avenue, Livingston & Selig mitzählt, diese beiden Events sind aber nicht im Entferntesten zu vergleichen, allein von den Bands her schon nicht. Bei dem Freilichtkonzert waren besagte drei Gruppen nämlich längst nicht so berühmt wie jetzt und die würden sich nie wieder in so ein Kaff wagen xD
    Das Aktuellste war Billy Talent in Bochum, Anfang Mai diesen Jahres. Für zwei Tage allein dorthin gefahren, weil keine Freundin Zeit hatte und meine Eltern wollten sich das nicht antun xD Außerdem halt schon 18 und bla, musste ich selber sehen, wie ich das manage ~3~




    Wie fandet ihr es dort?
    Geil <3 Auch wenn die bei Billy Talent auf Youtube alle meinen, es sei ne bescheidene Stimmung gewesen, war ich im Großen und Ganzen recht zufrieden (bis auf dieses ständige Pogen, Herrgott, das braucht doch niemand >__< ) Mir tat am nächsten Tag alles weh, weil ich ständig mitgehüpft bin, obwohl ich eigentlich am Ende meiner Kräfte war, dann noch irgendwie zum Hotel musste, ich war heiser und taub, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt *3* Mir machen große Menschenmengen sowieso nichts aus, und wenn man bedenkt, dass der Ruhrkongress kleiner war als der Raum, wo die Ärzte aufgetreten sind... Geremple, Getrinke und was weiß ich nicht, allerdings finde ich, man muss sowas einfach mittendrin erleben und nicht auf erhöhten Sitzplätzen ~3~ Eine Zugabe gab es, wenn ich mich recht erinnere, leider haben die nicht alle Songs gespielt, die ich gerne gehört hätte, so wie "Dead Silence" oder welche vom dritten Album. Dafür haben sie sogar "Cure for the enemy" angestimmt, was in echt einfach nur total schön klang, und ich mit diesem Lied sowieso einiges verbinde *__* Dann natürlich entsprechende Klassiker wie "Devil in a midnight mass", "Fallen Leaves", "Viking Death March" und ganz zum Schluss "Red Flag", wobei ein rotes Tuch als Zusatz durchs Publikum gereicht wurde x3
    Bei den Ärzten war die Stimmung allerdings noch bombastischer <3 Ich meine, klar, bei der Band, was erwartet man da? x3 Zwischendurch noch Programm, Witze, Anekdoten über frühere und andere Konzerte, was bei Billy Talent nun nicht so der Fall war. Verständlich, weil ja kanadische Band und so, die Ärzte sind ja schon öfter durch Deutschland getourt. Jedenfalls haben die wirklich Stimmung gemacht, man hat gemerkt, wie sehr sie ihren Auftritt genossen haben, was sich auch auf das Publikum übertragen hat und die Stimmung nur noch besser wurde. Auch dabei taten mir die Tage danach alle Muskeln und Knochen weh - man sitzt bei Konzerten ja nicht - , ich war vollkommen dehydriert, denn trotz November waren da bestimmt 40° drin. Angefangen haben sie mit "Wir sind die Besten", aufgehört mit "Schrei nach Liebe", nach krassen vier Zugaben. Hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so viele werden, aber die waren ja im Endeffekt auch so an die vier bis fünf Stunden auf der Bühne, und trotzdem immer voll dabei.
    Die Vorband hingegen... Gott, war die schlecht. Srsly, da war nur Geschrei, Texte wie "Bässe machen bumm bumm" und Kerle, die ihre Shirts ausgezogen haben, obwohl sie es sich überhaupt nicht leisten konnten bei deren Figuren >__> Wurden am Ende auch so ziemlich ausgebuht, nachdem die da eine Stunde nur rumgehüpft sind, ohne dass man großartig was von ihren Texten verstanden hat. Klischnass war ich danach, mit den Kräften am Ende (weil ich stand bei beiden Bands etwa ab 17 Uhr dort, mit Einlass, Vorband etc), ebenfalls heiser und taub, aber definitiv einer der besten Abende meines Lebens <3




    Wen würdet ihr gerne ma live sehen? Welche Konzerte werdet ihr in Zukunft besuchen?
    Also, ich würde auf jeden Fall gern Breaking Benjamin ma live sehen *___* Jedoch habe ich gelesen, dass diese Band leider nicht in Europa tourt, weil der Frontsänger Angst vorm Fliegen hat >__< Ehrlich, sollte ich irgendwann mal nach Amerika kommen, ist ein Konzert von denen ein absolutes MUSS, ich stell mir das einfach nur geil vor *3*
    Panic at the disco würde ich auch liebend gerne auf einem Konzert sehen. Habe diese Band vor Kurzem erst richtig ins Herz geschlossen und finde ihre Songs einfach nur fabelhaft. Einige Live Auftritte, die ich im Internet gesehen habe, sahen schlichtweg vielversprechend aus, tolle Stimmung mit Showeinlagen und allem drum und dran... also für solche Karten wäre ich durchaus bereit, etwas mehr Geld auszugeben, genau wie bei Breaking Benjamin.
    Vielleicht habe ich die Möglichkeit, nächstes Jahr bei einem Konzert von One Republic dabei zu sein *3* Wenn ich nach Frankfurt ziehen sollte, und die geben meines Wissens nach dort ein Konzert, würde ich mir sofort Karten dafür besorgen <3 Ich habe mir die bisherigen Alben sofort nach Release gekauft und werde das auch mit den zukünftigen tun, weil Ryan Tedder nur fantastische Musik macht und seine Stimme... *schwärm* x3


    LG


    Namine ~

    Hallü :3 Hier ist mein Monatspost und anfügen werde ich, dass ich mich bei der Maskottchenwahl enthalten werde. Ehrlich gesagt bin ich in der Hinsicht nämlich wenig kreativ und ich glaube, es würde mir nicht einma etwas ausmachen, wenn das Maskottchen Mikus Lauchstange würde xD




    Habt ihr Fanartikel von Vocaloid? ~
    Oh ja, habe ich inzwischen sogar =D Wie man in meiner Galerie sehen kann, besitze ich inzwischen einen Plüschi von Kaito von etwa 40cm Größe, Gott, den könnte ich einfach nur die ganze Zeit knuddeln, so süß finde ich den x3 Habe ich mir im Internet bestellt und ganze dreieinhalb Wochen drauf gewartet, und sogar noch Zoll nach bezahlen müssen, weil noch andere Dinge dabei waren, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt ^-^
    Dann habe ich mir letztens bei der gleichen Seite noch einma einen solchen Plüschi bestellt, nur dieses Mal von Len, da ich ihn inzwischen auch in mein Herz schließen konnte <3 Auch in der Größe, halt dasselbe Modell, und ich hoffe, dass er bald ankommt *3*
    Für andere Dinge... meine Freundin hat mir auf ihrer Studienfahrt nach London noch einen Len Anhänger gekauft, den ich aber bisher noch nicht... naja, sie hat ihn noch nicht abgeschickt, wir hoffen ja beide, dass ich bald nochma zur ihr fahren kann, um ihn abzuholen, und bis dahin bleibt der leider erstma bei ihr ._.




    Habt ihr Vocaloid-Lieder, die ihr täglich hört? Wenn ja, welche? ~
    Hm... da ich täglich meine halbe Handyplaylist rauf und runter höre, sind da garantiert auch von Vocaloid eine Menge dabei, aber meist auch immer verschiedene Songs x3 Allerdings habe ich natürlich meine Lieblinge, die ich einfach täglich hören MUSS, weil sie so awesome sind <3
    ~ La Sastería de Enbizaka: Das spanische Cover von "Tailor Shop on Enbizaka", gesungen von Clara. Ich finde diese spanische Version inzwischen schon besser als das Original, unter anderem, weil ich da besser mitsingen kann und sowieso alles verstehe =D Außerdem finde ich Claras Stimme in mancherlei Hinsicht auch besser als Lukas. Dieses Lispeln, wie es im Spanischen ja durchaus üblich ist, der Akzent und klar, das Lied an sich ist auch toll ^-^
    ~ September: Eigentlich ist das ja ein Lied von My little Pony... wusste ich eine ganze Zeit lang gar nicht, es hat mir einfach irgendwie gefallen xD Bis ich mich dann mehr reingelesen habe, und als ich herausfand (ich dachte, sowas wie "everypony" wären halt die üblichen Fehler xD) , dass das so sein soll und worum es da geht, war ich total baff x3 Aber da ich das Lied trotzdem mag, stört mich eine solche Kleinigkeit auch nicht mehr. Kaitos Stimme ist da nicht unbedingt optimal genutzt, aber ich mag ohnehin fast alles von ihm <3
    ~ Mr Taxi: Oh mein Gott, bei diesem Lied bin ich Len dann verfallen *___* Ich habe mir die Übersetzung davon gesucht, und war begeistert vom Text, vom Rhythmus, vom Lied an sich, seitdem habe ich es mindestens jeden Tag bestimmt zehnmal gehört, wenn nicht öfter *3* Es ist so... hat einen geilen Beat, man kann super dabei Arbeiten, Sauber machen etc, es macht mir in jedem Fall gute Laune und ich könnte mich glatt in den nächsten Euphorieanfall stürzen x3
    ~ We are never ever getting back together: Das Original soll von Taylor Swift sein, habe ich hier und da gelesen... an sich höre ich ihre Musik nicht, ganz im Gegenteil, ich würde mir sowas nie anhören, aber die Version von Gakupo gefällt mir einfach ungemein. Seine Stimme, der Gesang von ihm bzw das halbe Sprechen während des Liedes (ich mag seine Stimme sowieso total gern <3). Ehrlich, das Original brauche ich nicht, das von Gakupo reicht mir und ich weiß, dass mir das von Taylor Swift so oder so nicht gefiele ~3~
    ~ Waiting in Earth: Zeito's Version davon, die ich durch Zufall entdeckt habe... ich liebe sie <3 Nicht, dass ich die Version besser fände als die von Kaito, iwo, aber in einer anderen Tonlage hat es schlichtweg was, keine Ahnung. Den Text - ich kenne ja die Übersetzung - ist auch total toll und jedes Mal gerate ich so ins Schwärmen, wenn der Refrain beginnt *___*



    Zeichnet ihr Bilder von Vocaloid-Charakteren oder habt ihr es vor? ~
    Naja, vor haben tue ich vieles x3 Ne, im Ernst, ja, erst kürzlich habe ich eine verniedlichte Zeichnung von Kaito und Meiko im Hintergrund angefertigt, und zwar als kleine Nekos, so süß <3 Das war ein relativ einfaches Bild ohne sonderlich viele Details. Demnächst werde ich mir noch eine Vorlage von Kaito suchen, vielleicht ein Shounen-Ai Bild von ihm mit Len zusammen, das ich zeichnen kann. Zwei Charaktere habe ich nämlich in solcherlei Hinsicht noch nie gezeichnet und würde er gerne versuchen ^_____^



    Ein neuer Themenvorschlag: Eltern und Vocaloid - mögen eure Eltern diese Musik?


    LG


    Namine ~





    Alles Liebe zum Geburtstag, meine Süße <333


    Ich hoffe, du hast einen wunderschönen Geburtstag und wirst von Familie und Freunden reich beschenkt ;3


    Ich hab dich echt lieb gewonnen und wünsche dir ausschließlich das Beste am heutigen Tag :*

    Fakt ist, Menschen die sich Ritzen kommen mit ihren Problemen nicht klar, obwohl ihre Probleme Kinderkram gegenüber richtige Probleme sind!

    Wie entscheidest du denn, welche Probleme richtig und welche Kinderkram sind? Ich meine, in Ordnung, von seinem Schwarm verlassen zu werden oder so, wäre für mich auch kein richtiges Problem in dem Sinne, aber du kannst 12 bis 15 Jährige, wie du hier die Hauptgruppe beschreibst, nicht auf eine Stufe mit einem 30jährigen stellen, der eventuell hohe Schulden hat, keine Bleibe oder Sonstiges. Richtige Probleme hängen doch immer vom Individuum ab und welches Ausmaß es in seinem Leben einnimmt, sowas kann man meiner Meinung nach nicht generalisieren.




    Sowas macht mich immer sauer wenn ich sehe, dass man sich freiwillig bleibende Narben macht oder sich verunstaltet obwohls keinen interessiert, lächerlich ist und nichts bringt. Für mich ist das genau so schlimm wie die Drogenjunkies und Alkoholiker. Die entfachen in mir eine Wut, weil sie dumme Menschen sind, sich das Leben so schwer zu machen.

    Natürlich, ich mach mir das Leben freiwillig schwer x) Depressive Menschen sind alle Masochisten, die den Schmerz lieben, lol.
    Ist doch schlimm genug, wenn es keinen interessiert O_o Darum tut man es doch unter anderem, weil man nicht anders um Hilfe zu bitten weiß. Zudem gibt es ja solche, die das wirklich rein freiwillig machen, um sich zu befreien bzw diese Glücksgefühle zu empfinden, und solche, bei denen es eine Art von Zwang ist, die Grenzen verschwimmen auch des Öfteren.


    Würdest du dann nicht mit einem Menschen reden, der solche bleibenden Narben an seinem Arm trägt? Ich meine, er ist doch trotz allem ein Mensch, und auch solche Menschen können einen tollen Charakter haben.

    Kapitel 11: Bound to a bastard


    || Stop and stare, I think I’m moving but I go nowhere

    Yeah, I know that everyone gets scared but I’ve become what I can’t be ||


    ~ One Republic – Stop and stare



    „Ach, sieh an, wen hast du denn da noch mitgebracht, Benji?“ Simon verhielt sich so offenkundig und motiviert wie Benjamin ihn vor einer knappen Stunde kennen gelernt hatte. Trotz des Streitgespräches, wobei jenes eher einem Sprücheduell geähnelt hatte, mit Shohei vor der Bank strahlte Simon wie ein Honigkuchenponita, momentan schien er der glücklichste Mensch auf Erden zu sein. Er verleitete sogar Benjamin zu einem verlegenen, schüchternen Lächeln, das augenblicklich erstarb, als er Shoheis finstere Reaktion darauf bemerkte. Benjamin bemühte sich deshalb, Blickkontakt mit Shoheis roten Augen zu vermeiden. Eigene Bedürfnisse schön und gut, aber Shohei sozusagen für solch niedere Motive zu verraten, obwohl Benjamin so tief in seiner Schuld stand, wie sollte er das arrangieren? „Ich habe zwar damit gerechnet, allerdings dachte ich, man ließe dir etwas mehr Spielraum.“
    Gemütlich saß Simon am Rande des steinernen Springbrunnens, angrenzende Bäume warfen ihren Schatten auf das uneinige Trio, die Häuserblocks, die Prismania City im Grunde prägten, weit entfernt, von üppig grünen Baumkronen verdeckt. Vielerlei kleine Tröpfchen Wasser, die das graue Sarzenia in die Höhe spie, landeten in Simons blondem Haar und perlten an seinen Strähnen, um anschließend auf sein blaues Shirt oder seine Jeans zu tropfen. Durch die Blätter blitzende Sonnenflecken verliehen der grasigen Umgebung eine geheimnisvolle Aura.
    „Wer hat dir eigentlich erlaubt, ihn ‘Benji‘ zu nennen?“, fauchte Shohei sofort, ohne Benjamin etwaiges Mitspracherecht einzuräumen, und da erdreistete sich dieser, zu glauben, es wäre ihm vorhin gelungen, seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Wortlos seufzend unterdrückte Benjamin sein Missfallen, versuchte, Schlimmeres zu verhindern, ehe das Debakel zwischen Simon und Shohei erneut eskalierte.
    „Es ist nicht schlimm“, entgegnete Benjamin beschwichtigend, schob Shohei vorsichtig von Simon weg und vergrößerte die gegenseitige Distanz. „Also, Simon… was hast du dir überlegt?“
    „Nun…“, der Angesprochene zögerte kurz. „Es ist nichts sonderlich Langfristiges, aber - “
    „Hätte mich auch gewundert, dass du überhaupt weiter als bis zum nächsten Morgen denkst“, fiel Shohei ihm spöttisch ins Wort und schnaubte kurz. Simon zog lediglich eine Augenbraue hoch, musterte seinen Rivalen stumm und beschloss, sich mit seinen Erzählungen einzig Benjamin zu widmen. Eine angenehm kühle Brise streichelte Benjamins Gesicht, seine leicht verschwitzte Haut dankte herzlichst, und er genoss das Rascheln der Baumfragmente, ehe Simon fortfuhr.
    „Aber ich denke, es wäre nützlich, der Saffronia Bibliothek einen Besuch abzustatten. Es müssen Aufzeichnungen von solchen Kräften existieren, vielleicht auch Tagebücher von Menschen wie uns, in denen beschrieben wird, was ihre Aufgabe ist.“ Er ließ seine Worte eine Weile wirken, fuhr sich mit der Hand durch sein mit Tropfen benetztes Haar, und zumindest bei Benjamin erzielte er den gewünschten Effekt, hing dieser gefesselt an Simons scheinbar so wissenden Lippen. Nach wie vor drückten Benjamins Hände gegen Shoheis angespannte Brust, schoben nicht, doch wahrten die Entfernung, eher unterbewusst nahm er seinen Widerstand wahr, spürte den energischen Herzschlag, den Shohei in sich schürte.
    Zu gespannt lauschte er dessen Gegenpartei, den so ausgeklügelten Einfällen, die Simon ihm präsentierte. Brandende Wellen des Elans begannen, sich vor seiner zerrissenen Seele aufzubäumen, begannen zu peitschen bei der minimalen Möglichkeit… falls seine Vorfahrten oder was auch immer Tagebücher verfasst hatten, von ihren Reisen, ihren Schicksalen, bestünde da nicht die Chance, jemanden zu entdecken, der sich seiner Macht erfolgreich entledigt hatte? Der folglich nicht mehr jeden in seiner Nähe gefährdete? Der… glücklich geworden war, ohne diesen… Fluch?
    Doch fast zeitgleich meldete sich eine wesentlich stärkere Partei zu Wort, jene, welche den puren Pessimismus symbolisierte, stellte sich bedrohlich vor Benjamins Euphorie auf und schärfte ihre Krallen. Was, wenn eine derartige Methode sich als falsch erwies, als nicht umsetzbar? Was dann? Mit Gefühlsausbrüchen seines Kalibers verkörperte er eine tickende Bombe für die Allgemeinheit, so konstruiert, nicht entschärft werden zu können. Selbst wenn er weiterhin bei Shohei wohnen dürfte, seine Sicherheit erhielt keine Garantie. Und bevor er sich Verletzungen, gar einen grausamen Tod Shoheis aufbürdete, besiegelte er eher seinen eigenen. „Ansonsten… In Azuria City wohnt ein Bekannter meiner Eltern, der sich sehr für die besonderen Eigenschaften von Pokemon interessiert. Unter Umständen weiß er etwas.“
    „Wie lange würde das Ganze dauern?“, meldete sich Shohei, nun erheblich ruhiger. Benjamin vermutete, Shohei hatte das Funkeln in seinen normalerweise so trüben Iriden gesehen. Er dankte Shohei bis zu einem gewissen Maß für sein Zuvorkommen, trotzdem hegte er noch immer den Groll bezüglich Shoheis Schweigen über seine Beziehung zu Simon in sich. Nicht einmal jetzt rückte er mit der Sprache heraus. Bildete er sich Shoheis Vertrauen zu ihm, seine Fürsorge, bloß ein?
    „Mindestens mehrere Tage, je nachdem, wie schnell wir Informationen auftreiben, wie weit wir reisen…“ Benjamin ahnte, was Shohei beschäftigte, und binnen weniger Sekunden stürzte das Konstrukt seiner Freude in sich zusammen. Shohei besaß Arbeit, zahlte Miete für ein Apartment, das konnte er nicht einfach schleifen lassen für einen spontanen Ausflug der wahrscheinlich naiven Sorte. Für ihn trug es sich förmlich in Zeitlupe zu, das Fallen von Shoheis schmalen Mundwinkeln; die Resignation, die ihn umhüllte; das bedächtige Ergreifen von Benjamins Händen, um sie von sich zu schieben und einen Schritt zurück zu treten. Gerade noch hatte er einer herzhaften Auseinandersetzung mit Simon gefrönt, schnippisch, verteidigend zugunsten Benjamins, nicht gewillt, zu kapitulieren, und letztlich scheiterte Shoheis Beschluss, ihn zu begleiten, an seinem vermaledeiten Alltag. Benjamin war dem mit gemischten Gefühlen begegnet, er hatte sich gefreut, Shohei nicht den Rücken kehren, ihn allein seinen Problemen opfern zu müssen, eine Person um sich zu haben, die er kannte, die er schätzte, ebenfalls samt all ihrer Fehler mochte… verfügte Benjamin nur leider über solch ein labiles Seelenbefinden, das Simon wohl dank seiner Macht besser abzuwehren wusste als Shohei. Letzterem würde er jedoch aufgrund der gemeinsamen Wochen eher von seinen Unsicherheiten erzählen… von der Sache in der Bar mal abgesehen… und da erinnerte sich Benjamin an ein vielleicht entscheidendes Detail. Sofort wirbelte er zu Simon herum.
    „Du, Simon… wirst du ehrlich zu mir sein?“ Verwundert studierten ihn Simons grasgrüne Augen, wanderten von Benjamin zu Shohei und wieder zurück, aber unter dem wilden Geschrei einer Horde Kleinkinder zierte ein verschmitztes Lächeln seine Lippen.
    „Mann, Shohei, dein Freund ist clever“, lachte er amüsiert. „Ja, werde ich, Benji. Ich verspreche es.“ Shohei hingegen beäugte die Situation mit schneidender Skepsis. Zu Benjamins Erstaunen wies er nicht den Begriff ‘dein Freund‘ von sich, weshalb ihm einen Augenblick die Worte fehlten. Innerlich irritiert wandte er sich Simon zu.
    „Du bist reich, oder, Simon?“ Entschlossen hielt er Simons bohrendem Blick stand. Der brannte regelrecht darauf, Benjamins Argumentation zu hören, schlug das linke Bein über das rechte und umschloss sein Knie erwartungsvoll mit beiden Händen. „Du warst Gast in der Disco, wo Shohei arbeitet. Er hat mir erzählt, das wäre ein recht exklusiver Club, schon der Eintritt verlangt teure Kleidung, gepflegtes Aussehen und einen Hauch der üblichen, schnöseligen Arroganz.“
    „Fein kombiniert, Sherlock, und was hat das mit unseren Plänen zu tun? Ich bin reich, ja, und weiter?“ Ungläubig fokussierte er Benjamins fast triumphierendes Lächeln.
    „Du wirst Shoheis Miete mehrere Monate im Voraus begleichen, und du wirst es mit seinem Arbeitgeber zu regeln, dass er Shohei auf unbestimmte Zeit freistellt, ohne ihn zu feuern. Reiche haben doch Einfluss, oder? Das ist der Deal. Shohei und dementsprechend auch ich bestreiten mit dir diese spezielle Expedition, und als Gegenleistung sorgst du für Shoheis Existenzgrundlage.“
    „Benjamin, das musst du nicht tun…“ Flüsternd rüttelte Shohei an Benjamins Schulter, man erfasste unvermeidlich die Schmeichlung, allerdings gleichsam das Sträuben gegen den Tausch in seiner Stimme. Insgeheim hatte Benjamin mit derartigen Widerworten gerechnet, immerhin kannte er Shohei bereits einige Zeit lang, trotzdem hatte er den Versuch wagen wollen. Die Vorstellung, Shohei einsam und verlassen hier zu wissen, tat ihm in den Tiefen seiner Seele weh. „Wirklich, wenn du unbedingt gehen willst, werde ich dich nicht –“
    „Nein, also ehrlich“, unterbrach Simon die beiden, fast angeekelt. „Das Theater erträgt ja kein Mensch, der noch bei Sinnen ist, und ‘nen rührseligen Abschied… also da erleide ich lieber nen Absturz, kotz mich aus und hab’s hinter mir.“ Seufzend erhob er sich, nicht gerade wunschlos zufrieden, dafür überraschend einsichtig. Anscheinend begehrte er es wirklich, mit Benjamin zusammen mehr über ihre Kräfte in Erfahrung zu bringen, er akzeptierte, oder vielmehr tolerierte dafür sogar Shohei in seiner Gegenwart. „Ich mach’s. Okay, ich zahle seine Mieten und lass meine Beziehungen spielen, wenn ihr dann endlich dieses ‚Ich leide dir zuliebe‘-Gefasel einstellt. Ist ja nicht auszuhalten.“ Gereizt schob er sich an Shohei und Benjamin vorbei Richtung Innenstadt, blieb ein letztes Mal stehen, ohne sich zu den beiden umzudrehen. „In drei Stunden am östlichen Ausgang Prismanias. Wehe, ihr habt bis dahin nicht euren Kram gepackt.“




    ***


    Der staubige Boden befleckte sein Antlitz mit den abstraktesten Schattenmustern, verstohlen linsten die Lichtstrahlen durch das dichte Blätterdach des Waldes, den Shohei, Simon und Benjamin der Ruhe halber bewanderten. Ständig variierten sie ihre Figuren, veränderten sich, je nachdem, wie es dem Wind beliebte, die einzelnen Komponenten in sich zu wiegen, die separaten Stücke zu neuen Konstrukten zu formen. Wild tanzten sie auf Laub und Erde, elegant schmiegten sie sich an Stämme und Äste, und Benjamin bemühte sich, seine innere Nervosität vor Shohei und Simon zu verbergen, die sich ausnahmsweise nicht in den Spannungen zwischen ihnen begründete.
    Wieso sollte man nicht ebenso die Natur überwachen? Er wusste zu gut, die Augen und Ohren der Behörden versteckten sich beinahe an jedem Ort, in jeder Einkerbung, jedem Winkel, warum nicht auch hier? Observierte man sie tatsächlich und er erzählte den anderen von seinen Vermutungen, bekäme es die Regierung unverzüglich mit, man nähme sie gefangen, sperrte sie weg… oder eben Schlimmeres, zumindest was Simon und ihn selbst beträfe. Intravenöse Medikamente, Leistungstests, Qualen bis zum absoluten Limit… es schauderte ihn bei dem Gedanken. Und seine werten Begleiter… die erklärten ihn garantiert für paranoid, sollte er ihnen von den Machenschaften der Stadtvorstände berichten. Nun, vielleicht stellte sich Shohei auf seine Seite, dann aber lediglich aus Prinzip, um Simon herauszufordern, nicht aus dem Glauben an die Wahrheit von alledem. Shohei verachtete als einer von Wenigen die gar diktatorische Staatsform, noch dazu verheimlichte er es nicht – und Benjamin war es ein Rätsel, dass man ihn nie erwischt hatte - , ob er sich allerdings solch vermeintlich drastischen Mutmaßungen anschlösse, bezweifelte Benjamin trotz jeglichen Vertrauens. Missmutig seufzte er.
    „Hey, Benji, reicht dir meine Freundlichkeit etwa nicht?“, beklagte sich Simon just vorwurfsvoll, er schien sich von Benjamins Geste angesprochen zu fühlen. Empört drehte Simon ihn an der Schulter zu sich herum, ohne dabei an Schritttempo einzubüßen. „Ich habe alles getan, was du verlangt hast, also -“
    „Es war nicht deswegen“, presste Shohei prompt zwischen den Zähnen vor, so als beschäftigten ihn dieselben Schwierigkeiten. Benjamin merkte, welch enorme Beherrschung, Simon nicht an die Gurgel zu springen, er aufwandte, ballten Shoheis Finger sich in den Taschen seiner Jeans bereits zu Fäusten. Krampfhaft fixierten seine Augen den vor ihnen befindlichen Waldweg. In ihnen funkelte eine Flamme der Abscheu. Im Nachhinein tat es Benjamin unglaublich leid, Shohei sozusagen mit dieser Neugierspilgerung belästigt zu haben, weilte er immerhin in Kenntnis hinsichtlich seiner Abneigung zu Simon. Dennoch hatte Shohei ihm zuliebe eingewilligt und war jetzt gezwungen, die Konsequenzen zu erdulden, auf längere Dauer. Hätte Benjamin die Flucht ergriffen, während Shohei arbeitete, wäre die Angelegenheit kein Problem gewesen. Aber er Idiot hatte sich ja unbedingt rebellisch zeigen müssen, am liebsten würde er den gesamten Tag schlichtweg revidieren. Klar, diese Entscheidung, die Gründe seiner Falschheit zu erforschen, wäre ihm verwehrt geblieben, doch… er hasste es, Shohei zur Last zu fallen. Irgendwann hätte er Shoheis Apartment sowieso verlassen, früher oder später, und obwohl er wusste, ‘früher‘ stellte für alle Beteiligten die beste und schnellste Lösung dar, so bevorzugte seine Intuition doch die andere Alternative.
    „Oh, Shohei kann mittlerweile Gedanken lesen“, höhnte Simon überschwänglich, verschränkte dazu die Arme hinter seinem Kopf. „Dann muss ich das, was ich dir am liebsten an den Kopf schmeißen würde, ja nicht einmal aussprechen.“
    „Alleinunterhaltung braucht kein Publikum.“ Zu Benjamins Verwirrung zierte ein zufriedenes Lächeln Shoheis Lippen, als er sprach; eines, das er bislang nicht an dem Älteren identifiziert hatte; eines, das Benjamin in Verbindung mit Shoheis scheinbarer Genugtuung nicht zu deuten vermochte. Benjamin fand es lediglich etwas schade, dass es nicht ihm galt, sondern Shoheis Rivalen. „Ich glaube kaum… nein, ich bin mir sicher, Benjamin hat ebenso wenig Lust, dir zuzuhören.“
    „Shohei, also ich –“, setzte Benjamin daraufhin leicht verstimmt an, wollte sich und seinen Standpunkt wenigstens einmal eigens verteidigen, anstatt andere seine Gemütslage bestimmen zu lassen, jedoch ignorierte man ihn kurzerhand.
    „Wenn er schon nicht zuhören will, kann er ja ein bisschen von sich reden“, schlug Simon letztlich vor, und an der Art und Weise, wie er seine Idee präsentierte, schwante Benjamin nichts Gutes. Simon, der ihm wenig später gönnerhaft den Arm um die Schulter legte, entgegnete schließlich kein Wort ohne Hintergedanken. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch wandte er sich Simon zu. Glücklicherweise registrierte er Shoheis stechenden Blick nur am Rande. Die Gegenpartei ging zum Angriff über. „Also, Benji…“ Als wären sie schon seit frühster Kindheit beste Freunde, beugte Simon sich zu ihm hinab, lehnte mit dem Kopf an Benjamins. „Wie habt ihr euch denn kennen gelernt, Shohei und du? Es interessiert mich ungemein, was meine Mitmenschen so treiben.“
    Zu Benjamins Unbehagen innerhalb der Situation gesellte sich nun auch eine Spur der Verzweiflung. Shohei hatte es sich damals verboten, Geneviève den wahren Vorfall zu erläutern, da konnte Benjamin nicht ohne Weiteres einem ihm prinzipiell Fremden die Sache brühwarm schildern, zumal er sich nicht gern daran erinnerte. Einsam hatte er dort in der Gasse gesessen, vom blinden Schicksal gepeinigt, zum Leben zu schwach, langsam das Bewusstsein verloren… Sein Arm hatte fürchterlich gebrannt, war gleichsam zunehmend tauber geworden, das laue Blut überall, strömte gleich Sturzbächen aus ihm heraus, als duldete es ihn nicht länger… Die kompletten Geschehnisse entfachten einmal mehr ihre Dominanz, isolierten ihn von seinem aktuell realen Umfeld, bannten ihn in seinem Albtraum der Vergangenheit. Ausdruckslos fokussierte Benjamin die Unendlichkeit des trockenen Pfades vor sich. Das sanfte Applaudieren der Blätter, der entfernte Schrei eines Tauboss, das Knistern von Laub und Ästen unter ihren Füßen – alles bloß gedämpfte, unwichtige Laute in seinen Ohren.
    „Du würdest es nicht verstehen“, mischte Shohei sich ein, und in einer schmalen Ecke seines geistesabwesenden Verstandes dankte Benjamin ihm sehnlichst dafür. Es war wohl doch besser gewesen, Shohei mitzunehmen. „Siehst du nicht, wie sehr ihn das quält?“
    „Andere Fragen werden ja wohl erlaubt sein.“ Mürrisch senkte Simon seine Stimme, gab vor, ausschließlich mit dem ohnehin illusionierten Benjamin zu reden, nichtsdestotrotz spähte er wiederholt zu Shohei. Benjamin spürte Simons Atem an seinem Ohr, eigentlich wollte er nicht mehr, wollte Simons Arm abschütteln, allerdings spielten seine Muskeln da leider nicht mit. Sie waren gelähmt, sämtliche Sehnen und Nerven, bis auf Beine und Füße, die weiter gehorsam voran trotteten. „Erzähl mal, Benji, du wohnst ja bereits einige Wochen bei Shohei… wie viel hat er dir geboten, damit du dich nicht wehrst? Oder hat es ihm besonderes Vergnügen bereitet, dich mit Gewalt ins Bett zu zerren?“ Benjamin hörte an Simons Intonation, wie Simons Lippen sich zu einem an Breite gewinnenden Grinsen formten, und wandte seinen Kopf zu Seite, zu Shohei. Er versuchte, diese Fragen zu verdrängen, gar nicht wahr zu nehmen, realisierte, dass es lediglich noch dazu diente, Shohei zu provozieren. Simon zeigte kein Interesse an seiner Persönlichkeit, hatte es von Anfang an nicht. Warum hatte er Benjamin dann zu der Reise eingeladen? Um der Gesellschaft Willen? Es fiel Benjamin so schwer wie nie zuvor, das Verhalten eines Menschen konkret einzuschätzen, weshalb er sich auch nicht richtig zu wehren vermochte, aus Angst, es zu verschlimmern. Das Weltbild, das Simon von Shohei lieferte jedoch, dem schenkte Benjamin keineswegs Glauben, das passte nicht, nein, dergleichen wäre Shohei nie imstande auszuüben. „Wie oft hat er dich flach gelegt und leise Genevièves Namen gestöhnt? Hat –“
    Unvermittelt schlug man Simons Arm von Benjamins Schulter, zog ihn am Handgelenk zur Seite und positionierte sich vor ihm. Benjamin stolperte beinahe in der Hast, es gelang ihm allerdings, sich rechtzeitig zu fangen. Seine braunen Iriden, weit aufgerissen vor Erschrockenheit, huschten aufgeregt in seinen Aughöhlen umher.
    „Du hast was zu klären? Schön, dann sag’s mir, aber lass verdammt nochmal Benjamin in Ruhe. Er hat nichts mit uns beiden zu tun“, ertönte Shoheis schier hasserfüllte Stimme. Seine Finger zitterten vor Zorn, genau wie Benjamin selbst, und der erkannte automatisch Shoheis mehr als volles Maß an Geduld und Zurückhaltung, war froh, ihm nicht in die Augen schauen zu müssen. Benjamin hoffte nur, Shohei täte nichts Unvernünftiges, denn gegen Simons Elektrizität besäße er nicht die geringste Chance. Und sofern er Shohei irgendwie verletzte, vergäße Benjamin sich womöglich.
    „Ich dachte, du könntest Gedanken lesen?“, erwiderte Simon unschuldig, erhob seine blanken Handflächen als Zeichen des Unwissens. „Komm, Benji soll sich so ‘nen kleinen Scherz nicht –“
    „Er erzählt es dir, sobald er dazu bereit ist, du ungeduldiger Lustmolch. Das heißt, falls er diesen Scheiß weiterhin billigt.“ Damit drehte er sich zu dem nach wie vor schweigenden Benjamin um. Plötzlich klang Shohei so bedingungslos, sanft, freundlich, besorgt – Benjamin hatte das an Shohei bereits vermisst. Behutsam fasste Shohei ihm an die Schultern, platzierte sich unmittelbar vor Benjamin und berührte mit seinem Blick sanft dessen mattbraunen Seelenspiegel. Benjamin schaffte es einfach nicht, das Chaos seiner Emotionen vor Shohei zu verbergen. „Du bist dir wirklich sicher, dass du das willst? Wir können auch ohne ihn -“
    „Das war der Deal“, lachte Benjamin auf, bedauernd, am Ende seiner Weisheit. „Wir… nein, ich begleite ihn, dafür erlaubt er es dir wiederum, mitzukommen, indem er deine Ausgaben zahlt. Wenn ich jetzt meine Meinung ändere… Alles wird nichtig, Shohei, und du stehst vor dem Aus.“ Leerer Mimik schüttelte Benjamin langsam seinen Kopf. Er verziehe es sich nicht, Shohei zu enttäuschen, ihm Stich, allein zu lassen. Obwohl er Shoheis Existenz mit jeder verfügbaren Möglichkeit gefährdete, er könnte nicht zusätzlich zu dem Verlust Genevièves noch den von Shoheis Arbeit verantworten, dann verfügte er über keinerlei Daseinsberechtigung mehr. Ihm blieb keine Wahl, und er betete stumm, Shohei verstünde das. Er musste einfach. Denn in dem Schritt nach vorn, den er tätigte, um Shoheis trostspendenden Gewahrsam zu erreichen, offenbarte Benjamin ihm all den Kummer, den er sonst zu verhüllen ersuchte.



    ***


    Regal über Regal, ordentlich neben- und hintereinander gereiht, zwar mit Buchstaben und Nummern versehen, doch Shohei wusste, dass außer den Bibliotheksangehörigen wahrscheinlich niemand das ach so raffiniert ausgeklügelte System verstand. Zumindest war er selbst nie wirklich mit den Zahlen und Identifikationscodes zurechtgekommen, weshalb er des Öfteren die Angestellten mit seinen Problemen belästigt und umher gescheucht hatte. Das eine oder andere Gesicht kannte er daher noch immer. Genau wie den süßlichen Duft alten, fast zerfledderten Papiers, dem man hier begegnete.
    Vor ihm erstreckte sich ein weiter, neutral in weiß gehaltener Raum, er diente offensichtlich mehr dem Praktischen und dem Studium wertvoller Lektüre, als der Schönheit für das menschliche Auge. Dürre Stahlgerüste beherbergten die antiken und neueren Bücher in ihrem Gewahrsam, sorgten dafür, dass sie zumindest ein gewisses Maß an Halt fanden und nicht auseinander fielen. Shohei genoss die Ruhe des Zimmers, er hatte sie schon früher dem lauten Geschrei und Hast seiner Mitschüler bevorzugt, lauschte dem leisen Rascheln umgeblätterter Seiten, das aus den verschiedensten Ecken an sein Gehör drang, und augenblicklich kühlte sein erhitztes Gemüt ab.
    „Mann, für eine Bibliothek laufen hier aber viele Leute rum“, wunderte sich Simon lautstark, sofort erntete er diverse Zischlaute als Erinnerung an den Flüsterton. Genervt verzog er seine Miene, schritt grummelnd weiter in das Innere des Gebäudes, hinein in das Labyrinth aus Gängen und Regalen. Jedoch behielt er Recht, stellte Shohei erstaunt fest. Ungewöhnlich viele Menschen, vor allem junge Studenten, besuchten die Bibliothek. Ein großer Teil stammte von der Prismania Hochschule, wie man an den weiß-bläulich gestalteten Uniformen sehen konnte. Und unverzüglich erfasste Nervosität Shoheis vorher flach schlagendes Herz, Nerven und Muskeln verkrampften sich automatisch. Was, wenn Geneviève ebenfalls hier wäre und ihn zusammen mit Simon und Benjamin sah? Wie sollte er ihr denn bitte schön entgegentreten? Hektisch spähte er in alle Richtungen, auf der Suche nach braun wallenden Kaskaden, und folgte Simon, sobald er die Sicherheit besaß, sie wenigstens nicht in dieser Etage zu treffen.
    „Wonach suchen wir hier eigentlich, Simon? Also, nach welcher Sorte an Büchern?“, flüsterte Shohei, ohne sein Umfeld aus den Augen zu lassen. Simon und er standen in einem schmalen Gang zwischen zwei Regalen, sein Rivale stöberte in einem Buch mit rotem Einband, las allerdings nicht ernsthaft darin. Wahrscheinlich ohnehin in Willkür gewählt. Simon schenkte Shohei keinerlei körperliche Beachtung.
    „Vielleicht solltest du zunächst deinen Liebessklaven wiederfinden“, flötete Simon amüsiert. „Oder was ist er für dich?“ Sein triumphierendes Lächeln trieb Shohei beinahe zur Weißglut, allerdings schämte er sich gleichzeitig für seine Unaufmerksamkeit, denn Simon lag ja richtig. Er hatte Benjamin verloren, und das auf den paar Metern von Haupteingang zu den Regalen. Wortlos rückte er den schweren Rucksack auf seinem Rücken zurecht und trat hinaus auf den Hauptflur.
    Bücher in verschiedensten Breiten und Farben, platziert in einer Allee aus Stahlkonstrukten, kaltes, fahles Röhrenlicht, aber kein Benjamin. Glücklicherweise, oder leider, auch keine Geneviève. Sie ein letztes Mal in ihrer Schönheit betrachten zu dürfen, wäre… mehr als bloße Genugtuung. Vielleicht gelänge Shohei dann sogar ein passenderer Abschied.
    Plötzlich regte sich ein Schatten auf dem braunen Teppichboden, etwa fünf Reihen von ihm entfernt, und wenig später zeigte sich ein verträumter, leicht irritierter Benjamin. Unterwürfig inspizierte er die oberen Buchreihen, seine Mundwinkel huschten kurz in die Form eines Lächelns, als er Shohei bemerkte. Trotzdem erzeugte er nach wie vor einen eingeschüchterten, gar verstörten Eindruck, und erneut verfluchte Shohei Simons Penetranz. Seit den Anschuldigungen hatte Benjamin eisern geschwiegen, jetzt kam er wenigstens auf Shohei zu, Verschlossenheit und Demut seine Gefährten.
    „‘Mythen‘ könnte für uns nützlich sein“, entgegnete Benjamin knapp. Abwesend starrte er in die Ferne, monoton klangen seine Worte in Shoheis Ohren. Für ihn wirkte Benjamin zum Tag ihrer ersten Begegnung zurückversetzt, verwirrt, misstrauisch, gefangen in seinem Käfig aus Pein und Qual. Shohei wusste ob Benjamins Labilität, wusste ob seiner Unsicherheit, wusste, dass er ausschließlich manchmal über Entschlossenheit verfügte, die relativ zeitlich wieder schwand – dennoch hatte er ihn nicht vor Simons Angriffen geschützt, trotz seiner Kenntnisse. Er war ein schlechter Begleiter.
    „Es gibt mehrere Mythen-Abteilungen hier. Am besten, wir fragen an der Rezeption. Und auf dem Weg sammeln wir Simon ein.“ Rasch eilte Shohei den Hauptgang entlang, linste rechts und links in jeden Flur, wo sich entweder niemand aufhielt oder eine Gruppe Studenten, fixierte sich besonders auf blonde Schädel – bis er Simon schließlich entdeckte, versteckt und umringt von mehreren Mädchen. Benjamin zeigte kaum eine Reaktion darauf, er war Shohei stumm hinterher gelaufen. Seufzend betrat dieser den ohnehin engen Zwischenraum der Regale, kämpfte sich weitestgehend an seinen Rivalen heran, beteiligte sich mit ausgestrecktem Arm am Geschehen und zerrte Simon am Kragen seines blauen Shirts aus dem Knäuel aufgeregt wispernder Mädchen. Natürlich wehrte Simon sich vehement gegen die abrupte Entführung, jedoch erfolglos. Erst einige Reihen weiter lockerte Shohei seinen Griff.
    „Hast du eigentlich nichts außer Rumhuren im Kopf?“, fuhr er Simon an, nur nebenbei zum Flüstern bemüht. „Dass du noch keine Krankheit hast, grenzt an ein Wunder.“ Shoheis Puls raste vor Wut, er atmete schwer, damit er nicht komplett die Fassung verlor, und er fuchtelte mit seinen Händen vor Simons Nase herum, während er sprach. „Mann, sieh doch einmal ein, ein einziges Mal, dass es ausnahmsweise nicht um dich geht, Simon! Du hattest die Grundidee, ja, doch ich für meinen Teil bin ausschließlich wegen Benjamin hier. Weil ich Benjamin helfen will und sonst nichts. Also verhalte dich entsprechend.“
    „Da haben wir es ja wieder“, spottete Simon überschwänglich, verdrehte abschätzig seine grasgrünen Augen. „Du fixierst dich total auf eine Person, ohne an anderen Anwesende zu denken.“ Wütend funkelte er Shohei an, der den lodernden Blickkontakt trotzig erwiderte, bereit zum Kampf. „Du hast dich kein Stück geändert, Shohei. Ich musste für Geneviève weichen, und sie, wie ich annehme, für Benjamin? Herrgott, du bist so ein verdammter Egoist!“ Aber an Shohei prallten Simons Vorwürfe spurlos ab. Er weigerte sich, seine Fehler zuzugeben, die seiner Meinung nach schlichtweg in der Natur der Sache lagen, und sich nicht in seinem Verhalten begründeten. Geneviève war seine erste Liebe gewesen, Shohei hatte immense Angst gehegt, sie bei zu geringer Aufmerksamkeit ihr gegenüber zu verlieren, sein Verstand wurde noch immer betäubt, wenn er an sie dachte. Was erwartete Simon da?
    „Musst du gerade sagen“, feixte Shohei daraufhin. „Wer von uns schleppt denn jeden Abend ein anderes Mädchen ab, um sie nach dem Spaß sofort fallen zu lassen? Das bin ja wohl nicht ich, mein Lieber. Und eines will ich dir mal sagen –“
    „Bist du sicher, dass du das willst? Es könnten deine letzten Worte in dieser Bibliothek sein.“ Eine erzürnte Mädchenstimme unterbrach Shohei mitten im Satz, völlig perplex wirbelte er zur neuen Partei der Konversation herum, unschlüssig, wie er reagieren sollte, und spürte bald einen warmen Schleier auf seinen Wangen. Längst hatte er nicht mehr geflüstert, sondern eher die halbe Bibliothek zusammen geschrien, ohne es wirklich zu merken. Beschämt wandte er seinen Kopf zur Seite. „Na also. Etwas mehr Benehmen hätte ich von Jungs eures Alters prinzipiell erwartet, ihr seid hier nicht allein.“
    Aus den Augenwinkeln heraus riskierte Shohei einen Blick auf das weibliche Geschöpf, das sie just in die Schranken wies. Eine dunkelbeige Bluse mitsamt schwarzem Kragen und gleichfarbigen Ärmelenden hüllte den Oberkörper des Mädchens in ihren Stoff, bot dank mehrerer geöffneter Knöpfe einen nicht minderen Ausblick auf ihr Dekolleté, wobei zusätzlich ein schwarzes Top eine übermäßige Ansicht ihrer Unterwäsche verhinderte. Über Hüfte und den Ansatz ihrer Beine legte sich ein Schleier grau-blauen Nähwerks, nicht allzu lang, jedoch reichte es ebenso wenig bis zu ihren Knien. Als besäßen ihre Beine nicht bereits eine grazile Länge, so sorgten ihre tiefschwarzen Pumps dafür, dass sie noch um einiges an Eleganz und ihre Person als Ganzes einige Zentimeter an Größe gewann. Ihr Antlitz umschloss ein Rahmen strahlend blauer Locken, die etwa bis zur Hälfte ihres Rückens reichten, und intensiv marineblaue Iriden schimmerten in ihrem zarten, stupsnasigem Gesicht. Ein sehr hübsches Mädchen, so fand Shohei, zierliche Statur, trotzdem stark und sehr wohl durchsetzungsfähig. Das beeindruckte ihn.
    „Jawohl, Ma’am“, bestätigte Simon künstlich gehorsam. „Alles, was Sie verlangen und scheuen Sie nicht, Gewalt einzusetzen.“ Sein Lächeln verflog, als Shohei ihm entrüstet gegen den Oberarm boxte, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    „Entschuldigen Sie vielmals unser Benehmen“, meldete sich nun Benjamin zu Wort, und das, obwohl er an der Zankerei nicht einmal beteiligt gewesen war, verbeugte sich Verzeihung erbittend vor der scheinbaren Bibliotheksaufsicht. Mit solch einem Höflichkeitsaufgebot hatte Shohei nicht gerechnet, geschweige denn solch einem Stimmungsumschwung, tat es Benjamin allerdings gleich. Sogar Simon bequemte sich zu jener Geste. „Arbeiten Sie hier?“ Erst jetzt bemerkte Shohei das Ausweisschildchen an ihrer Bluse.
    „Ja, das tue ich“, bejahte die noch Unbekannte, zupfte am Saum ihres Rockes. „Mein Name ist Itoe Nakamura, aber nennt mich ruhig Itoe. Ich bin hier als Sekretärin und Aufsichtsperson tätig. Kann ich euch vielleicht helfen, bevor die Angelegenheit hier erneut eskaliert?“
    „Wissen Sie denn, wie die Abteilungen für Mythen voneinander abgegrenzt sind?“ Skeptisch beäugte Shohei das Spektakel, die Show, welche Benjamin ihnen allen lieferte. Er war keineswegs die Frohnatur, die er vor Itoe mimte, oder der sorgenfreie Enthusiast, den er fälschlicherweise spielte. Shohei wusste, es ging ihm nicht gut, jedoch versuchte Benjamin, dies unter allen Umständen zu verbergen. Vielleicht erhaschte er später einen Moment der zweisamen Abgeschiedenheit, in dem er in Ruhe mit Benjamin sprechen könnte, seiner Ansicht nach dringend nötig – mit seinem Nebenjob als Babysitter für Simon aber leichter gesagt, als getan. „Wir suchen nämlich ganz bestimmte Mythen. Es geht um Geschichten von Menschen, die spezielle Fähigkeiten kontrollieren, zum Beispiel Elektrizität oder Feuer.“ Zu Shoheis Erleichterung senkte Benjamin seine Stimme zunehmend, sodass seine Anfrage neben Itoe keiner mitbekommen dürfte. Ihre glasklaren Augen allerdings weiteten sich vor Entsetzen, zitternd taumelte sie einige Schritte zurück, faltete die Hände vor ihren blassrosafarbenen Lippen. Shohei runzelte die Stirn.
    „Ich…“, stammelte Itoe, zunächst sprachlos wanderte ihr Fokus zwischen Simon, Benjamin und Shohei umher. „Für was braucht ihr die Bücher?“ Es stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben, dass die Konversation für sie allmählich ins Unangenehme ausartete, sie sich dem schnell entziehen wollte. Doch Shohei dachte nicht daran, sie entkommen zu lassen, dazu verhielt sie sich zu verdächtig.
    „Wir sind interessiert am Unerklärlichen“, lächelte er überfreundlich, drehte den Spiel somit direkt um. Denn jetzt war sie diejenige, die errötete, und nicht Shohei. Ja, nicht bloß Simon erfreute sich in seinem Sadismus an Triumphen.
    „Ich… werde nachschauen, ob wir diese Bücher noch haben. Ausleihen dürft ihr sie leider nicht, ab einem gewissen Alter der Lektüre verweigert die Bürgermeisterin die Herausgabe und ordnet bei kritischen Werken ihre Vernichtung an.“ Mit jenen Worten drehte Itoe sich um und verschwand auf kürzestem Wege um Irrgarten der Regale. Irgendwie erinnerte Shohei die Art und Weise, auf die ihre hellblauen Haare Itoe hinterher wehten, an seine geliebte Geneviève.

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    [tab=Neues Kapitel]
    So, die Abiturprüfungen liegen bis auf Mathe hinter mir, und trotz des Lernens hatte ich Zeit, an "Watch me die" weiter zu schreiben ^-^ Genau genommen habe ich noch 17 Seiten, die darauf warten, abgetippt zu werden, und dieses Kapitel hier war schon lange fertig, allerdings behalte ich mir immer gern so um die fünf Kapitel in der Hinterhand, falls ein Kreatief zuschlagen sollte (:


    Simon will Benjamin also ein Angebot machen, womit Shohei natürlich keineswegs einverstanden ist und die Situation im Streit beinahe ein letztes Mal eskaliert wäre. Nachdem Shohei sich schließlich doch bereit erklärt hat, Benjamin zu begleiten, kommt es beim direkten Aufeinandertreffen von ihm und seinem Rivalen natürlich zum Konflikt. Bald folgt ein Vorschlag, der weitreichendere Konsequenzen nach sich zieht, als zunächst angenommen, und eine eigentlich so simpel klingende Übereinkunft nimmt für Shohei und Benjamin ungeahnt verheerende Ausmaße ein... ~




    Warnung: In diesem Kapitel wird es sexuelle Andeutungen geben. Wie gesagt, lediglich Andeutungen, aber eine Warnung muss ich ja trotzdem vorher geben ~
    [tab=Plinfan]

    Ich bin mir immer noch unsicher was ich von Simon halten soll, bisher scheint es ja sein Hauptziel zu sein, Shohei und Benjamin ausseinander zu bringen, warscheinlich um sich an ersteren zu rächen. Deshalb misstraue ich dem Angebot das er Benjamin macht und frage mich ob er, ausser Benjamin und Shohei ausseinanderbringen, noch ein anderes Ziel verfolgt.

    Hm... gute Beschreibung der Situation eigentlich, obwohl das nicht unbedingt meine Absicht war x3 Klar, er verachtet Shohei selbst nach all der Zeit noch immer und würde es ihm sicherlich gönnen, einen solchen Verlust zu erleiden wie er selbst damals, aber an sich mag er Benji wirklich gern und meint es nicht unbedingt schlecht mit ihm. Dass er Shohei dabei so dermaßen vor den Kopf stößt, ist mehr ein nicht beabsichtigter, dennoch für Simon durchaus amüsanter Nebeneffekt x)


    Deshalb verstehe ich seinen Entschluss sehr gut das er mit Benjamin mitreisen möchte, auch wenn ich mir zu 100% sicher bin das Simon davon überhaupt nicht begeistet sein dürfte. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht.

    Wie Simon darauf reagiert, darfst du ja im folgenden Kapitel auch erfahren. Aber ganz so einfach lässt sich Benji da auch nicht unterkriegen, der überlegt sich noch was Feines ^-^


    [tab=Evil-Nachtara]


    Vielen lieben Dank für deinen kleinen aber feinen Kommentar (: Ich gebe mir in der Tat sehr viel Mühe, diese Geschichte bedeutet mir sehr viel und ich versuche, das Bestmögliche für sie aus mir heraus zu holen :3
    Mein Stil... ich liebe Deutsch, Lyrik und allgemein die Literatur, von daher nicht verwunderlich, dass ich da ab und zu etwas... eine etwas malerischere Sprache verwende. Ich finde, eine gewisse Eleganz und Schönheit müssen in Geschriebenem schlichtweg zum Ausdruck gebracht werden, das ist doch gerade das Tolle an Sprache. Und man kann sich das Geschehene dadurch besser vorstellen, denke ich :>


    [tab=Cassia]


    So, nach Dekanen finde ich endlich ma Zeit vor allem einigermaßen Lust, auf deinen Kommentar genauer einzugehen xD Irgendwie habe ich mich stets vor dieser WoT gedrückt Q___Q


    Zitat von Cassia

    Aber was genau meinst du damit? Ist dies hier eine Geschichte, in der jemand vollkommen hilflos mitansehen muss, wie ein geliebter Mensch langsam stirbt? Oder sprichst du das „seelische“ Sterben an, das Sterben der Seele oder des Geistes? Vielleicht meinst du sogar damit das Sterben des Vertrauens und damit des Herzens.
    Es scheinen mehrere Bedeutungen zu stehen. Aber ich kenne dich ja mittlerweile, deshalb tippe ich auf das seelische Sterben oder eine Mischung aus all dem. Ich werde es im Laufe der Story wohl begreifen.

    Du wirst es früh genug herausfinden ^-^ Von hier aus betrachtet in etwa... sieben bis acht Kapiteln, schätze ich. Ich weiß, klingt nach lange, aber es liest sich einfacher, als dass es sich schreibt xD Zudem will ich ja die Spannung nicht vorweg nehmen ;3



    Zitat von Cassia

    Der Inhalt klingt vielversprechend. Interessant hier, dass du scheinbar völlig auf eine weibliche Protagonistin verzichtest.

    Wo verzichte ich denn auf eine weibliche Protagonistin? Oo Okay, in der reinen Inhaltsangabe wird sie nicht erwähnt, aber auch nur, weil sie erst später dazu kommt und nicht von Anfang an mit dabei ist xD Ich wollte nicht auf ein Weibchen in meiner Geschichte verzichten, weil es ja nicht ausschließlich Shounen-Ai werden und man sich bloß auf das eine Pairing fokussieren soll ;3


    Zitat von Cassia

    Dein Wortschatz ist umfangreich, aber du scheinst oft nach dem Prinzip „Warum einfach, wenn es doch auch kompliziert geht“ zu arbeiten. Manchmal gut, aber zu oft eingesetzt eher schlecht. Wie in diesem Fall. Ein Beispiel: Sein Verstand, sowie seine Seele, beide Komponenten schafften es nicht, einen geeigneteren Ausdruck für sein momentanes Empfinden inmitten ihrer Weisheit zu erhaschen, das in Worte zu fassen, was sich in seinem Denken just eine erbitterte Schlacht lieferte, ohne Rücksicht auf Verluste. - Der Satz ist schwer zu verstehen. Einfacher wäre es, wenn du es so ausdrücken würdest: Sein Verstand, und auch seine Seele, beide schafften es nicht, ein passenderes Wort für sein momentanes, impulsives Fühlen zu finden, geschweige denn, es in klingendere Worte zu verpacken.
    Der Satz hat nichts von seiner Bedeutung eingebüßt, nur ist er lediglich etwas gekürzt und besser zu verstehen. Ab und an solltest du solche Sätze verwenden, damit der Leser nicht irgendwann an deiner Ausdrucksweise verzweifelt. Obwohl ich den Satz mag (;

    Ich weiß, dass ich häufig sehr umfangreich schreibe, das ist leider ein kleiner Makel ^^" Inzwischen habe ich es mir, dank meiner Beta, auch schon größtenteils abgewöhnt, aber ich merke selbst, wie ich immer wieder in alte Muster zurückfalle x3 Ich muss dazu sagen, mit den ersten drei Kapiteln bin ich mittlerweile überhaupt nicht mehr zufrieden, einfach, weil sie so endlos lang gezogen sind ~3~ Ich werde sie Beizeiten auch überarbeiten beziehungsweise habe ich ohnehin schon damit begonnen :3



    Zitat von Cassia

    Ein fröhliches, lebenslustiges Mädchen mit einem großen Herzen, perfekte Beschreibung.

    Im Nachhinein betrachtet eher eine kleine Zicke, die total überreagiert und für die Shohei sowieso nie wirklich genug tun konnte, um ihr seine Liebe zu beweisen, da sie selbst nicht gerade die Ärmste ist x) Sie ist nicht so gutmütig und fröhlich, sondern leicht arrogant, sehr bestimmend und eingeschnappt, sobald sich etwas Spontanes zwischen ihre Termine schiebt und sie obendrein nicht die gesamte Aufmerksamkeit bekommt.




    Zitat von Cassia

    Wenn ich nur das Wort Funktionen höre, kriege ich Schüttelfrost. Ekelhaft! Aber da bestätigt sich meine Theorie, dass er ein sachlicher Mensch ist, der sich hauptsächlich auf seinen Verstand stützt. Aber auch er wird von Selbstzweifeln geplagt; er glaubt, seine Beziehung zu Geneviève sei zum Scheitern verurteilt und er sei nicht gut genug für sie.

    Glaubst du, ich nicht? xD Wie Mathe mich fast das Abitur gekostet hätte... ~3~ An sich ist er wirklich recht sachlich, zumindest nach außen hin, aber er macht sich innerlich schon viele Gedanken um seine Umwelt. Später erfährt man auch, wieso gerade Mathematik solch eine Leidenschaft für ihn geworden ist, das hat eher tragische Hintergründe. Und gerade unter bestimmten... in bestimmten Zuständen, sag ich mal, kann er sogar offen über seine Gefühle reden x3 Bis er dies aus freien Stücken tut, dauert es allerdings etwas, und dies findet auch nur bei Personen statt, denen er zu 100% vertraut. Im Übrigen IST seine Beziehung wirklich zum Scheitern verurteilt. Schon seit Langem, was Shohei natürlich weiß und sich trotzdem noch an jeden Zweig klammert, weil er sie einfach nicht verlieren will. Es ist so eine... Schachmattsituation. Kennst du sicherlich auch ^^





    Zitat von Cassia

    Trotzdem erschließt sich mir nicht der Titel. Was spielt der für eine Rolle im Kapitel? Hoffentlich kannst du mir da helfen.

    Da möchte ich auf einen Satz aus meinem Kapitel verweisen x)
    "
    Seine Finger, die hastig eine Sms an sie verfassten, schienen die Antwort zu kennen." Erschließt es sich dir jetzt? =D




    Zitat von Cassia

    Aber mir fällt sofort etwas auf, nämlich, dass du unglaublich viel Monolog einbaust, speziell in diesem Kapitel. Nicht, dass Monolog direkt schlecht ist. Er hilft dem Leser schließlich dabei, sich in den Chara hineinzuversetzen und mit ihm zu empfinden. Aber hier erscheint es mir zu viel, man wird etwas erschlagen und verliert eventuell die Motivation, weiterzulesen. Dialog peppt eine Story immer auf. Zudem - dein Protagonist ist wichtig, ja, aber deswegen all die schönen und interessanten Nebencharaktere zu vernachlässigen? Kommt nicht in Frage. Versuche, den Monolog weiterhin einzubauen, aber auch regelmäßig von Dialog abwechseln zulassen.

    Ich weiß *seufz* Das habe ich damals leider etwas zu genau genommen, ich wollte eben zu viele Informationen rüberbringen, um ihn in seiner Persönlichkeit nicht zu vernachlässigen... aber ich weiß, NIEMAND denkt in so langen Passagen, höchstens, wenn er gerade nichts zu tun hat nebenbei xD Ich bemühe mich zunehmend um Dialoge, wenngleich sie mir das eine oder andere Mal wirklich schwer fallen .-. Ich habe irgendwie das Gefühl, sie hören sich bei mir teils so künstlich an und gar nicht echt... Jedenfalls denke ich, dass ich mittlerweile das richtige und für alle gesündeste Maß gefunden habe ^-^ Trotzdem danke, dass du es erwähnt hast :*




    Zitat von Cassia

    ER will also, als letzte Tat auf Erden, mit dieser fremden Frau tanzen. Todesengel. Ich mag dieses Wort, mochte ich schon immer und er zeigt mir ganz deutlich diese Frau, die da vor ihm steht. Sie scheint, von der Beschreibung her, unglaublich schön. Aber hinter Schönheit verbirgt sich oftmals eine gefährliche Persönlichkeit, denn nichts ist so gelogen wie Schönheit. Der erste Satz, den ich mehrmals lesen musste, war: Das Resultat ein Junge, dessen Seele in Eis glomm. Ich weiß nicht, warum. Weil er mich berührt? Ich mich damit unbewusst identifiziere? Oder einfach, weil er so stark und zeitgleich verletzlich ist? Mit diesem einen Satz, Narzisse, hast du Benjamin charakterisiert. Treffender ginge es nicht.
    Im Laufe des Absatzes jedoch wurde ich zunehmend verwirrter, was aber Absicht ist, glaube ich.

    Da sind wir schon ma zwei Leute, die dieses Wort mögen, Prinzessin <3 Bezieht sich übrigens auch auf das Lied, aus dem ich das Anfangszitat gewählt habe, lohnt sich, mal reinzuhören, es spiegelt auf jeden Fall sehr gut Benjamins Charakter wider. Ich finde es interessant, wie viel du hier hineininterpretierst, ehrlich gesagt war das überhaupt nicht meine Absicht xD Mit der Schönheit seines Todesengels sollte im Grunde lediglich ausgedrückt werden, dass Benji vor seinem Ableben wenigstens eine letzte schöne Erfahrung macht, bevor er endgültig aus seinem von Verzweiflung bestimmten Leben scheidet. Denn in seiner Vergangenheit hat er nicht unbedingt viel Gutes erlebt ^^"
    Zunehmend verwirrter. Naja, Bastet hat es schon treffend beschrieben, man wird mehr und mehr selbst in Benjis Verbitterung hineingezogen, that's it. Ich wollte den Leser genau fühlen lassen, was er fühlt, wie er leidet, weshalb er zu solchen Mitteln greifen muss, ohne letztlich zu viel zu verraten. Zudem liebe ich solche Gefühlspassagen einfach x3




    Zitat von Cassia

    Nur noch, wie sich der Junge die Pulsadern aufritzt. Was du übrigens, auch wenn es seltsam klingt, sehr schön beschrieben hast. Es klang nicht hart oder träumerisch, sondern real und zutreffend, gemischt mit Poesie. Einmalig. Wie gelingt es dir, etwas so dermaßen Grausames in so schöne Worte zu kleiden? Das finde ich bisher an deinem Stil am Beeindruckesten
    Dieser Absatz ist bisher mein Liebster, zugleich auch mein liebstes Kapitel, muss ich sagen.

    Auch eines meiner liebsten Kapitel, muss ich sagen. Und ich bedanke mich für dein Lob :> Du solltest inzwischen wissen, ich hege so einen leichten... eine leichte Zuneigung zu Lyrik und Poesie und an den Stellen, wo es passt, baue ich Entsprechendes natürlich ein. Im Grunde kann ich zu dem anderen nur sagen: Eigene Erfahrung, same here. Ich denke ich weiß, wie man an ein derartiges Thema herangehen muss, ohne es sonderlich zu beschönigen oder gar zu verhöhnen.




    Zitat von Cassia

    Super, ich habe leider keinerlei Ahnung, was dieser Titel bedeutet. Innocence heißt eventuell Vergänglichkeit, sicher bin ich mir aber echt nicht. ier bin ich irgendwie dafür, dass du dir einen anderen, nicht ganz so komplizierten Titel aussuchst. Vielleicht kannst du diesen Titel einfacher verkleiden?

    Helf ich dir doch ma auf die Sprünge ^___^
    Doomed = verdammt im Sinne von verflucht
    Innocence = Unschuld
    Verstehst du es jetzt? x) Entschuldige, irgendwie gehört sowas für mich einfach zum Standardvokabular dazu ^^"





    Zitat von Cassia

    Obwohl ich es echt hart fand von Shoeis Freundin, es einfach mal so zu beenden, weil da ein Typ auf seinem Sofa liegt. Dann kann er ihr nicht wirklich was bedeuten, denke ich.

    Naja, irgendwie fehlte bislang ja der Auslöser, die Beziehung zu beenden, und da bot sich die passende Gelegenheit. Eigentlich ist Geneviève auch nur aufgebracht, weil Shohei ihr am Abend zuvor noch diese Sms geschrieben hat und sich mit ihr treffen wollte, und dann hat er sie einfach versetzt. Für, so sieht sie es zumindest, einen Jungen, der da nur halb bekleidet auf seinem Sofa sitzt, im Grunde allerdings gar nichts dafür kann. Ist sie für dich immer noch so ein lebenslustiger und sympathischer Mensch? xD In späteren Kapiteln wird sie ja auch noch einen Auftritt haben, der... ich sag mal, für Shohei nicht unbedingt ganz zu glimpflich ausgehen wird x)



    So, jetzt habe ich zumindest einen Großteil deines Kommentars beantwortet. Ich danke erneut für Kritik und Lob, beides motiviert mich auf jeden Fall, weiter zu schreiben ^____^ (obwohl ich nicht gedenke, diese Geschichte je vorzeitig abzubrechen, dazu bedeutet sie mir zu viel). Sollten noch Rückfragen bestehen, Pn, GB, Sms, Telefonat, whatever, sag Bescheid x3
    Liebe dich <3

    [/tabmenu]

    Sou, dann äußere ich mich auch ma hierzu :D


    Ist euch ein passender Name wichtig?
    Ja, auf jeden Fall! Ich meine, diese Charaktere begleiten einen dann im Idealfall eine ganze Geschichte lang mit ich weiß nicht wie vielen Kapiteln, und wie soll man Spaß beim Schreiben haben, wenn der Name/die Namen nicht passen? Ich überlege ganz genau, wie mein Chara von der Persönlichkeit sein soll, und entweder mir fällt spontan ein geeigneter Name für ihn ein oder ich google nach Namen und deren Bedeutung. Wenn ich einen finde, bei dem spezielle Eigenschaften vorrangig sind, schaue ich, ob der zu meinem Chara passen könnte und nehme ihn dann eventuell. Manchmal ist es sogar so, dass mir der Name noch vor dem eigentlichen Charakter einfällt und es ist für mich unmöglich, diesen Namen noch zu verwerfen, weil er mir unaufhörlich im Kopf herumspukt xD Meine Geneviève ist das beste Beispiel, ich weiß nicht, wie ich auf den Namen gekommen bin, aber ich konnte mich nicht für einen anderen entscheiden x3 Er war einfach in meinem Kopf. Für andere Charas muss ich dann schon ma länger suchen, das kann sich sogar über Wochen hinziehen, da ich in der Hinsicht recht perfektionistisch bin.



    Titel für Kapitel und Geschichten?
    Das ist bei mir unterschiedlich. Ich selbst bevorzuge als Leser deutsche Titel, die deutsche Sprache ist solch eine schöne und man kann so viele Metaphern, Neologismen und andere zahlreiche Stilmittel als Überschriften verwenden, da geht mir richtig das Herz auf <3 Richtig eingesetzt, klingen deutsche Titel schlichtweg wunderschön. Zum Beispiel "Rubinrot", hab das Buch nicht gelesen, aber diese beiden "r" im Titel, ich liebe sowas.
    Paradox, dass ich als Autorin in meiner aktuellen Geschichte durchgehend englische Titel verwende, was manchma gar nicht so einfach ist. In dieser Hinsicht lässt sich allerdings einiges besser in einem englischen Wort ausdrücken als in einem deutschen, das eventuell noch Zusätze oder dergleichen bräuchte. Hin und wieder trifft es das Englische einfach besser und genauer. Eigentlich bin ich kein Fan von Englisch, da ich die Sprache zumindest in Schrift nicht sooo gut beherrsche, richtig in Szene gesetzt und angewendet könnte ich mich jedoch auch als Leserin damit anfreunden.
    Französisch ist noch eine Variante, die mir in beiderlei Hinsicht sehr gefällt. Ich liebe die französische Sprache und auch wenn es nicht jeder verstehen mag, finde ich, dass man ebenfalls hier im BB viel zu wenig davon liest. Es liest und spricht sich flüssig und gebunden aus, einfach eine anmutige, elegante, edle Sprache, weshalb ich meinen Charakteren des Öfteren auch französische Namen gebe, nur so am Rande.



    Welche Titel mögt ihr gar nicht?
    Naja, wie sagt man das... solche Allerweltstitel eben, die man leider immer wieder im Shipping und Reise Bereich liest. Irgendwas mit Liebe, Schule, Abenteuer schon in der Überschrift, das hängt mir mittlerweile zum Hals raus. Sowas wie "[...] spannendes Abenteuer" , da klick ich schon gar nicht mehr drauf, weil man bereits erahnt, wie sich das Ganze abspielt. Nein, man erahnt es nicht, man weiß es wirklich xD
    Wenn ich mir mein eigenes Regal beschaue... ich hab nen Manga, der heißt "Süße Falle", also... solche Bücher würde ich normalerweise NIE NIE NIE anrühren, nicht ma den Klappentext lesen, aber beim Durchblättern war die Story irgendwie süß und dann hab ich mich hinreißen lassen x3 Jedenfalls sprechen mich kitschige Titel auf gar keinen Fall an, auch nicht solche, bei denen man direkt sieht, um welche Art von schnulziger Romanze es sich handelt.


    LG


    Namine ~

    Also, dann graben wir das Thema ma wieder aus, auf dass noch jemand anderes als ich etwas dazu schreibt x3 Aber hey, ich bin die Erste ^_____^

    Wie nah stehen sich bei euren Charakteren meistens Eltern und Kinder?
    Geschwister entfallen, da meine Charaktere irgendwie meist EInzelkinder sind, wie mir gerade auffällt, lal. Jedenfalls stehen Eltern und Kinder sich bei mir eher nicht so nahe, da orientiere ich mich bei meiner eigenen pubertären Phase. Es gab so eine gewisse Zeit, in der sich meine Charas meist auch befinden, in der ich so gar nicht mit meinen Eltern auskam, und so beschreibe ich es entsprechend bei meinen kleinen Lieblingen x3 Mag etwas einfach sein oder zu klischeehaft, das ist mir allerdings egal. Solange man es gut und authentisch verkauft, ist es doch nicht schlimm, oder?
    In der Regel ist das Verhältnis bei mir so strukturiert, dass die Kinder sich nach und nach von den Eltern entfremden, wenn dies nicht schon der Fall ist. Sie verschließen sich mehr ihnen gegenüber, reden nicht mehr so offen über ihre Probleme, verschweigen ihnen so einiges und vor allem wollen die Jugendlichen bei mir ihre Eltern nicht mit ihren eigenen Schwierigkeiten belasten. Das kennt wahrscheinlich so mancher hier. Oder man kann schlichtweg nicht mit seinen Eltern darüber reden. Ich zum Beispiel tue das verhältnismäßig wenig, weil meine Eltern das einfach nicht verstünden, egal wie gut ich es erklärte, und dann lasse ich meine Charaktere dasselbe erfahren.



    Hat etwas in der Erziehung noch heute Auswirkungen?
    Jein. Also schon, aber irgendwie auch in umgekehrter Richtung. Einer meiner Charaktere hat beispielsweise aufgrund der Erziehung irgendwann mit seiner Familie gebrochen und ist ausgezogen, weil sie von ihm stets das Beste erwarteten, ihn als Träumer abstempelten, bloß weil er wie ein ganz normaler Jugendlicher war, noch etwas kindisch in mancherlei Hinsicht, mit anderen Idealen als seinen Eltern lieb war. Davor hat er stets versucht, ihren Ansprüchen gerecht zu werden, doch früher oder später wurde ihm der Druck dann zu groß. Ab einem gewissen Alter entwickelt man eh seine eigenen Vorstellungen und Ideen, von daher.
    Ein anderer Chara von mir wurde besonders von seinem Vater geprägt. Da ich noch nicht zu viel verraten will, ist ja schließlich noch in Planung, sagen wir mal, er hat über bestimmte Entwicklungsschritte die Grausamkeit seines Vaters übernommen, Erwartungen spielten da auch eine große Rolle. Aus dem Wunsch, es seinem Vater recht zu machen, wurde eine zunächst widerwillige und im Endeffekt doch fast sadistisch geprägte Grausamkeit, die er selbst im Erwachsenenalter nicht abgelegt, dafür recht früh damit begonnen hat.
    Im Groben lässt sich also sagen, dass die Erziehung bei meinen Charakteren, obwohl sie durchaus junge Erwachsene sind in meinen Werken, so einiges an Auswirkungen gezeigt hat, die sie auch im Nachhinein nicht wieder ablegen konnten bzw abgelegt haben. Es ist ja auch bekannt, dass die ersten Jahre der Erziehung und Sozialisation prägend für einen Menschen sind, wieso sollte man das also außer Acht lassen? Natürlich kann man wieder in die Extreme gehen, wie beispielsweise das mit den Erwartungen, auf der anderen Seite ist es doch aber vielerorts so, oder nicht? Dass Eltern so denken und ihre Kinder bis zum Äußersten drillen, warum sollte man es nicht als "Stilmittel" für seine Charaktere verwenden? Macht sie imo auch irgendwie normaler, lal.



    Wie sind die Familienhintergründe eurer Charaktere gestaltet?
    Jaaa, wie beschreibe ich das am besten... eigentlich einheitlich, mit der Gemeinsamkeit, dass sie sich von ihren Eltern distanziert haben, entweder durch Tod von diesen oder im Laufe der pubertären Entwicklung. Ich muss leider gestehen, ich neige dazu, schlechte Vergangenheiten zu vergeben. Hat eben stärkere Auswirkungen auf die Persönlichkeit eines Charakters, wie ich finde, und eignet sich dementsprechend besser. Aber für mich stellt es nicht unbedingt ein Klischee dar, vielleicht weil meine Kindheit auch nicht unbedingt die beste war, oder weil ich das von vielen gehört habe, dass sie während der Zeit nicht zwangsläufig die schönsten Erfahrungen gemacht haben.
    Im Grunde gehe ich allerdings nie über Vater und Mutter hinaus, Geschwister auch eher selten. Bei Letzteren verstehe ich dieses starke Band schlichtweg nicht, dass zwischen ihnen herrscht, da ich selbst ein Einzelkind bin, und an etwas dergleichen Sensibles wage ich mich dann beim Schreiben doch lieber noch nicht. Will ich ebenso wenig, ich weiß nicht, wie ich es fände, wenn da jemand mit meinem Aussehen herumliefe, bei eineiigen Zwillingen xD Tante, Onkel & Co waren für mich in sofern erst einma interessant, weil die Eltern von einem meiner Charas gestorben sind und sie dann eben zu anderen Verwandten musste. Ich selbst habe außer zu einer Tante und meiner Oma kaum Kontakt zu weiter entfernten Verwandten, hatte ich nie, möchte ich auch nicht mehr haben, muss imo nicht sein. Klar, ich kenne nicht diese Nostalgie, zu seiner Oma zu gehen und dort zu essen oder so, jedoch hat mir das auch nie gefehlt x) Da sich meine Kleinen im Übrigen ebenfalls in einer Phase befinden, in der Freunde wichtiger sind, denen man quasi alles anvertraut, halte ich mich da mit der Verwandschaft auch sehr zurück. Man versucht gerade, ein eigenes Dasein aufzubauen, da braucht man doch nicht solche, die einem da versuchen reinzureden oder so, lol. Zumindest könnte ich das nicht gebrauchen.
    Meine "Familien" sind also relativ einheitlich gestaltet. Eine größer werdende Distanz zwischen Eltern und Kind, keine entfernteren Verwandten im direkten Kontakt, keine Geschwister, und etwas konservative Ansichten der Eltern, unter denen das jeweilige Kind zu leiden hat. Wahrscheinlich nicht die beste Lösung, allerdings verliert man sowas bei der Planung seiner Charaktere ja leicht aus den Augen.



    Und gleich noch nen Themenvorschlag:
    Orientiert ihr euch bei der Gestaltung der familiären Hintergründe an eurer eigenen Familie?


    LG


    Namine ~

    Ich nehme ma an, du hast ihm auch deine Hilfe angeboten? Wenn nicht, dann könntest du ihn bzw dich wohl kaum als deinen/seinen Freund bezeichnen. Ich weiß ja auch nicht, wie oft man ihm Hilfe offeriert hat oder wie genau die Umstände sind, aber manche Menschen muss man eben zu seinem Glück zwingen, auch wenn es sehr viel harte Arbeit kostet. Und wenn ich hier so lese "Solche Leute sollten sterben", frage ich mich, ob du ihn wirklich "Freund" nennen solltest.


    Wieso scherst du dich denn um solchen Mist, die die Leute posten? Herrgott, manche Leute brauchen das eben, das belächelt man und gut ist. Wenn ich mich über jeden Mist aufregen würde, den ich so lese, könnte ich meine Lebenszeit locker um zwanzig Jahre verkürzen xD
    Zudem trauert doch jeder anders. Manche müssen das mit anderen, ihnen auch völlig fremden, Menschen teilen, um damit klar zu kommen, und vielleicht reden sie ja auch in ihrem engeren Freundeskreis darüber. Die nächsten fressen das alles in sich hinein und reden mit niemandem darüber, womit wir wieder beim eigentlichen Thema wären, Redebedarf und dem Risiko der Selbstverletzung durch Überforderung. Sowas ist doch nur MENSCHLICH, niemand ist perfekt.


    Zitat

    Die Gesellschaft sollte nunmal nicht aus solchen Leuten bestehen.

    Am besten, wir ersetzen die Menschen einfach durch Roboter, die können wenigstens nur kaputt gehen und sind mit nem Ersatzteil wieder funktionstüchtig, aber zum Glück haben die keine Gefühle x)

    Zitat

    Das ist nicht ignorant das ist einfach keine Gutmenschen Einstellung wie bei dir. Man kann nicht jedem Menschen helfen auch wenn man es gerne will. Gibt eh zuviele Menschen juckt also nicht. Klar stellt das nicht die Ausnahme da, aber wenn jemand nicht dazu fähig ist Hilfe zu suchen dann ist er selbst Schuld, man kann wie gesagt nicht jedem helfen und wenn die Leute selbst dazu zu unfähig sind braucht man sie nicht.

    Zitat

    Es braucht nicht jeder Hilfe. Diejenigen die sowieso einfach eine Last für jeden einzelnen Menschen den sie kennen sind sollten sich halt einfach zu tote schneiden, hungern oder von ner Brücke springen.

    Versuchst du hier, realistisch zu sein oder schlichtweg so ne gekünstelte Art von gefühllos? Die Aussage, es gebe zu viele Menschen, kann ich so unterstützen, aber doch nicht, dass es dann nicht mehr interessiert, ob einer mehr oder weniger stirbt oder nicht O___o Eine Last für jeden einzelnen Menschen? Was hast du bitte für ne Einstellung?
    Es gibt eben Menschen, die können nicht von sich aus auf andere zugehen. Sie sind sensibler, häufig generell introvertierter, wollen andere nicht mit ihren Problemen belasten und versuchen, alles mit sich selbst auszumachen. Ich nenne das Rücksichtnahme und nicht Wertlosigkeit, wenngleich es eine falsche Art von Rücksichtnahme sein mag, sobald man alles mit sich allein regeln möchte und anderen dadurch noch mehr Schaden zufügt... diese Rücksichtnahme äußert sich dann eben gegebenenfalls in Selbstverletzung, wenn man einfach mit allem überfordert ist zum Beispiel und immer versucht, alles richtig zu machen. Solche Menschen sind doch nicht zu schwach zum Leben, sie wissen sich bloß nicht anders zu helfen.




    Zitat

    Ich weiß ja nicht was du für ne Heulsuse bist aber ich habe keinen gesehen der wirklich Schmerzen dabei hat wenn er sich mit einem halbstumpfen Messer über den Arm fährt.

    Er muss es ja nicht zeigen, sprich du kannst es auch nicht sehen. Ich schreie doch auch nicht wie am Spieß, wenn ich auf diese Methode des Druckablassens zurückgreifen muss, wäre ja noch schöner, bekäme das ja gleich das halbe Dorf mit. Im Übrigen gibt es auch nicht nur "Man fängt sofort richtig an", das kannst du vielleicht von dir behaupten, aber deshalb noch lange nicht verallgemeinern. Wie Anemone schon sagt, jeder Mensch hat ein anderes Schmerzempfinden, manche schon bei "Kratzern", manche erst bei tief klaffenden Schnitten, das kann man nicht generalisieren. Ich habe auch nicht gleich richtig angefangen beziehungsweise tue ich es nicht immer "richtig", eben mal mehr und mal weniger, hängt von meiner Laune ab.



    Zitat

    Wer eine ernsthafte Diskussion erwartet sollte entweder nicht in einem Forum für Kinder diskutieren oder einfach kein Kind mehr sein.

    Dann würde mich ja mal interessieren, wieso du dich auf diese Diskussion in solch einem Kinderforum einlässt, wenn es doch eh unsinnig ist, lal.


    Ehrlich, das nimmt hier schon wieder die Einstellung "Zu schwach zum Leben? - Weg damit!" an und man kann doch den Wert eines Menschen oder seine Daseinsberechtigung nicht daran messen, ob er fähig ist, sich mit seinen Problemen hilfesuchend an andere zu wenden O_ô


    Seit wann ist bei Ritzen denn kein Redebedarf? Daraus lernt das Kind höchstens, sofern man es damit alleine lässt: "Okay, Ritzen ist gut, das hilft mir, das ist in Ordnung" und dann? Irgendwann ist es dann soweit, dass es mal gewaltig daneben geht und dann ist das Kind/der Erwachsene tot, das kann ganz leicht passieren, wenn man sich dabei verschätzt. Hätte man mit demjenigen geredet, wäre es vielleicht möglich gewesen, das zu verhindern, oder nicht? Du kannst ein Kind nicht mit dergleichen allein im Regen stehen lassen, das geht einfach nicht. Kinder sind nicht perfekt und nicht allwissend. Sie lernen unter anderem, indem sie selbst entdecken, aber in manchen Situationen - wie dem Ritzen - muss man schlichtweg die Notbremse ziehen, anders geht es nicht.


    Lal, also nachdem ich die Diskussionen hier ne ganze Weile verfolgt habe, muss ich mich doch wirklich wundern, was manche Leute hier meinen so von sich geben zu dürfen. Manches schlägt meiner Meinung nach echt dem Fass den Boden aus.


    Allgemein finde ich es schlichtweg ungerecht, solche Leute als feige zu bezeichnen, die sich ritzen. Sie sehen nunma keinen anderen Ausweg und vielleicht sollten die Leute, die dergleichen als unreif und feige bezeichnen, mal überlegen, was sie selbst als Angewohnheiten pflegen, die andere Menschen wiederum denken lassen "Was der macht, ist doch total schwachsinnig." Da gibt es sicherlich genug Beispiele. Wie bereits in einem früheren Post gesagt, können Außenstehende das lediglich sehr schlecht nachvollziehen, was in sich ritzenden Menschen vor sich geht, wenn sie es denn versuchen mögen. Sie verstehen nicht, dass Schmerz für sie Erleichterung bedeutet und nichts Schlechtes in dem Sinne, und oftmals sind auch die Gründe für Angehörige eher banal und nichtig.




    wenn man sich ritzt, man nichtmehr leben will und sich freiwillig schmerzen antut, wieso begeht ihr dann kein suizid ?

    Ich muss sagen, das finde ich wirklich sehr liebenswürdig. Zwischen Ritzen und Suizid liegt immer noch ein gewaltiger Unterschied und es braucht viel Mut, diesen letzten Schritt zu wagen. Zudem fügt man sich nicht freiwillig Schmerzen zu, nur, weil man nicht mehr leben will, obwohl es in vielen Fällen einhergeht, dennoch ist das nicht die Regel. Für mich hat das schon so einen Hauch von "Wenn ihr zu schwach zum Leben seid, könnt ihr auch gleich sterben" an sich und ich hoffe, dass das nicht dein endgültiges Gesellschaftsbild bleibt und du dir etwas mehr Gedanken darüber machst, was du schreibst. Naja, der einzig positive Aspekt wäre, die Überbevölkerung dadurch vielleicht ein wenig eindämmen zu können, lol, aber das sei ma so dahin gestellt.




    Am schlimmsten finde ich diese Leute, die sich dann ritzen und davon Bilder auf Facebook stellt..

    Bin ja selbst nicht auf Facebook, hast du dir allerdings jemals die Frage gestellt, wieso die das dort posten? Sicherlich gibt es einige, die sich stolz geben und damit prahlen wollen. Auf der anderen Seite könnte es aber doch sein, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen und zeigen wollen, wie schlecht es ihnen geht, damit ihnen jemand hilft, oder nicht? Ritzen ist ja in vielerlei Hinsicht eine Verzweiflungstat, sie versuchen, es zu verstecken, obwohl sie in Wahrheit das genaue Gegenteil erreichen wollen. Ich verstehe es auch nicht so ganz, soll's aber geben. Deshalb sollte man durchaus mehrere Beweggründe in Erwägung ziehen, anstatt lediglich von Demonstrationslust solcher Leute auszugehen.


    Irgendwo will man sich vielleicht sogar helfen lassen. Ich weiß aus Erfahrung, in was für einem tiefen Loch man bei sowas gefangen ist, man will sich nichts von den Schönheiten des Lebens erzählen lassen und eine Therapie ist weiß Gott nicht einfach. Zunächst kommt man meist an einem Punkt an, an dem die Therapie mehr schmerzt als das eigentliche Problem und es ist verdammt schwierig, das Ganze bis zum Schluss durchzuziehen. Egal, was andere einem sagen, man sieht in allem nur das Schlechte, hat Angst vor Neuem und davor, dass es vielleicht doch besser sein könnte, als im Grunde angenommen. Heißt allerdings nicht, man hat überhaupt keine Glücksmomente im Leben, zumindest ging es mir so. Klar habe ich noch gelacht, manchmal aufrichtig, andere Male, um meiner Familie keine Sorgen zu bereiten, aber Ritzen heißt nicht zwangsläufig, man hat den Lebensmut verloren.


    Zum Thema "Ritzen ist keine Sucht", also dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Ganz ehrlich, im November diesen Jahres sind es drei Jahre, die ich - mit "Pausen" - mit Ritzen gelebt und deshalb auch zahlreiche Narben an meinem Arm habe. Ich bin bereits das zweite Mal bei einer Psychologin, dieses Mal auch offiziell in Therapie, und dennoch hilft es nicht zu 100%, davon loszukommen. Beim ersten Mal, wo ich solche Sitzungen mitgemacht habe, ist es mir im Anschluss etwa ein halbes Jahr gelungen, es zu lassen, bis die Probleme wieder so groß wurden, dass ich erneut angefangen habe. Nach einigen Monaten bin ich von selbst wieder zu meiner Psychologin gegangen, weil ich wusste, es kann so nicht weitergehen. Trotzdem gibt es keine Garantie, vollständig damit aufzuhören. Ich merke, dieser befreiende Schmerz ist in meinem Gehirn mit ... Glücksgefühlen verankert und dieser Drang, es zu tun, wirkt ähnlich wie eine Abhängigkeit. In manchen Situationen will man es unbedingt, wie eine Droge, vergleichbar wie wenn man besondere Lust auf ein Eis oder so hat, lediglich stärker. Und je länger man darüber nachdenkt beziehungsweise je länger man den Drang nicht erfüllen kann, desto stärker wird er und desto schwerwiegender auch das anschließende Schneiden, bei dem sich alles löst, was sich bis dahin angestaut hat.
    Es ist nicht so, dass ich keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen habe oder nicht davon loskommen will und es soll mir keiner sagen, ich sei feige, auf diese Art meine Probleme zu lösen. Denn lösen tue ich sie damit nicht, ich nehme mir ausschließlich die seelische Anspannung, um wieder nen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. Lebensfreude habe ich trotz Suizidgedanken wieder erlangt. Wäre ich damals nicht zum Psychologen gegangen, wäre ich vielleicht heute nicht mehr am Leben. Zwar ritze ich noch ab und an - seit einem Monat und drei Wochen habe ich es nicht mehr getan, das ist mein momentaner Rekord - , das bedeutet jedoch nicht, ich hätte keine Lebensfreude mehr. Natürlich habe ich die, ich treffe mich mit Freunden, habe Vorstellungen von meiner Zukunft, was ich erreichen will, die ich früher in schlimmeren Zeiten nicht hatte.


    Zu den Gründen... es gibt natürlich ganz unterschiedliche Auslöser dafür, familiäre oder schulische Probleme und was weiß ich nicht. Kurz gesagt war es bei mir schlechter Einfluss, der mich dazu gebracht hat, aber nun gut. Die gängigen "Gründe", welche man annimmt wären ja
    1) Man will sich selbst wieder spüren, weil man das Gefühl einer inneren Leere hat,
    2) Selbstbestrafung oder
    3) Weil man den seelischen Druck nicht aushält und versucht, ihn durch körperlichen Schmerz zu kompensieren.
    Bei mir waren wahrscheinlich 2) und 3) die häufigsten, nein, eigentlich sogar die einzigen Gründe, weshalb ich das angefangen habe, den ersten kann ich deshalb auch nicht ganz nachvollziehen. In jedem Fall sollte man sich aber natürlich Beistand suchen, wenngleich es noch so schwierig für Betroffene sein mag.


    Trotzdem werde ich hier das Gefühl nicht los, dass "Ritzer" für die meisten keine normalen Menschen mehr sind, was ich sehr schade finde. Sie besitzen doch trotzdem ihren Charakter, ihre Persönlichkeit, die Familie und Freunde schätzen und verfügen über so manch wunderbare Eigenschaft, die man nicht auf den ersten Blick erkennt. Nur, weil sie depressiv sind oder sich aus sonst welchen Gründen ritzen, sind das doch keine Unmenschen O_o Das kann man behandeln wie jede andere Krankheit auch! Und es stört mich, wie andere nur aufgrund der Narben einen Menschen einschätzen und abfällig auf ihn herabblicken. Klar, meine Narben kann man auch erkennen, so etwa 20 an meinem linken Arm, die noch nicht so weit verheilt sind, dass man sie bloß noch bei genauem Hinschauen erkennt. Trotzdem bin ich doch noch ich selbst mit all meinen Stärken und Schwächen, welche mich zu den machen, was ich bin. Und sollte ich nicht in gewisser Weise stolz darauf sein, was ich bereits überwunden habe in den letzten drei Jahren? Also als feige würde ich das nicht gerade bezeichnen.


    LG


    Namine ~

    Sou, dann wollen wir nach längerer Abwesenheit auch ma wieder :3 Und bin ich hier eigentlich die Einzige, die Kaito und Gakupo (und Hiyama, hihi x3) als Lieblinge hat? Ich bin ein Mädchen und finde die weiblichen Stimmen (außer Luka's vielleicht, Sweet Ann's und Clara's) einfach... naja, nicht schön ~




    Sollte es noch mehr Stimmen geben? ~
    Hm... schwierige Frage. An sich bin ich mit den Stimmen, die ich mag und die bisher veröffentlicht wurden, ganz zufrieden und freue mich jedes Mal, wenn ich ein neues Lied im Chaos Internet entdecke. Mag sein, dass das irgendwie nostalgisch klingt oder altmodisch, aber für mich muss es nicht immer etwas Neues sein, damit es gut ankommt. Zum Beispiel mag ich auch Kaitos englische Voicebank nicht soooo sehr (als Beispiel für das Neue). Erstens wird sie meist falsch eingesetzt und zweitens reicht es mir an sich schon, seine japanische Stimme zu hören, zumal er trotz des metallischen Klanges einige wirklich tolle Lieder hat <3 *dieses zum Beispiel *
    Außerdem verliert man relativ schnell den Überblick, wenn jetzt noch mehr Stimmen dazu kämen. Man hat die von Vocaloid, dann noch die von UTAUloid, mehrere Appendversionen von jedem dann noch gewisse Stimmabspaltungen wie Akaito oder Zeito... Obwohl ich dringend ma wieder neue Musik von Vocaloid bräuchte, reichen mir die schon vorhandenen Stimmen, vor allem die männdlichen (:




    Seid ihr schon mal als euer Favorit herum gelaufen? ~
    Neee, bisher noch nicht. Irgendwie hatte ich nicht so wirklich das Bedürfnis, mich dermaßen zu verkleiden, geschweige denn so eine Tour zu besuchen. Bis das ma in meiner Nähe stattfände, fielen Weihnachten und Ostern auf einen Tag. Zudem sind die Kostüme, die ich hier und da ma gesehen habe, ja auch noch recht teuer, und selbst schneidern, das bekomme ich garantiert nicht auf die Reihe xD Häkeln okay, aber kein Nähen >_< Vielleicht darf ich das ja in nicht allzu ferner Zukunft noch einma erleben, falls ich mich dann nicht zu alt dafür fühle x3

    So, das war's auch schon wieder :>


    LG


    Namine ~




    Kapitel 10: This puppet won't obey







    || And I hope to God you’ll listen, and you’ll keep me safe from harm

    ‘Cause I found what I was missing when I fell into your arms ||


    ~ Hurts - Help




    Ein triumphierendes Lächeln zierte Simons verführerische Lippen.
    Mengen an kaufwütigen Menschen hasteten oder schlenderten auf dem unebenen Kopfsteinpflaster der breiten Einkaufsstraße Prismanias, weshalb der Geräuschpegel allmählich ein dementsprechend lautes Niveau erreichte. Klirrende Tassen und Teller nahmen aus Eis Cafés oder Esslokalen am Geschehen teil, Letztere lockten mit ihren leckeren, zum Rasten einladenden Düften warmer Mahlzeiten, Kleiderbügel wurden an draußen platzierten Ständen hin und her geschoben, knirschten, und so ziemlich alle Anwesenden schnatterten durcheinander. Manche regten sich am Telefon auf und fuchtelten wild mit ihrer freien Hand, vorwiegend Mädchen schwangen bunte Einkaufstaschen mit ihren Errungenschaften in die Luft, aßen Eis, andere inspizierten mit lockerem, farbenfrohen Urlaubsoutfit und Kamera bewaffnet die hohen Gebäude samt ihres Baustils.
    Aufgrund der sommerlichen Hitze war ein Großteil der Leute recht knapp bekleidet, kurze Hose, Schlappen, Shirt oder gar Top, weshalb ebenso einige für Simons Geschmack noch zu lange Röcke an seinem Augenmerk vorbei wanderten. Zwar schenkte er ihnen am Rande Aufmerksamkeit, doch außergewöhnlicherweise fokussierten die smaragdgrünen Spiegel seines Antlitzes ein anderes Ziel. Und diesem würde er gleich ein wenig zu Leibe rücken.
    Dort auf der anderen Straßenseite verschwand just ein schwarzhaariger Junge in einem imposanten Bankgebilde, wandte Simon seinen in grau gehüllten Rücken zu, und lieferte seinen jüngeren, verunsicherten Begleiter schutzlos den Gefahren der Stadt aus. Seine braunen Strähnen schimmerten auffällig hell im Schein der Mittagssonne, bewahrten Abschnitte seines Gesichts vor der zur Zeit brennenden Präsenz des Flammensternes.
    Er spähte unruhig umher, ehe er sich auf den marmornen Treppen des Geldinstitutes niederließ, in seinen kühlen Schatten tauchte, sein Körper gelangweilt gegen die neben ihm befindliche, graue Steinsäule sackte. An der Fassade der hochrangigen Institution reflektierten etliche, schwarze Glasplatten das Sonnenlicht, wiesen es ab, gewährten nicht den geringsten Einblick in das Innere des Komplexes, dafür aber Aussicht auf das in leuchtendem Blau glänzende Firmenlogo an der Frontseite, natürlich alles voluminöse Buchstaben. Simon sollte dies herzlich egal sein, solange es ihn nicht allzu stark blendete, ähnlich den aus ungünstigen Winkeln betrachteten Schaufenstern. Auch in höheren Etagen waren gläserne Scheiben samt modischer Puppen dahinter angebracht, oder aber großflächige Werbetafeln und –plakate für bestimmte Geschäfte.
    In Simons Fingern zuckte es vor Freude, er musste sich beherrschen, nicht aus Versehen kleine Blitze auf die Menschen zu hetzen. Zwar unterstützten Meditation und Atemübungen seine Disziplin, sobald jedoch stärkere Launen ihren Ausdruck verlangten, gestaltete sich Zurückhaltung zunehmend schwieriger. Zudem hätte er sich nie erträumt, dass es so verdammt einfach würde, Shoheis neuen Freund zu finden und zusätzlich allein anzutreffen. Heute musste sein Glückstag sein.
    „Ach, Shohei… dieses Mal habe ich eindeutig Vorrecht“, grinste Simon und stieß sich geübt von der kalten Mauer ab, an die er mit vor der Brust verschränkten Armen gelehnt hatte. „Fast fehlt mir deine Vorsicht von früher.“
    Ohne seinen anvisierten Fixpunkt aus den Augen zu verlieren, begab Simon sich in die sich ständig bewegende Horde, reihte sich in den einen Strom ein, wechselte unauffällig in den nächsten. Sofort spürte er die ansteigende Temperatur innerhalb des Menschenschwalls, versuchte die nun besser hörbaren Stimmen, welche ihm nahezu direkt ins Ohr plapperten und lachten, zu ignorieren. Obwohl er seine Beute noch nicht einmal angesprochen hatte, blühte bereits eine Art Triumphempfinden in ihm, immer stärker reckte es sich empor, je weiter er voran schritt. Und er spürte mehr und mehr die Aura von seinesgleichen. Etwas ängstlich, schwach, dennoch vorhanden. Das konnte unmöglich Zufall sein.
    Simon positionierte sich vorerst schräg von Shoheis Bekanntschaft, in der Nähe eines weißen Essenswagens, sodass man ihn nicht unmittelbar bemerkte. Ein Weilchen frönte er noch dem Nervenkitzel der Vorfreude, beobachtete geduldig den wartenden Teenager. Wenig später folgte sein Manöver.




    ***



    Seufzend starrte er auf seine schwarzen Chucks.
    Eigentlich hatte er keine Lust dazu verspürt, Shohei vor ihrer seit Langem anstehenden gemeinsamen Stadtbesichtigung zur Bank zu begleiten. Allerdings schien der Zwischenstopp eine gewisse Wichtigkeit für seinen Vermieter zu beinhalten, weshalb Benjamin letzten Endes eingewilligt hatte. Um was genau es sich dabei handelte, das hatte man ihm natürlich nicht verraten wollen. Klar, er respektierte Shoheis Privatsphäre, aber sie wohnten nun schon mehrere Wochen zusammen, da lernte man sich besser kennen, oder nicht? Hegte man dann noch schwerwiegende Geheimnisse voreinander? Benjamin war im Grunde von einer sich festigenden Freundschaft zwischen ihnen ausgegangen, auf jeden Fall von einer engeren Bindung als ganz zu Anfang, und dieses Verschweigen von Tatsachen enttäuschte ihn.
    In willkürlichen Abständen hob und senkte er seine Fußspitzen, stützte sich gekrümmter Haltung mit den Unterarmen auf seinen Knien ab und streckte seinen verspannten Hals in verschiedene Richtungen. Nichts gegen das verhältnismäßig bequeme und weiche Sofa, doch mit der Zeit versteiften Rücken und Nacken nicht minder. Vielleicht sollte er Shohei während ihres Ausflugs nach einem zusätzlichen Kissen –
    Plötzlich gesellte sich ein weiteres Paar Schuhe in sein dem Boden gewidmetes Blickfeld, weiße Chucks, an die sich eine dunkle, bereits leicht verschlissene Jeans heftete. Irritiert schaute Benjamin auf, erkannte dank des grellen Sonnenlichts jedoch lediglich einen verschwommenen Schatten. Augenblicklich ging die finstere Silhouette in die Hocke, um mit Benjamin auf einer Ebene sprechen zu können, und sobald der Geblendete sich schützend eine Hand vor die Stirn hielt, dem Fremden endlich ins Gesicht sah, registrierte er ein überglückliches Lächeln, das ihn anstrahlte. Benjamin runzelte argwöhnisch die Stirn.
    „Wie geht’s dir?“, fragte sein just angekommener Gesprächspartner fröhlich. Mit einem raschen Kopfschütteln entfernte er eine seiner blonden Strähnen, sie hing halb in seinen Augen, aus seinem angehaucht spitzen Antlitz. „Ich bin Simon, freut mich, dich endlich kennen zu lernen.“
    Benjamin beschlich ein ungutes Gefühl bei der Sache. Schön, Shohei war damals ebenso ein Fremdling für ihn gewesen, als er ihn gerettet hatte, trotzdem wunderte es Benjamin, dass ihn aus heiterem Himmel Leute ansprachen und sich vorstellten, und das mit solcher Begeisterung. Benjamin entsann sich nicht, je mit diesem Simon ein Wort gewechselt zu haben, allerdings erinnerte er sich an den Blondschopf. Shohei war in der Bar mit ihm aneinander geraten, nachdem sie ihn eine ganze Zeit lang beobachtet hatten.
    „Danke, ich… kann nicht klagen“, entgegnete Benjamin zögerlich, begradigte seine Körperhaltung. Er wollte etwas Abstand zu Simon gewinnen, erzeugte der einerseits einen relativ seltsamen Eindruck, und andererseits wusste er von Shoheis offensichtlicher Abneigung ihm gegenüber. Benjamin vertraute Shoheis Menschenkenntnis prinzipiell, wenn er ihn also lieber verscheuchte… zumal es nicht in seinem Interesse lag, Shohei zu verärgern, indem er mit Simon redete.
    „Willst du mir nicht erst deinen Namen verraten?“ Intensiv grüne Augen starrten Benjamin erwartungsvoll an, jagten Shoheis Mitbewohner einen eisigen Schauer über den Rücken und ihm selbst fast Angst ein. „Das ist sonst so unpersönlich.“ Sollte er es wirklich wagen? Nun, im äußersten Notfall blieben ihm seine Feuerkräfte zur Verteidigung, wenngleich eine prall gefüllte Einkaufsstraße nicht den geeignetsten Ort für ein Duell verkörperte. Schweigen und ignorieren, bis Shohei alles erledigt hatte? Nein, Simon ließe wohl selbst dann nicht locker. Er war gezwungen, mitzuspielen.
    „Benjamin“, antwortete er knapp. „Mein Name ist Benjamin. Und jetzt?“ Das Unbehagen in ihm peitschte ihn stetig mit seinen Wogen, verursachte ihm leichte Magenschmerzen. Der Flammenstern, der mittlerweile seine Position so verändert hatte, dass er Benjamins Kopf unaufhörlich briet, milderte sein Unwohlsein keineswegs. Weilte wenigstens Shohei hier, dann stünde er dem nicht völlig allein entgegen.
    „Jetzt können wir vernünftig reden, schön.“ Simons breites, freudiges Lächeln wandelte sich zu einem nachdenklichen, wissenden. „Pass auf. Ich weiß, was du bist.“ Benjamins Augen weiteten sich vor Entsetzen und gleichsamem Erstaunen. „Ich weiß, wozu du in der Lage bist, weil ich wie du bin. Und ich glaube, wir sind nicht grundlos in derselben Stadt, zum selben Zeitpunkt.“
    „Was – “, stammelte Benjamin unbeholfen, doch da zeigte Simon ihm bereits seine bloße Handfläche. Weiterhin lächelnd demonstrierte er seine Fähigkeiten, achtete darauf, dass ausschließlich Benjamin davon Zeuge wurde.
    Formferne Elektrizität bildete sich in Simons Hand, gelb leuchtende Stacheln hetzten knisternd kreuz und quer zwischen seinen Fingern umher, heizten die Luft um sich herum rapide auf, stoben auseinander und wieder zusammen, rieben sich in ihrer Orientierungslosigkeit aneinander, vernetzten sich, erzeugten seichte Vibrationen in ihrem Umkreis. Benjamin betrachtete gefesselt das Spektakel, welches man ihm bot, es gelang ihm nicht, seine Augen davon zu lösen. Es existierte tatsächlich jemand seiner Sorte, eine Person mit ähnlichen Eigenschaften, vielleicht ähnlichen Zweifeln, die an ihr nagten… sollte er es wunderbar nennen? Toll, einem Gleichgesinnten begegnet zu sein?
    „So, Benji“, beendete Simon seine Vorführung, lagerte seine Arme wie Benjamin zuvor auf seinen Knien. „Das dazu. Ich bin echt froh, dich nach all den Jahren getroffen zu haben, jemanden, der mein Schicksal teilt.“ Begierig lauschte Benjamin seinen Worten, fasste Vertrauen zu Simon. Das mulmige Gefühl verflog nach und nach. „Und dort setzt meine Vermutung an. Benji, wo liegt wohl der Sinn des Ganzen? Wieso verfügen wir über solche Macht? Hast du dich das schon mal gefragt?“
    „Ich habe es stumm… hingenommen“, log Benjamin. Solange es sich nicht um Shohei handelte, scheute er nicht vor Unwahrheiten, sie dienten ja zu seiner eigenen Sicherheit. Ehrlich gesagt hatte er sehr oft darüber nachgedacht, warum es gerade ihn hatte treffen müssen; weshalb speziell er einen derart langen Leidensweg beschreiten musste, während andere Jungen seines Alters ihre Existenz genossen und sich mit Mädchen beschäftigten? Sogar Simon schaffte das spielend, hatte Benjamin ihn gegen Ende von Shoheis Schicht erneut flüchtig gesehen, in Begleitung von zwei Schönheiten. Benjamins Herz wurde schwer, und er resigniert. „Worauf willst du hinaus?“
    „Ich weiß, dass du bei Shohei wohnst“, begann Simon unzufrieden. „Bestimmt schon eine Weile, nicht wahr?“ Benjamin nickte. „Wie wäre es also mit ein wenig mehr Action? Wir könnten reisen, von Stadt zu Stadt, um heraus zu finden, was hinter unserer Macht steht. Hinter uns. Ob es etwas gibt, das wir erledigen, wenn nicht gar bekämpfen müssen. Was hältst du davon?“ Je weiter er seine Erklärungen führte, desto begeisterter wirkte Simon von seiner eigenen Idee.
    „Also ich weiß nicht, immerhin –“
    „In einer Stunde.“ Simon senkte seine Stimme, beugte sich näher zu Benjamin. „Am Springbrunnen, dann können wir gemeinsam -“ Sein Lächeln erstarb unvermittelt, er richtete sich zu seiner vollen Statur auf und entfernte sich einen Schritt von Benjamin. Automatisch drehte dieser sich um, erhob sich ebenfalls, und blickte in die rubinroten Iriden Shoheis. Sie beherbergten Eiseskälte in sich. Es erinnerte stark an den Ausdruck, den er Benjamin nach Genevièves Schlussstrich geschenkt hatte, bloß eine Spur erbarmungsloser.
    „Shohei“, keuchte Benjamin erschrocken, fühlte erste Schuldgefühle in sich erwachen. Man ignorierte ihn.
    „Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, Simon?“, presste Shohei verklemmt zwischen den Zähnen hervor. „Finger weg von Benjamin. Er fängt sich gerade wieder und dann kreuzt du auf, um ihm Unfug einzutrichtern. Das will er nicht. Egal, was du ihm angeboten hast.“ Stumm hörte Simon seinen Rivalen an, unterbrach ihn kein einziges Mal und schien allmählich sein Lächeln wieder zu finden. Arrogante Überlegenheit begleitete sein Amüsement, mischte sich in seine bohrenden Augen, die Shohei insgeheim zerfleischten. Benjamin schwieg, auf ihn würde man dabei nicht achten, wie sehr er sich auch bemühte. Verflucht, wieso hatte er sich von Simon hinreißen lassen?
    „Du weißt also genau, was er will und was nicht?“, hinterfragte Simon gönnerhaft. „Du kennst ja anscheinend nicht einmal Genevièves Wünsche, sonst hätte sie dich wohl kaum verlassen.“
    „Und warum hat sie sich dann nicht von Anfang an für dich entschieden?“, konterte Shohei unverzüglich.
    „Sie teilt ihr Spielzeug genauso ungern wie du, Shohei.“ Lachend fuhr Simon sich mit einer Hand durch sein blondes Haar, zerzauste es. „Aber manche Puppen haben einen eigenen Willen, mein Lieber. Vergiss das nicht.“
    Plötzlich und ohne Vorwarnung wandte Shohei sich um und marschierte von Dannen, verschmolz fast augenblicklich mit der Menschenmenge, die sich in der Einkaufspassage tummelte, ohne sich weiterhin mit Benjamin zu befassen, geschweige denn darauf zu achten, ob der ihm überhaupt folgte. Ratlos schenkte Benjamin Simon ein letztes Mal seine Aufmerksamkeit, blickte in dessen beinahe amüsiertes Antlitz, ehe er seinem vorläufigen Vermieter hinterhereilte.




    ***


    Ungehobelt schleuderte man Benjamin in den ihm bereits lange bekannten Hausflur. Gerade noch gelang es ihm, einen schlimmeren Sturz abzufedern, indem er sich hilfesuchend an die Wand stützte. Dank der Raufasertapete gesellten sich Abschürfungen an den Handflächen zu den ohnehin vorhandenen Narben an seinen Armen, ohne dass Shohei sich bloß einen Deut darum zu scheren schien.
    Benjamin war nicht in der Lage gewesen, sich zu wehren, als Shohei ihn vor seiner Haustür fest am Handgelenk gepackt und in sein Apartment gezerrt hatte. Den gesamten Weg über hatte Shohei kein einziges Wort verloren, nicht eine Silbe bezüglich Simon oder seiner harschen Reaktion auf dessen Erscheinen. Ein Hauch von Furcht wehte in Benjamins verwirrten Verstand umher.
    Neben ihm knallte die weiße Holztür in ihr Schloss, ein keuchender Shohei lehnte sich mit dem Rücken an die Platte. Einige seiner schwarzen Strähnen klebten an seiner feuchten Stirn, den Flanken seiner Wangen, und das Rot seiner Augen pulsierte förmlich. Künstliches Licht schaltete er nicht ein, weshalb allein die türlose Küche unter Einsatz ihres Fensters dem Flur ein wenig Schein verlieh. Alles wirkte fahl, vergangen, unecht. Die stummen Zeugen der dunklen Kommode lächelten fortwährend.
    „Shohei…“, japste Benjamin, nachdem er wieder einigermaßen zu Atem gekommen war. Er zitterte leicht. „Es tut mir so leid, dass ich -“
    Unvermittelt stieß Shohei sich von der Tür ab, ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren. Sonderlich große Distanz gestattete er zwischen sich und seinem Mitbewohner nicht, als er rechts und links von Benjamins Kopf mit erregter Härte seine Arme platzierte, ihn somit einkesselte und sich zu ihm hinabbeugte. Benjamin wagte es nicht, sich bloß ein kleines Stück zu rühren. Nie zuvor hatte er Shohei so abwesend, gleichsam so konsequent erlebt, er wusste nicht, was er in Shoheis Gegenwart jetzt machen, geschweige denn, wie er sich verhalten sollte. Drogen passierten unmöglich seine Venen, dazu hätte er außer in der Bank kaum Gelegenheit gehabt, und derartige Charakterauffälligkeiten wie in jener traurigen Nacht zu verbergen, hätte sogar Shohei nicht zustande gebracht. Bestimmt hörte der Ältere den Rhythmus seines Herzens, so vermutete Benjamin, wie es unaufhörlich, gar panisch in seinem Brustkorb hämmerte.
    „Er hat mich kalt erwischt…“, wisperte Shohei seufzend, legte seinen momentan wohl zu schweren Kopf auf Benjamins Schulter ab. „Ich hätte dich nicht allein lassen dürfen, wo ich doch wusste, dass er…“ Noch immer wagte Benjamin es nicht, sich zu bewegen. Seine Atmung flachte zunehmend ab, obwohl er allein aufgrund der Szenerie eigentlich zusätzlichen Sauerstoff benötigte. Aber… Shohei vertraute ihm, bettete sein verwirrtes, zerrüttetes Selbst zu Benjamins Füßen, offenbarte seine innere Verfassung vor ihm, gewährte ihm dieses einzigartige Privileg… er spürte, wie Shoheis Wärme sich von seiner eigenen Schulter aus in seinem gesamten Körper entfaltete, seine Aufmerksamkeit vereinnahmte und das Unbehagen in seiner Vernunft betäubte. Es fühlte sich unsagbar gut an. Shohei ließ seinen Kopf inzwischen komplett von Benjamin tragen.
    „Es war nichts…“ Benjamin lächelte nachsichtig, obwohl er wusste, es stimmte nicht. Enorme Schuldgefühle ergriffen von ihm Besitz, untergruben den verzweifelten Versuch, sich selbst Gnade oder Vergebung einzuräumen, wüteten ähnlich einem nimmer verstummendem Tornado in ihm. Immerhin hatte er Shohei enttäuscht, auf jeden Fall einer Strafe würdig. „Wir haben geredet, mehr nicht…“
    „Schlimm genug“, entgegnete Shohei, und Benjamin spürte den gepressten Atem seines Vermieters durch sein Shirt dringen, flach, angestrengt. Solange, bis er seinen Kopf wieder erhob und Benjamin ohne Umschweife anblickte. Dieser erschrak unter dem skrupellosen, furchteinflößenden Ausdruck in dem normalerweise so mitfühlenden, ruhigen Rot. Und er erkannte sein Spiegelbild in dem geweiteten Schwarz von Shoheis Pupillen, erkannte einen Jungen, dessen Antlitz Sühne und Ernüchterung zu verbergen gedachte, und dem es doch nicht gelang. Angst. Er hegte tatsächlich Angst in Shoheis Gegenwart, demjenigen, der ihm ein Retter, sozusagen ein Schutzengel gewesen war. Erschrocken vor seinem Abbild flachte der Dienst seiner Lungen zunehmend ab, ein dünner Schweißfilm bildete sich in seinen angespannten Händen. Man könnte meinen, auf seinen zum Zerreißen gestrammten Nerven geschähe dasselbe. Geneviève wegen ihm zu verlieren war schlimm gewesen, doch Simon verkörperte Shoheis Reaktion nach zu urteilen eine weitaus ernsthaftere Angelegenheit, die drastische Regelungen erforderte. Zuneigung jeden Maßes musste unter allen Umständen im Keim erstickt werden. „Benjamin, halte dich von ihm fern. Ich will nicht, dass du dich mit ihm triffst, er ist ein Heuchler. Er würde dich nicht ansprechen, wenn nicht ein für ihn günstiger Eigennutze daraus entstünde…“
    Es dauerte einen Moment, ehe Benjamin die vor Abscheu triefenden Silben wirklich verstand, und automatisch dachte er an Simons Abschlussworte. Ja, manche Puppen verfügten über einen freien Willen. Verkörperte er für Shohei ebenfalls bloß eine leere Hülle? Ein Spielzeug, das man bei Bedarf einfach wegwarf, es entsorgte? Und Geneviève?
    Wie hatte er so blind und naiv sein können? Simon mochte zwar auf ewig mit Shohei verfeindet bleiben, aber Benjamin hingegen bedeutete er etwas, weil sie derselben Sparte entsprangen, es verband sie miteinander. Sie beide besaßen eine ungewöhnliche Macht, endlich jemand, der vielleicht vermochte, ihm zu helfen, seine Sorgen und Ängste zu verstehen, es ihm sogar Anbot. Und Shohei verweigerte ihm das, trotz zahlreicher Beteuerungen, Benjamin glücklich sehen zu wollen? Maß Shohei sich an, über seine Emotionen zu bestimmen?
    „Hör zu, Shohei, ich finde Simon nett“, begann der Jüngere eingeschüchtert. „Und meiner Meinung -“
    „Denk nicht mal im Entferntesten dran“, giftete Shohei, würgte Benjamin mitten im Satz ab. „Du hältst dich gefälligst von ihm fern, klar?“ Und ab dieser Sekunde erstarben Benjamins Schuldgefühle vorerst fast gänzlich.
    „Verdammt, Shohei, es ist mein Leben!“ Schwer atmend erwiderte er den Blickkontakt Shoheis, fest entschlossen, nicht gewillt, erneut zu kapitulieren. Widerstand bäumte sich in seinen Augen auf, Enttäuschung hinsichtlich Shoheis Egoismus‘ verlieh ihnen einen gefährlichen Glanz. „Behandele mich nicht wie ein… ein Ding ohne Verstand! Simon hatte Recht, du siehst in mir keinen Menschen… sondern nur etwas, das dir gehört und zu gehorchen hat.“ In derselben Sekunde bemerkte er, wie ein Schleier der Verwunderung sich über Shoheis Gesicht ausbreitete. Seine Züge entspannten sich etwas, seine dunklen Augenbrauen hoben und sein Mund öffnete sich leicht, die Kaltblütigkeit in seinen Seelenspiegeln verschwand. Benjamin scherte sich nicht mehr darum, ihn kümmerten seine vorigen Befürchtungen nicht mehr im Geringsten. Alles, was er in sich hütete, waren Zorn und Verachtung, und sie betäubten sein rationales Denken. Ihre Dämonen herrschten nun ungehemmt über sein Handeln, steuerten es nach ihren Launen und verleiteten Benjamin zu Taten, die er prinzipiell Shohei gegenüber niemals erwogen hätte.
    Energisch schob er Shoheis Arm beiseite, löste dessen Hand von der Tapete und schritt weiter in den Flur hinein. Seine Schultern zitterten jämmerlich, allerdings fühlte er sich um eine schwerwiegende Last erleichtert. Es war ihm gelungen, zu widersprechen, und dann noch speziell Shohei. Natürlich schuldete er ihm Dank, zollte ihm auch weiten Respekt, freute sich, wenn Shohei Zeit für ihn erübrigte, genoss seine Anwesenheit doch… er lebte. Ja, er lebte, besaß Gefühle, besaß Stolz.
    „Dein… Leben?“, hakte Shohei verdattert nach, wandte sich Benjamin zu und richtete sich zu seiner vollen Gestalt auf. „Seit wann willst du… ich dachte…“
    „Ja, du dachtest“, schnaubte Benjamin. Er hatte so unendlich viel ertragen, hatte sich ein Fehlverhalten seinerseits weisgemacht, Vorwürfe in sich geschürt, weil er meinte, Shoheis Idealen gerecht werden zu müssen, selbst wenn seine Persönlichkeit darunter litt. Dennoch rammte man fortwährend einen Dolch in sein ausgelaugtes Herz, stach wieder und wieder zu, ignorierte komplett sein eigenes Befinden und schien es als eine Selbstverständlichkeit zu erachten, dass er mit all dem problemlos fertig wurde. Man benutzte ihn nur. „Ich dachte auch, du verrätst mir irgendwann, warum Simon und du… ich habe geglaubt, du…“ Er schaffte es nicht einmal, gescheite Sätze zu bilden, so sehr wüteten die Zweifel in ihm. Zweifel an allem. „In der Bar, da habt ihr mich ständig beobachtet, und scheinbar hieltest… du es nicht für nötig, mit mir zu reden… Andere sind wenigstens ehrlich zu mir. Und ich Idiot, hätte ihn fast…“ Schlurfenden Schrittes begab er sich zum Wohnzimmer, tauchte in den sonnenbelichteten Schein des wohl noch breitesten Raumes des gesamten Apartments. Wie gewohnt begegnete ihm rechts seitens Tür und Sofa eine Gipfellandschaft an Zetteln und Lehrbüchern, die Unordnung auf Shoheis Schreibtisch störte ihn längst nicht mehr. Demonstrativ ignorierte er den finsteren Fokus des Fernsehers, steuerte sein eigentliches Ziel, das beige Sofa, an. Eines der wenigen Male während seines Daseins begehrte er es wahrhaft, seine Macht zu erkunden, die Hintergründe zu erfahren, was Shohei nicht zu akzeptieren gedachte. Und eine solche Chance böte sich ihm vielleicht nie wieder. Er hörte, wie Shohei ihm eilig folgte.
    „Was hast du vor?“, fragte Shohei misstrauisch, näherte sich seinem Mitbewohner langsam, Stück für Stück. „Benjamin?“ Dieser suchte willkürlich ein paar Sachen von sich zusammen, die auf der Couch oder dem Parkett lagen, schenkte dem Älteren so gut wie keine Beachtung. Stur richtete er sein Augenmerk auf das vor ihm Befindliche. „Du wirst doch nicht –“
    „Wonach sieht es denn aus?“, feixte Benjamin forschen Tones, griff sich eines der Shirts, welche er mit Shohei gekauft hatte. Es war einer der schöneren Tage mit ihm gewesen. „In einer Stunde will er sich mit mir am Springbrunnen —“
    „Und du weißt, wo das ist?“ Shohei begegnete ihm spürbar abschätzig, dennoch begleitete ein Hauch Verzweiflung seine Stimme. Er hatte den Bogen überspannt, das wussten sie beide, nur stimmte es wohl allein Benjamin traurig, so, wie Shohei sich verhielt. Im Grunde wollte Benjamin ihn nicht endgültig verlassen, nachdem sie zusammen so weit gekommen waren, doch nun existierte kein Zurück mehr. Er würde sein Vorhaben realisieren, seine Drohung in die Tat umsetzen, damit Shohei endlich seine Uneinsichtigkeit bewusst wahrnahm und die Konsequenzen spürte. Er mochte und schätzte Shohei, umso mehr schmerzte es, ihm nach den langen Wochen des gemeinsamen Wohnens den Rücken zu kehren. Er hatte sich an Shohei gewöhnt, jedoch gehörte ihm nicht sein Leben.
    „Ich werde es finden.“ Benjamin widmete sich gerade seinen letzten Habseligkeiten, als er aus den Augenwinkeln sah, dass Shohei sich vor der Tür aufbaute.
    „Du wirst mich nicht angreifen, oder, Benjamin?“, lächelte sein Vermieter siegessicher. „Ich werde dich nicht an ihn verlieren. Und du willst mich nicht verletzen.“
    Shohei spielte wirklich gut, gestand Benjamin sich ein, und beinahe unfair, so fand er. Es stimmte, er könnte es sich niemals verzeihen, sollte er Shohei ernsthaft wehtun, und je länger dieser Zeit schindete, desto schwerer fiel es ihm, seinen Plan nicht doch abzubrechen und weiterhin bei Shohei zu weilen. Möglicherweise änderte er ja seine Eigenarten, erlaubte Benjamin zusätzliche Freiheiten…
    Zwiespältig huschten seine braunen Augen umher, er dachte nach, intensiv, das alles strapazierte sein Nervenkostüm sehr. Er fühlte sich von Shohei so verdammt im Stich gelassen, eine derartige Einsamkeit hatte er lange missen dürfen, fühlte sich missverstanden. Man raubte ihm aus persönlichen Gründen jeglichen Funken Hoffnung, immer und immer wieder, warum schenkte man ihm nichts außer Unfairness? Weshalb verwehrte man ihm stets sein Glück?
    Unvermittelt fixierte er die Balkontür, und eine neue Idee spross in ihm. Eine, die in ihm ein angenehmes Kribbeln erzeugte. Es wäre einen Versuch wert, egal, ob er es überlebte oder eben nicht… Allerdings hatte Shohei bereits die Anzeichen für Benjamins nächsten Einfall bemerkt und gedeutet. Im gleichen Augenblick hechtete er in Richtung des Balkons, erwischte Benjamin auf halbem Wege und fesselte ihn, indem er seine Arme von hinten um Benjamins Körper schlang und ihn fest umklammerte. Unfähig, sich zu wehren, wand er sich frustriert in Shoheis Griff, stahl sich so selbst den Atem. Seine eigenen Arme versuchten vehement, die von Shohei abzuschütteln, seine Ellbogen auf irgendeine Art und Weise als Verteidigung zu nutzen, und dennoch blieb er erfolglos.
    „Nicht einmal mein Suizid hat funktioniert“, argumentierte Benjamin gereizt. „Dann werde ich einen solchen Sturz wohl auch überleben.“ Allmählich versiegten seine Kräfte, seine Ausdauer ebenso, und er hörte auf, Widerstand zu leisten. Er hatte verloren, eindeutig. Er würde nun also weiterhin bei Shohei ausharren, die Gelegenheit, seine Identität zu entdecken, verwerfen, sich ein weiteres Mal für eine ihm bedeutsame Person opfern, eigene Bedürfnisse missachten. Resigniert reduzierte er seine Stimme, sank behutsam auf die Knie, woraufhin Shohei seine Arme etwas lockerte. „Selbst wenn nicht…“
    „Oder du vegetierst vor dich hin“, ergänzte Shohei. Er war mit Benjamin auf den Boden gesackt, saß nach wie vor hinter ihm, ohne seinen Mitbewohner loszulassen. „In einem Krankenhaus… du wärst nicht bei Bewusstsein, aber trotzdem in dieser Welt… willst du das?“
    Benjamin spürte Shoheis warmen Atem an seinem Hals, synchronisierte intuitiv seine eigene Atmung mit der seinen. Er fühlte sogar Shoheis Herzschlag, so sehr presste der seine Brust gegen Benjamins gekrümmten Rücken, als fürchtete er, nie wieder seine Präsenz genießen zu dürfen. Sein Puls war unregelmäßig. Panisch. Rapide. Es hämmerte. Benjamin kam sich so ignorant vor, sein schlechtes Gewissen erwachte erneut. Er hatte Shohei schon verletzt, indem er sich seinem Rivalen zugewandt hatte. Doch vollends gäbe er seinen Wunsch nicht auf, das wäre zu viel verlangt.
    „Shohei, das ist wirklich sehr wichtig für mich…“, flüsterte er, lächelte niedergeschlagen. „Herauszufinden, wer ich bin, was ich bin…“ Sacht legte er die Arme um seinen eingefallenen Leib, soweit Shohei es ihm gestattete. So hatte er noch eine völlig andere Seite an Shohei kennen gelernt, eine, von der er nicht wusste, ob er sie fürchten sollte, oder…
    „Ich begleite dich“, entgegnete Shohei schließlich. Dabei handelte es sich keineswegs um einen Vorschlag, geschweige denn ein Anliegen, sondern um einen unumstößlichen Beschluss. „Damit Simon dir nicht ganz deine Moral verdirbt.“ Er platzierte seine Arme vorsichtig auf denen Benjamins und festigte seinen Griff wieder ein wenig. „Aber bitte, versprich mir, keine lebensmüden Aktionen mehr… du erinnerst dich? Grabsteine sind teuer.“
    Erschöpft entspannte Benjamin seine inzwischen fast schmerzenden Muskeln, ließ sich leicht nach hinten sinken, denn dort harrte jemand, dem er vertraute. Trotz allem.

    [tabmenu]
    [tab=Neues Kapitel]
    So, nach einigen Monaten auch endlich ma wieder ein neues Kapitel. Aufgrund diverser schulischer Aktivitäten, Referaten, Klausuren und so weiter bin ich leider nicht zum Schreiben gekommen und ich hatte geplant, stets so vier bis fünf Kapitel noch in der Hinterhand zu haben. Und da ich nebenbei noch für meine Abiturklausuren lernen muss, bleibt lediglich wenig Zeit und auch Lust für anderweitig Kreatives... Leider nur ein Kommentar dieses Mal, schade, aber nun gut, man darf ja hoffen ~



    Ein kleiner Ausflug in die Einkaufsstraße und im Anschluss eine Führung durch Prismania City selbst, so hatte Shohei es Benjamin im Grunde versprochen, um ihm wenigstens etwas Abwechslung zum Alltag zu bieten. Und hätte er Benjamin nicht allein vor der Bank warten lassen, wäre es wahrscheinlich auch so verlaufen. Denn diesen Moment der Unachtsamkeit Shoheis kann Simon sich nur zunutze machen. Offenherzig stellt er sich Benjamin vor, konfrontiert ihn mit ihrem gemeinsamen Schicksal und schafft es dadurch sogar, Benjamins Verhältnis und Einstellung zu Shohei gehörig zu erschüttern ~


    [tab=Plinfan]
    Erstmal ein großes Dankeschön für deinen lieben Kommentar :3 Es freut mich, dass man meine Geschichte trotz des Genres noch verfolgt ~


    Die Stelle mit den Messer zeigt auch das er noch einen weiten Weg vor sich hat bevor er wieder gesund ist. Wobei es währe unrealistisch und auch etwas seltsam wenn er innerhalb von ein Paar tagen plötzlich geheilt währe, ganz zu schweigen davon das das nicht mit der Story übereinstimmen würde.

    Eben, es wäre ziemlich unrealistisch, wenn ich ihn im jetzigen Kapitel als so depressiv darstellte und im nächsten wie die Fröhlichkeit schlechthin. Größtenteils greife ich zwar auf meinen eigenen Erfahrungsschatz zurück hierbei, jedoch finde ich die Aufgabe an sich, mit einer depressiven Person als Charakter zu arbeiten, wahnsinnig spannend und zugleich stellt es natürlich eine enorme Herausforderung dar, zumal ja auch Shohei seine Laster hat. In dem Sinne versuche ich, die verschiedenen Arten von Suchten, deren Wirkungen und Ursachen etwas genauer zu beleuchten und vielleicht sogar verständlicher zu machen ~




    Simon scheint mir ziemlich nachtragen zu seine das er es Shohei immer noch nicht verziehen hat das er mit Geneviève zusammen war. Wobei er kann ja nicht wissen das die beiden Schluss gemacht haben, ich frage mich wie er darauf reagiert. Und wenn ich schon dabei bin wollte ich fragen ob Geneviève in den weiteren Verlauf der Geschichte aktiv noch eine größere Rolle spielt, weil seit der Trennung ist sie ja nicht wieder aufgetaucht.

    Oh ja, Simon ist nachtragend. Immerhin war Shohei damals sein bester Freund, und auf der anderen Seite Geneviève seine große Liebe. Und er hat es Shohei nie verziehen, dass der ihn für Geneviève dann so vernachlässigt hat, dass ihre Freundschaft letztlich daran zerbrochen ist. Aber das wird man auch in späteren Kapiteln noch deutlich zu spüren bekommen :3
    Geneviève wird wahrscheinlich später noch einmal vorkommen, beziehungsweise natürlich immer wieder ma angesprochen werden, denn immerhin ist sie allein für Shohei und Simon ein brisantes Thema. Eine allzu große Rolle wird sie jedoch nicht mehr einnehmen, schließlich ist sie im Endeffekt auch nur ein Nebencharakter ~


    [/tabmenu]

    Wollen wir uns auch ma mit diesem schönen Thema befassen ;)


    Muttersprache? ~
    Deutsch, wie bei vielen anderen auch. Zudem finde ich ja, dass man gerade aus der deutschen Sprache viel heraus holen kann und auch an sich schön klingt, nicht umsonst ist Deutsch die Sprache der Dichter und Denker (wobei Ersteres für mich höheren Stellenwert annimmt x3) ~


    Welche Sprachen kann ich? ~
    Nun, neben Deutsch lerne ich seit der dritten Klasse Englisch, es wirklich zu können behaupte ich jedoch nicht, dazu gebe ich mir zu wenig Mühe. Ich mag Englisch an sich auch nicht, es klingt in meinen Ohren überhaupt nicht schön. Ja, ihr Kritiker, ich weiß, es ist eine Weltsprache, an sich sehr einfach strukturiert und ich weiß nicht was, dennoch kann ich mich damit nicht anfreunden und bin über alle Maßen froh, es zumindest in der Schule nur noch wenige Wochen als Fach ertragen zu müssen (ich bin ja auch eine Gegnerin von Anglizismen beispielsweise).
    Weiterhin lerne ich seit sieben Jahren Französisch, habe es in der Oberstufe als Leistungskurs gewählt und hätte keine bessere Wahl treffen können <3 Ich habe diese Sprache von Anfang an geliebt, weshalb sie mir wahrscheinlich auch so leicht fiel. Mit Abschluss der Schule mit dem Abitur verfüge ich dann endlich über das lang ersehnte B2 Niveau in Französisch und darf somit mit Recht behaupten, diese Sprache recht gut zu beherrschen :3
    Außerdem lerne ich seit drei Jahren Spanisch und habe es als drittes Abiturfach als Grundkurs (leider ging Leistungskurs nicht) gewählt. Erst habe ich mich dagegen gesträubt, inzwischen jedoch habe ich meine Meinung komplett geändert. Spanisch ist meiner Meinung nach garantiert einfacher zu lernen als Englisch und daher bei mir auch weitaus beliebter <3
    In der zehnten Klasse hatte ich noch ein Jahr Russisch, musste es leider abwählen, da Spanisch und Russisch gleichzeitig als Kurs liefen... schwierig, sehr schwierig, aber vom Klang her wirklich eine schöne Sprache. Können kann ich sie nich, aber wenigstens kann ich noch Kyrillisch entziffern ~




    Welche der Sprachen mag ich am meisten? ~
    Eine ganze Zeit lang war Französisch weit oben, mittlerweile denke ich, dass Spanisch es abgelöst hat, nicht nur, weil meine Lehrerin in dem Fach einfach genial ist. Ich liebe es, mich auf Spanisch zu unterhalten, auch wenn ich manchma ins Französische abrutsche ^^" Es ist nicht nur einfach, was Verbenkonjugation und Satzstruktur angeht, nein, man kann es durchaus durch kompliziertere Satzgefüge und Variationen verfeinern. Zudem klingt es auch nicht so hart, wie man zu Anfang vielleicht vermuten mag, es sei denn, Anfänger sprechen es falsch aus ~____~
    Direkt danach folgt auf jeden Fall Französisch. Wie bereits gesagt, habe ich diese Sprache von Anfang an in mein Herz geschlossen und verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man darin 5en schreiben kann O__o Klar, Akzente setzen, das muss man sich antrainieren, und die Ergänzungen der Verben lernen, doch das hat man genauso schnell raus wie beim Spanischen mit den Betonungen. Die ganzen Zeitformen hat man nach sieben Jahren sowieso drin, und wenn man einma verstanden hat, wie das aufeinander aufbaut, sehe ich da kaum Probleme. Zudem klingt Französisch schlichtweg wunderschön *___*



    Sprachen, die ich lernen möchte? ~

    Japanisch. Ganz klar Japanisch und ich hoffe, dass ich mir diesen lang gehegten Wunsch mit einem Japanologiestudium nach dem Abitur endlich erfüllen kann :3 Zunächst mochte ich Japanisch überhaupt nicht, ehrlich gesagt, habe mich dagegen gesträubt, mir es in Form von Musik oder Animes anzuhören, doch irgendwie hat sich das Blatt nach und nach gewendet x3 Jetzt ist es zu einer meiner Lieblingssprachen geworden und ich habe mir fest vorgenommen, es später fließend zu beherrschen, nich nur, um Serien und Manga im Original verstehen zu können. Ich denke, in dem Bereich gibt es viele noch ungenutzte Möglichkeiten und wieso soll man sich nich mit etwas befassen, was man sehr gern mag? ~:>


    Ähnlichkeiten zwischen Sprachen? ~
    Natürlich Französisch und Spanisch. Mindestens die Hälfte der Verben, Adjektive, eigentlich aller Vokabeln kann ich voneinander ableiten, was mir in beiden Fächern zugute kommt x3 Die Grammatik ist zwar nicht unbedingt immer dieselbe, aber mit Französisch als Vorläufer fiel es mir wesentlich einfacher, in Spanisch einzusteigen, und auch bei den Zeitformen hat man ungefähr dieselben Regeln, was Anwendung beispielsweise betrifft. Und wenn man in Spanisch hier und da etwas Französisch unter anderem einmischt, hat man schon wieder Catalán x)


    LG


    Namine ~

    Update :D


    [tabmenu]
    [tab=Anime]
    Code Geass Staffel 1 Vol. 1
    Code Geass Staffel 1 Vol. 2
    Code Geass Staffel 1 Vol. 3
    D Gray-Man Vol. 1
    Inuyasha - The castle beyond the looking glass

    Pokemon - Der Film
    Pokemon 2 - Die Macht des Einzelnen
    Pokemon 3 - Im Bann des Unbekannten

    [tab=Manga]
    [subtab=Alles ohne Shounen-Ai oder Yaoi]
    Venus Capriccio Band 1 - 5 (abgeschlossen)
    Faster than a kiss Band 1 - 10 (wird voller Erwartung verfolgt <3)

    Fesseln des Verrats Band 5 (wird nicht verfolgt)
    Are you Alice? Band 1 - 5 (wird in Ungeduld verfolgt <3)
    Otomen Band 1 - 12 (wird ebenfalls in Ungeduld verfolgt <3)
    Wonderful Wonder World - The Clockmaker (Einzelband zur Reihe)
    Wonderful Wonder World - The Knight of Hearts (Einzelband zur Reihe)
    Wonderful Wonder World - Bloody Twins (Einzelband zur Reihe)
    Samurai Drive Band 1 - 3 (wird mit Euphorie verfolgt <3)

    Ich wünschte, ich könnte fliegen Band 1 - 3 (abgeschlossen)



    [subtab=Shounen-Ai und Yaoi]
    Stolen Heart (Einzelband, erster Shounen-Ai/Yaoi Manga überhaupt :D )
    Signal (Einzelband)
    Only the flower knows Band 1 - 2 (wird mit Freude verfolgt <3)
    Sky Line (Einzelband)
    Fundbüro der Liebe (Einzelband, etwas stereotyp, trotzdem süße Geschichten <3)
    Silberner Schmetterling (ich glaube Einzelband, interessante Grundidee <3)

    Süße Falle (Einzelband)
    Baby an Bord (Einzelband, irgendwie niedliche Umsetzung <3)
    Love Incantation (Einzelband)
    Just around the corner (Einzelband, süßes Ende <3)



    [/tabmenu]


    LG


    Namine ~

    So, dann wollen wir auch ma wieder....


    @ Filth: Ja, das mit den spanischen Vocaloids ist wirklich erstaunlich, nicht? Habe ich übrigens hier teils schon angeschnitten durch verlinkte Songs und auf dem Bild sind eben diese, Bruno und Clara, auch abgebildet :3 Und ein französisches Cover von SweetAnn gibt es ja auch schon ~ *Klick *






    Was haltet ihr von den neuen "Vocaloid 3 - Vocaloids" und findet ihr auch, dass sie wie vorherige Vocaloids klingen? ~
    Also ich muss dazu sagen, ich hab mir das bislang lediglich von Kaito angehört, immerhin ist er ja auch mein absoluter Liebling von allen Vocaloids insgesamt. Einen entsprechenden Link hatte ich ja bereits in einem meiner vorigen Posts angefügt, und ich muss sagen, ich bin wahrlich beeindruckt, erstaunlich, was man aus künstlichen Stimmen alles herausholen kann. Kaito klingt in seiner neusten Append-Version so unglaublich menschlich, das Metallische, was eigentlich immer noch so ein wenig mitschwang, ist fast komplett verschwunden, und noch dazu hört er sich um einige Jahre jünger an. Was nicht unbedingt etwas Schlechtes sein soll, nein, solange er sich nicht so jung anhört, wie Miku, Len und Rin sind, ist mir das nur recht x) Wie die bisherigen Vocaloids klingt er natürlich in dem Sinne, klar, ist ja seine Stimme, nur etwas modifizierter und verbesserter. Von daher kann ich wenigstens von ihm beziehungsweise seiner Stimme behaupten, dass ich sie auch im Vocaloid 3 Format sehr mag <3


    Sollte es einen Anime von Vocaloid geben? ~
    Hm... wenn ich ganz ehrlich bin nein. Ich habe schon einige Negativbeispiele in der Hinsicht gesehen und möchte nicht unbedingt, dass Vocaloid dasselbe Schicksal widerfährt. Dann stimmt höchstwahrscheinlich irgendwas an der Umsetzung nicht, Logikfehler werden eingebracht, der Zeichenstil ist miserabel, es gibt keine richtige Handlung oder wenn, dann nur eine völlig klischeehafte, so wie man sie aus jedem Anfänger-Anime bereits kennt... und natürlich wird der Clan der Anhänger sich in dem Fall darum streiten, wer am besten mit wem zusammen passt, für welches Paar es am häufigsten süße Szenen gibt, es brechen endlose Diskussionen diesbezüglich aus, auf etlichen Foren wie Fanfiktion.de startet der Hype von Geschichten über dieses und jenes Paar, das und dieses Szenario, die an sich sowieso ebenfalls total stereotyp sind, man wird also quasi überflutet von diesen unerfahrenen und unverfrorenen Fangirls... ne, ohne mich, bitte. Wobei der entscheidende Punkt dann immer noch die Qualität des Animes wäre. Ich bin in der Hinsicht so gut wie immer recht skeptisch, um ehrlich zu sein, und bei Vocaloid... das wäre sowas wie Hetalia (was ich übrigens sehr ins Herz geschlossen habe <3), bloß ne Nummer schlechter, so nen reiner Shojo-Anime. Was will man da denn bitte für eine Geschichte einbauen, außer vielleicht beispielsweise die Daughter of Evil-Reihe irgendwie umzusetzen oder einzubringen?
    Von daher nein, lieber nicht, Vocaloid soll so bleiben, wie es ist, also beschränkt auf die Stimmen, Videos und die Figuren an sich :3



    Warum mögt ihr Vocaloid? ~
    Wieso hab ich mir diese Frage eigentlich bis jetzt aufgehoben? xD Nun, ich mag Vocaloid, weil ich es abwechslungsreich finde, nicht ausschließlich Menschen singen zu hören. In Ordnung, vorher kannte ich eben nur "richtige" Bands mit lebenden Wesen als Sänger, doch als ich dank meiner Freundin dann auch Vocaloid für mich entdeckte, konnte ich es sofort ins Herz schließen. Ich finde es ganz und gar nicht schlimm, dass diese Stimmen nicht perfekt singen oder hin und wieder metallisch klingen. Welcher "Star" kann denn bitte jeden Ton treffen, wenn überhaupt? Und allein die Vorstellung, so eine Computerstimme zum Singen bringen zu können, ich finde das schlichtweg unglaublich :> Außerdem gefallen mir noch die verschiedenen Figuren und allein die Varietät, die sich hier mit den einzelnen Stimmen bildet. Ich meine, es gibt inzwischen so viele unterschiedliche Vocaloids und Abwandlungen davon, das kann einem - im Gegensatz zu der "Musik" von heute - doch gar nicht langweilig werden :D




    So, dann wollen wir die Liste ma aktualisieren. Hat sich ja seit meines letzten Posts auch einiges geändert, was solche Lieder anbetrifft ~


    Billy Talent - Cure for the Enemy
    Ja, dieses Lied hat mich die gesamten Weihnachtsferien über begleitet, und das nicht umsonst. Ich hatte einen enormen Zoff mit meiner besten Freundin, aus Gründen, die, gelinde gesagt, schlichtweg schwachsinnig und egoistisch waren. Der Text hat mich in jener Weise so angesprochen, dass ich solche Angst hatte, sie für immer verloren zu haben, und dieses Lied für mich exakt das Gefühl des Vermissens und Bereuens ausdrückt. Klar, es handelt sich bei uns beiden sicherlich nicht um Vater und Sohn, dennoch steht "Cure for the enemy" eben aufgrund der vergangenen Ereignisse in einem besonderen Bezug zu mir und erinnert mich jedes Mal an diese bestimmte Zeit. Außerdem hat es auch an sich etwas Trauriges, Melancholisches ~



    Code Geass OST (Hitomi) - Innocent days
    Wer den Anime kennt, weiß ebenfalls, an welcher Stelle dieses Lied gespielt wird. Zwar mochte ich Euphemia sowieso nie, dennoch war die Situation in dem Augenblick so unfassbar traurig, dass ich "Innocent days" sofort in mein Herz geschlossen habe, und das für sehr traurige Momente meines Lebens. Am meisten hörte ich es in für mich aussichtslosen beziehungsweise schlimmen Zeiten, manche wissen sicherlich, welche ich damit meine. Es stimmt mich nachdenklich und in gewisser Hinsicht besitzt es sogar einen nostalgischen Wert, wie ich finde. Verstehen tue ich den Text nicht unbedingt, doch die Melodie, der langsame, voranschreitende Rhythmus genügen im Grunde schon, um die traurige Stimmung des Liedes voll und ganz auszudrücken ~



    MONO INC. - Get some sleep
    Dieses Exemplar von Musik ist schlichtweg der Wahnsinn. Ich weiß nicht, wie man so passend so philosophische Texte erfinden und es in solch tolle Töne verpacken kann. Im Grunde besteht das Lied ja lediglich aus Fragen, die der Hörer dann für sich selbst beantworten soll. Ob er das zu tun vermag, ist natürlich wieder eine andere Geschichte. Zudem beinhaltet der Text ebenfalls einige angehaucht gesellschaftskritische Fragen wie "Who would you if the world would listen?",denn ich glaube, nicht jeder traut sich nicht unbedingt, vor der gesamten Welt jemanden zu beschuldigen, geschweige denn anzuklagen, weil wer ist schon ganz ohne Schuld? Auch passen mehrere der Fragen sehr gut zu meiner aktuellen Geschichte hier, die ich im Laufe der Kapitel noch zu behandeln gedenke, samt deren Auswirkungen auf Persönlichkeit und Verhalten. Daher löst dieses Lied so viel Verschiedenes in mir aus, Nachdenklichkeit, aber gleichsam ein gewisses Maß an Freude und vor allem Kreativität <3



    The Pierces - Secret
    Ja, durch ein AMV bin ich darauf gekommen und dann ließ es mich nicht mehr los. Geheimnisse sind ja sozusagen von Natur aus ein brisantes Thema, und auch hier hat mich der Text am meisten gefesselt. Gerade bei der Zeile "Two can keep a secret of one of them is dead" hat mich besonders fasziniert, da es in einem Großteil der Fälle ja leider zutrifft. Da hörte ich es so in einer Endlosschleife rauf und runter und zack - die Idee zu einem Buch, das ich auch veröffentlichen will und werde, war geboren, die speziell Geheimnisse und ihre Wirkung behandelt, sowie was passiert, wenn man seinem Versprechen, es für sich zu behalten, nicht hält. Des Weiteren gefällt mir die Melodie sehr, es steckt ja gleichsam wieder ein tieferer Sinn dahinter, worauf ich gern bei Musik achte ~



    Jack off Jill - Strawberry gashes
    Ich muss zugeben, "Strawberry gashes" fand ich aufs erste Hören ein klein wenig gruselig, aber mit der Zeit konnte ich mich dann damit anfreunden :> Ich habe so ein natürliches Bedürfnis, Sinn und Zweck hinter Liedtexten oder Liedern allgemein zu suchen, doch bei jenem hier bin ich immer noch nicht fündig geworden - vielleicht übt genau das diese Anziehung auf mich aus. Es gibt so viele Wege, es zu interpretieren, und ich stelle mir dabei so viele verschiedene Situationen vor, zu denen es passen könnte (hier erscheint mir eine langsame Todesszene noch am geeignetsten), zumal ich nur allzu gut weiß, wie "Strawberry gashes" aussehen, sprich zumindest hier kann ich eine klare und eindeutige Assoziation ziehen. Weiterhin finde ich den Gesang außerordentlich gut, muss ich zugeben, die Stimme und der Text passen einfach wie angegossen, das gesamte Lied hat etwas, ja, Mysteriöses, Geheimnisvolles, alles wird sehr verschwommen erzählt und man muss viel überlegen ~



    Egypt Central - Enemy inside / Skillet - Never surrender
    Die wohl passendsten Lieder schlechthin, würde ich ma sagen, zumindest aus meinem Blickwinkel. Treffender könnte man das, was ich bereits alles erlebt habe, nicht ausdrücken, denn diese beiden Songs tun es bereits. Ausgehend vom Text weiß ich haargenau, wie das "lyrische Ich" sich fühlen muss, oder wie es sich fühlt, eher gesagt, was es denkt, was es durchgemacht hat. Daher stimmen diese beiden Lieder mich sehr nachdenklich und erinnern mich an meine Vergangenheit, an meine damalige Denkweise und mein Verhalten. Gleichsam hege ich demnach eine sehr emotionale Bindung zu beiden Songs, und in Extremsituationen, in denen ich komplett mit allem überfordert bin, reißt es mich leider des Öfteren zurück in jene Einstellung gegenüber der Welt, sowie eben der Erkenntnis, mein eigener schlimmster Feind zu sein ~



    Nero x Clear - Stardust Utopia
    Ja, endlich mal etwas, das mich vollends glücklich stimmt x) Allein der Titel verleitet ja wohl bereits zum Träumen von fremden Welten und jedes Mal, wenn ich nur den Anfang höre, hätte ich Lust, dazu zu tanzen, und zwar mit richtiger Leidenschaft :D Es steckt einfach so viel Pepp, so viel Elan dahinter, obwohl der Text gar nicht unbedingt so sehr dazu passt, nichtsdestotrotz kann ich nicht anders, als Freude und Fröhlichkeit bei diesem Lied zu empfinden. Außerdem gehören Nero und Clear zu meinen Lieblingen unter den Nico Nico Sängern, ihre Stimmen sind einzeln ja sowieso schon der Hammer, zusammen sind sie allerdings noch um Längen besser <3 Das Gesamte klingt unglaublich harmonisch, schön und gleichzeitig so kraftvoll, ich könnte stundenlang davon schwärmen <3



    Pandora Hearts OST - Will
    Hach, wieder so etwas schön Melancholisches, zumal dieses Lied auch ohne Text das Ziel in mir geweckt hat, Geige zu lernen, um es endlich selbst spielen zu können. Natürlich passt es zu vielen Situationen im Anime selbst, gleichzeitig besitzt es so einen schönen, flüssigen Klang, an manchen Stellen eher pessimistisch und verzweifelt, an anderen wiederum hoffnungsvoll und tröstend, man kann so Vieles damit verbinden. Ich persönlich assoziiere es oftmals mit ersterer Variante, also Trauer und Hoffnungslosigkeit, weshalb ich es vor allem in derartigen Lebenslagen, oder eben zum Schreiben gewisser Szenen, verwende, da es auch ohne Text genau das ausdrückt, was ich in dem Augenblick dann empfinde, diese Tragik und Melancholie, die man meist kaum zu erklären weiß ~


    So, und bevor ich hier ins Endlose verfalle, mache ich an der Stelle lieber Schluss, Weiteres wird gegebenenfalls editiert :>


    LG


    Namine ~