Beiträge von Namine

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    Also ich hatte dir ja einen Kommi versprochen ^^
    Leider kann ich dabei nicht so viel zum Inhalt sagen, weil ich den Manga nicht kenne




    Was mir aber aufgefallen ist: Du hast versucht, die Umgebung und die Gefühle mehr zu beschreiben. Auf jeden Fall ist die dies besser gelungen als im letzten Kapitel, man merkt, dass du dir Kritik zu Herzen nimmst und damit genau ihren Zweck beherzigst. Schon ein Pluspunkt. Allerdings haben mir bei beiden Sichten (ich finde es gut, dass du erstens aus der Ich-Perspektive und dann gleichzeitig in einem Kapitel noch aus verschiedenen) ein wenig die Gedanken gefehlt. Wenn man es genau nimmt, hätte man auch aus einer Sicht, als Beispiel aus der von Sapphire ein einziges, längeres Kapitel draus machen können. Im Prinzip wird hier nämlich nur die Handlung voran getrieben. Wie gesagt, hier hat mir der "innere Monolog" gefehlt, den man wunderbar schaffen kann, wenn man aus der Ich-Sicht schreibt.
    An der Rechtschreibung und Kommasetzung musst du auch noch arbeiten. Vor Artikeln, die etwas oder jemanden genauer beschreiben, wird eines gesetzt, also vor der, die, das und dass mit ss. Weiterhin zu Anfang jegliche Relativsätze, die übrigens durch Konjunktionen eingeleitet werden, wie
    -> also, obwohl, weil, wie ....
    Außerdem schreibst du Worte groß, die klein geschrieben werden oder manchmal trennst du Worte, die man zusammen schreibt.
    Wie gesagt, zum Inhalt kommt von mir jetzt mal nicht so viel. Ich fand es allerdings ziemlich lustig, was sich zwischen Pearl und Dia zugetragen hat. Klar, dass Dia nicht laufen wollte ^-^




    Freu mich schon auf das nächste Kapitel :3
    LG

    Okay, dann komme ich hier mal wieder. Nicht als Erste, aber egal ^^


    Also dieses Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich weiß nicht, ob du dir hier besonders viel Mühe gegeben hast, doch es hat mich sehr bewegt. Schon der Anfang war wunderschön beschrieben, Ash's Tränen und sein größter Wunsch, sie nicht zu verlieren. Ich weiß nicht, wie oft ich es noch sagen muss, aber du kannst einfach makellos aus der Er-Perspektive die Gefühle rüberbringen, ich konnte mich so richtig in ihn hineinfühlen. Die Umgebung kommt auch nicht mehr zu kurz, was sicherlich unter Anderem auch für die Länge dieses Kapitels spricht. Es war wohl etwas länger als die anderen, wenn ich das richtig sehe, was aber kein Minuspunkt ist. Manchmal hattest du einige Tippfehler, zum Beispiel hast du schon wieder "daa" geschrieben. Nur ein a bitte. Noch dazu solltest du etwas an deiner Kommasetzung arbeiten. Vor Artikeln, die Relativsätze einleiten, kommt immer ein Komma. Also vor der, die, das. Aber auch vor Konjunktionen wie
    -> obwohl, dennoch, aber, doch, dass (mit 2s) , als und so weiter. Außerdem hast du manchmal einen Buchstaben zu viel geschrieben, ich denke, dass das jedoch nur Flüchtigkeit war. Ein Korrekturlesen, bevor du das Kapitel postest, wäre von Vorteil. Ich weiß ja nicht, ob du ein Rechtschreibprogramm hast, wäre von Vorteil.
    Als Misty die Bühne ein weiteres Mal betreten hat, hast du besonders viele Gefühle und Gedanken geschrieben. Fast schon etwas zu viele ^^ Ganz ehrlich, ich fand es zwischendurch etwas zu schnulzig, so von wegen Liebe und Glück und bla. Du hast es phänomenal beschrieben, keine Frage und ich will auch nichts dagegen sagen, es ist nur einfach nicht meine Welt, als nimm dir das nicht so zu Herzen. Misty's Reaktion fand ich da etwas merkwürdig. Erst von Eifersucht zerfressen und dann auf Versöhnung aus? Naja, wie es aussieht, ist sie ja jetzt erstmal wieder für eine Zeit lang verschwunden und Ash ist mit Lucia allein und natürlich ihren Pokemon, die ja auch mal wieder aufgetaucht sind. Ich hatte sie schon fast vergessen :D Nicht, dass es schlecht wäre, es war halt bei deiner Story am Ende eher nebensächlich. Aber das kenne ich von mir selbst. Wenn man so im Schreiben drin ist, vergisst man das eigentliche Thema manchmal....
    Mach auf jeden Fall weiter so. Sehr detailliertes Kapitel, muss ich schon sagen. Dennoch denke ich nicht, dass ab jetzt alles friedlich verläuft. Mal sehen, was sich da noch entwickelt


    LG

    Glück im Unglück?





    (White)
    Wie aus dem Nichts umschloss etwas Kraftvolles mein dünnes Handgelenk. Hätte ich früher auf meine Mutter gehört und ein wenig mehr gegessen, würde ich diesen Griff jetzt sicherlich nicht so fest spüren. Doch auch, wenn es bei Fernsehabenden und Verabredungen nie so ausgesehen hatte, ich achtete durchaus auf meine Figur. Mit Erfolg, wie man dazu sagen musste. Jenes Etwas, von dem eine unbeschreibliche Wärme ausging, zog meinen vor Schreck gelähmten Körper mit Schwung zur Seite und drückte mich gegen die kalte, harte Wand. Es erschreckte die Rückenpartie unter meinem weißen Sommertop und ließ sie zunehmend abkühlen. Gleichzeitig vernahm ich von der Seite ein kontinuierliches Geräusch, eine Mischung aus Zischen und Rauschen. Von ihm ging eine enorme Hitze aus, sie brannte fast mehr als nur ein wenig auf der Haut. Vorsichtig riskierte ich einen Blick - und traute meinen Augen kaum. Dort, wo ich eben vor ein paar Sekunden noch gestanden und auf den Eigentümer des Hauses gewartet hatte, um ihm eine oder zwei harmlose Fragen zu stellen, züngelte eine violett leuchtende Flamme. Sie kam eindeutig aus der Tür oder eher aus der Wohnung.
    In der Ferne hörte ich einen schrillen Schrei. Vermutlich Belle, diese Hysterikerin. Ich nahm sie eigentlich gar nicht bewusst wahr. Sie hatte bloß tatenlos zugesehen, sie war nicht gerade knapp dem sicheren Tode entronnen und sie war, wie ich eingestehen musste, lange nicht so unvorsichtig gewesen. Immerhin war ich um eine Erfahrung reicher, das einzig Gute an einem Fehler. Man lernte daraus.
    "Alles klar?", erkundigte sich eine fürsorgliche Stimme. Ich erwachte aus meinem tranceartigen Zustand und schaute in die Augen meines Retters. Sie waren, ebenso wie meine, weit aufgerissen. Mit den Händen stützte er sich rechts und links von mir an der Wand ab, ich konnte der Situation nicht entfliehen. Allerdings musste ich zugeben, dass ich das im Augenblick auch nicht wollte. Er hatte mich mit seinem Körper vor schlimmeren Schäden bewahrt, Querschlägern der Flamme oder nachfolgenden Hitzewellen. Er hätte sämtliches Leiden in Kauf genommen, damit mir nichts passierte. Was sollte ich davon halten?
    Meine Atmung verlief schnell und stockend, seine ebenfalls, wir waren völlig synchron in unseren Bewegungen. Das Herz in meiner Brust hämmerte, pochte, pumpte mit aller Kraft Blut durch meinen bebenden Körper, Gott sei Dank jedoch nicht in mein Gesicht. Das hätte noch gefehlt. Er war mir so nah, dass ich sogar meinte, seinen Herzschlag unmittelbar vor meinem zu spüren. Regelmäßig, doch nicht minder schnell als der meine. Er pulsierte, wie sollte es anders sein, aufgrund von Entsetzen, Aufregung und... vernahm ich da eine Spur von Angst? War das möglich? Angst um... Nein, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Meine Fantasie spielte mir einen üblen Streich, weiter nichts. Trotzdem schmeichelte es mir in gewisser Art und Weise, dass er seinen Blick nicht eine Sekunde von mir abwandte. Ob er es schlichtweg nicht konnte? Jedenfalls erging es mir leider so. Ich war nicht in der Lage, meinen Augen einen anderen Konzentrationspunkt zu verschaffen, als seine braunen Seelenspiegel. Fand Belle genau das an ihm so anziehend? Die regelrechte Einladung, sich in seinem Blick zu verlieren und die Zeit zu vergessen?
    "Was war das?!", japste Cheren geschockt. Aus den Augenwinkeln heraus erkannte ich seine Silhouette, die es scheinbar wegen dieses kuriosen Ereignisses nicht schaffte, sich zu bewegen. Von Belle kam daraufhin lediglich ein leicht gequältes Stöhnen. Endlich fand ich meine Sprache wieder, wenngleich nicht gänzlich fehlerfrei.
    "J-ja, d-d-danke...", stammelte ich unbeholfen. Ich würde mich am liebsten selbst ohrfeigen. Wohin hatten mein Selbstbewusstsein und meine Souveränität sich verkrochen? Bis jetzt war ich stets die Herrin der Lage gewesen, egal, was auch gekommen war, und nun stotterte ich aufgrund einer... Lapalie? Nein, das stimmte nicht. Mein Ego wollte es partout nicht wahrhaben, aber es ließ sich nicht leugnen. Es war keine Nebensächlichkeit gewesen. Er hatte mir das Leben gerettet. Er, den ich vom ersten Moment an verurteilt hatte; er, dessen Herz bestimmt bereits an meine Freundin Belle vergeben war; er, der mich... überhaupt nicht interessieren durfte. Nicht, weil er eindeutig zu der Blondine gehörte, sondern weil... ich musste mich an die Abmachung halten, an meinen Schwur. Wenn es danach ginge, könnte ich jeden Typen meiner Wahl haben, wenn ich wollte - jeden außer ihn. Doch der Schock machte es mir erheblich schwerer, als gedacht. Ich verspürte ein beinahe unbändiges Verlangen nach... Geborgenheit, Trost und Nähe. Und je länger ich hier bei ihm stand, desto weniger hatte ich mich unter Kontrolle. Jede einzelne Gliedmaße meines Körpers beanspruchte ein hohes Maß an Selbstbeherrschung. Meine Hand wollte sich wie von allein auf seine Schulter legen, mein zitternder Leib sich nach vorne fallen lassen und mein Kopf sich an seine Brust lehnen. Meine Augen waren da keine Ausnahme. Sie baten darum, sich schließen und ihre Dienste dem Tastsinn überlassen zu dürfen. Die Fähigkeit, eine einzige Berührung zu einem unsagbar schönen Moment zu machen, in dem man nichts weiter tat, als sich auf diese eine Sinneswahrnehmung zu beschränken. Glücklicherweise hielt mein Gehirn beständig dagegen, die Frage war nur: Wie lange noch?
    Zusätzlich drangen schreckliche Bilder in meine Gedanken ein und erzeugten verschiedene Szenarien. Variationen des eben Geschehenen. Das lila farbene Feuer verbrannte zuerst mein Gesicht. Sämtliche Nervenstränge schlugen Alarm, heulten vor unaufhörlichem Schmerz. Meinen Armen und Beinen widerfuhr kurz danach dasselbe. Zwar war mein Oberkörper durch Kleidung einigermaßen geschützt, doch nicht sehr lange. Unter Umständen war dies sogar noch schmerzhafter. In ihnen sammelte, staute sich die Hitze und legte sich anschließend erbarmungslos und ungehemmt auf meine Haut. Hinter mir umschloss mich die Flamme, meinem Rücken und meinen Haaren wurde eben dieses Schicksal zuteil. Selbst er war nicht mehr in der Lage, mir zu helfen. Niemand. Ich verbrannte bei lebendigem Leibe. Tatsächlich gelang es einer, wirklich einer einzigen Träne, mein Auge zu verlassen. Der salzige Tropfen zog langsam, aber bestimmend seine Bahn über meine Wange. Er hatte es bemerkt. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, niemals in der Gegenwart eines Jungen zu weinen. Wie schwach ich doch war. Was dachte Black jetzt von mir, dem laut Belle total untypischen Mädchen, das keine Manieren besaß und trotz eines Versprechens an es selbst eine Träne aus seinem Auge entkommen ließ? Und schon legte sich eine Spur Verblüffung in seinen Blick. Ich hatte es ja geahnt, welch Schande! Ich musste so schnell wie möglich weg hier, die Art, wie er mich ansah, würde ich nicht sehr viel länger aushalten. Rasch duckte ich mich unter seinem Arm hinweg und eilte hinfort. Mit jeder Sekunde beschleunigten sich meine Schritte, hinein in die Dunkelheit. Ich wollte nur weg. Alles Andere war unwichtig. Ich hörte noch, wie Belle mir etwas hinterher rief, genau wie Cheren, doch den exakten Wortlaut verstand ich nicht und wollte es auch gar nicht. Der Letzte im Bunde verweilte zu meinem Bedauern stumm. Er sah mich an, ja, ich spürte seine durchdringenden Augen, dennoch tat er nichts, um mich aufzuhalten. Er sagte nichts und rannte mir nicht nach. Hatte ich damit gerechnet oder es gar gehofft? Warum sollte er dergleichen tun, er verachtete mich höchstwahrscheinlich noch immer. Er hatte mich gerettet, doch in seinen Augen war das wohl viel mehr eine Kurzschlussreaktion, ein Reflex. Nichts Besonderes.
    Im Licht einer Laterne, an der ich vorbei lief, schlängelte sich ein Schatten, schwarz und dunkel, unheilbringend. Ich wusste, was er bedeutete und ausnahmsweise freute es mich geradezu. Er war hier. Und nur er würde es schaffen, mich auf andere Gedanken zu bringen. Niemandes Worte waren so klar wie seine, er allein würde mich zur Vernunft bringen können.




    "Was war das denn bitte für eine Aktion? Ich war ernsthaft in Gefahr, verdammt!", fuhr ich ihn an. "Ich hätte dabei draufgehen können!" Ich konnte gar nicht sagen, wie sauer ich auf ihn war. Klar, es war leichtsinnig gewesen, eine unbekannte Person ansprechen zu wollen, vor allem in den jetzigen Zeiten. Aber ich war ja auch davon ausgegangen, dass er mich beschützte. Immerhin hatte er erstens einen Eid geleistet und zweitens genoss er mein vollstes Vertrauen. Nie waren ihm oder seinen Entscheidungen bezüglich Zweifel aufgetreten. Ich wusste nicht, was mich weiterhin an ihn band, was mich an ihm faszinierte. Jedes Mal, wenn seine gnadenlosen Augen in meine eindrangen, gehörten ihm meine Gedanken. Es schien, als würde er sie steuern. Alles Andere war in solchen Momenten irrelevant. Ich war nicht bemächtigt, mich von ihm zu lösen, ich war es nie gewesen und würde es auch nie sein. Und das war nicht einmal ein kleiner Teil der Aspekte, die mich bei ihm bleiben ließen. Mir gefiel außerdem seine Art an sich, wie er die Dinge anpackte, sie letztlich komplett unter seine Kontrolle brachte und manche davon sogar mir widmete. Er machte mir oft Geschenke, klein, aber fein. Zum Beispiel hatte er mir letztens erst ein Armbändchen überreicht, mit dem Anhänger einer goldenen Schlange. Angeblich wollte er, dass ich immer einen Teil von ihm bei mir trug. Wenngleich er nicht der Einzige war, welcher sich in der Hinsicht mit mir befasste, so hatte er trotzdem stets die besten Chancen gehabt - und nicht verspielt.
    "Das bist du aber nicht. Und wenn schon, du kennst die Vorteile deines Daseins." Er trug ein selbstsicheres Lächeln auf den Lippen, angedeutet zierte es sein Gesicht. Seine bohrenden Augen hatten mich bereits eine ganze Weile lang fixiert. "Zur Not wäre ich ja noch da gewesen. Deinen Schutzengel nicht zu vergessen..." Den letzten Satz unterlegte er absichtlich betont abwertend. Scheinbar missfiel es ihm, was sich da zwischen Black und mir zugetragen hatte. Normalerweise zeigte er niemals Gefühle, außer Hass oder bestenfalls Wut und wenn er es dann in Ausnahmefällen nicht zu unterdrücken vermochte, merkte man es sofort. Ich kannte ihn zu lange und zu gut, als dass es mir nicht aufgefallen wäre, vor mir konnte er es nicht verheimlichen. Er schien tatsächlich eifersüchtig auf meinen Retter zu sein. Eine Eigenschaft, die es wert war, sie süß zu finden. Einfachen, sachbezogenen Ärger unter Neidern (es ging dabei meist um meine Wenigkeit) war ich gewohnt, doch das hier fand auf einer völlig neuen Ebene statt. Eigentlich schaffte er es spielend, seine Konkurrenz aus dem Weg zu räumen (auch eine Seite, die ich an ihm mochte: Seine Gründlichkeit bei der Sache ) , doch Black stand unter Immunität. Er durfte ihm nicht ein einziges Haar krümmen, solange wir ihn brauchten, und das nervte ihn merklich. Denn er sah in dem Braunhaarigen einen ernstzunehmenden Feind, was mich gleichwohl amüsierte.
    "Komm mir nicht damit.", lachte ich. "Du weißt es nämlich nicht, ebenso wenig wie ich." Wir befanden uns an einem abgelegenen Ort der Stadt, in der Nähe des Knofensa-Turmes. Wasser plätscherte leise vor sich hin, während wir uns unterhielten. Es beruhigte mich nicht zwangsläufig, jedoch stieß es mich auch nicht ab. Ich vernahm es vollkommen neutral. Spähte man hinter dem Gebüsch hervor, hinter dem unser Gespräch seinen Lauf nahm, hatte man einen guten Überblick über den Rest von Viola City. Etwas weiter entfernt redeten Cheren und Belle wild aufeinander ein oder auf Black, da war ich nicht sicher. Seine Stimme erklang nicht, meine Miene verfinsterte sich innerlich. Ich hätte zu gerne gehört, was er den Beiden zu den jüngsten Ereignissen zu sagen hatte. Ich glaubte nicht, dass er mit seiner Schnelligkeit und überhaupt mit seinen Reflexen angeben würde, dafür war er nicht der Typ. Eher bildete er sich heimlich, still und leise seine eigene Meinung, meist sachliche Gedanken. Ob ich wohl ebenfalls zu seiner Auffassung von Rationalität gehörte? Höchstwahrscheinlich, nicht mehr und nicht weniger. So, wie ich ihn einschätzte, öffnete er sich ausschließlich Personen, denen er voll und ganz vertraute, genau, wie er bloß einigen Auserwählten seine Zuneigung versprach. Ich ging nicht davon aus, dieses Privileg je genießen zu dürfen.
    Die Finsternis wurde zunehmend stärker und das war nicht mit dem Eintreten der Nacht zu begründen. Die Temperatur sank. Selbst das Licht der Laternen hatte Kraft und Intensität eingebüßt, einige Lampen flackerten hin und wieder. Das taten sie oft, sobald er sie ansah und seine Augen ihre Schaltkreise teilweise lahmlegten.
    "Macht nicht das die Angelegenheit so spannend?", flüsterte er mir zu. Er umschlich mich, langsame und weite Schritte beschrieben seinen Weg. Seine Füße hinterließen so gut wie keine Abdrücke im Gras, sie machten kein Geräusch. Sein schwarzes Gewand striff meinen Körper, es fühlte sich rau an, dennoch gleichzeitig weich. Einen Augenblick spürte ich nichts außer dieser Berührung. "Tod oder unerwartetes Leben? Was gäbe ich darum, es herauszufinden."
    "Ich nicht."
    "Pah, sag nicht, dir liegt etwas an ihm."
    "Was denkst du darüber?" Der Kontakt zwischen seiner Kleidung und meinem Körper brach unverzüglich ab. Sein Lächeln gefror. Wenn das jemand zustande brachte, sollte das etwas heißen, denn beinahe nichts und niemand machte ihm je die Dominanz streitig, mit der er eine Situation händelte. Niemand außer mir. Ich war die eine Person, die es schaffte, ihn zu verunsichern. Mein Grinsen wurde breiter. Ich hatte ihn. Oder hatte er nicht viel mehr mich? Es war ein kompliziertes Spiel, bei dem es vorerst keinen Gewinner zu geben schien. Noch immer trieben die Bilder meines Todes ihr Unwesen in meinem Kopf. So war es nicht geplant gewesen. Nicht dieser Angriff, nicht meine Unfähigkeit, mich zu bewegen und erst recht nicht Black's Einschreiten. Es würde nie mehr sein wie vorher, ich stand in seiner Schuld. Wäre das nicht schlimm genug, so hatte ich im Anschluss selten unprofessionell reagiert. Meine schwache Seite hatte sich gezeigt und mich überrumpelt. Gefühle dieser Sorte vergifteten meinen Verstand, ich musste sie so schnell es ging loswerden. Sie durften mich in meinen Handlungen und meiner Mission weder beeinflussen, noch zu Taten bewegen, die ich bereuen würde. Dafür würde mein Gesprächspartner schon sorgen, in welcher Form auch immer.
    "Ich denke, du solltest deine Ziele nicht aus den Augen verlieren. Deine Prioritäten verschieben sich." Er stellte sich direkt vor mir auf, um mich unablässig anschauen zu können. Ich erwiderte selbstsicher seinen Blick, ohne mich ein Stück von der Stelle zu bewegen. Sein Vertrauen war alles, was ich benötigte. Und er brauchte meines. Mir war klar, dass er nach jener Aktion an meiner Loyalität zweifelte, ich kannte es nicht anders. Er war von Natur aus misstrauisch. Nur wie sollte ich ihm versichern, was ich selbst in Frage stellte? "Denk dran." Er nahm vorsichtig mein Handgelenk und drehte es herum, sodass die goldene Schlange zu sehen war. Sie glitzerte im schwachen Licht nicht so hell wie üblich, doch eine kleine Geste von ihm reichte aus, damit sie es tat. "Ich weiß, was du tust. Ich sehe alles."
    "Mag sein. Nur vielleicht gefällt dir nicht alles, was du siehst."
    "Dann sorge ich dafür." Erneut huschte ihm ein Lächeln über die Lippen. Wir verabschiedeten uns so wie immer und selbst, wenn seine körperliche Gestalt schon längst in den Schatten verschwunden war, spürte ich ihn noch immer.

    Maike: Also ich finde eigentlich alle Namen von Maike sehr schön, bis auf Flora. Das erinnert mich zu sehr an Flora&Fauna O_o Hakura finde ich sehr schön, auch wenn ich kein Fan von Japan oder der Sprache bin. Doch das ist ein anderes Thema. Haruka erinnert mich irgendwie immer an den Sommer, ich weiß nicht warum. Kann auch sein, dass es nur mir so geht, aber ich finde den Namen im Grunde fast perfekt.


    Lucia: Hach, ich liebe diesen Namen. Er erinnert mich an den Schnee und Winter, was meiner Meinung nach auch gut zu ihr passt. Ich mag sie vielleicht von der Art her nicht soo sehr, obwohl ich sie mit so vielen Leuten shippe, aber der Name ist schön. Ich finde es auf jeden Fall besser als Hikari. Dawn klingt auch schön, vor allem das leicht o-ausgesprochene a sagt mir sehr zu.


    Paul: Über ihn wurde hier glaub ich noch gar nichts gesagt und egal, ob es hier jetzt reinpasst oder nicht, ich schreib jetzt einfach was dazu, weil er einer meiner Lieblingscharaktere ist. Also Paul finde ich ein bisschen zu Deutsch. Früher wäre der Name sicherlich angebrachter gewesen, aber heute habe ich den Namen ehrlich gesagt nicht mehr so oft gehört. Hier finde ich auch wieder die japanische Version besser, also Shinji. Paul ist so ein gewöhnlicher Name, der, wenn man ihn jetzt so hört, zwar zu ihm zu passen scheint, doch im Grunde finde ich hat er einen anderen Namen verdient. Ein Beispiel kann ich euch da leider nicht nennen, weil ich da recht einfallslos bin ._____.

    Also ich denke nicht unbedingt, dass es etwas mit Egoismus zu tun hat. Menschen, die sich selbst umbringen wollen, denen ist sicherlich schon einiges widerfahren, was sie erst dazu gebracht hat. Man nimmt sich ja nicht einfach ohne Grund das Leben. Okay, manche wollen vielleicht Aufmerksamkeit, ein stummer Hilfeschrei, aber ich denke doch, dass der Großteil der Suizidgefährdeten mit ihrem Leben fertig sind und keinen anderen Ausweg mehr sehen.
    Natürlich wird es Hinterbliebene geben, gibt es immer. Da sind immer welche, die um einen trauern, das lässt sich nicht vermeiden. Doch was ist mit den "Hinterbliebenen", die es soweit haben kommen lassen? Die dafür verantwortlich sind? Denen würde es meiner Meinung nach eine Lektion sein. Klingt hart, ich weiß, doch ich denke, dass viele Menschen nur durch schlechte Erfahrungen lernen, durch Fehler und ihre Konsequenzen. In dem Falle wäre es zum Beispiel Mobbing oder Ausgrenzung. Daran trägt das Opfer dieser ganzen Sache doch gar keine Schuld. Und wenn es sich dann umbringt eben aufgrund dieser extremen Bedingungen, weil es mit seinem Leben nicht mehr klar kommt, wird es den Verursachern sicher eine Lehre sein, zu was ihre schon harten Sticheleien geführt haben.
    Auf keinen Fall würde ich Selbstmord also mit Egoismus oder Feigheit verknüpfen und das nicht nur, weil ich in manchen Situationen auch schon drüber nachgedacht habe, was so die beste Methode wäre oder so.

    Also echt, schon wieder so eine Flaute hier.... Das muss sich aber schleunigst ändern :3
    Dann widme ich mich mal der meiner Meinung nach schwierigsten Frage, die ich mir selbst ausgedacht habe. Tja... :patsch:



    Was würde White bzw. Black während ihres ersten Dates denken?
    Hm, da hab ich mir doch selbst so eine Art Falle gestellt, bei der ich schon mehr überlegen muss ^__^ Naja, sei's drum.
    White: Das erste Mal oder für eine der wenigen Momente in ihrem Leben wäre sie total verunsichert, so nach dem Motto: Was mache ich hier eigentlich? Ich bin doch gar nicht der Typ für sowas.... Sie wäre mehr oder weniger verunsichert und peinlich berührt aufgrund der schweigsamen Zweisamkeit :3 Möglicherweise würden ihre Gedanken sogar zwischendurch zu Black's ich sage mal "Erscheinungsblid" abschweifen, was er anhätte, wie süß er doch eigentlich aussähe (was sie sich natürlich nur widerwillig eingestehen würde xD ) und wie schmeichelhaft es doch sei, dass er sie auf ein Date eingeladen hat. Sie ist wohl nicht unbedingt eine Träumerin, denke ich, aber wer kommt bei diesen Themen denn nicht ins Grübeln? Später würde sie sich einfach nur noch wünschen, dass dieser Abend nie zu Ende ginge...


    Black: Wahrscheinlich wäre er zunächst mal unendlich erleichtert darüber, dass White seiner Einladung überhaupt gefolgt ist, weil es ihn ja schon so einiges an Überwindung gekostet hat, sie zu fragen. Er würde auf jeden Fall auf ihr Äußeres achten, immerhin ist man ja zu einem Date nicht unbedingt so angezogen wie im Alltag. Da würde ihm erst so richtig bewusst werden, wie hübsch sie ist und was er doch für ein Glück hat. Während der Verabredung wäre er dementsprechend mit seinen Gedanken nur bei ihr. Was er nicht über sie wüsste, würde er nach einer Weile erfragen, um sie noch besser kennen zu lernen. Vielleicht offenbart sie ihm ja eine neue, unbekannte, ruhigere Seite von sich. Mit Sicherheit würde Black jede ihrer Bewegungen genaustens registrieren und sich im Nachhinein selbst ein wenig dabei ertappt fühlen ^^




    So, das war es erstmal wieder von mir. Sorry, falls es etwas kurz geraten ist... Liebe Grüße <3

    Danke für eure lieben Kommis! Habe mich natürlich wie immer sehr gefreut. Ich wünsche euch nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel. Die Überschrift bezieht sich dabei eher auf den zweiten Teil ;)



    Stille Wasser sind tief




    (Black)
    Aus dem angenehm temperierten Labor hinaus in die brüllende Hitze. Nicht gerade der gelungenste Wechsel, den ich mir vorstellen konnte, jedoch unvermeidbar. Um diese Zeit wandelten selbst für Neuborkia recht wenige Leute auf den Straßen - nein, Wegen dieses Dorfes. Ich hatte eigentlich mit ein wenig mehr 'Andrang' gerechnet, von der Hitze mal abgesehen war es ein schöner Tag. Die Sonne erzeugte zwar eine erdrückende Schwüle, aber im Schatten ließ es sich aushalten. Natürlich konnte ich die Uhrzeit lediglich grob einschätzen, da ich weder Cheren noch sonst einen meiner ohnehin schon genervten Begleiter damit belästigen wollte. War es nicht etwas unhöflich gewesen, nicht einmal ein Wort des Abschiedes oder des Dankes zu äußern? Immerhin hatte Professor Lind uns sehr geholfen, auch wenn ihn die Nachricht über Araragi's Tod schwer mitnahm. Ihm sowie uns blieb sogar die Identität des Mörders verborgen, was die Sache keinesfalls einfacher machte. Trotzdem hatte er versucht, seine Gefühle in den Hintergrund zu schieben. Und dabei trug er für keines der Ereignisse die Schuld. Wie sollte er denn auch? Ich hatte sie.
    Ich war das Problem - ich und meine Handlungen. Es fing bei der fixen Idee an, von zu Hause zu fliehen. Töricht. Was hatte ich mir bloß gedacht? Ich würde durch die Welt reisen, ein paar Kämpfe bestreiten und mein altes Leben vergessen? Wohl kaum wäre das eingetreten. Aber hätte ich einfach weiterhin stumm mein Leiden ertragen, wäre ich Belle wahrscheinlich nie begegnet. Wir wären niemals nebeneinander eingeschlafen. White hätte sich nicht prinzipiell grundlos aufregen müssen und ich wäre erst recht nicht in den Besitz dieser seltsamen Kette gekommen, die sich aus mir schleierhaften Gründen nicht abnehmen ließ. Sie wollte mich wohl auf keinen Fall verlassen.
    Bereits seit wir Neuborkia den Rücken gekehrt hatten (wir erklommen mittlerweile den davor befindlichen Hügel), hielt ich das Kruzifix daran in meiner Hand. Mit meinen Fingerspitzen glitt ich sacht über die silberne Oberfläche. Sie war so eben, gleich einem weißen, unbeschriebenen Blatt Papier.
    Als wir am höchsten Punkt der bewachsenen Erhebung ankamen, hielt ich kurz inne. Wir alle hatten also eine Aufgabe bekommen. Laut Lind hing der Inhalt des Auftrages von den stärksten Charaktereigenschaften ab. Cleverness, Willensstärke, Emotionalität - was zeichnete mich aus? Dazu hatte der Forscher keine Auskunft gegeben. Mich ließ er scheinbar lieber im Dunkeln tappen. Da war es wieder, das grausame Monstrum Ungewissheit. Unbekannte Region, fremde Städte, ungeahnte Möglichkeiten, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Ich spürte, wie schwarze, unheilvolle Schatten sich über mich legten. Sie streuten in meinem Kopf die Frage, die sicherlich jeder von uns dachte, sich aber keiner traute, auszusprechen: Was nun? Sollten wir tatsächlich durch Jotho reisen und diese Pokemon fangen? Für einen kurzen Moment schienen die Schatten stärker zu werden, wie sie an meinem Nervenkostüm zehrten. Doch dann wurde ihre Macht schwächer und schwächer, sie ließen von mir ab, als wenn sie einem stummen Ruf folgten.
    Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung, die Anderen waren soeben an mir vorbeigezogen. Ich verlagerte mein Gewicht leicht nach hinten, damit der recht steile Abstieg einigermaßen unfallfrei von Statten ging. Dieses Mal hatte Belle nicht ohne zu zögern meine Hand ergriffen und mich hinunter gezerrt. Zum Glück. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob meine Beine diese Hektik nochmal überstanden hätten, ohne sich ineinander zu verfangen. Es war nicht böse gemeint gewesen, klar, aber eine kleine Vorwarnung hätte sie mir ruhig geben können. Plötzlich, und mir war wirklich unklar wieso, kam mir das kleine Mädchen von damals in den Sinn. Sie war zu mir gekommen, hatte frei mit mir gesprochen, obwohl sie wusste, was die Konsequenzen waren. Ihre wütende Mutter, Ausgrenzung von ihren Freunden... Es hatte sie nicht interessiert. Sie hatte mich zumindest in Ansätzen über meinen Makel aufklären wollen, völlig irrelevant, was ihre Freunde von ihr dachten. Selbst nach der heftigen Ohrfeige ihrer Mutter hatte sie zu mir zurückgeblickt. In ihren saphirblauen Augen hatten Tränen gelegen, doch auch etwas Anderes. Etwas Undefinierbares. Ihre Augen würden für immer in meiner Erinnerung bleiben. Mir kam es heute noch so vor, als könnte nichts die kräftige Farbe trüben, die darin gelegen hatte.
    Unterdessen hatte Cheren die Führung unserer Gruppe übernommen, zusammen mit Belle. White stapfte verdrossen hinter den Beiden her, den Blick starr auf das hohe Gras vor ihr gerichtet. Bei jedem Schritt, den sie machte, schwenkte ihr langes braunes Haar, zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, hin und her. Unwillkürlich schoss mir die Frage durch den Kopf, wie sie wohl mit offenen Haaren aussah.
    Wir marschierten denselben Weg zurück, auf dem wir nach Neuborkia gekommen waren. Da Cheren uns 'anführte' und er der mehr oder weniger Schlauste von uns war, ging ich davon aus, dass er die Route bis zum nächsten Ort kannte. Hoffentlich. Im Prinzip, so stellte ich fest, machte mich die Tatsache ungewöhnlich froh, Belle da vorne mit Cheren laufen zu sehen. Auch wenn sie mir wiederholt Blicke über die Schulter hinweg zuwarf und ich bemühte mich fieserweise nach bestem Wissen und Gewissen nicht darauf zu achten, sie ging nicht neben mir. Gut so. Jedenfalls besser als anders. Nicht, dass ich sie nicht mochte, keineswegs, doch... nicht so. Glaubte ich zumindest. Immerhin war sie die erste Person überhaupt, die mir offene Zuneigung entgegen brachte. Ich konnte das Gefühl nicht einschätzen, welches mich in ihrer Nähe überkam. Eben, im Labor des Professors, jene Situation - es hatte mir ein wenig geschmeichelt, dass sie Kontakt zu mir suchte und ich hatte es ja nicht in irgendeiner Weise abgelehnt, doch andererseits hatte es mich in meinem Verhalten ihr gegenüber stark verunsichert. Sie schien mich mehr zu mögen, als gut für sie war. Oder für mich. Denn sie würde mich wohl oder übel vor eine Entscheidung stellen: Ja oder nein?
    Ich erinnerte mich an die Frage, die ich ihr bezüglich ihrer Fähigkeit hatte stellen wollen. Sie konnte ja angeblich die Aura eines Pokemon sehen, quasi seine Seele. Gelang ihr das ebenfalls bei Menschen? Ich wollte wissen, was sie erkannte, wenn sie mich ansah; ob mich der weiße Nebel von damals noch immer umgab. Mein Verstand sagte 'nein', meine Fantasie 'Warum nicht?' und mein Herz meinte, es wäre egal. Wenn eine Person mich mochte, dann aufgrund meines Charakters und nicht wegen dem äußeren Erscheinungsbild. Aber wie sollte mich jemand besser kennen lernen wollen, wenn ich ihm von vornherein Angst einjagte?
    Wir ließen die weite Wiese mit vereinzelten Bäumen hinter uns und kamen nun an der Höhle vorbei, in der auch ich das Bewusstsein wieder gefunden hatte. Im Inneren konnte ich einige Zubat und Iksbat erkennen, sie flatterten und kreischten wild durcheinander. Meine rechte Seite (wir waren vor dem Höhleneingang links abgebogen) wurde von einer steilen, holprigen Felswand flankiert, an der diverse Georok hingen. In nicht allzu großer Entfernung vor mir gesellte sich ein kleiner Wald zu meiner Linken dazu. Hier wanderten wir in ständigem Schatten, da der Berg (ich schätzte die Wand als einen Teil davon ein) die Sonne hinter seiner monumentalen Statur verdeckte. Ein dezenter kühler Wind wehte uns entgegen, er ließ Belle's angehauchte Locken ein wenig erzittern, ebenso wie feinste Strähnchen der kraftvollen Haarpracht von White.
    "Sag mal, Cheren,", begann sie, "ist die nächste kleine Stadt nach Neuborkia nicht Rosalstadt?"
    "Ja, warum?", erwiderte der Schwarzhaarige beinahe irritiert.
    "Ich höre keine Wellen." Damit hatte sie allerdings Recht. Rosalstadt lag am Meer, ohne Zweifel, also wo war der salzige Geruch nach Gischt? Wo kreischten die Wingull und all die anderen Flug-Pokemon? Je weiter wir kamen, desto stärker vernahm ich den Duft von altem, modrigen Holz und immergrünen Bäumen. Und diese Felswand... "Hat unser allwissender Technikus uns etwa in die Irre geführt?" Unglaublich, wie schnell Belle White Glauben schenkte, was sie ihr alles abkaufte.
    "Cheren, ich dachte, du wüsstest, wo es langgeht!", warf die Blondine ihm vor. Eine Spur Verzweiflung legte sich in ihre Stimme.
    "Das tue ich!", verteidigte sich der Beschuldigte. "Mein PokeNav zeigt keinerlei Aktivität in Richtung von Rosalstadt. Also habe ich mir überlegt, wir reisen direkt nach Viola City."
    "Und du glaubst, dort auf so ein Pokemon zu treffen?", erkundigte sich White.
    "Ich glaube es nicht, ich weiß es. Meine Karte zeigt in der Stadt eine eindeutige Präsenz an." Nur schwer konnte ich mir ein Schmunzeln verkneifen. 'Präsenz', das klang für mich wie die Anwesenheit von Geistern. Daran glaubte ich nicht. Doch nicht allein dieser Aspekt war widersprüchlich in meinen Gedanken. Wie war das noch mit dem Glauben? Ich bezweifelte die Existenz eines allmächtigen Gottes, dennoch stellte ich keinesfalls die seiner himmlischen Diener, den Engeln, in Frage. Ich stellte sie mir als durchaus menschliche Gestalten vor, nicht unbedingt mit langen Gewanden, dafür aber mit großen, weichen Flügeln. Leuchtend in einem gleißenden Licht, welches aus unbekannten Gründen nicht in den Augen wehtat, wenn man es ansah.






    Ich wunderte mich ein wenig, warum wir so lange für den Weg hierher gebraucht hatten. Als wir die weinroten Dächer von Viola City endlich aus der Nähe betrachten durften, neigte sich der glühende Feuerball mit Namen Sonne bereits dem mit Baumkronen besetzten Horizont entgegen. Dennoch versuchten letzte Lichtstrahlen, sich der kommenden Dunkelheit zu widersetzen. Sie breitete sich mehr und mehr in der kleinen Stadt aus, unaufhaltsam, wie der Rauch eines Feuers. Im Zuge dessen erhellten statt den Strahlen des brennenden Planeten nun künstlich betriebene Laternen die mit verschieden großen Steinen gepflasterten Straßen. Ihr Schein wirkte auf eine unerklärliche Art und Weise kalt, um nicht zu sagen trist oder kahl. Sogar das Gras der Gärten, die an die aus braunem Stein gebauten Häuser grenzten, schien sich am Abend seine Lebhaftigkeit nehmen zu lassen. Fahl und schwach lag es da, es klebte förmlich am Boden.
    "Haben wir uns tatsächlich so lange bei Lind aufgehalten?", fragte White ungläubig. Damit sprach sie genau meine Gedanken aus. Immerhin musste es so um die Mittagszeit gewesen sein, als wir in Neuborkia angekommen waren, wenn ich korrekt schätzte. Und das war eigentlich eine meiner Stärken, nicht nur, wenn es um Zeiten ging. Fremde Personen konnten ein offenes Buch sein, man musste bloß ihr Verhalten, ihre Gestik und Mimik zu deuten wissen. Es gab keine Ausnahmen. "Mich beschleicht so ein leiser Verdacht, dass Cheren doch nicht so genau wusste, wie man auf dem schnellsten Weg hierher kommt." Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und beäugte ihn misstrauisch. Selbst in der bereits eingetretenen Finsternis erkannte ich ihre neckenden Augen, sie waren so tiefblau wie das sternenbesetzte Firmament über uns. Cheren schenkte ihren Worten keinerlei Beachtung. War er dermaßen eingeschüchtert oder versuchte er sie zu ignorieren, um von ihr loszukommen? Es würde ihm sowieso nicht gelingen. Irgendwie tat er mir Leid. Er machte auf mich einen netten Eindruck, freundlicher, als manch andere Person. Sie würde nie ihm gehören, ihm würde es nicht gelingen, ihren Freiheitsdrang zu zähmen. Dazu war er viel zu zurückhaltend und lange nicht beharrlich genug. Aufgrund dessen hatte ja auch sie den Auftrag erhalten, die verwendeten Pinns in Form der Karten aufzubewahren und nicht Cheren, allein wegen ihrer Willenskraft. White war eine kleine Rebellin, die wusste, was sie wollte.
    "Können wir bitte zum Pokemon-Center gehen? Meine Füße...", jammerte Belle. Die Blondine zeigte zur Unterstützung ihrer Bitte oder vielmehr ihres Flehens auf das einzige, wirklich einigermaßen beleuchtete Gebäude von Viola City. Erst jetzt fiel mir auf, dass im Grunde aus keinem anderen Haus hier Licht nach draußen flutete. Man sah zwar vereinzelte Lichtfetzen, doch es unterschied sich in seiner Intensität wesentlich vom Center. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass alle, wahrhaftig alle Einwohner dieser Stadt so früh schlafen gingen, die Wahrscheinlichkeit war zu gering. Innerlich ermahnte ich mich, nicht ganz so mathematisch wie Cheren zu argumentieren. Denn ich wollte ganz sicher keine Kopie von ihm werden.
    "Sei nicht so eine Memme!", stichelte White. Sie wollte es sich wahrscheinlich selbst nicht eingestehen, aber man merkte, dass sie ebenfalls ziemlich erschöpft war oder zumindest einigermaßen müde. Es konnte natürlich auch an den Predigten von Belle liegen, was sie sich den gesamten Fußmarsch über hatte anhören müssen. Sinnlose Modetipps von Belle, diese vier Worte fassten es wohl am besten zusammen. Sie hatte der Braunhaarigen nahe gelegt (sie eher krampfhaft davon überzeugen wollen) , doch einmal eine neue Frisur aus zu probieren, wenigstens den bequemen Zopf wegzulassen. Von dort aus war sie anschließend zu Schminke übergegangen. Belle hatte darüber philosophiert, welcher Lidschatten und folglich welcher Lippenstift am ehesten zu White's Gesicht passte und welche Ohrringe in Frage kämen. Als sie jenen Punkt mehr oder weniger zufrieden stellend abgearbeitet hatte, kam sie schlussendlich zu den Klamotten. Ich hatte mich schon gefragt, wann es denn so weit sein würde. Etwas mehr Farbe wäre angeblich von Nöten, ein kräftiges Erdbeerrot zum Beispiel oder Korallblau.
    Cheren hatte sich während dieser Vorträge dezent und erfolgreich im Hintergrund gehalten. Bevor Belle angefangen hatte, nicht nur White's Aussehen sondern auch ihren ihrer Meinung nach viel zu unmädchenhaften Charakter ändern zu wollen, hatte die Blondine eine nahezu einseitige Konversation mit Cheren über die Wunder der Technik geführt. Sie dachte scheinbar, sich einen anderen Fokus suchen zu müssen und den hatte sie in White gefunden - glücklicherweise nicht in meiner Wenigkeit.
    "Hey, seht auch das an!" Ich hatte gar nicht gemerkt, dass Cheren sich von unserer kleinen Gruppe entfernt hatte und zu einem der dunklen Gebäude geschlendert war. Es verfügte über ein, so weit ich es erkennen konnte, blaues Dach, also war das wohl der städtische Supermarkt. Im Schaufenster waren mehrere Artikel, teilweise mit bunten Rabattschildern versehen, ausgestellt. Auch Belle und White stellten sich zu Cheren, ich stieß als Letzter dazu. "Laut dem Plakat hier feiert die Stadt heute auf den Tag genau fünfundzwanzigjähriges Bestehen."
    "Das kann unmöglich stimmen.", widersprach White. "Solche Jubiläen werden immer groß gefeiert, die Stadt müsste vor Menschenmassen platzen."
    "Und wo sind sie?", hakte ich nach. Jeder von uns schaute sich eine schweigsame Weile lang um. Meine Augen überflogen die um uns herrschende Dunkelheit. Nichts. Es war totenstill und menschenleer. Kein einziger Feststand war aufgebaut, es roch nicht nach Essen oder Süßigkeiten, keine Musik dröhnte aus überlasteten Lautsprechern. Nicht einmal ein Pokemon heulte. Ich registrierte White's entschlossenen, gar übermütigen Blick - und ahnte Schlimmes. Lind hatte uns die Angst und die Besorgnis der Menschen in Jotho versucht zu schildern. Begriff sie nicht, was das bedeutete, oder wollte sie lediglich ihren Dickkopf durchsetzen? Aus wachsener Panik der Masse entstand Vorsicht, bis sich daraus etwas wesentlich Gefährlicheres entwickelte: Paranoia. Dies wiederrum rief Beschützerinstinkte der äußersten Art hervor. Zu hohes Risiko, das durfte sie nicht tun. Ich wollte sie am Handgelenk festhalten, sie davon abhalten, was auch immer sie beabsichtigte, aber es war zu spät. Sie stapfte bereits zu einem schwach beleuchteten Haus und hämmerte unentwegt an die Tür.
    "Kommen Sie, ich will Sie lediglich etwas fragen! Machen Sie die Tür auf!"
    "Psst, jetzt schrei doch nicht so laut!", zischte ihr Belle von Weitem zu. Sie versuchte wirklich in jeder Situation, mochte sie noch so seltsam sein, höflich zu bleiben. Naja, sie würde lernen müssen, dass das nicht immer funktionierte. Cheren musterte White, stumm, dennoch mit einer gewissen Skepsis. Was ging gerade in seinem Hirn vor? Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Und die Tatsache, dass ich nicht wusste, was genau das war, machte es nicht unbedingt besser. Seine Angebetete verweilte schon ungefähr eine Minute vor dem Haus, ohne irgendeine Reaktion des Eigentümers auf ihr Geschrei. Ihre Stimme war unmöglich zu überhören gewesen. In mir verteilte sich flächendeckend Unbehagen, weitaus mehr als pure Angst. Belle und Cheren näherten sich ihr gemächlich, während ich mit etwas schnelleren Schritten zu ihr hastete.
    "White, du weißt nicht, was du da tust.", wollte ich ihr erklären. "Du - "
    "Was sollte mir denn bitte schön passieren?" Kaum hatte sie geendet, öffnete sich nach langem Warten die Tür. Mir war nicht vollkommen klar, wieso, doch ich wusste einfach, dass ihre einzige Chance eine blitzschnelle Reaktion war.

    Also erstmal fand ich das Kapitel eigentlich gar nicht so kurz, wie du behauptet hast. Und es war auch nicht in irgendeiner Weise schlechter als die anderen Teile.
    So, doch nun zum Wesentlichen *räusper* : Das nächste Ziel von Team Galaktik und somit auch von Maike bzw. Merkur heißt Hoenn, Graphitport City. Eine schöne Stadt, wirklich. Und ich finde es auch in gewisser Weise passend, weil damals ja schon Team Aqua und Team Magma ihr Unwesen dort getrieben haben. Aber das ist eine andere Sache.
    Ich konnte mich dieses Mal, wie eigentlich immer, total gut in Maike hineinfühlen. Der Anfang war meiner Meinung nach etwas holprig, aber danach bist du wieder auf dein übliches Niveau gekommen, sehr schön. Alles war so detailliert und so authentisch, ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen ^^ Erst möchte sie Marco beerdigen, zweifelt dann doch dabei, tut es aber im Endeffekt, wenn auch mit Hilfe ihrer Pokemon. Dieser verzweifelte Versuch, selbst das Loch zu graben, ohne Hilfsmittel, hat die ganze Situation noch einmal verstärkt, sprich es realer wirken lassen. Es muss schrecklich sein, zwei geliebte Menschen zu verlieren und das in ihrem Alter... Als sie an die Zeit mit Drew zurück gedacht hat, ich fand es einfach nur wow. Wie genau sie sich noch an ihn erinnert (ok, ist ja eigentlich kein Wunder ), was sie an ihm gemocht hat (so ziemlich alles ), was sie aus seinen Gesten erschlossen hat... Fast wie im Märchen, diese Geschichte zwischen den Beiden....
    Jupiter und Venus haben dieses Mal keine ganz so große Rolle abbekommen, doch ich bin mir sicher, das kommt noch. Ich frage mich auch, was jetzt mit Lucia und Ash noch passiert. Sind die jetzt einfach für längere Zeit weg von der Bildfläche? Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf das nächste Kapitel :thumbup:
    Leider habe ich hier wieder mehrere Tipp-, Rechtschreib- und Kommafehler entdeckt, aber es sei dir vergeben, jeder macht Fehler. Außerdem ist es schon eine Leistung, trotz Krankheit so ein klasse Kapitel hinzulegen!
    Also, mach weiter so und natürlich gute Besserung :kiss:
    LG

    Danke, dass ihr so fleißig kommentiert habt. Das hat mich ein wenig überrascht, dass es auf einmal so viel war O_o Da muss ich natürlich auch was zu sagen










    Nachdem das geklärt wäre, kommt hier das nächste Kapitel. Auch wieder aus Belle's Sicht, weil es ja der zweite Teil von "Gemischte Gefühle" ist ^^


    Wichtige Charakterzüge


    (Belle)

    "Meiner?!", kreischte die Angesprochene. Sie hielt eine Art Mappe in der Hand, die aus durchsichtigen, rechteckigen Folien bestand. Man konnte sie mit Leichtigkeit in einer kleinen Tasche verstauen, sie war dünn und kompakt. "Wieso nicht Cheren? Oder Belle? Warum nicht Black?"
    "Ich werde es dir erklären.", lächelte Lind. "Jeder von euch verfügt über eine besonders ausgeprägte Eigenschaft. Eine Qualität, die einen Großteil eures Charakters ausmacht. White, du bist selbstbewusst und willensstark, das war mir von Anfang an klar. Belle ist die Emotionale in eurer Gruppe und Cheren der Denker. Auch wenn die Brutalität in diesen Karten gefangen ist, übt sie Einfluss auf den Träger aus. Ein schwacher Geist wäre ein gefundenes Fressen, deswegen habe ich dich ausgewählt. Du wirst die Karten aufbewahren." Die Angesprochene errötete leicht bei seinen Worten. "Cheren, dir werde ich gleich noch ein Upgrade für deinen PokeNav geben. Damit kannst du die ungefähre Position eines veränderten Pokemon bestimmen." Misstrauisch runzelte der Schwarzhaarige die Stirn.
    "Woher wollen Sie wissen, dass ich so etwas besitze?"
    "Du machst einen gewieften Eindruck. Ein Junge wie du geht doch nie ohne technische Ausrüstung aus dem Haus, oder?" Da lag er allerdings goldrichtig. Wenn Cheren nicht wenigstens ein Handy bei sich trug, war mit ihm nichts anzufangen. Er war dann mit seinen Gedanken in einer völlig anderen Welt, vermutlich bestand "seine" Realität aus Gleichungen und Stochastik, gemischt mit Teilbereichen der Physik. Für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Ein gewisses Grundwissen war in meinem von Mode geprägten Hirn gespeichert, aber nicht mehr. Cheren hingegen sog Informationen regelrecht in sich auf, wie ein Durchschnittsmensch seine Spaghetti. Black hatte inzwischen begonnen, diese vielen kleinen Pinns in Nebenfächern seiner Jacke und seiner Tasche zu verstauen. Seine Hand zuckte lediglich leicht bis gar nicht zusammen, wenn die Nadeln in seine Haut stachen. Nahm er es überhaupt wahr? Er wirkte so abwesend, in seine ganz eigenen Gedanken vertieft. Über was grübelte er so intensiv nach? Möglicherweise über mich? Der Professor (mein Gott, er redete noch immer ) erklang in meinen Ohren nur wie ein fortwährendes Hintergrundgeräusch, welches man problemlos ausblenden konnte. Ich musste mich auf White's Stimme konzentrieren, sie flüsterte Black irgendetwas zu. Sie hatte das Kartenmäppchen schon längst in ihre kleine Tasche gestopft. Was teilte sie ihm mit, was ich nicht hören durfte? Sie hatte keinen Grund mit ihm zu sprechen, sie hasste ihn. Sie hatte ihn vom ersten Augenblick an gehasst und wie ich sie kannte, würde sich das nicht so schnell ändern. Also, was sollte das? Der braunäugige Junge erwiderte einige unverständliche Worte in Zusammenspiel mit einem angedeuteten Lächeln. Trauer oder Wut? Wie oft hatte ich mir diese Frage gestellt und mich jedes Mal für Ersteres entschieden. Ich schaffte es aus einem mir unbekannten Grund nicht, auf Menschen sauer zu sein, die ich mochte. Sehr mochte und es mir sogar eingestand. Damit hatte ich noch nie große Schwierigkeiten gehabt. Solche Gefühle verschwanden nicht durch Leugnungen ihrer selbst. Wenn man sich darüber im Klaren war, was in einem vorging, kam man wesentlich besser mit einer neuen Situation zurecht, wie ich fand. "Belle?"
    "Hm?" Der dichte Nebel meiner Gedankengänge begann, sich aufzulösen, als mein Name fiel. Unangenehmerweise musste ich feststellen, dass alle Blicke gespannt auf mich gerichtet waren. Ich schluckte einmal stark, bevor meine Augen aufgescheucht im Raum umher wanderten. Black musterte mich amüsiert, während White enttäuscht den Kopf schüttelte. Allem Anschein nach hatte sie sowieso nichts Anderes von mir erwartet. Cheren hatte ich glücklicherweise nicht in meinem Sichtfeld, trotzdem spürte ich seine Augen in meinem Rücken.
    "Geben Sie sich keine Mühe, Professor.", entgegnete White. "Wenn sie erst einmal ins Träumen kommt, ist sie für längere Zeit nicht mehr ansprechbar." Bei diesen Worten entstand ein neckisches Grinsen in ihrem Gesicht. Natürlich, ich sollte sie nicht allzu ernst nehmen, aber in Black's Gegenwart war mir jeder Fehler doppelt so peinlich. Dementsprechend musste ich doppelt so gut auf meine Wortwahl und mein Verhalten achten. Bereits im nächsten Moment jedoch machte sich mein Mund ohne Einverständnis meines Gehirns selbstständig.
    "Halt deine Klappe, White.", rutschte es aus mir heraus. Die Angesprochene blickte mich verwundert an, das hatte sie wohl nicht erwartet. Genauso wenig wie ich. Sofort schlug ich mir die Hände vor den Mund, in der Hoffnung, jene Geste könnte meine Äußerung wieder einfangen, sie nie meine Kehle verlassen, nein noch besser, sie mein Gehirn nicht denken lassen. Zu spät. Sie waren gefallen. Mein zweiter Fehltritt in so kurzer Zeit - wo sollte das enden? Allein für manche Vorstellungen und Ideen bezüglich bestimmter Per - ... Themen würde meine Mutter mich ohrfeigen, wenn sie Bescheid wüsste. Wie unendlich dankbar war ich über die fehlende Fähigkeit des Gedankenlesens. Obwohl ich persönlich manchmal zu gerne die Gedanken meines Gegenübers kennen würde.
    "Was ich eben gesagt habe, ", wiederholte Lind geduldig, "ist, dass du wohl über die Gabe verfügst, Dinge zu sehen, die Anderen verborgen bleiben."
    "Das Hundemon...", murmelte ich. Naja, 'murmeln' traf es nicht ganz. Ich dachte eher laut. Auf einmal ergab für mich alles mehr oder weniger einen Sinn. Professor Araragi hatte es von Anfang an geplant, uns in die Jotho-Region zu schicken. Sie hatte gewollt, dass wir diese Aufgabe übernehmen, die Lind uns gerade erklärte. "Augenblick!" Wieso in drei Gottes Namen konnte ich mich nie leise bemerkbar machen? Nein, ständig musste es auf diese Weise geschehen. Das blaue Augenpaar, welches sich vorhin bereits gelangweilt einen anderen Blickpunkt gesucht hatte (und ich war nicht sicher, wie ich und meine Paranoia dem gegenüber stehen sollten), ruhte nun ebenfalls wieder auf mir. "Was hat es mit dem Fangen auf sich? Warum ist der Ball zerbrochen?" Der Professor seufzte voller Resignation.
    "Das habe ich leider noch nicht herausfinden können." Während er das sagte, nahm er mit der einen Hand seine Brille ab und rieb sich mit der anderen die Augen. Er wirkte erschöpft, physisch, als auch psychisch. "Ich weiß nur, dass Pokebälle es vehement ablehnen, diese Art von Wesen in sich aufzunehmen."
    "Dann sollten sie eigentlich leicht zu finden sein.", deduktierte White. "Wir müssen bloß auf die Trainer achten, die ihre Pokemon mit sich spazieren führen."
    "Es gibt doch auch wilde Pokemon. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Hundemon jemandem gehörte." Black's Widerrede gefiel mir ausgesprochen gut. Wenngleich es in diesem Fall lediglich eine kleine Äußerung der Korrektur war. so glaubte ich, Black wäre eine der wenigen Personen, die White's Sturheit etwas entgegen zu setzen hatten.
    "Außerdem ist es längst nicht mehr üblich, sein Pokemon in einem Ball aufzubewahren." Ich dankte meiner Mutter für die noble Geste, mir in Sachen Mode und Stil mehr als nur Basiswissen vermittelt zu haben. Selbst in den bizarrsten Situationen konnten die vielen Artikel darüber aus allerlei Zeitschriften, in meinem Gehirn gespeichert, von großem Nutzen sein. "Es ist klassischer, sie mit sich zu führen. So zeigt man, was man hat." Nach meinem letzten Satz machte sich in White's Gesicht ein verstohlenes Grinsen breit. Und dieses Mal gelang es mir fast zu gut, zu entziffern, welcher Gedanke sich im Moment durch ihren Kopf zog. Ja, man konnte diese Redewendung zusätzlich auf etwas Anderes beziehen, doch so hatte ich es wirklich nicht gemeint. Dagegen waren meine Ideen ja Kinderkram. Black hatte ihr Lächeln sofort registriert, er schenkte ihr daraufhin einen künstlich empörten Blick, was sie noch mehr amüsierte. Warum war nicht ich diejenige, der er seinen Augenkontakt widmete?
    "Aber DU kannst sie sehen.", versuchte Cheren so beiläufig wie möglich zu erwähnen. An seinem Tonfall hörte man, dass ihm die Art von Konversation deutlich missfiel. Dennoch war zumindest ich ihm sehr dankbar, denn je schneller wir fertig waren, desto eher machten wir uns auf den Weg in die nächste Stadt. Auf Dukatia City freute ich mich bereits jetzt. Dort gab es so viel mehr als in diesem Provinzkaff Neuborkia.
    "Hier Cheren, das ist für dich." Professor Lind reichte dem Schwarzhaarigen einen kleinen, elektronischen Chip, den er im Folgenden in eine Öffnung seines PokeNav's steckte. "Damit kannst du ungefähr sagen, auf welcher Route oder in welcher Stadt sich solch ein Pokemon aufhält." Nach einigen Sekunden zog Cheren die hoch entwickelte Gerätschaft wieder heraus und gab sie seinem Besitzer zurück. Jeder von uns überprüfte ein letztes Mal, ob er alles dabei hatte, was er brauchte: Black seine Pinns, White ihr Mäppchen und Cheren seinen digitalen Helfer. Ich war die Einzige, die ohne Hilfsmittel auskam. Ich brauchte nichts, außer meinen natürlichen Gegebenheiten und meinen Augen. Ohne ein weiteres Wort verließ einer nach dem anderen von uns zunächst das Hauptlabor, Black allen voran, drängte sich durch den viel zu vollen Flur und entschwand letztlich komplett aus dem Wissenschaftsgebäude. Die Sonne schickte noch immer ihre heißen Strahlen auf uns herab. Im Labor war es wesentlich kühler gewesen als hier draußen.

    Wow schon wieder ein neues Kapitel! Und dann noch so ein langes und wie ich sagen muss schönes dazu ;)


    Man hat richtig gemerkt, das du dir Mühe gegeben hast. Finde ich. Ich weiß ja nicht, wie Andere das sehen, aber mir hat das Kapitel gut gefallen. Du hast Dramatik reingebracht. Ich wäre ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht gewesen, wenn jetzt alles so friedlich und fröhlich weitergegangen wäre, aber das hast du ja gut hinbekommen ;)
    Ich weiß, Bonni wird das nicht gefallen, aber ich finde Misty hier richtig mies. Und ich könnte sie mir sogar so vorstellen! In meiner Vorstellung war sie in dieser Hinsicht schon immer recht.... mehr als beharrlich. Sie versucht, ihren Willen durchzusetzen und das mit allen Mitteln. Als sie da stand und Ash und sie sich so begrüßt haben, hatte ich ja bereits einen Verdacht. Dass sie nicht so leicht aufgeben würde. Dann läuft Ash auch noch neben ihr und interessiert sich gar nicht mehr für sie. Ich kenne solche Situationen und ich konnte Lucia auch aufgrund deiner Beschreibung gut nachvollziehen. Und dann besitzt sie auch noch die Frechheit, ihn zu küssen! Also echt, ich bin kein Pearlshipper, aber Pokeshipper noch viel weniger. Leider hat Lucia ja nicht mehr mitbekommen, wie er sie weggeschubst hat....
    Das im Wald war ja dramatisch. Ash sucht Lucia, Lucia sucht Ash und man rennt bei so einem Schnee noch aneinander vorbei. Ich mag solche Situationen, da kann man viel draus machen. Was du auch getan hast. Diese fiese Misty, tritt sie erstmal und lässt sie dann da liegen. Also das hätte ich nicht einmal meiner schlimmsten Feindin angetan. Obwohl ich das bei Liebe und diesen Dingen natürlich nicht nachvollziehen kann. Auf jeden Fall ein sehr schönes Kapitel. Ich denke mal entweder, du lässt Lucia sterben und Ash bringt sich dann auch um oder Lucia überlebt ganz knapp. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich einen besseren Abschluss finden würde ^^ Aber ich weiß ebenfalls nicht, wie viele Kapitel du noch vorhast, zu schreiben.
    Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt :thumbup:
    Was ich noch sagen wollte: Jetzt ist es mir wieder aufgefallen. Du schreibst daa statt da. Im letzten Kapitel war das nicht so.


    LG

    Ich hab dir ja schon gesagt, ich hatte nicht so große Lust zum kommentieren gestern Abend und es tut mir aufrichtig Leid. Tja, Strafe muss sein. Jetzt bin ich wohl wieder einer der letzte. Bonni, wie kommst du dazu, um die Zeit einen Kommi zu schreiben? Da hab ich schon lange geschlafen xD


    Zum Kapitel: Lucia's Erinnerung an Barry war ja mal süß. Und das vor allem nach dem Kuss mit Paul. Chaos pur. Und endlich ist das Wort gefallen. Liebte. Ich habe mich schon gefragt, wann du es nicht mehr nur andeutest, sondern konkret sagst ^^
    Die Idee mit den Nummern finde ich eine gute Idee und auch übersichtlicher. So müht man sich nicht mit entweder total langen oder auch unübersichtlichen Beschreibungen der Rüpel ab, die ja wohl alle gleich aussehen. Lucia als Nummer 9, eine wichtige Persönlichkeit, was da wohl noch draus wird? Immerhin können die Rüpel, dessen Kleidung sie und Paul tragen, ja nicht für immer in der Felsspalte feststecken. Und Lucia weiß gar nicht so viel über die Pläne von Zyrus wie dir richtige Nummer 9. Ich wittere Probleme :D
    Dass Lucia solche Angst und gleichzeitig solche Wut auf Zyrus hat, ist verständlich. Es kommt etwas Licht ins Dunkel (oder ich habe es bis jetzt einfach überlesen xD ) : Er hat ihren Vater ermordet bzw. ermorden lassen. Da kann ich sie echt nachvollziehen.
    Meine Vermutung bezüglich Lucas hat sich dann doch als falsch rausgestellt. War ja nicht anders zu erwarten :assi: Blaue Augen... Oh, mir ist gerade noch eine Idee gekommen. Aber ich will den Anderen hier nicht die Spannung verderben, falls es doch nicht wahr wird. Genauer gesagt zwei Ideen. Naja, wir werden sehen ^^
    Außerdem interessiert mich auch, was Mars getan hat. Sie scheint ja richtig was vermasselt zu haben, wenn Zyrus sie so abwertend behandelt. Ich bin mir sicher, da hast du dir was Passendes zu überlegt. Und wer weiß, vielleicht kommt ja auch ein bisschen Conjunctionshipping drin vor... :love:


    Weiterhin würde ich dir ebenso wie Bonni raten, an deiner Rechtschreibung und deinem ich sag mal "Tippverhalten" zu arbeiten. Im Großen und Ganzen nicht sooo schlimm, aber wenn es dann doch häufiger auftritt, stört es ein wenig beim lesen.
    Ansonsten sehr schönes Kapitel und ich freue mich schon auf die Fortsetzung!


    LG

    Ach, ich habe dein Kapitel schon gestern Abend gelesen, aber ehrlich gesagt hatte ich nicht so große Lust zu kommentieren. Außerdem hing mir noch eine Deutschhausaufgabe im Nacken. Doch das ist jetzt aus der Welt und ich habe Zeit. Mir sind da schon einige zuvor gekommen, aber das war ja zu erwarten ^^






    Dieses Kapitel hat mir wieder besser gefallen als das Letzte. Wie Bonni schon sagt, du schaffst es, auch wenn du aus der Er-Sicht schreibst, die Gefühl super rüber zu bringen. Genau wie die Gedanken. Ash sorgt sich um Lucia und diese um Ash, das hast du schön beschrieben. Obwohl ich es an manchen Stellen etwas... sagen wir kitschig fand, zum Beispiel, als sie da so durch die Gegend getanzt ist, der Rest hat das locker wieder wett gemacht. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich überhaupt nicht der Typ Mädchen für solche Aktionen bin.
    Ash wurde schon entlassen. Etwas merkwürdig, wenn ich mal so an die deutschen Bestimmungen denke, dass man da noch mindestens 10 Tage bleiben muss und bla bla bla (ich habe so meine Erfahrungen... ), doch recht erfreulich. Immerhin bringt das ja auch wieder neue Möglichkeiten mit sich. Ich gehe nicht davon aus, dass die Sache mit Misty jetzt aus der Welt geschafft ist. Ich mag sie nicht unbedingt so sehr, aber ich weiß genug, um zu wissen, dass sie ziemlich beharrlich sein kann. Und eine Story, in der im Folgenden alles glatt läuft, würde ich von dir ebenfalls nicht erwarten. Also, ich bin gespannt, wie es weitergeht :thumbup:
    Ich hoffe, du machst so weiter wie in diesem Kapitel. Solche Durchhänger können mal passieren, ich weiß, aber dann lass dir ruhig etwas mehr Zeit ;)


    LG

    Ich habe doch so einen kleinen Verdacht, dass uns hier allmählich die Themen ausgehen ^^ Dann werden wir das mal schleunigst ändern!


    Neue Themen:
    -> Wie würde das erste Date von Black & White ablaufen? Wo würden sie hingehen?
    -> Was würde White bzw. Black während ihres ersten Dates denken?
    -> Wie würdet ihr reagieren, wenn Chessshipping wahr würde (also im Spiel) ?






    Wie würde das erste Date von Black & White ablaufen? Wo würden sie hingehen?
    Da ich es generell süßer finde, wenn Jungs einem nach dem ersten Date fragen, gehe ich auch einmal davon aus, dass Black das organisiert. Tja, wo würden sie hingehen. Was ich mir da auf keinen Fall vorstellen könnte, wäre eine Party, eine Disko oder überhaupt ein Platz, wo viele Leute sind. Dafür ist er meiner Meinung nach nicht der Typ und ich denke sogar White würde das ein wenig stören. Zu Hause wäre irgendwie auch nicht angebracht, weil das kommt so rüber, als ob man einem sofort die Eltern vorstellen will und die Hochzeitsglocken läuten. Kino fände ich auch weniger angebracht, weil man da nicht reden kann. Und da ich jetzt alles aufgezählt habe, was ich NICHT gut finde, komme ich zur eigentlichen Frage zurück ^^
    Ich glaube, er würde sie in ein schönes Restaurant einladen. Nicht zu "spelunkenhaft", aber auch nicht zu fein. Eben genau das richtige Maß. Er würde denke ich auch nicht ZU schicke Klamotten anziehen, nicht seine Alltagskleidung, doch auch keinen Anzug. Was White sich in der Hinsicht anziehen würde... Sie wäre wohl nicht der Typ für lange, edle Kleider, trotzdem würde sie vielleicht einmal über ihren Schatten springen und ein Kleid anziehen, oder eine schöne Hose in Kombination mit einem wirklich außergewöhnlichem Oberteil, was sie sonst noch nie anhatte. Wenn sie dann endlich mal im Restaurant angekommen sind, würden sie sich erstmal hinsetzen und leicht nervös und schweigsam die Speisenkarte studieren, nur um dem Kellner in möglichst wenigen Worten zu sagen, was sie nehmen xD Für beide wäre das sicher eine vollkommen andere Situation als vorher und keiner würde sich zunächst wirklich trauen, ein Gespräch anzufangen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Satz "Wir haben also ein Date." fallen würde ^__^ Doch ich glaube, spätestens wenn das Essen kommt, würde sich ein Gespräch entwickeln und die Atmosphäre würde lockerer, irgendwann MUSS ja einer was sagen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wäre dieses Problem aus der Welt geschafft und es würde ein schöner, lockerer Abend :)


    Wie würdet ihr reagieren, wenn Chessshipping wahr würde (also im Spiel) ?
    Wahrscheinlich würde ich erstmal 10 Minuten oder so den Bildschirm meines Ds anstarren, bis ich kapiert hätte, was da gerade passiert ist. Also am deutlichsten wäre da ja wohl ein Kuss zum Ende des Spiels ^-^ Dann würde ich vor Freude oder Euphorie oder irgendwas dazwischen anfangen, zu heulen und meiner Mutter damit in den Ohren liegen, obwohl sie überhaupt nicht wüsste, worum es eigentlich geht xD Aber ich wäre auf jeden Fall total happy, dass immerhin eines meiner Lieblingsshippings wahr geworden wäre.




    So, ich hoffe, hier ist demnächst wieder etwas mehr los. Grüße an alle hier :bear:

    So, nach längerer Zeit ist wieder ein neues Kapitel da. Irgendwie hat es mich mehr Mühe gekostet, diesen Teil zu schreiben, trotzdem ist er länger geworden... Ich hoffe, dass es demnächst flüssiger voran geht und die Schule mich nicht zu sehr einnimmt ^__^
    Danke für eure lieben Kommis :kiss: Dieses Mal ist es sogar ein Zweiteiler, weil das, was ich noch geschrieben habe, für ein Kapitel wirklich zu lang wäre xD



    Gemischte Gefühle


    (Belle)
    "Ach, und wie, wenn ich fragen darf?", erkundigte sich White. "Wenn Sie sich bitte ein klein wenig präziser ausdrücken könnten, würden mit Sicherheit ALLE Personen in diesem Raum verstehen, worum es geht." Ja, unsere alte White. Sie war, was Formulierungen betraf, schon immer sehr direkt gewesen. Meiner Meinung nach hatte sie sich nie wie ein wohlerzogenes Mädchen verhalten; nie stets aufmerksam den Worten gelauscht, die man ihm widmete oder sich mit kultivierten Menschen unterhalten. Nein, dieses tiefblau-äugige Individuum vor mir hatte es früher vorgezogen, mit Jungs Fußball zu spielen und sich dreckig zu machen. Ich hatte sie dabei des Öfteren beobachtet, von meinem Zimmerfenster aus. Wie sie rannte, sich austobte, lachte. Ihre Eltern hielten es wohl für vollkommen selbstverständlich, dass ein Mädchen normal mit Jungs Zeit verbrachte, sich mit ihnen verabredete. Meine Mutter hingegen war da ganz anderer Ansicht. Vor allem, was das andere Geschlecht anging.
    "Nein, so ein leichtlebiges Mädchen wirst du mir nicht.", erklärte sie mir immer. "Mit einem Jungen, den du später heiraten wirst, kannst du von mir aus so viel Spaß haben, wie du willst. Hauptsache, dieser jemand wird dein Gemahl. A propos, gleich kommen Freunde von uns zu einem gemeinsamen Abendessen. Ihr Sohn wird ebenfalls dabei sein. Zieh dir doch etwas Hübsches an." Ununterbrochen luden sie und mein Vater Leute mit Söhnen in meinem Alter ein, angebliche "Bekannte". Doch bei manchen hatte ich das Gefühl, meine Eltern sähen sie zum zweiten, allenfalls dritten Mal. Sogar mit Cheren, meinem besten Freund, hatten sie versucht, mich zu verkuppeln. Er war die große Ausnahme, der Junge, zu dem ich eine freundschaftliche Beziehung hegen durfte. Ob sie dachten, er hatte bei mir aufgrund dessen einen Vorteil? Da lagen sie sowas von daneben. Gefühle konnte man nicht erzwingen. Entweder, sie entwickelten sich, waren da, oder nicht. Und ohne beleidigend werden zu wollen: Cheren war ein toller Kumpel, keine Frage, aber in Sachen Liebe überhaupt nicht mein Typ. Er war zwar klug und freundlich und verfügte über alles, was einen guten Freund ausmachte, doch er besaß nicht das gewisse Etwas, das ihn hätte zu einem ganz besonderen Menschen für mich werden lassen. Jener Satz war schon früher meine Rettung in letzter Sekunde gewesen. Hatte meine Mutter es geschafft, dass ich mich mit einem Jungen ihrer Wahl wiederholt traf und sie dann so allmählich in Hochzeitsstimmung kam, hatte ich sagen können:
    "Es tut mir Leid, Mutter. Ich finde ihn wirklich nett und süß, aber er hat nicht das gewisse Etwas." Unglücklicherweise hatte das zwangsläufig zur Folge, dass ich mich von dem jeweiligen Jungen trennen musste oder er, sobald er es mitbekam, verließ mich. In diesen Zeiten hatte Cheren mich so gut es in seiner Macht stand unterstützt, später auch White, als wir endlich befreundet waren. Denn sie war im Grunde das genaue Gegenteil von mir: Ungezähmt, rebellisch und lange nicht so höflich wie ich. Ich weiß noch, wie wir uns richtig kennen gelernt haben.
    Cheren und ich hatten einen heftigen Streit hinter uns. Worum es dabei ging? Eine Lapalie, die mir wegen ihrer Unbedeutsamkeit wieder entfallen war. Über Stunden hinweg lag ich in unserem prunkvollen, bunten Garten und starrte in den azur-blauen Himmel. Eine angenehme Brise umspielte mein erwärmtes Gesicht, er ließ hin und wieder ein paar wenige, flauschig weiche Wolken vorbei ziehen. Sie waren nicht so verkantet wie ich, sondern perfekt abgerundet. Wie hatten wir uns wegen so etwas Lächerlichem dermaßen bekriegen können? Das war es nicht wert. Unsere Freundschaft hatte schon so manche Tiefen beinahe unbeschadet überstanden, warum nicht auch das? Es war nicht einmal gewollt gewesen. Eine Affekttat, die Situation hatte sich so ergeben. Ich hätte ihn nicht anbrüllen dürfen oder reflexartig auf seine Worte hin meine Hand heben, um ihn zu schlagen. Zum Glück hatte er wenigstens das noch rechtzeitig verhindern können. Kurz, bevor meine bloße Handfläche sein Gesicht erreicht hatte, packte er mein Handgelenk und hielt es fest. Aber es war meine Absicht gewesen, ihn zu treffen. In diesem Moment hatten wir uns direkt in die Augen gesehen. Er in meine tränenerfüllten Grünen und ich in seine von allem enttäuschten Grauen. Er hatte meine Hand losgelassen, sich umgedreht und war gegangen - ohne ein Wort. Ich hatte ihm hinterhergestarrt, gesehen, wie er immer kleiner wurde und dieser Hauch eines Menschen schließlich in einem Haus verschwand.
    So konnte es nicht weitergehen. Mein schlechtes Gewissen und meine Schuldgefühle fraßen mich langsam von innen auf. Es würde meine Schuld bleiben, für immer, das war mir bewusst. Doch wenn ich mich nicht bei ihm entschuldigte, bestand eine Chance von exakt null Prozent, dass wir je wieder miteinander redeten oder dem Anderen in die Augen blicken konnten. Ich beschloss, es sofort zu erledigen. Von meiner Entscheidung überzeugt sprang ich auf und machte mich auf den Weg zu Cheren's Haus. Die Bäume, Büsche und Häuser rauschten wie verschiedenfarbige Silhouetten an mir vorbei, nicht beachtenswert. Einige Leute riefen mir ein freundliches "Guten Tag, Belle!" zu, doch ich brachte nur ein von Japsen unterstrichenes "Keine Zeit" hervor. Wenn meine Mutter das wüsste, sie würde mich erwürgen. Denn sie hatte mich gelehrt, stets freundlich und höflich zu sein, also auch jeden zu grüßen, der mich grüßte. Nur gab es in diesem Augenblick wichtigere Dinge. Keuchend und leicht verschwitzt kam ich vor seiner Haustür an. Das weiße Holz bildete zu den hell-blauen Wänden einen schönen Kontrast. Während ich erschöpft nach Luft rang, drückte mein Finger ununterbrochen auf die Klingel. Mein Herz raste so schnell wie nie zuvor. Ob das von dem Tempo kam, mit dem ich hierher geeilt war oder von dem Wissen, gleich schwer zu äußerne Worte aussprechen zu müssen, wusste ich nicht. Mir war nur bewusst, dass ich es tun musste, uns und unserer Freundschaft zuliebe.
    Ungeduldig wartete ich, schritt auf und ab und hämmerte diverse Male gegen die Tür - vergebens. Niemand öffnete mir. "Cheren, jetzt mach endlich auf! Ich weiß, dass du da bist!" Keine Reaktion. Wieso war er so ein Sturkopf? Sah er nicht, wie sehr mich diese Sache quälte? Ich wollte sie aus der Welt schaffen und er... Geknickt drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zurück zu meinem Haus. Eine stumme Träne zog ihre Bahn über meine Wange. Sie blieb kurz am Ende meines Gesichts hängen, bis sie dann fast wie in Zeitlupe auf den Boden tropfte, im Staub des Weges einen dunklen Fleck hinterließ. Wenn er das sähe, würde er sich umentscheiden? Ich wagte es, zu hoffen. Doch das Bewusstsein meiner Schuld zerstörte dieses kleine Licht, ohne zu zögern. Mit so einem fiesen Mädchen wie mir wollte niemand befreundet sein, auch nicht Cheren.
    Durch meinen dichten Tränenschleier erkannte ich lediglich schemenhaft den trockenen Weg vor mir und das Gras, welches seitlich davon wuchs. So grün, so frisch, so... Moment. Gras! Hastig wischte ich meine Tränen weg und pries die Zuversicht, die damit in mir aufkeimte. Es war eine winzig kleine Möglichkeit, zugegeben, aber man sollte in meiner Situation nichts unversucht lassen. Ich drehte mich um und rannte zurück zu seinem Haus. Die schwarzen Dachziegel glänzten in der Sonne, aus bestimmten Blickwinkeln raubten sie mir die Sicht. Egal. Trotzdem spurtete ich weiter. Dieses Mal hieß mein Ziel nicht 'Haustür', sondern das, was sich dahinter und überhaupt hinter dem gesamten Steinklotz befand: Der Garten. Ich stürzte durch das Beet des Vorgartens (meine armen Schuhe), an der Seitenwand seiner Behausung entlang bis hin zu seinem eigenen Stück grün. Hier hatten wir oft gelegen, in den Himmel gesehen und uns unterhalten. Ab und zu hatte seine Mutter uns Obstsalat gemacht oder Limonade. So viele Stunden hatten wir auf diesem Rasen verbracht. Nicht zu vergessen die Laubschlachten im Herbst und die Schneeballkriege im Winter. Da hatten Schneemänner und -engel natürlich nicht gefehlt. Der Gedanke an das Absterben dieser 'Tradition' zwischen uns ließ mir einen eiskalten Schauer den Rücken herunterlaufen.
    Ich bog ab um die Hausecke, um in seinen Garten zu gelangen. Die letzte Hürde, die mich noch von einer Entschuldigung trennte. Davon, mein Gewissen einigermaßen zu beruhigen. Doch der Anblick, der sich mir dort bot neben all den blühenden Büschen und grün strahlenden Bäumen - sollte ich eher Wut oder Trauer empfinden? Abgrundtiefen Hass? Eine Mischung aus allem? "Cheren!" Meine Stimme überschlug sich beinahe vor Zorn. Genau so sollte es eigentlich auch sein, wäre dieser Hauch Verzweiflung nicht zu hören gewesen. Es verriet mich, wenngleich es die gewünschte Wirkung erzielte. Ruckartig wandte der Schwarzhaarige den Kopf in meine Richtung. Diese Bewegung verursachte solch einen Schwung, dass der zuvor noch sitzende Cheren nun im Gras lag. Sollte ich auf ihn sauer sein oder auf die Person, die dicht neben ihm hockte und mich triumphierend angrinste? "Was soll denn das? Wir streiten uns und du hast nichts Besseres zu tun, als dich mit IHR abzulenken?!" Jetzt drangen erneut Tränen aus meinen Augen, scharenweise. Sie benässten mein oranges Kleid und den grasigen Boden, auf dem ich stand. Wie konnte er das tun? Bedeutete ihm unsere Freundschaft gar nichts mehr? Jetzt erhob sich das braun-haarige Wesen neben ihm und half ihm auf die Beine. Sie schaute mich vorwurfsvoll an.
    "Achte nicht auf sie.", sagte sie zu Cheren. "Eben meintest du noch, ihr hättet euch zerstritten, es wäre vorbei. Lass die Vergangenheit hinter dir und uns da weitermachen, wo wir so unfein unterbrochen wurden."
    "Pah!", schnaubte ich und stapfte wütend auf die Beiden zu. Ich zog Cheren am Arm von ihr weg. "Ihr habt noch nichts gemacht, eure Gesichter waren so weit voneinander entfernt." Mit zwei Fingen verdeutlichte ich den Abstand, den ich meinte. Ich musste gestehen, es war nicht gerade viel.
    "Aber wir hätten, wenn du nicht einfach hier reingeplatzt wärst!", fauchte seine neue Freundin und zerrte ihn zurück auf ihre Seite.
    "Du hast hier überhaupt nichts zu melden, klar? Cheren und ich sind schon sehr viel länger befreundet und - "
    "Schluss, es reicht!" Zu meiner Verwunderung war es Cheren, der sich dieses Mal lautstark bemerkbar machte und sich von uns beiden losriss. "Wenn ihr euch beruhigt habt, sagt mir Bescheid!" Aufgebracht verschwand er hinter der gläsernen Terassentür in seinem Haus, ohne uns auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Dergleichen hätte ich von ihm nicht erwartet, er versuchte normalerweise immer, Konflikte mit Hilfe von Worten zu lösen, nicht, indem er floh. Dennoch hatte er eben dies gerade getan.
    "Ist der immer so?", fragte mich die Braunhaarige hörbar irritiert. Dass sie überhaupt so 'normal' mit mir sprach, mich also nicht verbal angriff, bezeugte ihre Fassungslosigkeit.
    "Nein, eigentlich nicht.", antwortete ich knapp. Meine Augen waren nach wie vor auf die Terassentür meines Freundes gerichtet. Sie wollten erkennen, was sich innerhalb dieser vier Wände zutrug, doch die Scheiben spiegelten das helle Sonnenlicht zu sehr. Es blendete.
    "Also, so einen Freund würde ich an deiner Stelle nicht wollen." Ihre Worte schmerzten. Sie verletzten mich, weil sie Cheren beleidigten. Und ich konnte es schlecht ab, wenn jemand über meine Freunde urteilte, bevor er sie richtig kannte. "Ich kann verstehen warum du ihn verlassen hast."
    "Wovon redest du eigentlich?", hakte ich nach. Jetzt drehte ich meinen Kopf zu dem frechen Mädchen neben mir. Davor hatte ich es vermeiden können, sie anzusehen, aber jetzt wurde es mir zu wirr.
    "Na, ihr wart zusammen, oder etwa nicht? Ich habe euch oft gesehen, wie ihr geredet habt oder spazieren gegangen seid." In ihren Worten lag so viel Unschuld und gleichzeitig ein Maß an Ahnungslosigkeit, das im Grunde nicht mehr zu übertreffen war. Zunächst entlockte es mir ein zurückhaltenes Kichern, was sich schließlich zu einem ausgiebigen Lachen steigerte.
    "Du hast geglaubt, wir wären zusammen?", gackerte ich, amüsiert über meine eigenen Worte. Denn zwischen dem gepressten Ein- und Ausatmen und den verzweifelten Versuchen, mich wieder zu beruhigen, hatte selbst ich kaum etwas davon verstehen können, was ich da so von mir gab. Man konnte nicht sagen, dass der verdatterte Gesichtsausdruck der Brünetten mir dabei half, meine Beherrschung wiederzuerlangen. Nachdem die erste Phase des Lustigseins der Situation in meinem Kopf überwunden war, kehrte mein Verstand allmählich wieder zurück, somit auch die harte Realität. "Nein, da liegst... du falsch. Wir sind seit Ewigkeiten beste Freunde, nicht mehr und nicht weniger." Während ich das sagte, wischte ich mir dir letzte Lachträne aus meinem Gesicht.
    "Du... kannst gut mit Worten umgehen. Respekt. Hätte ich von einem Mädchen wie dir nicht erwartet."
    "Ich konnte mich ja dir gegenüber nicht geschlagen geben.", erwiderte ich sacht lächelnd.


    Nach diesem Ereignis hatten sowohl White als auch ich uns bei Cheren für unser Verhalten entschuldigt. Wir verabredeten uns immer öfter gemeinsam und merkten, dass der jeweils Andere doch nicht so übel war, wie man zu Anfang dachte. Später hatte White mir gestanden, dass sie mich hatte eifersüchtig machen wollen, um mir eins auszuwischen, sie aber in Wirklichkeit nie mehr als Freundschaft für Cheren empfunden hatte. Das bewies ja wohl eindeutig: Mädchen konnten mit Jungs Zeit verbringen und sich mit ihnen verabreden, ohne sich gleich zu verlieben. Ob es für Cheren zutraf, wagte ich stark zu bezweifeln. Nicht nur dieser 'Fast-Kuss' damals, ebenfalls sein Verhalten in White's Gegenwart. Wenn er nicht in sie verliebt war, dann wusste ich auch nicht.
    "Ja, das kann ich.", riss Professor Lind mich aus meinen Gedanken. Ich hatte fast vergessen, dass er ja auch noch da war. Das kam wohl daher, weil sich wirklich bemerkenswert süße Personen in meiner Nähe aufhielten. Und wenn das der Fall war, neigte ich dazu, alles Andere um mich herum zu vedrängen. Ich riskierte einen Blick in das Gesicht dieser Person. Seine Augen, so tiefbraun wie feinste Schokolade, sahen direkt in meine und ich meinte, eine peinliche Röte in meine Wangen steigen zu spüren. Diese Spiegel seiner Seele strahlten eine solch unglaubliche Wärme aus, ich hätte mich am liebsten für immer und ewig damit umgeben. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab. Es brachte mich auf bestimmte Gedanken. Zum Beispiel die Idee, diesen viel zu großen Abstand zwischen uns kurzerhand auf null zu reduzieren, den Rest der Welt und alle damit verbundenen Probleme zu vergessen. Doch es sollte nicht sein - nicht hier oder jetzt. Also musste ich mich wohl oder übel mit der Vorstellung und der Vorfreude darauf begnügen.
    Unterdessen war Lind aufgestanden und hatte mehrere Dinge aus einer Schublade hervor gekramt. Eines davon war eine schwarze, scheinbar metallene Box. Er stellte sie demonstrativ neben White auf den Tisch, auf dem sich die junge Trainerin niedergelassen hatte. Natürlich, wie könnte es denn anders sein, zog sie den Behälter näher zu sich und öffnete ihn. Ich bemerkte, wie Black ihr einen mahnenden Blick zuwarf, den sie nicht ansatzweise wahrnahm. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sie es schlichtweg nicht interessierte, wovon ich eher ausging. Höfliches Fragen war nie ihre Stärke gewesen. Sie betrachtete den Inhalt des Kastens leicht kritisch, ehe sie ohne größere Umschweife hineingriff und einen kleinen, mit einer Nadel versehenen Pinn herausholte. Er erinnerte mich an diese kleinen Figürchen aus dem Spiel "Mensch, ärgere dich nicht" . Nur, dass letzte Pinns keine langen, spitzen Nadeln an ihrer Unterseite hatten. "Das ist für Black."
    "Und was soll er damit?", frotzelte White und untersuchte den kleinen Gegenstand genauer. Ihre Fingerkuppen inspizierten die tatsächliche Spitze des dünnen Metallspeers in Miniaturformat.
    "Ihm soll die ehrenvolle Aufgabe zuteil werden, die Zahl eurer Fänge zu erhöhen."
    "Wie meinen Sie das, unsere Fänge?", meldete sich Cheren zu Wort. Dieser Professor war mir nicht sonderlich sympatisch, jedes seperate Detail musste man ihm praktisch aus der Nase ziehen. Er liebte es wohl, uns auf die Folter zu spannen, oder aber er war zu dumm, zu kapieren, dass jene Umstände, von denen er uns berichtete, für uns lange nicht so offensichtlich waren. Allmählich verfinsterte sich meine Stimmung und ich hätte Lind am liebsten angeschrien, er solle sich gefälligst klarer ausdrücken, doch ich musste meine höfliche Fassade wahren. Für mich und für...
    "Wie wahrscheinlich ist es deiner Meinung nach, dass vier Jugendliche in eine Region erfüllt von Mord und Totschlag teleportiert werden und zu alle dem noch einem höchst brutalen Pokemon begegnen?" Er beäugte Cheren mit einem herausfordernden Lächeln, als ob er auf eine alles Andere als dumme Antwort wartete. Zum Glück hatte er nicht mich gefragt. Wenn es um Mathe und Denksportaufgaben ging, war Cheren der Meister unter uns. Ohne Zweifel, Black hatte wohl ebenso viel Talent wie mein bester Freund, dennoch war meine neuste Bekanntschaft wahrlich nicht so sehr fixiert auf Zahlen und Variablen. Dafür besaß er als Ausgleich ausreichend andere Qualitäten, die Cheren's logischem Denken trotzten. Eigenschaften, die spezielle Reize ausübten.
    "Meinen Sie Schicksal?"
    "Nein, nein, mein Lieber. Ich als Wissenschaftler glaube weder an Zufälle noch an höhere Mächte. Jedoch von ich von freiem Willen überzeugt."
    "Sie glauben, Araragi wollte es so? Ist es das?", vermutete Black. Er machte Anzeichen dafür, aufstehen zu wollen, also musste ich zu meinem Bedauern auf seine Nähe verzichten. Plötzlich fühlte ich mich so kalt, so leer - und allein. Ich konnte in keinster Weise etwas dagegen unternehmen, es ließ sich nicht abschalten oder ausblenden. Dieses Gefühl hatte mich schon übermannt, als ich ihm das erste Mal in die Augen gesehen hatte, dort auf der Lichtung. Seine Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft war überwältigend. Wenngleich ich es besser wusste, war es eine schöne Vorstellung, diese Werte kämen nur bei mir zum Vorschein, bei keinem anderen Mädchen. Doch wahrscheinlich würde er jedem Menschen in Not ohne mit der Wimper zu zucken zu Hilfe eilen, falls nötig. Allein der Gedanke daren, wie er ein Mädchen, welches nicht ich war, anschaute, erzeugte in mir eine zunehmend heißer werdende Flamme der Eifersucht. Dennoch war ich nicht dazu befähigt, dies zu verhindern, da White ein Mädchen und zudem Teil unserer Gruppe war. Sie redete demnach fast zwangsläufig mit Black, mehr oder weniger. Dieses Problem war es wert, darüber nachzudenken. Noch brauchte ich wohl nicht einschreiten, sie stand ihm ja nicht gerade sehr freundschaftlich gesinnt gegenüber. Noch nicht. Wer wusste, ob sich das nicht änderte? Niemand konnte seine eigenen Empfindungen beeinflussen, das kannte ich nur zu gut - sie passierten ohne Vorwarnung. Gab es eine Möglichkeit, dem vor zu beugen? Zur Not hatte ich zwar meine Methoden für Angelegenheiten solcher Art, doch man musste potenzielle Probleme bereits im Keim ersticken. Und jetzt passierte gerade das, was ich eigentlich hatte vermeiden wollen: Black verweilte neben White und begutachtete die stählerne Box und ihren Inhalt. Bei ihr, nicht bei mir stand er. "Sollen wir diese Pokemon zähmen?" Er hatte viel im Kopf, das musste man ihm lassen. Seine Auffassungsgabe und seine Schlussfolgerungen waren sensationell einfach, wenn man sie so hörte. Ich bezweifelte, dass ich bei so wenig zur Verfügung stehenden Informationen darauf gekommen wäre. Cheren schien es ebenfalls zu wundern, gleichzeitig jedoch sehr zu verärgern. Klar, er war nicht mehr der Einzige unter uns, der schnell und meist richtig über eine Situation urteilen konnte. Ein bisschen tat er mir Leid, das war bis jetzt immer das gewesen, womit er sich hatte identifizieren können. Wenn einem das genommen wurde....
    "Sozusagen. Ich weiß zwar nicht genau, was diese Pokemon befallen hat, doch mit Hilfe meiner Erfindung lässt sich das Problem ganz leicht eliminieren. Trifft die Nadel auf ein Pokemon, schließt es dessen Aggressivität in sich ein und verwandelt sich in eine Spielkarte. Und hier, White, kommt dein Part."

    Ok ich neige leicht dazu, zu weinen, doch ich konnte mir das Ende einfach nicht verkneifen. Denn wenn ich eine Story anfange zu lesen, dann auch bis zum Ende
    Es hätte sich noch viel aus deiner Geschichte entwickeln können, ja, aber leider sollte es wohl nicht so sein. Ich bin dir nicht böse darum, nein, ich mag Stories mit Happy End nicht. In dem Punkt wird Bonni mir mit Sicherheit zustimmen. Und ich liebe dein letztes Kapitel. Ganz ehrlich, ich liebe es. Es hatte denselben, wenn nicht einen besseren Standart als deine anderen Kapitel. Allein der Traum oder der Halbschlaf, was auch immer es war, hat mich schon zum nachdenken gebracht. Irgendwie kam es so rüber, als ob sie absichtlich noch einmal an ihr ganzes Leben denkt, in dem Bewusstsein, dass es bald zu Ende sein würde.
    Busse, die den Hang hinabstürzen.... Etwas abwegig, aber wenn man heutzutage sieht, was Reisebussen alles passiert... Eine gute Idee, wie ich finde :thumbup:
    Die Schreie und alles, einfach perfekt beschrieben, ich kann es nicht anders sagen. Besonders im letzten Abschnitt des Kapitels und auch von Maike's Leben hast du alles so authentisch gestaltet, sogar da war ich schon am heulen ;( Es war so gefühlvoll, als ob man selbst Maike wäre. Ich hätte in ihrer Lebenslage wahrscheinlich genau dasselbe gedacht. Oh mein Gott ich liebe solche Geschichten und deine dabei ganz besonders. Ich muss Bonni noch einmal Recht geben. Für dieses Kapitel gehört dir die Krone.


    Schade, dass es nicht mehr weitergeht, aber es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich mir diese Geschichte durchlese. Du hast eine ganz besondere Schreibweise, kann man nicht anders sagen. Vielleicht schreibt man ja mal wieder :)


    LG

    Oh ja, die Überschrift war verräterisch ^__^


    Aber das hast du dann ja im letzten Moment noch hingebogen. Ein Schwarm verrückter Mädchen, die kreischend im jemanden herum stehen, ja das ist dann wohl Drew. Es amüsiert mich immer wieder, die Sache mit seinen Fangirls. Und du hast es wirklich total realistisch beschrieben, genau so stelle ich es mir auch immer vor ^^ Aber dass diese Frauke tatsächlich die Frechheit besitzt, ihn einfach so küssen zu wollen, an der Stelle hab ich wirklich mit offenem Mund weitergelesen xD Bis zur letzten Sekunde hat es so ausgesehen, als ob sie damit durchkommen würde, du hast die Spannung super aufrecht erhalten. Ich fiebere immer regelrecht mit =)
    Und es interessiert mich immer noch brennend, was Drew denn da über Ai gesagt hat. Beziehungsweise, was Tobias ihr in der Hinsicht erzählt hat. So eine Reaktion sieht man nicht alle Tage. Trotzdem habe ich ja so eine Vermutung, die sich in ihren Verhalten in gewisser Weise auch bestätigt, aber die wird eh wieder nur Müll sein, also belasse ich es dabei :D
    Sie küssen sich glücklicherweise nicht, doch eine rote Rose? Pah, die sind nur für Maike reserviert. Ich fange an, Ai immer mehr zu hassen. Sorry, ist aber so. Die hat ihn gar nicht verdient. Sie hat lange nicht so viel durchgemacht wie Maike und soll immer alles bekommen? Ne, das wäre unfair.
    Drew bleibt da ganz allein im Pokemon-Center zurück und Maike haut mit Ash ab. Tja, Strafe muss sein ^^ Obwohl es ja ein wenig fies von Ash war, aber man muss dabei erwähnen: Maike hätte nein sagen können. Hätte. So ein kleines Wort und so viel Bedeutung.


    Rechtschreib- oder Tippfehler habe ich das Gefühl, sind weniger geworden. Ok, krasses Deutsch :assi: Auf jeden Fall wieder ein schönes Kapitel. Die Spannung ist weiterhin da und ich freue mich natürlich wie immer auf die Fortsetzung!


    LG

    Hey Bonni
    Auch hier wünsche ich dir noch einmal alles alles Gute <3


    Es war wirklich immer schön, mit dir zu schreiben. Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll. Ich hoffe, du weißt, was ich damit sagen will ^^


    Alles Liebe und ich hoffe, du hattest einen schönen Tag :bear:

    Ah, auch hier ist ein neues Kapitel on.
    Aber das lange Warten hat sich doch gelohnt ^^


    Zu deinen Rechtschreibfehlern: Ich weiß, du hast dich vorher entschuldigt und ich werde das jetzt auch nicht an die ganz große Glocke hängen. Ich persönlich achte auf sowas nur, wenn es Überhand nimmt. Bei dir war es, sagen wir mal, an der Grenze. Lass dir ruhig mehr Zeit beim abtippen und schaue deinen Text noch ein- bis zweimal durch, bevor du ihn postest.
    Dann ist mir aufgefallen, dass du dich an einigen Stellen sehr oft wiederholt hast. Es liest sich einfach nicht so schön, das ist alles. Außerdem machen verschiedene Wörter derselben Bedeutung das Kapitel spannender und abwechslungsreich. Nur so als Tipp. So viel dazu.


    Vom Inhalt her: Misty war ja echt gemein und das hatte ich nicht von ihr erwartet. Vor allem nicht nach dem vorherigen Kapitel. Ich hatte wirklich gedacht, sie hätte sich geändert. So gemein wie sie zu Lucia ist (man kann es ihr eigentlich ja nicht wirklich verübeln, wenn man verliebt ist... ) , jetzt habe ich aber noch einen Grund mehr, sie nicht zu mögen ^__^ Wo sie dann wohl hingegangen ist, nachdem sie Lucia das offenbart hat? Vermutlich spricht jetzt hier meine Paranoia, aber ich glaube nicht, dass wir sie zum letzten Mal gesehen haben ^^
    Ehrlich, ich war nach dem letzten Kapitel davon ausgegangen, dass Ash gestorben wär. Es hat so viel darauf hingedeutet. Doch nein, du spannst uns weiter auf die Folter. Die Gefühle hast du übrigens wesentlich besser beschrieben als in den letzten Teilen, hier hast du dir richtig Mühe gegeben. Das hat mir besonders gut gefallen! Obwohl ich ja weder ein Fan von Ash noch von allzu kitschigen Dingen bin, kann ich Lucia nachvollziehen. Zwar weiß ich nicht, wie das ist, wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt, aber ich denke, du beschreibst das hier einigermaßen passend :thumbup:


    Also, jetzt musst du dein Niveau halten. 8-)
    LG

    Oh mein Gott meine Befürchtung von gestern Abend hat sich doch befürchtet...
    Ja, ich habe mir noch einige Tränen aufgehoben. Einige sehr viele. Als Kaito aus dem Fenster gesprungen ist, dachte ich, er könne noch fliehen, also lebend davon kommen, auch wenn er Merkur dafür zurücklassen müsse. Leider leider ist es dann ja anders gekommen. Erst verliert Merkur vollkommen ihr Vertrauen in ihn, will ihn sogar selbst umbringen (was ich völlig verstehen kann) und dann macht sie es nicht und Jupiter kommt. Spätestens da war für mich klar, dass er sterben würde... *Heul*
    Das Feuer und den Schmerz hast du einfach klasse beschrieben. Da gibt es nichts zu meckern. Ich fand es echt sooo romantisch, dass er ihr noch gesagt hat, er liebe sie... Das hatte ich mich auch fest gewünscht, siehe da, es ging in Erfüllung. Wenigstens ist er jetzt bei seinem Partner, wie er schon gesagt hat...
    Nun zu Merkur: Endlich hat sie sich gegen Jupiter gewehrt. Oder es zumindest versucht. Eigentlich hätte ich jetzt von ihr erwartet, dass sie sich auch umbringen lässt, sie hat ja im Prinzip nichts mehr, für das es sich zu leben lohnt. Aber dann wäre deine Story ja schon zu Ende und so leicht machst du es nicht ^^ Mal sehen, wen sie jetzt zurückholen will. Denn theoretisch könnte sie ja auch mithlife von Palkia und Dialga Marco zurückholen... Obwohl, nee, Jupiter wäre da auf jeden Fall gegen. Naja, bleibt wohl doch nur Drew, wie zu Anfang der Geschichte.
    Ein paar Rechtschreib- und Tippfehler habe ich gefunden, aber naja, bei so einem Kapitel *Träne wegwisch*....


    Ich bin mal gespannt, wie es mit ihr weitergeht :thumbup:
    LG

    Ach, ich kann es auch nicht lassen. Es sind noch nicht einmal alle Mitglieder wieder dabei und ich starte schon meinen zweiten Beitrag ^^
    Mizuna: Natürlich denke ich (so wie wahrscheinlich jeder Andere hier) dass du eine gute Leiterin sein wirst. Ich bin, was das angeht, sehr zuversichtlich ;)
    Aber dann mal zurück zu den Themen:




    Welche Farben passen zu Chessshipping?
    Naja, da "Chess" so viel wie "Schach" heißt, denke ich, passen auch die Farben schwarz und weiß am besten, oder nicht? Unabhängig vom Namen der beiden hätte ich diese beiden Farben (wenn man sie so nennen kann, einige meinen ja nein) gewählt, weil es einfach schlicht ist und nicht grell. Ich habe so eine Angewohnheit, bestimmten Shippings Farben zuzuordnen und hier finde ich, könnten weiß und schwarz nicht besser gesetzt sein. Zwei Gegensätze, im Grunde völlig verschieden und sie ziehen sich dennoch an. Außerdem passt es meiner Meinung nach auch zu den Charaktereigenschaften, die wir bis jetzt bei Black und White festgestellt haben. White ist natürlich die Farbe weiß, ein unbeschriebenes Blatt, das nur darauf wartet, angemalt zu werden sprich Abenteuer zu erleben. Black, also die Farbe schwarz, ist eher verschlossen und zurückhaltend, braucht etwas länger, um sich der Welt und seinen Mitmenschen zu öffnen.
    Ok, bevor ich hier allzu philosophisch werde, komme ich lieber zum nächsten Thema xD

    Wie würde White versuchen, Black zu zeigen, dass sie gerne mit ihm zusammen wäre?
    Puh, da muss ich nachdenken. Also, wenn ich das richtig sehe, gehen wir hier ja davon aus, dass die beiden sich ziemlich gerne ärgern und übertrumpfen wollen. Zumindest White. Darauf basierend würde ich sagen, dass es bis dahin erstmal ein laaanger Weg ist. Bis sie dann endlich eingesehen hat, dass sie Gefühle für ihn hegt und alles. Und dann muss sie sich ja auch sicher sein, dass sie mit ihm zusammen kommen will. Vielleicht, aber nur vielleicht würde sie versuchen, etwas netter als vorher mit ihm umzugehen. Also ihn nicht ständig herunter zu machen oder mit ihm Streit anzufangen. Black würde das natürlich auffallen und schon ein wenig verwirren, immerhin waren sie ja schon immer Rivalen. Doch im ersten Moment checkt die andere Partei das sowieso nie, sprich er würde es schlichtweg ignorieren. Irgendwann wäre White das dann zu viel und sie würde sich (möglicherweise/wahrscheinlich) mit Absicht in eine gefährliche Situation hinein manövrieren, aus der Black sie dann retten muss. Er würde sie fragen, wie das passieren konnte und dann würde White sagen, dass es wegen ihm wäre... :love: