Informationen => Wissen => Meinung
Informationen sammeln sich bei dir und geben dir Wissen. Auf diesen baust du dir eine Meinung auf. Umgekehrt geht es nicht, wie du es siehst. Du denkst über nichts nach, wozu du keine Informationen hast. Wie denn auch? Nachdenken ist eine gewisse "Analyse" oder nennen wir es "Verarbeitung". Du kannst auch kein Haus bauen, wenn du keine Ressourcen hast. Oder Kochen ohne Zutaten. Und deswegen kannst du auch nicht nachdenken, wenn du kein Wissen hast. So einfach.
(P.S. an Atropaia: Ich werde, wenn du noch etwas hinzuzufügen hast, es gerne durchlesen, aber nicht antworten. Wir kommen sonst zu weit vom Thema ab!)
Also, ja, auch mein letzter Punkt, weil ich danach nicht mehr wirklich noch was zu sagen habe, lol.
Ich hab jetzt zumindest verstanden, wo das Problem liegt. Deswegen versuch ich dir mal zu erklären, wie man an Wissen gelangt.
Du liest etwas, erfährst etwas, hörst etwas usw., kurz gesagt nimmst eine Information auf. Diese wird teils unbewusst, teils bewusst verarbeitet, in Wissensstrukturen eingegliedert. Diesen Prozess bezeichnet man als Denkvorgang. Der kann halt wie gesagt, unbewusst ablaufen oder doch sehr bewusst. Je komplizierter die Information, desto eher neigt man dazu aktiv nachzudenken. In deinen Gehirnstrukturen eingegliedert und teilweise verknüpft, wird es dann zu Wissen. Sobald du neue Informationen hörst/liest/erfährst wird wieder ein Denkprozess aktiviert, der versucht die neue Information mit dem bisherigen Wissensstand zu verknüpfen. Ist halt so ein Endlosprozess.
Natürlich kann man ohne Wissen nicht nachdenken. Man braucht Informationen zum Verarbeiten. Aber Wissen ohne Nachdenken ist nicht nur nutzlos, sondern auch noch gefährlich. Wissen muss verarbeitet und in den jeweiligen Kontext eingegliedert werden. Um mal auf eine Metapher zurückzugreifen:
Du hast viele Ziegelsteine. Jeder dieser Ziegelsteine steht für Wissen. Irgendwelche Informationen, die dein Kopf gespeichert hat. Aber solange du nicht nachdenkst, nicht in der Lage bist dieses Wissen zu gebrauchen, zu nutzen und zu verknüpfen, bleibt dein Haufen Ziegelsteine, ein Haufen Ziegelsteine. Dein Nachbar hingegen, obwohl er eigentlich nur halb so viele Ziegelsteine besitzt, hat sie zusammengefügt, genutzt und jetzt hat er ein Haus. Zudem kann er jetzt jederzeit, wenn er neue Ziegelsteine kriegt, ne Garage anbauen, ne zweite Etage usw. Du hingegen nicht. Egal wie viele Ziegelsteine du noch dazukriegst, du bleibst halt einfach nur auf einem immer größeren Ziegelsteinhaufen sitzen.
Kurz gesagt, du nimmst etwas wahr (Information), dann verarbeitest du es (nachdenken) und gelangst zu neuer Erkenntnis (Wissen).
@ Gucky
Wie kommst du jetzt auf KZ? Ich habe von der allgemeinen Situation in der Gesellschaft gesprochen. Das sieht man genauso gut heutzutage ebenfalls. Nimm Sarrazins Buch. Da hüpfen in der Welt grad ein haufen Mitläufer rum, die zwar keine Ahnung haben um ne eigene Meinung zu bilden, aber denen die Meinung in diesem Buch zugesprochen hat. Nicht anders sah es damals in Deutschland aus. Es ging dem Volk wirtschaftlich miserabel und es wurde ein Sündenbock vorgezeigt und man war sofort dabei. Und selbst wenn man etwas nicht ganz so gut fand, hat man sich mit der Masse mitziehen lassen. Wie du selber sagst:
Da muss man kein "Fan" den NSDAP gewesen sein, man war froh, wenn sie nicht in irgendeiner Form auf dich aufmerksam geworden sind
Und genau darum geht es ja schließlich im diesem Topic, oder? Ich will es den Leuten ja auch gar nicht vorwerfen, aber es ist halt ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man sich mitziehen lässt.
Keiner hat sich also getraut, seine Meinung zu sagen und niemand hat gesagt, "Halt, das ist falsch"? Da möchte ich dann allerdings an Ernst Thälmann, John Schehr und andere erinnern, die sich das durchhaus trauten...
Und zu der Sache mit dem im Vorfeld handeln... an welcher Stelle/in welchem Jahr wäre denn ein geeigneter Zeitpunkt gewesen?
Das sind halt die Leute, die dann tatsächlich aus der Masse getreten sind. Jedoch waren das nicht genug, um eine "Gegenmasse" zu bilden. Vor allem waren sie nicht ganz so überzeugend, wie Hitler.
Im Vorfeld eine Revolution zu starten war nicht meine Idee ;) ich bin nur auf eine Aussage eingegangen.
Nochmal, weil ich das Gefühl habe, dass man das irgendwie vergisst, wenn man meine Beiträge liest oô Mir geht es hier um den Kontext des Gruppenwahns/ der Masse. Darum, dass man sich in die Masse einreiht, egal welcher Meinung man selber als Individuum ist. Aus Sicherheit, aus Bequemlichkeit und aus Denkfaulheit. Aber man passt sich an, weil alle anderen das doch auch tun.
Und wenn 2. Weltkrieg so delikat für viele ist, dann kann man auch andere Beispiele nehmen. Ausbruch von Gewalt im Stadion durch Hooligans. Einer fängt an und die Masse lässt sich mitreissen. Demonstrationen werden auch oft durch viele "Ich geh mal mit"-Leuten gefüllt, die sonst sich für das Thema weder interessieren noch einsetzen.
Erinnert sich noch einer wie vor über 5 Jahren plötzlich jeder mit einem Stufenschnitt rumgelaufen ist? Was glaubt ihr wie viele von denen sich einen gemacht hätten, wenn nicht jede zweiten den gehabt hätte :D