Brace yourself - jetzt kommt n Kerl der fünf Jahre lang Kindergartendidaktik, Pädagogik und Psychologie-Unterricht genossen hat - in Folge dessen hatten wir natürlich hundert Diskussionen darüber, ob Sexualität nun anerzogen ist - oder nicht. :D
Ganz am Anfang - bewiesen ist bis heute nichts, die Psychologen streiten sich auch noch heute munter weiter und das alles spiegelt meine Erfahrung und Meinung als bisexuell orientierter Transsexueller Kerl wieder :D
Meine Grundannahme ist, dass die meisten Menschen "Im Grunde" Bisexuell sind - als Kind nimmt man es noch nicht wirklich war, weil für richtige, echte Liebe und sexueller Hingezogenheit oft noch das Verständnis fehlt - Ausnahmen bestätigen mal wieder die Regel.
Im Laufe der Erziehung kommen dann viele Faktoren zusammen - die Erziehung selber.
Was trichtern einem die Eltern ein? Ist es okay - ist es nicht okay - oder wird das Thema totgeschwiegen?
Was leben meine Eltern aus? Zeigen sie Toleranz, gibt es sexuell anders orientierte Leute im persönlichen Umfeld mit denen man Kontakt hat und die als Rollenmodel herhalten können?
Viele Leute geben in anonymen Befragungen oft an, dass sie dem Versuch einer gleichgeschlechtlichen Erfahrung nicht abgeneigt wären - aber Angst vor den Reaktionen des Umfeldes hätten, bzw ihnen wurde mitgegeben das sie sich dafür schämen müssten.
(Wenn die besten Freunde/Freundinnen sagen "Mir wär das so peinlich / Ich fände das eklig wenn ich es machen müsste) - Sprich man ist durch die Meinungen der anderen vorbelastet - und hat oft deswegen Hemmungen es auszuprobieren.
Einige Leute die meinen sie seien 100-Pro Hetero haben auch oft irgendwann , wenn auch im betrunkenen zustand ( :D ) vielleicht doch einmal Erfahrungen gemacht - und gestehen dann, dass es ihnen gefallen hat, sie sich aber schuldig fühlen.
Kann Sexualität anerzogen sein?
Jein.
Ich denke da kommt sowohl wirklch die eigene Präferenz zusammen mit den Meinungen der anderen - und der Einstellung die man entwickelt.
Viele Leute sind gehemmt, viele sind wirklich gefestigt in ihrer Sexualität.
So seh ich das ganze zumindest.
Auf alle Fälle kann ich sagen das es kindergartenpädagogisch nicht bedenlich ist, wenn Jungs sich als Prinzessinen verkleiden, mit Puppen spielen, oder die Nägel gemacht haben wollen - gehört alles zum kindlichen Rollenspiel und zu Selbstfindungsprozessen dazu :D
Transsexualität ist, ausgehend von den derzeitigen meist-verbreitetsten Meinungen, nicht anerzogen.
Es kann von Faktoren beeinflusst werden (Die falschen Chromosomen zum Beispiel) - ist aber eigentlich nicht anerzogen sondern dieses Gefühl zu einem Geschlecht zu gehören entwickelt sich von alleine - bei einigen sehr früh, bei anderen kommt die Erkenntnis erst mit der Pupertät - und nicht selten noch später.
Ich persönlich habs erst vor ca drei Jahren gerafft - sprich da war ich 16 - gibt auch schon Kinder die das im Volksschulalter mit solch einer Sicherheit zeigen, bei denen kann man es dann eben schon erahnen...