Beiträge von Gottgleiche Litschi

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    Da ich Angst vor einem "Alles-Böse-ist-in-Freital"-Denken habe (den Blog natürich trotzdem längst abonniert), hier vielleicht noch der Link zum tumblr-Blog Perlen aus Jenfeld, große Städte haben ja einen eher liberalen Ruf.



    Die in den Medien übrigens verharmlosend als "Übergriffe" bezeichnet werden. Das Wort "Terror" ist wohl nur noch mit dem Wort "Islam" kompatibel. :ugly:

    Warum das aber nicht "Terror" heißt, weiß auch keiner so wirklich.


    Finde es übrigens ungeheuerlich, dass Gewaltbereite in der Türkei den Deutschen mehr Angst zu machen scheinen als Gewaltbereite in der Bundesrepublik. Auf gar keinen Fall will ich behaupten, dass der Anschlag heute in Suruc nichts absolut Grausames und Beunruhigendes, gerade angesichts der näheren Umstände, war, aber dass die Reaktion dann statt einer Solidarität mit den jungen Verstorbenen sich in Hass auf unsere Flüchtlinge äußert, ist für mich nicht nachvollziehbar.
    IS erobert Kobane, IS wird vertrieben, erst die Sozialisten aus Suruc kommen auf die Idee, Kobane wieder aufzubauen und werden bei einem Anschlag getötet. Folge: keine Anerkennung, kein Respekt den jungen Helfern, sondern sofort wird das als Zeichen gedeutet, dass der IS bald bei uns sein wird. Geben wir uns hierzu vielleicht mal die Kommentare des tagesschau.de-Artikels.
    Als ob jeder Hundertste flieht weil er den IS so toll findet. Die müssen doch sogar Homosexualität beweisen können wenn sie deswegen Asyl beantragen.

    Um vielleicht dieses geniale Topic nochmal anzuschubsen: Hat jemand bei der Veröffentlichung der Apple Watch damals auch daran gedacht, dass die Digitalisierung jetzt sogar an uns haftet? Mit Produkten wie diesen sind wir sogar schon über "Handlichkeit", was uns ja sonst bei unseren Käufen so wichtig ist, hinaus, weil der Rechner ganz selbstverständlich mit uns verbunden ist. Cyborg-Parasit!
    Ich finde es einfach unglaublich faszinierend, wie schnell solche Änderungen stattfinden und wie langsam der Konsument selbst hinterherkommt. Selbst wenn sich Leute jetzt so ein Gadget zulegen sollten, sie sind sich vielleicht gar nicht richtig bewusst, dass sie als Menschen der Technik näher sind als jemals zuvor.


    Ohne dass wir es merken, löst das digitale Medium die wichtigsten sozialen und politischen Ereignisse aus. Frischeste politische Gruppierungen gehen aus Facebook-Gruppen hervor, Terroristen verbreiten auch ohne Taten Schrecken mit unglaublicher Reichweite und um zu wissen, was im Parlament beschlossen wurde, müssen wir nicht länger auf die Zeitung warten, sondern darauf, dass Twitter aktualisiert hat.
    Ist nichts Ungewöhnliches, dass man davor Angst bekommt, aber meiner Meinung nach ist das einfach der falsche Weg, um mit den neuen Gegebenheiten seinen Frieden zu finden. Im Grunde ist dieses Ablehnen von moderner Kommunikation genauso wirksam wie das nicht-Wählen wenn man mit der Politik unzufrieden ist.
    Heißt ja nicht automatisch, dass jetzt jeder sich auf sämtlichen Plattformen Accounts zulegen soll, aber zumindest den nächsten Generationen darf Wissen um diesen Arm der menschlichen Entwicklung nicht verwehrt bleiben. Gerade wenn man weiß, wie langsam Deutschland (dessen Parlament kürzlich die letzten Windows xp vom Zentralspeicher entfernt hat) dabei ist, sollte man alles in Kraft setzen, dass sich Menschen mit der Technik, die sie produzieren, wohlfühlen und nicht an ihr verzweifeln.

    Eben das! Ich finde einfach, dass man an dem Nationalfeiertag die Verbundenheit im Land, die Bürger, und die Situation im Land feiern darf. Ein Nationalfeiertag sollte kein Gedenktag sein, an dem man zurückdenkt wie schrecklich es doch vorher war. Hauptgewicht sollte auf die Zeit danach liegen, genauso wie es in vielen anderen Ländern auch ist. Die Verbundenheit im Land finde ich sehr wichtig, und da sollte ein festreicher Tag im Jahr gut sein, um sich und seine Mitbürger zu feiern. Sonst tut man das ja nicht, oder ist sich dem nicht bewusst. Man denkt nicht über die Verbundenheit nach, man lebt einfach nur so aneinander vorbei. Deswegen sollte es sicherlich in Ordnung sein, wenn man sich einmal im Jahr feiert. Immerhin arbeiten alle Bürger Deutschlands irgendwo für die "gleiche Sache", für das Land. Sei es nur durch Steuern.

    Klingt wirklich, wirklich schön, ich würde so einen Versuch aber nicht starten wollen.Allein schon in den sechs Seiten Topic hat man gesehen, wie unterschiedlich man "Deutscher" und wie unterschiedlich man auch "Deutschland" verstehen kann. Wenn es dann ein Tag wäre, der ganz dem Land und seinen Rühmlichkeiten gewidmet wäre, kocht von allen Seiten diese Kontroverse hoch. Die Medien könnten diese Atmosphäre von bedingungsloser Brüderlichkeit vielleicht noch suggerieren, allerdings nicht wenn sie von Parteien berichten muss, die sich da selbst gar nicht so einig sind, was und wer jetzt für sie als "deutsch" gilt.
    Sage es ja wirklich nicht gern, aber lieber hätte ich an solchen Tagen ausnahmsweise einen Dialog über Krieg und Konzentrationslager, wo sich die Bevölkerung zumindest ausreichend einig ist, als dass irgendjemand in seinem Anfall von "Nationalstolz Plus" den Ausschluss von Asylbewerbern vorschlägt, weil sie ihm nicht deutsch genug sind.


    [size=8]Wir sollten aber mal an einem Tag unsere Sprache gehörig feiern, wirklich.

    Es ist nun einmal ein Fest und keine Demo mehr, deswegen sollte sich die Veranstaltung schon grundlegend eher daran orientieren, was den Besuchern gefällt und nicht wie man jetzt besonders seriös auf mögliche Skeptiker wirkt. Stell dir mal vor, jemand versucht im Dezemberkitsch irgendwo noch seriös zu wirken. Manches gehört einfach dazu, da machen neuere Traditionen ja auch keinen Unterschied.
    Du findest nun einmal nichts Einfacheres um Vielfalt darzustellen als das Knallbunte, schließlich haben diese Veranstaltungen das heutige "Klischee" überhaupt erst geschaffen und die Community ist sicherlich nicht verpflichtet, alle fünfundzwanzig Jahre ihre Symbole auszutauschen. Ist eben wie schon gesagt sehr einfach, prägnant, möglicherweise sogar subtil und kein anderes Zeichen ist so allumfassend wie die vielen Farben auf den Veranstaltungen - und schon gar nicht so bewährt.


    Grün am St. Patrick's Day ist auch ein Klischee und solange man es feiert, werden die Iren die Farbe einfach anhängen haben. Die Menschen, die sich interessieren und informieren, wissen es dann einfach besser.

    Weil eine Bewegung sich nicht vom Rest der Gesellschaft abgrenzen und gleichzeitig verlangen kann, dass ihre Anhänger gleich behandelt werden. Das ist doch ein Widerspruch. Früher hatten diese Bewegungen vielleicht noch einen Sinn, jedoch sind sie mittlerweile zu etwas verkommen, das nicht mehr wirklich feierlich ist.


    Weißt du wie viele Feste nach diesem Prinzip aus dem Kalender gestrichen werden müssten? Jeder katholische Drittklässler hat sowohl das Recht auf Gleichberechtigung als auch auf den "blauen Montag", der Tag nach der Erstkommunion, an dem diese meistens nur für einen recht kleinen Gottesdienst sogar schulfrei bekommen.Was ist mit Demos? Protesten? Streiks? Darf man die etwa alle als Zweitklassebürger behandeln, weil sie für vielleicht nur für einen Tag etwas zelebrieren, das eben nicht der Allgemeinheit zusagt? Das Recht auf Gleichberechtigung verdient man sich nicht mit Anpassung oder Integration, es wohnt einem als Bürger automatisch inne, oder sollen wir jetzt Frauen anderer Religionen dafür bestrafen, dass sie sich ohne das Feiern von Muttertag von der Gesellschaft abgrenzen und noch dazu ganz andere Feste feiern? Bestrafen wir einfach den Verzicht auf Weihnachten, weil das ja die Stimmung stört, total egoistisch ist und die Menschen dann genug Geld in der Tasche haben.
    Die Bewegungen sind zu nichts "verkommen", sie sind einfach nur aus ihrem Kämmerchen raus und haben sich aus der Rolle als Subkultur gelöst. Die ersten CSDs waren noch "Ausnahmezustand", weil der Normalbürger sich sonst nicht mit anderen Sexualitäten konfrontiert sah, mittlerweile ist das einfach ein wichtiges Element, um daran zu erinnern, dass es diese Menschen auch gibt und man sie nicht mehr wie im späten vergangenen Jahrhundert nur unter "ihresgleichen" lassen soll.
    Das ist genauso feierlich für einen Besucher wie jedes andere Fest. Ist man Christ und gläubig, geht man auf die Kirchentage; ist man anti-Pegida und will das zeigen, geht man auf die Gegendemo; ist man Teil irgendeiner Minderheit und will Stolz zeigen oder Ungerechtigkeit aufweisen, geht man auf Pride Days. Deswegen ist man immer noch ein Bürger mit allen Freiheiten und Grundrechten.


    Ich habe den Post schon früher geschrieben, und jetzt bleibt mir noch hinzuzufügen, dass solche Denkweisen sogar ziemlich schädlich sind. Einige Homosexuelle fühlen sich von der Gesellschaft bedrängt, nicht aufzufallen. Das klingt wie das übliche "Die Gesellschaft akzeptiert nichts und niemanden"-Gerede, aber überhaupt haben viele im Kopf, dass eine nicht zu "maskuline" Lesbe integrierter ist als das, was sie dem verteufelten Stereotyp zuordnen. Man hält ja auch Musliminnen mit Kopftuch automatisch für unemanzipiert und unintegriert; dieses Denken sollte man ändern, noch bevor man Menschen ändert.

    Solange religiöse Mechanismen, die schon länger Menschenmassen manipulieren, ihr Vertrauen missbrauchen und sie entmündigen, als überhaupt von den "Hirngespinsten" die Rede war, noch ihren Festtag haben und als lustige Parade durch die Straßen ziehen dürfen, sehe ich keinen Grund, warum eine Minderheit unter sich nicht ihren Tag und ihre Feier haben darf.
    Man verbietet auch niemandem das Oktoberfest, obwohl einzelne Besucher in den Zelten für den Stuhlgang ihren Platz nicht verlassen um ebenjenen nicht zu verlieren. Und Vergewaltigung (wohlgemerkt Vergewaltigung) ist auch hin und wieder der Fall.


    Es gab auch in meinem Fall den Vorschlag, das ganze mysteriös zu verschleiern, aber das wird in einem halben Jahrhundert noch nicht annähernd möglich sein, ohne dass man sich selbst wiederum versteckt. Die Menschen reagieren nun einmal auf alles, was "nicht hetero" ist, manche mehr, manche weniger. Sicher könnte jemand im Idealfall geschlechterunabhängig äußern, ob und wie man sich von einer Person angezogen fühlt, aber unsere Gesellschaft hängt nun einmal sehr an diesen klaren Abgrenzungen und die werden auch so schnell nicht verschwinden, weil das ganze Thema ja überhaupt keinen Platz in Bildungsplänen, einer nur ansatzweise konservativen Erziehung oder allem nur ansatzweise Kindheitstauglichen findet.


    meiner Meinung nach verallgemeinern diese Begriffe zu stark und erschaffen Kategorien, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.

    Was genau meinst du damit?

    Das ist übrigens der Grund, warum dieses Thema auch unsere, vom Gazastreifen weit genug entfernte, Gesellschaft miteinschließt: es zieht so große Kreise, dass man hierzulande kaum noch weiß, was eigentlich da unten los ist. Der heutige Antisemitismus wird nicht von Neonazis verkauft, sondern von Leuten, die meinen, das schließt ihre Solidarität mit Muslimen mit ein. Zwei meiner besten Freunde sind Muslime in gläubigen bis konservativen Familien, von einer weiß ich sehr genau, dass sie als "Jude" von ihrem Arabischkurs und gleichaltrigen Bekanntschaften aus ihrer Moschee beschimpft wurde, als sie sich wiederholt weigerte, dieses eine populäre Bild von der Unterdrückung Palästinas (Palästina-Flagge auf Kindergesicht bearbeitet, dem eine Hand mit israelischem-Fahnen-Aufdruck den Mund zuhält) als Profilbild in sämtlichen sozialen Netzwerken zu zeigen. Macht eine politische Unkorrektheit und zwei Menschenrechtsverletzungen.


    Wichtig ist jetzt nur noch, niemanden zu Solidarität zu zwingen und keine Fronten hierzulande zu erschaffen. Es geht letztendlich immer noch um zwei Länder und nicht zwei Religionen.

    Ich wollte noch kurz klarstellen, dass es mit einer einfachen Legalisierung niemals zu einem so optimistisch eingebildeten Markt von Cannabisprodukten kommen wird. Es sollte jedem klar sein, dass der Markt dann nicht vom kleinen Kräuterbeet im Wald oder von den Zimmerpflanzen kontrolliert wird, sondern die Hersteller in erster Linie Konzerne oder reiche Projektbündnisse sind, die sich ausgebildete Chemiker und vor allem die Ansprüche der Reinheitskontrolle leisten können. Klar, das Haarspray im Joint hat dann keine Chance mehr, dafür eröffnen sich aber ganz neue Möglichkeiten. Jahrzehntelang hat sich für Zigarettenhersteller der Einsatz von Suchtmittelverstärkern wie Aceton oder Ammoniak (bei diesen Beispielen sollte klar sein, dass die kaum einem anderen, besseren Zweck dienen könnten) bewährt und genauso wird man es sich nicht nehmen lassen, seine Kunden ein klein wenig treuer zu machen und dem eigenen Produkt die gewünschte Marktstabilität zu verschaffen - wobei es nur logisch ist, dass auch auf Nikotin als begnadetster aller Suchtstoffe zurückgegriffen wird. Daher ist es Irrglaube, dass das dann erhältliche Produkt "reiner" wäre.
    Man kann mich jetzt ganz widerlegen wenn man weitere Regeln und Einschränkungen der Großkonzerne in Sache Rezeptur vorschlagen würde und so sähe auch meine einzige logische Folgerung aus. Schließlich ist die absichtliche Zugabe suchthervorrufender oder -verstärkender Substanzen mindestens ebenso eine Freiheitseinschränkung wie die aktuelle Illegalität.

    Bevor von Legalisierung geredet werden kann, muss sich die Regierung erst einmal kompromissbereit zeigen und weitere Studien zulassen. Seriously, wenn man in Google "Cannabis Statistik" eingibt, werden einem schon auf den ersten fünf Seiten so viele Widersprüche begegnen dass ich fast schon lachen muss angesichts der Tatsache, dass die Hälfte bereits in diesem Topic verlinkt wurde.
    Insofern bin ich so frei, mich zu enthalten und einfach die Meinung zu vertreten, dass der Weg für mehr und aufwändigere, vielleicht sogar langfristigere Studien freizumachen. In dem aktuellen Zustand klatschen nur Meinung und Meinung aufeinander, was bedeutet dass das letzte gesprochene Wort in dieser Debatte nicht einmal zwingend die Wahrheit sein muss.
    Da die Lehrpläne und Regierungsprogramme Jugendliche sowieso nur über legale Drogen aufklären und scheinbar meinen, alles andere sei kein Risiko, bin ich fast schon dafür dass sich die Öffentlichkeit auf dem Weg zur Legalisierung hin einmal gezwungen sieht, sich mit Cannabis konfrontiert zu fühlen und das Psychosen (was ganz nebenbei das mit Abstand beste Argument gegen die Legalisierung ist und mir ist es nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen) oder die Auswirkungen auf ohnehin psychisch Belastete - denn noch keinem Menschen mit Depression hat weder Alkohol, noch Cannabis geholfen - in seiner ganzen Ernsthaftigkeit zu behandeln.


    Und bitte nicht das Recht auf Rausch mit dem Recht auf Gleichberechtigung vergleichen.

    Nur weil man Nazis hasst, heißt das nicht sofort, dass man selbst vor Toleranz trieft. Ich habe es oft gesehen, dass diese Selbstverständlichkeit eines Hasses auf Rassisten, Sexisten (.../oder sonstige glanzvolle Beispiele unserer reichen Fülle an Diskriminierung) blind macht für die eigenen Vorurteile. Man ist nicht homophob, wenn man mit seiner Stimme das Klischee einmal nachahmt, man ist auch kein Sozialdarwinist, wenn man "Mongo" als Beleidigung benutzt - aber wenn die Parodie das einzige ist, was uns vor einer erneuten Blüte der Nazi-Ideologie schützen soll, lernen wir nur dass Hitlers Bart nie wieder in Mode kommen wird und man das "R" im deutschen eher weich aussprechen sollte.
    Was ich damit sagen will, ist, dass die gängigen Parodien nie das abdecken, was es bräuchte, worauf es wirklich ankommt. Ein Wortwitz mit Nationalsozialisten als Thema oder ein besonders trottelig dargestellter Hitler gibt nicht wieder, wie die Menschen manipuliert wurden, wo die Beschneidung von heute alltäglichen Menschenrechten begann und letztendlich insgesamt nicht, wie und unter welchen Umständen es heute noch dazu kommen könnte. Vor solchen Ideologien schützen und über sie effektiv aufklären kann simpler Humor nicht.


    Es ist verdammt cool wenn man mit wenigen Sätzen einen modernen Verfechter erzkonservativer Gesinnungen bloßstellen kann, aber im Fazit wäre es mir noch immer lieber, die Öffentlichkeit sähe im Nationalsozialismus eher eine "menschenverachtende, antidemokratische und manipulative Gruppierung" als nur "Totaler Mist", was noch schwer danach klingt als wäre es nur eine zur Diskussion freigegebene eigene Meinung.

    Die Kirche ist ja bis in die letzten Spitzen ihrer Autorität noch auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen was eben diese Reihe von menschennahen Themen angeht. Franziskus hat kurz nach seiner Wahl mit ein paar beiläufigen Wörtchen Hoffnungen auf eine Lockerung der mehr oder minder vorgeschriebenen Berührungsängste angespielt, das war irgendetwas in Richtung "vielleicht kommen die ja auch in den Himmel", aber darauf schließen kann man deshalb noch lange nicht, zumal er zu diesem Zeitpunkt auch ganz genau wusste, dass sich die Öffentlichkeit nur kurz nach der Wahl dafür interessiert, was er von Gott und der Welt zu berichten hat.
    Wenn sich allerdings einmal Papas Pressestimme erhebt, sollte man dergleichen auch nicht erwarten. Die Kirche beharrt darauf, dass LGBTs in kirchlichen Institutionen mit einer homosexuellen Auslebung einen Loyalitätsbruch begehen - und die andere Hälfte, die man für die Kündigung braucht, bekommt man auch mit viel Fantasie zusammengekratzt. Das ist leicht irritierend wenn man sich vor Augen führt, dass die Kirche nach dem Staat der zweitgrößte Arbeitgeber Deutschlands ist und sich dennoch noch nicht öffentlich verantworten musste. (Fun Fact: Wird die Bezahlung des Angestellten von Steuergeldern finanziert, ist er sofort zum Abschuss freigegeben)


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kirche noch deutlich länger so verkrampft bleiben kann, weil die nächsten Generationen ohnehin toleranter werden - und so weit reicht meine Zuversicht - und die eigentlichen Hardliner ebenso die katholische Kirche verteufeln und keiner offiziell anerkannten Glaubensgemeinschaft angehören. Die Ansichten, die da verbreitet werden finden dort den größten Anklang, wo die Kirche noch eine tatsächliche Autoritätsposition besitzt, so etwa vereinzelte Gemeindenbündnisse in Nordafrika, Südamerika oder Indien. Das trägt nicht unbedingt zu einer moralischen Entwicklung zum philanthropen, globalisierten Weltbild bei, für das sie dort als vorherrschende gemeinnützige Institution verantwortlich wären.

    Tatsächlich beschäftige ich mich eigentlich von Grund auf gerne mit allem, was nun einmal so anfällt - wenn man die richtigen Leute und Inspirationsquellen hat, findet man da auch immer etwas Neues oder zumindest etwas Altes, das man dann ganz neu entdecken kann. Mein Steckenpferd war jetzt gut ein halbes Jahr lang das Bekleben von Gegenständen mittels Kleister, Lack und Heißkleber - so, dass sie letzten Endes eben möglichst straff beklebt sind, aber dennoch irgendwie ungewöhnlich wirken. In Worten zu fassen, warum ich das mache, fällt mir wahrscheinlich genauso schwer wie jedem anderem in dem Bereich auch. Sicherlich hat es etwas mit Style oder Ästhetik zu tun, aber einfach der Gedanke, dass man mit Oberfläche und Volumen zwei ineinander verflochtene Größen so klar voneinander abgrenzt, klingt schon so, als wäre es das alles Wert und auch Wert gewesen. Ich würde ja gerne Bilder zeigen, weil ich weiß, wie merkwürdig das klingt, aber ich habe das Kabel für die Nikon gerade nicht und auch keinen Kartenleser zur Verfügung. >__<
    Was ich nebenbei auch noch recht gerne mache, sind Pappschnitte. Im Endeffekt kann man es sich wie Stencil für Arme vorstellen: erst braucht man eine Idee (oder man macht es wie ich und hat keine), dann fertigt man eine Skizze an (siehe Klammer davor) und dann schneidet man das Motiv nicht zu tief in Pappe, bis man die obere Schicht abziehen kann und in diese dann weitere Details in die nächste Papierschicht schneidet und diese dann dort entfernt. Die Ergebnisse sehen entweder großartig oder in etwa wie meine aus, aber ich bin ja noch nicht zu alt zum Lernen.


    Apropos Lernen: weit oben in meinem To-Do-Ranking findet sich ziemlich weit oben das Gestalten von Dampfnudeln. Die Haut ist zwar etwas zäh, aber haben sich Dampfnudeln bisher als traumhaftes Medium bewiesen. Es reicht schon ein Löffel, um überraschend professionell aussehende Gesichter zu drücken. Letzten Endes wäre das dann irgendetwas in Richtung Foodmodding, weil mit dem Essen zu spielen einfach so Spaß macht.
    Ganz nebenbei habe ich mir einen vagen Vorsatz mit einem Stop-Motion-Film gemacht, weil ich schon vor drei Jahren da irgendwie ein Händchen für hatte und ich jetzt auch noch über annehmbare Ausrüstung verfüge. Das bedeutet in erster Linie: Kneten bis die Hände bluten; gerade wenn es keine Unterstützung geben sollte.
    Und - um es mal etwas allgemeiner zu fassen - will ich jetzt demnächst auch mehr Sektionsübergreifendes machen, also wenn möglich Fotografie, Malerei und Schnittarbeiten (etc.) miteinander verbinden. Ich dachte da bisher an GIFs oder Ähnlichem, aber so genau weiß ich es selbst noch nicht.


    Gar nicht gut bekam mir die Arbeit mit FIMO, das hat meiner übersensiblen Haut nicht wirklich gut bekommen und ich habe durchgehend das angenehme Gefühl von herkömmlicher Knete vermisst. Ich schaue mir aber FIMO-Werke sehr gerne an und stelle mir komischerweise immer vor, wie fröhlich die Handwerker beim werkeln gewesen sein müssen. FIMO wirkt seltsamerweise immer fröhlich.


    Gefühle? Die Tätigkeit relativ wenig. Während dem Prozess schalte ich auf Perfektionisten-Mode und bin dann eigentlich nur noch dazu fähig, zu stöhnen oder erleichtert aufzuatmen. Die Planung erfüllt immer mit Vorfreude und wenn das Endergebnis ansehnlich geworden ist, denke ich meistens schon daran, wie man das Gleiche mit einem anderen Motiv oder Ähnlichem machen kann. So gesehen ist das gar nicht so emotionsgeladen, sondern eher roboterartig. Allerdings hat auch schon dieser "Perfektionisten-Mode" etwas Blutrauschartiges und anscheinend macht es mir Spaß genug, dass ich damit auch weitermachen will.


    Bei der PEGIDA tun sich ja diverse Probleme auf. Offiziell sind sie "für Widerstand gegen eine frauenfeindliche, gewaltbetonte politische Ideologie, aber nicht gegen hier lebende, sich integrierende Muslime", auf den Demos jubeln die Demonstranten, wenn eine Politikerin der Linken als "stalinistische Fotze" beschimpft wird. Da wird regelmäßig von Integration gesprochen und wenn man genauer nachfragt, ist eigentlich Assimilation die treffende Bezeichnung. Und dann diese schrecklichen "Wir sind das Volk"-Ausrufe auf den Demos. Bertolt Brecht beschreibt die Problematik dabei recht treffend: Volk deutet auf eine Einheitlichkeit der Interessen hin, die nicht gegeben sein kann, wenn man nicht von mehreren Völkern redet. Und sie ist es nicht.

    Ohne zu widersprechen, ich sehe das Problem eher darin, dass sich die Menschen so leicht manipulieren lassen. Klar, wenn ich Angst habe, dass die germanische Ackerknolle ausstirbt und ich denke dass die Lösung ein Protest gegen eine andere EssKultur ist - meinetwegen. Die Mehrzahl der Pegida-Hüpfer begründet ihren Auftritt schließlich auch nachdrücklich mit der Distanzierung vom abendländischen Kulturgut (kein Respekt den Rüben, zu viele Moscheen und zu wenig Gartenzwerge) und dass wir zu leichtfertig zulassen, dass "islamische" Strömungen diese Lücke füllen. Bevor etwas mit mir durchgeht, zurück zum Thema.
    Die Leute wollen im Grunde nur ihre rechten Neigungen einmal laut aussprechen ("Ich bin ja kein Nazi, aber was zu viel ist, ist zu viel"), mit ihrem Schild verkünden, dass sie eine Abneigung gegen Döner (scheinbar das Instrument der Islamisierung schlechthin) empfinden und ihr Dosenbier mit anderen Dackelfans genießen. Dabei wird die Stimmung eben ein bisschen zu heiter und statt dass den Menschen auffällt, was sie da im Grunde bejubeln, suchen sich die lautesten Aussagen einen Weg in den Kopf.
    Das Schlimme an Pegida ist meiner Meinung nach nicht nur dass sich hinter der bürgerlichen Maske Faschisten verstecken, sondern dass sie Menschen auch noch fremdenfeindlicher macht als es Herr Bachmann in seinen Äußerungen behauptet.

    Eine Eisenstange hätte ich in dem Fall auch benutzt *allgemeiner schock*, einfach irgendetwas mit dem man die Katzen wegschieben kann ohne dass das Material durchbricht. Tennisbälle sind meiner Meinung nach irgendwie zu extrem, weil Abschreckung mit nichts einfacher als mit Wasser funktioniert. Von meinem Hund weiß ich, dass Sprühgeräusche unglaublich einprägsam sind und Tiere sich anschließend nie wieder einem solchen Geräusch nähern.


    Finde es nur lustig, dass die Welle hier so hoch schwappt. Ratten und Mäuse werden mit demselben Motiv umgebracht - teilweise nur um Lebloses zu schützen - und das noch deutlich kaltblütiger als es gebrochene Knochen sind. Darf man jetzt natürlich nicht so verstehen, dass man auf die Katze jetzt wie auf einen Baseball einschlagen darf. Theoretisch darf allerdings ein Jäger jeden Hund ohne Leine erschießen; wenn er gerade dabei ist, Wild zu verfolgen, machen es viele sowieso ohne vorher einen Warnschuss abzugeben. Wie es überhaupt nicht rüberkommt, dass ich die Empathie hier fördern will.

    Dass es so etwas gibt, ist ja offensichtlich, aber Näheres von so einer Kreativmesse habe ich noch nie erfahren, weil ich nicht viel von den lokalen Großstädten mitbekomme und mich in diese Richtung noch nie erkundigt habe. Es wäre überhaupt nicht meine Art, wenn ich mir von Leuten sagen liese, welchen (teuren) Kleber ich in welcher Menge irgendwohin träufeln soll und noch weniger mag ich es, wenn sie urteilen wie es später idealerweise aussieht - nicht, dass ich so etwas nicht gut finden würde, aber freiwillig und für Geld? Da bekommt mich niemand hin.
    Dass der Kommerz den Ton angibt ist eigentlich klar, immerhin ist es ja in erster Linie hautnahe Werbung mit hübschem Namen, und da die da auch irgendwie hervorstechen wollen, leuchtet es ein dass sie für den Anlass auch einmal unbekannte Techniken zeigen, was wiederum den Besuchern zugute kommt. Wenn man die jeweiligen Läden aber selber einmal ganz genau inspiziert, stößt man genauso auf Überraschungen, auch wenn sie in dem Moment noch gar nicht so spektakulär wirken wie sie da präsentiert werden. Ich bin da zweigeteilt, was diese Messen angeht: Einerseits ist es simpelstes Kundenfischen und -manipulieren, andererseits wird da schon die ein oder andere Bereicherung darunter für jedermann sein.


    Wenn ich einen Quell der Inspiration suche, besuche ich entweder die Kunstgalerie oder ... diesen Bereich. :>

    Warum sind denn Tiere herzloser?
    Wir denken darüber nach und können abschätzen, wann Qual beginnt und wann nicht. Ein Tier geht nach dem Instinkt...Müssten wir dann nicht viel besser sein, als wir wirklich sind? Wir zeigen doch mit den Versuchen und der Massentierhaltung, dass wir überhaupt kein Herz haben...oder?

    "Direkte[r] Konfrontation" habe ich gesagt. Was du hier schreibst, klingt so als könnte jeder Mensch problem- und grundlos einen Hamster zertrampeln. :D
    Die Menschen, die sich für Massentierhaltung entscheiden, besuchen vielleicht zweimal im Jahr ihre Produktion und die Leute, die jeden Tag diese betreiben, wollen nur Geld verdienen. Da kann jeder seinem Gewissen zuliebe die Schuld auf den anderen abwälzen ohne das sich irgendjemand verantwortlich oder schuldig für das Leiden der Tiere fühlt oder fühlen muss, solange man sich nur keine Gedanken darüber macht. Hat aber nichts mit Herzlosigkeit oder Sadismus zu tun.

    Aber ihr Instinkt zum Töten ist doch da, den kannst du gar nicht aberziehen.

    Genau darum müssen Tiere ihre "Beute" danach nicht einmal fressen, weil sie eben zum Überleben den Jagdtrieb haben; sie jagen letztendlich nicht mit dem Gedanken, dass sie dadurch länger leben.
    Keiler bringen mitunter auch ihre besiegte Konkurrenz um, männliche Eisbären töten ihren Nachwuchs immer, sollten sie ihn aufspüren. Tiere in der direkten Konfrontation um einiges herzloser als der moderne Mensch.

    Ein enger Freund von mir gehört den Zeugen Jehovas an und es ist mir seit wir uns kennen, obwohl ich rhetorisch eigentlich weit voraus bin, nie gelungen zu widerlegen, dass Gott Homosexuelle nicht liebe. Das ist nun einmal die Wahrheit und man wirdkeine Stelle in der Bibel finden, die in demselben Buch nicht auch widerlegt wird, weshalb ich mittlerweile an dem Punkt angelangt bin, dass ich denke ein Glauben an den Gott aus der Bibel ist mit der eigenen Homosexualität nicht vereinbarbar - schreckliches Wort- ist. Das Bild des römisch-katholischen Gottes wird dagegen von den Ansichten von Papst (und ein wenig vom Vatikan) bestimmt, welcher momentan auch zu "pro-Homo" tendiert - wenn auch nicht ohne "aber".
    Ich habe absolut nichts gegen einen Gottglauben, aber der Gott, der in der Bibel beschrieben wird, kann anscheinend keine anderen Formen der Sexualität lieben; wenn man an einen Gott glaubt, der absolut keinen Unterschied zwischen Homo und Hetero macht, hat man sich damit noch immer einen eigenen Gott erschaffen.