Tatsächlich beschäftige ich mich eigentlich von Grund auf gerne mit allem, was nun einmal so anfällt - wenn man die richtigen Leute und Inspirationsquellen hat, findet man da auch immer etwas Neues oder zumindest etwas Altes, das man dann ganz neu entdecken kann. Mein Steckenpferd war jetzt gut ein halbes Jahr lang das Bekleben von Gegenständen mittels Kleister, Lack und Heißkleber - so, dass sie letzten Endes eben möglichst straff beklebt sind, aber dennoch irgendwie ungewöhnlich wirken. In Worten zu fassen, warum ich das mache, fällt mir wahrscheinlich genauso schwer wie jedem anderem in dem Bereich auch. Sicherlich hat es etwas mit Style oder Ästhetik zu tun, aber einfach der Gedanke, dass man mit Oberfläche und Volumen zwei ineinander verflochtene Größen so klar voneinander abgrenzt, klingt schon so, als wäre es das alles Wert und auch Wert gewesen. Ich würde ja gerne Bilder zeigen, weil ich weiß, wie merkwürdig das klingt, aber ich habe das Kabel für die Nikon gerade nicht und auch keinen Kartenleser zur Verfügung. >__<
Was ich nebenbei auch noch recht gerne mache, sind Pappschnitte. Im Endeffekt kann man es sich wie Stencil für Arme vorstellen: erst braucht man eine Idee (oder man macht es wie ich und hat keine), dann fertigt man eine Skizze an (siehe Klammer davor) und dann schneidet man das Motiv nicht zu tief in Pappe, bis man die obere Schicht abziehen kann und in diese dann weitere Details in die nächste Papierschicht schneidet und diese dann dort entfernt. Die Ergebnisse sehen entweder großartig oder in etwa wie meine aus, aber ich bin ja noch nicht zu alt zum Lernen.
Apropos Lernen: weit oben in meinem To-Do-Ranking findet sich ziemlich weit oben das Gestalten von Dampfnudeln. Die Haut ist zwar etwas zäh, aber haben sich Dampfnudeln bisher als traumhaftes Medium bewiesen. Es reicht schon ein Löffel, um überraschend professionell aussehende Gesichter zu drücken. Letzten Endes wäre das dann irgendetwas in Richtung Foodmodding, weil mit dem Essen zu spielen einfach so Spaß macht.
Ganz nebenbei habe ich mir einen vagen Vorsatz mit einem Stop-Motion-Film gemacht, weil ich schon vor drei Jahren da irgendwie ein Händchen für hatte und ich jetzt auch noch über annehmbare Ausrüstung verfüge. Das bedeutet in erster Linie: Kneten bis die Hände bluten; gerade wenn es keine Unterstützung geben sollte.
Und - um es mal etwas allgemeiner zu fassen - will ich jetzt demnächst auch mehr Sektionsübergreifendes machen, also wenn möglich Fotografie, Malerei und Schnittarbeiten (etc.) miteinander verbinden. Ich dachte da bisher an GIFs oder Ähnlichem, aber so genau weiß ich es selbst noch nicht.
Gar nicht gut bekam mir die Arbeit mit FIMO, das hat meiner übersensiblen Haut nicht wirklich gut bekommen und ich habe durchgehend das angenehme Gefühl von herkömmlicher Knete vermisst. Ich schaue mir aber FIMO-Werke sehr gerne an und stelle mir komischerweise immer vor, wie fröhlich die Handwerker beim werkeln gewesen sein müssen. FIMO wirkt seltsamerweise immer fröhlich.
Gefühle? Die Tätigkeit relativ wenig. Während dem Prozess schalte ich auf Perfektionisten-Mode und bin dann eigentlich nur noch dazu fähig, zu stöhnen oder erleichtert aufzuatmen. Die Planung erfüllt immer mit Vorfreude und wenn das Endergebnis ansehnlich geworden ist, denke ich meistens schon daran, wie man das Gleiche mit einem anderen Motiv oder Ähnlichem machen kann. So gesehen ist das gar nicht so emotionsgeladen, sondern eher roboterartig. Allerdings hat auch schon dieser "Perfektionisten-Mode" etwas Blutrauschartiges und anscheinend macht es mir Spaß genug, dass ich damit auch weitermachen will.