Joar also ich habe mich jetzt einfach mal an ''Komm, sag ich'' versucht, weil es mir auf Anhieb am besten gefallen hat. Ich leg dann mal los, muss aber noch warnen, ich gehe bei der Kritik von Lyrik wenig auf den Inhalt ein, weil meiner Meinung nach ist der Inhalt bis auf weiteres dem Dichter überlassen, es sei denn er ist unschlüssig oder an verschiedenen Stellen ohne Zusammenhang. Das konnte ich jetzt speziell bei diesem Gedicht nicht erkennen, deswegen werde ich hier erstmal die äußere Form auseinander nehmen, soweit ich das für nötig halte.
Kann zwar dich nicht sehen,
doch bist du bei mir,
meine Sehnsucht, mein Herz
sucht dich voll Begier.
An dieser Stelle hört es sich flüssiger an, wenn es hieße "Kann dich zwar nicht sehen". Das würde außerdem auch besser in das Metrum und die allgemeine Sprachebene der Lyrik passen.
Wie Schmieröl auf Rädchen,
fast verschmolzen, so nah.
Hier hört sich der zweite Vers etwas holprig an, allerdings ist das an das Empfinden des Lesers gebunden, denn der Vers passt sich, je nachdem wie er gelesen wird, an den oberen an.
Liegst neben mir,
halb verschlossene Augen.
Ganz wie ein Kind.
Und ich lerne, zu glauben.
Glauben an dich
und was uns verbindet.
Komm, sag ich, komm,
auf dass es nicht schwindet.
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Der zweite Vers ist wieder etwas holprig, aber auch nicht aus der Reihe. Für die beiden Strophen würde ich dir den Tipp geben auch mal Strophen mit mehr als 4 Versen zu schreiben, das würde den Inhalt mit der äußeren Form vereinen, wie an dieser Stelle die beiden Verse zwischen den Strophen aus meiner Sicht zueinander gehören, aber dieses inhaltliche Kriterium ist ganz nach dem Empfinden des Dichters gerichtet, wenn du das also bewusst so gemacht hast, ist das ja wieder eine Kunst an sich.
Alles in allem ein flüssiges Gedicht, beim Lesen gibt es keine herausragenden Störfaktoren und auch vom Inhalt finde ich es sehr schön.
MfG Karpador ~