Ich fand den Film ziemlich enttäuschend.
Die Charaktere waren langweilig und vollkommen uninteressant, weshalb mich das Ende auch kein bisschen berührt hat, CGI-Tarkin hatte fast so viele Szenen wie der eigentliche Antagonist des Films (der wiederum ein flacher, eindimensionaler Charakter ohne persönliche Ziele war), die Dialoge waren teilweise zum Fremdschämen ("Passen Sie auf, dass Sie nicht an Ihren Ambitionen ersticken!", während Krennic gewürgt wird) und es gab keinerlei Dynamik zwischen den Protagonisten. Ich musste im Kino fast lachen als der Freund von Chirrut, dessen Namen ich bereits vergessen habe, Jyn gegen Ende des Films als "kleine Schwester" bezeichnet hat. Haben die beiden sich überhaupt ein einziges Mal miteinander unterhalten?
Dann wird der Film noch so gelobt, weil er angeblich so düster ist. Als ob eine düstere Atmosphäre allein einen Film besser machen würde. Nein, "Das Imperium schlägt zurück" ist nicht deswegen der beste Star Wars-Film weil es düsterer als die anderen OT-Filme ist, sondern weil Regie, Schnitt, Musik, Dialoge, Story, Action-Sequenzen und Charakterentwicklung nahezu perfekt sind. Der düstere Plot-Twist, dass Vader Lukes Vater ist, ist nicht der Grund warum jeder Episode V liebt. Es ist nur die Kirsche auf dem perfekten Sahnekuchen, sozusagen.
Apropos Vader: Noch offensichtlicher kann Fanservice eigentlich nicht mehr sein. Ist ja nett dass man einem so populären Bösewicht eine coole Action-Szene gibt, aber weder war die Szene am Ende relevant für den Plot noch hatte sie Auswirkungen auf Vaders Charakter. Die Szene, die von allen so in den Himmel gelobt wird, war nichts als reiner Fanservice.
Ich bin zwar Star Wars-Fan, aber ich möchte trotzdem einen professionellen Film sehen, nicht einen reinen Fanfilm wie Rogue One.
Und ja, Episode VII hatte auch eine Menge unnötigen Fanservice, aber zumindest haben mich die neuen Charaktere, besonders Kylo Ren, interessiert und bei der Stange gehalten. Rogue One wird vermutlich der erste Star Wars-Film sein, den ich mir kein zweites Mal ansehen werde.
Für mich war das in Episode IV nur eine halbgare Erklärung, warum es den Rebellen trotz der Übermacht des Imperiums gelingt, dieses zu besiegen, und damit einer der Gründe, warum ich die alten Filme ziemlich schlecht finde.
Star Wars ist ein Fantasy-Heldenepos. Man muss (und kann) nicht alles logisch erklären. Ich habe mich nie gefragt, wieso der Todesstern so eine eigenartige Schwäche hatte. Da hätte ich mich auch fragen können, warum Droiden menschliche Emotionen empfinden können oder wieso man im Weltraum Geräusche wahrnehmen kann. Es ist Fantasy.