*hüstel* Ja, nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel von mir, aber es wollte einfach nicht mit dem Schreiben klappen .___. Nun ja, jetzt, da ich es doch endlich geschafft habe, mal wieder eines fertig zu bringen, werde ich es mal on stellen. Mit dem schnelleren schreiben hatte es ja nicht so geklappt, wie ich es mir erhoffte, aber da ich noch Ferien habe, dürfte es zumindest in der nächsten Zeit Kapitel 7 geben ^-^
Nun ja, ich habe mir ja leider wieder ziemlich lange Zeit gelassen mit dem Kapitel, Schande über mich x3 Nun ja, das mit den Charakteren war nicht so geschickt von mir, so wenig auf das Aussehen einzugehen, nach diesen vier Jahren, aber das werde ich in den nächsten Kapiteln nachholen ^^ An der Umbegung feile ich immer noch, ich hoffe, mittlerweile bekomme ich es ein wenig besser hin. Und ja, man kann wohl sagen, dass die Geschichte jetzt erst richtig losgeht, in den ersten Kapiteln war es mir vor allem wichtig, die Charaktere ein bisschen vorzustellen, kann man sagen. Noch viel Spaß beim Lesen ;3
Ich bekleckere mich mit den langen Wartezeiten zwischen meinen Kapiteln auch nicht wirklich mit Ruhm ^^" Übel nehme ich es dir keineswegs, ich freue mich über jeden Kommentar, ob er jetzt früher oder später kommt, das macht mir nichts. Das ich Latias Aussehen vernachlässigt habe, finde ich mittlerweile selbst schade, ich muss insgesamt mehr darauf achten, immer wieder mal mehr davon zu erwähnen, ich arbeite dran :3 Bei Luxtra hatte ich wirklich einen kleinen Gedankenfehler begangen, werde es aber jetzt im Hinterkopf behalten, damit das nicht noch einmal passiert. Im Startpost habe ich auch ein bisschen was verändert und bin gerade dabei, ein kleines Lexikon für die wichtigsten Dinge zu schreiben, auch wenn ich da noch ein klein wenig dran sitzen werd, bis es ganz fertig ist ^-^
Vorbereitungen abgeschlossen
„M-mit mir? Warum denn gerade ich?“, stotterte sie verwirrt. Verwundert zog Leodas seine Augenbraue hoch und bewegte sich von der Bühne hinunter. Langsam schlenderte er zu ihr und blieb dann kurz vor Umiko stehen. Elegant hielt er ihr die Hand ihn und forderte sie erneut auf, mit ihm zu gehen. Lissianna stieß ihr den Ellbogen leicht in die Seite und nickte in Leodas' Richtung. Unsicher sah die Rothaarige ihn eine Minute länger an, bis sie mit einem Seufzen neben ihn trat - seine Hand nahm sie nicht.
„Nun denn, würdest du mir bitte folgen? Ich werde dir deine Waffe überreichen und dir dann die nötigen Informationen geben.“
Was blieb ihr schon anderes übrig, als ihm hinterherzulaufen? Das käme einer Befehlsverweigerung gleich, was folglich zu einer Bestrafung führte. Casius würde sowieso jede sich ihm bietende Chance nutzen, um ihr das Leben schwer zu machen. Folglich trottete sie langsam dem Silberhaarigen hinterher und betrachtete ihn nachdenklich. Sie wusste nicht recht, was sie von ihm halten sollte. Er war so… anders. Genau wie sie ein Pokémoid und trotzdem schien er dem Adel anzugehören, wobei diese zwei Dinge überhaupt nicht miteinander vereinbart werden konnten. Solche "Mischlinge" wie sie wurden von den Adeligen verabscheut und als minderwertige Lebewesen betrachtet, einfache Figuren in ihren perfiden Spielen… Sie verabscheute diese Menschen einfach, die täglich in ihren prachtvollen Schlössern saßen und es sich gut gehen lassen konnten. Sie konnten sich jeden Tag Unmengen an Essen einverleiben oder mit irgendwelchen Spielen ihre Zeit vertreiben. Sei es etwas für die Intelligenteren unter ihnen, wie Schach oder einfache Wettbewerbe, für diejenigen, die sich aus Taktiken und Strategie nicht viel machten. Aber er unterschied sich von diesen Menschen wie Tag und Nacht, nicht nur durch die Tatsache, dass er so war wie sie.
„Wie hast du es geschafft?“, fragte sie geradeheraus.
Leodas blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Unergründlich sah er sie an, wartete, bevor er antwortete. Ein leichter Windstoß ließ das kurze Gras rascheln und wirbelte ein wenig Staub auf. Der letzte Regenschauer lag schon eine Weile zurück, manchmal schien es ihr, als könnte sie die Erde schreien hören.
„Was meinst du?“, erwiderte er unschuldig. Als ob er nicht wüsste, worauf sie hinauswollte, lächerlich!
Während sie ihre Arme verschränkte und mit den Zähnen knirschte, bemerkte sie nebenbei, wie einige der Ausbilder aus den Fenstern in ihren Behausungen starrten und ihnen zusahen. Bei den Abschlusszeremonien war es ihnen verboten, die Hütten zu verlassen, von daher war es eine interessante Abwechslung, einem Streitgespräch, wenn man es denn so nennen konnte, zuzuhören.
Sie seufzte. „Wie hast du es geschafft, vom Adel anerkannt zu werden?“, wollte sie unverblümt von ihm wissen. Seine Augen weiteten sich erstaunt, entweder war er ein guter Schauspieler oder er hatte wirklich nicht mit dieser Frage gerechnet. Sie beschied sich auf ersteres. „Nun sag schon, wie kam es dazu?“, verlangte sie erneut, von ihm zu wissen.
Die Überraschung wich und er fing an zu lächeln.
„Woher willst du wissen, dass ich von ihnen anerkannt wurde? Und nicht einfach nur akzeptiert in meiner Anwesenheit?“
Diese Frage stellte sie vor ein Problem. Sie hatte einfach angenommen, dass er ein festes Mitglied des Adels wurde. Die Möglichkeit einer einfachen Akzeptanz hatte sie nicht einmal in Betracht gezogen. Das amüsierte Grinsen in seinem Gesicht wandelte sich zu einem wissenden. Er ahnte, dass er gerade eine Frage gestellt hatte, die sie ihm nicht beantworten konnte. Es schien ihm eine Menge Spaß zu machen, sie zur Weißglut zu treiben.
„Ob es jetzt so oder anders ist, ist doch egal. Für einen Pokémoiden ist es auch schon schwer genug, von diesen eingebildeten Menschen akzeptiert zu werden“, motzte die Rothaarige und starrte ihn trotzig an. Er schnaubte.
„Wollen wir diese Konversation nicht an einem anderen Ort weiterführen? Ich fühle mich... beobachtet.“
Leicht wandte er den Kopf und betrachtete die Ausbilder, welche neugierig ihre Köpfe aus den Fenstern gestreckt hatten. Sobald sein Blick sie streifte, zogen sie sich zurück und widmeten sich anderen Dingen. Ohne ein weiteres Wort drehte Leodas sich um und lief weiter.
Stillschweigend begaben sie sich zu dem angestrebten Gebäude. Groß und lang war das Waffenlager, aus dem Umiko ihre Rüstung und Waffen bekommen würde. Wie alle anderen Gebäude im Lager bestand es aus Holz, jedoch war es noch stabiler gebaut. Anstatt einzelner Bretter, die einander stützten und für Stabilität sorgten, wurden gleich Stämme verwendet, welche vorher nur minimal bearbeitet wurden. Natürlich nicht von zu breiten Bäumen, doch trotzdem beachtlich in ihrer Größe – und im Gewicht. Kein Soldat hatte besagte Baumaterialien berührt, geschweige denn gehoben, sondern die Pokémon hatten unter deren Anleitung die Arbeit erledigt. Es war für sie immer noch verwunderlich, dass diese Wesen sich von Menschen, die sie zudem noch schlecht behandelten, so herumtreiben ließen. Man konnte ja nicht behaupten, dass sich Pokémon nicht wehren konnten, sie taten es meist einfach nicht. Für präzisere Arbeitsvorgänge wurden die Pokémoiden zu Rate gezogen, besser gesagt, gezwungen. Ein leises Klimpern zog ihre Aufmerksamkeit von dem Gebäude wieder zu dem jungen Mann vor ihr. Seine Kleidung war größtenteils weiß, wenn man von einigen dunkelblauen Verzierungen absah. Über sein Hemd zog sich am Rücken mittig ein Streifen in dem dunklen Ton und weitere kleinere, jedoch breitere Streifen zogen sich quer darüber. Sein Oberteil hatte kurze Ärmel, von denen fünf schmale, ebenfalls weiße Fetzen herunter hingen. Er trug lange, weite Hosen und ein paar schlichter Schuhe. Verwirrt fragte sie sich, von woher das Geräusch kam, welches sie kurz zuvor noch aufschreckte, bis sie den Schlüsselbund in seiner Hand entdeckte.
Es befanden sich recht viele Schlüssel daran, einer stach jedoch hervor. Ein großer, leicht rostiger Schlüssel hing ebenfalls daran und eben diesen nahm sich der junge Mann, steckte ihn in das Schloss und sperrte auf. Die Holztür drückte er nach innen und trat ein.
Umiko folgte ihm, sichtlich erstaunt. Woher er den Schlüssel wohl bekommen hatte? Der Bund schien seiner zu sein, sprich, was daran hing auch, doch wie kam er an eben diesen Schlüssel zu ihrem Waffenlager? Noch nie zuvor hatte sie ihn hier gesehen gehabt, oder hatte der General ihm den Schlüssel für heute zur Verfügung gestellt?
Neugierig sah sich die Jugendliche um. Bisher war es ihr nie erlaubt gewesen, hier einzutreten, weshalb sie diese Chance jetzt nutzte. Waffen hingen an den Wänden, lagen auf herumstehenden Tischen und in großen, stämmigen Regalen. Alle möglichen waren hier vertreten, von Schwertern bis hin zu Bögen gab es alles.
Für Waffenfanatiker wohl ein wahres Paradies…, witzelte sie in Gedanken und begab sich zu einem der Regale.
In diesem befanden sich einige der Bögen. Die Rothaarige war fasziniert von ihnen, sie wusste zwar nicht, wie man wirklich mit einem umging, bewunderte aber die Eleganz und Grazie, mit der es andere vermochten. Vorsichtig nahm sie ein Exemplar in die Hand, das aus einem leichten, schwarzen Material gemacht war. Die Form der Waffe war recht schlicht, es befanden sich keine Dellen oder ähnliches darin, sondern nur eine einfache Rundung. Dafür hatte sich jedoch jemand die Mühe gemacht und kleine Abbildungen hineingeritzt. Feine, verschlungene Verästelungen, bis hin zu einigen Pokémon, von denen sie jedoch nicht alle erkannte. Eines jedoch viel ihr sofort ins Auge und mit ihrem Finger strich sie andächtig darüber.
Es handelte sich um eine Abbildung eines Latias, fein waren die Züge des Pokémon in die Waffe eingearbeitet. Der kleine Kopf, sogar die Farbmuster, die jedes Latias besaß. Das rote, leicht abgerundete Dreieck auf der Stirn, der weiße, ebenso geformte, kleinere Fleck darin. Sogar Pupillen der gelbbraunen Augen. Der lange, schmale Hals wurde ein wenig breiter und ging in den etwas schmächtigen Körper des Drachenpokémon über. Hier war auch wieder eine kleine Linie, die den weißen Hals und den ebenso farblosen Oberkörper vom roten Unterkörper trennte. Das feine, blaue Dreieck auf dem Unterkörper wurde auch leicht angedeutet. Kurz strich sie über die Flügel des Pokémon, bevor eine Stimme sie aus ihrer Betrachtung riss.
„Es freut mich ja, das du so gefesselt von der Gestalt einer möglichen Verwandten von mir bist, jedoch solltest du keine Zeit vergeuden und lieber diesem jungen Mann zuhören. Was er zu sagen hat ist wichtig, wie kannst du dich nur so leicht ablenken lassen?“, quengelte ihre Partnerin und Umiko sah nach draußen. Ihre Freundin konnte nicht in das Innere des Lagers und musste draußen warten, da sie hier nicht genug Bewegungsfreiheit hatte.
„Ja, ich mach ja schon, beruhige dich.“
„Ich war doch nicht mal aufgeregt, mach nicht so genervt“, erwiderte die Drächin wie aus der Pistole geschossen und die schlanke Jugendliche musste ein Kichern unterdrücken. Ohne etwas darauf zu erwidern, ging sie nun zu dem Silberhaarigen und hörte seinen Erzählungen zu.
Mit seiner Hand umfasste er sein Kinn, während er nachdachte.
„Gut, wo soll ich denn anfangen… am praktischsten wäre es wohl mit den Grundzügen.“
Als würde er sich selbst zustimmen, nickte er und fuhr mit seiner kleinen Ansprache fort: „Du musst wissen, dass wir Pokémoiden über besondere Fähigkeiten verfügen. Sie zeigen sich bei jedem auf andere Art und Weise und auch in unterschiedlicher Stärke. Aber anhand des Pokémonpartners kann man sich ungefähr denken, über welche Art der Kraft ein Gegner verfügen kann.“
Ernst sah er die junge Frau vor sich an, was er ihr erzählte, konnte über ihr Leben in der Schlacht entscheiden, es war von äußerster Wichtigkeit, dass sie ihm zuhörte. Leicht lehnte er sich an einen Tisch, der hinter ihm stand und auf dessen Fläche mehrere ausgebeulte Beutel lagen.
Was da wohl drin ist? , fragte sich Umiko kurz, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder Leodas widmete. Anstatt wie viele andere, gestikulierte er nur sehr wenig und hatte seine Arme bisher nur verschränkt.
„Im Grunde werden sie in zwei Kategorien eingeteilt. Physische und psychische Kräfte. Dir ist bestimmt bewusst, dass es Pokémon gibt, die zwei Typen haben?“, fragte er kurz dazwischen.
Ein Nicken schien der Rothaarigen in diesem Moment zu reichen und ihm auch. „Bei unseren Partnern haben beide Typen Auswirkungen darauf, welche Angriffe mehr oder weniger Schaden zufügen, bei uns nicht. Nur einer der Typen unseres Partners hat Wirkungen auf uns, sprich, auch die Probleme eben dieses Elements. Dein Latias hat zwei verschiedene Typen. Drache und Psycho. Einer dieser beiden wird irgendwann auf dich wirken und dir dementsprechend besondere Kräfte geben. Wäre es der Drachenteil, wären deine zukünftigen Fähigkeiten höchstwahrscheinlich physischer Natur, bei Psycho, wer hätte es gedacht, eher psychischer.“
Die großgewachsene Pokémoidin musste sich schwer konzentrieren, um alles zu behalten, was der Silberhaarige ihr erzählte und es auch zu verstehen. Eigentlich war ihr das alles gleich, sie hatte noch nie die Lust gehabt, sich in jungen Jahren in Kämpfe zu werfen und ihr Leben für ein Land zu lassen, von dem sie verabscheut wurde. Ein gewisses Interesse machte sich dennoch in ihr breit, auch wenn es noch sehr geringer Intensität war.
„Drachenpokémon sind mächtig und haben große körperliche Kräfte, bei einem Pokémoiden der, ich sage mal, dieses Element von seinem Partner erbt, zeigen sich diese Kräfte ebenfalls. Man muss diese demnach auch gut kontrollieren können, ansonsten könnte man unbeabsichtigt viel Schaden anrichten. Welche der Typen schaden nun einem Drachen? Weißt du das?“
Interessiert sah er sie an, wollte eine ehrliche Antwort von ihr hören, ihre Meinung. Umiko rührte diese Geste auf gewisse Weise. Sie wurde nur selten etwas gefragt, sei es nun von den „normalen“ Menschen, oder anderen Pokémoiden. Ihre Meinung und ihr Rat waren nur wenigen wichtig. Vielleicht ließ sie sich auch einfach von dem jungen Mann beeinflussen, jedoch ließ sie diesen Gedanken schnell wieder dahin verschwinden, wo er herkam.
„Nun ja, wenn ich es noch recht weiß, dann wären das andere Drachen und Pokémon vom Typ Eis… aber was für Auswirkungen hätten die denn?“, fragte sie, mittlerweile nun wirklich interessiert, an dem, was er sagte.
Still lächelte der junge Mann in sich hinein. Er hatte das mangelnde Interesse seines Gegenübers gemerkt und einfach mal etwas ausprobiert, indem er sie etwas fragte. Normalerweise mochte er es nicht, wenn man ihn unterbrach oder jemand so desinteressiert war, wie sie gerade noch. Bei ihr fand er es aber amüsant, Stück für Stück ihre Aufmerksamkeit zu fesseln.
„Genau, andere Drachen und dann noch Eis-Pokémon. Ich werde es dir erklären… Ich sprach ja von möglichen großen Kräften, bei ersterem Typ, wenn also zwei davon aufeinandertreffen, ist es wahrscheinlicher, dass derjenige mit den ausgeprägteren Kräften gewinnen wird. Du verstehst, was ich damit meine, oder?“
Kurze Zeit ließ Umiko sich seine Erläuterung durch den Kopf gehen und nickte dann.
„Ja, ich verstehe das schon, aber was ist das bitteschön mit dem anderen Element? Wie kann Eis einem in diesem Fall schaden?“
Er lächelte, sie hinterfragte das völlig richtige, im Gegensatz zu vielen anderen, denen er etwas darüber erklären musste. Meistens machten sie sich darüber lustig, aber er ging ja auch nur seiner Aufgabe nach, wenn sie es nicht verstehen wollten, war das denen ihr Problem.
„Bei ihnen sind die Kräfte meist psychischer Natur, sie können ihre Umgebung beeinflussen und das ist ein großes Manko für Pokémoiden, die körperliche Fähigkeiten haben. Wenn sie es wollen, können Eisfähigkeiten dazu genutzt werden um einen sprichwörtlich am Boden festzufrieren, man ist einen Moment gestoppt und muss sich erst befreien, das kann einen umbringen. Meist agieren Pokémoiden mit solchen fesselnden Fähigkeiten auch nicht alleine, was das Problem ist“, erneut verschränkte er seine Arme, mit denen er sich vorher am Tisch abgestützt hatte. Umiko hätte auch zu gerne einen Sitzplatz, sie stand schon einen Großteil des Tages, die Zeremonie über und nun hier. Allmählich wurde sie ein wenig nervös, sie mochte es nicht, so untätig zu sein.
„Aber das war es mit den Problemen bei einem Drachen, kommen wir nun zum zweiten. Psycho. Wesen mit diesem Typ verfügen über große mentale Kräfte, die auf verschiedenste Art genutzt werden können. Eingeteilt werden die Fähigkeiten in zwei Kategorien, Telekinese und Telepathie.
Das erstere bezeichnet die Kraft, mit seinen Gedanken Gegenstände und Personen zu beeinflussen und zu bewegen. Solltest du so eine Fähigkeit besitzen und sie trainieren und verbessern, dann könntest du mich wahrscheinlich in der Luft zerquetschen, oder mich von dir stoßen, ohne mich auch nur zu berühren. Telepathie, das bezeichnet Gedankenübertragung und die Kontrolle sowie Manipulation eben dieser. Damit kann man natürlich auch viel Schaden anrichten, aber eben auf der geistigen Ebene der Feinde, was natürlich auch äußerst hilfreich sein kann. Man muss die Fähigkeiten nur genau anwenden können. Aber sag mir mal, welche Pokémontypen sind gefährlich für Psycho-Pokémon?“
Grinsend sah er sie an und stellte ihr erneut eine Frage. Nachdenklich legte Umiko ihre Hand an die Wange und versuchte, sich daran zu erinnern. Nur im Groben wurden sie über die Typen und ihre Effektivität aufgeklärt, sie hatte nur ein spärliches Wissen darüber.
„Nun ja, ich glaube Geist und… ähm, Unlicht… aber ob es noch eine Elementklasse gibt, ich weiß nicht“ erklärte sie und zuckte mit ihren Schultern.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, jedoch nur kurz. Es war eine Schande, wie sehr die Pokémoiden überall vernachlässigt wurden. Ihr Wissen war nur mangelhaft, gerade gut genug, um ein paar Kämpfe zu überstehen, es war einfach nur verachtend, doch viel machen konnte er dagegen auch nicht, es lag leider nicht in seinen Händen. Vor allem, da man ihm hier noch nicht genug traute, es war zum verrückt werden.
„Käfer hast du vergessen, die sind für ein Psycho-Pokémon auch nicht von Vorteil, als Pokémoid hast du gegen diese keine Probleme, sofern du keine Phobie ihnen gegenüber hast. Mit einem Käferpokémon verschmolzen zu sein, kann manchmal zu grotesken Veränderungen des Körpers führen…“, meinte er seufzend, strich sich kurz mit seiner Hand durch die Haare, sprach dann jedoch weiter.
„Geist und Unlicht sind jedoch ein großes Problem. Bei ersteren liegt es daran, dass sie ihren Körper manchmal, wie soll ich sagen…“ er schien nach den richtigen Worten zu suchen und verschränkte dabei seine Arme, seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er starrte gedankenverloren auf einen Punkt am Boden. Silberne Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, verdeckten seine dunkelblauen Augen ein wenig. „Naja, sie können ihre Körper durchdringbar machen, ohne Schaden zu nehmen. Besser kann ich es leider nicht beschreiben. Würdest du sie mit einem Schwert angreifen, können sie ihren Körper anscheinend so verändern, dass die Klinge durchschlägt, ohne sie zu verletzen. Sie können deinen Körper übernehmen und vor allem bei Wesen, die eine starke Psyche haben, machen sie dies gern. Es mag unlogisch klingen, doch viele Geistpokémoiden empfinden es als sehr einfach jemanden mit großer psychischer Kraft zu übernehmen, wie, das verraten sie natürlich nicht. Nimm dich vor ihnen in Acht.“
Eingeschüchtert nickte die Rothaarige, vor diesen Menschen würde sie sich hüten, auf jeden Fall.
„Dann wären da noch die Unlichtpokémoiden, auch nicht zu unterschätzen, oftmals wirken sie eine unglaubliche Anziehungskraft auf Psychopokémoiden aus, aber auch umgekehrt. Sie bilden eine Art Gegenpol und gleichzeitig ist es auch eine Art abstoßen. Aber leider nur, wenn es um deine möglichen Fähigkeiten ginge. Es ist, als würden sie einfach an den Gegnern vorbeigleiten, einen großen Bogen um sie machen. Unlicht Wesen sind auch dafür bekannt äußerst listig zu sein, sie können hervorragend lügen, was sich auf ihre Kräfte auswirkt. Sie können Illusionen erschaffen, die dir etwas Falsches vorgaukeln und meucheln einen dann von hinten. Äußerst schlaue Kämpfer, die vor nichts zurückschrecken, sie sind gefährlich, vor allem für dich, sollte es darauf hinauslaufen, dass du diesen Typ ‚erben‘ solltest. Vermeide sie, komme niemandem von ihnen zu nahe, hast du mich verstanden?“
Sprachlos nickte sie, die Intensität in seiner Stimme erschreckte sie. Seine ohnehin schon recht tiefe, jedoch samtene Stimme hatte eine Art bedrohlichen Ton angenommen, wenn sie nur wüsste warum. Erzürnte es ihn so sehr, dass er fast seine Contenance verlor?
Fast wütend sah er sie an, merkte, dass sie es ernst meinte und beruhigte sich, nachdem er die melodische Stimme seines Partners hörte, der ihn zur Vernunft rief.
„Ah, tut mir leid, wenn ich dich gerade ein wenig überrascht habe, ich hatte nur nicht so gute Erfahrungen mit diesem Typ von Pokémoiden, das ist alles… aber, da ich dir jetzt das Wichtigste gesagt habe, werde ich dir nun deine Rüstung, sowie deine Waffe geben. Aber, bevor du sie hier aus dem Beutel holst, mach das lieber in deinem Zimmer, sonst vergeuden wir hier nur Zeit. Das macht dir hoffentlich nichts, oder?“
„Aber nein, keineswegs“, erwiderte sie schnell und nahm strahlend die Beutel entgegen. Sie fragte sich schon, wie genau alles aussehen würde und wie es sich an ihr machte.
„Ach ja, eines noch“, sagte er und hielt sie damit zurück. „Bei den Sachen befindet sich ein dünner, weißer Anzug, er wurde speziell hergestellt und ist aus einem sehr seltenen und widerstandsfähigen Material gemacht. Keine normale Waffe kann ihn zerstören, das schaffen nur die speziellen Waffen, die jeder von uns besitzt.“
Erstaunt sah sie ihn an. Warum sollte man so viel Wert darauf legen, dass ihr nichts geschah? Normalerweise wäre das dem General ziemlich egal, was mit den Pokémoiden geschah, die er hier ausbildete, warum diese Ausnahme bei ihr?
„Umiko, das kommt mir nicht ganz geheuer vor…“, meinte Latias und sah sie besorgt an.
„Ich finde das auch ein wenig merkwürdig, doch was sollten wir jetzt dagegen machen? Wohl erst mal abwarten, oder?“
Die Drächin schien zu überlegen, dabei richtete sie ihren Kopf ein wenig nach oben und sah nachdenklich in den Himmel.
„Du hast Recht, lass uns warten…“
Nach wenigen Minuten stand sie wieder in der Masse der anderen Pokémoiden, wurde von ihnen interessiert betrachtet und dabei ein wenig nervös.
Ich kann es nicht leiden, wenn man mich so anstarrt…
Schnell verloren die anderen das Interesse, nachdem sie zufällig von Leodas aufgerufen wurden, der sie dann zu dem Waffenlager führte, in das er auch Umiko brachte. Lissi war eine derjenigen, die das Pech hatten, erst ziemlich spät an die Reihe zu kommen und als sie endlich an der Reihe war, verschwand sie lächelnd und lief dem Silberhaarigen nach, während Luxtra ihr hinterher tappte. Seine Ohren drehten sich in Richtung jedes Geräuschs und er blieb immer kurz stehen, bevor er seiner Partnerin wieder hinterherstreunte. Kaum waren alle von ihnen damit beschäftigt, zu spekulieren was in ihren Beuteln war, kam auch schon der General und verkündete, dass erst morgen bekannt gegeben würde, wer an welche Grenzen versetzt würde.
Diejenigen, die ihm vorhin gefolgt waren, stöhnten unisono auf, Enttäuschung auf ihren Gesichtern. Wie ignorant sie den eigentlichen Gefahren gegenüberstanden, sie regelrecht nicht beachteten, es war zum verrückt werden. Lissianna und Umiko bemerkten, wie Leodas angewidert sein Antlitz verzog, als die Schüler Casius‘ so reagierten. Beide sahen sich kurz an und lächelten. Der junge, weißgekleidete Mann schien ihre Ansichten größtenteils zu verstehen und ähnlich zu sehen.
„Ihr dürft nun gehen“, rief der General, mit seiner dröhnenden Stimme und schnell verschwanden alle in ihren Zimmern.
Die zwei Mädchen ließen sich erschöpft auf ihre Betten sinken. Umiko lehnte ihren Kopf gegen die Wand in ihrem Rücken und streckte sich ein wenig.
„Ich bin völlig fertig“, maulte sie, warf die rote Jacke, die sie trug beiseite, ungeachtet dessen, ob sie auf dem nahestehenden Stuhl landete, oder nicht.
„Da hast du Recht, ich bin auch ziemlich erschöpft.“
Lissianna hatte sich auf ihr Bett gelegt, ihre Schuhe schon daneben gestellt und sich auch ihrer Jacke entledigt. „Wollen wir morgen früh mal nachsehen, was in unseren Beuteln steckt? Heute will ich einfach nur noch schlafen…“
Ihr Partner Luxtra legte sich neben sie, schmiegte sich an ihren Körpern und ließ wieder sein zufriedenes Brummen hören. Umiko lächelte und legte sich auch hin, Latias leistete ihr sogleich Gesellschaft.
„Langsam wirst du zu groß, als dass du noch mit mir in einem Bett schlafen kannst“, stichelte die Siebzehnjährige und fing an zu grinsen, als Latias ihre kleinen Bäckchen aufblähte.
„Das ist doch gar nicht wahr, du willst mich nur ärgern! Schlaf lieber endlich, bald können wir vielleicht nicht mehr ausschlafen, so wie jetzt noch…“
„Du hast ja Recht, geht klar.“
Grinsend drehte sie sich um und schloss ihre Augen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie doch lieber hier bleiben würde, als zu kämpfen…