Beiträge von Shimoto

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Also ich habe noch nie freiwillig mein Lugia auf die Box gelegt, warum sollte ich auch? Ist schließlich mein absolutes Lieblingspokémon und außerdem legendär. Das hat auf dem PC nix zu suchen. Einzig und allein wenn ich gegen meinen Bruder kämpfe, muss es halt sein, da er auf die blöde keine-legendäre-Regel besteht, obwohl er ja auch sein Ho-oh einsetzen könnte. Und trotz dieser Regel hat er noch keinen 6 gegen 6 Kampf gegen mich gewonnen, 8) so ne Gurke. Is aber auch schwer^^


    Ebenfalls IMMER dabei habe ich meinen Starter Impergator, was auch der Fall wäre, wenn es keinen Surfer könnte. Aber ich glaube, dass jeder seinen Starter immer bei sich hat. Bei einem Pokémon mit Fliegen habe ich immer die Wahl zwischen Iksbat und Panzaeron, hier ist der Stahlvogel allerdings meine bevorzugte Wahl.

    Als Vorwort: Rubin/Saphir/Smaragd oder Diamant/Perl/Platin hab ich nie gezockt. Alles was ich hier aufzähle, entspricht meinem Stand auf meiner Soulsilver Edition. Also dann...


    Ich bin DER Lugia-Fan schlechthin, deshalb war Lugia für mich ein absoluter Pflichtfang!


    Die drei legendären Vögel Arktos, Zapdos und Lavados habe ich mir auch geholt, ist einfach ein klasse Trio.


    Latios gehört ebenfalls zu meinem Team und haut ordentlich rein, ein guter Fang.


    Dann wäre ich auch nicht abgeneigt mir Rayquaze zu holen, Groudon hab ich mir allein für diesen Zweck schon gefangen, muss aber noch irgendwie an Kyogre ran.


    Aus der 4. Generation wäre Dialga meine Wahl, wenn ich es fangen könnte, aber allein dafür hole ich mir nicht die Diamant Edition.


    Ihr merkt vielleicht, dass ich mit nie alle Pokémon einer Generation hole, was einzig und allein daran liegt, dass ich nur die Legis fange, die ich mehr mag, als ihre Gegenüber aus der gleichen Generation. So interessieren mich die drei Raubratzen ebenso wenig, Groudon und Kyorge an sich und Ho-oh hab ich schon umgehauen.

    Wäre schon eine nette Idee, wenn sich das Pokémon im Kapf entwickelt, kann mir allerdings nicht so ganz vorstellen, wie das funktionieren soll. Denn während dem laufenden Kampf EP zu bekommen wäre Blödsinn, von daher wüsste ich da keine echte Lösung. Aber es ging ja hier nur um die Frage nach dem Empfinden und wahrscheinlich wird das eh nur eine Fantasie bleiben. Doch wenn jemand dafür eine passende Lösung hätte, wäre das eine coole Idee.

    Ich hab mir bei meiner Soulsilver Edition die beiden Wasserstarter Schiggy und Hydropi ausgesucht. Damit habe ich, da ich mich zu Anfang auch für Karnimani entschieden habe, immer den Wassertypen gewählt, was aber nicht unbedingt den Grund hat, dass ich ein Wasserpokémon-Vernatiker bin. Mir gefielen die Pokémon an sich einfach besser, obwohl mir die Wahl beim Hoenn Starter echt schwer gefallen ist, da ich auch gerne ein Gewaldro gehabt hätte. Ich bereue meine Entscheidung allerdings nicht, da ich mit Sumpex vollauf zufrieden bin und mit Impergator und Turtok sowieso^^.

    Also ich werde mir Black/White einfach aus dem Grund nicht holen, da ich mit meiner Soulsilver Edition vollends beschäftigt bin. Ich habe außerdem, weder Diamant noch Perl oder Platin gezockt, ich muss ja nicht unbedingt auf der Welle mitschwimmen. Für mich ist die Pokémonwelt bis hierhin vollends perfekt und ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so richtig, ob ich die neue 5. Generation mit Spannung erwarten oder verrfluchen soll. Hab mir die neuen Pokémon online schon angeschaut und bin ziemlich ernttäuscht, was da so rumläuft. Die guten Ideen sind den Machern wohl endgültig ausgegangen. Auch die inzwischen total ausgelutschte Idee einfach eine neue Region draufzuklatschen ist nicht unbedingt ein Kandidat für den Nobelpreis, dabei haben die Macher doch schon mit der 9. Staffel Battle Frontier gezeigt, dass es auch anders geht. Ich persönlich würde mich tierisch freuen, wenn Ash nochmal Jotho bereisen würde und zwar sowol mit neuen als auch mit alten Pokémon. Naja ich schweife zu sehr in Richtung der TV Serie ab also komm ich mal zum Fazit.


    Ich will mit meiner Meinung niemanden abschrecken oder die Vorfreude verderben, aber ich glaube einfach nicht, dass sich ein Kauf von Black/White als so Fantastisch erweisen wird, wie manche es behaupten. DIe ganze PokémonWelt wird allmählich ein wenig zu abstrakt.

    Klar sind einige VMs tierisch nervig im Kampf, doch ich sehe darin auch eine Chance, denn wer sein VM richtig ausspielt, der kann auch im Kampf was damit anfangen. Das mag jetzt nicht unbedingt auf alle zutreffen, doch mit ein wenig Taktik können die meisten VM vor allem in Doppelkämpfen sehr hilfsreich sein. Es kommt also mehr oder weniger auf einen selbst an, was man aus dem macht, was einem aufgedrückt wird. Außerdem muss jedes Spiel irgendwo ein paar Hindernisse haben, bei denen man Kompromisse eingehen muss, so läuft das nunmal.


    Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass die VMs eine gute Sache sind und sie dem Spiel doch gewaltig fehlen würden.

    Eigentlich ist diese Frage gar nicht zu beantworten, denn meiner Meinung nach sind Hertgold/Soulsilver völlig neue Spiele, die mit ihren Vorgänger gar nicht mehr zu veergleichen sind. Neue Pokémon, neue Attacken, neue Gebiete (Safarizone, Kampfzone), Pokéathlon und natürlich die verbesserten Animationen machen etwas völlig neues daraus. Aus diesem Grund bleibt mir nur das Fazit, wer Soulsilver gezockt hat, aber nicht die originale silberne Edition, sollte das der alten Zeiten wegen unbedingt nachholen. Ich für meinen Teil hab auch die alte silberne nochmal angerüfrt, obwohl ich noch mitten in der Neuerung drin bin. Baer das sollte jeder für sich entscheiden.


    Um deine Frage kurz zu beantworten: Es ist einfach alles schöner, größer, besser, ein ganz neues Spiel und alles ist top!

    Hallööööö,


    wieder einmal hast du es geschafft, die Stimmung und Athmosphäre sehr gut rüber zu bringen. Tja, in einer Stadt wie Dukatia City kommt halt die punktgenaue Beschreibung von Umgebung und Gefühlen, was ja bei dir Standard ist, dem auch stark zugute. Ich in mal gespannt auf Maj´s nächsten Arenakampf und auf Sara´s nächsten Wettbewerb. Hoffe doch stark, dass sich bei der Koordinatorin jetzt nicht alles nur um ihr Sniebel drehen wird, schließlich könnte Endivie mal etwas an Erfahrung sammeln, um sich zu entwickeln und für Panzaeron gab es in seinem beiden Kämpfen auch nicht viel zu holen. Das schreit nach Wiedergutmachung. Auch interessiert mich brennend die Frage, ob nun Solniza´s Platz im Team ersetzt wird. Natürlich nur zahlmäßig, da es ja für sie keinen wirklichen Ersatz gibt. Hoffe, wir sehen die Tochter des Sonnenstrahls wieder ;( . Bin jedenfalls gespannt, wie das nächste Kapi aussehen wird und wie es mit der Hauptstory weitergeht.

    Moin, Akari


    ja, das mit der PN tut mit leid. Hoffe du kannst verstehen, dass man nach ner langen Silvesterfete nicht mehr so ganz an alles denken kann. Vor allem, wenn man so vergesslich ist, wie ich. Manchmal würde es mich gar nicht wundern, wenn ich meinen eigenen Namen vergesse^^


    Danke übrigens für dein Kommi. Leider habe ich bis jetzt äußerst wenig Kommentare bekommen, da freut man sich umso mehr, wenn jemand deine Story dauerhaft so verfolgt, wie du^^ Aber vielleicht lassen sich ja mit der Zeit mehr Leute zu einem Kommi hinreißen, wenn die Story in die heißere Phase geht.


    Da ich noch ein paar Tage Urlaub habe, denke ich, dass das neue Kapitel nicht lange auf sich warten lassen wird, also stay tuned 8) ;)

    Moin, moin und hallo,
    das Aktualisieren der Kapitel geht weiter. In diesem hier wird nun deutlich Präziser auf die Handlungen eingegangen und ich habe stark an den Formulierungen gearbeitet. Das Ergebniss kann sich hoffentlich sehen lassen. Ein weiteres Kapitel wird heute ebenfalls noch geupdated.
    Wiederschauen, reingehauen^^



    Kapitel 4: Aufbruch


    Der Morgen ist Silber City war jeden neuen Tages etwas ganz Besonderes. Als wollte die brennende Scheibe am Himmel die kühle Bergluft vertreiben und die Lebewesen, die hier ihr Heim fanden, in den Tag rufen. So erhoben sich nach und nach einige Taubsischwärme aufgeregt zwitschernd und die Boden bewohnenden Waldpokémon verließen nach und nach ihre nächtlichen Behausungen. Sicher bekam man hier, nahe der Stadt nicht gerade das spektakulärste Angebot an wilden Pokémon – dafür musste man sich schon in die Berge begeben – doch trugen sie alle zur der friedlichen, morgendlichen Atmosphäre bei, die die Einwohner Silber Citys so schätzten.
    Die Morgensonne schien bereits durch die Fensterscheiben in die Gesichter der verschlafenen Bewohner jener Stadt, obwohl nur die wenigsten schon wirklich wach waren. Die Sonne ging hier zu jeder Jahreszeit vergleichsweise ziemlich früh auf und zog die Menschen aus ihrer Traumwelt wieder ins wahre Leben. Einer dieser müden Menschen war Ryan. Er mochte es von der Sonne geweckt zu werden, anstelle eine nervigen Weckers, den er zwar besaß, aber nur stellte, wenn es seine geplante Zeit zum Aufstehen im Zusammenspiel mit dem Aufgehen der Sonne nicht anders zuließ. Besagter Himmelkörper schien ihm nun direkt ins Gesicht und ließ Ryan sogleich seine Wärme spüren, als der junge Trainer langsam die Augen öffnete. Leicht verschlafen blickte er auf und bemerkte, dass es bei ihm letzte Nacht doch etwas später geworden sein musste, denn er war offensichtlich mit dem Buch in seinen Händen eingeschlafen, welches nun immer noch offen vor ihm lag. Als ihm dies klar wurde, sah Ryan aufgeschreckt mit einer bösen Befürchtung auf den Wecker. Doch sollte sich sein Verdacht nicht bestätigen. Er hatte nicht verschlafen, ein Glück.
    'Die Sonne ist eben doch immer pünktlich', dachte er mit einem leichten Lächeln in Richtung Fenster. Schließlich stand er voller Tatendrang auf und trat an jenes heran, da sein Schreibtisch und nicht zuletzt der Stuhl, auf der er seine Tasche abgelegt hatte, direkt davor standen. Er packte das Buch wieder in den Rucksack, warf diesen über seine Schulter, steckte seine Pokébälle in die Tasche an seinem Gürtel, legte diesen an und steuerte die Tür an der gegenüberliegenden Wand an. Als Ryan die Klinke schon in der Hand hielt, drehte er sich noch einmal kurz um, und betrachtete den Raum. Das Bett befand sich mit dem Kopfende an der rechten Wand, an der Linken eine Kommode und einige Regale, von denen eines die Siegertrophäe der Indigo-Liga und die acht Orden, die er zum Erreichen dieser hatte gewinnen müssen, hielt. Sein Kleiderschrank befand sich direkt neben der Tür und zeigte in den Raum. Eigentlich war es fast schon schade, dass er dieses Zimmer nur allzu selten bewohnen konnte, doch man musste schließlich Prioritäten im Leben setzen. So durchschritt der junge Trainer rasch und voller Tatendrang die Tür, schloss diese hinter sich und eilte nach unten in die Küche. Nach einem ordentlichen Frühstück und der täglichen Morgenhygiene verließ Ryan schließlich das Haus durch die Hintertür, die zum Pokémonareal führte, wo seine Pokémon schon einheitlich aufgereiht und munter auf ihn warteten. Für eine Sekunde atmete er die frische Morgenluft tief ein und genoss das Kribbeln, das die leicht wehende Brise auf seiner Haut hinterließ. Wer brauchte schon Koffein, wenn man von der Natur so in den Tag empfangen wurde?
    „Guten Morgen zusammen“, begrüßte er die Gruppe. Jedes einzelne seiner Pokémon erwiderte die Begrüßung und lächelte. Selbstverständlich hatte Ryan all seine Pokémon über seine Abreise informiert und wollte sich auch von denen verabschieden, die er erst bei seiner Rückkehr wieder sehen würde. Er holte die sechs Pokébälle hervor, die er sich am Vorabend zurechtgelegt hatte und rief Impergator, Panzaeron, Hundemon, Raichu, Nidoking und Alpollo in die besagten Kapseln und verstaute diese in der dafür vorgesehenen Tasche an seinen Gürtel.
    „Ich werde nicht lange wegbleiben, wir sehen uns also recht bald wieder“, sagte er dann zu seinen übrigen Freunden. Sie schienen alle recht froh darüber zu sein. Ryan stand all seinen Pokémon sehr nahe, sie waren für ihn weit mehr als nur Kampfobjekte, so weit kam es noch, dass er sie als solche betitelte. Sie waren auch keine simplen Begleiter auf seinen Reisen und selbst als Freunde würde er sich nicht bezeichnen. Sie waren Teil der Familie.
    „Wir sehen uns dann und versprecht mir, dass ihr euch fit haltet. Die Silberkonferenz steht vor der Tür und dafür wollen wir doch bereit sein oder?“
    Alle gaben ein lautes, kampfbereites Brüllen von sich, welches sogleich deutlich machte, wie heiß die Truppe schon jetzt auf dieses Turnier war. Das Echo jener Stimmenansammlung hallte noch einen Moment lang über die Berge.
    'Wenn das mal nicht die Nachbarn geweckt hat', dachte Ryan zu sich ob dieses Schreis, was natürlich ironisch gemeint war. Schließlich befand sich sein Haus etwas außerhalb der Stadt, sodass die einzigen Nachbarn, die er und seine Mutter hier hatten, die wilden Pokémon waren. Außerdem achtete der Blonde eben immer darauf, seine Pokémon motiviert zu halten, denn die richtige Einstellung zum Kampf war einer der wichtigsten Schlüssel zum Erfolg. Nach diesen abschließenden Worten ging Ryan zurück ins Haus um dieses dann gleich wieder durch die Vordertür zu verlassen, wo seine Mutter auf ihn wartete.
    „Morgen“, sagte er, als er sie sah. Seine Stimme war von der eben noch dagewesenen Freude zu einem eher bedrückten Tonfall gewechselt, da er sich viele Dinge vorstellen konnte, die angenehmer waren, als sich von seiner Mutter zu verabschieden. Er hatte sich schon gedacht, dass sie hier auf ihn warten würde, daher hatte er dies auch am Vortag noch nicht erledigt. So etwas schob der Trainer ganz nach seiner Gewohnheit immer so lange auf, wie es nur ging.
    „Ich hab dir noch was zu essen gemacht, für unterwegs“, gab die Frau als Antwort auf seine Begrüßung. Sie hielt ihm eine kleine Lunchbox mit Sandwichs, einigen Weintrauben und einer Tafel Schokolade hin.
    „Danke“, entgegnete Ryan knapp und verstaute die Box in seinem Rucksack. Zwar hatte er genug Proviant für die nächsten Tage dabei, doch handelte es sich dabei fast ausschließlich um eher schwer genießbare Produkte. Nahrung, die fantastisch schmeckte und lange haltbar war, musste erst noch erfunden werden und für einen reisenden Trainer war letzteres von bedeutend größerer Wichtigkeit.
    Ryan sah seine Mutter noch einmal an und erkannte Stolz, aber auch etwas Trauer in ihren Augen. Er wusste, was sie dachte, immer wenn er eine Reise begann. Sie machte sich Sorgen und fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie ihren Sohn wiedersehen würde.
    „Keine sorge ich passe auf mich auf und ich bin auch bald wieder da.“
    Ryan wusste, dass ein paar Worte nichts an ihren Emotionen ändern konnten, aber er versuchte es immer wieder. Seine Mutter antwortete auch nicht darauf, stattdessen nickte sie und lächelte noch etwas breiter, was von Ryan erwidert wurde. Er mochte diese Art von Abschieden überhaupt nicht, darum versuchte es diesen hier auch endlich zum Ende zu bringen und öffnete die Haustür. Als er hinaustrat, war es noch ein wenig frischer, da er nun auf der Westseite des Hauses und somit im Schatten von jenem stand. Doch auch auf der Ostseite, auf der sich das Pokémonareal befand, kam die Wärme der Morgensonne nicht so richtig gegen die kühle Bergluft an. Dennoch war es ein fantastischer Morgen.
    Ryan holte einen seiner Pokébälle hervor.
    „Zeit für einen Flug. Komm raus, Panzaeron!“
    Der Stahlvogel erschien mit ausgestreckten Flügeln und einem lauten Krächzen. Sein von Metall überzogener, vogelartiger Körper glänzte bereits schimmernd, obwohl das Sonnenlicht noch gar nicht darauf fiel, wobei besonders die roten Federn der Flügel ein beeindruckendes Farbbild boten. Ryan schwang sich mit einem geübten Satz auf seinen Rücken und fühlte den eisenharten Körper des Pokémons. Das Wetter war sehr günstig für einen Flug – sonnig, nur leicht bewölkt und nahezu windstill. Auch wenn sein Panzaeron mit schwierigen Wetterverhältnissen durchaus umzugehen wusste, waren dem Mützenträger entspannte Flüge doch lieber, vor allem zu dieser frühen Stunde. Bei diesen Bedingungen würden sie ihr Ziel wahrscheinlich sogar noch früher erreichen, als geplant. Ohne einen weiteren Blick zu seiner Mutter gab er seinem Pokémon schließlich das Kommando.
    „Auf geht´s nach Alabastia!“
    „Panzaeron!“, rief der Vogel voller Energie und mit ein paar kräftigen Flügelschlägen hob das stählerne Wesen ab und flog der Sonne entgegen. Seine Mutter blieb letztendlich mit einem Blick zurück, der nichts anderes als Stolz ausdrückte.


    Ryan blickte über den Horizont und genoss das Gefühl der Freiheit, das er beim Fliegen auf seinem Panzaeron empfand. Der Wind in seinem Gesicht vertrieb weiterhin sämtliche Müdigkeit und belebte seinen Körper, wobei es allerdings den Nachteil hatte, dass durch Panzaerons hohe Geschwindigkeit das Atmen ein klein wenig erschwerte. Der Stahlvogel hielt außerdem eine beachtliche Höhe, doch sein Trainer war völlig entspannt, trotz der Tatsache, dass eine kleine Unaufmerksamkeit seinerseits ihm einen tödlichen Sturz bescheren könnte. Allerdings flog Ryan nicht das erste Mal auf Panzaerons Rücken und war sich der Gefahr zwar bewusst, fühlte sich allerdings sicher genug, um seine Gedanken schweifen lassen zu können.
    Sie waren nun schon seit einiger Zeit unterwegs und das Wetter war nach wie vor schön, daher und nicht zuletzt auch wegen ihres enormen Tempos wurde es auch der erwartet schnelle Flug in die Kanto-Region. Schon sehr bald müsste Alabastia in Sichtweite sein. Die Küste war schon seit einiger Zeit zu Ryans Rechten zu sehen und zog den jungen Trainer alle paar Minuten mit seiner blau schimmernden Wasseroberfläche immer wieder in seinen Bann. Die Berglandschaft, die sich hinter dem Silberberg erstreckte, hatten sie längst hinter sich gelassen. Dieses Gebirge stellte ebenfalls ein beeindruckendes Bild dar, besonders bei diesem klaren Wetter. Dank dieser Verhältnisse hatte Ryan sogar das Glück gehabt, aus der Luft das Indigo-Plateau erblicken zu können, was viele, tolle Erinnerungen in ihm geweckt hatte. Er schwebte lange in Gedanken und begann fast geistesabwesend zu grinsen, als er sich an das unbeschreibliche Gefühl des Sieges über alle anderen Trainer und die tobende Menge, die ihm zugejubelt hatte, erinnerte. Inzwischen bestimmten dichte Wälder aus verschiedenen Laub- und Nadelbäumen die Landschaft unter ihnen und es war eine regelrechte Anhäufung an kleinen Seen und Flüssen zu erkennen. Die Straßen der Zivilisation waren zumindest bislang noch nicht in dieses nahezu unberührte Naturgebiet vorgedrungen, sodass man lediglich ein paar Waldpfade aus der Luft erkennen konnte, welche sich allerdings stets nach kurzer Zeit wieder unter den Bäumen versteckten.
    Als Ryan seinen Blick gerade ein weiteres Mal auf den Horizont direkt vor ihm richtete, sah er erste Häuser der Stadt Alabastia, der Heimat des Berühmten Pokémon Professors Samuel Eich. Schon wieder wurde Ryan von einer Erinnerung eingeholt, nämlich als er damals sein allererstes Pokémon von genau diesem Professor erhalten hatte. Wieder stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht, als er jenen schicksalhaften Tag noch einmal kurz revue passieren ließ, kehrte aber recht schnell wieder in die Gegenwart zurück.
    „Wir sind fast da, hast du noch Energie für einen kleinen Endspurt?“, fragte er sein Panzaeron. Dieses gab keine wörtliche Antwort in der Pokémonsprache, stattdessen gab es ein lautes Vogelkrächzen von sich und beschleunigte sein Flugtempo noch einmal um ein gutes Stück.


    Sicher am Rande der Stadt gelandet rief Ryan den Stahlvogel zurück in seinen Pokéball.
    „Danke, das hast du gut gemacht, jetzt darfst du dich ausruhen.“
    Mit einem knappen Nicken löste sich Panzaeron in einem roten Lichtstrahl auf und verschwand wieder in seiner Behausung, während Ryan sich daran machte, die Stadt per Fuß Richtung Hafen zu durchqueren. Alabastia war nicht besonders groß und wirkte auch eher ländlich. Tatsächlich gab es noch einige Leute hier, die fast ausschließlich von dem lebten, was die Landwirtschaft abwarf und jene Menschen hielten, der modernen Industrie zum Trotz, auch eisern am Ackerbau fest. Eine lobenswerte Einstellung, wie der Blonde befand, doch konnte und wollte er sich lieber nicht vorstellen, wie die Welt aussehen würde, wenn alle Menschen so denken würden. Kopfschüttelnd verwarf er den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Weg.
    Trotz des inzwischen angebrochenen späten Vormittags hielten sich nur wenige Menschen auf den Straßen auf. Dies lag aber mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass die meisten unter ihnen ihrer beruflichen Beschäftigung wohl in der Innenstadt nachgingen, wenn man diese so betiteln konnte. Denn auch wenn das Bild von friedlichen Land- und Bauernhäusern hier einigen Bürogebäuden, Märkten und Mehrfamilienhäusern gewichen war, so war es doch noch weit von dem Titel einer Großstadt entfernt und wirkte eher bescheiden. Doch auch diese Überlegung brach Ryan, der bereits durch jenen Stadtteil marschierte, recht schnell ab. Bis zum Hafengebiet waren es nunmehr wenige Minuten und er ließ es sich nicht nehmen, in seiner Aufregung die verbliebene Strecke rennend hinter sich zu bringen.
    Als Ryan am Hafen ankam hatte die Fähre noch nicht angelegt und so machte er sich erst einmal daran, eine Fahrkarte an einem Ticketschalter zu kaufen. Da auch hier relativ wenige Menschen zu sehen waren, war er momentan der Einzige mit solch einem Vorhaben. Entsprechend schnell ging der Kauf dann auch über die Bühne und der Blonde nutzte die übrige Zeit, um sich auf einer Bank direkt neben einem Anlegesteg nieder zu lassen und das Wetter zu genießen.
    Stumm gab er sich den wärmenden Sonnenstrahlen hin und starrte auf das klare Wasser, welches sanfte Wellen gegen die Promenade. Es war nun fast Mittag und die Sonne schien zu dieser Zeit hell und Warm auf den Ozean, der förmlich davon glitzerte, wie Diamanten. Ryan mochte das Meer. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte er einen Fable für Wasser, was man teilweise auch daran merken konnte, dass er sich beim Beginn seiner beiden Pokémonreisen bislang immer für den Wassertypen als Starter entschieden hatte und irgendwie blühte er im Kampf regelrecht auf, wenn er mit einem Wasserpokémon antrat. Man konnte mit Recht behaupten, dass dieser Typ seine große Stärke war.
    Zwischen all den Gedanken, die Ryan gerade umflossen dachte er plötzlich wieder daran, warum er diese Reise machte. Er wollte endlich ein paar Antworten. Es gab noch so viele Dinge, über die er sich im Unklaren war und wenn man es genau betrachtete, war es schon fast irrsinnig, dass sich von wenigen Fakten, die ihm bekannt waren, zu diesem Schritt hatte hinreißen lassen. So gesehen grenzte es an ein kleines Wunder, dass Ryans Mutter ihn tatsächlich vom Haken gelassen hatte, ohne auf Details zu bestehen. Doch diese erste Spur, auf die er in der Bibliothek in Silber City gestoßen war, hatte so viele neue Fragen hervorgerufen, die sich nun in ihn hineinfraßen und wenn sich diese blöde Fähre nicht ein bisschen beeilte, würde er womöglich noch eines der kleineren anliegenden Schiffe entern!
    Doch sein Wille wurde erhört und nur wenige Minuten später sah Ryan das fein ausgestattete Transportschiff kommen. Bei jenem handelte es sich um einem Mittelgroßen Dampfer, der zwar nicht das Maximum an Komfort bieten, dafür aber die schnellste Reisemöglichkeit darstellen würde. Es würde allerdings noch etwas dauern, bis die Fähre ablegen würde und Ryan machte schon die Warterei verrückt, die er beim Aussteigen der Passagiere ertragen musste, was ihm so gar nicht gefallen wollte. Endlich an Board betrat Ryan erst einmal seine Passagierskajüte, die kaum mehr als ein winziger Raum mit einem kleinen Tisch, einem einzigen Stuhl, einem Bett und einem kleinen Nachttisch daneben war. Auf letzterem war lediglich genug Platz für die darauf abgestellte Leselampe, die augenscheinlich aber nicht mehr viel hergab. Der junge Trainer kam nicht drum herum, zu testen ob sie funktionierte. Sie spendete tatsächlich Licht, nicht viel, aber immerhin.
    „Das hat man davon, wenn man Last-Minute bucht“, bemerkte er sarkastisch, denn das hier war nun wirklich nicht die erste Klasse, doch das konnte Ryan ertragen. So warf er seine Tasche achtlos auf das schmale Bett und ging nach oben an Deck. Die Fähre würde die Orange-Inseln nicht vor morgen früh erreichen und so beschloss Ryan noch eine Weile draußen zu bleiben, bevor er sich am Abend, wenn es dunkel und kalt an Deck wurde, in seiner Kajüte verkroch. So oder so konnte weder eine leicht schäbige Kajüte, noch eine lange Schifffahrt ihn von seiner guten Laune trennen.
    'Es ist soweit', dachte Ryan zu sich. Er erreichte das Deck und ging zum Bug des Schiffes.
    'Eine neue Reise, mit einem lohnenden Ziel.'
    Die Fähre legte gerade ab, als er auf den Horizont und das glasklare, glänzende Wasser schaute. Das Dröhnen der Maschinen und die rotierende Schiffsschraube verkündeten lautstark die Aufnahme der Fahrt.
    'Nichts kann mich nun stoppen!'

    Hi ho Akari,


    hoffe erstmal, du bist gut ins neue Jahr gerutscht, ich bin es jedenfalls, komme gerade von der Neujahresfete und bin ziemlich im Eimer :blerg: . Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber ich glaube jemand, der sich nach so einer dicken Feier direkt an den PC setzt, um das neue Kapi zu lesen ist leicht bescheuert oder? Naja egal zu dem Kapitel:


    Wie du weiterhin die Umgebung und auch die Gefühle deer Charaktere beschreibst ist auch hier wieder gut gelungen. Über die böse Organisation oder was auch immer verrätst du nicht mehr, als die Personen selbst gesehen haben, was ja nicht gerade viel ist. Doch das ist gut, denn so kommen Spannung und Dramatik klasse rüber. Ich persönlich finde es ja etwas schade, dass diesmal ziemlich wenig passiert ist, aber das ist nichts, woran man sich wirklich aufhängen kann. Kann ja auch nicht immer ununterbrochen zwist sein. Bin jedenfalls mal wieder gespannt, wie es weitergeht^^


    Schöne Neujahresgrüße von aiguL 92

    Hey, hey,


    frei nach Gewohnheit fange ich mal mit den negativen Aspekten, die mir aufgefallen sind an, von denen es allerdings nicht wirklich viele gibt. Um geneu zu sein stört mich nur eine einzige Sache wirklich tragend, nämlich, dass gewisse überraschende Momente für Miley und Drew ein wenig schnell heruntergerasselt werden. Sorry falls das zu hart klingt, aber versuch vielleicht mal Momente wie den, als Miley merkt, dass sie den Geruch der Anderen wahrnehmen kann ein bisschen mehr auszuschmücken und ihre Verwunderung zu schildern. Das würde den Leser sicher noch mehr fesseln.


    Doch das war fast schon wieder zu viel gemotzt, Zeit für ein großes Lob. Dass du es nach wie vor schaffst, einen regelrechte Dauerspannung zu erzeugen ist wirklich bemerkenswert. Immer wenn man denkt, jetzt beruhigt sich die Szenerie ein wenig, kommt die nächste große Überraschung und man kann kaum aufhören zu lesen. Ebenfalls sehr gelungen ist, wie du die Beziehung zwischen Miley und Drew, die sich ja inzwischen gebildet hat, weiter beschreibst und sich diese noch verstärkt. Die Gefühle für die beiden Charaktere werden stärker und ich bin mal gespannt, was da noch kommt.


    Freue mich jedenfalls schon wieder aufs nächste Kapi^^



    -----Post zusammengefügt-----


    hier noch ne kleine Ergänzung zu meinem letzten Kommi


    Ich finda noch gut, dass es in deiner Story ein wenig härter unf brutaler wird, als in vielen anderen, die ich schon gelesen habe.


    Beispiel: die Szene, in der Miley das Messer an die Kehle gehalten oder in der mit Pfeilen auf die geschossen wird. Schön, dass mal ein wenig Dramatik eingebaut wird, kein Platz für Weicheier^^



    Bitte keine Doppelposts, benutz einfach die Bearbeitungsfunktion ;) ~Aka

    Jessy, Jessy Jessy, ganz klar! Diese alte Nebelkrähe ist wirklich der eingebildetste Charakter in der Serie und weckt bei mir die Rauflust.


    Allerdings macht Misty ihr harte Konkurenz, obwohl sie mehr dumm und nervig als zickig ist. Soll nicht heißen, dass sie es gar nicht ist, aber Misty kotzt mich eher auf eine andere Weise an.


    Maike ist für mich überhaupt nicht zickig und auch Lucia nervt nur ein kleines bisschen. Diese beiden Charaktere sind voll okay.

    Also ich stimme voll und ganz dafür, dass die Pokémon öfter richtig gefangen werden sollten. Schließlich ist das neben dem Training und den Kämpfen mit ihnen einer der wichtigsten Kernpunkte von Serie und Spiel. A Es gab zwar Szenen, in denen das Pokémon sich mit jemandem angefreundet und hinterher trotzdem noch einen Kampf gefordert hat, aber auch das ist für mich nicht das Wahre. Die Pokémon suchen, aufspüren, herausfordern, mit ihnen kämpfen, sie einfangen, DAS ist der wahre Geist von Pokémon, welcher leider viel zu selten zelibriert wird.

    Ash´s stärkstes Pokémon is natürlich Pikachu, kann man nix sagen. Allerdings gibt es zwei weitere Pokémon, die der kleinen Elektromaus starke Konkurenz machen. Die Rede ist natürlich von Glurak und Gewaldro!


    Glurak ist ein beinharter Kämpfer und nicht zuletzt durch das Training im Gluracific-Nationalpark (sorry, flls ich es falsch geschrieben habe) unglaublich stark geworden. Kein Wunder, dass es für Ash schon immer eine Stütze war.


    Kommen wir zu Gewaldro. Dieses Pokémon ist von seiner Power an sich Glurak und Pikachu wohl unterlegen, allerdings finde ich, dass es den größten Kampfeswillen hat und am ehesten über seine Grenzen geht, als andere. Ist halt die Frage, ob das ausreicht, um sich in der Liste ganz vorne festzusetzen.


    Wirklich festlegen will ich mich nicht, was den 2. und 3. Platz angeht, aber eins steht schonmal fest: in einem Dreierkampf wären diese drei Pokémon etabliert!

    Also wirklich hassen tue ich von den oben genannten niemanden, liegt aber eher daran, dass meine Meinung über Misty sogar noch tiefer ist und ich diese nicht mehr in Worte fassen kann. Diese zu dünn geratene, zickige, nervige, klugscheißerische Kuh braucht wirklich kein Mensch und von Pokémon hat sie auch keine Ahnung.


    Ach ja, dann haben wir noch Team Rocket: für diese traurigen Gestalten empfinde ich eher Mitleid... oder doch nicht^^. Klar, sie sind Idioten, aber ohne sie wäre Pokémon einfach nicht Pokémon und ab und zu bringen sie einen doch zum Schmunzeln.


    Hier habe ich noch eine Liste von Leuten angefertigt, die ich wirklich für hassenswert halte. Wegen der Reihenfolge habe ich mir nicht die Mühe gemacht, da sie doch sowieso alle dumm sind.


    Drew, Harley, Kenny, Paul, Zoey - noch was? nein ich glaub das wars!

    Also gleich mal vorweg: ich fand es in Jotho am schönsten.


    Die Kämpfe waren zwar in der 3. und 4. Generation zwar deutlich actionreicher und intensiver, aber auch während Ash´s Jotho-Reise gab es massig Spannung und energiegeladene Fights. Außerdem gibt es dort insgesamt betrachtet die besten und coolsten Pokémon von allen Generationen, meine ganzen Lieblingspokémon eingeschlossen. Hinzu kommt für mich persönlich der Jotho Bonus, denn hier war alles einfach noch schöner, besser und einfach liebevoller. Dass ich ein großer Fan der silbernene Edition Soul Silver für den Nintendo DS bin, trägt allerdings auch dazu bei^^.


    Jedenfalls kennt ihr nun meine Meinung, soll aber nicht heißen, dass die Staffeln 6 bis 12 schlecht sind, auch die haben mir gefallen. Doch die Staffeln 3 bis 5 waren für mich einfach die schönsten und hatten nebenbei auch die besten intros^^.

    Moin, moin und hallo,
    dieses Kapitel wird für heute das letzte sein, welches ich euch in überarbeiteter Version vorlege. Wenn man genau Hinschaut, werden die Änderungen langsam größer und ich kann versprechen, dass das mit der Zeit noch zunimmt. Doch fürs Erste...
    Wiederschauen, reingehauen^^



    Kapitel 3: Eine neue Reise


    Ryan wusste nun was er zu tun hatte, aber seine Reise auf die Orange-Inseln musste gut vorbereitet sein. Das Buch aus der Bibliothek, das ihm die alte Frau dort gezeigt hatte, hatte er gekauft, damit er eine Karte des Gebietes besaß, sollte er sie einmal brauchen. Und selbst wenn dieser Fall nicht eintreffen sollte, konnte er den Texten, die er bei Gelegenheit durchzulesen gedachte, sicherlich noch einige Informationen entnehmen. Schaden konnte es jedenfalls nicht, immerhin hatte ihm allein das Bild mit dem Mädchen, das er wiedererkannt hatte, sehr geholfen. Ryan war sich jedenfalls sicher, dass ihm dieser Schinken noch nützlich sein würde.
    Eine ganz andere Sache würde es sein, seiner Mutter beizubringen, dass er so plötzlich abreisen musste, wo er doch mitten im Training für die Silberkonferenz war. Sie neigte nicht selten zu übertriebenen Reaktionen und jetzt, wo diese Nachricht auch noch so plötzlich kam, konnte Ryan sich ihr Gesicht bereits sehr gut vor Augen führen.


    „Die Orange-Inseln?“
    Ryans Mutter schien zu denken, sie hätte sich verhört. Völlig überrumpelt von dieser Botschaft wandte sie sich von dem schmutzigen Geschirr in der Küchenspüle ab und schenkte ihren Sohn, welcher mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte, ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    „Wieso willst du dorthin reisen und wieso ausgerechnet jetzt?"
    Sie als überrascht zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen! Mit einem gedanklichen Seufzen musste der Blonde feststellen, dass jeder noch so kleine Hoffnungsschimmer, sie würde die Nachricht einigermaßen gut aufnehmen, doch nur reinem Wunschdenken entsprungen war.
    „Ich hab es dir doch erklärt, ich will dort ein Spezialtraining absolvieren“, wiederholte er seine Antwort. Ryan hatte sich diese kleine Lüge auf dem Heimweg ausgedacht. Er erwartete nicht, dass sie sich mit dieser Ausrede zufrieden geben würde, aber man kann es ja mal versuchen. Die Wahrheit konnte er ihr unmöglich jetzt erzählen, dafür tappte er selbst zu sehr im Dunkeln. Wenn sie ihm seine Worte nicht abkaufte, würde das auch kein allzu großes Problem darstellen, denn selbst wenn sie seine Lüge Durchschauen sollte, würde doch jeder Versuch, ihm die Wahrheit zu entlocken – das hatte sich Ryan vorgenommen – kläglich scheitern.
    „Und wie lange soll dieser Trip dauern?“
    „Nicht lange, zur Silberkonferenz werde ich längst wieder da sein“, versicherte er seiner Mutter, doch diese ließ nicht locker.
    „Ich verstehe es einfach nicht, seit du wieder hier bist, hast du nur die Johto-Liga im Kopf gehabt und hier trainiert. Was kann es denn auf den Orange-Inseln so besonderes geben, dass du dieses Training unterbrichst?“
    Sie hatte Ryans Lüge offenbar geschluckt, aber sie schien nicht zu kapieren, dass diese Reise ja schließlich als Vorbereitung für eben jenes großes Turnier sein sollte. Somit würde er also sein Training nicht wirklich unterbrechen. So oder so, er musste sie schnell davon überzeugen, dass er diese Reise einfach antreten musste, bevor er noch einige Details ausplauderte, die er noch für sich behalten wollte. Ryan hatte auf dem Heimweg lange nachgedacht und es für einen kurzen Moment in Erwägung gezogen, seiner Mutter nun vielleicht doch von den Ereignissen auf den Strudelinseln zu erzählen. Doch letztendlich hatte er sich dafür entschlossen, mit irgendwelchen Erklärungen bis zu seiner Rückkehr zu warten.
    „Hör zu“, begann er dann in einem Tonfall, der widersprüchlicher Weise von Verständnis, aber auch von einem niedrigen Grad von Reiz zeugte. So als könnte er Sorgen der Hausfrau verstehen, nicht aber die Tatsache, dass sie ihm nicht vertraute.
    „Ich kann dir jetzt nicht alles erklären, ich weiß vieles selbst noch nicht, aber ich komme doch nicht zu spät zum wichtigsten Event meines Lebens!“
    Ryan hoffte, seine Mutter damit endlich abwimmeln zu können, Pustekuchen!
    „Was hast du in dieser Bibliothek gefunden?“
    „Oh, Mann.“
    Beinahe hätte Ryan diesen Gedanken laut ausgesprochen. Er hatte gehofft, sie würde dieses Thema nicht ansprechen, aber schließlich hatte sie mitbekommen, dass er dort einige Stunden verbracht hatte. Er schwieg kurz, bevor er dann endlich antwortete.
    „Ich weiß es nicht.“
    Ihr Blick zeigte deutlich, dass sie nun gar nichts mehr verstand.
    „Und deshalb muss ich auf die Orange-Inseln, ich muss es herausfinden. Ich muss es erst selbst verstehen, bevor ich es dir erklären kann!“
    Die Fassade von der angeblichen Vorbereitung auf die Silberkonferenz war im Grunde längst fallen gelassen worden, doch hielt sich der Blonde an seinen Vorsatz, die wahren Hintergründe dieser Reise fürs Erste geheim zu halten.
    Ryans Mutter seufzte. Wie jede andere Mutter machte sie sich sorgen um ihrem Sohn, aber er hatte es als Pokemontrainer weit gebracht und für gewöhnlich wusste er, was er tat, also...


    Nachdem seine Mutter nun endlich mit seiner Abreise einverstanden war, hatte Ryan also den unangenehmen Teil hinter sich. Eigentlich hatte er gar nicht nach einer Erlaubnis gefragt, sondern hatte sie es nur wissen lassen wollen, dass er bald wieder losziehen würde. Denn so sehr er seine Mutter liebte und respektierte, würde er sich nicht aufhalten lassen, nicht in diesem Fall!
    Nun stand er aber vor einem anderen Problem, hervorgerufen durch eine schwierige Entscheidung: Mit welchen Pokemon würde er auf die Inseln reisen? Impergator war etabliert, denn von allen ist es Ryans stärkstes Pokemon und er wusste, dass es noch nicht einmal seine Grenzen erreicht hatte, daher war es als Begleitung unverzichtbar! Doch beim restlichen Team wurde die Entscheidung schwer. Ryan war zwar mit den Pokemon, die er hier in Johto gefangen hatte immer bestens zurechtgekommen, doch nach dem Training mit seinen alten Kanto-Freunden spielte er mit dem Gedanken, ein oder zwei Pokemon auszutauschen. Da waren zum Beispiel Raichu und Nidoking, die nach ihrer langen Erholungsphase hier in Silber City nur so voller Energie und Tatendrang strotzten. Außerdem wäre es sicher gut, wenn seine neuen und alten Freunde miteinander arbeiten und sich besser kennenlernen würden und auch von der Typen-Zusammenstellung seines Teams würde sich diese Option sehr gut anbieten. Schließlich entschied er sich dazu, die beiden mitzunehmen.
    Spontan viel dann seine Wahl auch noch auf Hundemon. Ryan hatte zwar nur zwei Feuerpokemon, aber dafür hatten es diese zwei faustdick hinter den Ohren und mehr brauchte er nicht. Vor allem Hundemon war ihm immer eine sehr zuverlässige Stütze gewesen, wenn es mal hart auf hart gekommen war. Die Loyalität und die aufopferungsvollen Leistungen der Vergangenheit hatten den Schattenhund zu einem äußerst zuverlässigen Teammitglied gemacht.
    Und natürlich! Er konnte doch nirgends ohne sein Panzaeron hinreisen, schließlich konnte er auf seinem Rücken große Distanzen in kurzer Zeit überwinden und es war ebenfalls eines seiner stärksten und zuverlässigsten Pokemon! Somit fehlte nur noch ein einziges. Die Entscheidung fiel Ryan allerdings doch schwerer, als er zunächst gedacht hatte. Sollte er Lanturn mitnehmen oder lieber Stahlos? Oder vielleicht Austos oder doch lieber Kabutops? Es wäre sicherlich auch nicht schlecht, wenn Larvitar ein bisschen die Welt zu Gesicht bekam, andererseits war es noch jung und anfällig für allerlei Gefahren und Ryan wusste nicht, was ihn auf den Inseln erwarten würde.
    Nach mehreren Minuten des vergeblichen Überlegens beschloss er, ein wenig im riesigen Areal hinter dem Haus, in dem auch seine Pokemon untergebracht waren, spazieren zu gehen und nachzudenken. Das Gebiet bestand aus einer großen, freien Wiese mit sanften Hügeln, einer felsigen Ebene im hinteren Bereich und einem Waldgebiet am Rande des Areals. Außerdem konnte man innerhalb einer Minute einen großen See erreichen. Ryan und seine Mutter legten großen Wert darauf, dass sich alle Pokemon hier wohl fühlten und das taten sie auch. Da sie sich hier auch etwas außerhalb der Stadt befanden und sie das einzige Haus in der näheren Umgebung besaßen, war Platzmangel kein Thema für die Familie, was den Arealbewohnern letztendlich zugute kam.
    Ryan war gerade erst ein paar Sekunden über die Wiese gelaufen, als ihm ein dunkelviolettes Wesen entgegen kam. Es besaß keine Beine, weshalb es einfach in der Luft schwebte, wie es für Geistpokémon üblich war. Dem seltsame und an einigen Stellen in spitzen Zacken endende Körper hingen zwei krallenartige Hände an, welche sich durch die Tatsache, dass sie nicht durch Arme am Körper verbunden waren, in beliebigem Abstand von jenem entfernen konnten.
    „Hey Alpollo, wie geht es dir heute?“
    „Al- pollo“, antwortete es mit einem Lächeln. Es sah sehr fröhlich aus und drängte sich förmlich an Ryans Schulter. Aus irgendeinem Grund war sein Alpollo schon immer sehr anhänglich gewesen, was nicht unbedingt typisch für diesen Pokémontyp war. Doch schon als er damals als kleines Nebulak gefangen hatte, hatte es nie eine Vorliebe dafür besessen, Menschen zu erschrecken. Dafür hatte es stets sämtlichen anderen Schabernack getrieben.
    Aber Ryan störte das nicht im Geringsten, er freute sich darüber und lachte, als er in das glückliche Gesicht seines Pokemons sah. Dann dachte Ryan nach. Der violette Geist war einer seiner ältesten und vertrautesten Freunde unter seinen Pokémon. Dennoch hatte sie sich eine lange Zeit nicht gesehen, wo das Pokémon ihn dich so sehr mochte. So fasste der Blonde einen Entschluss.
    „Hey Alpollo, hast du Lust mit mir auf die Orange-Inseln zu reisen?“
    Er wusste, dass er eigentlich nicht hätte fragen müssen und Alpollos eindeutige Reaktion bestätigte das. In freudiger Erwartung, endlich wieder mehr Zeit mit seinem Trainer verbringen zu können gab es lächelnd seine Zustimmung.


    Der restliche Tag verging schnell und unspektakulär. Ryan hatte also sein Team für seine Reise zusammengestellt und traf nun letzte Vorbereitungen. Am nächsten Morgen würde er sofort nach dem Frühstück mit Panzaeron per Luftlinie nach Alabastia aufbrechen, von wo aus am Mittag die nächste Fähre zu den Orange-Inseln ablegen würde. Es war bereits Abend und Ryan war gerade dabei ein paar letzte Sachen für die Reise in seinen Rucksack zu packen. Neben Proviant, den obligatorischen leeren Pokébällen, ein paar heilenden Sprays, Salben und Verbänden – man konnte ja nie wissen – nahm er auch das Buch aus der Bibliothek mit. Er würde wohl während der Schifffahrt ein bisschen oder auch ein bisschen viel darin stöbern. Gegenstände wie Pokédex und Pokégear waren selbstverständlich auch immer am Mann.
    All seine Pokemon verbrachten die heutige Nacht frei im Areal, doch die Pokebälle von den sechs, die Ryan für diese Reise ausgesucht hatte, lagen auf seinem Nachttisch bereit.
    Er wollte sich eigentlich gerade ins Bett legen – noch fast in voller Bekleidung, wie es sich für eine schludrigen Teenager gehörte, nur Schuhe und Jacke hatte er ausgezogen – als ihm noch ein Gedanke kam. Verdammt, Ryan hatte doch noch keine Ahnung über die Hintergründe dieses Festivals, zu dessen Zeit Lugia auf - wie hieß es noch gleich, richtig! - Shamouti gesehen worden sein soll. Es war zwar möglich, dass es überhaupt nichts mit seinem Auftauchen zu tun hatte, doch an solche Zufälle glaubte Ryan für gewöhnlich nicht. Er ging nochmal an seinen Rucksack und kramte das Buch heraus. Ein erschöpftes Stöhnen ausstoßend setzte sich damit auf sein Bett, blätterte darin und las die Überschriften, während er sie überflog.
    „Langweilig, langweilig, falsches Thema, langweilig, BINGO, das Legenden-Festival!“ Er war auf der Seite angelangt, auf der das Bild von heute Mittag zu sehen war und wo er das Mädchen wieder erkannt hatte und begann den Text darüber zu lesen. Doch Ryan beschloss, sich nicht mehr die Nacht damit um die Ohren zu schlagen. Er hatte für einen Tag schon mehr gelesen, als ihm sein Lebensstiel eigentlich erlaubte und morgen war ein wichtiger Tag für ihn.

    Moin, moin und hallo,
    so, damit ist auch Kapitel Nummer zwei geschafft. Viel zu sagen gibt es wohl nicht. Auch hier habe ich keine gravierenden Änderungen vorgenommen, dennoch ist das Resultat in meinen Augen besser. Hoffe, ihr seht das auch so. Ansonsten, viel Spaß. ;)
    Wiederschauen, reingehauen^^



    Kapitel 2: Die Suche nach Antworten


    Die Bibliothek war klein, dunkel und es schien kaum jemand drinnen zu sein – ein gutes Zeichen, wie Ryan befand. Die meisten Leute waren zu ignorant oder zu desinteressiert um etwas über die tiefsten Geheimnisse der Pokémon erfahren zu wollen. Im Extremfall waren sie sogar beides.
    Ryan las das Schild über der Eingangstür: „Die Mythen der Pokémon“.
    Nicht sehr originell, aber das war auch egal. Mit einer Bibliothek war es wie mit den Pokémon im Allgemeinen: Was sie zeigen, steht im krassen Kontrast zu dem, was sie verbergen. So schienen manche Menschen allen Ernstes zu glauben, man könnte alles über diese vielfältigen Wesen lernen, indem man sie einfach einfing und mit ihnen arbeitete und trainierte. Dies war ja an sich auch eine gute Sache, jedoch würde man auf diesem Weg niemals die tiefsten Geheimnisse der Pokémon aufdecken können. Und eben dies hatte der junge Trainer vor!
    Mit diesem Gedanken betrat Ryan den Laden. Ein leicht muffiger Geruch stieg ihm in die Nase und er musste leicht das Gesicht verziehen, um seinem Unmut darüber wenigstens ein wenig lauf lassen zu können. Es roch nach Staub und Altpapier, doch was hatte er erwartet?
    Er war tatsächlich der einzige Besucher, was angesichts des gerade erst vergangenen Vormittags nicht unbedingt zu vermuten gewesen wäre. Doch anscheinend hatte sich die Kunde, dass eine vielversprechende Bibliothek eröffnet hatte, noch nicht zu weit in der Stadt verbreitet. Oder aber es war so, wie Ryan es zuvor angedacht hatte und den Menschen war es einfach egal.
    Leicht die Nase rümpfend sah sich der Blonde neugierig um. Gleich rechts von ihm war ein großer Schreibtisch, hinter dem eine ältere Frau saß und etwas auf einen Zettel kritzelte, Ryan hatte diese antik aussehende Schrift, die er mit einem unauffälligen Seitenblick erkannte, noch nie gesehen, verschwendete aber auch keinen weiteren Gedanken daran. Neben ihr stand eine alte Kasse auf dem Tisch, die schon mehrere Kriege überstanden haben musste. Zur Linken des Mützenträgers, an den verdunkelten Fensterscheiben, gab es einige Sitzgelegenheiten für die Leser und direkt voraus standen Unmengen von vollen Bücherregalen.
    "Guten Tag, junger Mann.“
    Etwas überrascht, dass ihn die Dame überhaupt gesehen hatte, schien sie doch eben noch wie in Trance ihren Zettel beschriftet zu haben, drehte er den Kopf zu ihr rüber und begrüßte sie ebenfalls.
    „Ja, guten Tag.“
    Durch ihren Blick war anzunehmen, dass sie Ryans gegenwärtigen Zustand beim Nachgehen von tiefsinnigen Gedankengängen erkannte, da sie leicht verschmitzt lächelte, kaum dass sie die Begrüßung ausgesprochen hatte. Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum sie es schien auch nicht zu stören schien, dass er sie nicht als erstes begrüßt, sondern geradewegs die Regale ansteuerte hatte. Der Blonde wandte rasch den Blick von der Bibliothekarin ab, machte sich aber im Kopf eine Notiz, ihr besser aus dem Weg zu gehen. Warum genau er dies dachte, wusste er selbst nicht genau. Irgendwie war ihm diese Frau suspekt. Mit dem unangenehmen Gefühl, von ihr genau beobachtet zu werden, richtete er seine Aufmerksamkeit endlich auf die Bücherregale.
    Einige erste, flüchtige Blicke später glaube Ryan wirklich, dass er hier fündig werden könnte, denn die Titel der Bücher und der Abteilungen in denen sie untergeordnet waren klangen teilweise sehr vielversprechend. Das Verrückte daran war, dass diese sogar noch weniger Einfallsreich waren, als der Name der Bibliothek selbst und genau deswegen interessierten sich so wenige Menschen für diese Werke. Doch in genau solchen Büchern konnte man vielleicht wirklich etwas über die Geheimnisse der Pokémon herausfinden, wenn man die Zeit und die Ausdauer dafür aufbrachte. Denn eins war schon mal klar: Das hier würde keine Sache von Minuten werden! Eigentlich würde es Ryan nicht überraschen, wenn er hier mehrere Stunden herum sitzen und nichts finden würde, was ihm weiterhelfen konnte. Doch er drängte auf Antworten und so sah er sich mit der Zeit immer genauer und neugieriger weiter in der Bibliothek um.
    Dann fand er endlich, wonach er gesucht hatte. Ryan stand vor einem Regal, dass größtenteils mit alten und verstaubten Büchern rund um die Strudelinseln gefüllt war.
    „Kann ich ihnen vielleicht helfen?“
    Ryan fuhr innerlich zusammen und drehte sich sogleich blitzartig um. Die ältere Dame hatte sich fast lautlos an ihn herangeschlichen und stand nun neben ihm, aber vielleicht hatte er sie auch nur nicht gehört, weil er so sehr auf die Bücher fokussiert war.
    „Danke..., ich... sehe mich noch um“, gab er etwas überrascht und mit unsicherer Stimme zur Antwort.
    „Wenn ich etwas für sie tun kann, sagen sie ruhig Bescheid“, sagte die Dame schließlich mit einem höflichen Lächeln.
    „Ja, danke sehr“, entgegnete er und damit ging sie zurück an ihren Schreibtisch. Ryan war mehr als unwohl dabei, mit dieser Frau zu reden, dabei schien sie eigentlich ganz freundlich zu sein. Doch auf eine seltsame Weise war sie regelrecht unheimlich und wirkte doch harmlos. Kopfschüttelnd wandte er sich wieder den staubigen Regalen zu.
    'Einfach ignorieren', wiederholte er gedanklich immer wieder, während er jedes einzelne Buch mit kritischen Blicken bedachte.
    Nur wenige Minuten später kam er mit einem guten halben Dutzend großer Bücher im Arm zwischen den Regalen hervor und steuerte die Sitzgruppe am Fenster an. Wohl darauf bedacht, die alte Frau an ihrem Schreibtisch nicht anzusehen, nahm er Platz, schlug eines der Bücher auf und legte die anderen erst einmal beiseite.


    Es verging einige Zeit bis er sich durch die dicken Wälzer gelesen hatte, selbst nachdem Ryan sämtliches Zeitgefühl verloren hatte und Buch um Buch durchlas, wobei er keine Fortschritte zu machen schien, stand er unermüdlich immer wieder auf um sich einen neuen Stapel Bücher zu holen. All die Zeit über betrat kein anderer Mensch den Laden und es wurde kein Wort gesprochen, weder von Ryan, noch von der alten Dame.
    Doch irgendwann taten ihm vom Lesen die Augen weh. Es wurde allmählich zur Qual und Ryan streckte sich kurz auf seinem Stuhl und für sich mit den Händen frustriert übers Gesicht, bevor er weiter las. Normalerweise war er so gar nicht der Typ, der seine Zeit mit Lesen verbrachte, doch einzig der Wille und der Drang, der in ihm festsaß, veranlassten ihn zum Weiterlesen. Es gab zwar Berichte, die die Existenz von Lugia vermuten ließen, teilweise sogar bestätigen wollten, aber richtige Beweise waren nirgendwo verzeichnet. Auch die Berichte, die Lugias Wesen genauer beschrieben, waren verheißungsvoll. Es wurde als der Wächter der Wasser beschrieben und könne innerhalb von Sekunden tödliche Stürme und Wasserstrudel hervorrufen. Das ganze stimmt auch größtenteils mit den Geschichten überein, die Ryan bereits von zahlreichen Seemännern auf den Strudelinseln gehört hatte, doch all das waren nur Theorien und Vermutungen von Forschern und Wissenschaftlern. Es schien wirklich so, als wäre Ryan der Erste und Einzige Mensch gewesen, der irgendeine nähere und tiefere Begegnung mit diesem Pokémon hatte. Von daher half ihm das nicht sehr bei seiner Suche und er konnte nach wie vor nichts mit all den Bildern anfangen, die es ihm vor Augen geführt hatte. Langsam wurde er richtig frustriert.


    Als er ein weiteres Buch zur Seite legte merkte er, dass die Dame von ihrem Schreibtisch aufgestanden war und zu ihm rüber kam. Für eine Sekunde sehnte er noch den unwahrscheinlichen Fall herbei, dass sie nicht zu ihm wollte und tat so, als bemerke er sie gar nicht, bis sie schließlich direkt an seinen Tisch getreten war.
    „Du sucht etwas Bestimmtes richtig?“
    Ryan sah zu ihr auf, unsicher, was er sagen sollte und auch leicht überrascht, dass sie ihn auf einmal mit „du“ ansprach. Auch wollte er ihre Ratschläge, die zweifellos zum Besten geben zu wollen schien, nicht wirklich hören, da er es nach wie vor vorzog, Abstand zu dieser Frau zu halten. Andererseits meinte sie, er müsste es nur sagen, wenn er Hilfe brauchte und mittlerweile war das ziellose Durchlesen der Bücher wohl eine größere und zeitaufwendigere Qual, als es ein kurzer Wortwechsel mit der Bibliothekarin sein könnte, also...
    „Ich suche nach einem legendären Pokémon“, sagte er schließlich mit einem Nicken. Die alte Dame betrachtete kurz die Bücher, die auf dem Tisch lagen und ging dann wortlos hinüber zu einigen Regalen, die laut dem kleinen Schild am vorderen Regalende mit Büchern über die Orange-Inseln gefüllt waren. Das verwirrte Ryan etwas, denn alle möglichen Geschichten und Berichte, die er hier gefunden hatte, stammten von den Strudelinseln, die im Vergleich zu den Orange-Inseln, eine eher winzige Inselgruppe waren.
    „Das Pokémon, das du suchst…“, begann sie, als sie wieder zu ihm kam, “…taucht nicht nur auf diesen Inseln auf.“
    Ryan hatte sich schon gedacht, dass Lugia auch woanders auftauchte, aber er hatte keine Anhaltspunkte über einen anderen Aufenthaltsort gefunden. Ganz nebenbei, woher wusste sie eigentlich über seine Absichten Bescheid?
    Die Dame legte ein Buch auf den Tisch, das sie aus dem Regal geholt hatte und blätterte darin ein wenig. Schließlich fand Sie, wonach Sie gesucht hatte. Aus irgendeinem Grund schien Sie genau zu wissen, was Ryan herauszufinden versuchte.
    „Die Insel Shamouti, schon mal davon gehört?“
    Ryan schüttelte den Kopf, worauf die Frau ihm das Buch vor die Nase schob. Die Seiten zeigten eine kleine Karte der nördlichen Region der Orange-Inseln, einen kurzen Text, der laut der Überschrift von dem dort stattfindenden Legenden-Festival handelte und ein Bild von einer Menschengruppe in bizarren Kostümen.
    „In ein paar Tagen geht dort das jährliche Legenden-Festival los.“
    Ryan verstand nicht so ganz, worauf sie hinaus wollte. Er war nicht auf der Suche nach einer Partie, sondern nach einem legendären Pokémon!
    „Was hat das mit meiner Suche zu tun?“
    „Vor einem Jahr wurde Lugia dort bei diesem Festival gesehen!“
    Das ganze Lesen hatte Ryan sehr müde gemacht, doch mit einem Schlag war er hellwach.
    „Woher wissen sie, dass ich nach Lugia suche?“
    „Du sagtest, dass du ein legendäres Pokémon suchst und wenn du so viele Bücher über die Strudelinseln durchliest wird die Auswahl schon ziemlich eng“, entgegnete sie mit einem scherzhaften Lächeln. Das machte durchaus Sinn. Ryan musste zugeben, dass er ihr diese Auffassungsgabe kaum zugetraut hatte, bei dem Alter, in dem sie sein musste.
    „Weißt du, ich habe nicht viele Leute hier zu Besuch, aber die wenigen, die kommen, suchen alle immer das Gleiche. Sie haben irgendetwas gesehen oder erlebt, was sie sich nicht erklären konnten und suchten nach Antworten und bislang hat hier drinnen noch jeder seine Antworten bekommen!“
    „Ich dachte die Bibliothek hätte gerade erst eröffnet?“
    Ryan konnte es selbst nicht fassen, dass ihm so eine unbedeutende Kleinigkeit in diesem Satz überhaupt auffiel.
    „In dieser Stadt hat sie auch erst eröffnet, aber vorher hatte ich eine ähnliche Bibliothek in Rosalia City“.
    Ryan kannte diese Stadt, sie liegt westlich von Neuborkia, was wiederum genau südlich von hier liegt. Er konzentrierte sich wieder auf das eigentliche Thema.
    „Erzählen sie mir alles, was sie über Lugia wissen", bat er, wobei in seine Neugier ihn etwas unhöflich und aufdringlich klingen ließ.
    „Ich kann dir nicht viel dazu erzählen“, entgegnete die Dame uns mit einem Mal verschwand Ryans Zuversicht fast vollständig.
    „Aber jemand anders kann es.“
    Okay, so langsam hatte Ryan aber genug. Konnte sich diese Frau nicht verständlich ausdrücken? Er drängte auf Antworten und war nicht gewillt, diese geheimnistuerische Form der Kommunikation weiter zu ertragen, doch noch bevor er fragen konnte, zeigte die Dame mit ihrem Finger auf das Bild in dem Buch, das sie ihm vorgelegt hatte. Genauer gesagt zeigte sie auf ein Mädchen am Rande der Menschengruppe auf dem unten abgedruckten Bild.
    „Dieses Mädchen hat es gesehen!“
    Ryan sah genauer auf das Mädchen... und bekam einen Schock. Das war das Mädchen, das Lugia ihm damals gezeigt hatte, als er ihm auf der Ogi-Insel begegnet war! Er erkannte sofort die langen, rot-braunen Haare und das Gesicht wieder. Seine Begegnung mit Lugia war nun schon gut drei Monate her, aber diese Bilder könnte er niemals vergessen. Er erinnerte sich an jedes Detail und wusste sofort, dass es sich hier um dieselbe Person handelte. Damit wären also zwei der Bilder, die Ryan damals vor seinem inneren Auge gehabt hatte, erklärt. Aber die meisten seiner Fragen waren damit noch nicht beantwortet. Im Gegenteil, all das warf nun wieder völlig neue Fragen auf, aber dennoch, fügten sich die ersten Teile allmählich zusammen. Lugia wollte, das Ryan nach Shamouti reiste und dieses Mädchen fand, aus welchem Grund auch immer. Zugegeben, es war wenig doch Ryan hatte von vornherein nicht erwartet, hier viel mehr herauszufinden.
    „Vielen Dank“, sagte er rasch, stand auf und verließ kurz darauf den Laden.

    ich hab hier jetzt sehr viele negative kritiken gelesen, die ich zwar ein stück weit verstehe, aber nicht teile. der film ist trotz einiger schwächen recht gut geworden. eine sehr interessante idee war für mich, dass nun die story aus den ersten beiden filmen der 4. generation, also die beiden vorherigen filme, maßgeblichen anteil an den ereignissen in "arceus und das juwel des lebens" haben. an action, spannung und epicness mangelt es ebenfalls nicht, somit ist das einzige, was mir persönlich etwas mies aufschlägt, dass man schlicht und einfach noch etwas mehr aus dem film hätte rausholen können. ich hab die ganze zeit über das gefühl gehabt, dass damals bei den machern einfach mal n typ mich schlips und taschenrechenr reingekommen ist und gesagt hat: "jetzt macht mal hinne hier, der film muss nicht perfekt werden, sondern nur fertig!"


    aber vielleicht sind wir fans auch von den vielen guten filmvorgängern, die es ja zu genüge gibt, einfach ein bisschen zu verwöhnt. blendet alle mal aus, was ihr bereits von den filmen 1-11 kennt und bildet euch eine meinung, die sich auf den film im einzelnen bezieht und nicht im vergleich zu anderen. kann ich euch nur raten.


    naja ich schweife ab. ich find den film dennoch gut gelungen und hatte meinen spaß beim ansehen.