PUSH
Kommt Leute, es sind nicht einmal Begründungen gefordert (wären zwar schön, aber hauptsache wir bekommen erst einmal ein paar Votes!), also ran an die Tastaturen und Punkte verteilen! Die DL ist HEUTE um 23.59 Uhr.
Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!
Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“PUSH
Kommt Leute, es sind nicht einmal Begründungen gefordert (wären zwar schön, aber hauptsache wir bekommen erst einmal ein paar Votes!), also ran an die Tastaturen und Punkte verteilen! Die DL ist HEUTE um 23.59 Uhr.
H A L B F I N A L E
- Ergebnis -
Damit endet das Halbfinale auch schon wieder. Wie Guineapig bereits zu Beginn des Votes verkündet hat: es kommen nun die besten drei Sänger/innen und die besten zwei Instrumentalisten ins Finale des BBMC! Wieder vielen Dank an die fleißigen Voter und natürlich an die Teilnehmer.
Das Finale wird im Laufe der Nacht von Guineapig gepostet werden.
[tabmenu]
[tab='Gesang']
1. Jeevas (25)
2. Molnija (23)
3. luminaire« (7)
4. Rexy (3)
5. Mrs. Plutonium (2)
[tab='Instrumentalisten']
1. KKKyire (11)
2. Wandi (6)
3. Buxi (1)
[/tabmenu]
So... dann wollen wir mal noch schnell voten. ~
:3
3 Punkte - Jeevas
Man merkt, dass es mir deine Stimme ziemlich angetan hat, weswegen du so gut wie jede Runde auch die volle Punktzahl von mir bekommst, haha. Aber nun ja, wer soll sich daran nun schon großartig stören. Ich muss jedenfalls sagen: Deine Abgabe hat mir auch dieses Mal wieder sehr gut gefallen. Die Kraft in der Stimme hat dieses Mal auch ein wenig mehr Platz für Gefühle gemacht, was mir grundlegend sowieso schon mal zugesagt hat. Vorallem der Anfang war wieder so ein "Wth-wie-kann-man-so-kraftvoll-und-gut-singen-ohne-Musik?"-Moment. Das habe ich ja in der letzten Runde schon mal erwähnt (glaube ich, lol) und fande es dementsprechend auch gut, dass du es wieder mit eingebaut hast, immerhin hast du ganz einfach die Stimme dafür.
2 Punkte - Molnjia
Knapp hinter Jeevas kommst dann du, meine Liebe. Deine Abgabe hat mir dieses Mal auch sehr sehr gefallen, allein weil deine sanfte und melodische Stimme bei diesem Lied sehr gut zur Geltung gekommen ist. Das Lied an sich war in meinen Augen nicht ganz so anspruchsvoll, wie das von Jeevas (aber was versteh ich unmusikalisches Mädchen schon davon, lol), weswegen er noch einen Punkt mehr bekommen hat letztendlich. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ich auch dieses Mal schlicht weg begeistert von deiner Stimme bin. Ehrlich, da kann man nur noch neidisch werden, was anderes kann ich dazu auch gar nicht mehr sagen, haha. Ich hoffe sehr, dass du, und davon gehe ich stark aus, im Finale dann noch mal eine Schippe drauf legst und uns mit deiner Stimme noch mehr begeistert, als du es ohnehin schon tust. Mach bloß weiter so!
Und ja... hier hört es dann mit der Punktevergabe für die Sänger/innen auch schon auf, da ich mich schlichtweg nicht mehr entscheiden kann, wer den einen Punkt bekommen soll. Verdient hätte das nämlich jeder und ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich diesen Punkt eben nur einem geben würde. Mal davon abgesehen, bin ich sowieso nicht sonderlich gut darin, Gesang so gut einzuschätzen, dass ich die Teilnehmer klar voneinander differenzieren kann. Aus diesem Grund kommt mir diese Entscheidung irgendwie auch am Fairsten vor. Aber damit das hier noch vollkommen umsonst rumgelabert war, bekommen die restlichen Teilnehmer natürlich auch noch ein kurzes Feedback von mir. o/
Rexy
Ach Gott, Rosenstolz. Rein subjektiv betrachtet, kann ich Rosenstolz absolut nicht leiden. Herje, ich weiß auch nicht, woran das genau liegt, allerdings sagt mir deren Musik einfach nicht zu. Da es darum aber nicht geht, hat es auch keinerlei Einfluss darauf genommen, wie gut ich letztendlich deine Abgabe fande. Zwar klangst du an manchen Stellen etwas rau bzw. in meinen Ohren nicht ganz sauber, aber das Gesamtpaket war doch dann schön anzuhören. Ich frage mich grad nur ernsthaft, wie man als Kerl Rosenstolz zu gut covern kann, lol, das habe ich echt noch nie gehört. Hut ab.
Mrs. Plutonium
An sich auch eine recht stabile Abagabe, wobei ich sagen muss, dass mir die Songauswahl nicht ganz so gut gefallen hat. Ich finde es ein wenig schade, dass du immer Lieder auswählst, die der Ottonormalmensch (lol) nicht wirklich kennt und demnach auch keinen wirklichen Vergleich zum Original ziehen kann, weswegen es immer ziemlich schwierig ist, zu bewerten. Nichtsdestrotz hast du eine sehr schöne Gesangsstimme, welche ebenfalls zu beneiden ist. Bei dieser Abgabe hat mir, ähnlich wie es Molnija schon gesagt hat, jedoch die emotionale Gesangsebene gefehlt. Du hast auch eine sehr kräftige Stimme, weswegen dies wahrscheinlich auch schnell auffällt. Aber alles in allem war das auch eine gute Abgabe, immerhin ist man nicht umsonst im Halbfinale!
luminaire«
Wie bereits 456789789 mal erwähnt: es ist faszinierend, wie du deine Abgaben immer selbst begleitetst und dann noch dazu singst. Zwar ist die Qualität auch ein bisschen schlechter als bei den anderen, ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass du auch eine echt super Stimme hast, der man gern zuhört (aber gute Besserung wegen der Erkältung! :3). Zudem finde ich auch, dass das Lied wirklich sehr gut zu deiner sanften Stimme gepasst hat. Anders als bei Maike sehe ich bei dir nur leider das Problem darin, dass du selten eine wirkliche Kraft mit in die Stimme einbaust, was jetzt bei dem Lied natürlich nicht von Nöten war (wollts nur mal anmerken, weils mir die letzten Runden auch schon teilweise aufgefallen ist). Allerdings bringst du wesentlich mehr emotionalen Gesang rüber, was wieder genau das Gegenteil von Maike ist. xD Ihr beide solltet mal so ein Collab von euren Stimmen machen, lal, klänge sicherlich interessant. ... Spaß beiseite. Ich fande deine Abgabe insgesamt auch sehr schön!
2 Punkte - KKKyire
Halleluja. Da denkt man, man ist schon begeistert von den Sängern & dann kommst du an und haust einen quasi nochmal um. Ich muss wirklich sagen, dass ich schlichtweg begeistert von deiner Abgabe bin (es war auch außerordentlich interessant, die dabei zu zusehen, haha). Auch wenn ich eigentlich mehr die Klavierfanatikerin bin, konntest du mich letztendlich mehr überzeugen als die beiden Klavierstücke und das will eigentlich schon mal was heißen. Jedenfalls kann ich nur sagen: Hut ab.
1 Punkt - Wandi
Ja, ich hab etwas länger überlegt, wem ich hier den einen Punkt gebe (und da ich nicht immer sagen kann: Ne, dann bekommt ihn halt niemand... ;x), da ich, wie bereits erwähnt, Klaviermusik sowieso unendlich liebe. Letztendlich ist es eben auf dich gefallen, da du mich noch einen Tick mehr überzeugen konntest als Buxi. Es macht richtigen Spaß, dir dabei zuzuhören, wie du spielst. Läd quasi richtig zum Träumen ein. Prinzipiell bist du mit KKKyire an sich gleichauf, nur konnte er mich mit seiner Abgabe in dieser Runde ein bisschen mehr überzeugen, weswegen die Reihenfolge so ausgefallen ist. Ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass ich deine Abgabe auch super fande.
Buxi
Leider kein Punkt, was größtenteils daran liegt, dass deine Abgabe teilweise wirklich sehr monoton gespielt wurde. Ich weiß aus den letzten Runden, dass du eigentlich sehr viel mehr kannst (man beachte das selbstkomponierte Stück!), diese Runde allerdings war es in meinen Augen nicht ganz so gut. Zumindest im Gegensatz zu deiner Konkurrenz. An sich hast du auch dieses Mal wieder gut gespielt nur hats, wie gesagt, nicht ganz gereicht, um mit den anderen Beiden die Runde mitzuhalten. Schade, weil ich dir auch liebend gern einen Punkt gegeben hätte.
So, das war mein kleiner Vote /blablabla. Ich hoffe es haben sich ein Paar darüber gefreut. :3
~ Lizi
[Blockierte Grafik: http://fc05.deviantart.net/fs3…hu_by_ChocoberryPocky.gif] Geschenke-Thema | Rate-Thema | Auflösung[Blockierte Grafik: http://fc05.deviantart.net/fs3…hu_by_ChocoberryPocky.gif]
______________________________________________________________________________
[Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif] [Blockierte Grafik: http://fc08.deviantart.net/fs5…_xXScarletButterflyXx.gif]
[Blockierte Grafik: http://fc09.deviantart.net/fs7…squishystar_x-d4ia79g.gif]
gif by x-Squishystar-x
Herzlich Willkommen im Rate-Thema der Wichtelaktion 2013!
Habt ihr bereits eine Idee, von wem das Wichtelgeschenk ist, welches euch gewidmet wurde? Wenn ihr diese Frage mit einem Ja beantworten könnt, dann seid ihr in diesem Topic genau richtig! Wichtig dabei ist natürlich, dass euer Geschenk bereits im entsprechenden Geschenke-Thema veröffentlicht wurde und dass ihr eure Antwort bzw. Vermutung begründet. Spambeiträge sind unerwünscht.
Warum glaubt ihr, könnte gerade dieser User für euch ein Wichtelgeschenk gemacht haben?
Damit eine gewisse Spannung beim Raten gewährleistet wird, haben wir uns dazu entschieden, dass jeder Beschenkte maximal drei Mal seine Vermutungen äußern und in dieses Topic posten darf. Also macht euch ausreichend Gedanken, bevor ihr hier rein postet! Desweiteren verlinkt bitte euer Geschenk mit im Post, damit man sofort weiß, um was es genau geht.
Es ist dem User, von dem das Geschenk stammt, übrigens frei gestellt, ob er sich sofort zu erkennen gibt, sollte der Beschenkte mit seiner Vermutung richtig liegen. Möglicherweise erfährt man das Ergebnis also erst kurz vor Weihnachten, wer weiß?
Wir wünschen euch viel Spaß beim Raten und hoffen, dass euch die bereichsübergreifende Wichtelaktion gefällt!
Es ist schön zu sehen, dass der Newcomer-Wettbewerb immer so positiv aufgefasst wird! Natürlich tragen dazu auch die vielen Voter mit bei, ohne sie käme ja kein Ergebnis zustande. Man hat dementsprechend auch viele neue Gesichter kennengelernt, die man vorher vlt. noch gar nicht so sehr im Wettbewerbebereich gesehen hat. Ich finde, dass ist einfach eine schöne Sache und kann sicherlich nächstes Jahr wiederholt werden. (:
An der Stelle natürlich noch Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner, ihr habt euch das redlich verdient (und ab geht es dafür nächstes Jahr in die normale Saison!) Aber auch die, die nicht ganz so gut abgeschnitten haben, können stolz auf sich sein. Immerhin haben auch sie richtig tolle Texte geschrieben. & jeder weiß es ja: Übung macht den Meister, also nicht so schnell aufgeben!
Danke an alle Teilnehmer und Voter, dass ihr diesen Wettbewerb so super unterstützt habt. :3
~ Liz
Druck von Casper
Steh täglich auf, geh täglich raus,
Will ein guter Mensch sein, bet täglich rauf,
Leb täglich aus, das ist die beste Zeit,
Weiß nun jede Sekunde könnte die letzte sein,
Bin auch nicht stressbefreit, doch merk ich neben an,
Jeder Strahl der Sonne fängt davor mit dem Regen an,
Halt nicht dagegen an, und hat es weh getan,
Lass Tränen laufen, Gedanken halten ein Leben lang,
Gott hält dein Leben an, streut ne Spur für dich,
Guck hinauf, einer der Sterne da leuchtet nur für dich,
Merkst ab jetzt, wie Schmerz nachlässt,
Denkst der Tod, wär bloß ein Herzschlag weg,
Du fährst nachts weg, fühlst dich wie gelähmt,
Ballade nach Ballade, fragst dich, wer da die Lieder wählt,
Wer dich mit diesem quält, willst dich nie wieder quälen,
Ganz allein auf der Straße doch ihr werdet euch wieder sehen,
Halt dem Druck stand, lass es fließen,
Wenn ein Kapitel sich öffnet muss sich ein altes schließen,
Die Welt mag nur die Welt in deinen Augen sein,
Doch glaube mir, sie wird für dich die Welt durch seine Augen sein
Halt dem Druck stand, lass es fließen,
Wenn ein Kapitel sich öffnet muss sich ein altes schließen,
Die Welt mag nur die Welt in deinen Augen sein,
Doch glaube mir, sie wird für dich die Welt durch seine Augen sein
Seit dem Tag an dem die Nachricht kam,
Fragen die sie nach sich nahm, tags Weinen, nachts Schreien,
Seitdem jeden Tag am Grab, gingst zu Boden, brachst zusammen,
Wie dick die Wände werden,
Wenn alte Fotos wieder bunt und vor dir lebendig werden,
Willst nun auch endlich sterben, dich nicht plagen müssen,
Keine Frau dieser Welt sollte den Mann begraben müssen
Nicht das ertragen müssen, Wut in sich spüren,
Gott verfluchen, Glauben an das Gute verlieren,
Suchen wofür, wieso noch leben, wozu die Welt,
Sich selbst aufgeben, die Kinder schmieren die Brote nun selbst,
Als ob würde nicht die Lage reichen, fühlst du die Tage weichen,
Ab und zu muss man gehen um auf ewig da zu bleiben,
Krallst dich an Sachen von ihm,
Würdest alles geben für noch ein letztes Lachen von ihm,
Krachen mit ihm, hoffst auf ein Ende der Schmerzen,
Aber jeder Neubeginn startet am Ende des Ersten,
Halt dem Druck stand, lass es fließen,
Wenn ein Kapitel sich öffnet muss sich ein altes schließen,
Die Welt mag nur die Welt in deinen Augen sein,
Doch glaube mir, sie wird für dich die Welt durch seine Augen sein
Halt dem Druck stand, lass es fließen,
Wenn ein Kapitel sich öffnet muss sich ein altes schließen,
Die Welt mag nur die Welt in deinen Augen sein,
Doch glaube mir, sie wird für dich die Welt durch seine Augen sein
Hinweis: Tod bzw. Selbstmord wird als Thema behandelt
»Du hattest eine Zukunft vor dir! Du hättest weiterleben können! Warum? Das war kein Grund, Liebling … «
„Hiermit Gedenken wir Dan J. Arthur, auf dass ihm eine sanfte, seiner würdige, Zukunft im Himmel bevorsteht. Wir nehmen Abschied von einem Mann, der immer für seine Familie da war. Von einem Mann, der seine Frau und seine Kinder von ganzem Herzen geliebt hat, aber auch für seine Freunde da war. Er war ein netter, geduldiger Mensch.“
Der Mann mit der schwarzen Robe, der vor einem Pult vor einer Menge von zirka 50 Leuten steht, atmet kurz durch, wartet einen Moment. Die Menschen die ihm lauschen sind zwar dort, doch schweifen ihre Gedanken nicht bei dem Pfarrer, sondern bei demjenigen, dem er eine Zukunft im Paradies segnet.
„Im Namen des Vaters. Und des Sohnes. Und des Heiligen Geistes. Amen.“
Der Pfarrer schließt die Augen, faltet die Hände zusammen und die Menge vor ihm tut es ihm gleich. Sie liegen im stillen Gebet, schwelgen in Erinnerungen … Nur ein Geräusch schleicht leise durch den Raum. Leise hörbar, da unterdrückt, aber dennoch vorhanden. Es ist ein Schluchzen, fast schon ein richtiges Weinen. Es geht von der ersten Reihe aus, wo die engsten Angehörigen von Dan J. Arthur – seine Familie und besten Freunde – platziert sind. Die Frau, von der die Geräusche, welche von Trauer und Verzweiflung zeugen, ausgegangen waren, ist mittlerweile umringt von zwei schon älteren, erwachsenen Menschen und einem kleineren Kind. Die zwei Menschen – einer männlich, einer weiblich – und das kleine Kind, ebenfalls weiblichen Geschlechts, hatten ihre Arme um sie gelegt, in einem engen Kreis standen die Vier beieinander und betrauerten den Verlust ihres Mannes, ihres Vaters, ihres Opas. Der Pfarrer, fast schon etwas ungeduldig, schreitet hinab zu Dans Familie und spricht leise zu ihnen. Ihre Kinder und ihr Enkelkind sehen den Pfarrer mit einer Mischung aus Entsetzen und Vorwurf an, doch die Frau schüttelt den Kopf, wischt sich eine Träne weg und nickt dem Pfarrer dann zu. Sie greift nach dem Arm ihrer Tochter und hebt ihn hoch von ihrer Schulter, sodass sie sich hinsetzten kann. Überrascht von ihrer Stärke, vielleicht sogar mit einem Hauch von Bewunderung, setzen sich ihre Nachfahren ebenfalls wieder auf die für sie vorgesehenen Stühle und lauschen weiter den Worten der traurigen Melodie, welche der Pfarrer Predigt nennt.
Mit hohem Tempo waren sie die Landstraße entlang gefahren. Dan hatte es geliebt schnell zu fahren. Erst recht nachts und auf dieser Straße. Links ein hoher Berg, rechts das tiefe Tal. Sie waren den Berg gerade hinab gefahren, also auf der äußeren Spur, mit wahrscheinlich etwa zwanzig Stundenkilometern mehr, als sie sollten. Oft hatte sie ihn gebeten, langsamer zu fahren, doch das war eine seiner Eigenheiten. Das Auto auf der Gegenspur hatte er nicht kommen sehen. Ob der andere Fahrer getrunken hatte? Ob es ihm nicht gut ging? War er Schuld, oder war es Dan?
Es gibt einige Dinge, die sind kontinuierlich vorhanden, und es ist gut so. Es gibt einige, die sind es ebenfalls, aber die Menschen hassen sie. Zu Letzterem zählte in diesem Moment die Überwachsungsmaschine des EKGs. Obwohl das ständige Erklingen des hohen Tons ihr den Mut und die Hoffnung gab, so war die Angst vor einem anhaltenden Ton doch umso größer. Das alles sollte aufhören! Sie würde das nicht länger ertragen. Der Druck war zu stark …
Er lag einfach nur da, die Augen geschlossen, die Hände über dem Bauch zusammengefaltet. Er trug ein weißes Nachthemd, was sich gut mit der weißen Bettwäsche des Bettes auf der Intensivstation deckte. Er war abgemagert, seine Haut war bleich. Seine Erscheinung im Gesamten war ein wahres Elend und man hatte ihr es bereits gesagt und doch hielt sie an ihrer Hoffnung fest. Das Geräusch machte ihr Hoffnung. Und trotzdem hatte das Ganze auch etwas Masochistisches an sich, denn sie spürte wie ihrem Mann mit jedem Erklingen des Tons mehr Leid zugefügt wurde. Obwohl er wohl schon gar nicht mehr wirklich mitbekam, was eigentlich passierte, und somit wohl auch die Schmerzen nicht richtig spürte, so übertrug sich der Schmerz doch auch auf sie, denn über ihre Herzen waren sie doch noch verbunden. Dabei hatte sie sich nie so eingeschätzt – dass sie sich selbst bewusst wehtun konnte, den Schmerz sogar wollte. Egal warum.
Die Töne wurden schwächer, klangen sanfter und die Abstände wurden immer größer.
Hatte er gefühlt, was sie gedacht hatte? Musste sie nun Abschied nehmen? Sie wollte doch nicht … Es tat ihr selbst weh, aber sie wollte ihn nicht gehen lassen. Sie konnte es nicht tun. Sie sah alles aus ihrer Sicht und doch hatte sie nur das Beste für ihn im Kopf. Oder nicht? Sie realisierte es wohl langsam … Je schwächer und sanfter die Töne wurden, desto panischer wurde sie. Doch ihr Unterbewusstsein hatte schon längst begonnen die Welt aus seinen Augen zu sehen. Sie weinte, sie schrie. Eine Krankenschwester war bereits in das Zimmer gekommen, versuchte sie zu beruhigen, doch sie schaffte es nicht. Für ihn war die Welt nur noch ein Kampffeld, es war grau und finster. Die Kämpfe waren bereits getan, der Gewinner stand fest. Qualvoll ließ ein weiteres Erklingen des auf einmal doch so wunderschönen Tons auf sich warten. Sie hatte Angst, ihr Herz pulsierte wie verrückt, sie weinte, ihr ganzer Körper kauerte sich zusammen. Sie war keine starke Frau. Nein! Sie gab es zu, es war ihr gleich – aber sie wollte ihn nicht verlieren. Das war doch ihr einziger Wunsch! Sie bat so sehr darum, dass das Gerät wieder ein Geräusch von sich geben würde. Sie wollte nicht umblättern …
Und ihr Wunsch wurde erfüllt. Ein durchgehender, hoher, zäher Ton erklang. Er drang in ihre Ohren ein, füllte den Raum und bohrte sich durch ihren Kopf. Sie verstummte, obwohl sie schrie. Ihr Inneres explodierte. Sie konnte nicht. Sie wollte nicht. Sie würde nicht. Dieses Kapitel konnte hier doch nicht sein Ende finden. Ihr Herz fühlte sich leer an, ein Teil fehlte. Er fehlte.
Das Loch ist bereits gegraben und er liegt ebenfalls schon darin. Der schwarze Sarg wirkt erdrückend, traurig und verschlechtert die Stimmung. Begleitet von ihren Kindern erreicht sie das Grab und sieht ein letztes Mal auf ihn hinab. Gemischte Gefühle kommen in ihr auf. Liebe, Trauer, Angst.
Die Leute beginnen, entweder mit einer kleinen Schaufel oder mit ihren bloßen Händen, Erde von dem riesigen Haufen zu ergreifen und sie - behutsam oder auch nicht - auf den Sarg ihres Mannes zu werfen. Über ihm steht ein großer Grabstein aus weißem Gestein mit seinem Namen und einem Engel. Er hätte noch viel größer sein können. Das war es doch, was sie sich immer gewünscht hatte. Mit ihm leben und mit ihm sterben. Nun ist das alles vorbei …
Der Pfarrer tritt neben sie, ihre Familie gewährt ihm erneut mit ihr zu sprechen.
„Frau Arthur“, beginnt er – jedoch klingt er dabei eher fragend -, „Möchten sie ebenfalls etwas Erde in das Grab ihres Mannes legen?“
Sie wischt sich eine weitere Träne von ihrer Wange und sieht den Mann an. Sein Blick ist ernst und eindringlich. Sie nickt schwach, auch wenn ihr Innerstes verzweifelnd das Gegenteil schreit. Die meisten anderen Angehörigen hatten es bereits vollbracht und nun ist sie an der Reihe. Langsam, gar vorsichtig, geht sie einige Schritte an das Grab heran und greift mit ihrer rechten Hand (in der linken hält sie noch immer ein Taschentuch, dessen Oberfläche leicht von Tränenflüssigkeit benetzt ist) in den Erdhaufen. Sie blickt auf die Erde in ihrer Hand hinab. Einige Sekunden lang verharrt sie – alle sehen sie an. Warum sie es überhaupt macht, ist ihr nicht ganz klar, doch neigt sie ihren Kopf an ihre Hand hinunter und küsst die Erde. Daraufhin, schneller als vielleicht gewollt, lassen ihre Lippen ab und sie wirft, ohne noch einmal hin zu gucken, ihr letztes Geschenk an ihn weg. Eine ganze Weile ist es in der Luft, bis die Mischung aus Sand und Steinen auf Gleichgesinnte, sowie das matte schwarz des Sarges trifft. Eine Träne jedoch stiehlt sich ebenfalls hinaus und landet unbekümmert in dem Grab.
Die einzige Ausweichmöglichkeit war die Tiefe gewesen, doch in dem Adrenalinschub hatte Dan genau so gehandelt. Mit unglaublich hoher Geschwindigkeit raste das Auto durch die Leitplanke durch. In dieser Sekunde war die Welt stehen geblieben – es waren lediglich die Schreie des Ehepaars und das entsetzte Bremsen des Autofahrers hinter ihnen zu hören. Sie waren eine ganze Weile durch die Luft geglitten – majestätisch, anmutig, langsam und quälend. Sie hatten einander angesehen. Das Auto war auf eine Baumkrone getroffen und war von da an den halben Berg herunter gepoltert. Schmerzen hatten ihren Körper durchfahren, sie hatte geschrien, doch waren keine Laute mehr aus ihrem Mund gekommen, ihre Lunge war bereits zugedrückt worden.
Das Rauschen des Windes ist leise zu vernehmen, doch eigentlich ist es ein schöner Abend. Dort, wo sie steht, ist es so dunkel, dass beinahe jeder Stern am Firmament des Himmels zu sehen ist, ein wahrlich toller Anblick und so bietet er dazu noch eine perfekte Vorlage für einen Kontrast. Sie steht dort, Laub knirscht unter ihren Schuhen. Sie ist ganz allein, doch würde ihn wiedersehen.
Die Dunkelheit der Nacht wird gestört, gleißendes Licht taucht plötzlich auf und auch die Stille bricht, als der Zug mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu kommt. Sie mache einen Schritt vorwärts. Ihre Schuhe treffen auf das Metall der Gleiße. Sie macht einen weiteren Schritt nach vorne, ihre Schuhe treten auf das Holz und die darunterliegenden Kieselsteine. Das Licht kommt näher, das Rauschen wird lauter. Nun würde alles vorbei sein. Obwohl sie Angst hat, fühlt sie sich irgendwo frei. Die gemischten Gefühle in ihr hindern sie nicht einfach stehen zu bleiben. Sie verharrt; in Gedanken an ihren Mann. Sie macht sich klein, duckt sich, damit der Zugfahrer sie auch ja nicht sehen würde. Es wird lauter und lauter, heller und heller. Und plötzlich ist alles still.
Das Auto war zum stehen gekommen, alles war auf dem Kopf gewesen. Waren sie auf das Dach gefallen? Immer noch panisch und voller Schmerzen, mit letzter Kraft, hatte sie seinen Namen gerufen. „Dan? Dan?“ Doch bevor sie an ihm hatte rütteln können, ihn versuchen zu wecken, war auch ihr Bewusstsein geschwunden – aufgewacht war sie erst wieder im Krankenhaus. An ihrem Bett standen ein Arzt, eine Krankenschwester und ihre Familie. „Dan?“ Hatte sie gefragt. Doch auch hier hatte sie keine Antwort bekommen …
Vater, Mutter und Kind stehen an dem Grabstein ihres Vaters und Opas. Voller Trauer sehen sie auf den weißen Stein hinab; auf das Grab voller Blumen und Erde. Tränen fließen der Mutter aus den Augen, als sie ihren Blick nach links schweifen lässt. Dort ist ein weiteres Loch gegraben worden. In drei Tagen würden sie wieder hier stehen. Sie würden Erde auf einen Sarg legen, sie würden Tränen vergießen. Doch es würde eine Person fehlen. Ihr einziger Trost ist in dieser Sekunde, dass er nun nicht mehr allein war.
»Hallo, Dan. Schön dich wieder zu sehen. «
The Last Unicorn
When the last eagle flies
Over the last crumbling mountain
And the last lion roars
At the last dusty fountain
In the shadow of the forest
Though she may be old and worn
They will stare unbelieving
At the last unicorn
When the first breath of winter
Through the flowers is icing
And you look to the north
And a pale moon is rising
And it seems like all is dying
And would leave the world to mourn
In the distance hear her laughter
Of the last unicorn
I'm alive, I'm alive
When the last moon is cast
Over the last star of morning
And the future has past
Without even a last desperate warning
Then look into the sky where through
The clouds a path is torn
Look and see her how she sparkles
It's the last unicorn
I'm alive, I'm alive
Quelle: magistrix.de
Wenn der letzte Adler flieg
Über den letzten zerbrechenden Berg.
Und der letzte Löwe brüllt
an dem letzten staubigen Brunnen.
In dem Schatten des Waldes,
Auch wenn sie alt und müde ist.
Sie werden ungläubig
Auf das Letzte Einhorn starren.
Wenn der erste Atemzug des Winters
Durch die Blumen friert.
Und du schaust Richtung Norden,
Und ein blasser Mond geht auf.
Und es scheint, als stürbe alles
und ließe die Welt zum Trauern zurück.
In der Ferne hörst du das Lachen
Des Letzten Einhorns.
Ich lebe! Ich lebe!
Wenn der letzte Mond aufgeht
Über dem letzten Stern des Morgens.
Und die Zukunft ist vergangen,
Ohne auch nur die letzte verzweifelte Warnung.
Dann schau in den Himmel,
Wo sich durch Wolken ein Pfad geformt hat.
Schau und sieh, wie sie funkelt,
Sie ist das Letzte Einhorn.
Ich lebe! Ich lebe!
Mit weit ausladenden Schritten stapfte Irina durch den winterlichen Wald. Zufrieden mit sich sog sie die belebend kalte Luft ein, die beim Ausatmen vor ihrem Gesicht kleine Wölkchen bildete. Zwei junge Kaninchen hatte sie erlegt – eine gute Bilanz der heutigen Jagd. Davon würden sie und ihre Familie für heute Abend satt werden. Und Irina dachte noch weiter: Aus dem Fell würde sie sich ein Paar wärmender Handschuhe fertigen und die Pfoten für andere Güter eintauschen. Manche Dorfbewohner glaubten, Hasenpfoten brächten Glück, doch Irina bezweifelte das. Ihren vorigen, naturgegebenen Besitzern hatten sie das Schicksal schließlich auch nicht gewogen gemacht.
Über einem nahen Feld kreiste ein Adler mit weit ausgebreiteten Schwingen auf der Suche nach Beute. Irina dachte an die Geschichten der Ältesten über eine Zeit, in der die Menschen Maschinen gebaut hatten, mit denen sie hatten fliegen können wie Vögel – und die vollkommen ohne Flügelschlag ausgekommen waren. Oder Gebäude, die wie Bäume, ja wie Berge in den Himmel staken. Moderne nannten sie diese Epoche voller Wunder, die sich jedoch eben mit diesen in ihren eigenen Untergang getrieben hatte. Irina kannte von dieser früheren Zivilisation nur Geschichten, war sie doch erst lange nach der Zeitenwende geboren.
Der Adler stieß ein frustriertes Kreischen aus und drehte gen Süden ab, folgte seinen Artgenossen, die schon vor Tagen fortgeflogen waren.
Der Winter war in diesem Jahrviel zu früh gekommen, hatte Mensch wie Tier grausam überrascht und Herbstblumen mit seinem kalten Atem vereist. Schon lange planten die Dorfbewohner, ihr Tal zu verlassen. Jedes Jahr erwachten weniger Bäume aus ihrer Winterruhe, gingen weniger Fische ins Netz, wurde der Ernteertrag geringer. Das Tal selbst, das sie so lange kärglich, aber zuverlässig versorgt hatte,schien nach und nach zu sterben. Noch einen Winter, sagten die weisen Ältesten, würde das Heizgas ausreichen, das von der Moderne übrig geblieben war – dann mussten sie über den unwirtlichen, im Winter unüberwindlichen Südpass, hinter dem es noch weitere Siedlungen gab.
Irina fühlte sich einsam auf ihrer Wanderung. Früher hatte sie ihr löwenfarbener Kater begleitet, die letzte Katze des Dorfes. Doch vor einigen Monaten war er neben dem stillgelegten, verstauben Springbrunnen der einstigen Stadt an seiner langen Krankheit gestorben. Jenseits des Südpasses sollten noch Katzen und sogar Hunde leben, die bei der Jagd sehr wertvolle Hilfe zu leisten vermochten. Einen solchen konnte sich Irina als tierischen Gefährten für sich gut vorstellen.
Sie blickte rauf in den Himmel, erst zum Pass, dann gegenüber, auf der anderen Seite des langgestreckten Tals, zum Nordberg. Ein fahler Mond ging über ihm auf, während die sinkende Sonne die Tiefebene in abendliche Schatten hüllte. Die anderen Jäger waren jetzt gewiss bereits zuhause. Wenn Irina nicht von der Nacht überrumpelt werden wollte, musste sie sich beeilen.
Irina wandte sich eben hangabwärts, als über ihr ein dumpfes Grollen ertönte. Zuerst überlegte sie, ob es sich dabei um ein Gewitter handeln könnte, doch am Himmel hing keine einzige Wolke. Dann konnte es nur noch eines sein …
Entsetzt fuhr Irina herum zum nach oben führenden Hang, an den sich der Ostwald klammerte. Zwischen den komatösen Bäumen hindurch wurde eine Bewegung sichtbar, die sich wie eine gischtende Flutwelle den Abhang herab ergoss. Eine Lawine! Aber jetzt schon? Normalerweise dauerte es bis zum Tauwetter, ehe sich die Schneeschichten eines harten Winters voneinander lösten und zur weißen Gefahr wurden.
Instinktiv hastete Irina los, auf den nächsten Baum zu. Vor einer Lawine gab es kein Entkommen, das wusste sie. Doch wenn sie Glück hatte, würde die Schneewalze unter der Krone vorbeirauschen, nachdem Irina diese rechtzeitig erreicht hatte, und den Baum nicht umreißen. Wenn sie verdammt viel Glück hatte. Eine gute Gelegenheit für die acht Hasenpfoten in ihrem Gepäck, ihre wundersame Kraft zu beweisen.
Das Rumoren hinter ihr wurde lauter, als hungere der Berg ausgerechnet nach ihrem Leben. Endlich erreichte Irina den Baum und zog sich mühsam an seinen untersten Ästen rauf. Panik ließ ihre Griffe schneller werden, aber auch unvorsichtiger. In ihrer Nervosität verfehlte sie die nächste Haltemöglichkeit und stürzte schon einen Wimpernschlag später vom Baum. Hart donnerte sie auf den Boden, schlug sich an einem Stein den Kopf an. Schmerz jagte wie tausend Pfeile durch ihren ganzen Körper und ließ Sterne vor ihren Augen tanzen. Ohnmächtig sah sie die Lawine zwischen den Baumstämmen auf sich zurollen.
Und verlor das Bewusstsein.
Als Irina erwachte, wähnte sie sich erst wieder in ihrem Zimmer. Eine massive, graue Decke wölbte sich etwas mehr als mannshoch über ihr. Als sich ihr Blick klärte, stellte sie jedoch fest, dass es nicht der nackte Beton war, aus dem die alten Bauten, Relikte aus der Moderne, errichtet waren. Die Erinnerungen an ihren Jagdausflug und die Lawine kehrten zurück.
Was war danach geschehen? War das Schnee, der um sie herum einen schützenden Hohlraum bildete? Aber war das überhaupt möglich? Eher hätte die Schneewalze sie überrollt und zermalmt. Irgendjemand musste sie schon vorher gerettet haben.
Von Schwindel und Kopfschmerz begleitet, richtete Irina sich auf. Vorsichtig fasste sie sich an die Stirn, an der sich eine Beule gebildet hatte. Jetzt erkannte sie auch, dass die Wände und die Decke um sie herum aus dunklem, rauem Gestein bestanden. Eine Höhle im Berg? Sie wirkte nicht künstlich, auch wenn Irina nicht wusste, woran sie das festzumachen hatte. Der Boden jedoch schien geschmirgelt, fast poliert, als würde die Höhle oft benutzt. Das war gut: So käme wohl bald jemand und konnte ihr sagen, wie sie überhaupt hierhergekommen war.
Offenbar hatte sie die ganze Nacht hier verbracht, denn von außen drang mattes Morgenlicht in die Höhle. Mit vor Kälte klammen Fingern ging Irina ihr Gepäck durch. Ihre selbstgeschnitzten Pfeile waren bei ihrem heftigen Sturz allesamt zerbrochen. Leider hatte sich auch der Aluminiumpfeil aus der Moderne, den sie als Muster für neue Pfeile stets bei sich trug, bis zur Unbenutzbarkeit verbogen. Ihr Langbogen hatte unzählige Kratzer und Schrammen davongetragen, war aber bis auf die zerrissene Sehne noch gut zu gebrauchen. Ihr Magen meldete die Stunden, die er nichts zum Verwerten erhalten hatte, dochIrinas beide Kaninchen waren nirgends zu sehen. Stattdessen fand sie in ihrem Beutel einen alten, trockenen Brotkanten, mit dem sie den gröbsten Hunger vertrieb. Lange würde das nicht vorhalten. Sie musste zurück ins Dorf.
Ihre Haut spannte sich unter zahlreichen Blutergüssen und anderen Blessuren, als sie mit Mühe aufstand. Vielleicht hatten die ersten Ausläufer der Lawine sie doch noch erreicht, zusätzlich zu ihrem Sturz aus dem Baum. Ein Fuß schmerzte höllisch und gab unter ihrem Gewicht nach. Er fühlte sich zwar nicht gebrochen an, als sie ihn vorsichtig belastete, war aber definitiv verstaucht. Wie sollte sie mit so einem Gelenk den Weg zurück ins Tal meistern?
Alarmiert fuhr sie herum, als plötzlich ein Geräusch vom Höhleneingang zu hören war, das wie zwei gegeneinanderschlagende Steine klang. In die Höhle trat ein Wesen, das Irina von den wenigen Büchern kannte, die aus der Moderne erhalten geblieben waren. Es lief anmutig auf vier langen Beinen, die einen aus Eleganz und Stärke erschaffenen Körper trugen. Der kräftige Hals stützte einen großen, schmalen Kopf, der sie mit runden Augen musterte.
Ein Pferd, ein leibhaftiges Pferd!
Wie viele andere Tiere waren die Huftiere bei der Zeitenwende ausgestorben – zumindest angeblich. Denn wie ließe sich erklären, dass nun eines vor Irina stand, wenn es doch eigentlich keine mehr geben durfte? Ihr kam nichts anderes in den Sinn, als die lebendige Legende ungläubig anzustarren.
Die majestätische Kreatur kam näher heran. Eine Einbildung konnte sie unmöglich sein, entschied Irina, als sie warmer Atem und der Duft abgeernteten Getreides umwehten. Im bleichen Licht erkannte sie die Fellfarbe des Pferdes: Ein helles Grau, gesprenkelt mit silbergrauen Flecken. Schimmel nannte man diese Färbung, wie sie sich erinnerte. Mechanisch legte Irina eine Hand auf die weiche Schnauze, die sie neugierig beschnupperte. Auf der Stirn, von der sich das Fell sternförmig ausbreitete, prangte eine reinweiße Stelle, die wie die Wintersonne zu leuchten schien. „Hast du mich etwa gerettet?“, fragte Irina mit von der Kälte tonberaubter Stimme.
Sie zuckte zusammen, als das Pferd plötzlich schnaubte, den Kopf hochwarf und drei klackende Hufschritte zurücktrat. Formvollendet wie ein modernes Zirkuspferd verbeugte es sich vor Irina. Zuerst fragte sie sich, was diese Privatvorstellung bedeuten sollte, als es ihr plötzlich wie ein Pfeil in den Kopf schoss: Das Pferd bot ihr seinen Rücken an, um aufzusetzen! Sie hatte zwar Bilder von Menschen vor der Zeitenwende gesehen, die auf Pferden sitzend in Rennen gegeneinander antraten oder Kunststücke vollführten. Aber sie selbst wusste nicht im Ansatz, wie man ein solch schönes Tier ritt. Andererseits war ihr Knöchel übel verstaucht, sodass sie runter ins Tal und auf seine andere Seite ins Dorf Stunden brauchen würde. Auf einem Pferd war diese Strecke bestimmt wesentlich schneller zurückzulegen. Nur, würde es sie überhaupt ins Dorf bringen? Woher sollte es schon wissen, was sie von ihm wollte?
Irina kam zu dem Schluss, dass ihr mit ihrem schmerzenden Fuß keine andere Wahl blieb, als dem Schimmel zu vertrauen. Vorsichtig schwang sie das verletzte Bein über den breiten Rücken und ließ sich darauf nieder. Kaum, dass sie eine halbwegs bequeme Sitzposition eingenommen hatte, richtete sich das Pferd wieder auf. Irina wurde von einem prickelnden, angenehmen Gefühl erfüllt, fühlte sich leicht und beflügelt wie ein Adler. Der Ruck, mit dem das Wesen sich plötzlich vorwärtsbewegte, hätte Irina fast wieder runtergeworfen, doch sie schaffte es, sich in seiner Mähne festzuhalten. In gemächlichem Trab klackte das Pferd durch seine Höhle, bis es den verschneiten Boden im Schatten des Waldes erreichte, auf dem die Geräusche gedämpft wurden.
Überrascht erkannte Irina den Teil des Waldes wieder. Nicht weit von hier waren die Gebiete, in denen sie und die anderen Jäger Beutetieren nachstellten. Wie kam es, dass die Dorfbewohner dem Pferd vorher noch nie begegnet oder auf Spuren seiner Existenz gestoßen waren, wenn es hier so lange lebte, wie der abgenutzte Höhlenboden vermuten ließ? Doch gewiss war es besser, wenn es unerkannt blieb. Viele Jäger erschlugen vor Gier alles, was sich bewegte, selbst wenn es sich um das letzte Exemplar einer aussterbenden Art handelte. Das allerdings würde sie bei diesem wunderbaren Wesen nicht zulassen.
Irina streichelte über das weiche Halsfell. Ein echtes Pferd! Das würden ihre Freunde im Dorf nie glauben, wenn sie es nicht selbst zu Gesicht bekamen.
Lichtflecke, geboren aus blasser Morgensonne und verschneiten Baumwipfeln, flossen über das elfenbeinfarbene Fell und ließen es funkeln. Überrascht blinzelte Irina, als ihr ein absurder Gedanke kam. Diese helle, silberne Färbung, der weiße Fleck auf der Stirn … Sie stierte an den kräftigen Schultern vorbei hinunter zu den Beinen. Keine gespaltenen Hufe …
Kopfschüttelnd hob Irina wieder den Blick und schalt sich selbst einen Dummkopf. Für einen Moment hatte sie das irrationale Gefühl gehabt, auf einem getarnten Einhorn zu sitzen, doch das war ja wohl unmöglich. Die zauberhaften Märchenwesen hatte es schon in der Moderne und in den Zeitaltern davor nicht gegeben.
Vor die Sonne hatte sich mittlerweile eine Wolkenbank geschoben, als sie das Areal erreichten, in dem die Lawine gewütet hatte. Manche Bäume waren von der schieren Macht der Schneewelle umgerissen und teilweise entwurzelt worden. Andere hatten, im Gegenteil dazu, standgehalten und die Naturgewalt abgebremst. Im Ostwald war es strengstens verboten, Holz zu schlagen, um diesen natürlichen Lawinenschutz zu erhalten. Nach dieser Barriere waren die rollenden Massen,wenn sie im Tal ankamen, nicht mehr stark genug, um das Dorf auf der Westseite zu bedrohen.
Angestrengt spähte Irina ins Tal, das nur spärlich beleuchtet war. Letzte Nacht musste es wieder Neuschnee gegeben haben, denn es schien noch weißer als üblich. Im Dorf brannte seltsamerweise noch kein Licht, obwohl der Morgen schon fortgeschritten war. Und wo war überhaupt der Fluss?
Da formte sich durch die Wolken ein Pfad für das Morgenlicht und ließ Irina erkennen, was es wirklich mit der ungewöhnlichen Weiße auf sich hatte: Das Bodenniveau war einige Meter angestiegen, als habe die Lawine doch noch das ganze Tal erfasst. „Schneller!“, befahl sie dem Pferd heiser, als sie begriff, was das bedeutete. Sofort beschleunigte der Schimmel seine Geschwindigkeit.
Wie war das möglich? Man konnte doch an den Schneehügeln sehen, dass die Lawine kurz unterhalb des Ostwaldes zum Stillstand gekommen war. Hatte sich etwa vom Westhang eine weitere ergossen, ausgelöst durch die Erschütterungen der ersten? Aber am Westhang, der stets im Windschatten lag, sammelte sich nie genug Schnee, um zu einer solchen Katastrophe anzuwachsen. Deswegen lag ihm das Dorf schließlich zu Fuße.
Genau dieses Vertrauen war ihm wohl zum Verhängnis geworden. Das verrückte Wetter in letzter Zeit musste die Grundlagen für eine westliche Lawine geschaffen haben. Ausgeschlossen, dass dort jemand rechtzeitig weit genug entkommen war, um sich in Sicherheit zu bringen.
In wenigen Minuten, die sich für Irina zu einer Unendlichkeit dehnten, legte der Schimmel den Weg ins Tal zurück und durchquerte es. Kaum waren sie in der Nähe der Stelle, wo das Dorf hätte sein müssen, ließ sich Irina vom Rücken des Pferdes fallen. Der Schmerz beim Aufprall raubte ihr zwar den Atem, doch sie rappelte sich sofort auf und begann, wie eine Wahnsinnige im harten Schnee zu graben. Verzweifelt rief sie die Namen ihrer Familie und Freunde, die in ihrer vereisten Stimme verklangen.
Es durfte nicht sein, dass die Lawine sie getötet hatte! Sie durften nicht ohne jede Vorwarnung gegangen sein!
Irina grub so lange weiter, bis sich ihre verzweifelte Kraft in hoffnungslose Trauer umwandelte. Hier wie verrückt ein bisschen herumzuschaufeln, würde das Dorf auch nicht freilegen. Sie krallte die vor Kälte rotgewordenen Hände in den schartigen Schnee. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die herabfielen und heiß auf ihrer klammen Haut brannten. Sie sollte auch unter diesen weißen Massen begraben liegen – und würde das jetzt auch, wenn sie dieser einen Kaninchenspur nicht so lange gefolgt wäre, nachdem sie bereits das eine, ausreichende Nagetier erlegt hatte.
Sie lebte, aber ihre Familie, ihre Freunde, einfach alle Dorfbewohner, die genau wie sie nur ihren Pflichten und Aufgaben nachgegangen waren, waren tot. Das war nicht gerecht!
Etwas stieß sie sanft an der Schulter, und das Pferd blies ihr seinen warmen Atem entgegen. Abwesend streichelte Irina den langen Kopf. So saß sie eine Weile da, bis Hunger und Kälte in Gestalt ihres Überlebenswillens über die Trauer um ihre Mitmenschen siegten und sie zum Aufstehen zwangen. In Ermangelung schöner Blumen legte sie ihre zerbrochenen Pfeile auf den Schnee. Einfach nichts am Grab ihrer Verwandten und Bekannten zurückzulassen, kam ihr falsch vor.
Wieder stieg sie auf den Schimmel, der ohne ein Wort von ihr nach Süden losgaloppierte. Hin zum Südpass, der einzige Weg raus aus dem Tal. Alleine, ohne transportables Gas und Werkzeug, hätte sie dort kaum eine Überlebenschance, doch bliebe sie im Tal, wäre diese noch geringer.
Über dem Südpass, der wie ein zerbrochener Berg dalag, hing der Mond über dem glimmenden Morgenstern, den er bei seiner Wanderung hinab zum Horizont bald überholen würde. Zumindest, wenn die Sonne ihn nicht schon vorher ausbleichte.
Irina glaubte, aus der Ferne das höhnische Gelächter des bösen Schicksals zu hören, das sie innerhalb weniger Stunden ereilt hatte. Alle Menschen, die sie ihr Leben lang gekannt und geliebt hatte, waren gestorben, ihre Zukunft gepflastert mit Ungewissheit. Um sich selbst diesen Umstand bewusst zu machen, wiederholte sie immer wieder die eine letzte Tatsache, die ihr noch geblieben war:
„Ich lebe. Ich lebe …“
Das schwarze Wesen von Goethes Erben
Das Licht verschluckend schimmert
das schwarze Fell,
als das Wesen aus der Zeit vor der Vergangenheit begann die Zukunft aufzufressen
Trotz der volkommenen Ästhetik
war das Wesen nicht makellos.
Es schien die Angst vor den Schritten durch die Haare schimmernd rufen.
Die Warnung kam zu spät,
die Warnung kam zu spät.
Geschmeidig schleicht der schlanke Körper durch das Vakuum der Nacht -
das Herbstlaub dämpft jeden Laut.
Die Stille ist abstrakt ...
Das Medium der Leere hüllt und füllt den Raum gänzlich aus.
Die Luft weint Tränen.
Der Atem wird sichtbar.
Nur die Schritte verstummen ungehört,
noch während der Geburt erstickt,
noch während der Geburt erstickt ...
Das Ziel verfolgt vom Wesen
flieht hoffnungslos in das Zeitgefüge;
Das schwarze Fell schluckt Raum und Zeit,
perlend bleibt das Leben haften ...
Das Schwarz funkelt immer böser
Schritt um Schritt,
Schritt um Schritt.
Bitterböse schimmert hoffnungslos die Zeit.
Angeschlagen durch den Fraß des Wesens
wirbelt das Maß ziellos in eine andere Dimension.
Zurück bleibt der Verstand doch tot,
vom schwarzen Wesen grausig zugerichtet.
Die klaffenden Wunden sezernieren geruchlos den Wahn,
dann Haß, den Zwilling der Liebe,
die nie geboren wurde, die nie geboren wurde.
Die Illusion bleibt nicht erhalten,
wenn der Kadaver zerrissen wird.
Das schwarze Wesen wartet still auf nichts ...
Von der Zukunftslosigkeit der Antimaterie
Der Tag war nicht schön gewesen. Verhängnisvoll tief hatten düstere Wolken über der spätherbstlichen, von den gefallenen Blättern ansonsten so lebendig bunt gefärbten Welt gehangen, sodass es der Sonne nur am Mittag gelungen war, durch den grauen Wall zu dringen und den Erdboden zu berühren. Die Kraft des Lichts war schnell versiegt und das allabendliche Zwielicht früher als gewöhnlich von tiefschwarzer Nacht abgelöst worden. Nun schien es, als spottete die noch immer verschlossene Wolkendecke dem schwachen Schein des Mondes, dessen Antlitz kaum zu erahnen war, ähnlich der Silhouette eines eingekerkerten Wesens. Es war eine Nacht, die Angst in Herzen und Seelen Einzug halten ließ. Das wenige Leben der kaum vollendeten Welt hielt sich bedeckt und schwieg während die Gewissheit, dass stets ein neuer Tag kommen würde, sich in ihren Köpfen zu einem verzweifelten Wunsch formte, der jedoch nur von vager Hoffnung begleitet wurde. Es war, als wüsste alles was atmete, dass die düsteren Wolken nicht mehr als Vorboten eines viel größeren Unheil gewesen waren, das zusammen mit Einbruch der Dunkelheit Einzug gehalten hatte.
Schwarz wie diese dunkelste aller Nächte selbst war Giratina, der Ursprung allen Übels, und seine Absichten zu düster, als dass sie einen Platz in einer solch sanftmütigen, unbeholfenen Welt gefunden hätten. Er bewegte sich behände und lautlos, wie ein anmutiger Schatten der sich von seinem Körper gelöst hat und nun über den Erdboden wandelt, ohne ihn je wirklich zu berühren. Kaum rührte sich das Laub unter seinem Leib, wenn er darüber hinweg glitt. Doch die Stille, die die Gottheit brachte, war nicht erholsam. Sie war falsch, ein schreiendes, angsteinflößendes Schweigen, wie es gemeinhin nur dem Tot selbst folgt. Tatsächlich schien Giratinas bloße Anwesenheit das kaum wahrnehmbare Licht von Mond und nicht sichtbaren Sternen zu verschlucken. Es verfing sich in den Untiefen seiner schwarzen, geisterhaften Schwingen die nicht wirkten, als seien sie dazu in der Lage den massigen, schlangenhaften Körper in der Luft zu halten. Doch Giratina ignorierte die Regeln dieser Welt und der Materie, die nicht die seinen waren. Somit zerrte die Schwerkraft kraftlos an der geisterhaften Gestalt, die unbeeindruckt ihren Weg fortsetzte. Nicht eine Sekunde stand er still, selbst dann nicht, als er seine Beute entdeckte, der er seit Stunden folgte und sich nur wenige hundert Meter entfernt in eine Höhle schleppte. Seine rot funkelnden Augen strahlten durch die in ihnen aufblitzende, bösartige Vorfreude nur geringfügig heller, als der kapitulierende Mond, der sich fast gänzlich der noch dichter gewordenen Wolkendecke ergeben hatte. Als die Gottheit beschleunigte und zum Angriff ansetzte, bäumte sich die Seele der Welt selbst auf und schrie eine Warnung. Ein Blitz zerriss die Dunkelheit. Doch noch bevor der grollende Donner seine tiefe Stimme erheben konnte, hatte Giratina sein Ziel erreicht und sich auf seine Beute gestürzt, die unter dem zentnerschweren Körper zusammenbrach. Der erste fallende Regentropfen verharrte ebenso reglos, wie Wind, Feuer und Wasser dieser Welt als Dialga, von seinem eigenen Bruder zu Boden gerissen, die Luft geraubt wurde. Der Herrscher der Zeit war sichtlich angeschlagen, hatte Giratina ihn doch bereits wenige Stunden zuvor attackiert und tiefe, klaffende Wunden in die undurchdringbare Haut gerissen. Von der plötzlichen Mordlust schwer und zugleich tief verletzt hatte Dialga den kräftigen Kiefern der anderen Gottheit nur wenig entgegen zu setzen, die sich in seinen stählernen Körper zu graben versuchten. Dennoch schien er nicht bereit, sich kampflos dem Schicksal zu ergeben, dass Giratina für ihn vorgesehen hatte. Als Dialga vor Wut und Schmerz aufschrie, verlor die Nacht einige Stunden und einen nicht geringfügigen Teil ihrer Macht. Er schwang seinen mächtigen Hals zurück und schlug dann seinen eisenharten Schädel gegen den Giratinas. Der Aufprall klang unnatürlich tief und für einen Augenblick schien es so, als habe sich durch ihn irgendetwas verändert.
„Hör auf mit diesem Wahnsinn, Bruder“, hauchte Dialga, kaum eine handbreit von dem Gesicht seines Gegenstücks entfernt.
Doch dem wahnsinnigem, roten Funkeln in den Augen seines Gegenübers so nah, veränderte sich bald auch der Ausdruck in seinen eigenen eisblauen Tiefen. Giratina würde nicht von seinem grausamen Plan ablassen. Das kampfeslustige Grinsen, das sein Gesicht verzerrte wie eine groteske Maske, war nur das offensichtlichste Indiz dafür. Dialga konnte in die Seele seines Bruders sehen und vermochte doch nichts dort zu finden. Nur eine Wolke aus Hass und Neid. Schon zu geschwächt, sich gänzlich darin zu verbergen, stürzte er sich in den Fluss der Zeit, bevor Giratina erneut zum Angriff ansetzen konnte. Wenige Minuten weit von der schwarzen Schemengestalt entfernt materialisierte er sich wieder, tiefer im Inneren der von der Natur nur grob geformten Höhle, in der eine eisige Kälte vorherrschte, die selbst den Atem von Göttern sichtbar werden ließ.
„Wählst du diesen Ort als dein Grab, Dialga?“, brüllte Giratina dem Flüchtenden nach, „Deine jämmerlichen Versuche, mir zu entkommen, beginnen mich zu langweilen!“
Er beschleunigte und glitt so schnell über den Erdboden, als wolle er die Zukunft selbst einholen, die sich Dialgas Willen gehorchend immer wieder verschob. Sein Körper dünstete Dunkelheit in Reinform aus, eine dunkle Aura, die getrieben von Giratinas Mordlust selbst in andere Zeitebenen eindrang und sich um den Hals der anderen Gottheit schlang, als sei sie ein lebendiges Wesen. Sie zerrte an den stämmigen Beinen Dialgas und ketteten ihn an die Gegenwart wie eiserne Fesseln. Der Herrscher über die Zeit bäumte sich auf und brüllte vor Wut, als Giratina wie ein Schatten vor ihm auftauchte, nicht länger mehr als eine schwarze Wolke aus Hass.
„Verflucht seist du!“, keuchte Dialga, seines Atems ein weiteres Mal weitgehend beraubt, „Wage es nicht, mich zu unterschätzen!“
Getrieben von Verzweiflung und Wut sammelte sich in dem Leib des Gottes eine unbeschreibbare Macht, vor der selbst Giratina alarmiert zurückwich. Ein heller Schein umgab Dialga, der sich in einer lautlosen Explosion über den ganzen Planeten ausbreitete, wenngleich der Großteil der Kraft gegen die düstere Schemengestalt gerichtet war. Die Welt verlor ein Jahr und wem nur noch wenig Zeit geschenkt, dem entglitt gar sein Leben, wie auch die Ungeborenen jenen Moment verpassten, in denen sie ihre ersten Schritte hätten tun sollen.
Schwer atmend stürzte Dialga zu Boden, hatte er doch seine letzten Kraftreserven in diese eine Attacke investiert. Doch trotz all der verlorenen Zeit, war die Finsternis der Nacht geblieben und der schwarze Körper, der sie besser zu personifizieren schien als einer es sich vorzustellen vermochte, manifestierte sich unberührt aus zerrissenen Schatten, die ineinander flossen wie Flüsse zum Meer. Die roten Augen nahmen als erstes klare Gestalt an und markierten den nun endgültig erreichten Punkt der Hoffnungslosigkeit. Giratina hatte seine ursprüngliche Form hinter sich gelassen und seinem zuvor schlangenähnlichen Körper vier kräftige Beine hinzugefügt, die bei jedem seiner schweren Schritte den Boden in kleinen Wellen erzittern ließen.
„Hast du vergessen, dass ich nicht Teil eurer Regeln bin, Dialga?“, spottete er, während er gemächlich auf seinen verratenen Bruder zuschritt, „Ihr wart es doch, die mich von Anfang an als den Ausgeschlossenen auserkoren haben. Giratina, der Herrscher über die Antimaterie, der Meister dessen, was auf eurer Welt nicht einmal in genügend großer Menge existiert, um erwähnenswert zu sein.“
Ein Stein zerbrach unter den Schritten des sich in Rage redenden Gottes zu Staub.
„Du hast nie verstanden, welch Geschenk dir gegeben wurde“, sprach Dialga leise.
Er hat es aufgegeben, sich aufrichten zu wollen. Nutzlos zitterten die erschlafften Muskeln am kalten Boden der Höhle. Der Schatten Giratinas hüllte seinen Körper in Düsternis.
„Geschenk?“, der Neid in der Stimme des erzürnten Gottes war blanker als seine Krallen, die er angriffsbereit erhob, „Tatsächlich kann ich die undankbare Aufgabe, die mir auferlegt wurde, kaum als solches bezeichnen. Ist eure Macht nicht sehr viel allgegenwärtiger, als die meine? Dankt man nicht euch tagtäglich für Zeit und Raum, während meine Aufgabe in den Tiefen der Vergessenheit versinkt? Ist es nicht so, Palkia?“
Giratina fuhr herum, bevor der auf den passenden Augenblick lauernde Angesprochene reagieren konnte. Eine von Finsternis umgebene Kralle tauchte in den Riss der Dimensionen, der sich in Giratinas Rücken aufgetan hatte und verfehlte Palkia nur knapp. Bemüht, seine ewig stolze Haltung zu bewahren trat der Herrscher über den Raum aus einer weiteren Dimension, die sich auf seinen Befehl hin neben Dialga auftat. Mit seinem fast stromlinienförmigen Körper stellte er sich schützend vor seinen Bruder und komplettierte das Dimensions-Trio, dessen Dreieinigkeit zu lange in der Vergangenheit zu liegen schien, um sich noch ihrer zu erinnern.
„Ich hielt dich für schlau genug, keinen Kampf zu bestreiten, den du nicht gewinnen kannst, Giratina“, die Drohung in Palkias Worten war unüberhörbar und schneidend wie eine Klinge, „Geh mir aus den Augen, solange du nur Zwietracht zu bringen gedenkst.“
Die Antwort des Verräters war ein kurzes, abgehaktes Lachen und ein spöttischer Seitenblick, der dem schwer atmenden Dialga galt. Palkia, wie der Raum selbst trotz aller scheinbaren Beständigkeit einem steten, manchmal urplötzlich auftretenden Wandel erlegen, war keinesfalls gewillt, eine derartige Provokation stillschweigend hinzunehmen. Der Kampfschrei, der aus seiner Kehle drang war die einzige Warnung auf den plötzlichen Angriff, den er gegen Giratina richtete. Die göttliche Kraft in seiner rechter Faust riss an Raum und Dimensionen wie ein schwarzes Loch und beinahe hätte Palkia auch seinen Gegner erfasst, dessen Schattengestalt sich jedoch im letzten Augenblick in die steinerne Höhlenwand zurückzog. Der mächtige Schlag verzerrte die Umgebung, veränderte sie, bis sich dort wo noch wenige Sekunden zuvor eine massive Wand den Weg versperrte ein neuer Raum aufgetan hatte, der fast wie ein genaues Abbild des Höhlenbereichs wirkte, in dem der Kampf begonnen hatte.
„Unterschätze ihn nicht, Palkia!“, brüllte Dialga warnend.
Eine böse Vorahnung und seine Schmerzen ließen ihn paranoid werden, die Schritte Giratinas überall um sich herum wahrnehmen. Palkia hingegen hörte die panischen Worte nicht einmal. Voller Selbstbewusstsein und fest entschlossen seinen ehemaligen Bruder zur Rechenschaft zu ziehen, jagte er Schatten und Traumgespinsten hinterher, zerschmetterte und erschuf einen Raum nach den anderen. Schon bald war die anfänglich kleine Höhle zu einem ganzen Komplex gewandelt, ein Labyrinth entstanden aus Wut, Enttäuschung und Neid. Als schließlich zum neunundzwanzigsten Male neuer Boden aus dem Nichts entstand, begann Anstrengung der anfänglichen Rage Platz zu machen. Palkia hielt inne. Sein aufmerksamer Blick schweifte durch das Höhleninnere, das nun weit mehr Versteckmöglichkeiten bot, als zuvor. Keine Regung. Er lauschte. Stille.
Triumphierend lächelnd suchte der vermeintliche Sieger sich seinen Weg zurück zu Dialga. Der Zustand der anderen Gottheit ließ seine Genugtuung jedoch nichtig erscheinen. Furcht und Hoffnungslosigkeit waren Gefühle, die er in den Augen seines Bruders nie zuvor hatte entdecken können und der Anblick verstörte Palkia zutiefst.
„Er ist fort, Bruder“, sprach er mit ruhigen Worten, die das Zittern in seiner Stimme dennoch nicht gänzlich zu verbergen vermochten.
Der Satz war kaum vollendet, da rissen von Finsternis umgebende Klauen Palkias Rücken auf. Es blieb keine Zeit, um den Schmerz wahrzunehmen, da wurde er von einer halben Tonne Gewicht gegen die Höhlenwand gestoßen. Kurzzeitig benommen konnte er auch dem zweiten Stoß durch den nur schemenhaft sichtbaren Giratina nicht entgehen. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn gegen Dialga der verschreckt aufschrie, als der Körper seines Gegenstücks über ihm zusammenbrach und ihn unter sich begrub. Giratina schien die gesamte Höhle einzunehmen, ein Realität gewordener Alptraum, der sich strikt weigert sich irgendeiner gegebenen Regel zu unterwerfen. Sein Schatten füllte jeden Raum aus, leer und leblos. Rote Augen funkelten hasserfüllt, zugleich triumphierend, als er auf die beiden gefallenen Götter zuschritt. Wie winzige Diamanten hafteten die Tropfen des Blutes, das er in egoistischem Neid vergossen hatte, an seinem schwarzen Fell und perlten die goldenen Halbringe hinab, die seinen Nacken bedeckten.
Seine Stimme klang, als dringe sie von weit her in diese Welt ein. Falsch. Fremd.
„Ihr seid ein Sinnbild für alles Feste und Flüssige, für Zeit und Raum. Ihr seid die Grundlage allen Lebens. Oh, ich verneige mich vor eurer Macht, ihr ach so großen Götter!“, Giratina deutete eine Verbeugung an, bevor er fortfuhr, „Doch wisst ihr, wer ich bin? Ich bin das Gas, das euch alle umgibt, das Leben gibt und nimmt. Ich bin das Gegenteil von euch und doch eure Grundlage. Ich bin die Antimaterie!“
Der schattenhafte Körper schlang sich um Dialga und Palkia, bis sie in einem Meer aus Dunkelheit zu ertrinken schienen. Die Götter griffen wahllos nach Dimensionen und Zeitperioden, die ihnen Zuflucht gewähren könnten, wirbelten durch Vergangenheit und Zukunft, Hier und Dort und kamen doch nicht von der Stelle, von purer Dunkelheit gebunden an den gottverlassenen Höhlenboden, der kein Teil der tatsächlich existierenden Welt mehr zu sein schien. Trotz aller Hoffnungslosigkeit hatte in den Seelen der beiden Geschwister nun endgültig der Hass eingesetzt, der Giratina aus blauen und roten Augen entgegenblitzte.
„So verratet mir denn, meine Brüder“, hauchte die fremd gewordene Schemengestalt in ihre Ohren, „was euch zu gefeierten Göttern und mich zu einem Nichts macht!“
Wie eine sichtbar gewordene Krankheit umhüllte der Schatten seine Geschwister. Ein entferntes Donnergrollen war zu hören und verstummte so schnell, wie es erklungen war. Vor dem Höhleneingang ließ der Regen nach.
Der vorgezogene Tag bezwang die Nacht in jenem Moment, in dem Dialga seine Stimme erhob: „Du bist nicht länger unser Bruder, Giratina.“
Die weiße Gestalt erschien urplötzlich und ohne jede Vorwarnung. Gebadet in Licht, fleischgewordene Schöpfungskraft, drang sie sich seelenruhig zwischen die drei eng umschlungenen Kämpfenden. Giratina wich zurück, als der weiße Schein so hell in seine Augen stach, dass er zu erblinden fürchtete. Das schützende Schild aus wabernden Schatten, das ihn umgeben hatte, floss zu Boden wie eine schmelzende Rüstung, sickerte in den Boden und war nicht länger existent.
„Es gibt keinen Platz auf dieser Welt, für einen von euch allein“, die ruhige Stimme des weißen Wesens erklang direkt in Giratinas Geist, „Deine Rebellion verbietet deine Existenz.“
Neid und Hass vermochten gar die verzweifelte Wut in dem verstoßenen Kind zu unterdrücken und zwangen ihm weiterhin ein verzerrtes Grinsen auf die Lippen.
„So denn, Vater. Willst du mich auslöschen? Zeig mir, wie sehr du Zeit und Raum liebst. Zeig uns, wer der verlorene Sohn ist und war, von dem Augenblick an, in dem du ihn gebarst!“, schrie Giratina in wildem Wahn.
Doch Arceus ging nicht weiter auf seine Schöpfung ein. Das Chaos war vollendet, seine Kinder noch zu unerfahren. Zwei zu übermutig und leichtsinnig, um sich gegen einen ebenbürtigen Gegner behaupten zu können, eines zu emotional, um die Schatten fern zu halten, die in seinen Geist eingedrungen waren. Sie waren es, die Giratina an diesen Ort und zu dieser Tat geführt hatten und sie waren es, die auf Arceus Befehl hin aus dem Boden stoben und das verlorene Kind mit sich in die Tiefe, Höhe, Ferne, Nähe zogen, in das Spiegelbild dieser Welt, die seine Existenz nicht länger dulden konnte. Sie zerrissen sein vor Hass wie totes Abbild, dass auf dieser Seite des Spiegels geboren war und gelebt hatte und setzten ihn auf der anderen Seite wieder zusammen.
„Verbannt bist du an diesen Ort. Bis in alle Ewigkeit zugleich gekettet und die Kette selbst, die beide Seiten zusammenhält“, vollstreckte Arceus sein Urteil, „Niemand soll dein Antlitz, deinen Namen kennen und nichts dein Schicksal ändern.“
So verschlug es ein fremdartiges Geschöpf an jenen Ort wo alles, so wie es selbst, nicht bereit ist den Regeln der eigentlichen Welt zu folgen. Dorthin, wo die Antimaterie ein Gott ist. Seitdem wartet das schwarze Wesen. Es wartet still auf Nichts.
Circles von White Apple Tree
I'll stay awake till I find you,
I'll walk all night in leather shoes.
My cigarette still at the store,
My cowboy hat collecting dust.
I can make nothing but circles,
Nothing but circles when I run, when I run.
I can not stop my own breathing,
Fingers are bleeding holding on, holding on.
I never find what I look for,
I'll stay the same, Ill start a war.
When I was young I used to try
Distracting God with falling stars.
Ich bleibe wach bis ich dich finde,
Laufe weiter in ledernen Schuhen.
Meine Zigarette noch immer im Laden,
Mein Cowboyhut sammelt weiter Staub.
Ich kann nichts weiter als im Kreis laufen,
Nichts als Kreise, wenn ich renne.
Ich kann meinen eigenen Atem nicht stoppen,
Meine Finger bluten, ich mache weiter.
Ich werde niemals finden, was ich suche,
Ich werde so bleiben, einen Krieg starten.
Als ich noch klein war versuchte ich,
Gott mit meinen Sternschnuppen abzulenken.
I'll stay awake till I find you,
I'll walk all night in leather shoes.
My cigarette still at the store,
My cowboy hat collecting dust.
I can make nothing but circles,
Nothing but circles when I run, when I run.
I can not stop my own breathing,
Fingers are bleeding holding on, holding on.
I never find what I look for,
I'll stay the same, Ill start a war.
When I was young I used to try
Distracting God with falling stars.
White Apple Tree - Circles
Eine letzte Ader des Lichts zog sich mit der schweigenden Bahnlinie durch die Nachtschwärze, die dicht an dicht stehenden Laternen ragten wie dürre Finger zwischen den Gleisen heraus und bestrahlten die seit Ewigkeiten schlafenden Züge. Gelegentlich hörte man Schienen donnern, wenn einige Meter entfernt ein Zug in den Bahnhof einfuhr, manchmal brauste ein Zug wie ein flackernder Lichtblitz an den traurigen Überresten seiner Vorgänger vorbei.
Das Graffiti an den rostigen Außenseiten war mir zu langweilig geworden, als dass ich mir weiter die Zeit mit dem Betrachten von ihnen noch überbrücken könnte und ich hatte mich erneut meinem Smartphone zugewandt, auch wenn ich mir bewusst war, dass das nur noch sieben Prozent lang brauchbar war. Immer wieder nahm ich es nervös zur Hand, prüfte nach ob sie mir etwas geschrieben hatte, doch jedes Mal war es nur bittere Enttäuschung, die mich mit dem Aufleuchten des Bildschirms erwartete.
Als sich das Gerät schließlich mit einem gehässigen Brummen verabschiedet hatte, begann ich, die groben roten Sandsteinsplitter vom Boden aufzuheben und sie mit gequältem Gesichtsausdruck auf das grelle Graffiti zu werfen, als würden die kantigen Steinchen meine Langeweile mit unter sich begraben.
„Na, endlich!“, stöhnte ich als ich hörte, wie der steinige Boden unter ihren Stiefeln knirschte und wand ihr mit einer Mischung aus Empörung und Gleichgültigkeit mein Gesicht zu.
„Ich hab dir geschrieben, dass es später wird. Verdammt noch mal, check deine Nachrichten!“, kreischte Ayla abwehrend, bekräftigte ihr Aufbrausen mit einem wilden Fuchteln der Arme und ließ die Metallringe unter ihrer makellos sitzenden Lederjacke laut rasseln.
Ich hielt es für zwecklos, weiter darauf einzugehen.
„Wo?“
„Wir sind rumgelaufen. Heute war echt nichts los.“, erwiderte sie etwas gekränkt und stakste auf der Suche nach einem geeigneten Sitzplatz über den Schotter.
Es versetzte mir einen kleinen Stich, das zu hören. Ayla hatte sonst immer etwas zu erzählen und besonders heute, wo sie so spät war, hatte ich etwas mehr erwartet gehabt. Doch sie machte nicht einmal mehr Anstalten, das karge Gespräch zu nähren und fokussierte sich allein auf ihre Suche nach einem Sitzplatz. Ich selbst hatte mich schon zuvor nach derartigem umgesehen, aber mit der Zeit begannen die noch von der Sonne erwärmten Gleisen, ganz nett auszusehen und so hatte ich es mir einfach gemacht und mich im Schneidersitz auf die Bahnlinie gesetzt.
Trotzig stöhnte Ayla auf, als sie endgültig kapitulierte. Ihre Hände wanderten in ihre kaum bemerkbaren Hosentaschen und zogen eine verbogene Pappschachtel hervor. Sie nahm sich eilig eine Zigarette heraus und wie aus dem Nichts glänzte auf einmal ein unscheinbares Feuerzeug in ihren Fingern. Fasziniert beobachtete ich, wie das Stäbchen am Ende aufleuchtete, als es auf die mickrige Flamme traf.
„Glotz nicht so dumm, verdammt!“, brummte Ayla, doch gegen Ende wich ihre kräftige Stimme einem einzigen unsicheren Fiepen, dünn wie Glas.
Und ihre Worte trafen mich härter als ich es zugegeben hätte. Noch nie hatte sie sich aufgeregt, wenn er sie dabei beobachtet hatte, wie sie rauchte. Oder sich schminkte. Eigentlich war es sogar immer ein gewisser Stolz, mit dem sie mir zeigte, wie erwachsen sie war und ich war schon immer ein Bewunderer von dem was sie war. Woche für Woche am selben Ort, nur um ihr mit kindlichem Interesse zuzuhören, wie viele Kurze sie in sich gekippt hatte oder wie sorglos ihr Leben überhaupt war.
Ayla schien die Stille nicht im Geringsten unangenehm zu sein. Die glühende Zigarette wippte unruhig zwischen ihren Fingern, während sie unentwegt mit feucht glänzenden Augen von einer Laterne zur nächsten blickte, den Hals erhoben, als wäre ich ihr Publikum. Und mich zerfraß es, wie ihr umherschweifender Blick mich immer wieder ignorierte, wie sie einfach nur dastand, ohne dass sie mir auch nur einen Wimpernschlag lang Beachtung schenkte.
„Was…“, nahm Ayla das erbärmliche Gespräch noch mal auf, „Was hast du heute so gemacht?“
Was war hier los? Noch nie war es ihr wichtig gewesen, was ich erlebt hatte. Mir selbst war es fast schon peinlich, wie mein Jahr bisher nur aus Lernen und Langweilern bestand. Sooft ich Neues ausprobierte, sooft ich neues erreichte: niemals würde es an Aylas tagtäglichen Himmel heranreichen. Alles, worauf ich arbeitete, konnte mir das nicht geben, was Ayla immer wieder durchlebt.
„Gelernt.“, kam meine Antwort endlich.
Sie nickte unsicher und nahm einen weiteren Zug.
„Hast du mal über die Zukunft nachgedacht?“, wimmerte sie.
„Hast du?“, erwiderte ich und mir wurde erst jetzt klar, mit was für einem Selbstvertrauen ich sprach. Einem, wie ich es sonst nur von Ayla selbst kannte.
„Es hört doch sowieso immer gleich auf. Am Ende warten weder Prinzen noch Goldschätze auf mich.“
„Du hast dein Märchen schon.“, fuhr der Trotz in mir sie an.
Und jetzt sah ich sie ganz deutlich: dicke Wassertropfen zogen im Laternenlicht glänzende Wasserbahnen über ihr Gesicht, einzig getrübt von der Wimperntusche, die sich als pechschwarze Schlieren in den Tränenpfaden verteilte. Nichts anderes blieb mir übrig, als mit offenem Mund ihren Blick zu erwidern. Verzweiflung überschattete ihre Züge, verengte ihre Augen und entrang ihrer zitternden Kehle ein leises Schluchzen. Ein stummer Hilferuf, doch ich selbst fühlte mich in diesem Moment so hilflos wie selten zuvor.
„Und am Ende eines Märchens…“, Ayla presste ihre vollen Lippen kurz aufeinander, um das Beben in ihrem Gesicht zu unterdrücken, „…wird alles besser.“
Ich verstand immer weniger, was mir mein Idol damit sagen wollte. Ayla war viel älter als ich und sie dachte wirklich, ich könnte ihr jetzt helfen, wo ich doch selbst keine Ahnung hatte, was in ihr vorging. Sie selbst war für mich nie mehr als ein Symbol für Glück, wenn man so will. Ich wollte genau das erreichen, was sie erreicht hatte, um nie wieder unglücklich zu sein. Oder mir Sorgen um die Zukunft machen zu müssen.
Ein weiteres Mal brach die junge Frau die Stille.
„Hattest du jemals das Gefühl, dich im Kreis zu drehen? Immer und immer wieder dasselbe zu machen, in der Hoffnung, dass sich irgendetwas einmal ändert? Ich hänge fest, ich laufe immer nur dasselbe ab, ohne überhaupt irgendwas zu erreichen.“
Eine unbehagliche Starre legte sich auf mein Gesicht. Keines der Worte, die ich sagen könnte, fand den Weg aus meinem Inneren heraus. Mein Symbol zerbrach vor meinen Augen und mir war nichts anderes übrig, als weiter zu schweigen. In ihren durchfluteten, braunen Augen sah ich kein Glück mehr, alles schien überschwemmt von Verzweiflung und Realität.
Die Enttäuschung in Aylas Augen bohrte sich tiefer in mein Fleisch, brannte weiter auf mein Gewissen ein. Ich spürte, wie ihre Ängste auf mich übergingen und immer mehr wurde mir klar, was sie meinte. Meine Lippen lösten sich langsam voneinander, doch es war noch viel zu langsam. Das Wasser auf meinen Augen drängte immer kraftvoller gegen meinen Willen und verschleierte mir meine Sicht. Mit einem geräuschvollen Schlucken wischte mein Ärmel die Flüssigkeit aus meinen Augenhöhlen. Meine Lippen bebten unter dem Drang, etwas zu sagen und ich spürte immer deutlicher, wie sich die Worte gegen meinen gelähmten Hals pressten, doch ich konnte nichts erwidern. Ayla war wie eine Hoheit für mich geworden und ich brachte es nicht über mein schweres Herz, ihr meine Hilfe anzubieten. Nicht ihr, meinem Symbol für pures Glück. Nicht von mir, ihrem ewigen Bewunderer.
Es war das letzte mal, dass ich Ayla sah. Die rostigen Laternen bestrahlten ihre immer kleiner werdende Gestalt mit ihrem vergilbten Licht wie hungrige Scheinwerfer und der Bahngleis, über den sie grazil hinweg schritt, schien wie ihr eigener roter Teppich.
Aschenflug von Adel Tawil feat. Sido und Prinz Pi
Ey Kumpel, noch beim letzten Mal
Da war in deinen Augen Glanz
Doch - nach all den Nächten da
Seh'n sie aus wie ausgestanzt
Fast dein halbes Leben lang
Sitzt du nur an Theken dran
Feierst deine Nächte durch mit allem, was man kriegen kann
Wohnst in deinem Niemandsland, immer schon, in letzter Zeit
Lässt du keinen rein, bleibst daheim, extrabreit
Hältst dich an jedem Glas fest wie an einem Ast
Ich hab nur eine Angst:
Dass du keine hast
Ist mir egal, ich weiß am besten, was mich glücklich macht
Lückenhaft
Ich verlier' ein Stück jede verrückte Nacht
Doch - alles gut, sieh mich an
Ich nehm', was ich kriegen kann
Ich fang zu fliegen an
Und die Fantasie geht an, Realität geht aus
Und das was gescheh'n ist auch
Vielleicht tut es mir nicht gut, aber ich nehm's in Kauf
Ich leb mich aus
Bis mir mein Körper sagt, ich hab genug
Da ist mal wieder Blut in meinem Taschentuch
Du bist auf deinem Aschenflug
Hinter dir brennt alles nieder
Du bist auf deinem Aschenflug
Hinter dir brennt alles ab
Du weißt du kriegst nie genug
Solange bis niemand mehr da ist
Du bist auf deinem Aschenflug
Bis zum allerletzten Tag
An dem keiner mehr nach dir fragt
Beeil' dich mal, bisschen weiter, dann ist vorbei Digga
(Nein, Digga, hau ma' ab, mich interessiert der Scheiß' nich' ma)
(Komm wir geh'n, der Club ist lahm)
Ey, guck dich an, du kannst doch schon nicht mehr grade gucken, Mann
Lass mal bisschen runterkommen
(Ach i-wo, weiter geht's, der Postmann bringt noch ein Paket)
Hauptsache, dass sich dein Kopfkarussell weiter dreht, ehrlich ma
Jeder hier sieht, dass es dir scheiße geht
(Ich hab all das, wovon diese Rockstars reden, live erlebt, kein Problem)
Doch, Alter, dein Problem ist mein Problem, hör ma auf so freizudreh'n
Hör auf, all den Scheiß zu nehmen
(Egal Mann, ich mach weiter bis mein Körper sagt: Ich hab genug)
Bald ist der Affe tot, Klappe zu
Du bist auf deinem Aschenflug
Hinter dir brennt alles nieder
Du bist auf deinem Aschenflug
Hinter dir brennt alles ab
Du weißt du kriegst nie genug
Solange bis niemand mehr da ist
Du bist auf deinem Aschenflug
Bis zum allerletzten Tag
An dem keiner mehr nach dir fragt
Du brennst, so hell
Und du brennst immer heller
Du fällst so schnell
Und du fällst immer schneller
(Du bist auf deinem Aschenflug
Hinter dir brennt alles nieder
Du bist auf deinem Aschenflug
Hinter dir brennt alles ab
Du weißt du kriegst nie genug
Solange bis niemand mehr da ist
Du bist auf deinem Aschenflug
Bis zum allerletzten Tag
An dem keiner mehr nach dir fragt)
Graue Wolken zogen über die Straßen dieses trostlosen Bezirks, während leere Blechdosen der vergangenen Nacht vom schweren Sturm getrieben über den Asphalt rollten. Sie unterbrachen die bedächtige Stille des Nachmittages in dieser verlassenen Gegend, schlossen sich dem restlichen umherschwirrenden Müll an, welcher den Mächten der Luft nicht standhalten konnte. Vereinzelt war möglich, ihren Weg zu verfolgen, wie sie mit einem lauten Platschen in Pfützen landeten oder am Bürgersteig hängen blieben und das Klappern ein abruptes Ende nahm. Alsbald jedoch mal eine starke Böe aufkam, überwindete eine dieser Dosen den Absatz und bahnte sich ihren Weg bis in den feuchten Sand eines Spielplatzes. Sie fand ihren Platz zu Füßen eines Menschen, der sich gerade auf der Schaukel mit geringem Elan und Schwung seine Zeit vertrieb. Es war für ihn ein Ort, den er bereits zu Kindertagen oft genug besucht hatte. Ein Ort, den er als Rückzugsstätte und zum Abschweifen in Gedanken gebrauchte, die ihn schon seit einigen Tagen plagten.
Seine graugrünen Augen wandten sich den geschlossenen Rollläden einer Wohnung des gegenüberliegenden Häuserblocks zu, fest umschloss er beim Betrachten der bröckligen Fassade einen ovalen Talisman. Sein Zeigefinger fuhr dabei immer wieder über dessen Rand, er fühlte sich jedoch nicht imstande, ihn zu öffnen und dem, was darin verborgen lag, eines Blickes zu würdigen. Das Quietschen der rostigen Schaukel lockte derweil ein Mädchen gleichen Alters an. Sie bestaunte den Jungen in seinen kurzen Plaid Shorts und wunderte sich über den dünnen, schwarzen Hoodie. Sein Kleidungsstil war für diese kalte Jahreszeit in keiner Weise angemessen, die Chucks an seinen Füßen schienen die klirrende Kälte wohl kaum abhalten zu können. Bei dem Anblick drückte sie ihren roten Schal erst recht gegen die weiche Haut ihres Halses, holte dann aus ihrem dunkelgrünen Mantel ein Wärmekissen hervor. Die Braunhaarige zitterte vor Aufregung und musterte seinen Kopf, den er – scheinbar in Trauer versunken – fallen ließ.
„Nimm“, sprach sie fast schreiend zu ihm, ihre Hand mit dem Wärmekissen darin dem Jungen hinhaltend. Schwermütig drehte er seinen Kopf zur Seite hin. Er schnappte sich das Wärmekissen aus ihrer Hand. Sie zuckte zurück, er erhob sich von der Schaukel. Plötzlich warf er es in den dreckigen Sand. Eine Träne machte sich am Rande seines rechten Auges bemerkbar. Sie stand kurz davor, es ihm gleich zu tun.
„Lass dir doch helfen, Nick … Bitte rede mit mir, das wird dir gut tun. Ich weiß, dass du über den To…“
„Ist mir egal, ich weiß am besten, was mich glücklich macht. Und das was gescheh'n ist auch …
Vielleicht tut es mir nicht gut, zu schweigen. Aber ich nehm's in Kauf.“, unterbrach er sie mit lauter, aber schluchzender Stimme und wankte dabei ein paar Schritte von der Schaukel weg. Lisa konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden, so mitgenommen blass wirkte sein Gesicht. Er hingegen verstaute seine Hände in den Taschen des Hoodies, jedoch nicht wegen der Kälte, sondern um sein Handy darin zu suchen. Das Mädchen machte sich Gedanken, wie sie ihn noch erreichen könnte, was sie noch für ihn tun könnte, damit er über dieses schwerwiegende Ereignis hinwegkäme.
„Ey Kumpel, noch beim letzten Mal … Da war in deinen Augen Glanz. Jetzt chillst du auf deiner Schaukel, jeden Tag, lebst nur noch in der Nacht, wenn dich deine Freunde zur nächsten dicken Party abholen, damit du dich mit dem Alk wieder betäuben kannst!“, rief sie ihm einen Schritt nach vorn tretend entgegen, in der Hoffnung, die Sprache seiner Kumpels, mit denen er momentan mehr Zeit verbrachte als mit ihr, könnte er verstehen. Nick kehrte ihr weiterhin den Rücken zu, ging sogar noch ein Stück weiter weg, um zu garantieren, dass sie das Display seines Handys auf keinen Fall einsehen konnte.
„Heute Abend, Keule, Basti, Müller und du. Wenn Lisa möchte, kann sie auch dabei sein. In 20 Minuten vor dem Schuppen in der Schillerstraße.“ Er war trotz ihres guten Verhältnisses taub für Lisas Worte geworden. Ohne über das Angebot nur fünf Sekunden nachzudenken, sausten seine Finger über den Touchscreen seines Smartphones, bevor er jenes in seinen Hosentaschen verschwinden ließ.
„Geh nicht wieder weg“, wisperte Lisa vor sich hin, die Hände zu Fäusten ballend. Sie verkniff sich ihre Tränen. Nick drehte sich hingegen zu ihr um, wobei der Ansatz eines Zuckens seiner Augenbraunen bemerkbar wurde.
„Was geht mit dir? Komm mit. Ich gehe schnell hinüber, mich umziehen, dann können wir losfahren. Ich leb mich aus, leb du dich auch aus.“ Lisa erhob ruckartig ihren Kopf, erschrocken von der Tatsache, dass ihre Worte nichts, einfach gar nichts in ihm bewegten. Das Mädchen biss sich auf die Lippe, wusste nicht, ob es schlimmer war, anzusehen, wie er sich wieder dem Alkohol aussetzte, oder mit der Angst zu verbleiben, er könnte sich in ernsthafte Gefahr bringen. Er verschränkte seine Arme und tippelte mit seinem rechten Fuß auf dem Sand herum. In einem genervten Tonfall hauchte der Junge: „Ich warte.“
„Ich hab nur eine Angst: dass du keine hast“, flüsterte sie leise, für ihn nur als Mäusepiepen wahrzunehmen. Mit böser Miene spuckte er in den Sand, winkelte seinen linken Arm so an, dass er von seiner alten Armbanduhr die Uhrzeit ablesen konnte.
„Was? Kommst du nun?“
„Ja …“, sagte sie gerade so laut, sodass er sie verstehen konnte. Ihre Augen trafen dabei auf den Talisman, den er um den Hals trug. Sie seufzte ausgiebig und schaute auf den feuchten Sand, in dem sich seine Fußstapfen abzeichneten. Ein Folgen erfüllt von Schweigen.
Schon nach wenigen Stunden strahlten bunte Lichter in ihre Augen und auf das braune Parkett des ehemaligen Fabrikgebäudes. Der Boden bebte unter den Füßen tausender Jugendlicher in diesem angesagten Club und die Musik brummte in den Ohren eines jeden Besuchers. Wie betäubt torkelten die Massen umher, einige noch mit Ziel, andere ohne einen Weg zu kennen. Der Gestank von Alkohol und Zigaretten lag in der Luft, die sich mit deren Rauch füllte; nicht nur diese, sondern auch die Menschenmasse drohte einen selbst zu ersticken.
Sie tanzten nebeneinander, wobei sich ihre Körper immer wieder berührten. Dies ließ Nick jedoch eiskalt, denn er widmete sich vor allem der Musik und seinem Glas zu, welches er in seiner Hand während seinen gekonnt wirkenden Bewegungen zu balancieren versuchte. Um die beiden herum baute sich eine Mauer aus Menschen auf, sodass die Bar und die leeren Gläser auf dem Tresen nicht zu sehen waren. Lisa zählte allerdings mit und wusste, dass dieser Abend bald sein Ende erreichte, auch wenn sie Gefallen daran fand, wie er mit ihr tanzte, ihr des Öfteren einen bezaubernden Blick schenkte. Ihr Herz fing an zu pochen, als der Junge sie plötzlich auf die Wange geküsst hatte. Leider befand sich nur für diesen Augenblick in ihren Gedanken die Hoffnung auf ein Wunder in dieser Nacht. Es war spät geworden, drei Gläser später. Das Mädchen versuchte Nick wieder näher zu kommen, versuchte mit einer lässigen Armbewegung ihn von der Seite zu stupsen. Als sich ihre Körper berührten, stolperte er jedoch schon leicht. Bedächtig hielt Lisa inne und begutachtete, wie ihr Freund sich mit der Hand an die Stirn fasste. Es tat ihr leid und lag nicht in ihrer Absicht, doch zeigte es ihr etwas, das sie erst jetzt vollkommen realisierte.
„Ey, guck dich an, du kannst doch schon nicht mehr grade gucken, Mann. Lass mal bisschen runterkommen“, schrie Lisa ihm in einer Lautstärke zu, sodass sie sogar ungewollt die Aufmerksamkeit der Tanzenden um sie herum auf Nick lenkte. Die Jungs lachten herabwürdigend, während die Mädchen den beiden einen angewiderten Blick zuwarfen. Nick selbst schaute sich um, schwankte dabei wie ein zu kentern drohendes Schiff, brabbelte etwas Unverständliches vor sich hin. Anschließend nahm er einen großen Schlug aus seinem Glas und leerte es in einem Zug, nachdem sich die Menge ihnen wieder abgewandt hatte. Ein neues Lied wurde aufgelegt. Plötzlich tippte ihn jemand auf die Schulter.
„Komm wir geh'n, der Club ist lahm“, sagte Basti ihm ins Gesicht, packte ihn dabei schon am Arm, als würde er seinen Freund gleich zum Ausgang zerren wollen. Lisa beäugte die beiden kritisch, fühlte sich unter Zugzwang gesetzt. Sie konnte ihn in dem Zustand auf keinen Fall alleine lassen, ohne ihn beschützen zu können. Das Mädchen nahm ihren Mut zusammen, ging spontan auf Nick zu und ergriff seinen anderen Arm. Wie verwurzelt stand sie auf dem Boden, nicht im Begriff, sich durch irgendetwas von Nicks Seite wegzudrängen lassen.
„Hauptsache, dass sich dein Kopfkarussell weiter dreht, ehrlich ma. Jeder hier sieht, dass es dir scheiße geht. Lass uns nach Hause gehen, ich bestell uns ein Minicar“, sprach sie ihm ins Gewissen, mitleidig in seine weit geöffneten Augen schauend. Als er seinen Mund öffnete, quoll ihr eine Wolke aus den verschiedensten Gerüchen seiner Getränke entgegen, die ihr allesamt große Sorgen bereitet.
„Ich hab all das, wovon diese Rockstars reden, live erlebt, kein Problem. Halt einfach deine Fresse, mann“, schnauzte er sie an. Nick riss sich gewaltsam von ihrem festen Griff los, während sein Freund sie nur belächelte und den Kopf dabei schüttelte. Sie fühlte sich allein, enttäuschend, als die einzige, welche die Gefahr sah, in der sich ihr Freund befand. Der Junge bahnte sich mit Basti zusammen einen Pfad durch die tanzende Masse, von einigen geschubst, fiel er dabei fast schon zu Boden, doch rappelte sich immer wieder auf, um den Ausgang zu erreichen, welcher ihm wie ein dunkles Loch vorkam. Lisa konnte dem Trauerspiel nur hilflos zuschauen. Beim Hinterausgang erhellten nur wenige Lampen den Weg zu seinem Auto, an dem die anderen der Clique schon auf die beiden warteten. Das Mädchen folgte ihnen, drängelte ihren schmächtigen Körper durch die kräftigen Menschen, von denen sie einige anpöbelten. Erfolglos, denn sie trotzte allem, um bei Nick sein zu können.
Als ihr die frische Nachtluft entgegenkam und die Kälte den Weg unter ihre Kleidung fand, zitterte sie wie Espenlaub. Sie eilte durch die Pfützen zum Platz, an dem er geparkt hatte. Der Schlamm spritzte ihr dabei bis an ihre Taille, doch das war ihr nichtig. Lisa hörte ihren eigenen Herzschlag, ihren Atem, wie ihr langsam die Puste ausging und ihr schummrig wurde. Sie erreichte den Parkplatz, vollkommen aus der Puste kniete sie auf den nassen Asphalt nieder, zu Füßen ihres Freundes, der sich durch den Schrei seines Namens umgedreht hatte. Niederträchtig blickte er sie von oben herab an. Er war nicht im Begriff dessen, ihr die Hand reichen zu können, ihr beim Aufstehen zu helfen. Nein, sie flehte ihn an, bei ihr zu bleiben.
„Steig nicht in dieses Auto, bitte. Du bist betrunken, kannst das Auto nicht lenken ... Du bist wie auf deinem Aschenflug. Keiner kann dich vor dem Fall schützen“, schluchzte sie weinend, doch erblickte sie nur den kalten Gesichtsausdruck ihres Freundes. In vollkommener Verzweiflung und Hilflosigkeit versuchte sie sich aufzurichten und ihn zu packen. Er wich zurück, sie riss ihm den Talisman vom Hals und fiel mit diesem zurück auf den Boden. Der Talisman öffnete sich beim Aufprall. Ein Bild von einer Frau mittleren Alters lag darin. In Sekunden änderte sich der Ausdruck Nicks Gesichtes. Bevor sich Basti auf Lisa zubewegen konnte, streckte Nick seinen Arm wie eine Schranke zur Seite aus. Sein Blick offenbarte völliges Entsetzen, er ließ seine Arme hängen. Seine Beine wurden schwach, die Kraft, welcher er sonst noch immer an dem Abend hatte, verließ ihn und der Junge sank zu Boden. Behutsam umgab er mit seinen Händen den Talisman und saß für eine Minuten nur dort, betrachte das Bild. Ohne Gegenwehr seinerseits entnahm ihm derweil Basti seine Autoschlüssel aus der Jackentasche.
„Zischt ab“, rief er ihnen noch hinterher. Lisa, die sich in der Zeit aufgerichtet hatte, und er hörten nur noch die quietschenden Reifen und sahen, wie die Gruppe mit Nicks Auto um die Ecke düste, während die beiden zurückgelassen und in Finsternis auf dem Parkplatz verblieben. Lisa fiel ein Stein vom Herzen bei diesem Anblick vor ihr, obgleich sie Mitleid für Nick fühlte, war sie froh über den Ausgang dieser Nacht. Nachdem sie den Dreck auf ihrer Hand an ihrer Hose abgestreift hatte, griff das Mädchen in eine ihrer Manteltaschen und holte ein Wärmekissen hervor. Während sie ihm mit der einen Hand das Wärmekissen anbot, hielt sie ihm auch ihre andere Hand hin. Nick ergriff beide umgehend.
„Danke.“
Information | Vote
Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist es aufgrund der Berechnung der Gesamtpunkte mit der Formel wichtig, dass ihr alle eure Punkte verteilt. Dazu findet ihr weiter unten eine Schablone, die ihr zum Voten nutzen könnt. Des Weiteren sind Sympathievotes sowie Votes für die eigene Abgabe unerlaubt. Begründungen sind keine Pflicht, aber können geschrieben werden, sofern man möchte (ihr könnt euch als Hilfe unser "How-to-vote-Topic" anschauen).
Der Vote läuft bis zum 30.11.2013 um 23:59 Uhr.
Stil und Eleganz,
Ich werde niemals aufhören,
vertrau darauf.
Nun Willkommen im
Königinnenreich/Queendom!
Das Königinnenreich, wo die Könige
sich verbeugen,
und dann ihre Kronen abgeben.
Ihr werdet mich jetzt alle hassen,
aber ich werd’s einfach umdrehen und
euch dazu bringen,
mich zu lieben, lieben, lieben!
Long live the Queen
Style and Grace
I'm never gonna be done,
lean on it.
Now welcome to the Queendom!
The Queendom, where the kings bow down,
then relinquish your crown.
Y'all gonna hate me now,
I'll just turn that around and make you
Love me, love me, love me!
Jim Johnston- Welcome to the Queendom
Sechzehn Jahre. Sechzehn lange, schwierige Jahre, jetzt habe ich es geschafft.
Nach sechzehn Jahren in denen ich gelogen, gestohlen und betrogen habe. Sechzehn Jahre lang hart erkämpfte Rache. Aber es hat sich gelohnt.
Rache lohnt sich immer.
Sonnenlicht dringt durch die halbtransparenten Vorhänge meines Zimmers. Als ich die Augen öffne sehe ich meine Zofe, die mich mit einem so schlecht gekünstelten Lächeln begrüßt, dass ich unweigerlich die roten Lippen zu einem spöttischen Grinsen verziehe. Sie sieht es, spürt dass ich ihren Unwillen bemerke und flieht schnell aus meinem Sichtfeld.
Ich richte mich auf, Locken von langem, roten Haar fallen mir über Schulter und Körper, der nur umhüllt ist mit einem leichten Nachthemd, besetzt mit kunstvoller Spitze, die einen tiefen Blick in mein Dekolleté erlauben. Es ist verrutscht und am Blick meiner Zofe sehe ich, dass man mehr sieht als ihr lieb ist. Ich lächele sie an, mit meinem kleinen, verruchten Lächeln, das aus einem Engel einen Teufel macht, einen Dämonen, eine Diebin der Herzen, die schleichend kommt und alles nimmt was sie findet.
Als ich meine langen Beine über die Bettkante schwinge und mit starken Schritten zum Fenster gehe, weicht sie mir aus. Ich schenke ihr keine weitere Beachtung. Diese Mädchen sind unfähige Kinder, neidisch auf das, was ich habe. Aber ich habe es verdient. Ich habe gekämpft. Sie kriechen nur im Staub und lecken Stiefel.
Nichtsnützig.
Als ich die Vorhänge beiseiteschiebe, empfängt mich eine zarte Brise. Sie umfängt mein Gesicht, liebkost es und haucht mir sanfte, bezaubernde Beschwichtigung ins Ohr. Über mir strahlt die Sonne, viel zu grell, viel zu heiß, dass die Luft über dem Boden beginnt zu verschwimmen.
Nichts anderes hat dieses Königreich verdient. Eine Ankündigung auf das, was noch folgen wird. Denn heute ist mein Tag. Und mit mir kommt ihr Verderben.
Unwillkürlich beginne ich zu lächeln.
Wie dumm. Wie dumm, dumm, dumm.
Es gibt Einige, einige Wenige, die tatsächlich ein wenig Intellekt zu besitzen scheinen. Sie stehen an meiner Seite, beschützen mich, helfen mir bei meiner Rache. Weil sie genau wissen, dass diese Rache alle in den Abyss reißen wird, in die tiefste Hölle. Ihre Angst vor mir lässt sie zu kleinen Bauern werden, die mir aufs Wort gehorchen. Hunde, die vor mir im Staub kriechen und munter meine Befehle ausführen, um mich zu unterhalten.
Aber auch sie werden Teil werden von dem, was ich für dieses Land und seine Bewohner erdacht habe.
Denn sie alle haben meine Rache verdient. Keiner soll übrig bleiben, der meinen Zorn nicht gespürt hat. Niemand soll diesem kranken Kopf entgehen.
Ja, ich weiß durchaus, dass ich verrückt bin. Sie haben mich dazu gemacht, haben mich geformt wie einen Klumpen Lehm, in das verwandelt, das sie brauchten, mich zerbrochen und wieder zusammengeflickt.
Aber nun bin ich nicht länger Dreck. Ich bin stärker geworden, fester. Ein Edelstein, ein Diamant mit scharfen Kanten. Schön und strahlend, ein blendendes Trugbild, das ich nur allzu gut aufrecht zu erhalten weiß.
Sie dreht meine Haare zu Locken, steckt sie hoch mit Klammern, die besetzt sind mit Rubinen. Ich starre mir selbst in die Augen, kalte, harte Seelenspiegel, gezeichnet von Kummer und Genugtuung, von Hass und Arroganz, von niemals vergessenem Schmerz. Augen, die längst nicht mehr die eines Menschen sind. Augen, die andere nicht anschauen. Sie durchschauen.
„Eure Majestät?“
Ich hebe meinen Kopf. Vom Spiegel aus schaut mich das kleine, runde Gesicht meiner Zofe an, die zusammenzuckt als ich sie mit meinem Blick durchbohre.
„Wir sind fertig“, informiert sie mich. Ihre Finger bearbeiten sich gegenseitig, und so sehr sie es auch will, sie kann ihre Augen nicht von meinen losreißen. Ich beiße mich an ihrem Blick fest, nehme sie gefangen, wie einen Vogel im Käfig. Ein kleines Mädchen in der Gegenwart eines Monsters. Ein Mädchen, das Angst hat, aber zu fasziniert ist um wegzuschauen.
So war ich auch einst. Bevor ich zur Besinnung gekommen bin.
„Das Korsett“, weise ich sie an und wende mich wieder meinem Spiegelbild zu. Die Augen eines lieblichen Pfaus, mit langen, federleichten Wimpern, gefärbt zu tiefer Schwärze, die die leuchtende Smaragde umranden. Lippen von der Farbe von Kirschen, immer leicht geöffnet um den süßlichen Atem auszuhauchen. Ein Gesicht wie ein Engel, mit hohen, starken Wangenknochen, einer vornehmen Blässe und einem Hauch von Rot.
Und ein Gemüt wie ein Raubtier. Eine Hyäne vielleicht. Ja, eine Hyäne. Ein Aasfresser, ein schlaues Wesen. Lässt die Arbeit für sich machen und tut sich am Tode anderer gütlich.
Ja, ja. Eine Hyäne.
Welch glorreiche Tiere. Tödlich auf eine Weise, die schlimmer ist als der Tod selbst.
Der Tag ist heiß. Ein Vorbote des Höllenfeuers, das ausbrechen wird.
Die Hitze erinnert mich an die Öfen, die schwielige Luft, die damals wie eine dichte Decke über mir gelegen hat. Funken von knisterndem Feuer, die aus den pfeifenden Metalldingern stoben, sobald ich zitternd einen Holzbalken nachschob.
Rote Striemen über meinen Händen, wenn ich mich verbrannt habe.
Oder wenn der Koch dachte, ich hätte es verdient.
Er war der Erste, der meine Rache zu spüren bekommen hat. Irgendwann war er einfach verschwunden, still und heimlich, nie wieder aufgetaucht. Wie denn auch?
Die Öfen hatten ihre Arbeit gut getan. Alles was blieb war ein Häufchen Staub, ein schwarzes Zeugnis seiner Existenz, das von den Winden auseinander gerissen wurde.
Es dauerte lange, bis ich die nötigen Beziehungen hatte. Ein Mädchen unehelicher Abstammung, die Mutter einer hübschen, doch verzweifelten Zofe. So verzweifelt und so voller Trugbilder, dass ich entstand, in einer einsamen Nacht mit dem Monarchen. Eine Nacht, die mein Leben bestimmte. Mein Leben als kleine, schutzlose Zofe im Schloss, dann ausgesetzt in der Gosse, an die falschen Leute geraten, süßen Worten gelauscht, vertraut und verloren. Niemand an meiner Seite.
Ich war alleine. Eine Waise, eine Schande, ein bittersüßes Geschenk an andere, das sie auspacken und nutzen konnten, wie es ihnen beliebte. Bis ich irgendwann zurückschlug. Bis ich begriff, dass ich auf meine eigene Art mächtig war.
Denn Macht ist alles in dieser Welt.
Und ich bin im Inbegriff, jene Macht zu erhalten, die ich mir erarbeitet habe. Durch dieses unfaire Spiel, das sich Leben nennt. Und wenn es unfair ist, warum sollte ich es dann nicht auch sein?
„Eure Majestät!“
Ich bleibe im Gang stehen, doch drehe mich noch nicht um. Als die große Gestalt an mir vorbeieilt und sich mit gebührendem Abstand vor mir aufstellt, da verziehen sich meine Lippen zu einem kleinen, spöttischen Grinsen.
„Sir Lance“, zwitschere ich mit einer Stimme, die vor lauter Zucker trieft. „Ihr habt mich in der letzten Nacht schon viel zu früh verlassen, wie mir erscheint.“
Er wirkt peinlich berührt, kann mir nicht in die Augen sehen. Sie bleiben auf meinem Ausschnitt haften.
„Verzeiht mir“, raunt er mir leise zu. Seine Stirn wirft Falten und sein Mund ist merkwürdig verzogen, durch seinen Bart ziehen sich graue Strähnen, die er noch nicht hatte, als ich ihm das erste Mal begegnete.
Ich bereite ihm offenbar Sorgen und Kummer. Ein wundervolles Gefühl.
Er ist nur eine kleine Schachfigur, von doppelter Verwendung, denn er ist vom Volk geschätzt und dazu ein willkommenes Vergnügen am Rande für mich.
„Ich empfand es nicht als angemessen, ein Tag nach dem Tode des Königs…“
„Ja, in der Tat. Mein armer Edward“, säusele ich und streiche mir mit dem Finger über die Lippen. „Eine Tragödie, nicht wahr?“
Ich gebe mir nicht einmal die Mühe zu verbergen, wie gelegen mir das ach so tragische Ableben meines Ehegatten kam. Er war ein alter Sack gewesen, senil und ein Lüstling. Und ich weiß, wie ich mit solchen Menschen umzugehen habe.
„Es ist in der Tat eine Tragödie.“
Ich verdrehe die Augen, als ich diese Stimme höre. Doch als ich mich ihrem Ursprung zuwende, trage ich meine perfekte Maske, ein Ausdruck von nüchternem Wohlwollen.
„Lord Aster“, begrüße ich den Troll mit Schweinsgesicht. Seine speckigen Wangen sind mit roten Flecken besetzt und seine kleinen Äugelein mustern mich feindselig. Ich lächele nur.
„Was für ein Zufall, dass der König- Gott habe ihn selig- so kurz nach eurer Hochzeit verstirbt“, raunt er mir zu, als er die Distanz zwischen uns mit harten, schweren Schritten überbrückt. „Und was für ein Zufall, dass auch sein Bruder erst kürzlich verstorben ist, was euch zur direkten Nachfolgerin macht.“
„Wollt ihr mir etwas sagen, Lord Alistair?“, zwitschere ich. „Nur zu. Ich bin mir sicher, dass sich diese Art von Problemen mit einem netten Plausch aus dem Weg räumen lassen. Und wenn nicht, dann bleibt ja immer noch der Henker, nicht wahr?“
Als ich ihn anstrahle, ein wundervolles, unschuldiges Lächeln, da weicht jede Farbe aus seinem Gesicht.
„Es ist noch nicht vorbei!“, prustet er atemlos, die Worte hervor gepresst als bereiten sie ihm Mühe.
„Das stimmt“, antworte ich und lege meine Hand zärtlich auf seine bleichen Wangen. Als ich mich herunterbeuge beginnt er zu zittern. „Es ist erst dann vorbei, wenn ich meine Krone trage. Und, oh, Schreck. Wo wir gerade davon reden… Sir Lance?“
Der Schwarzhaarige, der bisher an der Seite gestanden hat und versuchte, nicht zuzuhören, richtete sich sofort auf.
„Würdet ihr mich zum Thronsaal begleiten?“
Ich hake mich bei ihm ein, als er mir seinen Arm anbietet.
„Auf Wiedersehen, Lord Aster“, raune ich dem kleinen Adeligen zu. „Und ich bin mir sicher, dass dieses Wiedersehen sehr erfreulich wird.“
Ich liebe den Thronsaal. Die hohen Decken, besetzt mit Fresken tobender Schlachten und rauschender Feste, Marmorsäulen, die sich in die Höhe schrauben, rot leuchtende Teppiche und Fenster, die die glänzenden Fliesen in ein Meer aus Silbern verwandeln.
Jetzt ist er gefüllt mit Menschen, gekleidet in Rüschen, Schleifen und Spitze, Seide und Satin, ein buntes Heer aus Schachfiguren, die mich mit aufgesetztem Lächeln still beglückwünschen.
Es ist still im Saal, eine Anspannung liegt in der Luft und dämpft alle Geräusche, wie die Erde das Geschrei eines Menschen.
Ich schreite durch ihre Mitte, alle Blicke ruhen auf meiner Gestalt, die sich langsam vorwärts bewegt, hoheitlich und anmutig, die Augen auf den Schatz gerichtet, den sie so lange erseht hat.
Es spielt keine Musik, denn heute ist kein fröhlicher Anlass. Ich habe Trompeten und Posaunen verboten. Sie nahmen an, ich täte es aus Respekt gegenüber meinem toten Gatten.
Doch ich verbat es, weil sie nicht feiern sollten. Weil es für sie keinen Grund zum Feiern gibt.
Bei jedem Schritt pocht mein Herz. Die Gesichter um mich herum verschwimmen, meine Sicht ist getränkt in Farben und Licht.
Dort vorne wartet sie. Wartet auf mich.
„Ihre Majestät, Königin Elisabetha Luciana Katharina.“
Es ist nicht mein Name, doch meine Schachfiguren wissen es nicht.
Ich lächele dem alten Geistlichen zu. Auch uns verbindet eine gewisse Vergangenheit. In seinen Augen glänzt das Wissen um mich.
Ich beuge mich herab, sinke auf meine Knie und falte die Hände vor meiner Brust, den Blick andächtig zur Decke erhoben, wo zwei Jünglinge die Schwerter kreuzen. Dunkles Blut sickert aus ihren Wunden. Blut, das die Erde wieder fruchtbar machen wird.
„Schwörst du, dass du alles in deiner Macht stehende tun wirst, um dieses Land in eine Zukunft voll Glück und Ehre zu führen, mein Kind? So antworte mit ‚Ja, so wahr mir Gott helfe‘.“
Ich öffne den Mund, die Augen geschlossen.
„Ja“, spreche ich laut und deutlich. Das Herz in meiner Brust rast vor Aufregung und Begierde. „So wahr mir Gott helfe.“
„So nenne ich dich bei deinem Titel, Königin Elisabetha Luciana Katharina, auf dass du regieren wirst mit Anstand und Würde.“
Ich spüre das Gewicht der Krone auf meinem Kopf, als er sie langsam auf mein Haupt setzt. Spüre die Kälte die von ihr ausgeht, die Schwere, die nun auf mir lastet.
Langsam öffne ich meine Augen und richte mich auf, mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung, drehe mich um und blicke in die Gesichter meiner Untertanen.
„Lang lebe die Königin!“, verkündet der Geistliche hinter mir.
„Lang lebe die Königin!“, rufen die Menschen.
Ja. Lang, sehr lang lebe die Königin.
Und schnell brenne ihr Reich.
Nothing I have ever known von Bryan Adams
Right now I feel
Just like a leaf on a breeze
Who knows where it's blowin'?
Who knows where it's goin'?
I find myself somewhere
I never thought I'd be.
I'm going round in circles, yeah
Thinkin' bout you and me...
And how do I explain it when
I don't know what to say?
What do I do now?
So much has changed.
Nothing I have ever known
Has made me feel this way.
Nothing I have ever seen
Has made me want to stay.
Here I am, ready for you.
I'm torn and
I'm fallin',
I hear my home callin', hey!
I've never felt something so strong.
Oh no.
It's like nothing I've ever known...
You're the one I'm lookin' for,
You're the one I need.
You're the one that gives me
A reason to believe.
Followin' our star
Has lead to where you are.
I feel so strong now,
This can't be wrong now...
Nothing I have ever known
Has made me feel this way.
Nothing I have ever seen
Has made me want to stay.
Here I am, ready for you.
I'm torn and
I'm fallin',
I hear my home callin', hey!
I've never felt something so strong.
Oh no.
It's like nothing I've ever known,
It's like nothing I've ever known...
Right now I feel,
Like a leaf on a breeze.
Who knows where it's blowin'?
And who knows
Where I'm goin'...
Ich finde mich selbst irgendwo wieder,
Wo ich niemals gedacht hätte zu sein.
Ich drehe mich im Kreis,
Denke an dich und an mich.
Und wie erkläre ich es, wenn
Ich nicht weiß, was zu sagen ist?
Was tue ich nun?
So vieles hat sich verändert.
Nichts, das ich jemals gekannt habe,
Hat mich auf diese Art fühlen lassen.
Nichts, das ich jemals gesehen habe,
Hat mich bleiben lassen wollen.
Hier bin ich, bereit für dich.
Ich bin hin- und hergerissen und
Ich falle,
Ich höre meine Heimat rufen.
Nie habe ich etwas so stark gefühlt.
Oh, nein,
Es ist wie nichts, das ich jemals gekannt habe.
Du bist diejenige, die ich suche,
Du bist diejenige, die ich brauche.
Du bist diejenige, die mir
Einen Grund zum Glauben gibt.
Unserem Stern zu folgen,
Hat mich dahin geführt, wo du bist.
Nun fühle ich mich so stark,
Das kann jetzt nicht falsch sein …
Nichts, das ich jemals gekannt habe,
Hat mich auf diese Art fühlen lassen.
Nichts, das ich jemals gesehen habe,
Hat mich bleiben lassen wollen.
Hier bin ich, bereit für dich.
Ich bin hin- und hergerissen und
Ich falle,
Ich höre meine Heimat rufen.
Nie habe ich etwas so stark gefühlt.
Oh, nein,
Es ist wie nichts, das ich jemals gekannt habe.
Es ist wie nichts, das ich jemals gekannt habe.
Gerade jetzt fühle ich mich
Wie ein Blatt in einer Brise.
Wer weiß, wohin es weht?
Und wer weiß,
Wohin ich gehe …
Meine Schritte werden langsamer, als die rot geziegelten Dächer langsam über den herbstlichen Baumwipfeln Gestalt annehmen. Unter meinen Füßen knirscht das trockene, verwelkte Laub, und während ich stehen bleibe, zögernd, unschlüssig, fühlt es sich an, als wäre es stattdessen Glas, das unter meinem Gewicht zersplittert. Oder aber die Scherben eines zerbrochenen Herzens.
Kleoparda tritt neben mich und ihr Schnurren erfüllt die Stille um uns herum. Beinahe ist mir, als könnte ich bereits den Geruch von Holzfeuern in der kalten Novemberluft erahnen, und tatsächlich meine, ich in der Ferne, dort, wo Avenitia über den Wipfeln der silbern glänzenden Bäume im Licht des untergehenden Mondes erstrahlt, den ersten Rauch aus Schornsteinen aufsteigen zu sehen. Ein gleichsam vertrauter wie beunruhigender Anblick: Vertraut, weil er mich an meine Kindheit erinnert, an all die Jahre, die ich in diesem kleinen Ort verbracht habe, und an die Herbsttage, an denen ich zusammen mit Bell und Lotta durch das bunte Laub getobt bin. Beunruhigend, weil ich inzwischen so vieles verloren habe.
Weiße Wölkchen steigen auf, wo mein Atem an die kalte Luft trifft; unter meinen Füßen knirscht das tote Blattwerk, als ich mein Gewicht verlagere. Für einen Moment bin ich hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen, endlich wieder nach Hause zu kommen, und dem Wunsch, ganz weit weg von hier zu sein, um der Versuchung nicht zu erliegen; der Versuchung, mich in die schützenden Arme der alten Erinnerungen zu stürzen, in der Hoffnung, die neuen damit überdecken zu können. Und dem Sog des Vergessens, der mich unweigerlich erfassen würde, sobald ich erst einmal über die Schwelle Avenitias getreten wäre.
Was ist es, das mich inne halten lässt, hier, einen knappen Kilometer von meiner mir so vertrauten Heimat entfernt, inmitten all des Laubes, das golden und silbern schimmert? Weswegen fällt es mir so schwer, auch nur einen weiteren Schritt zu wagen? Warum zögere ich?
Die Fragen schwirren durch meinen Kopf, lassen meine Gedanken rasen und meinen Herzschlag sich beschleunigen. Sorgsam verborgene Bilder der Geschehnisse, die vor gerade einmal zwei Wochen stattgefunden haben, steigen langsam empor, befreien sich aus dem Käfig, in den ich sie gezwängt habe, in der stillen Hoffnung, mich nie wieder mit ihnen beschäftigen zu müssen. Ein törichter Wunsch, wenn man bedenkt, dass es Augenblicke und Menschen gibt, die man niemals vergessen kann.
Wieder spüre ich dieses mir inzwischen so vertraute Ziehen in der Brust, jenes Gefühl wie von tausenden von Schmetterlingen, die in meinem Bauch aufsteigen. Ist es nicht seltsam, zugleich Trauer und Freude zu verspüren? Wie kann es sein, dass der Wunsch nach Tränen und der, wie ein kleines Kind Luftsprünge auszuführen, nebeneinander existieren können, im selben Moment, im gleichen Atemzug? Und wie soll man etwas beschreiben, das man nie zuvor gekannt hat?
Lotta, Bell und ich waren seit unserer Kindheit befreundet; Sandkastenfreunde, wenn man es so bezeichnen will. Wir haben stets alles gemeinsam unternommen, sind gemeinsam zur Schule gegangen und haben gemeinsam Zukunftspläne geschmiedet. Im Alter von zehn Jahren stand für uns fest, dass wir eines Tages gemeinsam auf Reisen gehen wollen. Und tatsächlich sollten wir sechs Jahre später die Möglichkeit bekommen, im Auftrag von Professor Esche und an der Seite treuer Pokémon durch Einall reisen zu dürfen: Ein Kindheitstraum wurde wahr.
Aber aus allen Kindern werden irgendwann Jugendliche, und mit dem Erwachsenwerden kommen auch die Zweifel. Sind die Ideale, die man nur wenige Jahre zuvor noch angestrebt hat, noch immer realistisch? Haben die Wünsche und Hoffnungen, einst im naiven Feuer der Kindheit geschmiedet, auch im wahren Leben eine Chance? Oder müssen sie weichen im Angesicht der Wirklichkeit, in dem Augenblick, wo man das erste Mal erkennt, wie grausam diese Welt sein kann?
Zweifel plagen irgendwann einen jeden Menschen, und so war es auch bei mir nicht anders. Mit der Erfüllung unseres Kindheitstraumes, dem Beginn unserer Reise vor weit mehr als einem Jahr, kamen auch mir Zweifel, inwieweit unser Versprechen von einst Bestand haben würde. Zwar ist es heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr, nach dem Abschluss der Mittelschule zusammen mit einem Pokémon und einigen Freunden auf Reisen zu gehen, doch wechseln ebenso viele Jugendliche sofort auf die Oberschule über wie jene, die ein Jahr lang fern der Heimat und Familie ihr Dasein fristen wollen. Wie also kann man sich sicher sein, dass dieses Leben das richtige für einen ist?
Tage und Wochen vergingen, in denen diese Zweifel an meinem Herzen nagten, und oft lag ich nachts noch viele Stunden lang wach und grübelte über den Sinn meines Vorhabens. Dann aber erreichten wir Stratos City, und auch wenn wir uns bislang in Bezug auf Kämpfe zurückgehalten hatten, wollten wir doch erst unsere Partner besser kennenlernen, so beschlossen wir doch nun, das erste Mal gegen einen Arenaleiter anzutreten. Und während Lotta und Bell noch zögerten, welcher von uns dreien als erstes die Herausforderung annehmen würde, da befiel mich ein eigenartiges Gefühl, vom Kopf bis in die Zehenspitzen; ein Prickeln, wunderbarer als Freude und stärker als Angst. Ich meldete mich freiwillig, forderte gemeinsam mit meinem Floink den Arenaleiter heraus – und gewann.
Noch heute verspüre ich, wenn ich an diesen ersten großen Kampf zurückdenke, Herzklopfen, vermischt mit Euphorie und dem Vertrauen in die Fähigkeiten des eigenen Pokémon. Dieses eine Gefecht hat mir die verheißungsvolle Seite meines neuen Lebens gezeigt und zugleich die Zweifel in meinem Inneren verkümmern lassen. In diesem Moment, wo das Matrifol von Artie, dem Arenaleiter von Stratos City, zu Boden ging, da wusste ich, dass ich mich auf dem richtigen Weg befand; und diese Erkenntnis wuchs mit jeder weiteren Herausforderung, jedem weiteren Kampf. Selbst Niederlagen beflügelten mich eher als dass sie mich deprimierten, und für lange Zeit war das Gefühl der Pokémon an meiner Seite, wie sie mit mir kämpfen und die Welt erkunden, das schönste überhaupt.
Kleoparda stößt ein kleines Miauen aus und reißt mich aus meinen Gedanken. Für einen Moment habe ich Schwierigkeiten, mich zurechtzufinden, und einen Atemzug lang fühle ich mich anderthalb Jahre zurückversetzt, wie damals, als unsere Reise begann. Dann aber bemerke ich das welke Herbstlaub zu meinen Füßen, den leichten Schimmer aus Frost, der sich über die Gräser gelegt hat, und den kalten Wind, der die bunten Blätter von den Bäumen reißt. Der Mond geht bereits am Horizont unter, und so wie damals die Reise gerade erst begann, erfüllt von den Gerüchen des Frühlings und der Wärme des nahenden Sommers, so endet sie nun, begleitet nur vom Absterben der Welt in Vorbereitung auf den eisigen Winter.
Ich beuge mich hinab und strecke eine Hand aus, und sogleich ist Kleoparda dort, schmiegt sich an mein Handgelenk und schnurrt, sobald ich ihr den Nacken kraule. Für sie hat es höchstwahrscheinlich so ausgesehen, als würde ich, einer steinernen Statue gleich, einfach dort stehen bleiben, wo sich meine Schritte verloren haben, starr und unbewegt. Dass sich meine Gedanken jedoch im Kreise drehen und in vergangen Zeiten schwelgen, ganz im Gegensatz zu meiner erstarrten, leblosen Haltung, konnte sie nicht wissen, und während ich das Katzenpokémon weiterhin streichle und ihm meine Aufmerksamkeit zuteilwerden lasse, schleicht sich ein wehmütiges Lächeln auf meine Lippen. Manchmal bereue ich so vieles von dem, was ich getan habe.
Inzwischen ist der Tag ganz nah, und wenngleich Avenitia noch immer nur knapp einen Kilometer entfernt ist, gelingt es mir doch nicht, diese kurze Distanz zu überbrücken. Wie könnte ich auch so tun, als wäre nichts geschehen, als könnte ich einfach nach Hause zurückkehren, der Welt die Tür vor der Nase zuschlagen und für immer vergessen, was ich so sehr vergessen will? Wie könnte ich mit einer solchen Lüge leben? Denn die Wahrheit ist, dass so vieles geschah in dieser Zeit, die ich gemeinsam mit Lotta und Bell verbracht habe. Wir reisten zusammen durch Einall, gingen gemeinsam durch dick und dünn und halfen mit vereinten Kräften dabei, Team Plasma, jenes Verbrechersyndikat, das den Menschen ihre Pokémon ausreden und die Welt beherrschen wollte, zu bekämpfen. Unser Wunsch, ausgesprochen vor so vielen Jahren, ging in Erfüllung, und auf unserem Weg durch Einall begegneten wir vielen anderen Menschen, die einst den gleichen Traum hatten wie wir und ihn nun verwirklichten. Wir übernachteten das erste Mal unter freiem Himmel, während um uns herum die Pokémon ihre nächtlichen Runden zogen, und wir erblickten zum ersten Mal die Schönheit so vieler Orte, die einmalig sind auf dieser Welt. Lotta fing ihr erstes Pokémon, während Bell und ich gerade ein Mittagsschläfen hielten, Bell versuchte sich das erste Mal und ziemlich erfolgreich am Angeln – und ich? Nun, ich verliebte mich zum ersten Mal.
Es war ein ähnlicher Tag wie der heutige, herbstlich und kalt, die Luft erfüllt von den Gerüchen der leuchtenden Jahreszeit. Ich erwachte morgens als erster, inmitten einer Wiese hoher Gräser, auf der wir unsere Zelte aufgeschlagen hatten. Einen Moment lang war ich orientierungslos, wusste nicht, weswegen ich hier draußen lag und nicht in meinem Zelt; doch da entdeckte ich die wärmende Decke, die über mir ausgebreitet war, und spürte das daunenbewehrte Kissen unter meinem Kopf. Bilder und Eindrücke der vergangenen Nacht stürmten auf mich ein, und ich erinnerte mich wieder daran, noch lange mit Lotta geredet zu haben, bevor ich augenscheinlich eingeschlafen war. Anscheinend hatte Lotta mir daraufhin Decke und Kissen aus meinem Zelt geholt und mich schlafen gelassen; eine Erkenntnis, die mich seltsam rührte und berührte. Ich richtete mich von meinem Lager auf und blickte lange auf das inzwischen verloschene Feuer, meine Gedanken irgendwo zwischen diesem Augenblick und letzter Nacht, mein Herz hin- und hergerissen zwischen Vernunft und jenem zarten Gefühl, welches ich zuvor noch nie gefühlt hatte.
An diesem Morgen musste ich mir eingestehen, dass ich etwas für Lotta empfand. Bereits zuvor hatte ich zwar Ahnungen gehabt, war mir doch schon seit längerem aufgefallen, dass ich öfter und lieber das Gespräch mit ihr suchte, als es jemals zuvor der Fall gewesen war, aber in diesen frühen Morgenstunden musste ich einsehen, was sich bereits seit Wochen angedeutet hatte. Und auch wenn mich diese Erkenntnis aufwühlte, ebenso wie es das seltsam liebevolle Verhalten Lottas in der vorigen Nacht getan hatte, so nahm ich das ganze doch mit einer erstaunlichen Gelassenheit hin; fast so, als würde mir die Einsicht meiner Gefühle eine ungeahnte Stärke geben. In diesem Augenblick, wo ich mir vor Augen hielt, dass ich mich tatsächlich in Lotta verliebt hatte, fühlte es sich richtig an, und selbst der Vernunft gelang es nicht, etwas daran zu ändern.
In den darauffolgenden Tagen ging ich wie auf Wolken, war ungewöhnlich gut aufgelegt und seltsam gesprächig. Meine Schritte waren federnd, mein Gang unbeirrt, und ich ertrug selbst die Niederlage gegen die Arenaleiterin von Panaero City mit einer Gelassenheit, die mich im Nachhinein selbst verwundert. Nichts konnte meine Freude schmälern in diesen Tagen des Glücks, und auch wenn ich es nicht wagte, Lotta meine Gefühle zu gestehen, so war ich doch mit mir und der Welt im reinen.
Zumindest bis zu dem Tag, an dem Lotta spurlos verschwand. Jenem Morgen, der unser Leben auf ewig verändern sollte.
Tränen benetzen meine trockenen Wangen und der beständig zunehmende Wind fährt mir unsanft durch das dunkle Haar, während ich an jenen Augenblick zurückdenke, in welchem ich voller Schrecken erwachte, schreckensbleich und von Angst gebeutelt. Furcht schnürte mir das Herz zu, und noch ehe ich aus meinem eigenen Zelt heraus und zu dem der Mädchen gegangen war, wusste ich bereits, was geschehen war. Vorsehung oder einfach nur Verlustängste, die zufälligerweise an ebendiesem Morgen zuschlagen hatten? Ich weiß es bis heute nicht; ich weiß nur, dass ich es noch immer bereue, nicht eher auf Lotta zugegangen zu sein, um ihr von meinen Gefühlen zu berichten. Vielleicht hätte sie dann einen Grund gehabt, um zu bleiben. Vielleicht wäre sie dann nicht aufgebrochen, während wir schliefen, um es alleine mit Team Plasma aufzunehmen. Vielleicht wäre unsere Welt dann noch ein klein bisschen länger heil und perfekt gewesen, anstatt in einem Meer aus Scherben zu zerbrechen, als wir erfuhren, dass es einen gewaltigen Kampf unterhalb der Pokémon-Liga gegeben hatte; einen Kampf, der die gesamte Liga zerstört und nur noch Trümmer aus Schutt und aus Asche zurückgelassen hatte, in denen es unmöglich war, auch nur einen einzigen Menschen zu finden.
Noch immer verfolgen mich diese Bilder, der Anblick der marmornen Säulen, die, umgeknickt wie tote Bäume im schweren Sturmwind, spielzeuggleich den einstigen Thronsaal des versteckten Schlosses unter der Pokémon-Liga füllten. Die Gerüche nach altem Gestein, Zerstörung und Blut hingen noch immer schwer in der Luft, als Bell und ich gemeinsam zum Platz der endgültigen Zerschlagung Team Plasmas reisten, um nach derjenigen zu suchen, die uns zurückließ, um die Welt ein wenig besser zu machen. Und während wir durch die Trümmer schritten und überall nach einem Lebenszeichen von ihr suchten, stellte ich mir die Frage: Wäre sie geblieben, wenn sie von meinen Gefühlen gewusst hätte?
Die Sonne geht auf und ich weiß, dass ich nun eine Entscheidung treffen muss. Ganz gleich, wie sehr ich es auch hinauszögern möchte, schlussendlich muss ich wählen: Gehe ich nach Avenitia, dessen warmen, lockenden Schein ich bereits von hier ausmachen kann; oder kehre ich zurück in die weite Welt, mache ich mich auf die Suche nach dem einen Mädchen, das meinem Leben einen weiteren Sinn gegeben hat?
Der Horizont erstrahlt in rotem Glanz und entscheide mich. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, nicht, ob dieses Gefühl in meinem Inneren, dass Lotta noch immer lebt, irgendwo dort draußen, mich vielleicht doch trügt; aber ich werde alles daran setzen, sie zu suchen, alles, um sie noch ein letztes Mal zu sehen.
Unter meinen Füßen knirscht das trockene Laub, als ich mich in Bewegung setze. Ich werfe einen letzten Blick auf Avenitia, die rot gezielten Dächer, die über den Baumwipfeln aufsteigen. Dann gehe ich nach Norden, die Sonne ein strahlender Stern, der mir den Weg leuchtet, während der kühle Wind meine Tränen trocknet und das tote Blattwerk spielerisch umher weht.
Mein Blick wandert rastlos über die Baumwipfel, die im Licht der aufgehenden Sonne rot und golden zu leuchten beginnen. Kalt weht der Wind von Osten und in der Luft liegt bereits jener verräterisch klare Hauch, der den nahen Winter prophezeit. In diesem Augenblick aber ist noch Herbst, die Jahreszeit, in der das Blattwerk als raschelndes Laub von den Bäumen fällt und alle Pflanzen verdorren. Die Zeit des Todes und des Endes.
Aber ich will nicht, dass es zu Ende geht. Nicht so.
Für einen kurzen Moment, vielleicht nur einen Wimpernschlag, meine ich, in der Ferne etwas zu erkennen; eine Gestalt vielleicht, schemenhaft, in der Begleitung einer anderen, kleineren. Einen Atemzug lang schlägt mein Herz schneller und Hoffnung macht sich in mir breit. Dann aber ist der Augenblick auch schon wieder vorüber und der Wind frischt auf. Grob zerrt er an den letzten trockenen Blättern der Bäume, reißt sie fort und trägt sie von dannen, weit weg von ihrer Heimat. Und von mir.
Manchmal frage ich mich, was ich sagen soll, wenn ich ihn wiedersehe. Wie soll ich erklären, was mich dazu angetrieben hat, damals zu gehen und ihn zurückzulassen?
Mein Blick wandert rastlos umher.
Wie soll man etwas beschreiben, das man nie zuvor gekannt hat?
beth crowley warrior
You fascinated me
cloacked in shadows and secrecy
the beauty of a broken angel
I ventured carefully
afraid of what you thought I'd be
but pretty soon I was entangled
You take me by the hand
I question who I am
Teach me how to fight
i'll show you how to win
you're my mortal flaw
and I'm your fatal sin
let me feel the sting
the pain
the burn
under my skin
Put me to the test
i'll prove that I'm strong
won't let myself believe
that what we feel is wrong
finally see what
you knew was inside me
all along
That behind this soft exterior
Lies a warrior
My memory refused
to separate the lies from truth
and search the past
my mind created
I kept on pushing through
standing resolute which you
in equal measure
loved and hated
You take me by the hand
I'm seeing who I am
Teach me how to fight
i'll show you how to win
you're my mortal flawn
and I'm your fatal sin
let me feel the sting
the pain
the burn
under my skin
Put me to the test
i'll prove that I'm strong
won't let myself believe
that what we feel is wrong
finally see what
you knew was inside me
all along
That behind this soft exterior
Lies a warrior
Lies a warrior
You take me by the hand
I'm sure of who I am
Teach me how to fight
i'll show you how to win
you're my mortal flawn
and I'm your fatal sin
let me feel the sting
the pain
the burn
under my skin
Put me to the test
I'll prove that I'm strong
won't let myself believe
that what we feel is wrong
finally see what
you knew was inside me
all along
That behind this soft exterior
Lies a warrior
The pictures come to life
make me in the dead of night
open my eyes
I must be dreaming
Clutch my pillow tight
brace myself for the fight
I've heard that seeing
is believing
Ich wagte es vorsichtig,
Angst davor, was du von mir dachtest.
Doch sehr bald wurde ich umschlungen.
Du nimmst mich bei der Hand.
Ich frage mich wer ich bin.
Bring mir bei wie man kämpft,
Ich werde dir zeigen wie man gewinnt,
Du bist mein sterblicher Fehler
und ich deine fatale Sünde.
Lass mich den Stich,
den Schmerz, das Brennen
unter meiner Haut spüren.
Teste mich,
ich werde beweisen, dass ich stark bin.
Lass mich nicht glauben,
dass das, was wir fühlen, falsch ist.
Ich sehe endlich was du wusstest,
was die ganze Zeit in mir verborgen war.
Das hinter diesem sanften Äußeren
ein Kämpfer steckt.
Meine Erinnerungen weigern sich,
um die Lügen von der Wahrheit zu trennen,
und die Vergangenheit zu suchen,
die mein Geist erschuf.
Ich gehe weiter dadurch,
stehe resolut neben dir,
in gleichem Maße
geliebt und gehasst.
Du nimmst mich bei der Hand.
Ich sehe wer ich bin.
Bring mir bei wie man kämpft,
Ich werde dir zeigen wie man gewinnt,
Du bist mein sterblicher Fehler
und ich deine fatale Sünde.
Lass mich den Stich,
den Schmerz, das Brennen
unter meiner Haut spüren.
Teste mich,
ich werde beweisen, dass ich stark bin.
Lass mich nicht glauben,
dass das, was wir fühlen, falsch ist.
Ich sehe endlich was du wusstest,
was die ganze Zeit in mir verborgen war.
Das hinter diesem sanften Äußeren
ein Kämpfer liegt
ein Kämpfer liegt...
Du nimmst mich bei der Hand
Ich bin sicher, wer ich bin.
Bring mir bei wie man kämpft,
Ich werde dir zeigen wie man gewinnt,
Du bist mein sterblicher Fehler
und ich deine fatale Sünde.
Lass mich den Stich,
den Schmerz, das Brennen
unter meiner Haut spüren.
Teste mich,
ich werde beweisen, dass ich stark bin.
Lass mich nicht glauben,
dass das, was wir fühlen, falsch ist.
Ich sehe endlich was du wusstest,
was die ganze Zeit in mir verborgen war.
Das hinter diesem sanften Äußeren
ein Kämpfer liegt.
Die Bilder werden lebendig,
lassen mich in der toten Nacht
die Augen öffnen.
Ich muss träumen.
Ich halte mein Kissen fest,
bereite mich auf den Kampf vor.
Ich habe gehört, dass sehen glauben bedeutet.
Die nach Holz und Kerzenwachs duftende Luft schleicht sich beständig in meine Atemwege. Der vertraute Geruch meines Zimmers, welchen ich normalerweise gar nicht mehr wahrzunehmen vermochte, drängt sich mir mit einer Intensität auf, als befände ich mich zum ersten Mal hier. Doch normalerweise bin ich auch alleine in diesem quadratisch angelegten Zimmer.
Zum wiederholten Male öffne ich meine Augen. Das gedämmte Licht, einzig produziert vom flackernden Licht der vielen Kerzen, wirft eine angenehme und zugleich düstere Atmosphäre in den Raum. Viele Schatten werden an die Wände geworfen, wirken beinahe gespenstisch. Ich schaue fasziniert von diesem Lichtspiel in die mir am dunkelsten erscheinende Ecke des Raumes, von der aus mir abermals klar wird, nicht alleine anwesend zu sein.
Er steht dort, eingehüllt in Schatten und Verborgenheit, was mir beinahe unmöglich macht, sein Gesicht zu sehen. Seine Silhouette hebt sich nur minimal von der allgegenwärtigen Dunkelheit ab, sodass ich meine Augen zusammenkneifen muss, um einen Unterschied festmachen zu können. In diesem Moment wirkt er so bedrohlich wie ein Tier, das auf seine Beute wartet.
"Komm doch heraus, wie du da stehst macht mir Angst.", sage ich, meine Stimme wirft ein leises Echo in den sonst so stillen Raum. Sogleich tritt er hervor, hinein in den flackernden Kerzenschein. Er steht nun ganz ruhig da. Doch alleine seine Präsenz lässt meinen Hals trocken werden, mein Herz schnell gegen meine Brust schlagen, als wolle es erreichen, dass diese zerspringt. Meine Lippen werden trocken, es scheint, als werde ich bald den Boden unter den Füßen verlieren.
Er sieht aus wie ein Engel. Seine schwarzen Haare fallen ihm in die Stirn, unterstreichen die Wirkung seiner eisblauen Augen, die mich gefasst anblicken. Seine markanten Gesichtszüge strahlen Macht aus, eine so übermächtige Kraft, als könne ihn nichts erschüttern. Seine vollen Lippen wirken im einfallenden Licht rot wie Blut, als er beinahe gefährlich anfängt zu lächeln. Ich muss noch hinzufügen, dass er nicht aussieht wie ein herkömmlicher Engel, nein - es ist die Schönheit eines gefallenen Engels die mich so unglaublich an ihm fasziniert.
Langsam atme ich die angehaltene Luft wieder aus, meine Schläfen beginnen zu pochen. Ich weiß nicht, ob es an der stickig gewordenen Luft liegt oder an etwas Anderem. In dem Moment blickt er mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten kann. Skepsis zeichnet sich in seinen Zügen ab, die mich nervös macht. Ich beiße mir auf die Lippe, bis ich den rostigen Geschmack von Blut wahrnehme. Was soll ich tun? Will ich doch nur, dass er mich mag, mich genauso ansieht, wie ich ihn. Mich ebenso begehrt, wie ich ihn. Soll ich etwas sagen? Ihm sagen, wie ich fühle? Bei dem Gedanken schnürt sich meine Kehle zu. Doch ich will es vorsichtig wagen, auch wenn ich Angst habe, was er dann über mich denkt. Ich befeuchte mit meiner Zunge meine spröden Lippen, die sich wirklich ungemein trocken anfühlen. "Raphael, ich -" Doch plötzlich bin ich von ihm umschlungen. Mir ist unverständlich, wie er sich so schnell und unbemerkt hat bewegen können, nur um mich alsbald in seinen warmen Armen zu halten. Gleichzeitig bekomme ich eine Gänsehaut, meine Arme prickeln unter seiner zärtlichen Berührung. Er steht so nah bei mir, dass sich mir unwillkührlich sein Geruch aufdrängt - Seife, Vanille und sein eigener, individueller Duft. Ich spüre, wie sein süßer Atem mein Haar streift. Ich befinde mich in dieser wohltuenden Umarmung, eng an ihn gedrückt, und ich reiche ihm gerade mal bis zur Brust. Ein kleines, aufgeregtes Lachen entflieht meiner Kehle, welches sich nicht aufhalten lässt, bin ich doch gerade so glücklich. Und verwirrt. Er nimmt meine Hand in die seine, übt einen zärtlichen Druck darauf aus. Unverständlicherweise meldet sich gerade jetzt wieder mein Kopf - das unlogische Pochen in meinen Schläfen nimmt kein Ende. Will es mir etwas sagen? Das fröhliche Flattern in meiner Brust nimmt ab, eine Frage drängt sich mir auf: Ich frage mich, wer ich eigentlich bin. Ich war noch nie das Mädchen gewesen, welches sich beliebt nennen konnte. Ich ward noch nie von Menschen gemocht. Und jetzt gebe ich mich einer Umarmung hin von einem Jungen, welcher mich von Anbeginn fasziniert hat? Ich beiße mir auf die Lippe. Noch immer schmeckt sie rostig.
Sein Brustkorb vibriert und sendet elektrische Schauer durch meinen Körper, als er zu mir mit gedämpfter Stimme, tief und verführerisch, spricht: "Ich habe eine Idee, Melissa, eine einzigartige Idee, dir meine Gefühle zu beweisen. Mir deine Gefühle zu beweisen." Ich sehe verwirrt zu ihm auf. Er lächelt jedoch abermals sein bestialisches Lächeln. Diese Gefahr bringt meine Wangen zum Glühen. Ich war immer das schüchterne Mädchen gewesen, von diversen Menschen auf's Bitterste niedergemacht. Er ist eine Kämpfernatur. Bring mir bei wie man kämpft, denke ich entschlossen. Und ich werde dir zeigen, wie man gewinnt. Meine Nackenhärchen stellen sich warnend auf. Ich ignoriere es.
"Und die wäre?", frage ich mit bebender Stimme, flattert mein Herz doch vor Neugierde. Seine Augen leuchten im Kerzenschein beinahe grau, als er auf mich hinabsieht und flüstert: "Melissa, es wird wunderbar werden! Ein Test unserer Gefühle!"
"In Ordnung," antworte ich, meine Stimme klingt sicherer, als ich mich fühle. Dann grinst er abermals.
"Danke. Keine Sorge, du wirst es nicht als Fehler ansehen." Nein, weil du mein menschlicher Fehler bist. Ich hole tief Luft. Tränen sammeln sich in meinen Augenwinkeln. Ich blinzele sie kurzerhand weg. Und ich deine fatale Sünde.
Er löst sich langsam aus der Umarmung, hält meine Hand jedoch noch fest. Seine warme Handfläche wirkt ein wenig feucht, doch es stört mich nicht. Ich liebe das Gefühl, wenn er mich hält. Er zieht mich entschlossen in die Mitte des Raumes. Hier ist die von Kerzenrauch dominierende Luft am gesättigsten, sodass ich beginne, flacher zu atmen. Ein Schwindelgefühl bahnt sich an. Doch auch dies ignoriere ich.
Er setzt sich geschmeidig, und wieder schneller, als meine Augen sehen können, auf den weinroten Teppich meines Zimmers. Ich tue es ihm gleich. Der Teppich fühlt sich weich an meinen nackten Füßen an. Ich blicke zu Raphael, der noch immer eine Anziehungskraft auf mich ausübt, als sei er tatsächlich ein Engel. Zu meinem Erstaunen zieht er plötzlich etwas scharfes aus seiner Hosentasche. Es blitzt metallisch im Kerzenschein auf, und mir wird schwindelig. Ein Messer.
Bevor ich meine zitternde Stimme erheben kann, kommt der Junge mir zuvor. "Keine Sorge, es ist nichts schlimmes." Ich schlucke. Erneut spüre ich das drängende Pochen in meinen Schläfen, das warnende Gefühl in meiner Brust. Ich zittere. Er hält das Messer in seinen Händen, als hätte er nie etwas anderes getan. Bedrohlich zeigt die Klinge auf mein Herz. Schweiß bildet sich auf meiner Stirn, lässt Haarsträhnen in dieser kleben. Raphaels Augen liegen im Schatten. Ich habe selten so etwas bedrohliches gesehen.
"Wir verbinden uns. Mit einem Blutsschwur. Unsere Liebe wird ewig währen. Blut gegen Blut." Seine Stimme klingt so tief und begehrend, dass es mir Angst macht. Ich blicke ihn an. Blicke in den Schatten, der eigentlich seine Augen beinhalten soll.
"Gut," sage ich entschlossen, mit Tränen in den Augen, die Zähne zusammenbeißend. "Tu es." Er beißt sich indes gierig auf die Lippe. Als ich seine Augen wiedersehe, scheinen sie keine Seele mehr zu besitzen. Ich halte ihm den Arm hin, den er verlangend mit seiner starken Hand packt. Ich will ihn aufgrund des mir unerklärlichen Hungers in seinen Augen wegziehen, doch es misslingt mir. Er ist um ein Vielfaches stärker als ich. Dann sticht er zu.
Ich fühle das Stechen, das Brennen, den Schmerz unter meiner Haut. Es raubt mir kurz den Atem, als ich sehe, wie das Messer meine blasse Haut rot färbt und die Klinge fast schwarz schimmert. Das Blut bahnt sich seinen Weg hinab bis zu meiner Hand, wo es sich sammelt und dann auf meinen Teppich tropft. Erneut dreht sich mein Kopf. Ich will es durchhalten. Ich muss. Ich liebe ihn doch. Und er mich auch. Oder?
Teste mich, ich werde beweisen, dass ich stark bin. Werde nicht glauben, dass das, was wir fühlen, falsch ist. Eine Träne läuft langsam meine Wange hinab, hinterlässt eine feuchte Spur. Der Schmerz, ausgehend von meinem Arm, nimmt bald mein ganzes Bewusstsein ein. Ich sehe Raphael an, obgleich die Sicht vor mir verschwimmt. Er sieht stolz aus, seine Gesichszüge wirken irgendwie...sanft. Verständnisvoll.
Ich sehe endlich, dass du die ganze Zeit wusstest, was in mir verborgen war. Das hinter diesem sanften Äußeren ein Kämpfer steckt. Glücklich senke ich meine Lider, die die Welt mit einem gütigen Schwarz bedecken. Meine Wimpern streifen über meine hohen Wangenknochen. Ich spüre, wie eine plötzliche Erschöpfung an mir nagt. Muss der Blutverlust sein. Dann höre ich schwach Raphaels Stimme, die so schön und lieblich klingt als wie zuvor. "Keine Sorge, meine Schöne, bald tut es nicht mehr weh." Ich höre ein Geräusch, welches ich nicht identifizieren kann. Doch als dann ein weiterer, aufdringlicher Schmerz folgt, der meiner Kehle einen spitzen Schrei entlockt, weiß ich, dass Raphael sich ebenfalls den Arm aufgeschnitten hat, um sich mit mir auf eine Art zu vereinen, die einzigartig ist. Ich lächele schwach. Das Brennen nimmt stetig zu, hält mich hartnäckig an der Oberfläche zur Wirklichkeit. Doch ich spüre mit Erschrecken, wie sich diese immer weiter mit der unwirklichen Fantasie vermischt. Was war Wahrheit, was Lüge? Ich merke, wie ich meine Erinnerungen ablehne, um die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden, und die Vergangenheit zu suchen, welche mein Geist erschaffen hat. War ich wirklich immer das schüchterne Mädchen gewesen? Oder hatte ich dies nur so empfunden? Mein Kopf droht zu explodieren, meine Brust zu bersten. Es tut alles so weh. Raphael, es soll aufhören...
Doch es scheint, als höre er meine Verzweiflung nicht. Als könne er sie nicht spüren. Ich beiße verzweifelt auf meine Lippe, die abermals nur Blut freigibt. Nur Blut. Der rostige Geruch steigt in meine Nase, dreht meinen Magen um. Es schmeckt nach Blut. Ich fühle, wie mein Arm das feuchte Rot beherbergt. Und wie Raphael ergriffen aufstöhnt.
"Unsere Liebe ist einzigartig! Niemand wird sie leugnen können!" Ich beginne mich vor ihm zu fürchten. Widersprüchliche Gedanken drängen sich mir auf, Tränen laufen unaufhörlich meine Wangen hinab. Ich muss da durch gehen. Resolut neben dir stehen. Und doch fühle ich in gleichem Maß Liebe und Hass. Hass. Mir wird abermals schwindelig, als ich das Wort geistig wiederhole. Es ist doch nur seine Art, mir seine Liebe zu beweisen. Liebe, Liebe...
Erneut nimmt er meine Hand. Noch immer ist die Seine feucht. Ich beginne aber zu zweifeln, ob es nur Schweiß ist. Die Flüssigkeit nimmt meine Sinne vollends ein. Er drückt meine Hand. Ich bin jedoch bereits zu schwach, seinen Druck zu erwidern. Plötzlich merke ich, wer ich wirklich bin. Ein Mädchen, welches nichtmal den Liebesbeweis eines Jungen wirklich ehren kann. Welches zu schwach ist, das alles ungeschadet zu überstehen. Welches den Test nicht bestehen kann. Welches nicht stark ist. Das einfach ein Nichts ist. Ich muss einsehen, dass ich kein Kämpfer bin. Kein Kämpfer...
Nach dieser Erkenntnis lässt Raphael meine Hand los. Schwach lasse ich sie auf den weichen Teppich fallen. Inzwischen muss das Blut getrocknet sein. Es fühlt sich zumindest hart an, mein Arm bleibt bewegungslos und starr. Doch nichtmal auf das kann ich mehr achten. Meine Augen fühlen sich an wie festgeklebt. Ich bin nicht mehr in der Lage sie zu öffnen. Ich höre nur noch, wie sich eine tiefe, verführerische Stimme erhebt: "Ich liebe dich. Wir sind für immer verbunden."
Plötzlich sehe ich Bilder, die vor meinen Lidern auf und ab tanzen. Bilder von Engeln. Gefallenen Engeln.
Die Bilder werden lebendig, bringen mich dazu, in der toten Nacht meine Augen zu öffnen. Ich muss träumen...
Plötzlich bin ich wieder in der Lage, meine Lider zu heben. Um mich herum herrscht eine allumfassende Dunkelheit, keine Kerzen, kein Licht. Kein Raphael.
Ich spüre, dass ich weine. Ich erinnere mich an das Geschehene. Doch überraschenderweise sticht kein Schmerz, welcher von meinem rechten Arm ausgehen müsste, durch mein Bewusstsein. Alles fühlt sich normal an. Kein Blut rinnt meinen Arm hinab, kein rostiger Geruch, der meine Nase verätzt. Es ist, als wäre nie etwas gewesen. Ich setze mich auf, feststellend, dass ich mich in meinem Bett befinde. Ich knipse die kleine Schreibtischlampe an, um einen Eindruck von der Umgebung zu bekommen. Das Licht blendet mich, ich muss die Augen zusammenkneifen. Tatsächlich sind keine Kerzen mehr vorhanden. Und kein Anzeichen, dass Raphael je existiert hat. Habe ich das alles wirklich nur geträumt?
Ich drücke mein Kissen fest, mache mich für den Kampf bereit. Den inneren Kampf, den ich austrage. Meine Brust scheint von innen zu brennen, als ich beginne, Tränen zu vergießen. Mit verschwommenen Augen begutachte ich meinen Arm, der in meiner Erinnerung blutgetränkt war. Und mein Herz bleibt stehen.
Ich habe gehört, dass sehen 'glauben' bedeutet.
Er muss existiert haben. Ich glaube fest daran. Auf meinem Arm prankt eine zuvor nicht dagewesene, rote Narbe.
Give me Novacaine von Green Day
Take away the sensation inside
Bitter sweet migraine in my head
Its like a throbbing tooth ache of the mind
I can't take this feeling anymore
Drain the pressure from the swelling,
The sensations overwhelming,
Give me a long kiss goodnight and everything will be alright
Tell me that I won't feel a thing
So give me Novacaine
Out of body and out of mind
Kiss the demons out of my dreams
I get the funny feeling, that's alright
Jimmy says it's better than here,
I'll tell you why
Drain the pressure from the swelling,
The sensations overwhelming,
Give me a long kiss goodnight and everything will be alright,
Tell me that I won't feel a thing,
So give me Novacaine
Oh Novacaine
Drain the pressure from the swelling,
The sensations overwhelming
Give me a kiss goodnight and everything will be alright,
Tell me Jimmy I won't feel a thing,
So give me Novacaine
Nimm die Sensation im inneren Weg
Bittersüße Migräne in meinem Kopf
Es ist wie ein pochender Zahnschmerz des Verstandes
Ich kann dieses Gefühl nicht mehr ertragen
Nimm den Druck von der Schwellung
Die Sensation ist überwältigend
Gib mir einen langen Gute-Nacht-Kuss
Und alles wird in Ordnung sein
Sag mir, dass ich nichts fühlen werde
So gib mir Novocain
Außerhalb des Körpers und des Geistes
Küsse die Dämonen aus meinen Träumen davon
Ich bekomme das lustige Gefühl, das ist gut
Jimmy sagt, es sei besser als hier
Ich werde dir sagen, wieso
Nimm den Druck von der Schwellung
Die Sensation ist überwältigend
Gib mir einen langen Gute-Nacht-Kuss
Und alles wird in Ordnung sein
Sag mir, dass ich nichts fühlen werde
So gib mir Novocain
Oh, Novocain
Nimm den Druck von der Schwellung
Die Sensation ist überwältigend
Gib mir einen langen Gute-Nacht-Kuss
Und alles wird in Ordnung sein
Sag mir, Jimmy, dass ich nichts fühlen werde
So gib mir Novocain
Ich rannte und schoss abermals einige Salven in Richtung Gegner. Wieder und wieder wich ich den herumfliegenden Bomben und Splittern aus Beton und Metall aus und kämpfte mir, so gut es ging, den Weg zu unserem Maschinengewehr-Laster durch. Dort würde ich endlich eine Verschnaufpause haben, endlich mich sammeln können, endlich mal die Augen schliessen vor all dem Übel. Ich atmete grauen Staub ein, aufgewirbelt von unzähligen Füssen aberhunderter Kämpfern. Stets vorwärts war mein einziger Gedanke.
Im Lauf nahm ich links von mir im Augenwinkel einen Feind hinter dem rostigen Maschendrahtzaun wahr, die Kalashnikov schon im Anschlag, der Lauf auf meinen Kopf gerichtet. Im letzten Moment konnte ich mich hinter eine zerbombte Betonsäule werfen, als die Kugeln mit lautem Aufprall tief in die Deckung eindrangen. Ich hörte das metallische Geräusch zu Boden fallender Patronenhülsen und atmete einen Bruchteil einer Sekunde durch.
Überall ertönten Schreie. Schreie, wenn Soldaten von einem Kugelhagel niedergestreckt wurden, Schreie, wenn sie von einem Panzer überfahren wurden, Schreie, wenn sie verwundet zurückgelassen wurden. Jeder rettete seine eigene Haut.
Ich blickte auf. Nur noch wenige Meter, und ich hatte es geschafft, hinter dem Stacheldraht und dem Auto warteten meine Freunde, angestrengt und erschöpft. Zwei Monate Irak hinterliessen ihre Spuren. Ich stand auf, rückte kurz meinen Combathelm zurecht und rannte los.
„Johnny, pass auf!“, schrie St. Jimmy, der neben dem MG-Laster im Staub kauerte, mit verschrecktem Gesichtsausdruck.
Ich drehte mich um, doch es war schon zu spät. Im Augenwinkel sah ich, wie die Granate in Zeitlupe auf mich zuschoss und ich wusste instinktiv, dass es jetzt aus war. Die letzten Worte von Soldaten werden oft zitiert; ich rief noch laut ‚Scheisse‘, als ich von der heftigen Druckwelle umgerissen wurde. Mir wurde schwarz vor Augen und meine Nerven versagten ihren Dienst, meine Beine wurden taub und ich fiel in den Staub.
Ich spürte nichts mehr.
***
Es ist plötzlich so still. Keine brummenden Motoren, keine Schüsse, keine Schreie, nur ein metallisches Quietschen. Es scheint weit entfernt zu sein. Ich öffne langsam die Augen und es ist dunkel. Erst erkenne ich nichts, aber mehr und mehr gewöhnt sich meine Netzhaut an die schlechten Lichtverhältnisse und ich sehe wieder Farben. Grauer Beton dominiert. Ich blinzle mehrmals, um meine Linsen scharfzustellen, worauf sich aus den verschwommenen Farbkonturen ein Raum materialisiert. Ich japse. Wo ist das Schlachtfeld hin, wo sind die anderen Soldaten? Wo ist der MG-Laster, und wo ist St. Jimmy? Wo ist der Krieg? Und wo zur Hölle bin ich?
Mein Körper wird von einer dünnen Wolldecke, braun mit bordeauxroten Streifen am oberen und unteren Ende, bedeckt, und trotzdem fühle ich, wie sich die Kälte meinen Rücken hochschleicht, sich in meinen Armen breitmacht und mein Kopf erobert. Und mit einem Mal spüre ich die Beine.
Höllischer Schmerz tritt ein, ein Brennen zieht sich von der offenbar zerfetzten Wade zum Oberschenkel hin. Es fühlt sich an, als wäre King Kong gekommen und hätte jede einzelne meiner Muskelfasern zerrissen. Ich beisse auf die Zähne, um nicht sofort aufzuschreien, denn ich bin ein Soldat, ich bin stark und abgehärtet, ich heule nicht. Dennoch getraue ich mich nicht, die Decke anzuheben und einen Blick auf die Verletzung zu werfen. Ich fürchte die Vorstellung meiner eigenen Zerstörung. Ein bestialisches Stechen quält die Stelle um mein Knie herum, ich spanne meine Fäuste an, um zu widerstehen, doch ich halte es nicht aus und ein kleiner Schmerzensschrei entweicht meiner Kehle.
Sofort höre ich Schritte im Gang, welcher von einer nackten Glühbirne in spärliches Gelblicht getaucht ist, und erkenne St. Jimmys Silhouette im Türrahmen stehen.
„Johnny, was ist?“, fragt er. Mit gepeinigter Miene blicke ich meinen alten Freund an.
„Es tut…“, ich atme schwer durch, „es tut weh… so weh. Hol Lieutenant Harris, er wird…“ Ich breche ab. Aus St. Jimmys Mienenspiel kann ich erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist.
„Was ist“, frage diesmal ich, das Gesicht schmerzverzerrt. Sein Blick wandert von meinem Gesicht in die untere linke Ecke, und er zögert einen Moment, bis er schliesslich sagt: „Lieutenant Harris ist beim Versuch, dich zu retten, ehrenhaft gefallen. Möge er in Frieden ruhen.“
Ich blicke St. Jimmy entgeistert an. Das kann nicht sein. Lieutenant Harris ist der letzte verbleibende Arzt unserer Kompanie gewesen. Wer sollte sich nun um mich kümmern?
„Wir haben bereits medizinische Verstärkung angefordert und zugesichert bekommen“, fährt St. Jimmy fort. „Doch es wird einige Tage gehen, bis sie hier eintreffen wird. Unterdessen versuchen wir, dich am Leben zu erhalten. Deine Wunden sind wüst.“
Er geht nochmals hinaus, und kurz darauf kehrt er mit einer kleiner Flasche und einem Stück Papier, das ganz offensichtlich die Packungsbeilage ist, zurück.
„Nun, das da ist Novacaine, ein Schmerz- und Betäubungsmittel. Ich verabreiche dir…“, er nestelt mit der Packungsbeilage herum, „ähm… 20 Milliliter in einer Spritze ins Bein. Das wird den Schmerz stillen. Wart mal, es hat auch einige Nebenwirkungen, wie ich grad sehe… Egal, wir müssen dir helfen.“
Er kramt eine Spritze hervor, füllt sie mit einer Pipette mit der glasklaren Flüssigkeit und tritt zu mir ans Bett.
„Schau weg, Johnny. Es ist nicht schön, und du bist zu sensibel dafür“, meint St. Jimmy, als er an mein Bett tritt. Ich presse die Augen zu und spüre, wie er die Decke zurückschlägt. Kurz ein Stich in beiden Beinen, nichts im Vergleich zu den bestehenden Schmerzen, und ich fühle sofort die Wirkung. Der Schmerz geht zurück, ganz allgemein merke ich, wie die Nervenleistung in meinen Beinen nachlässt, ich kann sie kaum mehr bewegen.
St. Jimmy geht aus dem fensterlosen Zimmerchen hinaus, und hinter ihm geht ein grüner Schimmer. Ich denke mir nichts dabei.
***
Drei Stunden später
Das Zimmer dreht sich. Das liegt wohl an der schnellen Bewegung der Erde. Anders kann ich mir das nicht erklären. Plötzlich ist die Glühbirne unten, hängt in den Beton hinein und tanzt zu einer mir unbekannten Polkamelodie in meinem Kopf Foxtrott, auf und ab, auf und ab. Grünlich schimmernde Strahlen gehen von ihr aus, erfüllen das Zimmer mit einer lieblichen, gleichzeitig abstossenden Atmosphäre. Es ist einerseits schön, andererseits kaum auszuhalten.
Dazu kommt unsägliches Kopfweh. Wie Splitter bohrt sich der Schmerz in meinen Schädel, mein Gehirn fühlt sich an, als hätte eine Bestie mit Vorschlaghammer gewütet. Und dennoch verspüre ich eine gewisse Befriedigung für das Werk dieser Bestie. Es ist fast Kunst, Kunst in Kombination mit der tanzenden Glühbirne und den Splittern. Es ist formvollendet und fantastisch, auf der anderen Seite schmerzhaft und schonungslos. Bittersüss.
Mit der Zeit verspüre ich immer mehr den Drang, meine Augen zu schliessen, mich meinen schweren Lidern zu ergeben, den Schlaf sich den Weg zu mir suchen lassen. Doch ich bin noch nicht bereit. Es fehlt etwas, etwas ganz wichtiges, etwas, ohne das ich nicht schlafen kann.
„St. Jimmy!“, rufe ich mit kratziger und leiser Stimme. Sofort hallen die schweren Kampfstiefel im Gang und St. Jimmy tritt zu mir ins Zimmer.
„Was fehlt dir, Johnny?“, fragt er.
„Du weisst das. Das weiss jeder“, gebe ich zurück. Er schaut mich fragend an. Zögerlich sagt er: „Nein… nicht wirklich. Sag es mir, Johnny, sag es mir.“
„Es braucht, ja St. Jimmy, es braucht Entlastung. Es braucht Entlastung von dieser Situation. Ich brauche Entlastung. Sie ist anstrengend für mich. Sie ist… Sie ist… Sie macht mich kaputt. Also gib mir… einen Gute-Nacht-Kuss, Jimmy. Jetzt. Er wird mich beleben, befriedigen, er wird mir helfen. Und sag mir, dass ich nachher nichts spüren werde. Gib mir Novacaine.“
***
Ich habe diese Nacht geträumt. Intensiv und lange, von irren Gestalten und Lebewesen mit zehn Armen und zwanzig Augen. Und sie alle haben mich gerufen. Ich soll doch zu ihnen kommen, ihrem Pfad folgen, mein Leiden beenden. Ich habe gewartet, lange gezögert, doch schliesslich habe ich sie geküsst, geküsst aus Liebe, aus Dankbarkeit. Aus Leidenschaft.
Die Kopfschmerzen haben nicht nachgelassen, ganz im Gegenteil. Die Splitter bohren sich tiefer in meine Knochen, sie höhlen sie regelrecht aus, kratzen am Fundament und zerstören es von innen. Die Bestie hat weiter gewütet, doch hat sie den Vorschlaghammer nicht mit jener Formvollendung und Perfektion geführt wie auch schon. Es ist keine Kunst mehr. Es ist Schaden. Schaden in meinem Kopf, Schaden an meinem Körper, Schaden an mir. Das Bittersüsse ist verschwunden, geblieben ist das Unverträgliche und Unverdauliche. Die Welt ist nicht schön, sondern schrecklich, denn nur noch der Schmerz dominiert in jener der Gedanken.
Die Gestalten und Lebewesen haben recht. Ich sollte ihnen folgen, folgen in ein Land der Ewigkeit, wo ich bewahrt sein werde vor meinem Schmerz, meinem Leiden, vor mir selbst. Sie würden mir die Splitter herausziehen, und nach jedem würde ich aufstöhnen vor Erleichterung. Sie würden die Bestie erlegen und den Vorschlaghammer einschmelzen, und ich würde froh sein und jauchzen. Es ist gut, was diese Lebewesen wollen. Ich spüre es. Es ist gut.
St. Jimmy tritt ein, zur morgendlichen Kontrolle. Bevor er überhaupt etwas sagen kann, drängen mich die Lebewesen zum Wort: „St. Jimmy, ich habe dir gestern von Entlastung erzählt. Niemand hat mich entlastet. Ich nehme nun den Druck von mir selbst weg. Ich habe sie geküsst, sie haben mir den langen Gute-Nacht-Kuss gewährt, den du mir verwehrt hast. Sie werden mir helfen, sie werden mich befriedigen und beleben.“
St. Jimmy blickt mich irritiert an und schüttelt fragend den Kopf. Die Armeeuniform ist noch voller Staub vom morgendlichen Exerzieren, er scheint geschafft und ausgelaugt.
„Johnny, alter Freund, ich verstehe dich nicht“, gibt er schliesslich zurück.
„Sag mir, Jimmy, ich fühle nichts. Ich will aber fühlen, das Leben, die Freude. Es ist alles in Ordnung. Gib mir Novacaine.“
„Nein, nicht die normale Dosis“, fügte Johnny an, „alles.“
The Suburbs von Arcade Fire
In the suburbs I
I learned to drive
And you told me we'd never survive
Grab your mother's keys we're leavin'
You always seemed so sure
That one day we'd be fighting
In a suburban war
Your part of town against mine
I saw you standing on the opposite shore
But by the time the first bombs fell
We were already bored
We were already, already bored
Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling
Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling again
Kids wanna be so hard
But in my dreams we're still screamin' and runnin' through the yard
And all of the walls that they built in the seventies finally fall
And all of the houses they built in the seventies finally fall
Meant nothin' at all
Meant nothin' at all
It meant nothin
Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling
Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling and into the night
So can you understand?
Why I want a daughter while I'm still young
I wanna hold her hand
And show her some beauty
Before all this damage is done
But if it's too much to ask, it's too much to ask
Then send me a son
Under the overpass
In the parking lot we're still waiting
It's already past
So move your feet from hot pavement and into the grass
Cause it's already past
It's already, already past
Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling
Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling again
I'm movin' past the feeling
I'm movin' past the feeling
In my dreams we're still screamin'
We're still screamin'
We're still screamin'
Im Vorort, da
Lernte ich zu fahren
Und du sagtest mir, dass wir niemals überleben würden
Schnapp dir die Schlüssel deiner Mutter, wir gehen
Du schienst dir immer so sicher zu sein
Dass wir eines Tages kämpfen würden
In einem Vorstadtkrieg
Dein Teil der Stadt gegen meinen
Ich sah dich am anderen Ufer stehen
Doch zu der Zeit, als die ersten Bomben fielen,
Waren wir schon gelangweilt
Wir waren schon gelangweilt
Manchmal kann ich es nicht glauben
Ich lasse die Gefühle hinter mir
Manchmal kann ich es nicht glauben
Ich lasse die Gefühle hinter mir, erneut
Kinder wollen so hart sein
Doch in meinen Träumen schreien wir immer noch und rennen durchs Feld
Und all die Mauern, die sie in den Siebzigern gebaut haben, fallen endlich
Und all die Häuser, die sie in den Siebzigern gebaut haben, fallen endlich
Bedeutete gar nichts
Bedeutete gar nichts
Es bedeutete nichts
Manchmal kann ich es nicht glauben
Ich lasse die Gefühle hinter mir
Manchmal kann ich es nicht glauben
Ich bewege mich an den Gefühlen vorbei und in die Nacht hinein
Kannst du also verstehen,
Warum ich eine Tochter will,
Während ich noch jung bin?
Ich möchte ihre Hand halten
Und ihr etwas von der Schönheit zeigen
Bevor dieser Schaden angerichtet wird
Doch wenn es zuviel verlangt ist,
Wenn es zuviel verlangt ist
Dann schick mir einen Sohn
Unter der Überführung,
Auf dem Parkplatz warten wir noch immer
Es liegt schon hinter uns
Also bewege deine Füße vom heißen Bürgersteig und ins Gras hinein
Weil es schon hinter uns liegt
Es liegt schon, liegt schon hinter uns
Manchmal kann ich es nicht glauben
Ich lasse die Gefühle hinter mir
Manchmal kann ich es nicht glauben
Ich lasse die Gefühle hinter mir, erneut
Ich lasse die Gefühle hinter mir
Ich lasse die Gefühle hinter mir
In meinen Träumen schreien wir immer noch
Wir schreien immer noch
Wir schreien immer noch
Es war der dreihundertvierundneunzigste Tag.
Seit diesem einen Jahr und Monat, in denen ich in einem kleinen Verlag am Stadtrand arbeitete, hatte ich sie an jedem einzelnen Morgen zu ignorieren versucht: die Umrisse unseres Vorortes, die sich am Horizont abzeichneten. Nur aus diesem Winkel konnte man die unscheinbaren, heruntergekommenen Häuser meiner Nachbarn und die Straßen, in denen ich das Autofahren im gebrechlichen, rostigen Ford Cortina meiner Mutter erlernt hatte, erkennen. Die riesige Wiese, auf der wir Stunden damit verbracht hatten, die Träume in unseren Köpfen wahr werden zu lassen und die Furcht vor der unüberwindlichen Zukunft vorübergehend zu verscheuchen, war verschwunden, ebenso mein früheres Zuhause.
Der Apartmentblock, in dessen drittem Stockwerk ich die erste Geschichte geschrieben, das erste Mädchen geküsst, den ersten schändlichen Gedanken gedacht hatte, existierte schon seit vier Jahren und sechs Monaten nicht mehr. Oft dachte ich daran, wie ich damals auf meinem Balkon gestanden und neidisch auf die angrenzende Großstadt geschielt hatte.
Als ich noch so jung war. Idealistisch, querköpfig und glücklich.
In der Frühe war ich daran vorbeigegangen, den Nacken von der schweren Last gebeugt, und am Abend hatte ich gespürt, wie sich ihre unauslöschliche Präsenz in meinen Rücken bohrte.
Vom ersten Tag an.
Heute jedoch nicht.
Müde schloss ich die Augen und ließ meine Brust von der kühlen, süßen Herbstluft anschwellen. Mein Atem ging rasselnd und als er sich zu blassen Dampfwölkchen verformte, entkam mir ein knurrendes Husten.
Ein verirrtes Laubblatt tanzte und drehte sich vor mir in der Luft. Ich streckte den Arm aus und griff danach, und als es endlich aufhörte, zwischen meinen Fingern hindurchzuschlüpfen, und auf meiner Handfläche verweilte, betrachtete ich seine intensive, blutrote Farbe und die feinen Äderchen, die an die Handgelenke meiner Großmutter erinnerten, ebenso an ihre Haarfarbe, die ihr ganzes Leben lang kräftig geblieben war.
Wie von selbst glitt es nach einigen Sekunden wieder davon. Weder hatte ich die Kraft, es zu behalten, gar an mich zu binden, noch den Willen.
Meine vernarbten Hände zitterten kaum, als sie in den Untiefen meiner Manteltaschen forschend umherwanderten und endlich auf ihre ersehnte Beute stießen.
Wie an jedem anderen gewöhnlichen Arbeitstag zuvor plante ich, die zehnminütige Reise zu meinem Schreibtisch durch eine rasche Ruhepause auf der Bank, die sich am Anfang meiner Zielgerade in einem kleinen Flecken Gras befand, zu unterbrechen. Meine persönliche Oase in der Hauptstadt der Kopflosigkeit.
Sie war ein Relikt aus der alten Zeit, über und über mit Schmierereien und Einkerbungen versehen. Sämtliche Einwohner unseres Quartiers hatten sich zusammengetan, gemeinsam erst darum gebeten und dann gefleht, es möge doch wenigstens dieses eine, unverwechselbare, geschichtsträchtige Holzkonstrukt gerettet und in einen Stadtteil, wo es ganz sicher niemand beschädigen würde, gebracht werden. Wenn schon der Ort, an dem sie, ihre Eltern und selbst die Großeltern aufgewachsen waren, dem Erdboden gleichgemacht würde, so tobten sie, wollten sie doch wenigstens ein Andenken an die schlichte Harmonie, die wir für unzerstörbar gehalten hatten.
Stets hatte ich mich gern darauf niedergelassen und war mit den Fingerspitzen den glatten Maserungen nachgefahren, auf denen sich sämliche meiner damaligen Freunde verewigt hatten, und reflektierte über das, was mich beschäftigte und manchmal sogar mit meiner Zukunft zu tun hatte.
Ich klaubte die Zigarettenschachtel hervor, ließ sie aufschnappen, fischte nach einem der Stäbchen und klemmte mir dessen Ende zwischen die Zähne. Das Feuerzeug wollte nicht so recht und setzte anscheinend lieber meine Finger als das anvisierte Objekt in Brand, doch beim fünften Versuch klappte es. Der erste dunkle Rauch verschlang meine zerschundene Lunge und gelangte über meine Nase wieder ins Freie, was sich zwar scheußlich anfühlte, aber eine gute Übung zu meinem endlosen Streben nach einem schmerzlosen Selbst darstellte. Ich plante, mir so lange selbst Leid zuzufügen, bis Körper und Seele ertaubten. Bisher erfolglos.
Als sich meine entspannt geschlossenen Augen langsam wieder öffneten, war ich bereits automatisch ans Ende des verkehrsarmen Weges gegangen.
Das Tabakröllchen fiel zwischen meinen rissigen Lippen hervor und traf auf den Boden. Die Glut pulsierte noch ein wenig, bevor sie durch einen kalten Luftzug gelöscht wurde.
'Kalopsia', dachte ich. Ein Wort, dessen Ursprung im Griechischen liegt und einen Zustand beschreibt, in dem die Dinge schöner erscheinen, als sie sind.
Wenige Menschen kannten diesen Begriff, doch ich gehörte dazu. Mir kam sofort eine Bezeichnung in den Sinn für das, wonach ich mich sehnte, nämlich Illusion, eine Erscheinung, die mich glauben lassen würde, dass der Tod in keinem Fall besser sein würde als dieses Leben. Welche die zweifelnden Stimmen in meinem Kopf verstummen lassen würde, die nun laut wurden, immer lauter, sich explosionsartig vermehrten und alsbald gemeinsam in meine Ohren kreischten:
"Zu spät."
Nach einundzwanzig Schritten war das kahle Stück Erde, auf dem noch am vorherigen Tag eine leicht versehrte Holzbank gestanden hatte, aus meinem Blickfeld verschwunden; die einzige Insel des Gestern, auf der ich einen guten Blick auf Morgen hatte. Und auch dann ging ich einfach weiter, selbst als die Glastür, durch die ich an jedem anderen Morgen gegangen wäre, stummzürnend nach meiner Aufmerksamkeit verlangte.
Ziellos, dennoch angetrieben.
Ich blickte zu Boden und versah die sich vermehrenden dunklen Punkte auf dem Asphalt im Geiste mit Ziffern, bis ich bei vierhundertzwölf angelangt war und ein sanfter Nieselregen eingesetzt hatte. Er fühlte sich kühl an auf der Haut, beruhigend und verlässlich.
Das Wasser würde nicht von der Erde verschwinden, so lange ich lebte. Er würde mich nicht im Stich lassen, deshalb mochte ich ihn so sehr.
Ein Mädchen mit braunem Lockenkopf, das am ganzen Körper von Sommersprossen übersät war, betrachtete mein Gesicht mit einem versonnenen Lächeln. Sie verengte die Augen wie eine kleine Katze und ergriff meine Hand.
"Na los, Tristan. Wer die meisten Regentropfen zählt, gewinnt. So wie in alten Zeiten."
Eine tiefe, unkontrollierbare Traurigkeit drängte sich zwischen meine Rippen und machte meine Kehle eng. Ich dachte an Brody und daran, dass sie für die erste meiner etlichen Neurosen verantwortlich war.
Es war sechs Jahre, acht Monate, eine Woche, fünf Tage und dreizehn Stunden her, dass ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Der Umzug ihrer Familie sollte bloß vorübergehend sein, bis die Miete, die abrupt und rapide in die Höhe geschnellt war, wieder erträglich wurde, doch sie kehrte nicht zurück und bald taten es ihr alle Nachbarn gleich.
Die schreienden Kinder, die früher immer in den Straßen der Vorstadt gewesen waren, wurden weniger und weniger, bis ich allein zurückblieb. Manchmal erwachte ich nachts, wenn ihr Geschrei in meinen Träumen nachhallte.
"Suburban War", las ich laut. Die grellrote Wandschmiererei war am ersten Tag der Wirtschaftskrise auf dieser Mauer aufgetaucht, die ich so unter tausend anderen wiedererkannte. Ich wusste also genau, wo ich mich befand, und bei diesem Gedanken wurde ich erfüllt von einer schrecklichen, aufflammenden Furcht.
Ich tat es. Es gab kein Zurück mehr, für mich schon lange nicht.
Sechsundzwanzig Meter und ich ließ die Stadtgrenze hinter mir. Diesen Weg hatte unsere Gruppe von meist zwölf Jungen und Mädchen, die wir allesamt eng beieinander gewohnt hatten, oft bewandert, besonders am Wochenende. Wir liebten es, aus unseren beschaulichen Reihenhäusern auszubrechen und in den Farben und Lichtern der Großstadt zu ertrinken.
Wie es schien, waren die äußersten Gebiete dieses Vororts, die ich auf meinem morgendlichen Weg stets beobachtete, tatsächlich die letzten, die davon noch übrig waren. Wie ein Parasit, der in einen Körper kriecht und diesen von innen auffrisst, hatten sich die Baufahrzeuge ihren Weg vom Zentrum aus methodisch gebahnt. Die Umgebung erinnerte mehr und mehr an ein Skelett, je weiter man vordrang. Bald musste ich über größere Schuttbrocken steigen.
Da und dort sprachen Hinweise dafür, dass sich hier kürzlich schon vor mir jemand durchgekämpft hatte – manchmal zog sich sogar deutlich eine Spur über die Erde.
Mein merkwürdigerweise noch logisch arbeitender Verstand sagte mir, dass die Renovationsarbeiten des Gebiets wohl angefangen, aber dank mangelnder Zahlungsmittel nie fertiggestellt wurde, da westlich von meinem Standpunkt ein ausgebleichtes Plakat aufgespannt war, das die schwachen Umrisse einer Art Urlauberparadies darstellte. Die traumhaften Sonnenuntergänge an der Küste würde wohl kein Tourist mehr sehen.
Schlagartig wurde mir das gigantische Ausmaß des Schadens, der hier angerichtet worden war, bewusst. Zahllose Familien hatten ihre Unterkunft verloren, die vielleicht schon seit Generationen weitergegeben worden war, Häuser waren zerstört worden und die paradiesische Atmosphäre, die hier geherrscht hatte, ließ sich nicht einmal mehr erahnen.
Hier, nur wenige Kilometer vom Zentrum des Landes entfernt, existierte eine Grabesstätte meiner Kindheit und derer so vieler anderer Menschen. Und keiner, der dort lebte, wusste vermutlich davon. Waren sie so isoliert, wie wir es damals gewesen waren?
Wie vom Schlag getroffen blieb ich stehen, hielt schwer atmend inne beim Versuch, einen Blick auf das Meer zu erhaschen. Meine Sicht verschwamm und mein Herz drohte, sich zu überschlagen, weswegen ich mir schnell eine neue Zigarette anzündete. Die dichten Teerschwaden betäubten mich beinahe genug.
Das Schlimmste war, dass ich bei allem, was in meine Sicht kam, augenblicklich an etwas erinnert wurde, was mich vor all den Jahren erfreut und geprägt hatte. Nun war es zerstört, alles zerstört.
Als ich mich einigermaßen bereit fühlte, meine Reise in die Trümmer der besten Zeit meines Lebens fortzusetzen, verspürte ich keine Furcht mehr, kein Misstrauen, nichts.
"Du bist so ein Feigling."
Win feixte mich an, doch es war klar, dass er es nicht ernst meinte. Er suchte den Kitzel, die Herausforderung. Immer lebte er in den Tag hinein, nichts bereitete ihm Sorgen. Deshalb war er auch mein bester Freund.
"Das sind nicht mal zehn Meter! Hier kommen doch jeden Tag dutzende Leute her und springen hinunter. Und noch nie hat sich jemand verletzt. Es ist absolut ungefährlich, also hab dich nicht so."
"Ich weiß nicht." Zögerlich sah ich auf die steilen Klippen hinab, die unverhohlen zurückstarrten. Etwas weiter unten brachen sich aquamarinblaue Wellen an den Felsen. Win hatte recht, die Wand fiel steil genug ab, dass man sie unter keinen Umständen versehentlich streifen konnte, und das Wasser war tief.
Worauf wartete ich dann?
"Komm, wir gehen zusammen." Sie packte meine knochige Schulter und ballte die andere Hand siegesgewiss zur Faust. "Zeigen wir es ihm!"
Noch immer hielt mich irgendetwas zurück. Da beugte sie sich vor und raunte in mein Ohr, ihr warmer Atem kitzelte auf meiner Haut.
"Ich lasse nicht los, niemals. Wir schaffen das zusammen. Ich lasse dich nicht allein, versprochen."
Drei, zwei, ein Schritt und ich spürte keinen Boden mehr unter meinen Füßen.
Ich ging schneller. Bald war ich außer Atem, es kümmerte mich nicht.
In diesem Moment hielt ich mir selbst vor, was ich schon lange wusste.
Ich war vollständig verloren in meiner Vergangenheit und zerstörte mich selbst, indem ich mich dennoch davor versteckte. Auch mein Blick auf meine Jugend war in Wahrheit nichts als eine kalopsia. Schönheit, so ausgeprägt, wie ich sie in meiner Erinnerung hatte, konnte nicht in der Koexistenz von Menschen erreicht werden... Mir wurde klar, dass das, was ich suchte, selbst dann nicht zum Vorschein kommen würde, wenn ich sie nochmals erleben könnte. Sie war längst vorbei.
Im Gegenteil.
Das, was ich begehrte, lag direkt vor mir, zum Greifen nah.
Doch stand es in ihrer Macht, mich von einem kaputten, zugleich destruktiven Biest in den weltnahen, uneigennützigen, liebevollen Tristan zurückzuverwandeln, der ich einst gewesen war?
"Brody."
Zwischen den Trümmern von Neuem und Altem, zwischen Schuttbergen und dem kristallfunkelnden Meer, zwischen der Erde und dem Nichts stand eine einzelne, abgewetzte Holzbank. Die Spuren im Dreck, die zu diesem Ort führten, waren noch immer frisch.
Und auf der Bank saß, den Blick zum Himmel über dem Wasser gerichtet, eine junge Frau mit braunem, lockigem Haar und solch sommersprossiger Haut, dass sie an die Milchstraße erinnerte.
Der Blick, den sie mir zuwarf, ließ mich an eine furchtsame Katze denken. Dann wandelte sich ihr Gesichtsausdruck erst zu schierem Unglauben und dann zu einer Mischung aus Freude und Verzweiflung. Sie erhob sich und schlang ihre Arme um mich, drückte so fest zu, als wollte sie mit mir verschmelzen. Noch immer haftete der Geruch von Sommer und frischer Hoffnung an ihr.
"Du bist gekommen", sprach sie leise zu meiner Brust. "Endlich bin ich nicht mehr allein."
Meine Antwort erreichte sie nicht. Ich weinte.
"An jedem Tag meines Lebens frage ich mich, was die anderen machen", fährt sie unbeirrt fort, noch immer eng bei mir. "Ob sie es auch nie geschafft haben, diesen Ort hinter sich zu lassen. Ob sie erfolgreich sind, vielleicht sogar glücklich.
Jon, Camille, Michael, Dean, Stu, Jane, Hazel, Kat, Mary... Win. Und du, Tristan. Wir haben uns geschworen, einander nie aus den Augen zu verlieren, selbst wenn uns das Leben komplett verschlucken würde. Dennoch ist es über sechs Jahre her, dass ich irgendeinen von euch gesehen habe."
Ich murmelte erstickt die genaue Nummer und sie lächelte. "Du machst das immer noch, hm. Das mit den Zahlen."
Als ich mich einigermaßen gefasst hatte, nahm ich meinen Mut zusammen, blickte in ihre Augen, die blauer waren als das von uns unbeachtete Meer, und fragte: "Sind wir die Gewinner, weil wir das, was wichtig war, nicht vergessen haben, oder sie, die sie niemals zurückgekehrt sind?"
Sie dachte kurz nach und antwortete: "Dies ist kein Spiel. Es gibt keine Gewinner oder Verlierer. Ob es gut ist oder schlecht, dass wir Fortschritt haben und Opfer, die dafür gemacht werden müssen, weiß ich nicht."
Ich blieb stumm, überlegte, wunderte mich über das Unding ihrer Präsenz.
"Wieso hast du die Bank hergebracht?", sagte ich, plötzlich skeptisch.
"Sie hat nicht dort hingehört. Hier sollte sie stehen."
Der Regen hatte aufgehört. Die Wasseroberfläche war wieder ruhig, doch wir beide waren durchnässt.
"Und wo gehören wir hin?"
"Ich weiß es nicht. Finden wir es doch gemeinsam heraus." Das vierzehnjährige Mädchen, das ich gekannt hatte, schimmerte überdeutlich in ihr hervor. Noch immer war sie manchmal von einer kindlichen Freude erfasst, manchmal von reiner Trauer. "Den Fehler, von dir wegzugehen, werde ich nicht noch einmal machen. Schließlich habe ich in all den Jahren keinen Menschen getroffen, der mir ähnlicher war als du, damals wie heute, so scheint es."
Ich nickte.
"Diesmal bleibe ich. Ganz sicher."
Und ohne uns auch nur einen Meter voneinander zu entfernen, harrten wir auf dieser Bank aus, bis die Sonne verschwunden und das Meer zu einer zähflüssigen, dunklen Masse geworden war.
Ihr leeres Versprechen hing in der Luft wie ihr sommerlicher Duft, der Duft einer Erscheinung, der ich mein Leben lang nachgejagt war.
Wir bewegten uns nicht von der Stelle.
[/tabmenu]
Denkt daran: heute um 23:59 Uhr ist DL der ersten Runde, meine lieben Finalisten! Ich habe nämlich erst circa die Hälfte der Abgaben erhalten.
Erstausstrahlung D: 21.11.2013 (7MAXX), J: 21.03.2013
Zu Beginn sieht man Ash und seine Freunde wieder auf der Wiese stehen und man kann Ash dabei beobachten, wie er erneut über N nachdenkt. Er ist der festen Überzeugung, dass dieser ihn verstehen wird, wenn sie sich das nächste Mal treffen. Kurz darauf macht Milza die drei Freunde auf das große Gebäude im Hintergrund aufmerksam und zusammen machen sie sich auf den Weg dorthin.
Die Team Plasma Rüpel erklären, dass sie N nicht mitnehmen konnten und erwähnen auch Ash und sein Pikachu, wobei sie nur von „einem Jungen“ reden, der N geholfen hat zu fliehen. Kaum endet der Bericht, erscheinen Jessy und James und ziehen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Sie werden angegriffen, weichen jedoch aus und fliehen. Die Team Plasma Rüpel verfolgen die Beiden, wobei Mauzi und Achromas zurück bleiben.
Mauzi teilt Achromas mit, dass sie nicht an den Daten der Maschine interessiert sind, sondern an Achromas selbst. Dieser lacht daraufhin, entschuldigt sich jedoch zeitgleich und will wissen, was Mauzi genau damit meint.
Inzwischen machen Ash und Co. eine Essenspause, in der sie all ihre Begleiter an die frische Luft lassen.
Mauzi bewundert die Maschine, die Pokémon manipulieren kann. Achromas ist daraufhin verwundert, antwortet allerdings Mauzi, dass er ihn für sein weiteres Experiment benutzen möchte. Als Gegenleistung dafür, soll er allerdings zu Team Rocket gehören – daraufhin geben sich die Beiden die Hand.
Jessy und James fliehen derweil weiter vor den Team Plasma Rüpeln und locken diese in eine Falle. Sie werden von einer Art Energiefeld gefangen gehalten, wodurch es Team Rocket ermöglicht, wieder zu Mauzi zurückzukehren.
Ash und Co. wollen derweil wieder aufbrechen und rufen ihre Pokémon zurück. Einzig allein Ferkorkel bleibt draußen und scheint ein Problem zu haben, da es auch nichts von seinem Fressen angerührt hat und seine Feuerangriffe ungewöhnlich schwach sind.
Währenddessen startet Achromas das Experiment mit Mauzi. Mauzi denkt sich im Stillen, dass die Maschine keinen Einfluss auf ihn haben wird und fängt an, gedanklich Voltilamm zu zählen. Allerdings verstärkt Achromas kurz darauf die Maschine, womit Mauzi keineswegs rechnet, schließlich die Kontrolle über sich verliert und vorn über kippt.
Zum ausführlichen, bebilderten Episodenbericht im Bisafans TV-Guide …
Interessante Frage eigentlich, da ich mich sofort wiedererkannt habe, haha. Es ist natürlich immer fraglich, ob das sonderlich förderlich für eine Geschichte ist, aber dazu gleich mehr. ~
Was sagt ihr denn dazu? Wenn man unbedingt weiterschreiben will, sollten diese neuen Ideen nicht im Weg stehen? Oder können sich diese spontanen und neuen Idee als Eröffnungen für eine gänzlich andere Geschichte entpuppen?
Was eine lange Fragestellung, wth. Nun ja, die beiden (okay, 's sind eigentlich mehr als zwei, aber ihr versteht mich schon) Fragen kann man nicht wirklich voneinander trennen, weswegen ich sie auch zusammen beantworten werde. Zunächst einmal sind Ideen an sich ja nichts Schlimmes; ganz im Gegenteil, sie sind eigentlich das Wichtigste an einer Geschichte bzw. beim Schreiben eben dieser. Anders könnte man sich ja schlecht darauf einlassen und weiterschreiben. Ich zumindest nicht, weil ich nicht sonderlich der Fan von "alles durch planen" bin, mal ganz davon abgesehen, dass ich das sowieso nie einhalte, haha. Und da sind wir auch beim Thema: ich kann mich an keinen sturen Plan halten, weil ich immer wieder neue Ideen bzgl der Handlung bekomme. & ja, manchmal stehen eben diese Idee mir auch ganz schön im Weg, da ich sie so, wie sie mir spontan eingefallen sind, nicht unbedingt mit einbauen kann. Aber ich sage es auch mal so: je mehr Ideen man bekommt, desto ... na ja, tiefgründiger wird die Geschichte für mich. Oder anders ausgedrückt: je mehr spontane Ideen hinzu kommen, desto mehr verändert sich die eigentliche Geschichte. Und ja, ich habe viele spontane Einfälle, was nicht zuletzt dazu führt, dass ich die FF meist komplett umkrempeln muss... *sigh* nur manchmal nervt es mich auch, immerhin kommt man so nicht unbedingt zu einem Ende, haha.
Worüber erhaltet ihr eure Geisteseinfälle?
Größtenteils von Fandomcharakteren, die ich meist auch fangirle. Klingt komisch, ist aber so. Ihr Schicksal, Verhalten oder Handeln bringt mir oft sehr viele Ideen für meine eigenen Charaktere, weswegen sie meist auch eine sehr weitgefächertePersönlichkeit haben. Ich weiß nicht, mich inspieren Charakte ganz einfach oder besser gesagt ihre Geschichte. Ich kann es nicht mal richtig erklären, aber wenn ich beispielsweise an einer FF A schreibe und mir ein neues Fandom vor die Füße purzelt, dann kann ich mit 100%iger Wahrscheinlichkeit sagen, dass a) die FF vollkommen anders werden wird und b) einige der vorkommenen Elemente des Fandoms in meiner FF wiederzufinden sind, haha. Dadurch habe ich übrigens schon zwei FFs abbrechen müssen *hüstel&grummel* Aber wozu gibt es Neuauflagen - denn genau das wird es bald bei mir geben. Und halleluja, fünf Fandoms, die nicht verschiedener sein können (bzw. deren Charaktere), werden indirekt ihren Platz dort finden. *lach*
Allerdings bekomme ich manchmal auch durch Lieder plötzliche Geistesblitze. Meist ist es eine einzige Zeile im Lied, die mir diese beflügelte Idee entgegen schmeißt und ich bin darüber, anders als bei den Fandomattacken, immer dankbar. Hach ja, was würde man nur ohne Musik machen.
Sind die meisten eurer Einfälle gleich wieder verworfen?
Ich denke mal, man konnte weiter oben die Antwort bereits rauslesen: Nein, in 99,9% der Fälle keinesfalls. Was daran liegt, dass es meist richtige Monstereinfälle sind, die eine ganz schöne Tragweite einnehmen können, aus diesem Grund kann ich sie gar nicht so schnell verwerfen. Die 0,1% sind übrigens Fangirlgedanken, die so in der Art nicht unbedingt vorkommen, weil sie ... na ja, stures Fangirling halt. xD
Fesseln sie euch so sehr, dass ihr sie unbedingt weiter ausführen wollt, eher ihr das Aktuelle eurer Geschichte weiterschreibt?
Wenns die 99,9% sind dann auf jeden Fall, haha. Sie lenken mich verdammt ab von der aktuellen Handlung der Geschichte, weswegen es mir meist sehr schwer fällt, weiterzuschreiben. Glücklicherweise habe ich mir nun allerdings angewöhnt, mir erst Monatelang (!) Ideen zu einer FF zu machen und ggfl auch auf andere Fandoms (*hüstel*) zurückzugreifen, damit mir diese dann im späteren Verlauf nicht mehr im Weg stehen können. Aber früher ... oh ja, da haben mich spontane Ideen wirklich extrem abgelenkt, was einmal wirklich dazu geführt hat, dass ich nicht mehr weitergeschrieben habe. Was ich im Nachhinein wirklich sehr schade fand... man kann wohl sagen, dass ich dazu neige, mir immer und immer wieder Gedanken zum Verlauf der Geschichte zu machen und dadurch auch immer wieder neue und interessante Gedankenblitze zu bekommen. Hach ja, stures Plotten und ich sind wohl wie Wasser und Feuer. xD
~ Liz
[Blockierte Grafik: http://th00.deviantart.net/fs7…_pengosolvent-d6ptziw.png]
Quelle
Huhu,
also was den Newsletter angeht: würde ich befürworten. Ich habe nämlich kaum mitgeschnitten, dass der FC neu eröffnet wurde. Bzw. habe ich das schon, klar, aber in meinen Gedankengängen ist es immer weiter in den Hintergrund gerückt, sodass ich es irgendwie total vergessen habe. Vlt. geht es den anderen ja auch so, wer weiß. ^^'
»Welche sind eure Lieblings-Pokemon aus X/Y?«
Ich muss zugeben, dass ich anfangs nicht davon ausgegangen bin, dass es mir in der neuen Gen. passieren wird, dass ich ein neues Lieblingspoki dazu gewinnen würde. Aber wie man sich doch täuschen kann! Es gibt einige, die ich wirklich ins Herz geschlossen habe, haha, entgegen jeder Erwartung.
UHaFnir ♥. Omg, omg, omg! Ehrlich, ich liebe dieses Drachenpokémon! Allein seine Vorentwicklung Ef-Em war schon göttlich, aber UHaFnir mag ich, im Gegensatz zu vielen anderen, noch ein bisschen mehr. Die Art und Weise wie es fliegt und einen anguckt, wenn man die volle Herzchenanzahl im Poké-Ami hat, ist einfach nur göttlich! Ich könnte wirklich stundenlang auf den kleinen Bildschirm starren und mein Bebi anfeuern zu kämpfen oder es streicheln.
Calamenero. Gosh, die Entwicklung dazu ist ja auch mal was vollkommen Neues, haha. Aber auch allgemein hab ich dieses Pokémon unsagbar gern, allein weil ichs von Maike rübergetauscht bekommen und es dann auch trainiert habe & es so gut wie immer mit im Team dabei ist. Ich finde irgendwie die Farbe richtig interessant... ich weiß auch nicht, insgesamt hat mich das Pokémon einfach unglaublich begeistert!
Tandrak. Seepferdchen des Todes! Haha, Spaß beiseite. Anfangs war ich gar nicht mal so angetan von dem Vieh aber dann habe ich es aus Zufall getauscht bekommen und gedacht: Ach egal, trainier es halt mal. Joar, und dann hat es mir mehrmals den Arsch geretten in der Top Vier und da musste ich es dann einfach gern haben, haha. Außerdem - im Nachhinein - finde ich das Artwork auch super und es sieht zudem richtig faszinierend aus.
Yveltal. Jau, ich mag es noch immer mehr als Xerneas, bam. Mein eigenes Yveltal habe ich auch unglaublich lieb gewonnen, weil es einfach mal alles und jeden verpulverisiert, selbst Feenpokémon. Außerdem ist es im Poké-Ami auch genial, haha. Besonders wenn es die Schnauze aufmacht *lach* ♥
»Welche sind eure Lieblings-Mega-Pokemon?«
Ich war ja irgendwie gar nicht so der Fan von den Mega-Entwicklungen... joar, bis ich dann mein Lohgock und Glurak hatte, haha. Anfangs dachte ich mir: hm, was soll das eigentlich schon wieder, Nintendo? Aber mit der Zeit habe ich meine Meinung dann doch grundlegend geändert. *lach*
Lohgock. Einfach. Weil. Es. Geil. Ist! Oh man, ich liebe die Megaform von Lohgock, aber das liegt wohl größtenteils daran, dass ich das Poki an sich auch richtig gern habe, haha. Ich war ja schon ganz aus dem Häuschen, als ich mein Flemmli bekommen habe. xD Aber als ich dann auch noch mitgeschnitten habe, dass das Poki ne Megaentwicklung hat wars dann vorbei, haha. Mein Mega-Lohgock hat bisher auch noch niemand besiegen können und darauf bin ich auch mehr als stolz. ♥
Glurak Y. Ich bin ganz ehrlich: Das Y-Glurak mag ich einfach mehr. Zwar ist Typ Drache bei dem anderen schon ganz nice aber... irgendwie gefällt mir das Artwork nicht so extrem wie bei Y, aber das ist wohl Ansichtssache, haha. Und Geschmäcker sind ja bekanntermaßen auch verschieden. Besonders genial finde ich die Fähigkeit Dürre von dem Glurak-Y, das ballert einfach mal extrem mit dem Spez.Angriff und Feuerattacken. Ich erinnere mich noch an meinen Kampf gegen Irves (Hi ♥), bei dem ich nur noch Glurak hatte und gegen Bisaflor und Lucario kämpfen musste. Beide weg mit einem Angriff, haha. Einfach genial das Vieh!
Gengar. Ich bin seit Neusten ja sowieso schon ein Fan von Gengar geworden /kawarumeigentlich und fand dann dementsprechend auch seine Megaform echt interessant. Zwar ist die Verteidigung echt nicht die Beste aber die Kombi mit meinem UHaFnir ist dann meist echt tödlich, haha. Außerdem finde ich auch das Artwork von Gengar sehr gelungen, so ... geheimnisvoll. Zwar blöd, dass die Bodenimunität weg ist, aber hey, es sieht einfach cool aus.
Absol. Das sieht einfach ma nur extrem toll aus mit den Flügeln. Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen, haha. Ich mags einfach sehr!
Ja, Guardevoir, Garados und Pinsir sind nun nicht so die Überflieger geworden... zumindest nicht in meinen Augen, haha.
»Wie setzen sich eure Teams zusammen?«
Ähnlich wie bei Narime habe ich meist immer einen VM-Sklaven mit dabei, haha. Das allerdings nur zweitweise bzw. so lange, bis ich ihn nicht mehr brauch. ^^'
[Y] Flugpokémon-Team:
Yin (Yveltal) | Lv. 93
Aero (Washakwil) | Lv. 70 / Skyez (Staraptor) | Lv. 68(wechselt hier immer ma wieder)
Flameyn (Glurak) | Lv. 87
Tzuki (UHaFnir) | Lv. 95
Thunder (Zapdos) | Lv. 74
Antarctica (Arktos) | Lv. 78
[Y] Normales Team:
Kyiotzuo (Lohgock) | Lv. 100
Yin (Yveltal) | Lv. 93
Ginquia (Gengar) | Lv. 89
Akio (Calamanero) | Lv. 73
Tzuki (UHaFnir) | Lv. 95
Shatterenz (Quajutsu) | Lv. 89 / Tandrak (Tandrak) | Lv. 75
Ja, haha, sehr Schwächenlastig. Aber da ging es mir einfach um meine Lieblinge. Außerdem ändert sich das Team auch recht oft. ^^
[X] Team in Planung:
Fynx
Ef-Em
Voltilamm
Lapras
Piondragi
?
Phew, das wars dann auch erst einmal von mir an der Stelle. ^^' Ich hoffe einfach mal, dass der FC hier nun wieder etwas belebter wird. :3
~ Liz
[Blockierte Grafik: http://4.bp.blogspot.com/-0czMOzKdigU/USm1BWmvQxI/AAAAAAAAAvo/BubmzJSd5DY/s640/tumblr_m88l7yzr6U1robctgo1_500.gif]
»Wenn du dich verlierst, wird dein Mut auch mit dir sinken.«
Huhu!
Dieses Mal beginne ich einfach mal mit einem Zitat, haha. Man soll ja schließlich kreativ bleiben, gell? & Nico, du Blödi, ich freue mich immer, wenn du was im FC schreibst, aber es gibt auch eine Zeichenbegrenzung der Post, die man einhalten sollte. *knuff* Übrigens ganz viel Glück bei deinem Vorabi! Schaffst du schon, haha.
_____D I S K U S S I O N
Zitat von TendoDennoch muss ich zugeben, dass's mir echt unrealistisch vorkommt und einfach nicht zur Storyline passen würde
Genau das ist das Problem in meinen Augen.
Ich habe langsam das Gefühl, Kishi macht da irgendwas, hauptsache es passiert etwas. Ich mein, warum arbeitet man denn weiß ich wie viele Monate auf das Finale eines ganzen Manga/ Anime hin? Damit man am Ende alles über den Haufen wirft und eine sinnlose Handlung nach der nächsten bringt? Also ich weiß echt nicht, für mich ist das irgendwie unverständlich, allein weil es eben absolut unlogisch in Anbetracht der Tatsache, dass Obito mit der gesamten Welt abgeschlossen hat, ist. Gut, er sieht sich selbst in Naruto und er wird auch gut bequatscht im Moment, aber dadurch ändert sich doch nicht ein gesamter Charakter von heute auf morgen. Das hat mich schon bei Nagato damals verwirrt; ich habs dann allerdings hingenommen, weils da eben noch okay war und man sich dachte: Gut, Naruto hat es geschafft /bla. Aber ... wie oft will Kishi das jetzt noch abziehen? Kishi, please...
Joar, Kakashi. Man dachte ja schon fast, dass er vergessen wurde, haha, aber scheint ja dann doch nicht der Fall gewesen zu sein. Fands nur etwas seltsam, dass er mal eben nen Faden und ne Nadel dabei gehabt hat... aber okay, dass Thema Logik haben wir ja bereits abgeschlossen, haha. Ich frage mich momentan nur ernsthaft, was aus der ganzen Situation da werden soll, denn es wird gewissermaßen immer schräger. *sigh*
Zitat von TendoIch schätze auch, dass Kishi ihn vielleicht nur "gut" machen will, da ihn so viele Leser Fangirlen/boyen
*hust* Nein, ich fühle mich nicht angesprochen oder so. :3
Manga'le hört sich echt besser an, aber was solls.
Joar, Itachi ft. Sasuke. Echt nicht schlicht! Also ich muss ehrlich zugeben, dass es sehenswert war, da wieder die Parallelen zum Manga erkennbar waren. Selbst die Vergangenheit von kabuto war recht interessant - ja, richtig gelesen. Auch wenn ich Kabuto nicht im Geringsten leiden kann, so fande ich seine Geschichte doch recht anschaulich. Lag wohl hauptsächlich daran, dass man das erste Mal wirklich was über ihn erfahren hat. Meist werden die ganzen Charaktere ja nur oberflächlich beleuchtet, sodass man ihre Beweggründe eigentlich gar nicht versteht. Finde ich persönlich immer sehr schade, immerhin fehlt da dann auch etwas die Charaktertiefe, aber well.
Itachi und Sasuke an sich waren echt putzig. Besonders, wenn man merkt, dass Sasuke seinem großen Bruder immer noch ganz klar unterlegen ist, haha. & die abschließende Szene... halleluja. Das kann echt was werden, wenn ich daran denke, wies im Manga aussah...
...und weiter gehen wird! Ghad, nicht mehr lange und man wird erfahren, wer hinter Tobis Maske steckt, ha ha ha. Ich freue mich schon auf die Folgen, oh jaa...! *o*
»Welchen Charakter mögt ihr gar nicht?«
Kabuto, Orochimaru & Danzo. Am Meisten kann ich allerdings Danzo nicht leiden. Warum? Nun ja, entweder sie sind mir durch ihre gesamte Art (Danzo) einfach absolut unsympatisch oder aber ihr Auftreten (Kabuto & Orochimaru) ist mir suspekt. Ich mein, Schlangen an sich sind vollkommen okay, keine Frage, aber wie das dann bei den Beiden verwenden wird, ist es in meinen Augen einfach nur noch creepy. Wobei ich echt zugeben muss, dass Orochimaru noch einen ganz interessanten Charakter hat, beachtet man auch sein Verhalten im vierten Ninjaweltkrieg. Aber an sich... nwah, ne. Da sind die Beiden schon echt Personen, die ich nicht unbedingt haben muss im Manga/ Anime. Letzteres wohl eher, da man dort ja mehr von den Personen an sich mitbekommt, haha.
& Danzo... ich kann den einfach nicht ab. Die Vergangenheit von ihm mag vlt. etwas traurig sein (nja, nicht mal das so wirklich), aber wie er sich dann in Shippuuden gibt? Nein. Ich meine, womit hatte er alles was zu tun? Uchihaclanausrottung, Tod von Yahiko, Uchihaaugenklauen... Ähm, ja. Nicht so die Taten, die man unbedingt gut finden kann in der Handlung. Und so wirklich a la "Ich bin nur für das Wohle von Konoha!" ist das auch nicht in meinen Augen. Das mit dem Uchihaclan kam ja eigentlich nur, weil sie die gewissermaßen auch abgeschoben und misstraut haben. Würd ich auch nicht so toll finden, wenn man eigentlich davon ausgeht, zusammen in einem Dorf zu leben und sich einander zu unterstützen. Und nur weil vlt. ein Uchiha mal was getan hat, muss gleich der gesamte Clan darunter leiden? Hm. Ist mir irgendwie schleierhaft, vorallem das Verhalten von Danzo dazu.
So, das wars an der Stelle wieder von mir, hehe. :*
~ Liz
Saisonfinale: Runde Eins
[tabmenu][tab=Informationen]
Information | Vote
Willkommen zur ersten Runde des Saisonfinales der Wettbewerbssaison 2013.
In der ersten Runde des Finales dreht sich alles um Lieder und dazu passend verfasste Geschichten - also: schreibt eine kurze Geschichte zu selbst ausgewählten Lyrics. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich dabei um Lyrics aus einem deutsch- oder anderssprachigem Lied handelt. Verpflichtend ist dabei nur, die verwendeten Lyrics und das Lied in der PN mit eurer Abgabe mit anzugeben, damit sich jeder ein ungefähres Bild machen kann. Es ist dabei egal, ob ihr daraus eine traurige, liebliche oder dramatische Geschichte macht, des Weiteren spielt es auch keine Rolle, ob ihr ein Fandom verwendet oder nicht (solltet ihr eines verwenden, ist dies ebenfalls in der PN anzugeben).
Denkt daran: der Pokémonbezug ist beim Saisonfinale frei wählbar in einer der drei Runden einzubringen, deshalb solltet ihr dies beim Verfassen eures Textes beachten. Wichtig ist ebenfalls, dass ihr die Form-/Formatierungsregeln einhaltet, die weiter unten aufgeführt werden, und dass die kurze Geschichte zu euren ausgewählten Lyrics passt.
Eure kurze Geschichte darf nicht mehr als 2500 Wörter (inklusive Titel) umfassen. Dabei ist die Zählung der Website Woerter-zaehlen.de verbindlich.
Schickt eure fertigen Abgaben bis zum 23.11.2013 um 23:59 Uhr per PN an mich, Mrs. Platinum.
Ihr habt die Möglichkeit eure Texte per EMail abzugeben: Sendet dafür eine Mail mit eurer Abgabe und eurem Usernamen an folgende Adresse: fanfiction@bisaboard.de.
Falls ihr noch Fragen haben solltet, könnt ihr diese direkt in diesem Topic stellen. Wir bitten euch die Beantwortung aller Fragen dem Fanfiction-Komitee zu überlassen, um falsche Aussagen oder Verwirrung zu vermeiden.
[tab=Abgaben]
Anzahl der Abgaben: 6
[/tabmenu]
Zitat von CáithlynWie sieht das eigentlich mit den Wortbegrenzungen aus? Ihr müsst keine Zahl nennen, sonst könnte man ja schon vorarbeiten, ich möchte mich nur schon etwas darauf einstellen, ob es mehr Wörter sein werden oder es gleich bleibt.
Wird vorrausichtlich wieder erhöht. Zumindest ist es bei der ersten Runde der Fall. :]
/schon mal Spoiler, aber Runde Eins kommt ja sowieso in ein paar Stunden
Zitat von BastetIch mag solche Plotelemente nicht, weil sie die gesamte Handlung ins Lächerliche ziehen.
^thats it. Wie ich immer Bastet zitiere... haha, sorry. ^^
In meinen Augen sagt dies genau das aus, was ich mir wirklich jedes Mal denke, wenn in einer Geschichte mal wieder irgendwas 'ungeschehen' gemacht wird. Ich meine, wie sinnig ist es denn bitte, wenn ein Charakter die gesamte Handlung auf seinen selbstausgewählten Weg wandelt, sich allen Herausforderungen und Problemen stellen muss und dann am Ende alles vollkommen gleichgültig ist, weil er in der Zeit reist bzw. all diese Gegebenheiten unwirksam macht?
Junge, was würde ich für so'nen Reset Button im echten Leben geben, lmao. Spaß beiseite. Ich finde es irgendwie wichtig, dass Charaktere in einer Geschichte, nicht alles über den Haufen werfen können, damit sie irgendwas in ihrer Vergangenheit gerade biegen können. Ich mein, was ist da dann bitte mit der Charaktertiefe und ihrer Veränderung im Verlaufe der Geschichte? Autsch, wenn ich daran denke, was ein psychisch labiler Char machen würde, wenn dieser dann alles rückgängig machen kann, was er getan hat... mal davon abgesehen, dass er das wahrscheinlich nicht mal vor hätte, hm - egal, darum gehts grad nicht. Jedenfalls... ich finde, solch eine 'Zeitreise' (oder was auch immer) zerreißt die gesamte Handlung.
Aber (!) wenn es beispielsweise ein storybindenes Element ist, dann will ich an der Stelle nichts gesagt haben. Immerhin gibt es ja Geschichten, in denen es prinzipiell um Zeitreisen oder dergleichen geht. Nur diese... random-Einsätzerei ist in meinen Augen lächerlich und unnötig.
~ Liz
Hallo,
wir möchten hiermit ankündigen, dass wir nun nach langer Zeit diese Aktion einstellen werden.
Die Idee einer offenen Fanfiction an sich mag wohl von jedem unkompliziert und korrekt aufgenommen worden sein, jedoch haben sich in den letzten Monaten nur fünf User dafür bereit erklärt, bei dieser Aktion aktiv mitzuwirken. Da wir aufgrund solcher verschwindend geringer Aktivität keinen Grund mehr sehen die Topics gepinnt zu lassen, werden wir die Aktion nun beenden und ins Archiv verschieben, sodass wir uns auf weitere Ideen und Vorschläge konzentrieren können.
Wer Spaß an dieser Art von FFs hatte, der kann natürlich auch noch einmal gerne in unserem RPG-Bereich des Forums nachsehen. Dort werden in ähnlicher Form Texte geschrieben und wem dieses Topic hier gefallen hat, dem werden auch sicherlich die Themen dort sehr entgegenkommen.
Wir bedanken uns bei Cáithlyn, Onee-chan, Galahad, nochmal Cáithlyn, Tungsten und Kleio für ihre Bereitschaft, etwas zu der Aktion beigetragen zu haben. Eure Texte sind und waren echt lesenswert. Wir hoffen, dass man diesen Schritt nachvollziehen kann und wir euch bei anderen Aktionen begrüßen dürfen.
~ Euer Fanfictionkomitee
in :]
[Erstausstrahlung D: 14.11.2013 (7MAXX), J: 14.03.2013]
Die Folge beginnt damit, dass man Jessy, James und Mauzi dabei beobachtet, wie sie nach unseren Freunden suchen, dabei wird ihre Suche durch einen dichten Nebel erschwert. Als dieser sich lichtet, erkennt Team Rocket, dass sie sich vor einem Sumpf befinden und ein unbeschwertes Weitergehen nicht möglich ist.
Wenig später sieht man N befindet in einem kleinen Teich und wie er durch eine mystische Kraft geheilt wird. Es tauchen zwei neue Gesichter auf: Helena und Verbana, die N zu kennen scheinen, welche Ash und seine Freunde dann darauf hinweisen, dass diese den Ort verlassen sollen, da es ein Ort für Pokémon ist, die von Menschen schlecht behandelt worden sind und ihnen deswegen kein Vertrauen mehr schenken. Kurz bevor dies allerdings geschieht wacht N auf und erklärt Helena und Verbana, dass Ash und Co. seine Freunde sind und bleiben sollen. Desweiteren sagt er, dass Ash und seine Freunde zu ihren Pokémon ein starkes Band haben und freundschaftlich miteinander umgehen. Helana und Verbana können es daraufhin kaum glauben, dass die Pokémon unseren Freunden so viel Vertrauen entgegen bringen.
Kurz darauf betreten sie ein Haus, was sich als Zuhause N’s entpuppt und gleichermaßen ein Ort für verletzte oder zurück gelassene Pokémon darstellt. Man sieht ein Dusselgur, wie es glücklich angeflogen kommt und sich auf Ns Arm setzt. Als Lilia ihm daraufhin Hallo sagen will, wehrt sich das Vogelpokémon wütend gegen die Annäherungsversuche und fliegt kurz darauf davon. N erzählt Lilia dann, dass es schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und das es aus diesem Grund kein Vertrauen mehr zu ihnen fassen kann.
Nachdem unsere Freunde in dem vom N bewohnten Haus zur Ruhe gekommen sind, erzählt N ihnen von seiner Vergangenheit bzw. Kindheit und warum er durch die Gegend reist, um Pokémon zu helfen. Dabei finden sie heraus, dass N in direktem Kontakt zu Team Plasma stand und er ihr Anführer werden sollte. G-Cis anfänglich geäußerte Pläne stellen sich im Nachhinein als Lügen heraus, wodurch N letztendlich klar wird, dass er etwas gegen G-Cis' Pläne unternehmen muss. Aus diesem Grund reist er durch die Gegend, um herausfinden zu können, was Team Plasma vor hat. Er berichtet zudem, dass er vor zwei Jahren das legendäre Pokémon Reshiram gesehen hat, als er einer Zeromonie beiwohnen sollte. Reshiram hat allerding den gesamten Palast in Flammen aufgehen lassen und N konnte am Ende nur von Helena und Verbana gerettet werden, da die Beiden die einzigen waren, die zu diesem Zeitpunkt noch vor Ort waren.
Nach dem Gespräch werden Ash und Co. erneut von Helena und Verbana aufgefordert, den Ort am nächsten Tag zu verlassen.
Zum ausführlichen, bebilderten Episodenbericht im Bisafans TV-Guide …
[Erstausstrahlung D: 20.11.2013 (online)/ J: 02.10.2013 (TV Tokio)]
Rot erzählt, wie er den Farborden von Erika erhalten und wie er Pokémon aus einem Team Rocket Versteck befreit hat. Zudem ist er dort das erste Mal auf den Boss von Team Rocket gestoßen, wobei sie zu diesem Zeitpunkt nicht gegeneinander gekämpft haben. Wenig später erhält Rot die Pokéflöte und weckt mit ihr das schlafende Relaxo auf, um es schließlich auch zu fangen. Desweiteren erhält er von einem Angelprofi eine Angel, fordert kurz darauf Koga, den fünften Arenaleiter, heraus und erhält auch den Seelenorden. Auf seiner Reise trainiert Rot immer intensiver mit seinem Glutexo, bis dieses sich schließlich weiter zu Glurak entwickelt.
Als Rot in Safronia City ankommt, trifft er zunächst auf Blau und zusammen mit seinem Rivalen hilft er einer Frau, vor Team Rocket Rüpeln zu fliehen. Als sie sich in Sicherheit befinden, erfährt Rot, dass es sich bei der Frau um die Sekretärin des Präsidenten der Silph Co. handelt. Sie berichtet davon, wie Team Rocket ihre Forschungen bezüglich des Meisterballs, dem besten Ball, der jedes Pokémon beim ersten Versuch fängt, für sich zu nutzen und schließlich zu Ende zu bringen. Dabei werden viele wilde Pokémon für Experimente missbraucht.
Aus diesen Gründen versucht die Sekretärin, Hilfe zu finden und macht sie auf den Weg zur Polizeistation von Safronia City. Allerdings patrollieren direkt vor dem Gebäude zwei Rocket Rüpel, weswegen sie unmöglich ins Gebäude gelangt. Rot bittet daraufhin Blau, anstelle der Frau zur Polizei zu gehen, damit er ihnen über die Machenschaften Team Rockets berichten kann. Blau wendet sich allerdings ab und will gehen, mit der Aussage, dass er für sowas keine Zeit hat, da er schließlich der Pokéchamp werden möchte. Wütend packt Rot seinen Rivalen am Kragen und teilt ihm unverwandt mit, dass er sich nicht als Trainer - schon gar nicht als Champ - bezeichnen kann, wenn er nicht einmal in der Lage ist, Pokémon das Leben zu retten. Wiederwillig stimmt Blau Rots Bitte dann doch ein und sagt, dass er zur Polizei gehen wird.
Rot entgegnet daraufhin, dass er selbst die Silph Co. stürmen wird, um den Pokémon zu helfen und den Machenschaften von Team Rocket entgegen zu wirken.
Zum ausführlichen, bebilderten Episodenbericht im Bisafans TV-Guide …
Huhu, meine lieben Leser :3
Yay, ich habe es mal wieder geschafft, einen neuen Text zu verfassen. Diesmal wieder ein Drabble, weil mich die Art von Text irgendwie momentan sehr reizt. Das Thema ist wieder sehr ... joar, man könnte sagen 'emotional', da es sich wieder einmal mit den zwei stärksten Gefühlen eines Menschen auseinandersetzt: Liebe und Hass. Zudem sind es teilweise auch meine eigenen Gedanken bezüglich gewisser Umstände. ~ Aber nyu, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen des Drabbles!
Würde mich über Rückmeldungen natürlich wieder sehr freuen. ♥
Na Süßi :*
Wieder vielen Dank für dein super schönes Kommentar! & yay, mein Perfektionismus freut sich immer wieder über dein Feedback (*hust* oder besser gesagt über deine Spoiler xD). Jedenfalls... jap, der Prolog ist nicht der Längste, aber ich bin der Meinung, dass es bei ihnen nicht wirklich auf die Länge ankommt, sondern das sie das beim Leser auslösen, was ein Prolog sollte: das Interesse wecken. Da kann der Text noch so lang oder kurz sein, es kommt einfach auf den Inhalt an, haha. Aber ich hab dich ja verstanden, hehe. & wtf, danke für das Lob. ;o Ich selbst bemerke das irgendwie nie so richtig, wenn ich meine Texte schreibe, haha, ich ... schreibe einfach. xD
Was die Beschreibungen betrifft ... jeah, das ist momentan (bzw. bei einigen meiner Texte) mit mein größtes Problem; ich liebe es nämlich einfach, Dinge zu beschreiben. Aber ich werd - auch wenn das hier 'nen alter Text ist - in Zukunft darauf achten, es nicht zu extrem zu gestalten. Danke, für den Hinweis! :*
& am Ende kann ich nur sagen: Dankidankidanki für dein Feedback, Süßi. ♥
~ Lizi
Sag mir, wie fang ich an? Mit welchen Worten drücke ich aus, was am Besten zu uns passt? Wo sollen mich diese Gedanken hinführen - vielleicht zu dir zurück? Oder führt es mich nur ein weiteres Stück von dir weg? Du warst mein schönster Traum. In all dem Chaos zwischen uns seh‘ ich noch immer einen Funken Sinn. Doch in Wirklichkeit weiß ich nicht, was ich denken soll. Über uns zwei und ob man uns noch eine Chance schenken darf. Wie hat all dies angefangen? Ach, ja: der Satz, der uns treffend beschreibt:
„Auf die Liebe folgt der Hass.“