Beiträge von Faolin

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    Mhh, mich beeinflusst das Wetter wohl eher dahingehend, was für Ideen mir in den Sinn kommen. Manchmal ist die Art, wie die Sonne durch die Blätter scheint oder sich durch einen wolkenbedeckten Himmel kämpft, für mich inspirierend; ein kleiner, eingefangener Moment. Ich bin aber nicht abhängig vom Wettergeschehen, ich finde es toll, auch im heißesten Sommer Szenen zu schreiben, die im Schnee stattfinden zum Beispiel, das gehört für mich zum Schreiben dazu, die Gedanken einfach ganz woandershin schweifen zu lassen und der Fantasie keine Grenzen zu setzen.
    Ansonsten neige ich schon eher dazu, melancholische oder traurige Texte zu schreiben, wenn es regnet oder draußen düster ist, zumindest lasse ich mich dann gerne darauf ein. Dass es dann mit dem Schreiben besonders gut klappt, ist mir aber noch nie aufgefallen. ^^' Manchmal wollen die Worte einfach nicht, da helfen auch keine Regentropfen für die passende Atmosphäre.



    Gracidea

    Na dann mache ich wohl mal den Anfang mit diesem Vote, ich hoffe, bis zur Deadline kommen noch einige nach! :3


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    K o m m e n t a r e


    01 - Gedankengefängnis
    Mh, ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mich dieser Titel anspricht und inwiefern er zu dieser Abgabe passt, aber das werde ich wohl nach dem Lesen genauer wissen. In meinen Augen klingt der Einworttitel etwas gequetscht, vielleicht hätte Gefängnis der Gedanken da etwas mehr Sinn gemacht, aber das ist ja auch Geschmackssache. Der Beginn des Textes hat mich erstmal etwas aus der Bahn geworfen und scheint zunächst nicht wirklich zur Aufgabenstellung zu passen, aber der Technik Aspekt kommt ja dann gegen Ende, relativ spät, auf. Die genaue Darstellung der Situation wirkt etwas schwammig, ich bin mir nicht sicher, ob ich letztendlich wirklich verstanden habe, worum es hier geht. Vielleicht hätte man hier ruhig noch etwas genau sein können. Ich gehe nun einfach mal davon aus, dass es sich bei der technischen Erfindung in dieser Abgabe um etwas handelt, das sie Menschen am Leben erhält, während die Erde anscheinend verseucht, zerstört oder kontaminiert ist. Das grenzt schon sehr an Dystopie, muss aber nicht schlecht sein. Schade, dass die Maschine, die ich ehrlich gesagt nicht als komplett neu und noch nie da gewesen erachte, nicht noch mehr ins Zentrum der Handlung oder Situation gerückt worden ist, dann hätte es in meinen Augen eher der Aufgabenstellung entsprochen.


    02 - Gefühllos
    Ein Titel, der schon auf den ersten Blick ohne Zweifel auf diesen Wettbewerb zu passen scheint; schließlich hat eine Maschine, ein Roboter, ein Computer keine Gefühle, oder sollte sie zumindest nicht haben. Ich bin gespannt, was mich hier erwartet und um welche Technik es sich hier handelt. Knapp wird die Situation dargestellt - eine offenbar sehr reiche Familie, die vom Erfindungsreichtum und Einfluss des Vaters profitiert. Auch hier handelt es sich um eine (hoffentlich) weit in der Zukunft liegende Welt, schließlich sind Schmetterlinge ausgestorben. Ich habe Jason erst als jüngeres Kind abgetan, doch da es um Liebe geht, ist dies wohl nicht der Fall. Die Liebe als eine Krankheit also? Eine schreckliche Idee, dass sie irgendwann als so etwas gelten könnte; ich glaube, es gibt auch eine Buchreihe mit demselben Thema? Uff, ich bin schockiert über die Wendung, die diese Geschichte genommen hat. Eine Maschine, die die eigenen Gefühle unterdrückt? Kein Wunder, dass die Liebe als Krankheit dargestellt wird, schließlich scheint das passende Heilmittel ja jeder parat zu haben. Eine wirklich interessante Idee, mir gefällt es, wie sie hier in dieser Geschichte umgesetzt wurde. Irgendwie scheint eine solche Maschine nicht abwegig zu sein... Hoffen wir, dass es nie dazu kommt. Jedenfalls eine wirklich schöne Abgabe, auch wenn durchaus noch etwas herauszuholen gewesen wäre. Irgendetwas scheint noch zu fehlen, auch wenn ich nicht sagen kann, was.


    03 - Maschinensterben
    Ein interessanter Titel, aus dem ich wirklich nicht schlau werde, jedenfalls noch nicht, hoffentlich. Dann stürze ich mich gleich mal auf die Abgabe! Ebenso gibt mir der Beginn Rätsel auf, und ich bin wirklich gespannt, womit ich es hier zu tun habe. Gerechtigkeit also? Der/die Erzähler/in klingt irgendwie verbittert, so kommt es mir jedenfalls vor; ich frage mich, ob er auf der starken oder schwachen Seite steht, von denen er redet. Ist er oder sie sogar der Herrscher, um den es geht, oder wird dieses Beispiel nicht weiter fortgeführt? Metall, Künstlichkeit, Sterilität - das klingt doch schon sehr nach Science Fiction und somit einer Welt, wie sie in der Zukunft existieren könnte. Aber wie hängt das mit der Gerechtigkeit zusammen? Ein Garten im Kniegelenk? Das klingt wirklich absurd, hier muss es sich wirklich um einen Koloss handeln. Eine riesige Kampfmaschine? Ein Roboter, der für den Kampf gebaut wurde? Ich frage mich, ob das wirklich noch ein Mensch ist, das da in ihm steckt oder ob es von Anfang an etwas anderes war. Es geht hier also wirklich um den starken, den Herrscher, der die Welt beherrschen will. Es endet damit, dass diese riesige Maschine namens Primo fällt, Lora siegt - und somit das Gute über das Böse? Das war es wohl, schade, dass es nicht noch weitere Informationen gibt, ich denke, es gibt bestimmt noch einen Hintergrund zu all dem, richtig? Scheinbar sind Lora und Primo wirklich keine Menschen, sie reden von Schöpfern. So viele Fragen... Jammerschade, dass sie unbeantwortet bleiben. Eine originelle Abgabe, von der ich gerne noch sehr viel mehr gelesen hätte.


    04 - Noch fünf Minuten
    ... Bis? Zum Ende der Abgabe? Zum Ende eines Lebens? Ich hoffe, ich werde am Ende dieses Textes wissen, was es mit diesem Titel auf sich hat. Oh wow, ich bin ein Fan von diesem Schreibstil, diesem Beginn! Sehr gekonnt geschrieben, wirklich, ich hoffe, das hält sich so! Die Szene scheint in einem Raumschiff stattzufinden und durch den defekten (?) Bildschirm scheint etwas Schreckliches unausweichlich zu sein. Vielleicht war es ja auch eine Nachricht, die so eben zu Ende gegangen ist? Der Captain, Freya, hat anscheinend eine enge Beziehung zu seinem weiblichen Commander, deswegen weigert dieser sich, Freya zurückzulassen. Nun wird die Situation etwas klarer, man befindet sich in einem Krieg oder zumindest einem Kampf gegen andere Wesen. Um sein Schiff beziehungsweise die Mannschaft zu retten, will der Captain sich opfern; der Abschied und Freyas Verzweiflungstat ist wirklich rührend beschrieben. Ich bin überrascht, dass die Besatzung des Raumschiffes gegen die Menschen ankämpft; interessante und ungewöhnliche Sichtweise! Und nun wird sowohl der Titel - ein Countdown bis zu Selbstzerstörung - als auch die Umsetzung der Aufgabenstellung klar, denn diesen Krieg gibt es nur aufgrund einer besonderen Technologie, die die Menschen ans ich reißen wollen. Ich bin wirklich begeistert von dieser Abgabe, durch und durch eine sehr gute Idee mit noch besserer Umsetzung - schade nur, dass die Rechtschreibfehler, die hier und da auftauchen, den Lesefluss stören.


    05 - Aus dem Leben eines Ingenieurs
    Diese Abgabe scheint im Gegensatz zu anderen auf den ersten Blick einen anderen Blickwinkel zu beschreiben; nicht den der Menschen, die von der Technik - im besten Fall - profitieren, sondern den eines Menschen, der mit seinen Erfindungen die Technik revolutioniert. Jedenfalls kam mir das als erstes in den Sinn, als ich den Titel gelesen habe, mal sehen, was es mit dieser Abgabe auf sich hat. Ich war etwas skeptisch, als ich die erste Zeile gelesen habe, ein schlichter Tagebucheintrag, doch schon die Zeilen darauf musste ich wirklich lachen. Keine Nachteile, nur das strahlende schwarze Loch im Innern des Reaktors, soso. Hier ist es wirklich gelungen, in wenigen Sätzen mindestens drei neue Maschinen beziehungsweise Errungenschaften der Technik vorzustellen, wirklich kreativ! Der Humor zieht sich auch weiterhin durch den Text, gefällt mir gut, außerdem bewundere ich es; mir will das mit dem Humor nie so gut gelingen. Diese Abgabe beziehungsweise dieser kurze Tagebucheintrag sticht von dem, was ich bisher gelesen habe, durch verschiedenste neue Techniken hervor. Außerdem ist es wirklich interessant zu lesen, wie sich hier jemand das Leben in der Zukunft vorstellt, ich bewundere die Gedanken, die man sich hier zu dem Raumschiff an sich und dem Leben dort gemacht hat. Allem Anschein nach hatte hier jemand wirklich Spaß daran, sich diese Dinge einfallen zu lassen! Ein interessanter, gut gewählter neuer Blickwinkel, der hier beschrieben wird, und insgesamt eine sehr erfrischend zu lesende Abgabe!


    06 - Per Ignoranz dem Glück entgegen
    Diese Abgabe beginnt mit der Krankheit Krebs, zumindest ist die Geliebte dieser Person ihr zum Opfer gefallen. Eine zukünftige Welt und doch gibt es kein Heilmittel gegen diese schreckliche Krankheit? Eine traurige Vorstellung... Auffällig sind, dass der/die Erzähler/in keine oder kaum klare Gedanken fassen kann, was allerdings auch dem Trauerzustand zuzuschreiben sein kann, außerdem, dass das Kind vollkommen ausdruckslose Augen hat. Vielleicht hat das etwas mit dem operativen Eingriff zu tun, für den am Hauptplatz geworben wird, schließlich scheint dieser nicht immer erfolgreich zu sein. Es ist klar, dass die Erzählperson gerade auf der Kippe steht, voller Trauer und gleichzeitig Ablehnung gegen einen Eingriff, der totzdem Linderung verschaffen würde. Wie ich gehofft hatte, entscheidet sich die Person dagegen, ausgelöst durch einen Glücksmoment, als die Sonne zum Vorschein kommt und ihr neue Hoffnung gibt. Zwar scheint es etwas voreilig, dass dieser kurze Moment sie von ihrer Trauer befreit hat, aber naja. Ich weiß nicht ganz, was ich hiervon halten soll, einerseits berührt mich dieser Text und das Schicksal dieser Person, außerdem die Aussage, dass Glück und Freude allein nicht genug sind, um vollkommen glücklich zu sein. Aber im Bezug auf die Aufgabenstellung vermisse ich ein wenig, dass die Technik, in diesem Fall der Eingriff, in den Vordergrund gerückt wird, was wiederum in anderen Abgaben so zu finden ist. Ich sehe jetzt schon, die Punkteverteilung wird wahnsinnig schwer...


    07 - Zeitschleife
    Als eine der wenigen Abgaben in diesem Wettbewerb beginnt dieser Text eigentlich ganz normal, alltäglich und ohne jede Spur einer zukünftigen Welt. Ob die Zeitschleife mit dem Smartphone zusammenhängt? Denn wer hat noch nicht über diesem grellen Display die Zeit für einen Moment komplett vergessen... Mal sehen. Ich muss sagen, das kommt schon etwas unvermittelt, dass die beiden eine Zeitmaschine gebaut haben, und doch ist dies wohl eine technische Erfindung, nach der sich jeder schon einmal gesehnt hat. Ich bin fast überrascht, dass eine Zeitmaschine nur in dieser Abgabe behandelt wird. Mir gefällt die Art, wie hier mit der Zeit gespielt wird, denn diese Begegnung scheint der Beginn ihrer Beziehung zu sein, und doch verläuft sie nur auf diese Weise, weil der Erzähler schon Dinge aus der Zukunft weiß. Verwirrend, aber irgendwie auch logisch, wenn man sich vorstellt, dass die Zeit keinen Anfang und kein Ende hat. Während dem Bau der Zeitmaschine scheint etwas nicht ganz richtig zu laufen, als würde der Erzähler (oder die Erzählerin wie ich gerade feststelle) sich erinnern, das die Beziehung kein gutes Ende nimmt. Ich ahne schlimmes... Und ja, das ganze nimmt ein schlimmes Ende, und die Tatsache, dass Ramona diese Szenen immer wieder durchleben muss, macht es nicht besser. Eine gelungene Abgabe, die mich sehr berührt hat - auch wenn sie nicht ganz so Science Fiction und voller bahnbrechender Erfindungen ist, die andere.


    08 - Ein Hauch von Menschlichkeit
    Ein wirklich schöner und auch tiefsinniger Titel, zu dem mir gleich alles mögliche einfällt. Ein Roboter, der ein winziges bisschen Menschlichkeit in sich hat? Oder eine menschliche Tat in einer skrupellosen, gefühllos gewordenen Welt? Mal sehen, was mich hier erwartet, wahrscheinlich liege ich sehr weit weg vom Thema dieses Textes, aber naja. Schon zu Beginn fallen die unzähligen technischen Geräte auf, sowie die Tatsache, dass in dieser "Saison" Luft und Wasser knapp sind. Der Erzähler hat also eine kleine Tochter, Ai - ein Name, den ich sicher schon einmal in einem Anime gehört habe. Auch der Lieblingsort dieser Person hat etwas Tiefsinniges; das Festhalten am letzten Fleckchen Erde, das noch nicht "technikverseucht" ist, eine Erinnerung an den Planeten vor langer Zeit. Dieser Text zieht mich zunehmend in seinen Bann, ich hoffe, er geht nicht schlimm aus... Kaylene und Ai sind also nur Abbilder der Menschen, die sie einmal waren? Wirklich berührend. Handelt es sich bei diesen Magoden um die zentrale Technik dieser Zeit oder ist sie nur in dieser Geschichte in den Mittelpunkt gerückt? Das Ende dieser Abgabe erfüllt mich wirklich mit Schwermut und Traurigkeit, ebenso wie der ewige stille Kampf in dem Erzähler selbst, der versucht, glücklich zu sein und gleichzeitig seine Familie glücklich zu machen. Denn trotz allem fühlen sie sich menschlich, aber ein Teil scheint ihnen zu fehlen. Eine durch und durch stimmige, toll geschriebene Abgabe mit einer wirklich guten Idee, die dahinter steht. Der Titel passt wunderbar - vielen Dank für diesen wundervollen, wenn auch sehr melancholischen Text!


    09 - Nano Love
    Der Titel gefällt mir wirklich gut, ich denke irgendwie sofort an die Liebe zwischen einem Roboter und einem Menschen - oder zwischen Robotern, Maschinen, die etwas Menschliches haben? Klingt beides interessant, kein neuer Gedanke zwar, aber ich bin in jedem Fall neugierig geworden und bin sehr gespannt, was es mit dieser Abgabe auf sich hat. Der Beginn hält meine Neugier weiterhin, es scheint sich hier um ein eher pragmatisches Wesen zu handeln, auch scheint es besonders zu sein, schließlich empfindet es keine Kälte, außerdem gewöhnen sich die Augen ungewöhnlich schnell an die Dunkelheit. Vielleicht handelt es sich hier ja wirklich um einen Roboter? Außerdem fällt es auf, dass das Zwinkern vor dem Spiegel geübt wird; gut, manche machen das vielleicht wirklich, aber hier wirkt es wie ein Hinweis, dass soziale Kompetenz nicht von allein gegeben ist. Auch die Fähigkeit, das Äußere von einer Sekunde auf die nächste ändern zu können, ist auffällig und auch irgendwie reizvoll. Mir gefällt die Ehrlichkeit in diesem Text, man wird mitgerissen von der Fröhlichkeit und Nervosität des Mädchens. Oder des Mannes, am Ende des Textes. Eine überraschende Wendung. Handelt es sich hier wirklich um Roboter, oder noch viel mehr? Ich denke, auch der/die Partner/in gehört derselben Spezies an, auch wenn das nicht deutlich gesagt wird. Eine wirklich schöne Abgabe mit einer tollen Idee, die gut umgesetzt wurde; außerdem wird weder zu viel noch zu wenig "verraten", hier wurde ein gutes Mittelmaß gefunden.


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    P u n k t e


    ID: 57178
    A4: 1
    A5: 2
    A6: 1
    A8: 2
    A9: 1


    Ganz ehrlich, ich bin halb verzweifelt an dieser Punktevergabe... Ich habe sicher dreimal alles umgeschmissen, und ich bin immer noch nicht ganz zufrieden - ich hätte gerne Abgabe 8 noch mit mehr Punkten belohnt, da sie in meinen Augen wirklich hervorsticht und mir einfach am besten gefallen hat... Aber naja. Danke an dieser Stelle für die unterhaltsamen und inspirierenden Abgaben - es ist immer wieder toll zu sehen, wie viele verschiedene Texte und Ideen aus einer einzigen Aufgabenstellung hervorgehen!



    Gracidea

    Wieso sind es denn immer noch fünf Votes und nicht mehr? Ich hoffe, da kommt noch was. :c

    02 - Aschetränen
    Man muss nicht lange überlegen um darauf zu kommen, dass es hier um einen Phönix geht; zuerst war ich etwas skeptisch, da allein das Titelbild dieses Wettbewerbs ja schon dieses Thema quasi vorweg nimmt, allerdings hat mich diese Abgabe dann doch überzeugt. Normalerweise wird dieses Fabelwesen eher als Symbol der Macht verwendet, als kraftvoll und unbesiegbar angepriesen, und doch ist diese Abgabe voller Traurigkeit - ganz entgegen meinen Erwartungen. Mir gefällt die Melancholie, die durch verschiedenste Ausdrücke sehr gut rübergebracht wurde. Mir gefällt die abwechslungsreiche, ganz andere Sichtweise auf diese Wesen und wie sie hier umgesetzt wurde.


    03 - Stimmen der See
    Auch dieser Titel verweist schnell auf das Thema, ich vermute Sirenen; natürlich mussten auch sie in diesem Wettbewerb auftauchen - wo wenn nicht hier? Mir gefällt der Titel, er hat etwas schönes melodisches, was wiederum gekonnt auf diese Fabelwesen bzw. diesen Mythos Bezug nimmt. Auch die Zweiteilung des Gedichts bzw. der Beginn, das Lied der Sirenen, spricht mich an. Insgesamt auch hier eine schöne Abgabe, deren Thema ganz gut umgesetzt wurde, auch wenn mich ab und an der Satzbau ein wenig aus dem Lesefluss gerissen hat. (Mir ist klar, dass das den Reimen zugute kommt.)


    08 - Der Schmerz der Drachen
    Meine Lieblingsabgabe! Ich war ja anfangs etwas skeptisch, aufgrund des Fandoms (ich hoffe dann immer, dass mir beim Verständnis nichts entgeht, wenn ich den Fandom nicht näher kenne), aber das hat sich dann relativ schnell zerstreut. Das Gedicht, der Mythos, ist wirklich wirklich toll geschrieben, mit vielen wirklich gelungenen Zeilen. (Ich kann nicht aufhören, sie immer wieder zu lesen) Als eine der wenigen Abgaben ist das Thema wirklich die Entstehung der Welt oder zumindest Teilen davon; wie ich mir einen Mythso vorgestellt habe, allerdings ist das Thema natürlich frei interpretierbar. In meinen Augen sticht diese Abgabe besonders hervor, die Umsetzung gefällt mir wirklich!


    09 - Lebensvögel
    Aktos, Lavados und Zapdos also, die legendären Vögel. Natürlich bieten sie viel Stoff für einen Mythos. Mir gefällt die Bildlichkeit in diesem Gedicht, die Worte sind gut gewählt und haben teilweise eine sehr starke Wirkung, wodurch ich mir alles sehr bildlich vorstellen kann, schön! Auch die wiederkehrende Strophe, die trotzdem jedes Mal ein wenig anders ist, ist mir ins Auge gefallen, ebenfalls schön gemacht. Hier vergebe ich gerne einen Punkt, schade, dass nicht noch mehr auf die Vögel und das Geschehen eingegangen wurde, dann wären es sicher mindestens zwei geworden.


    10 - Styx und Lethe
    Ohh, ich liebe die griechische/römische Göttermythologie und all die Geschichten und Legenden, die sich um den Olymp drehen! Hier hat sich jemand Hades und die Unterwelt herausgegriffen; zuallererst dachte ich, es ginge um ihn und Persephone, aber da habe ich mich dann wohl doch geirrt. Jedenfalls gefällt es mir wirklich, wie dieser Mythos aufgezogen wurde; eine Erklärung für Hades' Wesen sozusagen. Kaum zu glauben, dass mir der Gott der Unterwelt dann irgendwo sympathisch vorkam, aber der/die Verfasser/in hat es geschafft. Toll gemacht, wirklich.


    11 - Todesmelodie
    Auch hier ist das Thema das Mythos vermutlich die Sirene, und auch in dieser Abgabe ist das Thema sehr gut umgesetzt worden. Die Fragen sind als Stilmittel gekonnt gesetzt, und im Gegensatz zu Abgabe Nummer drei geht es hier noch mehr um die Wirkung, die die Stimmen dieser Fabelwesen auf ihre Opfer haben. Das Gedicht besticht durch die tollen Beschreibungen, man wird förmlich in die Situation hineingesogen. (Ähnlich wie das Opfer der Sirenen?) Eine tolle Abgabe, der ich gerne Punkte zukommen lasse!


    ID: 57178
    A2: 1
    A3: 1
    A8: 2
    A9: 1
    A10: 2
    A11: 1


    Leider ging es sich nicht anders aus, ich hätte besonders Abgabe 8 und Abgabe 11 gerne noch mehr Punkte gegeben... :c Ansonsten danke für alle Abgaben! (SIe verdienen doch noch ein paar mehr Votes! Los! :<)


    Gracidea

    W O H N Z I M M E R W U N D E R W E L T E N
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    Lunarfeder



    S o n n e n k u s s



    » Der Tod ist groß.
    Wir sind die Seinen
    lachenden Munds.
    Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
    wagt er zu weinen
    mitten in uns. «
    Rilke



    Ich erkenne dich in jedem noch verbliebenen Herbstblatt, das feuerrot an den dünnen Fingern der schlafenden Bäume hängt. Die gleiche atemlose Flamme, die auch in dir und deinen dunklen Augen glühte. Dein Haar, weit aufgefächert auf den noch träumenden Laken, unter der Berührung der Morgensonne durchsetzt von weichem Kupfer und glühendem Gold. Ich bin taub, zu Eis erstarrt wie die Landschaft dieses kühlen erwachenden Tages. Nur Stunden ist deine Gegenwart von mir entfernt. Dein versiegender Atem auf meiner Wange, die riesigen Augen stumm und blicklos zwischen deinen zarten Zügen. Dein Herzschlag unter meinen Fingerspitzen - für alle Ewigkeit verstummt.






    [align=center]Gracidea

    Hallo @Buxi :)
    Da dein letzter Kommentar schon eine Weile her ist und deine Kurzgeschichte schon viel zu lange unkommentiert da steht (eine Schande! D:), dachte ich mir, ich lasse dir mal ein bisschen Feedback zu deinem Werk da, ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen. :3
    Im Staub - ein auf mich ziemlich eindringlich wirkender Titel, der als erstes vor meinen Augen Bilder von verlassenen, dunklen Gassen und einsamen Gestalten heraufbeschwört, aber vielleicht wurde ich auch einfach ein bisschen zu sehr vom Header deines Topics beeinflusst. Jedenfalls bin ich gespannt, was es damit auf sich hat und welche kurze Geschichte du mir gleich erzählen wirst; inwiefern der Titel letztendlich passt, werde ich gegen Ende nochmal beurteilen.
    Die ersten drei Zeilen deines Textes, ein kurzer Dialog, sind irgendwie schon bezeichnend dafür, was ich mir unter dem Titel vorgestellt habe. Der unvermittelte Einstieg ist dir sehr gut gelungen und gekonnt mit einer wörtlichen Rede gelöst - ich mag sowas sehr gern. Mit wenigen Worten zeichnest du eine sehr betroffen machende Szene; ein kleiner Junge in einem vom Krieg gezeichneten Gebiet voller Armut. Ich nehme an, dass sein Zuhause zerstört worden ist, vielleicht hat er sogar seine Familie verloren. Ich hoffe es nicht; sein Schicksal erinnert an das vieler Menschen in aktuellen Kriegsgebieten. Spielst du darauf an? Vielleicht kann ich die Frage ja gleich selbst beantworten. Elijah hat also noch Eltern und Familie, allerdings frage ich mich, ob es ihm ohne sie nicht besser gehen würde. Anscheinend muss er als einziger dafür sorgen, dass alle genug zu essen haben und somit überleben können, und im Gegenzug wird er zu Unrecht noch unnötig niedergemacht. Die Szene weckt in mir das Gefühl, diesen kleinen Jungen beschützen zu wollen... Aber du schreibst es selbst ganz treffend, dass niemand ihn retten wird, und nun ist auch klar, dass du natürlich auf die aktuelle Situation Bezug nimmst, den Krieg in Syrien. Wie viele Menschen wohl tagtäglich so leben müssen, nicht nur in diesem Land, sondern überall auf der Welt? Wie viele haben vielleicht ein sogar noch schlimmeres Schicksal? Deine Kurzgeschichte endet mit einem kurzen Moment des Glücks und der Dankbarkeit, als ein fremder Mann Elijah etwas zu essen anbietet. Durch die geschilderte Situation ist diese vollkommen selbstlose Handlung ganz klar ein Kontrast und somit ein kleiner Wendepunkt im Geschehen, und auch wenn niemand allein diesen schrecklichen Zustand auflösen kann, so ist trotzdem ein wenig Hilfsbereitschaft, und sei sie noch so klein, auf einmal von größter Bedeutung. Du hast mich mit deinem Werk wirklich in den Bann gezogen, ein großes Lob, mit so wenigen Worten diese knappen Szenen zu zeichnen, die mich wirklich sehr berührt haben. Du scheust dich nicht, den Menschen vor Augen zu führen, was zu jeder Zeit irgendwo geschieht, und mit deiner Kurzgeschichte hast du mich wirklich getroffen. Danke für dieses Werk, in dem man vollkommen unvermittelt einiges an Tiefgründigkeit findet! Den Titel hast du sehr gut gewählt, ich könnte mir keinen besseren vorstellen. Auch greifst du den Staub, sowie Dreck und allgemein die Armut immer wieder auf, sie ist ein klarer Bestandteil deines Werkes und natürlich der Handlung. Ein wirklich berührender Text, der mich sehr betroffen macht und mir sicher noch eine Weile nachhängen wird...
    So, das war es erst einmal von mir, ich hoffe, bald wieder von dir zu lesen! Bis dahin alles Gute. :3


    Gracidea

    Hallo du! ♥'
    Du machst es mir wirklich nicht leicht, mich für ein Werk zu entscheiden, dass ich kommentieren kann! So viele tolle Texte in diesem schönen Topic. Dementsprechend weiß ich grad noch gar nicht, welches ich nehme... Naja vielleicht schon, aber das sehe ich gleich. Zuerst will ich dir mein Lob aussprechen, deine Posts und dein Topic allgemein sind wirklich schön gestaltet, sowohl die Bilder und Header, die du für deine Werke wählst, als auch die bunten Trennungsstreifen (ich nenne sie jetzt einfach mal so) und Zitate, die du deinen Posts beifügst. Wirklich schön! Ein bunter Fruchtsalat eben. :) Sind die Zitate und Ausschnitte eigentlich alle von dir? Die sind toll. :3


    So, ich glaube, ich habe mich für Sounds of Emptiness entschieden - ein wundervoll melancholischer Titel, der mir noch lange nachhängt, ebenso wie dein Werk! Genauso wirkt auch der Header, den du dir ausgesucht hast, irgendwie faszinieren mich diese stumm ausgestreckten Hände und die beinahe nicht vorhandenen Farben. Ein Vorgeschmack auf dein Werk? Ich liebe das Zitat/ den Satz, der auf das Bild folgt! Er erinnert mich an ein Projekt beziehungsweise an eine Geschichte in meinem Kopf, die ich schon seit meiner Anfangszeit hier mit mir herumtrage, faszinierend, wie genau es darauf passt. Aber nun zu deinem Werk!
    Es beginnt mit dem Aufruf, endlich aufzuwachen, zu leben nehme ich an, und sich den eigenen Ängsten zu stellen. Darauf folgt eine Szene in einem Zug, mitten unter Menschen und doch irgendwie allein. Du bringst mit deinen Worte Traurigkeit aber auch Verbitterung zum Ausdruck, beschreibst du Menschen wiederholt mit "frozen" und es passt wirklich gut. Manchmal wirkt es wirklich oft so, als wäre jeder außer einem selbst eingefroren, als würde sich jeder in sich selbst zurückziehen. Du gehst aber noch weiter und ein weiteres Thema kommt hinzu, das sich an das erste anlehnt: Unsicherheit und die Angst, verletzt zu werden, wodurch man sich von anderen abschottet, Mauern baut. Dein Werk hat wirklich einen großen symbolischen Wert, gefällt mir wirklich! Wie du aus etwas Traurigem und dem am Ende formulierten Wunsch, in dieser Welt, die du beschreibst, nicht mehr leben zu wollen, etwas so Berührendes und auf seine ganz eigene Art Schönes schaffst ist wirklich bemerkenswert! Ich bin ein Fan von deiner Wortwahl und deiner Sicht auf die Dinge, danke für dieses Werk. :) Auch schreibst du wirklich gekonnt auf Englisch, die Sprache hat mich an keiner Stelle auf irgendeine Weise gestört oder ähnliches. Auch ist eine gewisse Melodie spürbar, ich kann mir das gut als Lied vorstellen? Ich picke mir mal meine Lieblingsstellen raus, wenn ich darf, sie klingen einfach toll!



    Noch einmal Danke für dein Werk, allgemein alles von dir! Du weißt, dass ich ein Fan von dir und deinen Texten bin! ♥


    Gracidea

    W O H N Z I M M E R W U N D E R W E L T E N
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    Lunarfeder



    M e t a m o r p h o s e



    Sanft rauschten die sommergrünen Blätter hoch oben über den Köpfen der beiden Pokémon, die sich vorsichtig ihren Weg durch das hohe Gras bahnten. Der Wind strich sanft durch das lange, hellbraune Fell des Evoli, spielte mit Feelinaras bunten Fühlern; beide bewegten sich vollkommen lautlos.
    Ava sog genüsslich die Luft ein. Sie liebte den blumigen Duft des Ewigenwaldes, die dunklen Schatten, die die Wolken über den bemoosten Boden trieben. Als sie hinauf zur Sonne blinzelte, deren Strahlen in glänzenden Fäden durch das dichte Blätterdach fielen, musste sie ein Gähnen unterdrücken. Am liebsten hätte sie sich ein ruhiges Plätzchen gesucht, an dem sie sich für den Rest des Nachmittags ihren Pelz von der Sonne wärmen lassen konnte.
    Doch ihre Schwester Eve hatte darauf bestanden, dass sie mit ihr den Ewigenwald erkundete. Fröhlich lief sie neben Ava her, das glänzende beigefarbene Fell, das an Ohren und Schwanz sanft in ein kräftiges Pink überging, zitterte voller Aufregung. Nur mit Mühe konnte sie diese verbergen, und Ava hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Sie musste sich zusammenreißen, um ein tiefes Seufzen zu unterdrücken – schließlich war sie ihrer Schwester Eve zuliebe mitgekommen. Sie kam nicht umhin, die Anmut und Leichtigkeit zu bewundern, die sie ausstrahlte, während sie neben ihr her tänzelte.
    Sie erinnerte sich noch genau an den Moment, als ihre Schwester sich entwickelt und auf wundersame Weise ihre Form verändert hatte. Sie war schöner geworden, stärker. Ava hatte den leichten Anflug von Neid nicht unterdrücken können, obwohl sie sich für Eve freute. Das tat sie wirklich! Die pure Freude war ihrer Schwester deutlich anzusehen gewesen, und doch erfüllte Ava dieser Anblick mit leiser Traurigkeit. Jetzt, da sie das einzige ihrer Geschwister war, das noch keine Entwicklung vollzogen hatte, fühlte sie sich oft allein. Sie hatte das Gefühl, als gäbe es eine Grenze zwischen ihr und ihren Geschwistern, die sie nicht überwinden konnte. Allein zu sein frustrierte Ava. Sie konnte förmlich die Erwartung der anderen in ihrem Fell spüren, die voller Neugier auf ihre Entwicklung warteten. Konnte sie nicht einfach bleiben, wie sie war? War das nicht in Ordnung? Sie fühlte sich wohl in ihrem Körper, doch manchmal konnte sie das Gefühl, nicht genug zu sein, nicht aus ihrem Kopf verbannen.
    Unsanft wurde Ava aus ihren trüben Gedanken gerissen, als ihre Schwester abrupt vor ihr stehen blieb. Sie setzte schon zu einem verärgerten Laut an, als Eve aufgeregt flüsterte: „Psscht! Sieh doch – da vorn!“
    Das Evoli folgte ihrem Blick. Vor ihnen bewegte sich etwas raschelnd im dichten dunkelgrünen Gras. Langsam machte Eve ein paar Schritte darauf zu, um besser sehen zu können. Auch Ava reckte sich und spähte durch die langen Grashalme. Ihr Herz schlug ein wenig schneller. Was mochte sich dort verbergen?
    Das Etwas bewegte sich ganz eindeutig auf die beiden Schwestern zu, da war sich Ava sicher, denn das Rascheln wurde lauter. Das Feelinara neben ihr zuckte nervös mit den Ohren. Nun konnte Ava einen Blick auf etwas Helles und Flauschiges erhaschen.
    „Sind das etwa... Blätter? Seit wann können Pflanzen sich bewegen?“ Eves Stimme schnellte gegen Ende des Satzes in die Höhe; sie war verunsichert. Auch das Evoli war verwirrt und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Ein hüpfendes fluffiges Etwas mit Blättern an den Seiten? Was konnte das sein? Dann fiel es Ava wie Schuppen von den Augen.
    „Das ist ein Waumboll, Eve!“, flüsterte es aufgeregt. Ihre Pfoten kribbelten. Sie hatte schon immer eines dieser kuschelig aussehenden Pokémon sehen wollen. Eves Augen glänzten nun vor Aufregung. „Los, lass uns näher ran gehen!“
    Das Evoli zögerte. Was würde geschehen, wenn das fremde Pokémon sie beide entdeckte? Was, wann es ihnen nicht freundlich gesinnt war? „Ich finde, wir sollten nicht...“, setzte sie an, doch noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, hatte sich ihre Schwester schon näher an das Waumboll herangeschoben. Wie in Zeitlupe schlich Eve durch das dichte Grün, den Bauch nah an den Boden gepresst. Als sie nur noch eine Schwanzlänge von dem offenbar abgelenkten Pokémon entfernt war, richtete sie sich auf, streckte den Hals, um besser über das hohe Gras sehen zu können.
    Ein lautes Knacken zerbrach die angespannte Stille.
    Ava hielt erschrocken den Atem an. Ihre Schwester starrte mit aufgerissenen Augen auf den zerbrochenen Zweig unter ihrer rechten Pfote.
    Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen. Dann gab das Waumboll einen wütenden Ruf von sich und drehte sich blitzschnell in Eves Richtung. Es folgte noch ein Schrei des Pokémon – dann regneten knisternd helle, orangefarbene Funken auf das zusammengekauerte Feelinara nieder.
    „Nein!“
    Ava spürte, wie sich ihre Pfoten von alleine bewegten und sie von ihrem Versteck aus auf ihre Schwester zustürmte. Die Angst biss sich in ihr fest und stellte ihr die Nackenhaare auf. Atemlos erreichte sie Eve, die bewegungsunfähig am Boden lag und sich vor Schmerz krümmte. Ihr Wimmern brach Ava fast das Herz. Verzweifelt drückte sie ihrer Schwester die Schnauze in die Flanke, die unter ihrer Berührung bebte. „Ava...“
    Ein lautes Rascheln neben ließ das Evoli zusammenfahren – das Waumboll hatte sie erreicht und starrte sie mit aufgebracht funkelnden Augen an, die so gar nicht zu seinem liebenswürdig erscheinenden Äußeren zu passen schienen. Panik ließ Ava nach Luft schnappen, als sie erneut ein bedrohliches Knistern vernahm, das von dem Pokémon ausging. Sie musste ihre Schwester beschützen!
    Mit einem Fauchen sprang das Evoli über Eve hinweg, den Gegner fest im Blick. Blitzschnell stürzte sie sich auf das Waumboll und riss es mit sich zu Boden. Im selben Moment spürte sie die Stachelsporen, die sich wie kleine Nadeln tief in ihr Fell gruben. Nur mit Mühe unterdrückte sie einen Schmerzenslaut. Es verstrichen einige Sekunden, bis Ava sich gefasst hatte; als sie sich suchend nach ihrem Gegner umsah musste sie entsetzt feststellen, dass es sich bedrohlich über Eve aufgebaut hatte. In den Augen des Feen-Pokémon glänzte Angst.
    Im letzten Moment konnte Ava sich aufrappeln – und mit einem verzweifelten Ruf brachen Sterne aus ihren Seiten hervor, die mit rasender Geschwindigkeit auf das Waumboll zu schossen. Vollkommen überrumpelt glitt es mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und blieb reglos liegen. Ava starrte das bewusstlose Pokémon, das nun neben ihrer Schwester lag, mit offenem Mund an und versuchte zu begreifen was geschehen war. Auch Eve blickte überrascht zu ihr auf; vorsichtig kam sie wieder auf alle vier Pfoten. Voller Dankbarkeit sah sie ihre Schwester an und hauchte mit zitternder Stimme: „Was hätte ich nur ohne dich gemacht?“
    Erleichterung erfüllte das Evoli mit jedem Schritt, den sie in Eves Richtung tat, doch irgendetwas stimmte nicht. Zuerst kitzelte etwas in ihrem Fell, dann begann es unangenehm zu kribbeln und zu ziepen, sodass sie abrupt zum Stehen kam. „Was...?“, murmelte sie – und verstummte.
    Als Ava an sich herab sah erkannte sie, dass ihre Pfoten in einen eigenartigen Schimmer getaucht waren. Sie leuchtete! Das Licht wurde stärker und stärker, sodass sie geblendet die Augen schließen musste. Helle Funken wirbelten um sie herum und die Konturen ihres Körpers wurden von dem Leuchten verschluckt. Hitze stieg in dem Evoli auf, wurde beinahe unerträglich. Mit einem Mal war es vorbei, so schnell, wie es begonnen hatte.
    Das Kribbeln hatte sich gelegt, es blieb ein wunderbar wohliger Schauer, der über Avas gesamten Körper lief. Sie fühlte sich wie neugeboren, besser denn je, und sie war erfüllt von einer Leichtigkeit, als wäre alle Last auf einmal von ihr abgefallen.
    Sprachlos starrte ihre Schwester sie an. „Ava du... ich...“ Doch sie musste gar nichts weiter sagen. Ein glückliches, losgelöstes Lachen kam aus Avas Mund, und es klang wunderbar melodisch – wie das sanfte Rauschen in den Blättern über ihr. Als sie sich um die eigene Achse drehte und sie staunend ihr sandfarbenes Fell bewunderte, fiel ihr Blick auf einen kleinen moosbewachsenen Felsen wenige Meter entfernt. Die Sonne ließ ihn in hellem Gelbgrün erstrahlen, während kleine Lichtflecken um ihn herum in der Luft tanzten und langsam in den blauen Sommerhimmel stiegen.






    Gracidea

    Ich bin so spät dran. Q.Q
    Da es mir immer noch nicht ganz klar, ist frage ich einfach mal nach: Geht es nur darum, sich eines schon vorhandenen Mythos/ Sage / Legende zu bedienen oder ist es auch möglich, sozusagen einen eigenen, neuen Mythos zu entwickeln, der so bis jetzt nicht existiert?

    W O H N Z I M M E R W U N D E R W E L T E N
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    Lunarfeder




    Zerrissen.
    Ich will schreien. So laut, dass die ganze Welt es hört, so lange, bis meine Kehle brennt und ich nichts mehr höre außer einem hellen Klingen in den Ohren. Aber ich bringe keinen Ton heraus. Mein Innerstes scheint zu bersten, aber alles, was ich fühle, ist Leere. Endlose Leere, die mich zu verschlingen droht, mich mitreißen will in unendliche Tiefen. Vor meinen Augen – nichts als undurchdringliche Dunkelheit. Ich bin blind, blind vor Schmerz, der aus meinem Innern zu kommen scheint, mir die Luft zum Atmen nimmt, auf meiner Brust sitzt und seine Krallen in meine Kehle rammt. Ich brenne in rasender Verzweiflung. Ein dunkles, alles verzehrendes Feuer, das jeden einzelnen Lichtstrahl auffängt und verschlingt.
    Zerbrochen.
    Tränen in den Augen, auf den Wangen, auf der Zunge. Brennend heiß und salzig wie der Schmerz. Fingernägel auf meiner Haut, kratzend, Halt suchend. Kühler Boden an meiner Wange. Lähmende Angst und Hilflosigkeit, die mich erstickt. Und der Schrei, dem ich keine Stimme geben kann. Ich bin allein und niemand kann mich aus den Fängen der Schatten zurückholen, die an mir kleben und mich mit kreischenden Gelächter verhöhnen. Meine Glieder sind schwer wie Blei, ich fühle mich wie festgenagelt – unfähig, auch nur einen Finger zu bewegen. Zu Stein erstarrt.
    Zerfressen.
    Mein Kopf ist kurz davor zu bersten. Alles pocht und zittert, Wut in meinem Innern, der Schrei in meinen Lungen. Ich sauge gierig Luft zwischen meine Zähne, aber es ist nicht genug da. Nicht genug für mich und das Etwas in mir, das ich nicht freilassen kann. Die Tränen hören nicht auf zu fließen, sie hinterlassen brennende Spuren auf meinen Wangen. Eiskalte Krallen graben sich in meine Haut. Mein Herz rast in meiner Brust, schlägt verzweifelt gegen sein eisernes Gefängnis aus bleichen Knochen. Ich hole keuchend Luft - und wieder bin ich stumm.


    Die nachtschwarze Dunkelheit hält mich schon so lange gefangen, dass sie längst ein Teil von mir geworden ist. Manchmal denke ich, dass ich mich an ihre Anwesenheit gewöhnt habe. In diesen kostbaren Momenten fühle ich... nichts. Ich dachte, ich kann damit leben, dass die Finsternis sich in mir eingenistet hat wie ein Parasit. Bis sie aus mir herausbricht wie ein Raubtier, das nach den verbliebenen Staubkörnern meines Lebenswillens lechzt. In manchen Momenten bin ich nur einen Lufthauch davon entfernt, in die Schlucht zu stürzen, an deren Rand ich mich mit allerletzter Kraft festklammere. Es wäre so viel einfacher, loszulassen und die Schatten willkommen zu heißen, anstatt vergeblich gegen sie anzukämpfen. Warum also kämpfe ich noch?
    Vielleicht ist es der beißende Schmerz, der mir für einen Moment das Gefühl gibt, am Leben zu sein.


    Sanft umfängt mich ein warmer Wind, federzart. Ein Zittern durchläuft mich, doch anders als die Berührung der Schatten hinterlässt es mich nicht vollkommen ausgelaugt. Die Sanftheit der Berührung treibt mir die Tränen in die Augen. Schon lange habe ich keine Wärme mehr gespürt, doch nun breitet sie sich in meinem Innern aus wie ein glühender Funke. Langsam durchdringt sie jede Zelle meines Körpers, erfüllt mich mit einem flüsternden Feuer, das ich nie wieder gehen lassen will. Und endlich, endlich kann ich wieder atmen. Ich bin so überwältigt von diesem Gefühl, dass mein Mund sich unwillkürlich zu einem Lächeln verzieht; es fühlt sich fremd an auf meinen tauben Lippen. Mit einem Mal höre ich das Lachen. Es klingt wie eine vor langer Zeit vergessene Melodie, so volltönend, dass sie beinahe im Raum greifbar ist. Plötzlich will ich um jeden Preis sehen, welches Geschöpf diesen wundervollen Laut von sich gegeben hat.
    Reflexartig reiße ich die Augen auf. Erstaunt keuche ich auf, als ich begreife, dass sie für eine Ewigkeit verschlossen waren. Mein Blick fällt auf ein strahlendes Etwas vor mir, eine winzige Kugel aus wirbelndem Licht, so unerwartet hell, dass ich krampfhaft blinzeln muss. War sie etwas die ganze Zeit schon da, ohne dass ich sie auch nur bemerkt habe? Voller Staunen strecke ich die Hand danach aus - das Licht ist warm und weich. Die Berührung erfüllt mich mit einer unglaublichen Energie - noch nie in meinem Leben habe ich mich so lebendig gefühlt. Das Strahlen breitet sich erst langsam, dann immer schneller in alle Richtungen aus, bis jegliche Dunkelheit verschluckt ist, als hätte sie nie existiert. Mit ihr flieht die Angst, die mich beinahe vollkommen verschlungen hätte - und knisternde Hoffnung bleibt.






    Gracidea

    Dann will ich auch eben noch schnell voten, bevor es zu spät ist. Das hatte ich zwar schon vor langer Zeit vor, doch besser spät als nie... Ich war sehr gespannt auf die Abgaben dieses Wettbewerbs, mir gefällt das Thema ungemein! Und es sind ja auch viele interessante geschichten entstanden, danke an dieser Stelle. :3






    Gracidea

    Ich bin sehr gespannt auf diese sieben Abgaben und darauf, mal etwas anderes zu lesen. :3 An die Arbeit!



    Danke für diese tollen Abgaben, die sowohl spannend, als auch sehr amüsant und erfrischend zu lesen waren!
    Punkteverteilung:


    ID: 57178
    A2: 1
    A3: 2
    A4: 1
    A6: 2



    Gracidea

    Da ich aus es Zeitgründen und mangelnder Konzentration gestern leider nicht mehr geschafft habe, beim Liebesbrief-Wettbewerb zu voten, setze ich mich gleich mal hier ran. Außerdem ist das hier um einiges besser als Mathe lernen. :3 Ich wollte eigentlich auch teilnehmen, aber mein Text wollte irgendwie nicht so wie ich... Naja, vielleicht ist er ja nächstes Mal nicht so stur. D:




    Gracidea

    W O H N Z I M M E R W U N D E R W E L T E N
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    Lunarfeder


    H i m m e l s s t u r z


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/touchtheuniverse-himml5sb9.jpg]
    Quelle


    Die Nacht zerfällt
    in Todesstille -
    nur die Ruhe
    vor dem Sturm


    am Horizont
    die Meereswelle,
    aufgetürmt im
    Weltenzorn


    den wachen Blick
    nach vorn gerichtet
    fest entschlossen,
    voller Mut


    wie tausnd Pfeile -
    die Wut vernichtet
    warmes Leuchten,
    helle Glut


    dein Licht, das sich
    durch Flutwellen frisst,
    die Meere zähmt -
    nie verlischt


    vom Himmel fällt
    die Erde trifft -
    dein Seelenschein,
    sie vermischt


    ich sehe auf
    und von dir bleibt
    nur Sternenstaub -
    Unendlichkeit.





    [align=center]Gracidea

    Autor des Jahres
    3 Punkte an @Molnija
    2 Punkte an @Shiralya
    1 Punkt an @Musicmelon


    Ich habe lange überlegt, wie ich die Punkte für diese Kategorie verteile, wobei mir so ziemlich von Anfang an klar war, dass diese drei wunderbaren Autoren auf jeden Fall meine Favoriten sind. Alle drei bestechen durch ihren ganz eigenen, wundervollen Schreibstil, die definitiv Wiedererkennungswert haben.
    Man muss nur einen Blick in Molnijas Topic werfen und man braucht nicht lange, um zu erkennen, wie vielseitig sie schreibt. In der Wettbewerbssaison war sie nicht nur sehr aktiv, sondern vor allem auch erfolgreich, ebenso wusste sie im Saisonfinale mit ihren Werken zu überzeugen. Es gibt wirklich wenige Autoren, die mich mit so vielen Werken begeistern können, wie sie es tut.
    Neben ihrer Aktivität im Bereich, die sich durch liebevolle, detaillierte und ausgefallenen Kommentare zeigt, hat Shiralya zum Ende der Saison in meinen Augen das Saisonfinale im Sturm erobert, an dem sie durch glückliche Fügung noch teilnehmen konnte. Mit ihren tollen Abgaben konnte sie sich letztendlich verdient auf dem zweiten Treppchenplatz platzieren. Für mich gehört sie auf jeden Fall zu den Autoren des Jahres, sowohl aufgrund ihrer Werke, als auch durch ihre große Aktivität.
    Zuletzt noch ein Punkt an Musicmelon, der sich innerhalb kürzester Zeit einen Namen in diesem Bereich gemacht hat. Kaum einer scheint so schreibwütig (♥) wie er zu sein, und durch die enorme Aktivität seines eigenen Topics wurde nicht nur ich inspiriert und dazu motiviert, mehr zu schreiben als bisher. Jemand, der in dieser kurzen Zeitspanne den Bereich so sehr prägt und bereichert, gehört für mich ebenso zu den Autoren des Jahres!



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    Allgemeintext des Jahres
    1 Punkt an A New Horizon von @Cáithlyn


    Ein wunderbar amüsanter Text, der sich zweifelsohne durch seinen Humor von anderen Werken abhebt. Trotz der ernsten Thematik und des Inhalts hat Cáithlyn es geschafft, mich immer wieder aufs Neue zum schmunzeln und lachen zu bringen. Jedes ihrer Worte hat mich gefesselt und jetzt kann ich nicht anders, als ihre Geschichte weiterzulesen und zu verfolgen. Ich habe es schon immer bewundert, wenn jemand seine Leser so in seinen Bann ziehen kann - egal, wie lang das Werk auch sein mag. Ich habe diesen Text mit Freude gelesen, vielen Dank dafür; er verdient meiner Meinung nach zurecht den Titel als Allgemeintext des Jahres!



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    Klappentext des Jahres
    1 Punkt an Tentaturik von @Alexia


    Dieser Klappentext besticht durch Alexias wunderbar treffende Worte und die Tatsache, dass gerade genug gesagt wird, um einen Sinn dafür zu bekommen, worum es in ihrer Geschichte geht. Man erhält ein klares Abbild der Idee, die hinter diesem Werk steht, außerdem hat mich beim Lesen wirklich die Neugier gepackt. In meinen Augen wurde hier ein sehr guter Klappentext geschrieben, der genauso auch auf der Rückseite eines Buches stehen könnte, das mir in der Buchhandlung in die Hände gefallen ist. Danke dafür! Keineswegs war Sheyffer's Text weniger gut geschrieben - ich fand es sehr angenehm, ihn zu lesen - allerdings hat er mich im direkten Vergleich nicht ganz so gut überzeugen können, was sicherlich auch daran liegt, dass sie nicht in derselben Sprache geschrieben sind.



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    Kurze Erzählung des Jahres
    3 Punkte an Windesgeflüster von @Kräme
    2 Punkte an Kometenschauer von @Cáithlyn
    1 Punkt an In Liebe, Perdita von @Bonnie


    Gott, diese Punkteverteilung hat mich wirklich fertig gemacht - die nominierten Texte sind in meinen Augen wirklich alle auf einem Niveau; umso schwerer war es natürlich, mich festzulegen... Ich hätte am liebsten allen Punkte gegeben! ;_;
    Mit ihrer Kurzgeschichte hat Kräme mich von dem ersten Satz an in ihren Bann gezogen. Ein wundervoll geschriebenes Werk, das angenehm zu lesen ist und den Leser vollkommen in das Geschehen eintauchen lässt. Nicht zuletzt hat diese Erzählung eine Botschaft für jeden, der einen zweiten Blick darauf wirft. Manch einem mag die Bedeutung auch sofort klar werden - in jedem Fall ein wahnsinnig gutes Werk!
    Cáithlyn hat es geschafft, mich in eine wirklich traurige, aber auch wunderschöne Atmosphäre hineinzuziehen. Die Geschichte ist wirklich rührend geschrieben und gnadenlos ehrlich, ebenso wie realistisch. Mit einem gekonnten Schreibstil hat sie Melanchonie und Trauer im genau richtigen Maß in ihr Werk verflochten, und nun hat der Sternenhimmel noch mehr etwas tröstendes an sich, nachdem ich ihr tolles Werk gelesen habe.
    Ebenso berührend ist Bonnies Werk - welches sie aus der Sicht eines Alltagsgegenstandes geschrieben ist. Eine sehr tolle Idee bin ebenso guter Umsetzung, das ich trotz des schweren Themas immer wieder lesen könnte.



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    Gedicht des Jahres
    2 Punkte an Das Eismeer von @Dreykopff
    1 Punkt an ich. von @Molnija


    Zuallererst: Gott, ich liebe alle Gedichte, die für diesen Titel nominiert wurden, ich kann mich einfach nicht an ihnen satt sehen. Dementsprechend fiel mir die Punkteverteilung wahnsinnig schwer, ich wünschte, man könnte wenigstens drei dieser fünf wunderbaren Werke bepunkten anstatt nur zwei. Aber naja... Auf jeden Fall danke an alle!
    Mein Favorit für das Gedicht des Jahres - ganz klar Das Eismeer von Dreykopff. Ich staune jedes Mal darüber, wie unglaublich wortgewandt Caspar David Friedrichs gleichnamiges Bild in Sprache verwandelt wurde. Ich könnte dieses Gedicht hundert Mal lesen und noch immer wäre ich gleichermaßen fasziniert wie am Anfang, als ich auf dieses Werk gestoßen bin. Ein perfektes Sonett, mit einer solchen Wortgewalt geschrieben - für mich ohne Zweifel das beste Gedicht des Jahres!
    Aber auch Molnija hat mit ihrem Gedicht ich. ihr ganzes Können gezeigt; der relativ simple Aufbau, der nicht zwingend an ein Reimschema gebunden ist, und die Worte, die zusammen ein Ganzes ergeben, verfehlen nicht ihre Wirkung. Dieses Werk ist wundervoll und schillert in so vielen verschiedenen Facetten... Ich kann wirklich nur immer wieder darüber staunen.


    Gracidea

    W O H N Z I M M E R W U N D E R W E L T E N
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    Lunarfeder



    S c h a t t e n t a n z


    Gengar


    Die Dächer der dicht gedrängten Häuser sind schon lange in Dunkelheit getaucht, doch die stickige Sommerluft liegt noch immer wie ein Schleier über den spärlich beleuchteten Straßen der Stadt. Hektisch flackert eine Laterne über mir auf, wirft lange Schatten auf die nebenstehende sandfarbene Mauer. Wie angewurzelt bleibe ich auf der Stelle stehen, mit rasendem Herzen, als mich eine lähmende Kälte erreicht. Eisige Schauer jagen über meinen Körper. Noch ein letztes Mal leuchtet die Straßenlaterne auf – dann siegt endgültig die Finsternis. Leuchtend rot treten Augen aus der pechschwarzen Dunkelheit hervor und ein dumpfes, dämonisches Lachen verhallt in der Nacht.




    Hallo @Cassandra – danke für deine tolle Aktion! ♥


    [align=center]Gracidea


    Herzlichen Glückwunsch an @Naoko, @Rusalka & @Thrawn - aber natürlich auch allen anderen Teilnehmern! Ich bin immer noch begeistert von tollen Abgaben, es war toll, Teil davon zu sein. Danke auch für die Kommentare und das Feedback; ich weiß, dass ich keine direkten Hinweise auf ein oder mehrere Pokémon gegeben habe, ich wollte es irgendwie offen lassen. Umso interessanter waren eure Interpretationsthesen - anscheinend steht es jetzt irgendwie fest, dass mein Gedicht von Groudon, Kyogre und Rayquaza handelt, auch wenn das gar nicht meine Absicht war. ^^' Aber gefällt mir. Beim Schreiben hatte ich immer Latias und Latios vor Augen, genauer gesagt die Szene aus dem fünften Film, als Latios sich opfert. Ich denke, das war die Stimmung und Situation, die ich schildern wollte, vielleicht fallen mit diesem Hintergrundwissen dann doch einige Stellen im Gedicht auf. :3


    Viele Grüße ^-^


    Gracidea

    Guten Abend. :') Ich war von Anfang an begeistert von den vielen tollen Abgaben, also vielen Dank dafür! Außerdem hoffe ich, dass noch der ein oder andere Vote hier eintrudelt, schließlich ist der Abend noch nicht vorbei. :3



    03 - Erinnerungen an dein Abenteuer
    Mir gefällt die Ironie in dieser Abgabe und die Art, wie genau diese erste Szene herausgegriffen wurde, mit der so ziemlich jedes der Pokémon-Spiele startet. So wurde auch der Titel hier sehr passend gewählt, und allgemein hat das Gedicht etwas Nostalgisches, gefällt mir wirklich. Schade, dass das gegen Ende der Abgabe etwas abnimmt, aber Punkte vergebe ich hier gerne. :3



    07 - Reisesucht
    Was für eine Abgabe. Da zieht doch gleich noch einmal die komplette Pokémon-Welt an den Augen vorbei wie ein kleiner Film. Das Thema Reisen wurde wirklich toll umgesetzt und in mir keimt grad die Sehnsucht nach den guten alten Zeiten, in denen man ein Spiel nach dem anderen durchgesuchtet hat. Es sind viele Anspielungen und Andeutungen auf Ereignisse gegeben, außerdem werden die einzelnen Regionen explizit genannt. Das Gedicht ist wirklich toll zu lesen und gefällt mir ingesamt sehr gut, auch die Auflösung am Ende, dass alles aus der Sicht von Mew erzählt wird.



    09 - Flammentanz
    Die beschriebene Kampfszene hat es mir wirklich angetan! Die Wortwahl ist toll, außerdem scheint alles wahnsinnig schnell, fast schon chaotisch abzulaufen, was in einer Situation wie dieser durchaus passend ist. Mir gefällt die Wahl der Perspektive; statt allgemein und in einem Überblick diesen Kampf zu beschreiben, bleibt der Autor hier ganz bei der handelnden Person. Dadurch fühlt man sich zwar mit ihr verbunden und kann sich in sie hineinfühlen, allerdings bleibt eine gewisse Distanz. Ein wunderbar geschriebenes Gedicht!



    11 - Hoch hinaus
    Hier musste ich erst ein wenig grübeln, bis ich darauf kam, was gemeint sein könnte. Naheliegend wäre der Wunsch eines Pokémon nach einer Weiterentwicklung, oder ist es allgemein gesagt einfach nur der Wille, stärker zu werden und seine Ziele zu erreichen? Wie auch immer es genau gemeint ist - das Gedicht gefällt mir, ebenso die Struktur und die Atmosphäre, die anfängliche Niedergeschlagenheit verwandelt sich letztendlich doch in Hoffnung und es bleibt ein positives, warmes Gefühl.



    12 - Flammende Flügel
    Der Autor dieses Gedichts hat hier wirklich wundervoll mit so wenigen Worten alles gesagt. Ich mag auch die Zweiseitigkeit; auf der einen Seite sind Wut und Zerstörung, allerdings zeigt die vorletzte Strophe auch etwas Gutes. Es handelt sich wohl um Lavados, wegen der Flammenschwingen, allerdings hatte ich zuerst an Ho-oh gedacht. Wie auch immer, das Gedicht ist toll geschrieben, gut umgesetzt und wunderbar zu lesen!


    ___________________________________



    ID: 57178
    A3: 1
    A7: 2
    A9: 2
    A11: 1
    A12: 2
    ________
    8 Punkte



    Gracidea

    So wahnsinnig viele Abgaben und so wenige Votes! Das muss sich ändern, ich hoffe, es gibt noch weitere im Verlauf dieser letzten wenigen Stunden! Die vielen tollen Gesichten haben mir die Punkteverteilung wirklich nicht leicht gemacht... Und verzeiht, dass nicht jede einen Kommentar bekommt, irgendwie wollte es heute nicht so klappen. /:



    ID: 57178
    A6: 1
    A7: 3
    A9: 2
    A10: 1
    A13: 1
    A17: 1
    A18: 1
    A20: 1
    A21: 1


    W O H N Z I M M E R W U N D E R W E L T E N
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    Lunarfeder



    S t e r n e n k i n d e r


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    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/headersternenkinder4unkn0.jpg]
    auf we♥it gefunden



    » Sterne wachen
    leise flüsternd
    Kinderlachen
    Symphonie


    traumgeboren
    sanft erwachend
    eng verwoben
    siehst du sie? «



    » Weißt du, warum manchmal ein Stern vom Himmel fällt? «
    Mit großen Augen blickt Hotaru zu ihrer Schwester auf. Die Wangen des Mädchens sind gerötet und noch feucht von den vielen Tränen. Sie schnieft leise, schluckt den Kloß in ihrem Hals hinunter und schüttelt unsicher den Kopf. Aneko schenkt ihr ein leises Lächeln, bei dem sich sofort jeglicher Kummer in Luft auflöst.
    » Durch sie wird ein Traum geboren. « Beinahe sehnsüchtig blickt sie hinab auf die fernen Lichter unter ihnen, die aus der Dunkelheit hervorstechen, strahlend hell wie Gold.
    Hotaru schluckt erneut, um ihre Stimme wiederzufinden. » Aber warum gehen sie fort? Sie gehören doch hierher, zu uns! « Ihre Trauer ist nicht zu überhören; erneut bilden sich glänzende Tränen in ihren warmen Augen. In ihren Gedanken kann sie es noch deutlich vor sich sehen: binnen Sekunden löst sie sich auf, tanzt in winzigen Staubkörnchen um sie herum. Und dann ist sie fort. Ein so schmerzlicher Verlust, dass sie noch immer ein stechendes Pochen tief in ihrer Brust fühlen kann.
    Sanft zieht Aneko ihre Schwester zu sich heran und legt die Arme um sie. Ihr Herz zieht sich zusammen, als Hotarus Schultern erneut zu beben beginnen und leises Schluchzen, gedämpft durch die Umarmung, an ihr Ohr dringt.
    » Es ist ihre Aufgabe, uns irgendwann im Laufe der Zeit zu verlassen «, setzt sie mit sanfter Stimme fort. » Jeder wird eines Tages fortgehen, denn sie folgen einem Ruf. « Nun sieht Hotaru zu ihr auf. » Sie können den Moment spüren, in dem es so weit ist, weißt du? Und wenn sie fallen, machen sie sich auf den Weg, um einen Traum an den richtigen Ort zu tragen. «
    Die Worte ihrer Schwester lassen das Gefühl von Leere in ihrem Innern verblassen. Eilig wischt Hotaru ihre Tränen fort.
    Traum. Dieses Wort hat sie schon oft gehört, immer wieder, wie eine Melodie, die sie seit Beginn ihres Lebens begleitet. Doch viel kann sie mit diesem Begriff nicht anfangen; als hätte Aneko ihre Gedanken gespürt, beginnt sie erneut zu sprechen.
    » Träume sind etwas, das man sich aus tiefstem Herzen wünscht. Jeder Mensch besitzt einen; und viele von ihnen leben nur, um ihren Traum zu verwirklichen. «
    Hotaru blickt nach unten, hinab zu den Lichtern. Anekos Worte klingen einleuchtend. Es ist eine schöne Vorstellung, so mächtige Träume zu besitzend, dass sie ein Leben bereichern. Als ein sanfter Wind mit Hotarus hellen Locken spielt, wird sie von einer Welle der Sehnsucht erfasst.
    » Warum können wir nicht träumen? «
    Die Frage bleibt für einen Moment in der Luft hängen; ein leises Lächeln umspielt Anekos Lippen. » Wer behauptet denn, dass wir es nicht können? «
    Darauf hat Hotaru so schnell keine Antwort. Stumm beobachtet sie weiter die vertrauten Lichter, die hin und wieder von einer Wolke verdeckt werden. Sie sind schön, aber niemals so schön wie sie oder ihre Schwester. Als sie wieder zu ihr aufblickt, betrachtet sie eingehend das helle, goldene Strahlen, das von ihr ausgeht. Vollkommen ruhig sitzt sie da, blickt verträumt in die dunkelblaue Nacht. Eine weitere Frage kommt ihr in den Sinn, eine, die ihr schon lange auf der Zunge liegt; will sie die Antwort darauf wissen?
    » Was passiert, nachdem wir den Himmel verlassen haben? «
    Aneko zögert, schweigt eine Weile, ohne den Blick wieder auf ihre jüngere Schwester zu richten. » Ich kann dir nur sagen, was die Sterne sich zuflüstern. Um es zu wissen, musst du es selbst erleben. «
    Nun sieht Aneko sie an. Sie lächelt, und mit ihrem Strahlen wird die Nacht ein wenig heller. » Wir werden von einem Wunsch gerufen, wir spüren ihn tief in unserer Seele. Also folgen wir ihm bis zu dem Menschen, der ihn im Herzen trägt. Unsere Aufgabe ist es, diesen Wunsch zu verstärken und zu einem Traum zu formen. «
    Hotaru wagt es nicht, nach dem Danach zu fragen. Wahrscheinlich kann ihr ohnehin niemand eine darauf Antwort geben, was geschieht, wenn man seine Aufgabe erfüllt hat. Ist das der einzige Sinn ihres Daseins? Hat ihre Zeit hier oben, umgeben von hunderten Lichtern, denn keine Bedeutung? Der Gedanke erfüllt sie mit Kummer. Also schweigt sie und erwidert sie den hellgrünen Blick aus den Augen ihrer Schwester, die sie mitfühlend ansieht. Auch sie hat Verluste erleben müssen. Hotaru versucht sich vorzustellen, dass dank ihrer Freundin ein neuer Traum geboren wurde. Es macht den Verlust und Schmerz ein wenig erträglicher. Sie holt tief Luft und schließt die Augen.
    Sie öffnet sie erst, als sie wie aus weiter Ferne die warme Stimme Anekos vernimmt.
    » Wenn wir fallen, nennen die Menschen uns Sternschnuppen. Sie denken, wir verglühen für immer dort oben in der Dunkelheit – sie wissen nicht, dass wir sie noch in ihrem Herzen erreichen. «
    Sternschnuppen. In Hotarus Gedanken klingt es fremdartig, aber gleichzeitig wunderschön. Als sie sich umsieht, erblickt sie unendlich viele Lichter um sich herum, das ihrer Schwester eingeschlossen. Gemeinsam erhellen sie die Dunkelheit. Nein, ihre Zeit ist nicht verschwendet. Einem Traum am Ende ihres Lebens eine Seele einzuhauchen ist nicht ihre einzige Aufgabe. Die Lebewesen unter ihr blicken zu ihnen auf, dankbar für ein wenig Licht in der Nacht. Mit einem Mal ist das Mädchen vollkommen von Ruhe und Zufriedenheit erfüllt. Mit einem Lächeln auf den Lippen sieht sie sich nach ihrer Schwester um.
    » Es ist Zeit... «
    Anekos Worte klingen voll tönend und warm wie immer, doch diesmal schwingt eine Spur von Traurigkeit in ihnen mit.
    » Nein! « Hotarus Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern. Tränen steigen ihr in die Augen, tropfen heiß ihre Wangen hinab. Hilflos sieht sie ihre Schwester an; ihr Strahlen beginnt bereits zu verblassen, ebenso ihre Konturen. Sie wird eins mit der Nacht, als hätte sie niemals existiert. Ihre grünen Augen funkeln ein letztes Mal auf – dann ist sie fort, für immer. Entsetzt schnappt Hotaru nach Luft, kann ihr Schluchzen nicht länger unterdrücken. Kurz darauf erscheint ein goldenes Licht direkt vor ihr, streift sie sanft und hinterlässt ein Gefühl warmer Geborgenheit, die sie nur in der Umarmung ihrer Schwester verspürt hat.
    Aneko glüht ein letztes Mal gleißend hell auf, als sie in einem sanften Bogen zur Erde fällt, um ihr Licht jemand anderem zu verleihen.





    Gracidea