Beiträge von Shiralya

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Schöne Texte und sehr interessante Liederwahl. Nur leider habe ich für das Saisonfinale doch etwas zu viele Fehler in so gut wie jeder Geschichte gefunden. Ich kann irgendwie nicht nichts schreiben, also wird es kurze Kurzbegründungen für meine Wahl geben. Wer noch einen ausführlichen Kommentar haben möchte, kann mich gerne anschreiben, nur könnte es momentan etwas länger dauern, bis er kommt. Aber er kommt dann.


    4 Punkte: Long live the Queen (Wuderbarer Stil, sehr gut zu lesen und fabelhafte Themen-/Blickwinkelwahl.)
    3 Punkte: Zurück zu ihm (Berührend und bedrückend. Und sehr schön geschrieben.)
    2 Punkte: Ich lebe (Schöner Text, stark angelehnt an die Lyrics; gefällt mir.)
    1 Punkt: Von der Zukunftslosigkeit der Antimaterie (Interessante Pokémon-Umsetzung. Starke Handlung, starker Text.)


    Tolle Texte, allesamt. Ich freue mich schon auf die nächste Runde. ^-^
    ~Shira Seelentau

    [tabmenu][tab=Ge]Ich bin leider schulisch etwas unter Stress, aber ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen, noch etwas zu unseren neuesten Hobbyautoren im Wettbewerbsbereich zu sagen, auch wenn meine Kommentare dadurch etwas kurz werden könnten. Sollte ich gleich beim Kommentieren wieder in die Schiene verfallen, dass ich mehr kritisiere als lobe (das fällt mir nämlich meistens leichter...), dann lasst euch jetzt vorher schon sagen, dass ihr echt tolle Texte eingereicht habt. Sehr schön. (Seht ihr, schon jetzt gehen mir beim Loben die Worte aus...) Also: auf in die Welt der Gefühle.
    [tab=füh][subtab=Die teure Vase]Der Titel ist etwas seltsam, denn er bezieht sich eher auf das Ende als auf den gesamten Text. Vielleicht hättest du noch etwas Besseres finden können.
    Das vermittelte Gefühl ist Angst, ganz klar. Und dieses Gefühl vermittelst du auch sehr schön dadurch, dass du sehr viele kurze Sätze verwendest. Diese Unterstützung des Themas ist schreibtechnisch sehr hoch anzusetzen. Also ein blutiger Anfänger bist du ganz sicher nicht. Deine Geschichte weist den Charakter eines Inneren Monologs auf, für einen kompletten beschreibst du noch zu viel. Dennoch ist die Art gut gewählt. Wenn Alex allerdings zu sich selbst spricht, wirkt es auf mich manchmal etwas wie zu viel des Guten, aber das mag nur meine eigene Meinung sein. Was mir jedoch am meisten missfällt, ist das Ende. Dieser Umschwung, dass alles nur ein Traum war, ist zwar nichts sehr Außergewöhnliches, jedoch an sich nicht schlimm, nur hätte ich mir das Ende etwas offener gewünscht. Es ist dieser letzte Absatz, der alles etwas zu sehr auflöst. Vorher hängt man so in dieser Überlegung, ob es wahr war oder nicht und das stellt es viel zu deutlich als Traum dar. Nur als Tipp: Offene Enden sind sehr interessant.
    Trotz kleineren unschönen Stellen vor allem in Bezug auf das von dir gewählte Gefühl ein sehr gelungener Text.
    [subtab=Verbundenheit]Ist Verbundenheit ein Gefühl? Ob ja oder nein, du hast deinen Titel sehr einfach gehalten. Das muss nichts Schlimmes sein, aber manchmal kann ein besonderer Titel den Lesern besser im Gedächtnis bleiben.
    Dein Text ist klar zweigeteilt, eine Form die mir doch stark missfällt, zumindest wenn die Unterschiede so groß sind. Du beginnst mit einer Art Sachtext, vielleicht mit den Gedanken, die sich dein Protagonist immer wieder macht, die aber dennoch nur durch das Thema der Verbundenheit eine Verbindung zu ihm haben. Hier geht es um Freundschaft und das allgemeine Miteinander. Interessante Überlegungen, aber nicht mitreißend. Nicht für mich. Der zweite Teil ist dann eine kurze Geschichte, in dem du deutlich mehr als ein Gefühl behandelst und das Gefühl der Liebe/Verbundenheit nur durch den ersten Teil klar im Vordergrund bleibt, da nun auch der Hass eine starke Rolle spielt. Du versuchst zwar, deine Charaktere groß handeln und denken zu lassen, aber dennoch fehlt mir in der Geschichte etwas die Tiefe; der Hintergrund. Außerdem löst sich das von dir beschriebene Problem zu schnell in Luft auf. Klar, das war nicht das Gefühl, das du wolltest, aber es nimmt deinen Protagonisten ein und dann lässt du es einfach so verpuffen. Es fehlt ein wenig Authentizität.
    Dein Text ist keineswegs schlecht, aber leider gibt es hier einfach zu viele gute.
    [subtab=Story]Es gab am Anfang der Saison schon mal eine Geschichte mit diesem Titel. Damals habe ich mich sehr darüber aufgeregt, dass er absolut nichtssagend ist. Inzwischen frage ich mich, ob "Story" wirklich als Titel gedacht war oder einfach nur als "Platzhalter" gilt, in unserer denglischen Gesellschaft, wenn kein Titel vorhanden ist. Aber nur am Rande: Titel sind schon 'ne tolle Sache.
    Die Geschichte ist recht kurz und ehrlich gesagt ist es mir nicht wirklich möglich, ein konkretes Gefühl herauszufiltern. Was zudem noch erschwerend hinzukommt, ist, dass du wenig Hintergrundinfo gibst, dass du wenig beschreibst, und viel zu einer abgerundeten Geschichte fehlt. Da du hier als Anfänger teilnimmst, möchte ich dir helfen. Beantworte in deinem Text einfach ein paar Fragen und er wird von sich aus länger und ausführlicher. Z.B. Warum muss Rudolf die Abkürzung nehmen? Er scheint zu wissen, was ihn dort erwartet. Woher? Weiß er, warum die anderen dort rumlungern? Warum sie auf ihn eintreten? Das was du geschrieben hast, ist ein guter Anfang, den es nur noch auszubauen gilt. Setz dich hin, lies deinen Text und frag dich, was man am Ende noch nicht weiß und was du noch hinzufügen könntest. Aber lass dir deine Ideen nicht nehmen, denn der Ansatz mit dem Klopfen des Herzens ist sehr interessant.
    Insgesamt die Grundlage, um noch einiges mehr daraus zu machen. Nächstes Mal schreibst du einfach ein bisschen mehr, ja?
    [subtab=Farewell Lullaby]Interessanter, schöner Titel. Er hat etwas Wohliges, Trauriges, Dunkelblaues. Er gefällt mir, aber ist mir doch etwas dunkel für die Geschichte, die mit einem Lächeln endet. Deshalb das Schlaflied?
    In diesem Text finde ich zwei Gefühle: Liebe und Trauer. Häufig sind sie eng miteinander verwoben, aber hier dürfte eigentlich nur eines im Vordergrund stehen. Die Geschichte jedoch beginnt zunächst ohne jedes Gefühl. Wenn ich es so ausdrücken darf: Es kommt mir so vor, als würde ich in einen orange-rosa Nebel geworfen, der mich wie Zuckerwatte, weich und flauschig umgibt. Du beschreibst sehr malerisch, du schreibst in vielen Schnörkeln, was teilweise etwas zu viel für mich wird. Zu viel wirkt gewollt und nicht mehr natürlich. Es ist dieses Wunderland, das sich so von unserer Welt unterscheidet. Mit jedem Absatz wird der Kern deiner Geschichte deutlicher, mit jeder Information lüftet sich der Nebel etwas mehr, bis man weiß, dass sie tot ist, vom Laster angefahren, von der Klippe gestürzt. Und trotzdem glücklich. Die Geschichte ist wirklich unglaublich süß; schön und traurig. Wenn deine Beschreibungen nicht manchmal etwas sehr extravagant erscheinen würden, hätte ich sie noch mehr genießen können.
    Du schreibst wirklich gut und hast eine wirklich sehr schöne Idee umgesetzt, pass nur auf, dass du nicht zu sehr übertreibst.
    [subtab=Trauernde Verschwommenheit]Hier ist das Gefühl ganz klar im Titel zu erkennen, wobei es etwas gedauert hat, bis ich die Verschwommenheit der Sicht durch Tränen zuordnen konnte. Der Titel betätigt sich eines Stilmittels, dessen Name mir gerade nicht einfallen will, was ihn sehr interessant macht.
    Zunächst das deutlich Positive: Das Gefühl. Die Trauer steht klar und unverkennbar im Vordergrund, auch wenn sie am Ende noch etwas Hass auslöst. Teilweise wirken die Gedanken hierzu zwar etwas seltsam auf mich, aber ich kann auch überhaupt nicht beurteilen, wie ein junger Mann beim Weinen denkt. Dennoch ist es sehr ausdrucksstark und das Thema dieses Wettbewerbs wurde sehr gut getroffen. Neben ein paar kleineren Fehlern, die ich gefunden habe, gibt es einen größeren Schwachpunkt an deiner Geschichte: Beschreibungen. Zerbrich dir aber bloß nicht zu sehr den Kopf darüber, das fällt vielen, auch mir, schwer. Du sagst, sie sind auf dem Schlachtfeld, du sagst, sie sind dreckig; aber wie sehen sie sonst aus? Was machen sie da? Sowas fehlt, aber es ist nicht schwerwiegend. Es passiert nicht sehr viel in deiner Geschichte, aber das muss es auch nicht. Du beschreibst die Trauer und das sehr gut, da braucht es nicht viel mehr. Versuch nur das nächste mal, den Radius etwas weiter zu schlagen, geh mehr auf das Umfeld ein.
    Sehr gute Themenbearbeitung, schöne Geschichte. Aber auch bei Gefühlen darf man das Äußere nicht völlig außer Acht lassen.
    [subtab=Igamaro der Helfer]Bis zum allerletzten Absatz wird die Bedeutung des Titels nicht klar, auch wenn man sie sich nach einer Weile eigentlich schon denken kann. Etwas schade, dass der Titel nur auf das Ende passt, obwohl Igamaro ja durchgängig eine tragende Rolle spielt.
    Das grundlegende Gefühl hier ist die Liebe, welche man auch auf die Beziehung zwischen der Assistentin und Igamaro auslegen kann. Du hebst das Gefühl sehr hervor und machst deinen Text so zu einer süßen Liebesgeschichte. Was mir allerdings schnell auffiel, dass du keine wörtliche Rede benutzt und deiner Geschichte dadurch, dass du eben nur beschreibst, etwas die Einheit fehlt. Außerdem wirkt sie manchmal etwas umgangssprachlich. Insgesamt kommt es mir so vor, als würde die Protagonistin die Geschichte einem Freund/einer Freundin erzählen und nicht, als hättest du sie geschrieben, um die Momente einzufangen. So musst du dir das Schreiben vorstellen, als machst du ein Foto/drehst einen Film; malst die Situation mit den Worten. Ich denke, wenn du das im Hinterkopf behältst, dann wird die nächste noch besser. Der Ansatz ist da, auch wenn du hier und da noch auf die Zeiten achten musst, so hast du eine sehr schöne Geschichte geschrieben. Das alles sind Tipps für deinen weiteren Weg durch die Geschichten.
    Dein Text ist wirklich sehr süß. Lass dir Zeit, probier ein bisschen rum und du wirst besser.
    [subtab=Pain]Einfacher Titel, englischer Titel. Du hättest ruhig ein klein wenig einfallsreicher sein können. Auch wenn der Titel natürlich sehr gut passt, ist er nicht so einladend, weil er recht alltäglich wirkt. Das sage ich häufiger: Anders bleibt im Kopf.
    Trauer, Verzweiflung, was erwartet man auch anderes bei diesem Titel. Der Charakter des Inneren Monologs an Arianna bringt die Emotionen sehr gut zur Geltung. Man erfährt etwas über die Vergangenheit, aber nicht sonderlich viel. Genug, um mitfühlen zu können. Mir gefallen die Gedankengänge. Schön geführt. Weniger schön ist der Übergang der ewigen Fragerei zu "Ich mach dem Ganzen ein Ende." Man bekommt es kaum mit, das geht einfach viel zu schnell. Hier hätte ich mir eine genauere Ausführung gewünscht. Irgendwas, damit es verständlicher und vor allem fließender wird. Was ebenfalls nicht schön ist, ist die Formatierung. Warum ist dieser Text zentriert? Hat es einen Sinn? Lass dir sagen, linksbündig ist immer einfacher zu lesen. Diese Form ist zwar anders, doch wirkt sie auf mich eher abschreckend. Dein Text ist gut, aber so habe ich vorher immer etwas weniger Lust, diese Texte zu lesen. Vielleicht soll es die Aufgewühltheit darstellen. Aber lass es trotzdem lieber das nächste Mal. Das einzige, was man so schreiben könnte, sind Gedicht mit kontinuierlichem Versmaß. Jedenfalls aus meiner Sicht.
    Klare, starke Emotion, schön geschrieben. Ein guter Text.
    [tab=le]Also, nun die Punkte.
    2 Punkte: Die teure Vase & Farewell Lullaby
    1 Punkt: Trauernde Verschwommenheit & Pain


    Sehr schöne Texte, aber leider nicht mehr Punkte. Aber schreibt alle unbedingt weiter. Mit etwas Übung und Erfahrung werdet ihr richtig, richtig gut. ;3[/tabmenu]

    Ich probier's einfach mal: IN (Tickerupdate sei dank^^)


    Nur eine Frage: Beim Pattern soll Vulnona ja weiterhin erkennbar sein, darf man trotzdem die inneren OLs (bspw. das Brustfell) verändern/wegnehmen?

    Emmas Kopf war wie im Nebel, als das Leuchten von ihrer Stirn langsam erstarb. Noch immer schaute sie zu dem Wesen, das zusammengekauert in einer Ecke zusammengesunken war. Kurz schloss das Mädchen die Augen, um sich wieder zu fangen. Es war der Geruch von Blut, der ihr klar machte, dass sie sich in diesem zertrümmerten Casino befand. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, wie Alicia neben ihr zu Jasmin lief, um deren Wunde zu untersuchen.
    Ich hätte ihre Melodie hören müssen…“, dachte Emma frustriert. Die Heimleiterin konnte die Acerin noch immer nicht einschätzen. Sie war stets freundlich zu allen, aber die Tatsache, dass Emma in ihrer Nähe einfach nichts hörte, ließ sie unheimlich auf das Mädchen wirken. Dennoch befand sie Jasmin für in guten Händen und besah sich den Raum.
    Was war eben gerade noch mal passiert? Ihr Herz und alle anderen Zeichen hatten angefangen zu leuchten, was das Biest in die Ecke drängte. Dort lag es nun, augenscheinlich tot, und schien noch immer Angst zu haben. „Vor uns?“ Bei dem Gedanken musste Emma schmunzeln. Wenn sie an den Unterschied zwischen der Bestie und ihrer Gruppe dachte… Zwar gab es unter ihnen scheinbar gute Schützen, aber dennoch überwog bei jeder Begegnung mit diesen Monstern die Angst in ihren Melodien. Und dennoch hatten sie das Vieh besiegt; schon wieder.
    Und da fiel Emma noch etwas ein, etwas das anders gewesen war als beim ersten Mal; auch das Wesen hatte geleuchtet. Sie hatte eins ihrer Messer geworfen und das Biest hatte traubenrot – „Oh, Mist!“, unterbrach Emma mit einem leisen Stöhnen ihren eigenen Gedankengang. Sie hatte eines ihrer Wurfmesser auf das Biest geworfen, eines für das sie nicht so schnell Ersatz bekommen würde.
    Zweifelnd besah Emma erneut das tote Monster und entdeckte das Harfenmädchen („Ich sollte sie mal nach ihrem Namen fragen.“) vor seinem Kopf kniend. Sie sah fast traurig aus, was Emma nicht verstehen konnte. Aber was sie tat, bewies wenigstens, dass die Bestie wirklich tot war und bestimmt nicht noch einmal zuschnappte. Also holte sie einmal tief Luft und ging auf das Wesen zu; irgendwo musste das Messer ja zu finden sein.
    Je näher das Mädchen dem Monster kam, desto größer und gefährlicher wirkte es, selbst in seinem jetzigen Zustand. Knapp anderthalb Meter vor dem leblosen Körper blieb Emma stehen und schaute nach oben, wo die Dornen aus dem Rücken der Bestie heraus noch immer die Luft durchstachen. Der gesamte Körper sah aus wie eine uneinnehmbare Festung und doch konnte man aus dieser Nähe die Risse sehen, die die Angriffe der Erleuchteten hinterlassen hatten. Es war ein beängstigender und beeindruckender Anblick und in Emmas Kopf erwachte die Erinnerung an ihre erste Begegnung mit einem solchen Wesen, genauer gesagt an die Paukenschläge, die von ihm ausgegangen waren. Diese Monster hatten irgendetwas Menschliches an sich, sonst hätte sie wohl kaum etwas Melodienähnliches gehört. Es gab so viel in diesem neuen Leben, was die Acerin nicht verstand, und bei einem Anblick zweifelte sie daran, es jemals zu tun.
    Als Emma eine Bewegung in ihrem Augenwinkel wahrnahm, löste sie den Blick von der Bestie und hörte erst dann die Harfe, die eine ruhige und traurige Melodie spielte. Das Mädchen schien wirklich um das Wesen zu trauern, dem sie nun zärtlich über die Pranke streichelte. Durch die Musik in ihrem Kopf, fühlte Emma die Stimmung der anderen, fand aber keine Logik darin, die Bestie zu betrauern, die sie alle noch vor wenigen Augenblicken hatte töten wollen.
    Während das Harfenmädchen Emma nicht zu beachten schien, zu sehr war sie versunken in ihrer eigenen Welt, begann Emma endlich nach ihrem Messer zu suchen. Kurz schaute sie zurück zu der Stelle, von der aus sie es geworfen hatte. Es müsste näher an der Schulter liegen und tatsächlich, nur ein paar Schritte in die Richtung und Emma entdeckte ihr Messer zwischen den Trümmern, die vielleicht einmal ein Rouletttisch gewesen waren, vielleicht aber auch etwas komplett anderes. Wenigstens langen in näherer Umgebung nicht zu viele zu auffällige Leichenteile.
    Noch einmal einen prüfenden Blick zum Monster werfend, selbst tot wirkte es gefährlich auf Emma, hob sie ihr Messer wieder auf und verstaute es an ihrem Gürtel. Anders als das Schwert, das direkt neben ihr noch im Körper der Bestie feststeckte, war es vom harten Panzer abgeprallt und nicht von Blut – weder von dem der Bestien, noch von Menschenblut – beschmutzt.
    Es kribbelte etwas an Emmas Rücken, als sie begann, sich nach den anderen umzusehen. Das Monstrum hinter sich aus den Augen zu lassen, war ihr nicht geheuer. Selbst wenn es im Tod nichts mehr tun konnte, so könnte es doch aus irgendeinem Grund kippen und sie lebendig begraben - obwohl sie mit diesen Massen auf sich wahrscheinlich sofort tot wäre.
    Am anderen Ende des Raumes entdeckte das Mädchen Leira und die Schützin… Marika. In Ermangelung eines besseren Plans ging sie auf die beiden zu. Nachdem sie den Raum zur Hälfte durchquert hatte, entdeckte sie auch Marcello in ihrer Nähe stehen und begann gleichzeitig die Melodien der Gruppe zu filtern. Flöte, da Marcello ihr am nächsten Stand, Flügel, Jagdhorn – und E-Bass? „Müsste der Typ nicht schon längst tot sein?“ Nicht, dass Emma es ihm gewünscht hätte, aber so wie er am Boden gelegen hatte…
    Die Acerin trat neben Leira, als sich der Verwundete gerade in eine aufrecht sitzende Position schnellte. Er stöhnte und schien nicht wirklich gesund zu sein, während er wieder zurücksackte. Dennoch sahen seine Wunden schon deutlich besser aus, als zu dem Zeitpunkt, als Emma noch neben ihm gekniet hatte. So wie er mit Marika sprach, schienen sich die beiden zu kennen, doch ihre Melodien wiesen einige Reibungspunkte auf. Als Marika sich dann an Leira wandte und erklärte, dass es auch Menschen mit besonderen Fähigkeiten gab, bestätigte sich, was der E-Bass schon hatte vermuten lassen: Der Verletzte gehörte nicht zu ihnen. Aber seine weiteren Ausführungen setzten der gesamten Situation die Krone auf. Emgour schien eine der Bestien zu sein, eine der größten, wenn nicht gar die größte. Und er konnte fliegen. Sie konnte Melodien hören. Wie bitteschön sollte sie es dann mit einem geflügelten Monstrum aufnehmen. Obwohl… Irgendetwas war ja eben passiert...
    Der Gedanke, dass dieser am Boden liegende, sich selbst heilende Typ Informationen über ein Monstrum hatte, dass die meisten Menschen wahrscheinlich bei lebendigem Leib einfach auffraß, ließ Emma seine Melodie ganz anders aufnehmen. „Idiot“, murmelte sie, Marika zustimmend, und hoffte, dass niemand sie gehört hatte, gleichzeitig aber, dass er es wusste.
    Die Posaune, die sich von hinten näherte, konnte sie jetzt gar nicht gebrauchen. Leise stöhnte Emma, als Arthur mit einem Dolch neben ihr auftauchte.
    Ein sich regenerierender Mensch, ein unbesiegbares Biest und ein antiker Dolch. Was auch sonst?

    [tabmenu][tab=Vorwort]Gedichte-Wettbewerb ♥
    Ich werde auch mal vorher sagen, worauf ich so achte. Am wichtigsten sind mir bei einem Gedicht Klang und Lesefluss. Ich lese mir jedes Gedicht laut vor und überprüfe so, wie flüssig es zu lesen ist und wie gut es sich anhört. Wenn man ein Gedicht nicht vernünftig lesen kann, ist es aus meiner Sicht nicht gut. Dann kommen die Reime. Reime sind mir sehr wichtig und es bedarf schon einer Menge, will mich ein Gedicht ohne Reime überzeugen. Gleichgestellt und doch meist ausschlaggebend ist natürlich der Inhalt, welcher schön beschrieben, gerne verschlüsselt und auch ungewöhnlich sein darf. Generell bin ich bei Gedichten doch sehr eigen und keiner sollte sich meine Kritik zu sehr zu Herzen nehmen. Es tut mir leid, aber ich kann und werde mich in dieser Hinsicht wahrscheinlich nie ändern...
    [tab=I-V]Freundschaft
    Ein nichtssagender Titel. Ich kann nicht wirklich ohne Reime. Die Idee, die hinter diesem Gedicht steht ist wirklich gut, wenn auch etwas kurz ausgeführt. Ich kann gar nicht so viel dazu sagen. Dieses Gedicht reißt mich wirklich nicht vom Hocker. Das Thema ist nicht außergewöhnlich, aber dennoch schön ausgeführt. Die Form ist unregelmäßig und ich blicke ehrlich gesagt auch nicht wirklich durch, warum da einige Verse alleine stehen. Am besten finde ich hier den Schluss, er hat einen Rhythmus, der sich schön sprechen lässt. Der Klang eines Gedichts ist für mich sehr wichtig (noch wichtiger als Reime). Dennoch sehr wenig.


    1140 Minuten
    19 Stunden. Eine sehr seltsame Anzahl. Warum gerade so viele? Und was hat das mit dem Gedicht zu tun? Es ist echt schade, wenn man keinen Zusammenhang zwischen Titel und Gedicht findet. Das Gedicht an sich klingt sehr schön, aber auch etwas „zu schnell“ für die Stimmung. Eigentlich ist so gut wie keine Pause zwischen den Versen, die sich nicht reimen, und den folgenden, da das Versmaß (Daktylus) mit ihm fortgesetzt wird, wo der erste endete. Dadurch kommt dieses „schnell Fließende“ zustande, was man mit dem Flusslauf rechtfertigen kann. Insgesamt gefällt mir dieses Gedicht, bis auf die Tatsache des Titels; den verstehe ich nicht.


    Illusion der Sinne
    Oh, das macht neugierig. ^^ Der Titel ist ungewöhnlich und passt zu einem Gedicht. Sehr schön. Leider ist der Text dazu etwas „unkontinuierlich“, was den Lesefluss betrifft. Ich stocke einfach immer wieder innerlich, wenn ich es lese. Ich liebe klare Rhythmen, worunter schon so mancher in Gedichtswettbewerben leiden musste. Das Gedicht ist nicht schlecht, keineswegs, aber so ein Vote bleibt in vielerlei Hinsicht subjektiv. Aufzuschreiben, was genau mich in der Form stört, wäre relativ zeitaufwendig, solltest du es wissen sollen, dann schreib mir einfach eine PN. So kann ich das Gedicht aber leider nicht hoch ansetzen, dafür ist es inhaltlich und sprachlich nicht stark genug, um den formalen Mangel in meiner Sicht auszugleichen.


    Thyla
    *Google* Star Treck? Ok. Das Thema Freundschaft in anderer Ausführung. Trotz fehlender Reime ist das Gedicht relativ flüssig zu lesen, allerdings lassen sich doch einige Kommafehler und auch ein paar Rechtschreibfehlerchen entdecken. Ich weiß, ehrlich gesagt, noch nicht, wo genau ich dieses Gedicht einordnen soll. Inhaltlich ist es ziemlich stark, formell (in meinen Augen) etwas ungeschliffen. Und diese beiden Dinge halten sich die Waage. Es wird von den anderen Gedichten abhängen, ob ich hier Punkte verteile, aber für ein Gedicht ohne Reime finde ich es ziemlich gut.


    Abgabe 5
    Was für ein Titel! /ironie Hm. Ich weiß nicht genau, was ich mit diesem Inhalt anfangen soll… Ein Lobesgedicht auf Akatsuki, aber etwas holprig zu lesen. Das Versmaß ist einfach sehr ungleichmäßig, was den Klang sehr schmälert. Inhaltlich könnte man jetzt sagen, eine Aufzählung von Fakten. Insgesamt einfach auch sehr schlicht und wenig weiter ausgeschmückt. Ich weiß nicht, ob dieses Gedicht dazu gedacht ist, hier eventuell eine gute Platzierung zu erreichen, aber dafür ist es etwas zu wenig. Es kommt mir vor, als fehlte hier etwas Arbeit und Liebe für das Gedicht (falls vorhanden, ist sie für mich nicht zu erkennen). Leider etwas zu unausgereift.


    [tab=VI-X]Das Geheimnis der Nacht
    Oh, ein sehr schöner Titel. Daraus lässt sich viel machen. Geheimnisvoll ist dein Gedicht allemal, imposant und verwirrend zugleich. Ich bin immer noch nicht dahinter gekommen, was genau du mit diesem Gedicht aussagen willst. Nach mehrfachem Lesen habe ich aber einen Interpretationsvorschlag: Betrug. Wahrscheinlich in der Liebe. Es soll ja irgendwas Geheimnis der Nacht bleiben, etwas, das nicht ans Licht kommen darf. Wenn man das Gedicht so liest, kommt man nach einer Weile schon in einen schönen Fluss, aber einige Verse haben trotzdem „Schlaglöcher“, um es symbolisch auszudrücken. Dennoch gefällt mir das Gedicht sehr gut, es hat das Geheimnisvolle.


    Nostalgie des jungen Hirten
    Unter diesem Titel erwarte ich etwas hoch Philosophisches. Nur weiß ich nicht, ob mir das gefällt. Unerreichbar. Das würde ich als Grundinhalt dieses Gedichts aufzeigen. Aber nur mal ganz kurz: Hast du mal versucht, das Gedicht laut zu lesen? Mit einem bisschen Rhythmus und Pausen am Ende der Verse? Ich kann es nicht, denn es gibt mehr als eine Stelle, die mich hat verzweifeln lassen. Ich wusste schon vom Titel her, dass das Gedicht nichts für meine klaren Vorstellungen sein würde. Du hast dir bestimmt einiges beim Schreiben gedacht, aber ich kann solchen Gedichten keine Punkte geben. Ich kann nicht auf den Klang und den Lesefluss verzichten.


    Dreamland
    Woa, English. The second English poem I’ve ever seen in competitions in here. Aber nein, ich werde diesen Kommentar jetzt nicht auf Englisch schreiben, dann müsste ich nur zu viele Wörter nachgucken. Ähm, ich weiß nicht, wie ich das Englische jetzt bewerten soll… Hier sind ein paar Fehler und extrem wenig Satzzeichen zu finden, was man dir aber zu Gute halten sollte, sind die Reime. Das ist in Englisch meist doch etwas schwerer als in Deutsch. Aber auch der Inhalt… ist etwas einfach. Mit Liebesgedichten zu überzeugen ist einfach verdammt schwierig. Und du bleibst hier sehr an der Oberfläche und gehst nicht weiter. Dem Gedicht fehlt Tiefe. Es gehört Mut dazu, hier ein englisches Gedicht abzugeben, aber vielleicht hättest du eher ein deutsches schreiben sollen.


    Das Karussell
    Nichtssagend, passend, grausig. Seltsam, wie sich der Titel im Laufe des Gedichts beschreiben lässt. Das Gedicht hat was, im Verborgenen. Ich sehe eine Botschaft darin, bräuchte aber zu lange, sie in Worte zu fassen. Fast fließend ist der Übergang in der Mitte zwischen dem Schönen und dem Tod. Wunderbar, die Wiederaufnahme der Elemente der ersten in der letzten Strophe. An manchen Stellen verläuft das Lesen, vor allem beim ersten Mal, nicht ganz glatt, aber ich denke, darüber kann ich hinweg sehen. Inhaltlich ist dieses Gedicht sehr stark. Die Botschaft wird unterschwellig-direkt vermittelt, was ich an Gedichten sehr schätze. Ich weiß nicht, ob irgendjemand diesen Satz versteht, aber es ist so. Ein sehr gutes Gedicht. Wirklich.


    Steinskulptur
    Der Titel lässt mich an draußen aufgestellte Steine denken. In dem Gedicht geht es genau um das Gegenteil. Thematisch wirklich gut, aber es lässt sich nicht gut lesen. Bei diesen Sechs-Verse-Strophen, verliere ich mich immer irgendwo und einen Rhythmus konnte ich eigentlich auch nie finden. Versuch es mal laut zu lesen. Liegt es an meinen Betonungen, dass ich es nicht schaffe? Wie gesagt, das Thema sagt mir sehr zu, das Formen des Menschen, der zu viel will, aber die Umsetzung ist in meinen Augen noch etwas mau. Mag sein, dass ich zu streng bin, was Formen von Gedichten angeht, aber ich will es doch wenigstens flüssig lesen können, was hier absolut nicht der Fall ist. Und das ist echt grausam.


    [tab=XI-XV]Oktoberdrang
    Ich hätte jetzt fast passend zum Monat gesagt, aber es ist ja schon November.^^ Trotzdem sehr interessant, mystisch und passend. Schon nach ein paar Strophen wusste ich; das ist es. Das ist das Gedicht, dem ich die Höchstpunktzahl geben werde, es sei denn die letzten vier legen noch eine Schippe drauf. Aber genau das ist, was ich bei Gedichten immer suche. Etwas so klar (in Wortwahl und Form) zu verschlüsseln, erwarte ich von guten Gedichten. Das ist und bleibt sehr subjektiv, aber es lässt sich nicht ändern. Schöne Reime, wunderbar zu lesen und ein toller Inhalt. Der Drang zu finden, was der Oktober im Nebel hält, um etwas auf den Titel einzugehen. Wunderbar. Das einzige, worüber ich immer wieder stolpere ist das „noch“ im dritten Vers der zweiten Strophe, wo ich „doch“ lesen möchte. Aber das kann man nicht als Fehler ansehen. Ich bin fasziniert.


    Schneller schlüge mein Herz
    Erster Gedanke: „Es schlug mein Herz geschwind zu Pferde“ (~Goethe „Willkommen und Abschied“ (1810)) Ein Gedicht, dass komplett im Konjunktiv II geschrieben. Bin ich zu blöd, es zu verstehen? Normalerweise kommt mir spätestens beim dritten Lesen irgendeine Idee, aber dieses Gedicht ist doch sehr verschlüsselt. Es lässt sich aber ziemlich flüssig lesen, nur die Reime fehlen mir. (Und: Müsste es am Ende des dritten Vers’ der zweiten Strophe nicht „Leide“ heißen? Das würde für mich jedenfalls in dem Zusammenhang sinnvoller sein.) Schön geschrieben, wenn ich am Ende noch einen Punkt übrig habe, dann geht er hier hin, aber eine kleine Interpretation des Autors am Ende des Wettbewerbs wäre schon nett.
    e:/ Oh, Cass’ Interpretation macht Sinn. Schick… Trotzdem sähe ich gerne noch eine Stellungnahme.


    Vollmondnacht
    Dieses Thema lässt sich auf verschiedenste Arten angehen und interpretieren, hier ist sie kalt beschrieben, als allwissend. Der Mond steht über allem; wie Gott. Seine Kinder: Wind und Kälte. Der Winter bringt den Tod. Das wäre wahrscheinlich eine geniale Kurzgeschichte (oder kurze Geschichte etc.), aber ich sehe kein Gedicht. Das ist nicht böse gemeint, aber ich finde keinen Lesefluss oder sonst etwas, was ich als Charakteristika eines Gedichtes nutzen würde, bloß die Verseinteilung, die mich beim Lesen eher stört. Es tut mir leid, aber diese Idee wäre ausgeschrieben besser bei mir angekommen, als in dieser „Zwischenform“, die für mich weder noch ist.


    Der graue Wald
    Der Titel klingt ungesund. Einfach aufgrund der Tatsache, dass ein Wald grün, im Herbst bunt, im Winter vielleicht auch braun oder weiß sein sollte, aber ganz sicher nicht grau. Und genau darauf will das Gedicht hinaus. Wir Menschen vernichten den Wald. Interessant wie das Reimschema in den letzten beiden Strophen strukturiert ist. Erfrischend. Ab und zu ist das Gedicht etwas holpriger zu lesen, aber das ist insgesamt nichts Wildes. Auffällig ist die letzte Zeile (ich weiß nicht, ob man noch von einem Vers reden kann), die sozusagen ein Fazit unter das gesamte Gedicht stellt. Wichtiges Thema, schön in das Gedicht verpackt. Es haut mich nicht um und ist trotzdem schön.


    Schwarzweiß
    Als erstes musste ich bei diesem Titel irgendwie an Pokémon denken. Und dann an die Farbgebung von Fotos. Aber es geht um die Trennung von Licht und Dunkelheit. Durch die sehr verschiedenen Verslängen, stocke ich beim Lesen doch häufiger, aber die Grundform gefällt. Das Ganze erinnert mich an eine Folge von Charmed die ich vor ein paar Tagen geguckt habe. Darin flüstert ein Wächter der Dunkelheit den Menschen ein, dass sie für alles Unglück verantwortlich seien und nur durch einen Sprung in den Tod den anderen helfen. Dieses Gedicht klingt sehr ähnlich, so zweigeteilt. Da gibt es die Stimme im Kopf, die einen immer weiter schickt und die eigenen Überlegungen, ob das wirklich richtig ist. Das finde ich sehr gut. Schön, so was zum Abschluss zu haben.


    [tab=Auswertung]Nachdem ich die Hälfte der Gedichte gelesen hatte, dachte ich, dass ich mit den zehn Punkten ja relativ viele hätte. Jetzt bräuchte ich mindestens fünf/sechs mehr. Aber dennoch kommt hier meine insgesamt dritte Überlegung zur Verteilung der Punkte:


    Oktoberdrang: 4 Punkte
    Das Geheimnis der Nacht: 2 Punkte
    Das Karussell: 2 Punkte
    Der graue Wald: 1 Punkt
    Schwarzweiß: 1 Punkt


    Damit ich komplett damit zufrieden wäre, müsste ich halbe Punkte vergeben können. Dann hätte Schwarzweiß 1 1/2 und Der Graue Wald 1/2. Aber das geht ja nicht. [/tabmenu]

    Lauriel, dir hab ich ja schon geschrieben, aber es ist sehr schade, es jetzt schwarz (nicht blau ): ) auf weiß zu sehen...
    Herzlichen Glückwunsch den Beförderten, besonders Maj (gewöhnungsbedürftiges Rot, aber verdienter Job) und Sirius, der irgendwie einer der ersten war, die mir hier im Forum wirklich aufgefallen waren. Zu allen anderen kann ich wenig sagen, aber so weit ich das mitbekomme(n habe), macht ihr alle einen guten Job.
    Die sonstigen Änderungen sind sehr interessant und oftmal gern gesehen. Schönes Mega-Update (da Lauriel wenigstens noch etwas bleibt :3).

    Ich kann ja jetzt, im Finale, nicht so blöd sein und nicht für die FFs hier voten. Und doch fiel es mir deutlich schwerer als in den vorherigen Runden, da keine der Geschichten mich wirklich überzeugen konnte; das sage ich, weil ihr alle drei unglaublich gute Autoren seid, was ihr auch wissen solltet (wenn nicht, dann macht es euch ganz schnell klar), und ich entweder Besseres erwartet habe oder denke, dass ihr mit dieser kleinen Kritik umgehen könnt. Ich weiß jetzt, am Anfang des Votes noch nicht, wem ich wie viele Punkte geben werde, weshalb zuerst die kurze Kritik folgen wird.


    Gleich der Sonne
    Ich selbst habe mal einen Text geschrieben, der hieß "Wie die Sonne" und nur dieser kleine Unterschied lässt den Titel komplett anders wirken. Ich rate, diese Geschichte ist von Chessi. Ich werde auch bei den anderen raten und entschuldige mich schon mal für Fehler. Aber zurück zum Titel. Die Sonne geht unter. Gleich der Sonne. Ich finde nicht ganz, was hier gleich der Sonne untergeht. Die erste Beziehung? Die zweite? Wird jemand oder etwas auch wieder aufgehen? Ich komme nicht dahinter, den Titel mit dem Text zu verbinden, wobei ja (abgesehen von der Rückblende) die Sonne ein zentraler Baustein in deiner Geschichte ist.
    Nur um einmal für mich zusammenzufassen und zu verstehen: David und Laurin sind beide in Alice verliebt, als sie dann mit David Schluss macht(?), sieht Laurin darin den glorreichen Sieg, der aber von der Trauer/Wut/wasauchimmer seines Freundes überschattet wird. Insgesamt keine schlechte Umsetzung, aber insgesamt doch etwas schwammig. Du hättest noch genug Wörter zur Verfügung gehabt, um den Leser noch etwas besser aufzuklären. Ich weiß, dass es häufig gewollt ist, eine gewisse Grauzone zu wahren, aber hier ist es doch etwas viel.
    Schreibtechnisch sonst aber sehr schön. Was ich allerdings etwas schade finde, ist, dass du nicht kontinuierlich bist, was die Genauigkeit um deine Charaktere angeht. Damit meine ich (denn der Satz ist etwas unverständlich), dass du mit Er/Sie anfängst und dann nach der Hälfte in Namen übergehst. Es ist in Ordnung, wenn nicht gar spannungsfördernd, dass du keine Namen im ersten Teil verwendest, dann im zweiten könntest du sie durchgängig verwenden und im dritten ist es komplizierter... Aber diese Sache mag mir einfach nicht ganz zusagen.


    Die richtigen Worte
    Hier zuerst mein Tipp: Mikan. Hier bin ich mir aber nicht sicher, denn sie könnte auch den letzten Text geschrieben haben (oben bin ich mir ziemlich sicher), und ich entschuldige mich auch bei dir, sollte das nicht stimmen. Nun der Titel. Als der Wettbewerb, an dem die beiden Mädchen teilnehmen, erwähnt wurde, war der Titel klar. Eindeutig doppeldeutig in dieser Geschichte, denn der Protagonistin fällt es sehr schwer, gegenüber ihrer Freundin die richtigen Worte zu finden. Ein sehr klarer, sehr passender Titel.
    Mit dem glorreichen Sieg verhält es sich hier anders als in der ersten Geschichte (während die dritte allerdings auch wieder anders ist (sehr interessant)), denn hier ist der vermeintlich glorreiche Sieg auf Luna und nicht auf Elisabeth projizierbar. Sie kommt an mit den Worten "Ich hab's geschafft!", auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie nun wirklich den Austausch gewonnen hat. Elisabeth, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben wurde, dämpft dann die Freude ihrer Freundin. Ganz interessant, aber mit einfachsten Mitteln umgesetzt. Versteh mich bitte nicht falsch, aber deine Geschichte wirkt auf mich etwas zweidimensional. Die Probleme der Hauptfigur sind zwar tief, aber nicht von dir ausgefüllt. Ich kann es nicht genau beschreiben, es ist einfach das Gefühl, das ich beim Lesen habe. Dennoch darf ich nicht vergessen zu erwähnen, dass der Text sehr angenehm zu lesen war; du schreibst halt gut, nur noch nicht hundertprozentig ausgereift. (Das klingt jetzt so, als wäre mein Urteil das Maß der Dinge... Tut mir leid, ist nicht böse oder überheblich gemeint... Denk daran, was ich zu Anfang schrieb: Ihr seid alle tolle Autoren!) Zu guter Letzt will ich aber noch auf eine ganz handfeste Stelle hinaus: Dieser Einschnitt mit der Person auf dem Flur; er nimmt dem Streit zunächst den Wind, den du dann versuchst, wieder aufzunehmen. Das hättest du vielleicht weglassen oder geschickter lösen können.


    Threat
    Bleibt ja nur noch Sterling, die zu dieser Geschichte passen könnte. (Tut mir leid, wenn ich mich vertan habe.) Titel: Threat heißt Bedrohung. Bedrohung für den Hirsch, aber in gewisser Weise auch für die Löwinnen. Bis zum Ende bleibt unklar, was genau passiert, was mMn auch zu einer Bedrohung passt, die oftmals undefiniert, unklar ist.
    Drei Perspektiven und keiner ist der glorreiche Sieg anzusehen. Zu Anfang nicht und am Ende fehlt mir das Fragezeichen, das die Aufgabenstellung vorgibt. Möglich ist hierfür Kiga, die leer ausgeht, aber das interessiert Senso ja herzlich wenig. Oder es geht um Kiga, die fast den Sieg davonträgt... Es ist für mich wirklich schwierig zu sagen, ob du die Aufgabenstellung getroffen hast.
    Der Anfang gefällt mir sehr, diese Perspektive des Hirschs als Einstieg; sehr schön. Ich hatte gleich einen Winterwald vor Augen, ein Bild das schon von anderen Geschichten her abgespeichert ist. Dann der Perspektivenwechsel zum Jäger. Ich war zuerst bei einem Menschen, dann bei einem Wolf, dann hast du mich aufgeklärt, dass es eine Löwin war und prompt verschwand der Winterwald. Das ist gut, es ist etwas "Neues". Die zweite Löwin kommt dann doch unerwartet. Die Frage schleicht sich in den Kopf, wer nun den glorreichen Sieg davonträgt. Bei dem "undefinierten Absatz" dachte ich ja, Senso packt jetzt Kiga. Den Sieg hätte in diesem Szenario der Hirsch. Damit habe ich das Unerwartete erwartet, doch du präsentierst das zu Erwartende: Senso gewinnt. Der Hirsch ist tot. Und Kiga hat ihre Chance vertan.
    Schreibtechnisch sehr gut. Es macht Spaß, deinen Text zu lesen. Einzig zu kritisieren sei, dass du etwas zu viel Mensch in deinen Tieren hast. Das rüttelt etwas an der Stimmung. Ansonsten aber wirklich gut.



    Die Punkte zu vergeben ist immer noch nicht leicht und ich stelle jetzt einfach meine Ansprüche für's Lesen vor die Bewältigung der Aufgabenstellung, die natürlich ebenfalls einfließt, aber bei jedem Text unterschiedlich gelöst wurde und mich bei keinem hundertprozentig überzeugte. Insgesamt (und völlig unabhängig von den anderen) komme ich also auf folgende Rangfolge:
    Abgabe 3: 3 Punkte
    Abgabe 1: 2 Punkte
    Abgabe 2: 1 Punkt

    Da hier bisher doch relativ wenig Nominierungen sind, habe ich auch mal ein paar Geschichten durchforstet und mich letztlich auch für einen Klappentext entschieden.


    Auf Schreben einer heilen Welt von Chessi
    Chessi wählte für diese Geschichte einen eher unkonventionellen Klappentext. Wenn ich ihn auf dem Rücken eines Buches fände, würde ich versuchen, im Inneren eine genauere Erklärung zu den eigentlichen Ereignissen zu finden, und doch bin ich sehr fasziniert von dem, was ich zuvor lesen durfte. Chessis Klappentext vermittelt schon ganz zu Anfang des Topics die Stimmung, die bereits der Titel andeutet. Und obwohl er nicht erzählt, wer in dieser Geschichte nun was tut, so zeigt er doch das Thema und wirft in vernünftiger Menge Fragen zur Geschichte auf. Und genau darauf läuft sein Inhalt ja hinaus: Die Menschen streben nach dem Wissen, nach den Erklärungen, die sie nicht haben. Nur mit dem Klappentext wird man beim Lesen der FF genau das tun. Ein schönes Zusammenspiel von Inhalt und Aussage und zudem auch noch anregend zum (Weiter)lesen, was bei einem Klappentext höchste Priorität haben sollte. Und genau deshalb ist dies eine Nominierung wert.


    Hi Molnija,
    Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, aber ich habe vor Jahren mal deine FF "Schicksalsfäden" kommentiert. Schon damals hat mich das dortige Bild von dem roten Mond sehr fasziniert und diese Faszination bleibt hier erhalten. Insgesamt hast du einen sehr schönen SP gestaltet. Sind die "roten Sprüche" auch von dir? Diese gefallen mir nämlich sehr. Du erwähnst ja diese etwas düsterere Stimmung und schaffst es auch wirklich, in diese zu entführen. Ich bin beeindruckt von der Einheit, die du mit deinen Werken und dem Design erreichst.
    Ich kann nicht mit großen Worten loben, deshalb muss das für den Startpost ausreichend sein.
    Ich habe mich dazu entschieden, dein Gedicht "Die Königin" (das hat Reime, also solltest du es im SP vielleicht eher als Gedicht, als als KG einordnen) zu kommentieren. Wenn ich das richtig sehe, ist neben diesem nur "Sternenstaub" noch unkommentiert ("Schicksal oder einfach Pech?" habe ich ja bei der BBO bevotet), aber ich kann mit sich nicht reimenden Gedichten (und du scheinst dir ja noch nicht mal selbst ganz sicher zu sein, ob es wirklich ein Gedicht ist) absolut nichts anfangen. Tut mir schrecklich leid, aber das geht nicht. Also konzentriere ich mich auf "Die Königin".


    Titel und Bild
    Die Königin als Titel ist einfach, aber passend. Mit dem Erlkönig in der Vorgeschichte und ohne Wissen über deine FF habe ich zunächst an eine Anlehnung an ebenjenes Gedicht gedacht. Dazu würde auch das Bild sehr gut passend. Bezogen nun auf den eigentlichen Inhalt des Gedichts, sind sie auch nicht schlecht, aber eben etwas schlicht. Jedoch auch dadurch implizieren sie eine Trostlosigkeit, nichts Großes, Pompöses, was man bei einer Königin auch hätte erwarten können. "Als bald der Winter Einzug hielt, war sie bereits allein" Genau dieser Vers wird von Titel und Bild unterstrichen. Der kahle Baum symbolisiert den Winter und es geht nur um die Königin. Die einsame Königin. Eine düstere Stimmung, die allein dieses Bild und eben auch etwas der Titel vermittelt, noch bevor man das Gedicht überhaupt gelesen hat. Ich bin nun so tief in der Materie dieser beiden Stücke versunken, dass ich mir das Gedicht nicht mit anderen vorstellen könnte. Es würde die Stimmung vermutlich komplett verändern. Ich finde, das Bild passt sehr wohl. Da hast du wirklich gute Arbeit geleistet.


    Form
    Zunächst einmal die Reime, die mir bei einem Gedicht sehr wichtig sind. Abgesehen von "Versteck - weg" kann man absolut nicht meckern. Du nutzt durchgehend männliche (betonte) Endungen, was mir sehr gefällt. Ich selber wechsle manchmal bis häufiger, was einem Gedicht die klar erkennbare Struktur, die Kontinualität nimmt. Auch Rhythmus und Versmaß (Jambus) behältst du durchgängig bei, was an sich einen schönen Lesefluss hervorruft, allerdings gibt es ein paar Verse, die sich etwas schwieriger lesen lassen. Dies beruht auf der Tatsache, dass du in einigen Versen eine Zäsur eingebaut hast, man aber auch in den meisten anderen diese kleine, meist nur gedankliche Pause nach der achten Silbe spürt. Sie bewirkt, dass deine Verse nicht so lang wirken; sie fehlt jedoch an zwei Stellen, zum einen im zweiten Vers der zweiten Strophe und im vierten Vers der vierten Strophe. Es wirkt sich negativ auf den Lesefluss aus, da man es vom Rest des Gedichts einfach anders gewohnt ist.


    Aufbau und Grammatik
    Jede Strophe beginnt absolut gleich. Das gefällt mir, weil du dadurch deinem Gedicht ein Motiv gibst, das sich doch jedes Mal ein wenig ändert. Außerdem ist jeweils dieser erste Vers im Präsens, was jedoch inhaltlich eigentlich gar nicht stimmen dürfte. Ein paar mehr Satzzeichen innerhalb der Strophen würden hierbei Wunder bewirken. Ich probiere mich jetzt einfach mal an einem Vorschlag, wie ich das Gedicht verstanden habe:

    Ich weiß nicht, ob es einen ästhetischen Hintergrund hat, dass du kaum Satzzeichen innerhalb der Strophen und vor allem nicht am Versende verwendest, oder ob es einfach daran liegt, dass dir die Zeichensetzung innerhalb eines Gedichts ähnlich schwer fällt wie mir meistens, aber bei diesem, welches eine Geschichte erzählt, sind Satzzeichen sehr nützlich und wie eigentlich fast immer notwendig. Frag, wenn du zu irgendeinem Zeichen Fragen hast und klär mich auf, welcher Sinn dahinter stand, dass es zuvor keine gab. Es interessiert mich wirklich.
    Die Wortwahl gefällt mir ziemlich gut, auch wenn man manchmal schon erkennt, dass du was für die Form des Gedichts "stutzen" musstest. Das finde ich aber gar nicht schlimm, da es für einen "guten Zweck" war und nur an zwei Stellen (zweite Strophe, vierter Vers und vierte Strophe, zweiter Vers) wirklich stark auffällt. Aber hier noch ein Vorschlag für den dritten Vers der zweiten Strophe: "Sie ritt hinaus [...]" Die Doppelung des "r" als Anfangsbuchstabe, lässt sich schlechter lesen und "raus" passt allgemein nicht so in die Schreibweise, da es ein relativ umgangsprachlicher Begriff ist. Aber es ist nur ein Vorschlag.
    Der Rest des Aufbaus lässt sich nicht vom Inhalt trennen, weshalb ich nun dazu übergehe.


    Inhalt
    Fünf Strophen. In den ersten vier Strophen erklärst du den Sachverhalt, während die fünfte das Resultat beinhaltet. Somit passt es recht gut, da ich (wenn ich mich jetzt nicht komplett irre) eher Gedichte mit gerader Strophenzahl kenne.
    Wichtig für den Inhalt: Man versteht ihn nicht, ohne deine Geschichte zu kennen. Ich hab beim ersten Lesen so vieles nicht verstanden; Wer sind "die"? Was soll diese Aussage bedeuten? Warum waren von den ganzen Kriegern plötzlich nur noch drei da? Es gibt allerdings auch noch etwas, was ich noch immer nicht verstehe: Wer ist diese notgedrungene Helferin? Das geht aus deiner Erklärung nicht hervor. Generell scheint dieses Gedicht nur eine Zusammenfassung der Geschichte zu sein und kann nicht alleine existieren. Jedwede tieferen Ebenen kommen von der Geschichte, zu der es gehört. Ich werde jetzt einfach mal den Inhalt durchgehen und schreiben, wie ich es so verstehe.
    Die Königin der Finsternis erwacht in tiefster Nacht
    Ihr Leben wurd' ganz anders als sie jemals hätt' gedacht
    Und Jahr wie Jahr verging im Flug in ihrem neuen Reich
    Obwohl sie anders war als "die", war sie doch auch so gleich.

    Finsternis. Ich gehe zunächst gesondert auf die Bezeichnungen ein. Finsternis, das klingt ja erst mal düster und unheimlich, wie die Antagonistin, allerdings auch irgendwie wie jemand, der durchaus noch Gutes tun kann. Das passt ja momentan auf die Anschauung von Vampiren. Wenn ich das richtig verstanden habe, wollte Sora nie ein Vampir sein bzw. hat es erst relativ spät herausgefunden. Ich denke diesen Umschwung in ihrem Leben soll die erste Strophe ausdrücken. Der zweite und dritte Vers sind hierbei mehr Erzählung, der vierte hingegen ist deutlich interessanter. Man erfährt hier also (mit dem Hintergrundwissen, ohne ist einfach unverständlich), dass sie sich noch immer nicht als eine der ihren sieht und doch die Ähnlichkeiten spürt oder kennt. Allgemein gefallen mir die äußeren beiden Verse deutlich besser als die mittleren. Ist dir aufgefallen, dass "erwacht" und "Nacht" sich reimen? Dadurch kommt noch ein zweiter kleiner Einschnitt in den ersten Vers. Das ist vom Klang, da es nach der zuvor erwähnten, gedanklichen Pause kommt, nicht ganz so schön, aber dennoch mag ich den Vers, da er wunderbar in die Stimmung führt. Danach haben wir dann ein wenig Erklärung; na gut, muss auch sein.
    Die Königin der Ewigkeit fasst einen neuen Plan
    "Das Erbe meines Volkes rett' ich fern!" Gesagt, getan
    So ritt sie raus in kalter Nacht, die Schatten ihr Versteck
    Mit ihren Kriegern oh so nah zog sie bald weit, weit weg.

    Ewigkeit. Das Wort "Ewigkeit" drückt eine Sehnsucht aus. Vielleicht die Sehnsucht nach einer heilen Welt. Ewigkeit wird meist in einem positiven Zusammenhang gebraucht und steht so im Gegensatz zur Finsternis in der ersten Strophe. Aber hier merkt man nun ja auch, dass sie sich für ihr Volk einsetzt, trotz dessen, dass sie anders ist. "Das Erbe meines Volkes rett' ich fern!" Ich hab ja schon erwähnt, dass dies ein Vers ist, bei dem es zwar eine Zäsur gibt, diese jedoch 'zu spät' kommt und sich so nicht in das allgemeine Bild einpasst. Aber auch an sich gefällt mir dieser Satz so überhaupt nicht. Was soll dieses "fern"? Ich hab den Satz erst mit der Erklärung zu deiner FF verstanden, weiß mit diesem Wort jedoch noch immer nichts anzufangen. Es klingt einfach nicht gut und passt sich halt ebenso wenig in den Gesamtklang des Gedichts. Der zweite Teil des dritten Vers' gefällt mir sehr. "die Schatten ihr Versteck" Das klingt mystisch und passt sich perfekt in die Stimmung (wenn man denn um ihre Identität weiß). Der letzte Vers scheint deutlich zu kurz gewesen zu sein. Soll das "oh so nah" ausdrücken, dass es Freunde von ihr waren, dass sie ihnen nahe stand? Anders lässt sich dieser teils etwas verwirrende Einschub nicht erklären. Zudem impliziert "Krieger" für mich eine Armee. Ich dachte, sie würde mit einer großen Streitmacht ausziehen, bis ich die Erklärung deinerseits las, was auch das "zu dritt" in der folgenden Strophe erklärt. Dennoch für Unwissende etwas irritierend.
    Die Königin der Lügenwelt verletzt ihr Kämpferherz
    Ihr treuster Freund im Kampf gefall'n, es machte ihr nur Schmerz
    Die Trauer übermannte sie, doch stieg sie wieder auf
    Und nur zu dritt war nun der Zug, mit Ungewiss zuhauf.

    Lügenwelt. Und das macht sie unsympathisch. So sehr ich auch versuche, mit ihr mitzufühlen, bleibt doch immer dieses Wort in meinem Kopf. Und erinnert mich woran? Ich habe wirklich keine Idee, warum sie die Königin der Lügenwelt sein könnte, zumal diese Aussage in keinem Zusammenhang mit der Strophe steht. Hier geht es um Trauer und da ich nicht davon ausgehe, dass diese nur gespielt ist, was die logische Schlussfolgerung sein müsste, passt es nicht. Bevor ich jetzt aber auf die Trauer eingehe, nehme ich noch mal Bezug auf meine Zeichensetzungsvorschläge. "verletzt ihr Kämpferherz" In meinem Vorschlag habe ich es in Kommas gesetzt, da ich es folgendermaßen verstehe: Durch den Tod ihres Freundes wurde ihr Kämpferherz verletzt. Dadurch wäre es eine Partizipgruppe, die mit Kommas abgegrenzt wird. So wie es da steht, wäre es allerdings anders zu verstehen, nämlich dass sie selbst ihr Kämpferherz verletzt. Zu dieser Variante will mir allerdings keine Interpretation einfallen. Was mir nicht ganz klar wird: Kämpfen sie mit anderen oder mit der Krankheit. Ersteres ist, was man zunächst annimmt, aber zweiteres ist interessanter zu interpretieren. Wenn sie alle von dieser Krankheit befallen wären (ich schreibe einfach mal im Konjunktiv), dann könnte es Sora ihre Krankheit noch stärker fühlen lassen, jetzt da der Tod ein Loch in ihr Herz riss. Mir gefällt dann die Wende im folgenden Vers, die genau wieder in dieser Zäsur entsteht. Zum letzten Vers lässt sich dann nur noch sagen, dass die Ungewissheit hier zum ersten Mal wirklich klar erkennbar ist. Vor dieser Strophe konnte man eher Entschlossenheit aus dem Gedicht lesen, doch jetzt wird wieder etwas die "tiefste Nacht" aus dem ersten Vers der ersten Strophe aufgegriffen. Diese Verbindung zum Anfang ist sehr schön gemacht und passt in dieser mittleren Strophe sehr gut.
    Die Königin der Einsamkeit verliert sich langsam sehr
    Der Tod, der Tod, er tat's erneut! Er riss an sich noch mehr
    Als bald der Winter Einzug hielt, war sie bereits allein
    Mit einer, die nur notgedrungen Helfer musst' hier sein.

    Einsamkeit. Das passt doch schon mal besser zur aktuellen Gefühlslage als Lügenwelt. Während aber in der letzten Strophe die Trauer überwog, kommt hier wirklich die Einsamkeit zum Tragen. Der Tod scheint der immerwährende Gegenspieler zu sein und letztendlich auch zu gewinnen. Den zweiten Teil des zweiten Vers' habe ich erst beim fünften Mal lesen verstanden, also dass das der Tod nicht an sich selber riss. Das würde auch viel weniger Sinn ergeben. Ich hab ja schon erwähnt, dass der dritte Vers hier eigentlich so ziemlich alles einfängt. Die Finsternis, die Ewigkeit, die Einsamkeit und auch die Todesnacht. Der Winter hat lange Nächte, finstere Nächte, bringt Kälte und Tod und scheint immer viel länger anzuhalten, als der Sommer. Und Sora war allein und einsam. Siehst du, wie sich hier alles wiederfinden lässt? Alles außer der Lügenwelt. Dieser Vers ist unglaublich aussagekräftig, steht aber in unlösbarer Verbindung mit dem folgenden, der mir so überhaupt nicht gefällt. Mal abgesehen davon, dass sich das Wort "notgedrungen" über den Punkt zieht, an dem sonst die gedankliche 'Verschnaufpause' liegt, so klingt es auch seltsam und ergibt in meinem Kopf noch immer keinen Sinn. Das mag daran liegen, dass ich die Geschichte dahinter nicht kenne, aber wer ist sie? Wo kommt sie her und was ist so wichtig an ihr, dass sie es ins Gedicht schafft, nicht aber in deine Kurzzusammenfassung? Wenn dir irgendetwas einfällt, um diesen Vers zu ändern, würde ich dir dazu raten. Er verwirrt Unwissende nur noch mehr und stört sicherlich auch alle anderen im Lesefluss.
    Die Königin der Todesnacht formt ihren letzten Laut
    Denn als der Kampf so nötig war, hatt' sie sich nicht getraut
    Und als dann auch die Letzte fiel, nahm sie sich ihre Not
    Es war vorbei, es ist vorbei, die Königin ist tot.

    Todesnacht. Das lässt sich auf zweierlei Arten deuten. Erstens: Sie ist ein Vampir und tötet in der Nacht. Dies ist aber nicht so tiefgehend, wie zweitens: Sie beherrscht immer noch ihre eigene Todesnacht. Diese Überlegung ist sehr interessant, da die Strophe eigentlich darauf hinausläuft, dass sie nicht mehr weiterkämpft. Wenn ich es richtig verstehe, dann wurde sie in der Geschichte von anderen umgebracht; hier jedoch steht, dass sie sich ihre Not nahm, was so klingt, als brächte sie sich selber um. Insgesamt gefällt mir der Klang der letzten Strophe im Gesamtbild am besten. Es ist ein Resümee und doch etwas ganz Eigenes. Sie ist die Königin, sie ist die letzte Überlebende und kann trotzdem nicht für ihr Volk kämpfen. Eine Ernüchterung nach den Bezeichnungen des jeweils ersten Verses. Die Todesnacht, die sowohl Stärke als auch Schwäche repräsentiert, ist genau dieselbe tiefste Nacht, die in der ersten Strophe bereits Erwähnung fand. Es ist ein komplett anderer Bezug als jener in der dritten Strophe und meint doch das gleiche: Es ist dunkel. In diesen Satz kann man viel interpretieren und ich lasse ihn jetzt einfach so stehen. Besonders gefällt mir der letzte Vers. Diese Bekräftigung, dass alles nun zu Ende ist, wirkt nicht, als hättest du den Vers verlängern müssen, ganz im Gegenteil. Es verleiht dem gesamten Gedicht einen Nachdruck, der im Kopf widerhallt. Ein düsterer, aber in gewisser Hinsicht auch wunderschöner Abschluss für das Gedicht.


    So, das war's dann erstmal von mir. Ich hoffe, der Kommentar kann dir irgendwie helfen; es ist sicher auch interessant zu sehen, wie das Gedicht auf Unwissende wirkt. Und trotz meiner Unwissenheit gefällt es mir sehr. :3
    Liebe Grüße,
    Seelentau Shira

    Eine „reale“ Melodie ließ Emma aufschrecken. Nicht weit von ihr hatte Xaroc scheinbar das Messer gefunden und es an einem Automaten ausprobiert. Geschockt sprang das Mädchen auf und rannte zurück in Richtung Tür, während das Monster nun den viel zu lauten Automaten angriff und verschlang.
    Alles Weitere zog an Emma vorbei, während sich die Melodien in ihrem Kopf zu einem einzigen Brei mischten. Sie sah, wie Jasmin angegriffen und verarztet wurde, sie sah, wie Xaroc sein Messer nun an der Bestie ausprobierte, sie sah, wie Marika auf das Biest schoss, sie sah wie Leira sich zu ihm begab; und dann sah sie Tomomi. So unscheinbar die Melodie der kleinen Mumie auch beim ersten Mal gewirkt hatte, so deutlich hob sie sich nun von den anderen ab. Sie war entschlossen und wusste, was sie tat. Mit einem Anflug von Ehrfurcht beobachtete Emma die Kugeln, die Tomomi heraufbeschworen hatte und nun auf die Bestie schleuderte. Dann wurde die kleine Gestalt vom Schwanz des Monsters von den Beinen geworfen. Doch noch bevor Emma sich bewegen konnte, war… dieses Mädchen mit dem Glockenspiel schon bei ihr.
    Gebannt starrte Emma nun weiterhin auf die Bestie. Sie konnte sich nicht bewegen, aber dieses Gefühl war anders als beim ersten Mal. Dieses Mal geriet sie nicht in Panik, kein Schleier breitete sich um sie aus, nein, sie fühlte sich bloß nutzlos. Sie war so unendlich nutzlos. Was sollte sie auch groß tun? Sie konnte nicht kämpfen, zumindest nicht mit ihrer Fähigkeit und wenn sie jetzt ein Messer werfen würde, würde dies auch nicht viel ausrichten. Und heilen konnte sie auch nicht. Was sollte sie also tun? Und so stand Emma einfach regungslos da und beobachtete, wie sowohl Marika als auch Xaroc das Vieh als Kletterpark missbrauchten, wie Leira es in eine ihrer Mauern rennen ließ und wie Jasmin zu ihrer Linken völlig fertig hinter einem kaputten Spielautomaten auftauchte.
    Jasmin?“, fragte sie vorsichtig, während sie auf das ältere Mädchen zuging. „Alles okay?
    Doch bevor die andere antworten konnte, geschah etwas vollkommen Unglaubliches. Die Jugendlichen begannen zu leuchten, wie unter dem Stern. Der Stern, der alles war. Nur nicht hier. Also wieso leuchteten sie?
    Als Emma sich wieder aufrichtete und im Schein ihres Herzen das Biest vor sich sah, passierte etwas mit ihr, das sie sich nicht erklären konnte. Das Gefühl der Nutzlosigkeit verschwand aus ihrem Körper und wurde ersetzt durch einen Trieb, das Monster zu besiegen. Zu töten. Und genau diesen Trieb spiegelte jede einzelne der Melodien in diesem Raum wieder. Aus dem großen Gemisch, was sich noch eine Sekunde zuvor nicht hatte entwirren lassen, entstand eine Einheit, die nur noch alles daran setzte, das vor ihnen kauernde Biest zu besiegen.
    Instinktiv, ohne dass Emma darüber nachdachte, wanderte ihre Hand zu den Wurfmessern, die Jakob ihr angefertigt hatte. Ohne einen Zweifel an ihrer Handlung zog sie eines hervor, suchte sich einen festen Stand inmitten all der Trümmer und tat genau das, was Jasmin zuvor auch getan hatte: Sie warf das Messer, zielte auf die verwundete Seite und fühlte sich, als wäre das genau das, weshalb sie hier war. Mit einem Lächeln, schauriger als man es von diesem Mädchen mit dem Herz auf der Stirn je erwartet hätte, sah sie dem Geschoss nach, welches durch die Rotation aussah wie eine übergroße Traube. Genau wie die Geschosse zuvor und danach würde es treffen. Und das Biest würde früher oder später sterben müssen.


    OT: Hm... etwas wenig... (ich muss wieder häufiger posten), aber trotzdem macht dieser Charakterumschwung irgendwie Spaß^^

    Dann will ich doch auch mal.
    Ich habe seit einer kleinen Ewigkeit nicht mehr geschrieben, bis dann in den Sommerferien "Kiss the Rain" an meine Ohren kam... Gut, dass ich einen neuen Text zu einem anderen Klang geschrieben habe. ^^

    Wirklich schade, dass wir hier ein Tief an Votes zu verzeichnen haben, trotz guter Abgaben. In dem Sinne herzlichen Glückwunsch an Chessi; hätte ich Zeit zum Voten gehabt, hättest du auch von mir die Höchstpunktzahl bekommen. (Ich dachte ja, der Bus würde einen Unfall haben.^^) Aber auch die anderen Texte waren sehr gut, sodass ich bis heute keine Rangordnung für mich habe herstellen können.
    Ein sehr schöner Wettbewerb. Und ein Dank an alle Teilnehmer und Voter. (Ich will den Wettbewerb schließlich nächstes Jahr wieder haben. c; )

    So, irgendwie musste ich mich noch weiter betätigen und hier sind bisher noch relativ wenig Votes eingegangen. Also:


    Abgabe 03: 5 Punkte
    Dieses Foto hat eine unglaubliche Farbgewalt. Auf mich wirkt sie ein wenig wie zu fröhlichen Kindheitstagen, das kann aber genauso gut mit dem Motiv zusammenhängen, denn ich liebe Kettenkarussells. Ich gehe mal davon aus, dass dieses Bild mit einer langen Belichtungszeit aufgenommen wurde und sich dadurch die Geschwindigkeit im verschwommenen Karussellkörper finden lässt. Das Motiv ist sehr passend und nicht zu gewöhnlich für das Thema, was ich ihm sehr zu Gute halte. Insgesamt (in meinen Augen) ein sehr gutes Foto.


    Abgabe 13: 4 Punkte
    Erst jetzt, nach min. viermaligem Betrachten dieses Bildes fällt mir auf, dass die Perspektive für den normalen User irgendwie ungewöhnlich ist. Es wirkt wie aus einem Flugzeug oder Helikopter. (Wäre nett, wenn mir der Fotograph/die Fotographin später mal die Auflösung gibt.^-^) Ich hab mal gegooglet und laut Wikipedia können Basstölpel 55 bis 65 km/h schnell fliegen. Durchaus eine gute Geschwindigkeit. Leider sind die Tiere nicht ganz scharf, fügen sich aber schön in das Landschaftsbild ein, was den Hintergrund wunderbar ausfüllt. Schön auch, dass die Vögel bloß vor dem schlichten Wasser sind und sich dadurch noch mehr hervorheben. Ein gelungenes Bild.


    Abgabe 01: 3 Punkte
    Die moderne Personenbeförderung ist ein sehr einfaches Beispiel für Geschwindigkeit, aber mir gefällt die Umsetzung an dieser Stelle. Schön ist die Perspektive, die die Geschwindigkeit des Zuges noch unterstreicht, auch wenn diese helle Fläche in der unteren linken Ecke etwas stört. Ansonsten sieht man in dem sich bewegenden Zug noch die Spiegelungen der Fahrgäste. Ich interpretiere da mit Sicherheit zu viel rein, aber ein Bahnhof zeigt sehr gut die Hektik dieser Welt, die mit diesen Spiegelungen noch zusätzlich eingefangen wurde. Dementsprechend sieht man in dieser Abgabe Geschwindigkeit in zweierlei Hinsicht, was mich sehr fasziniert.


    Abgabe 12: 2 Punkte
    Schnecken und Schildkröten bei Geschwindigkeit. Natürlich. Dies ist mMn die beste dieser Abgaben. Das Foto gefällt mir ungemein. Die Farben von braun und grün harmonieren und der Fokus wurde schön deutlich auf die Schnecke gelegt. Insgesamt etwas viel Schwarz am unteren Rand, aber ein sehr ruhiges, harmonisches Foto. Und genau das ist der Grund, warum es nur zwei Punkte bekommt. Klar bewegt sich auch die Schnecke und auch das ist Geschwindigkeit und auch das ist eine gute Umsetzung der Vorgabe, aber dennoch sind bei mir nicht mehr Punkte drin. Vielleicht, wenn nur einer diese Idee gehabt hätte, aber so sind es einfach sehr gute zwei Punkte. Tut mir wirklich leid...


    Abgabe 10: 1 Punkt
    Der Punkt ist für die Idee, denn mir ist das Foto ehrlich gesagt viel zu grau. Ich weiß nicht, ob in dem Teil Deutschlands oder der Welt, wo auch immer das Foto geschossen wurde, zwei Wochen schlechtes Wetter war oder ob das vielleicht sogar so gewollt war, aber es wirkt einfach ungemütlich. Nur ein bisschen mehr Farbe hätte dem Foto sehr gut getan. Aber die Idee, die Geschwindigkeit des Winds in der Rotationsbewegung der Windräder festzuhalten, ist wirklich gut und verdient den Punkt. Eine einzigartige Geschwindigkeit, die aus einem ziemlich guten Blickwinkel festgehalten wurde. Wenn das Bild etwas freundlicher wirken würde, hätte es vielleicht mehr Punkte bekommen...