Adenine hatte gedacht, dass sie das Zeitalter der Mehrbettzimmer seit den Ausflügen in ihrer Schulzeit hinter sich gelassen hatte, doch das Pokémon-Center im Kampfareal erinnerte sie wieder daran, warum sie es nicht mochte, mit so vielen Leuten in einem Raum zu schlafen. Da erst ein paar Zimmer fertig waren, hatte man auf Möbel wie einen Schreibtisch erst einmal verzichtet und dafür mehr Betten hingestellt, damit möglichst keiner der Trainer abgewiesen werden musste. Mehrmals war sie von irgendwelchen Geräuschen geweckt worden, die sie teilweise im Dämmerschlaf nicht mehr hatte identifizieren können. Aber nun, die Alternative wäre gewesen, unterm Sternenhimmel zu schlafen, aber im Gegensatz zu ihren Pokémon war sie kein Fan davon.
Felino hätte das beinahe an ihrer Stelle gemacht. Kaum war sie mit ihrer neuen Bekanntschaft beim Center angekommen, wo sie ihre Pokémon nach der Schiffsreise durchchecken lassen wollte, hatte sie bemerkt, dass sie nur noch 2 von ihnen mitgeführt hatte. An sich war das kein Grund zur Besorgnis gewesen, weil Felino dafür bekannt war, sich im Pokémon-Schwimmbecken treiben zu lassen, bevor seine Trainerin das Zimmer gefunden hatte, doch wie Schwester Joy ihr mittteilte, verfügte das Center noch nicht über eine solche Einrichtung. Also hatte sie sich mit einem verlegenen Lächeln bei Seth verabschiedet und war losgezogen, um ihr Pokémon zu finden. Im Endeffekt war das der Verdienst ihres Seemops gewesen, das versehentlich einen Hang in einen kleinen Teich gerollt war. Es schien nicht mehr als eine Baugrube zu sein, die sich wegen des Regens mit Wasser gefüllt hatte, und das auch nur so weit, dass Seemops' Öhrchen durch die Wasseroberfläche brachen. Trotzdem paddelte Felino zufrieden mit seinen kleinen Füßen durch das Wasser.
Adenine hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, zu ihnen nach unten zu laufen (immerhin war der Weg recht steil und sie hatte keine Lust, sich beim Aufstieg den Fuß zu verdrehen), deshalb rief sie die beiden Wasserpokémon zurück in ihre Bälle. Felino ließ sie aber gleich wieder raus und schaute es unzufrieden an. „Ich hätte dich doch so schnell wie möglich gebadet. So schnell trocknest du doch nun wirklich nicht aus, dass du mir weglaufen musst!“
Sie war sich nicht sicher, ob der Axolotl ihr zuhörte, dessen Blick nicht zu ihr, sondern dem schmutzigen Wasser weiter unten ging, als würde es überlegen, ob es den Weg schaffen konnte, bevor seine Trainerin es wieder einfangen konnte. „Na so, wie du aussiehst, muss ich dich jetzt sowieso waschen“, sagte sie und holte es zurück in den Pokéball. Es war keine Überraschung, dass sich ein Pokémon, das zum Teil den Typ Boden hatte, sich genau von so einem Wasser angezogen fühlte, aber sie hatte schon einmal Ärger mit der Schwester wegen ihres mit Matsch bedeckten Pokémons bekommen. Egal in welchem Zustand das Center war, das wollte sie nicht noch einmal riskieren.
Also hatte sie sich erst einmal daran gemacht, ihre beiden Pokémon mit der Handdusche zu säubern (auch wenn ihre Hände bei dem eiskalten Wasser geschmerzt hatten, während die runde Robbe nur glücklich ihre Vorderflossen aneinander geschlagen hatte). Danach war es schon so spät geworden, dass es keine große Auswahl mehr gegeben hatte, in welches Zimmer sie gehen sollte. Zu ihrem Bedauern hatte sie Seth nicht mehr gesehen. Ihre Zimmergenossen hatte sie nur kurz angeschaut, denn nach dem anstrengenden Tag war sie nach einem Besuch im Waschraum gleich ins Bett gefallen.
Trotzdem hatte sie am nächsten Morgen relativ lange geschlafen. Sie war nicht die letzte, die das Zimmer verließ, aber einige Betten waren schon wieder leer. Ihre Sachen ließ sie in dem Schließfach, das man ihr gegeben hatte. Zwar war ihr in einem Center noch nichts geklaut worden, aber sie wollte das Risiko auch nicht unbedingt eingehen. Einigermaßen wach machte sie sich auf die Suche nach einem Frühstück, fand aber nur den Zettel, der ihr mitteilte, dass das noch etwas Eigeninitiative erforderte.
zeev ich hoffe, das ist für dich okay, dass ich das hier ohne deinen Charakter geschrieben habe. Selbstverständlich kannst du jederzeit wieder zu mir kommen. Ansonsten wäre ich aber auch dafür offen, wenn mein Chara noch mit anderen interagiert. Irgendwie müssen sie sich ja kennenlernen.
Ich hoffe, die Hintergrundsachen zum Center gehen so klar, sonst ändere ich das noch einmal.