Man, an diesem Wettbewerb wollte ich unbedingt wieder teilnehmen, und doch ist es dank fehlender Zeit nichts geworden. Und sowas vollkommen zusammenhangsloses wollte ich auch nicht auf die schnelle schreiben. Aber dafür, und auch deswegen, weil Haikus so schön kurz sind, kann ich zum ersten mal alle Abgaben bewerten.
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[tab=Platzhalter] Um die Bewertungen noch nicht am Anfang zu sehen.
[tab=Papier und Musik] Bei "Papier" fehlt mir irgendwie der Lesefluss. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Satzstellung falsch ist. Dichterische Freiheit, schon klar, aber trotzdem stört es mich. "Musik" ist schön. Vielleicht hätte "Papier" auch in diesem Stil geschrieben werden können, das heißt, aus der letzten Zeile wird einfach ein eigener Satz. Und auch wenn es bei "Mit schwarzer Farbe." bleiben würde, würde es sich meiner Meinung nach besser anhören. Die beiden Haikus passen vom Inhalt zusammen, klingt wie eine Einleitung, als würde das eigentliche Werk jetzt erst folgen, da die Formulierung "wird ... werden" natürlich auf die Zukunft deutet.
[tab=Schreibzeug und Gedichte] Ähnliches Thema wie das erste, aber viel umgangssprachlicher. Die Silbenzahlen klingen in "Schreibzeug" zu gewollt. Schon klar dass sie gewollt sind, war ja auch die Aufgabe, aber das klingt zu gezwungen. Auch an sich nicht so schön. Dann drei Sätze, an sich keine schelchte Idee, aber "kann jeder machen" klingt überhaupt nicht gut und "Gedichte ... befreit" ist einfach nicht richtig. Der Numerus musste für die Silbenanzahl herhalten. Einzig "Gedichte ... zeigen deine Gefühle" klingt ganz schön. Zusammenhang ist eindeutig.
[tab=Ich und Haar] "Ich" klingt nicht besonders, und der trotzdem-Widerspruch ergibt keinen Sinn. Die Unbeschreiblichkeit steht doch in keinem Zusammenhang mit dem Rest? "Haar" hat ein ebenso (mir) unverständliches trotzdem. Die Haikus passen außerdem nicht zusammen.
[tab=Menschen und Freundschaft] Nicht besonders originell, hier fehlt mir Kreativität. Das Stilmittel der Anapher benutze ich auch gern, aber doch nicht, wenn man nur so wenig Sätze zu schrieben hat. Zudem klingt es einfach nicht schön. Die beiden passen auch nur bedingt zueinander und sind viel zu allgeimein.
[tab=Herbstblatt und Leidenschaft] "Vom nah Tod"? Soll das eine Abkürzung für vom nahen Tod sein? Klingt in einem Haiku, das an sich schon nicht viel Platz für Wörter bietet, genauso wenig schön wie "hats" "Seel" und "Funk". Auch der Zusammenhang sowohl zwischen als auch in den einzelnen Minigedichten bleibt mir fern.
[tab=Blood und Hass] Ein englischer Titel, ein deutscher? Aber beide Haikus auf deutsch? Geht gar nicht. Hätte es ja interessant gefunden, mal was englisches zu lesen. Aber "Blut" hätte hier unendlich mal besser gepasst. "Blood" finde ich so mittelmäßig, an sich mag ich solche Folgen nicht besonders, aber trotzdem hebt es sich sprachlich schon von den bisher bewerteten Abgaben ein wenig ab. "Hass" finde ich auch nur ok, etwas allgemein, und die letzte Zeile passt meiner Meinung nach nicht zum Rest, insbesondere nicht zu dem ersten Haiku, zu dem über den Hass ja die Verbindung aufgebaut wird.
[tab=Mut und Linie] Die Trennung in "Mut" gefällt mir nicht. So mitten. Silbenbedingt, schon klar, aber trotzdem. Da verlier'n gefällt mir diesbezüglich auch nicht. Inhaltlich ok, aber Angst zu verlieren ist auch eine unschöne Formulierung. "Der Inhalt von "Linie" gefällt mir größtenteils, auch wenn das "angstvoll" meiner Meinung nach nicht passt. den Stift "bestimmt" aufdrückend hätte mir besser gefallen. Soll "angstvoll", was an sich schon kein schönes Wort ist, den Zusammenhang zum ersten Haiku herstellen? Klappt nicht so gut.
[tab=Äußerlich und Innerlich]An etwas in dem Sinne hab ich ursprünglich auch gedacht, und die Richtung wäre ich auch gegangen, hätte ich auch teilgenommen. Passt einfach von dem Lesefluss sehr schön, tolle Ellipsen, guter Inhalt. Insbesondere die jeweils zweite Zeile. Sehr klar strukturiert, schön beide Haikus getrennt und doch unweigerlich zusammenpassend, besonders der parallele Aufbau sticht positiv heraus. Top!
[tab=Portrait und Zusammenhalt] "Portrait" ist an sich ganz schön, nichts wirklich besonderes, aber solide und ohne Fehler, lässt sich flüssig lesen. "Zusammenhalt" eigentlich auch. Die letze Zeile gefällt mir nicht so, ist irgenwie kein Satz. Den Zusammenhang kann ich auch nicht erkennen.
[tab=Wüste und Liebe] "Wüste" ist ok, interessanter Inhalt, die letzte Zeile gefällt mir nicht besonders. Zerfällt? Hm. Reimt sich, aber passt meiner Meinung nach nicht so. "Liebe" passt inhaltlich sehr gut dazu. In dieser Wüste, die sich nun als Hass darstellt, ist die Liebe eine Oase der Hoffnung. Schön. Aber auch hier die letzte Zeile für mich nicht so schön, aber durchaus noch ok.
[tab=Zuhause und Geborgen] Hm, irgendwie finde ich das ein bisschen langweilig. Ja, klar, es passt gut zusammen, einmal die greifbare Seite, einmal die nicht greifbare. Auch vom sprachlichen her kann man nichts sagen, die Idee wurde auch konsequent gut umgesetzt. Trotzdem spricht mich der Inhalt nicht an. Das ist aber wohl Geschmackssache, denn gut geschrieben ist es allemal.
[tab= Haiku und Zeiten] Sein Haiku "Haiku" zu nennen, ist nicht besonders kreativ. Das ganze sieht eher nach einer 5-Minuten-Arbeit aus, zwei Themen, die einem allzu schnell einfallen, und dann runterschreiben. "An ... träumen" ist zudem noch falsch, man träumt "von". Auch den Zusammenhang such man hier vergebens.
[tab=Schachmatt und Zukunftsblick] Die Beschreibung von Schach hat irgendwie immer sowas schicksalhaftes. In dem Stile ist das erste Haiku auch geschrieben, und der Titel "Schachmatt" passt auch dazu. Wieder ist es die letzte Zeile, die mir nicht gefällt - das "und" ist einfach fehlt am Platz. Im zweiten Haiku dann das allgemeine Talent, was man zum Schachspielen mitbringen sollte. Zusammenhang passt, auch wenn die Beschreibung der "Spieleskunst", die eigentlich "Spielkunst" heißen müsste, aber noch eine Silbe dazu spendiert bekommt, eher langweilig ist.
[tab=Körper und Geist] Wieder das Thema, an das ich auch gedacht hatte - Äußerliches und Innerliches, Körper und Seele. "Körper" ist ganz ok, ich mag Spiegelstriche, hier passt er auch gut. Das sowohl als auch über die beiden Zeilen wirkt irgendwie ein bisschen unglücklich, auch wenn sie eigentlich vollkommen ok sind (lol). Der "Geist"-Part gefällt mir nicht so, Hier hätte ich eher eine Beschreibung des Geistes als eine Handlung erwartet. Trotzdem ganz ok, und auch sprachlich besser als der Durchschnitt.
[tab=Einklang und Abendglanz] Mit "Einklang" kann ich irgendwie wenig anfangen, auch wenn es schön geschrieben ist. "Schwarzflügel"? Hm. Ist ein Klavier gemeint? Der Titel ist schön. Passt super, auch wenn er augenscheinlich nichts mit dem Inhalt zu tun hat. "Abendglanz" gefällt mir. passt gut, hat, wie auch das erste, sehr viel Lyrik. Inhaltlich passen die beiden nicht zusammen, aber sie sind parallel aufgebaut und beide auch für sich schön.
[tab=Blumen und Frühling] Find ich recht langweilig. Zumal mir der Sinn nicht erschließt. Wesen strecken der Zeit etwas empor? Hm. Ok. Der Satzbau von "Frühling" gefällt mir auch nicht. Muss das "er" unbedingt vorgezogen werden? Wortwahl find ich nicht so besonders, aber man muss sagen, dass die einzelnen Worte gut zueinander passen. Lieblich, Zart, Stumm, Lautlos, Still. Durchgängig eingehalten. Blumen passen offensichtlich auch zum Frühling.
[tab=Punkte]
Mut & Linie: 1
Äußerlich & Innerlich: 5
Wüste & Liebe: 2
Körper & Geist: 1
Einklang & Abendglanz: 1
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10
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yeah, endlich durch, haha.