Ahoi!
Deine Geschichte gefällt mir. Die retrospektive Erzählweise ist gut gewählt, doch obwohl die häufigen Unterbrecher Reginalds durch seine Schwäche ihren Beitrag zur Atmosphäre leisten sollten, finde ich sie ein wenig lästig. Etwas weniger Unterbrechungen würde ich begrüßen. Etwas stören tue ich mich an den Wunderland-Geschöpfen. Der Aspekt derTherianthropie (Metamorphose von Menschen in Tiergeschöpfe) ist zwar ein eigener Ansatz, doch weil die Wesen in der originalen Fassung von Alice's Adventures in Wonderland ebenfalls anthropomorphische (vermenschlichte) Eigenschaften besitzen, nichts gänzlich neues. Die Bezeichnungen des Weißen Kaninchens und des verrückten Hutmachers finde ich unglücklich. Obwohl noch nichts über ihre Charakterzüge gesagt wurde, klingt es für mich danach, dass sie bis zu einem relativ hohen Grad aus dem Originalroman übernommen wurde. Ich fände es wirklich schön, wenn man ihre Eigenschaften kopieren, modifizieren und neu anwenden würde, dann wäre deine Geschichte ein individuelleres Werk mit eigenen Interpretationen der Wunderland-Kreaturen.
Die sprachliche Leistung ist recht trivial, ich vermisse eine ausgeprägtere Symbolistik und Metaphern. Neben einigen Flüchtigkeitsfehlern sind mir keine gravierenden Mängel in Rechtschreibung und Grammatik aufgefallen.
Die Kritik mag jetzt etwas hart klingen, aber es handelt sich hierbei nur um meine eigene Meinung (ich bin selber begeisterter Fan von Alice in Wonderland!) und ich würde mich über eine Fortsetzung freuen. :)
P.S.: Deine Geschichte mit dem Titel "Blutrotes Wunderland" erinnert mich ziemlich an meine Signatur. ;)