Hey Jingsel (der musste sein)!
Wie versprochen bzw. angekündigt lasse ich dir jetzt auch gleich mal einen Kommentar zum neuen Kapitel dar, immerhin habe ich es direkt verschlungen und dir ja schon gesagt gehabt, dass ich mal wieder was kommentieren wollte – da kam das Update ja auch gerade recht, haha.
Der Weg ist das Ziel?
„Das was vor oder hinter dir ist zählt nicht, du musst erkennen dass dein Ziel nur der Weg ist.“ – Richter; fällt mir dazu gleich mal ein, ein Zitat von einem Deutschrapper, lol. Interessanter Kapiteltitel jedenfalls, den ich vor dem Lesen noch anders eingeschätzt habe als danach, denn während ich zu Anfang dachte, es wird Mewtus und Mews Reise beschrieben, so reisen sie in diesem Kapitel ja eigentlich nicht. Das Kapitel konzentriert sich v.a. auf Mewtus Gedankengänge und allgemein um sein Wesen, erst gegen Ende taucht ja auch Mew auf, welches aber eigentlich trotzdem wenig agiert in diesem Kapitel. Von daher habe ich mich zunächst erst mal gefragt, was genau du mit dem Titel jetzt sagen möchtest, denke jetzt aber, dass du insbesondere mit dem Fragezeichen ausdrücken wolltest, dass Mewtu beispielsweise denkt, dass der Weg tatsächlich das Ziel ist, aber sich momentan nicht sicher ist (von seinen Prinzipen abkommt?) weil er ja an einem Ort stagniert. Finde den Kapiteltitel trotzdem etwas schwer zu deuten, ich kenne diese Kapitel in denen man einfach Gefühle und Gedanken eines Charakters beschreiben muss, um ggf. seine Intuitionen u.ä. näher zu erläutern (oder solche „Kennenlern“-Kapitel, in denen ein paar neue Charaktere dazu kommen) – aber die haben meistens auch eher unspektakuläre Namen und dienen fast schon als Lückenfüller, deshalb bin ich von diesem Kapitel und seinem Titel so oder so schon irgendwie begeistert.
Das meiner Meinung nach auffälligste an diesem Kapitel, sind diese kursiv geschriebenen Einwürfe, über die ich beim ersten Lesen nur rätseln konnte. Gerade beim Schreiben des Kommentars fällt mir auf, dass dies vielleicht die Gedanken von Jirachi sein könnten? Jedenfalls ein gutes Element, was dem sonst eher trägen Kapitel (was den Handlungs- und Spannungsbogen angeht) etwas Würze verleiht. Aber nur weil nicht gleich 37 Morde in diesem Kapitel geschehen, muss es ja nicht direkt heißen, dass es schlecht ist, und dem ist auch nicht so. Du beschreibst sehr viel, aber v.a. dein Schreibstil hält das Kapitel echt am leben, die ständigen metaphorischen Ausdrücke und der etwas kompliziertere Satzbau, durch welchen man mit voller Aufmerksamkeit an das Kapitel gebunden wird, waren echt klasse. Ein riesen Kompliment an dich, es gab eigentlich keinen Satz, bei dem ich gesagt hätte, dass ich ihn nicht gut formuliert fände (was nicht heißt, dass ich von allen Formulierungsweisen überzeugt bin, ich selbst fände deinen Schreibstil bspw. für mich viel zu überladen, ich könnte glaube ich nie so viel und so detailliert mit so viel Umschreibungen beschreiben, damit will ich aber nicht sagen, dass das schlecht ist, sondern dass es schwer ist!). Ein ganz tolles Beispiel für deine metaphorische Formulierungsweise ist einer der ersten Sätze: „Endlich mischte sich ein lautes Krachen in das beständige Dauerfeuers der Regentropfen und löste die angestaute Spannung, die sein gleißender Vorbote aufgebaut hatte“ Klasse formuliert! Anbei, das ‚s‘ hinter ‚Dauerfeuer‘ ist zu viel, nicht? However, eine Auffälligkeit an deinem Stil habe ich auch noch: Worauf du sehr zu achten scheinst ist die Wortwahl hinsichtlich Mewtu, du benutzt ständig Synonyme und so wird es nie langweilig und du hast fast immer ein anderes Wort, das ist an sich sehr gut! Aber ich finde, man sollte damit nicht übertreiben. An sich ist das wohl jedem selbst überlassen, ich selbst bspw. mag es allgemein nicht sonderlich viel mit Substantiven zu arbeiten und versuche so oft wie möglich Artikel zu verwenden, sobald klar ist um wen es geht, da das „Nicht-Nennen“ des Namens oder eines Synonyms für mich immer ein wenig geheimnisvoll klingt, wobei das natürlich auch auf die Geschichte ankommt die man schreibt. Jedenfalls, was ich eigentlich dazu sagen wollte: Ein paar der Synonyme sind meiner Meinung nach etwas zu dick aufgetragen, besonders fiel mir „Taschenmonsterlegende“ auf, was du iirc im Bezug auf Mew und Mewtu gleichzeitig benutzt hattest, ich finde irgendwie als Taschenmonster bezeichnen nur wir Menschen außerhalb des Spiels die Pokémon, im Anime habe ich das noch nie gehört. Sollte dem nicht so sein, dann ignorier das einfach (^^‘), aber an sich finde ich das etwas zu viel. Ich würde versuchen beim Finden meiner Synonyme nicht zu weit weg zu gehen von dem was ich eigentlich sagen möchte. Ansonsten aber stilistisch auf jeden Fall große Klasse!
Inhaltlich gibt das Kapitel auf den ersten Blick wie bereits gesagt nicht allzu viel her, auf einen Zweiten allerdings mehr als man denkt. Viele der Gedankengänge Mewtus fand ich doch sehr interessant und natürlich hast du auch hier wieder unglaublich gut seine Phobie gegenüber Menschen deutlich gemacht, allgemein kam der kalte und eher einsame Charakter der Legende ziemlich gut rüber. Auch sehr lesenswert waren seine vereinzelten Stellungnahmen zu Mew, ganz leicht spielst du da sogar auf etwas Sympathie an wie ich finde, aber genau so, dass man als Leser immer noch das Gefühl hat, dass er Mew nicht mag. Nur mag er sie etwa irgendwie doch? Wer weiß, es wird sich zeigen! Im Schlussdialog hättest du meiner Meinung gerade was Mewtu angeht noch die ein oder andere Beschreibung der Mimik oder Gestik hinzufügen können, das Gespräch wirkte von seiner Seite aus etwas eindimensional meiner Meinung nach.
Der wohl interessanteste Aspekt oder doch zumindest einer der interessantesten ist auf jeden Fall der letzte Abschnitt, in dem du dich auf einmal eine Galoppa- und Ponita-Herde zuwendest. Im letzten Satz wird dann auch klar wieso, aber trotzdem finde ich den Sprung interessant und irgendwie auch ein bisschen seltsam, ich dachte du bleibst perspektivisch bei Mewtu. Aber gut, ein neuer Charakter, in diesem Fall Sturm, kann eigentlich nichts schlechtes bedeuten! Was ich besonders cool fand irgendwie waren die Namen der Ponitas, denn diese Art der Namensgebung hast du dir natürlich schön bei Warrior Cats abgeguckt, oder? *zwinker* Vielleicht mal irgendwo einen Vermerkt machen, wenn du das nicht eh schon gemacht hast, weil das doch relativ bekannt ist und eine solche Angabe meiner Meinung nach an sich nicht unerwähnt bleiben sollte. An sich auf jeden Fall aber eine schöne Erinnerung an meine Warrior Cats-Zeit! Die Beschreibungen im letzten Abschnitt sind dir ansonsten wie ich finde besonders gut gelungen, besonders die Beziehung zwischen Sturm und seiner … Frau? Haha, seinem Weibchen vielleicht; wie auch immer.
Tolles Kapitel und ich freue mich auf noch mehr Action in den Nächsten, die hoffentlich nicht alle in diesem Abstand kommen! Ich wünsch‘ dir viel Spaß beim Schreiben, Jingsel. :3
~ Chess