Gemeinsam durchs Sternenmeer
Lange bevor sich die ersten Menschen erhoben, bevor das ewige Groudon davon träumte, Kontinente zu erschaffen, gab es das Meer. Es war dunkel und kalt und nur die stärksten Pokémon fühlten sich dort wohl. Doch auch wenn es viele große und viele starke Pokémon im Urmeer gab, so war da auch ein ganz kleines Pokémon. Dieses trug den Namen Lusardin.
Das Lusardin hatte im dunklen und kalten Meer schreckliche Angst. Und es hatte einen Wunsch: Wie viel lieber würde es in einem hell erleuchteten und freundlichen Meer schwimmen, in dem kleine Pokémon keine Angst haben mussten! Es wusste auch genau, wo es dieses hell erleuchtete Meer finden würde. Wenn es weit genug nach oben schwamm, dann sah es, weit über sich, ein gewaltiges Meer voller funkelnder Lichter. Wie viel lieber würde es in diesem glitzernden Sternenmeer seine Zeit verbringen!
Das Lusardin hatte eine Idee. Es schwamm einige Meter hinab. Dann drehte es sich um, schwamm so schnell es konnte und sprang aus dem Wasser heraus nach oben. Es sah, wie die Sterne näherkamen und noch näher und dann … Dann wurden sie wieder kleiner und das Lusardin platschte zurück ins Meer. Viele Male versuchte Lusardin den Sprung hoch ins Sternenmeer, doch nie klappte es. Es war alleine nicht stark genug. Traurig schwamm es durch das dunkle Meer und viele der großen Pokémon machten sich über Lusardin lustig. Das gewaltige Kyogre, Herrscher des dunklen Meers, lachte laut bei seinem Anblick und sagte: „Du bist zu klein für so einen großen Traum! Du bist zu schwach! Du solltest dich lieber mit deinem Leben hier in meinem dunklen Meer abfinden!“
Bei diesen Worten begann das Lusardin bitterlich zu weinen. Es war vielleicht schwach, aber es hatte trotzdem seinen Traum, wen es verwirklichen wollte! Während die anderen Pokémon davonschwammen und Lusardin mit seinen Tränen allein ließen, ertönte eine Stimme: „Warum weinst du, Lusardin? Lässt du dir von einem anderen Pokémon sagen, was du träumen darfst?“
Lusardin blickte auf und sah ein weiteres Lusardin. Es war genauso klein, aber schien wesentlich mutiger zu sein. Das zweite Lusardin fuhr fort: „Ich finde deinen Traum wunderschön. Ich möchte mit dir gemeinsam im Himmelsmeer zwischen den Sternen schwimmen!“
Das Lusardin nickte und hörte auf zu weinen, denn es war jetzt nicht mehr allein. Gemeinsam versuchten es die zwei Lusardin erneut. Sie nahmen Anlauf und schwammen so schnell sie konnten nach oben, bis sie die Oberfläche durchbrachen. Sie flogen und flogen, höher als es ein einzelnes Lusardin geschafft hätte ... Und fielen wieder ins Meer zurück. Wieder lachten die anderen Pokémon des dunklen Meers, doch sie merkten auch, dass die Sprünge immer höher wurden.
Immer mehr Lusardin hörten vom Traum der zwei kleinen Fisch-Pokémon und wollten daran teilhaben. Und mit jedem Lusardin, das sich zu ihnen gesellte, wurden die Sprünge höher.
Als eines Tages alle Lusardin des dunklen Meers zusammengefunden hatten, schwammen sie ohne Furcht in die dunkle Tiefe, um Anlauf zu holen. Sie wussten, dass es dieses Mal klappen würde. Auf dem Weg sahen alle großen Meeres-Pokémon was passieren würde. Mit offenem Mund beobachteten sie, wie die gewaltige Lusardin-Gruppe nun umdrehte und mit halsbrecherischer Geschwindigkeit nach oben raste. Gemeinsam durchbrachen sie die Meeresoberfläche und flogen in den Himmel empor. So wie ihre glitzernden kleinen Körper das Licht der Sterne reflektierten, sahen sie aus wie ein einzelnes kolossales Pokémon. Immer höher und höher stiegen sie, bis sie schließlich zwischen den Sternen im Himmelsmeer ankamen.
Es war so wunderschön! Inmitten der unzähligen strahlenden Lichter waren sie alle vereint! Das kleine Lusardin und seine Freunde lachten laut, denn sie hatten ihren Traum erfüllt. Gemeinsam schwammen sie von da an zwischen den Sternen umher. Und auch heute kann man sie in klaren Nächten erkennen, im Sternbild der Fische.