Abgabe 7: 5 Punkte
Besonders gut an diesem Gedicht gefiel mir die Nutzung der letzten zwei Verse am Ende jeder Strophe, welche eine Epipher-artige Wirkung erzeugen und dadurch auch wie ein Rahmen für das gesamte Gedicht wirken. Dennoch wird das Nutzen der Zeilen nicht langweilig, weil immer ein anderer Aspekt des Abendrots und der Tätigkeit während dieser Tageszeit akzentuiert wird. Außerdem mag ich diese Nutzung allgemein sehr gerne und finde es immer wieder toll, wenn die Poeten sich daran machen, solche Wiederholungen zu kreieren.
Die Chronologie des Gedichts ist gut nachvollziehbar und mit dem letzten Schließen der Augen ist auch ein sehr finales Ende des Gedichts vorhanden, auch wenn ich nicht weiß, ob es das Gedicht besser macht, dass der Mann dann stirbt. Das erinnert so ein wenig an die letzten Zeilen des Erlkönigs, auch wenn es natürlich unzählige Gedichte gibt, in denen die Figuren sterben. Mir ist auch nicht ganz klar, wieso in der letzten Strophe in den Imperfekt gesprungen wird. Zwar ist der Mann tot, doch auch Tote können sitzen. Das ist also ein kleiner Minuspunkt, der vom gesamten Eindruck allerdings wett gemacht wird.
Ein wirklich schönes und gelungenes Gedicht.
Abgabe 10: 4 Punkte
Anfangs mochte ich die mehrfach genutzten Inversionen nicht, da sie beim ersten Lesen dafür sorgten, dass ich nicht passende Pausen machen musste, weil es der eigentlichen Satzstruktur einfach nicht unterlag. Beim zweiten Lesen jedoch gab es diese Pausen nicht mehr und die wahre Schönheit der gewählten Worte war ersichtlich. Die Personifizierungen der Sonne, des Lichts und des Firmaments sind gut gewählt und da es in jeder Strophe eine Hauptfigur zu geben scheint (In Strophe 1 das Firmament, in Strophe 2 die Sonne und in Strophe 3 das Licht), war es auch leicht verständlich.
Auch dass das Gedicht nur aus drei Vier-Vers-Strophen bestand, war hier wenig störend und sorgte sogar dafür, dass ich es umso länger im Kopf hatte. Besonders gefiel mir die letzte Strophe, besonders die letzten beiden Verse, weil sie eine gewisse Weitsichtigkeit inne hatten.
Aufgrund der Inversionen nur vier Punkte, aber auch ein großartiges Gedicht, das besonders durch seine Kürze eine tolle Wirkung hat.
Abgabe 1: 3 Punkte
Die Wortnutzung in diesem Gedicht gefiel mir wirklich gut, denn der indirekte Vergleich durch die Faszination, die das Farbenspiel ausübt und alles andere in den Schatten stellt, die Personifizierung der scheinbar bedrückten Welt und das klare Darstellen eines Kreislaufs das über die letzten beiden Strophen so besonders hervortritt. All das ist wirklich toll und sorgt dafür, dass das Gedicht eine nachhaltige Wirkung auf mich ausübt. Doch nichtsdestotrotz gibt es hier und da einige kleine Dinge, zum Beispiel Dopplungen von Worten wie "lässt", "doch", "so" und anderen Worten, einer etwas eigenartigen Formulierung des dritten Verses ("von dem" ist einfach ein wenig komisch) und das doppelt Konzessive von "doch dennoch", die dem Ganzen einen Abbruch tun. Insgesamt ist das Gedicht trotz dessen wirklich schön und rhythmisch zu lesen.
Abgabe 3: 2 Punkte
Großartig ist hier die Nutzung der Inversion mit der Anapher, die dem Gedicht einen gelungenen Anfang und ein ähnlich finales Ende wie bei Abgabe 7 verschafft. Dennoch gibt es hier einige Sprünge, die mir nicht ganz so verständlich vorkommen, wie zum Beispiel die Gott-Metapher und das glorreiche Reich zur Todesangst und dem "du und ich". Auch das häufige Kürzen der Wörter hätte man vielleicht an einigen Orten anders lösen können, denn so ist auch beim ersten Lesen eine häufigere Pausenbildung für den Lesern vorprogrammiert, was bei einem lyrischen Text nicht unbedingt gut ist. So gefallen mir neben den ersten und letzten Couplets auch die Verse der letzten vier-versigen Strophe ganz besonders. Oft finden sich schöne Verszusammenspiele und die Strophen an sich eigentlich auch alle gut sind, erhält dieses Gedicht von mir die oben zu sehenden zwei Punkte.
Abgabe 13: 1 Punkt
Auch hier ist das erste und das letzte Couplet sehr schön. Die Chronologie wird schon durch die beiden Abschnitte klar und das ist angenehm, weil es den Leser an die Hand nimmt und durch das Gedicht führt. Der Gesamteindruck ist aber eher der eines mahnenden Ratgebers als der eines Gedichts zum Sonnenuntergang. Natürlich wird gereimt, aber es hat nicht dieses Fantastisch-Träumerische, das mir an den anderen zuvor gefiel. Hier reicht es insgesamt also für den letzten Punkt, denn es gefiel mir trotz des Kritikpunkts. Ich mag die Nennung des Müßiggangs des Gedichts und die Wirkung, denn es scheint so, als würde ein älterer, weiserer Mensch einem jüngeren Menschen etwas beibringen wollen.