Beiträge von Nykro

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    Rusalka : Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ja, Sklaven hatten einen wesentlich schlechteren Stand zu dem Zeitpunkt der Geschichte, als es hier Accum widerfährt. Lass uns hoffen, dass es für Accum gut ausgehen wird, wünschenswert wäre es auf alle Fälle bei seiner Vergangenheit.




    Abseits in den Bergen bekam man das gar nicht so mit, aber in den Wochen war es politisch schwierig. Ich war damals noch nicht so bewandert darin, musste es später aber lernen. Und im Nachhinein: Erklären kann ich es mir nicht, was alles passierte.

    Es war wie ein Resett. Die, die die Strahlung überlebten, waren jung. Nur wenige ältere oder alte Menschen lebten weiter. Und es schien, als hätte diese Strahlung in manchen von uns etwas getriggert.



    Kapitel X

    Überwältigt



    Kyrills Kutsche rauschte durch den Torbogen der Feste und kam zum Stehen. Der Soldat, der ihm gegenüber saß, öffnete die Tür. „Bitte, Euer Erben.“
    Kyrill nickte und stieg durch die Öffnung ins Freie, ein warmer Lufthauch fuhr ihm durchs Gesicht. Auf den Zinnen hörte er das Klappern der Rüstungen der anderen Soldaten und ein lieblicher Duft aus dem Garten eroberte seine Nasenflügel. Er schloss kurz die Augen, genoss die untergehende Sonne in seinem Gesicht und atmete tief durch. Danach eilte er zum Hauptgebäude der Festung, zu seinem Vater.
    Während die Schuhe auf dem Boden knirschten, machte er sich Gedanken. Das hatte sein Vater bisher nie getan. Was war los? Gab es irgendetwas Besonderes?
    Wenn ja, was?

    Er würde es gleich erfahren, sonst hätte ihn sein Vater nicht zu sich geholt, dessen war er sich sicher. Er legte den Rest des Weges zum Haupthaus zurück und betrat es dann durch eine einfach gehaltene Seitentür. Das Haupttor wurde nur zu offiziellen Anlässen geöffnet, normalerweise begnügte man sich in der Familie mit den Seiteneingängen, die weniger repräsentativ waren.

    Er trat ins Gebäude und die trockene Luft stieg ihm in die Nase, die für die Feste so charakteristisch war.


    ***


    Das Pulsieren war schwach in Accum. Manchmal wurde es stärker, manchmal war es fast nicht spürbar. Er kannte dieses Pulsieren entfernt von Situationen, in denen er in einer Notlage gewesen war. Dort war es rhythmisch mit seinem Herzklopfen gewesen und er hatte es für normal in solchen Situationen gehalten, ja – als Zeichen des Adrenalins, das dann immer durch seine Adern gerauscht war.
    Doch – das hier war keine Notsituation. Zumindest keine solche, wie er sie bisher kannte. Natürlich war sein Puls erhöht, er spürte ihn, allerdings vor Aufregung und nicht vor Angst. Er hastete in der großen Festung der Lariel seinem Käufer hinterher.

    Appius schien einen konkreten Weg vor Augen zu haben. Zumindest überlegte er nicht, wenn er irgendwo abbog. Sicher fühlte Accum sich nicht. Da draußen in der Stadt kannte er fast jede Ecke und jeden Winkel, doch das hier war Neuland für ihn. In den Gebäuden der Festung war er bisher nicht gewesen, alles war neu und fremd. Bis auf dieses Pulsieren. Er strich mit seiner Hand über die Wände, die er im Vorbeigehen betrachtete. Es schien, als wäre das Gefühl in diesen Steinen, die bereits länger hier standen, als er es sich erträumen konnte. Immer, wenn seine Hand die Wand berührte, wurde sie etwas warm, was allerdings auch an der Geschwindigkeit liegen konnte, mit der er darüber strich.
    Zwei Mal kamen Appius und ihm Leute entgegen, die seinen Begleiter förmlich grüßten. Wenn sie ihn erblickten, senkten sie den Blick und traten zur Seite, sodass er Platz hatte, an ihnen vorbei zu gehen. Accum irritierte das. Er war ja nur ein einfacher Sklave. Gut – er war, nach allem, was er wusste, der erste, den das Hochadelshaus je erworben hatte, aber rechtfertigte dies ein solches Verhalten?
    Er musterte diese Personen und sie alle hatten Kleidung an, die nicht sonderlich spektakulär oder pompös war. Sie war sehr einfach, an den Ärmeln hatten sie jeweils die Farben des Hauses. Es schien eine Art Dienstkleidung zu sein. Ob er die nun auch anziehen musste? Dessen war er sich eigentlich sicher, die Sklaven anderer Hochadelshäuser mussten sich zumindest in den Farben ihres jeweiligen Hauses kleiden.
    Sein Hals juckte bei dem Gedanken. Er musste alle innere Kraft aufwenden, um dem Verlangen, sich dort zu kratzen, zu widerstehen.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit standen sie vor einer massiven Holztür. Zuvor waren sie viele Stufen hinauf gegangen, wovon Accum immer noch etwas kurzatmig war. Er war ja auch schließlich den ganzen Tag in der prallen Sonne gestanden, redete er sich wegen seiner schlechten Kondition ein.
    Appius öffnete die Tür und sah ihn zum ersten Mal seit dem Betreten der Feste an. „Hier hinein, bitte“, sagte er uns streckte seine Hand in Richtung des dahinter gelegenen Zimmers aus.
    Accum folgte ohne Gegenfrage der Anweisung des Soldaten und trat über die Schwelle.
    Es bot sich ihm ein Anblick sonders gleichen. Es war kreisrund, hatte große Fenster aus Glas und – eine steinerne Treppe, die sich an der Wand empor schlängelte und in der Decke verschwand. Das Zimmer war mit farbenfrohen Teppichen ausgelegt und die Wände ebenfalls mit solchen behangen, was dem Raum eine gewisse Gemütlichkeit gab. Zu seiner Linken standen zwei leere Regale an der Wand.
    Er ging zum Fenster und war sprachlos. Die Sonne war bereits hinterm Horizont verschwunden, die Stadt blinkte in der Dämmerung immer dort, wo Lichter entzündet wurden, um die Dunkelheit zu vertreiben. Die dunklen Silhouetten anderer Hochadelsfesten erhoben sich immer wieder auf den Bergen – rund herum die sich aneinander schmiegenden kleinen Häuser des niederen Adels und die Viertel der Plebs.
    Er trat einen Schritt zurück und staunte. Hier oben schien es, als wäre man in einer ganz anderen Welt. Hier war es still – da unten laut. Hier sauber – unten dreckig. Hier war alles heil – unten kaputt. Diese Gegensätze schockierten ihn. Das war ihm zwar schon immer irgendwie bewusst gewesen, er hatte es teilweise auf seinen Diebeszügen erlebt. Aber hier, jetzt – in aller Ruhe, das war schlichtweg einfach etwas … ganz anderes.
    Hinter ihm machte es klick.
    Reflexartig drehte er sich um – und sah, wie sich die Tür geschlossen hatte.
    „Appius?“, rief er erschrocken. Doch er bekam keine Antwort.

    Da stand Accum nun. Dreckig, in Lumpen, verschwitzt, ausgelaugt auf dem unfassbar teuer aussehenden Teppich des Hochadels.
    Und war allein.
    Das erste Mal seit einer unfassbar langen Zeit. So sehr, dass er vergessen hatte, wie sich das anfühlte. Und er fühlte sich wahrlich plötzlich unfassbar hilflos.


    ***


    Kyrill setzte sich in den Besprechungsraum seines Vaters im Hauptbergfried. Sein Vater, Ayko Lariel, stand am Kopf des Tisches. Nach und nach kamen auch die anderen hinzu, die zum Beraterstab seines Vaters gehörten.
    Da war Mikkus, ein drahtiger Soldat mit kahlgeschorenem Kopf, der dem Haus bereits seit fast dreißig Jahren in Rom diente. Sein Blick war eisig, und Kyrill traute sich oft nicht, mit ihm zu reden. Doch wenn er mal Hilfe brauchte, konnte er sich auf Mikkus verlassen.
    Seine Tanten Amelia war ebenfalls da. Sie war das komplette Gegenteil und eher die Gemütliche, die sich auch mal ein Glas Wein zu viel einschenkte, wenn der Tag lang gewesen war. Doch ihre blauen Augen blitzten auf, wenn sie einen ansah und es schien immer, als wüsste sie genau, was in einem selbst vorging.
    Auch in ihrem Gefolge dabei war: Sit, ein Nebeltiger aus dem Königreich. Er war gerade in seiner Jungtier-Form und sah aus wie ein kleines, flauschiges Etwas – wie ein Welpe. Er saß auf der Schulter von Kyrills Tante und gähnte ausgiebig. Ohne ihn ging sie nie aus dem Haus, er war immer bei ihr, zu ihrem Schutz.
    Denn Nebeltiger waren sonderliche Geschöpfe; Geschöpfe, denen man nicht im Kampf begegnen wollte. So sehr auch ihr samtiges Fell gemütlich war – ihre Reißzähne erschienen umso furchteinflößender. Und in einer Art Transformation waren sie in der Lage, sich von einem niedlichen, kleinen Schmusetiger hin zu einem angsteinflößendem Killer zu entwickeln. Kyrill selbst fühlte sich in der Gegenwart immer unwohl, obwohl er selbst vermutlich auch mal mit einem verbunden sein würde.
    Das waren die Lariel. Ihre Verbundenheit mit der Natur. Das machte sie – anders. Anders zu den Häusern, die aufgrund ihres Geldes dem Hochadel angehörten. Ja, die Lariel hatten ebenfalls einen unfassbaren Reichtum angehäuft – sie kontrollierten schließen das Mare Nostrum. Aber – dafür waren die Lariel nicht bekannt. Sie waren bekannt für die Nebeltiger, die dem Haus folgten. Die Rudel, die um die Festen im eigenen Königreich herumstreiften und die in den vergangenen Kriegen für das Haus mitgekämpft hatten.
    Kyrill konnte sich dies nicht erklären, aber er nahm es hin. Auf ihn wirkte es surreal, solch ein Monster bei sich zu haben. Denn so sah er die Nebeltiger: Er fand sie furchteinflößend, gefährlich. Was würde nur passieren, wenn die Geschöpfe sich ein Mal gegen das Haus wenden würde? Wäre dann die ganze Macht verspielt? Wären sie dann dem Untergang geweiht?
    Er schüttelte sich. Daran sollte er nicht denken.
    Sit gähnte wieder und schüttelte sich. Kyrill beobachtete ihn eingehend. In dieser Form schien er beinahe … ja, süß zu sein.
    „Ayko. Weswegen hast du uns gerufen?“, fragte Amelia, als Kyrill sich auf seinen Stuhl an den Tisch gesetzt hatte. Sie warf ihm einen seitlichen Blick zu und lächelte kurz.
    Ayko wartete mit der Antwort einige Sekunden.
    „Nun“, begann er. „Es ist viel passiert in den letzten Stunden.“ Er drehte sich um und ging zu seinem Stuhl an der Spitze des Tischs. „Wir haben einen Sklaven gekauft.“
    Kyrill wurde kalt, eiskalt. Und auch der Raum schien plötzlich um einiges ungemütlicher geworden zu sein.
    Amelia atmete hörbar ein. „Du hast … was?“, entwich es ihr mit einem leichten Entsetzen. Sit wurde unruhig, er bemerkte die Anspannung seiner Herrin.
    Mikkus rückte sich in seinem Stuhl unbequem zurecht. Ihm schien die Aussage nicht zu gefallen.
    Und auch Kyrill war schockiert. Sein Vater hatte … ja, was? Einen Sklaven gekauft.
    Das stellte einen Bruch mit der Tradition dar. Das Haus Lariel kaufte keine Sklaven. Es war keine Option. Das Haus kaufte einfach keine Sklaven. Nein.

    Doch es oblag nicht ihm, das zu beurteilen.
    „In der Tat“, erwiderte sein Vater. „Ich habe einen Sklaven gekauft.“ Er setzte sich auf seinen Stuhl. „Ich weiß“, fuhr er fort, „das machen wir normalerweise nicht. Es ist gegen unsere Philosophie des Hauses.“
    „Du hast …“, setzte Amelia an.
    „Fahre fort“, versuchte Ayko, seine Schwester zu ermutigen.
    „… wir unterstützen das System des Kaisers nicht“, sagte Amelia scharf. In ihrem Gesicht spiegelte sich ihr Unglauben über das, was sie gerade gehört hatte. Kyrill konnte das verstehen. Der Sklaven-Kauf war nicht das Geschäft der Lariel. Sie hatten es nicht nötig, war ihre ureigene Mentalität.
    „Ich respektiere deine Meinung, Amelia.“ Ayko nickte bei seinen Worten. „Und ich nehme deine Ungläubgikeit zur Kenntnis. Bis gestern hätte ich dir auch vollumfänglich zugestimmt.“
    „Aber…?“ Amelia nahm einen Schluck aus ihrem Weinglas und runzelte die Stirn. „Du weißt, was das für eine Wirkung auf unsere Politik hat, die wir seit drei Jahrhunderten verfolgen?“
    „Natürlich.“ Das wars – das war die schlichte Erwiderung seines Vaters.
    Natürlich?, dachte sich Kyrill. Das sollte es gewesen sein? „Vater?“, wagte er vorsichtig zu fragen.
    „Ja, mein Sohn?“ Ayko wandte sich ihm zu. „Sprich.“
    „Warum?“, war Kyrills einzige Frage. Er verstand es nicht. Sein Vater warf eine immerwährende Tradition des Hauses über Bord. Die Lariel unterstützen die Politik des Kaiser nicht. Das taten sie schlichtweg nicht. Das war gegen alles, was Kyrill gelehrt worden war. Er konnte es nicht fassen.
    „Nun…“, begann sein Vater und stützte sich auf dem Tisch ab. Er zeigte auf die Karte, die in den Tisch gemeißelt war. „Das hier stellt die Hauptstadt dar – Rom.“ Er fuhr mit dem Finger über den Tisch – hin zu einer Gegend, die außerhalb der Stadtmauern lag. „Und das...."
    Amelia schien perplex bei dem Anblick. Sie hatte aufgehört, Sit zu streicheln. „Nein“, war ihre einzige Reaktion.
    „Doch.“ Ayko kratzte sich am Hinterkopf, während Kyrill auf diese Stelle starrte. Was war dort geschehen? Dunkel schienen ihm manchen Erinnerungen, bis es plötzlich hell vor seinen Augen wurde.
    „Nein“, fuhr es nun auch aus ihm heraus.

    Und, na ja, jetzt möchte sie ein Buch werden. Jetzt möchte sie der Anfang eines Buches sein. Und ich weiß nicht. Sowas hatte ich früher häufiger Mal, aber das ist das erste Mal seit Jahren, dass mir sowas passiert.

    So gehts mir derzeit aber auch. Die Geschichte, die ich hier 2015 begonnen habe, hat jahrelang geschlummert. Nun - plötzlich, will sie immer wieder raus, immerhin hab ich sie zum Teil schon zu Ende geplottet gehabt und aufgeschrieben. Aber der Weg dahin war bisher mein Problem - derzeit jedoch absolut kein Problem, es schreibt sich, ohne groß überlegen zu müssen. Ich hatte auch bereits einmal eine Kurzgeschichte für einen Wettbewerb hier geschrieben und jetzt plötzlich drängt sich mir innerlich der Inhalt für eine weitaus längere Geschichte auf .... schwierig, wenn die Zeit fehlt, es wirklich aufzuschreiben und darin einzutauchen.

    Rusalka : Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar! Ja, hoffen wir, dass es Accum zusagt - ich hoffe es auch. Mit seiner Geschichte geht es nun etwas weiter, ebenso bei Kyrill. Zumindest ein bisschen. Das Haus Lariel ist in der Tat recht häufig erwähnt, was an seiner Stellung innerhalb des Reiches liegt - vielleicht finden irgendwann mal alle Charaktere zusammen, die ich bisher vorgestellt habe. Ich hoffe es zumindest!





    Es war eigentlich nur als Forschungsurlaub gedacht. Also eher ein Urlaub für mich und meinen Freund und mein Vater ging seinen Forschungsarbeiten nach. Ja, nun gut - es endete anders als erwartet. Ein bisschen was habe ich ja bereits geschildert.




    Kapitel IX

    Ein neues Zuhause?


    Der Abend schritt immer weiter voran. Accum hatte nach den Erlebnissen des ganzen Tages mittlerweile große Mühe, sich weiter auf den Beinen zu halten. Es war, als würde ihm mit jedem Schritt weiter die Kraft aus seinen Muskel gesaugt werden, er wollte sich einfach nur noch hinsetzen.

    Das war jedoch nicht möglich. Der Soldat schaute ihn an. „Alles in Ordnung?“, fragte er. „Durst?“

    Accum wollte erst nicht. Er war auf der Straße aufgewachsen. Da nahm man nicht einfach etwas zu trinken oder essen an. Alles konnte vergiftet sein. Alles konnte ihm schaden.

    Aber der Tag war zu lang gewesen. Und – diese Person war Untertan seines nun neuen Herrns. Wieso hätte jener ein Interesse daran, ihn zu töten, nachdem er so viel Geld für ihn ausgegeben hatte?

    Der Gedanke leuchtete ihm ein. Oder es war sein trockener Hals, der ihn dazu drängte. Sonderlich klare Gedanken waren schwierig geworden – nach all der Hitze des Tages.

    Er nickte. „Ja, bitte.“ Zu mehr war er nicht in der Lage. Er fühlte sich lethargisch, während ihm der Wind durch die blonden, verschwitzten Haare fuhr. Sein frisches Tattoo pochte. Die Hautstelle am Hals fühlte sich warm an, wärmer als in dem mediterranen Klima hier üblich.

    Dankbar nahm er die Flasche des Soldaten an und trank gierig aus dem offenen Verschluss.

    „Danke, Herr“, sagte er und gab die Flasche nach einigen Zügen zurück.

    Der Soldat zuckte zusammen. „Natürlich. Als Teil des Hauses Lariel wird immer für Dich gesorgt sein.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Das ist doch selbstverständlich.“

    Accum wusste nicht, was er davon halten sollte oder gar – wie er auf diese Aussagen reagieren sollte. Er war jetzt Teil eines Hauses aus dem Adel. Hochadel sogar. Wenn man die als Dieb bestehlen konnte, war man auf der Versorgungsleiter ganz weit oben angekommen. Also nahm er an, dass ein Nicken als Reaktion ausreichen würde.

    Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her und Accum folgte dem Soldaten Schritt auf Schritt. Er betrachtete seinen Käufer eingehend. Kurz geschorene Haare, kantiges Gesicht, das aber noch relativ jung war. Älter als 25 Jahre konnte der Mann nicht sein, der ihn erworben hatte. Nun, als er Zeit hatte, sich darüber Gedanken zu machen, verwunderte es ihn. So jung und schon so viel Entscheidungsgewalt, so viel Geld ausgeben zu dürfen? Oder waren die Lariel einfach so unfassbar reich, dass ein etwaiger Fehlkauf nichts ausmachte?

    Der Soldat war muskulös. Er sah gut aus - in Accums Augen. Und wie man es für einen Soldaten erwarten würde: Trainiert in der hofeigenen Ausbildung. Seine Rüstung glänzte in der runtergehenden Sonne. Seine Schwertscheide war leer. Es war nicht gestattet, in Rom Waffen zu tragen, wenn man nicht dem Kaiser direkt untergeordnet war. Lediglich in der eigenen Festung war die Bewaffnung gestattet. Das hatte Accum schon am eigenen Leib bitterlich erfahren müssen. Dafür waren dann aber auch die Festen des Hochadels bis an alle Zähne bewaffnet. Und in der Nacht galten sowieso inoffiziell andere Gesetze. Nachts, vor allem wenn es Nebel- und Staubwolken gab.

    Diese Nächte hatte er geliebt. Sie boten Sicherheit. Aber man sah dort auch allerlei Dinge, die absolut komisch erschienen. Das hatte er immer als eine Sache der Hochgeborenen abgetan und sich nicht weiter gekümmert. Nicht umsonst geisterte im Volksmund der Spruch umher: „Bei Asch‘ und Nebel – setz die Segel“. Im übertragenen Sinne - man sollte sich nicht draußen aufhalten, wenn solche Nächte auftraten.

    „Accum?“, hallte es über die Straße. „Hier entlang, bitte.“

    Bitte? Hatte er wirklich bitte gesagt? Accum schüttelte sich kurz.

    Er war zudem so sehr in seine Gedanken abgeschweift, dass er beinahe falsch abgebogen wäre. Als er nun den Berg hinaufblickte, der vor ihm lag, sah er oben auf der Kuppel eine große Festung. Weiß. Sie glänzte im Tiefrot der untergehenden Sonne. Die Dächer waren aus blauem Ziegel. Und – soweit er es erkennen konnte – bestand die Feste aus sieben dünneren Türmen, die im Kreis um einen dickeren Turm angeordnet waren. Um die Türme herum erhob sich eine dicke steinerne Mauer, die weiß-gräulich war und für seinen Geschmack als Dieb viel zu hoch. Die Lariel wurden in der Diebesgesellschaft gemieden – ihre Verteidigung schien schier unüberwindbar für Diebe wie Accum. Viele Diebe starben eines unnatürlichen Todes beim Erklimmen der Mauern. Das geschah zwar bei anderen Festen des Hochadels ebenfalls – bei den Lariel jedoch so oft, dass es sich in der Schicht der Diebe weithin nicht nur als Gerücht verbreitet war. Jeder kann jemanden.

    Nun sollte er genau in dieses Herz des Hochadels vorstoßen. Irgendwie wurde ihm warm vor Aufregung und gleichzeitig auch mulmig zumute. Die Fahnen waren gehisst – auf allen Türmen. Das hieß – so munkelte man im Plebs – dass die Adeligen auch anwesend waren. Ob er jemanden davon zu Gesicht bekommen würde? Immerhin war er der erste Sklave, den die Lariel je gekauft hatten.

    Sie gingen auf das Tor der Außenmauer zu. Ein großes Gittertor aus massivem Metall setzte sich langsam in Bewegung. Der Soldat drehte sich zu Accum um. „Ich bin übrigens Appius. Es war mir eine Ehre“, sagte er und verbeugte sich kurz. Verbeugen? Das war ungewohnt für Accum. Was sollte diese Geste? Er war ja nur ein Sklave. Und was? Es war ihm eine Ehre? Wer sagte so ein Satz zu einem Sklaven? Accum verwirrte diese Aussage ersichtlich. „Ähm … danke? Mir auch?“, erwiderte er sichtlich verwirrt. „Was passiert denn nun mit mir?“, traute er sich, trotzdem zu fragen.

    „Das wird sich sicher klären“, meinte Appius und schaute Accum in die Augen. „Bitte hier entlang“, fuhr er fort und führte Accum durch das Tor – hinein in eine ganze andere Welt hinter den Mauern, als er sie von außerhalb dieser bisher kannte.



    ***



    Kyrill mäßigte seinen Gang, während er die Kirche hinauseilte. „Was ist los?“, verlangte er, zu wissen.

    „Euer Vater“, schnaufte der Hauptmann der Soldatengruppe, die ihn geholt hatte. „Ihre Gnaden verlangt nach Euch.“

    Kyrill verdrehte die Augen. „Schön und gut – aber ich war im wöchentlichen Austausch. Das ist wichtig für die Gemeinde“, merkte er – sichtlich verwirrt – an. Er hatte sich noch betont stressfrei von den Gemeindemitgliedern verabschiedet, er musste als Nachkomme schließlich Contenance und Autorität bewahren, selbst wenn es dringend war. Kyrill wusste aber auch, dass sein Vater nicht ohne Grund nach ihm schicken würde. Er wusste um die Bedeutung des wöchentlichen Austausches der Gemeinde in Rom. Die Wichtigkeit war jedem bekannt. Sie hielt die Lariel in Rom zusammen. Außerdem wusste er auch, dass Kyrill nach dem wöchentlichen Austausch immer schnell in die Feste zurückkehrte, schließlich gab es noch andere Aktivitäten an den jeweiligen Tagen. Der wöchentliche Austausch war obendrein fast zu Ende gewesen – wieso hatte sein Vater also die Garde zu ihm geschickt?

    Kyrill stieg in eine schwarze, luxuriös aussehende Kutsche. Der Hauptmann setzte sich ihm gegenüber und klopfte gegen die Hinterwand. Die Peitsche schnellte nieder und die Pferde schnauften, die Kutsche setzte sich in Bewegung und wurde schnell.

    Kyrill musste erst etwas durchatmen, so viel Tempo beim Laufen hatte er schon lange nicht mehr mithalten müssen. Sein eigener Puls klopfte in den Adern seines Halses, er spürte die Wärme auf seiner Stirn, Schweiß bildete sich.

    Er sah den Soldaten fragend an, legte den Kopf schief. „Also? Was ist der Grund?“

    Der Soldat schien unsicher. „Ich … habe selbst keine genaueren Informationen. Es soll eine … Familien-Angelegenheit sein.“

    Kyrill nickte, war mit der Antwort jedoch alles andere als zufrieden. Was für eine Familien-Angelegenheit sollte das bitte sein? Es gab nichts Brisantes zurzeit. Gut, bald sollte wieder ein Ball stattfinden. Und der sollte von dieser einen Familie ausgerichtet werden, die sich unter der Herrschaft seiner Familie neu in Rom angesiedelt hatte. Aber das konnte absolut nicht diese Dringlichkeit haben.

    Die Kutsche rauschte durch die Stadt, die Fahne der Lariel flatterte im Fahrtwind. Er war auf dem Weg zu seinem Vater.



    ***



    Der Innenhof war prächtig. Accum verschlug es beinahe die Sprache, als er durch das große Tor der Außenmauer ging. Die Symmetrie war atemberaubend. In der Mitte der Große Bergfried aus weißem Marmor, der sich in die Höhe der Sonne entgegen reckte. Um ihn herum die dünneren Türme, die jeweils mit einer überdachten, massiven Brücke eine Verbindung zum zentralen Turm hatten. Am Fundament war die ganze Konstruktion mit einem eingeschossigen Bau ebenfalls miteinander verbunden. Auf jedem Turm wehte die Flagge der Lariel. Der ganze Bau strahlte eins aus: Macht. Hier wohnte der Hochadel. Und das zeigte man auch.

    Accum wurde still. Er hatte Respekt. Allein dieser Anblick war ihm fast zu viel. Es war hier sauber. Es war hell, selbst in der untergehenden Sonne, denn es waren Fackellampen aufgehangen worden, die den Hof in ihr weiches, flackerndes Licht tauchten. Und es war – ruhig. Im Gegensatz zur herkömmlichen Straße waren hier keine großen Hintergrundgeräusche. In der Ferne hörte man das Schleifen eines Steins in der Schmiede und das Klappern von Rüstungen auf der Mauer oben. Aber das war es auch schon.

    Es schüchterte ihn ein. Hier schien alles organisiert, geordnet und beherrscht. Ganz anders als sein bisheriges Leben. Hier gehörte er nun also hin. Hier war er hineingekauft worden. Gegen seinen Willen.

    Er schaute sich um, sog alles auf, was er an Eindrücken bekam. Diesen Reichtum hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Und er war kein Vergleich zu dem, was er bei Raubzügen in anderen Festen des Hochadels gesehen hatte. Es stimmte also – die Lariel spielten in einer ganz anderen Liga. Nicht umsonst waren sie bei seinen Freunden so berüchtigt und nur selten wagte sich jemand von ihnen in die Festung hier.

    Er blickte hoch in die Zinnen und sah auch den Grund dafür. Eine ganze Reihe an Soldaten patrouillierte dort, mit gezogenen Schwertern. Die Lariel konnten es sich leisten, das war allgemein bekannt. Das Tattoo an seinem Hals kribbelte, er wollte kratzen, doch er erinnerte sich an die Anweisung der Frau, die ihm das hier verpasst hatte. „Nicht kratzen“, sagte er zu sich selbst und widerstand dem eigenen Verlangen. Disziplin. Das war wichtig.

    Appius schaute ihn an. „Ungewöhnlich, oder?“, meinte er und legte seinen Kopf lächelnd schief. „Das ist normal.“

    Accum nickte. „Alles ist so … teuer.“ Er sah sich nochmal um. „Also es sieht alles so wertvoll aus.“

    Das Lächeln seines Gegenübers wurde tiefer. „Das hier ist der Hochadel.“ Er machte eine Pause, schaute sich um. „Hier entlang bitte.“ Er zeigte auf eine Tür in einem der kleineren Türme und ging darauf zu.

    Accum eilte ihm hinterher. „Was geschieht nun mit mir?“, fragte er und - er kam sich daraufhin sofort dreist vor. Einem Sklaven stand eine solche Frage schlicht nicht zu, dachte er sich. Vor allem nicht, wenn man neu war. Und je näher er dem Gebäude kam, desto mehr nahm er ein Pulsieren wahr, das ihm fremd erschien und er nicht kannte.

    Heyo!


    Wie bekannt oder wie unbekannt ist das Profi-Label für dich?

    Recht bekannt, da ich es selbst besitze und seit mittlerweile gut 10 Jahren den FF-Bereich mal mehr (oder minder) verfolge. Damals gab es noch den jeweiligen Profi-Bereich; ich habe anfangs mit der Umstellung auf das Label etwas gefremdelt, finde es jetzt jedoch tatsächlich die bessere Variante (was jedoch auch vor allem an der allgemeinen Entwicklung des Bereiches liegt).


    Wie vertraut bist du mit der Möglichkeit, an der Profi-Jury teilzunehmen? / Wie findest du die Möglichkeit, dich aktiv an der Vergabe des Profi-Labels zu beteiligen?

    Das geht? Ich habe bereits mal irgendwo davon gelesen; da ich aber bisher nicht sonderlich in der letzten Zeit aktiv war, ist es vermutlich nicht so verwunderlich, dass ich die Möglichkeit (noch) nicht so kenne. An sich finde ich es aber gut!


    Wie wichtig oder unwichtig ist das Profi-Label für dich?

    Ich empfinde es als schwierig, das zu beantworten. An sich (!) ist es mir nicht wichtig. Ich selbst habe mich damals natürlich sehr gefreut, auch wenn es bereits in einer Zeit an mich vergeben wurde, in der ich nicht mehr so dominant hier aktiv war. Ich verstehe es aber aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, wenn man es erhält; die Freude, den eigenen Stil/das eigene Worldbuilding, usw. anerkannt zu bekommen, ist schön. Aber ich kann auch generell die Kontra-Punkte gegenüber dem Label verstehen, wie etwa:

    Wenn das wirklich Leser*innen davon abhalten sollte ein Topic zu kommentieren, wäre das Label tatsächlich nicht mehr zielführend. Hab diesen Standpunkt in den vergangenen Diskus um die Sinnhaftigkeit des Labels noch nicht gelesen -- wär spannend herauszufinden, ob es wirklich Leser*innen gibt, die das Label als solches interpretiert haben!

    Tatsächlich kenne ich dieses Gefühl - jetzt zwar nicht mehr, aber in meinen früheren, jüngeren Jahren. Da waren der Profi-Bereich bzw. später das Label tatsächlich etwas, was mich (aus Respekt) teilweise abgehalten haben, eine FF zu kommentieren - weil ich den Gedanken hatte "Ja, die [Autoren] sind eh Profis". Aber: Damals war der vorherrschende Kommentar-Stil im FF-Bereich vielleicht auch noch etwas anders, das hat sich mittlerweile tatsächlich auch etwas verändert. Und: Heute ist der Bereich ein anderer als damals, von dem, was ich noch so mitbekomme und beobachte.


    Letztendlich gibt die vorschlagende Person ja schon ein paar Kriterien vor, um den Vorschlag für das Label zu untermauern. Das Komitee hat im Anschluss überprüft, ob diese Argumente auch von ihnen so gesehen wurden. (Andere ehemalige Komiteemitglieder können mich gern korrigieren, falls ich das unvollständig oder falsch im Kopf hab.)


    Genau das. Zumindest habe ich das in meiner Komitee-Zeit so gehandhabt und auch aus dieser so im Kopf. In meiner Zeit waren die Komitee-Mitgliederzahlen auch noch höher, ebenso wie die allgemeine Aktivität im Bereich. Jetzt haben wir diese Aktivität von damals vermutlich nur noch bedingt - deswegen ist auch die Vorschlags-Intensität lange nicht mehr das, was sie mal war. Und zur Länge: Das ist ja eine allgemeine Sache: Je länger eine FF, desto weniger neue Leser*innen steigen in die Geschichte noch ein, weshalb das beim FFK bzw. der Jury auch nicht anders ist, denke ich. Bei mir war es, vor allem in stressigen Zeiten damals, auch nicht anders.

    Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Zukunft vom Label per se erst einmal "egal" ist und ich die Vor- wie Nachteile absolut verstehen kann. Persönlich (!) würde ich mich über einen Erhalt des Labels z.B. freuen, da ich es selbst besitze. Aber: Wenn es in Zukunft abgeschafft werden sollte, wäre es für mich auch nicht sonderlich dramatisch. Ich kann Mandelevs Argumente z.B. vollkommen nachvollziehen und würde diese unterstützten, auch wenn sie gegen das Label Argumente liefern. Denn er spricht einen wahren Kern an: Was ist ein Profi? Wie wird es bemessen bzw. welche Kriterien werden für den 'Profi-Status' zugrunde gelegt? Wenn das geklärt wäre, wäre ich tatsächlich sogar für das Label und dann könnte ich mit dem Label (noch) besser leben, da wir dann eine einheitliche Bemessungsgrundlage für die Vergabe hätten, die aber offen kommuniziert werden müsste, wie etwa im SP des Profi-Label-Topics. (Wobei das natürlich auch wieder Nachteile hat - wie etwa, wo man genau den Punkt setzen würde, ab wann es z. B. noch Profi und leider noch nicht Profi ist, usw.).

    Rusalka vielen lieben Dank wieder einmal für deinen Kommentar! Nin war nun erstmal das letzte Einführungs-Chapter, zumindest wenn ich meiner Planung treu bleibe. Ich habe die Welt zwar schon seit Jahren recht umfassend ausgebaut, allerdings versuche ich dennoch, alles recht realistisch bzw. zumindest nachvollziehbar darzustellen.


    -/-


    Apropos nachvollziehbar: Ich weiß, dass es, historisch gesehen, eine solche Technik wie die, die jetzt im nachfolgenden Kapitel beschrieben wird, damals noch nicht so in dieser Ausführung gab. Die Idee dazu ist allerdings noch aus einer Zeit, in der ich in der Alten Geschichte noch nicht so bewandert war und aufgrund der Deutung dazu für die spätere Geschichte habe ich mich entschieden, dieses Kapitel in genau dieser Art auch so beizubehalten. Ich versuche aber, solche - auf den ersten Blick vermeintlichen - Ungereimtheiten im Laufe dieser Geschichte langsam aufzulösen, denn es ist durchaus gewollt so.


    An dem Startpost sitze ich gerade, das wird aber noch etwas dauern. Nur die tabmenü-Codes sollten wirklich mal verschwinden :D




    Es geschahen danach dann einige Dinge. Stürme zogen auf, Unwetter, Überflutungen. Raketen wurden abgefeuert. Zerstörung, fast überall. Strahlung, vermutlich ebenfalls. Es traf viele Menschen mehr als andere. Mich traf es nicht. Vielleicht lag es an der Abgeschiedenheit. Ich weiß es nicht. Das war aber auch nicht meine oberste Priorität in dieser Zeit.



    Kapitel VIII

    Beschriftet



    Accums Muskeln protestierten heftig, als er seine Beine nach den Stunden des Stehens wieder bewegen durfte. Sein linker Fuß war eingeschlafen und deshalb hinkte er ein wenig, als er auf die Treppe zuging. Nachdem sich diese wieder bei jedem Schritt herunter knarzend beschwert hatte, blickte Accum zum ersten Mal dem Soldaten richtig in die Augen. Er war rund anderthalb Köpfe größer und auf seiner rechten Brust war ein weißer Nebeltiger in den Stoff eingenäht worden. Das Gesicht war rasiert und eisblaue Augen schauten ihn an. Die dünnen, hellen Lippen lächelten ihn an.
    Anhand des Tigers erkannte Accum nun endlich auch das Haus, welches ihn gerade gekauft hatte: Es war das Hochadelshaus Lariel. Er wusste jedoch nicht, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht, denn er hatte keinerlei Ahnung, wie die Menschen dort mit den Sklaven umgingen. Allerdings war er erleichtert darüber, dass er nun verkauft wurde und sich nicht Gedanken darum machen musste, wie er die nächste Zeit überleben könnte.
    „Komm“, meinte er zu Accum und legte eine Hand auf seine Schulter. Accum zuckte instinktiv zusammen. Es war lange her gewesen, dass ihn jemand bewusst berührt hatte, ohne ihm dabei schaden zu wollen. Zumindest hatte er bei diesem Mann das Gefühl, dass er ihm nichts Böses wollte.
    Allerdings gab ihm diese Hand auf der Schulter auch eine gewisse Kraft und Sicherheit. Sie ließen zusammen den überaus empörten Graf Edwyn hinter sich und gingen durch die Menschenmasse auf eine der Hauptstraßen zu. Viele Menschen schauten ihn an, aber die meiste Aufmerksamkeit bekam sein Käufer. Hinter vorgehaltener Hand tuschelten die höfischen Leute. Accum schnappte nebenbei so etwas wie „Schaut, die Lariels haben sich nun auch überwunden, Sklaven zu kaufen“ oder „Naja, da haben sie sich aber einen ausgemergelten Burschen ausgesucht“ auf. Anscheinend war es bis jetzt nicht sonderlich oft vorgekommen, dass sich das Haus Lariel am Sklavengeschäft die Finger schmutzig machte.
    Ja, Accum fand dieses Geschäft schmutzig. Er fand es absurd, dass es staatlich erlaubt war, Menschen wie Ware anzupreisen, dass man Menschen einfach so für einige hundert Duken kaufen konnte. Das war zwar eine Menge Geld – zumindest für die Plebejer und den niederen Adel. Beim Hochadel jedoch, dessen war sich Accum sicher, war diese läppische Summe an Geld, die heute für ihn ausgegeben worden war, lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein.
    Deshalb war er sich vorhin auch sicher gewesen, dass Graf Edwyn aus dem niederen Adel kam, denn ein Hochadliger stritt sich nicht mit den Sklavenhändlern um jeden einzelnen Duken, den der Sklave kosten sollte, dafür hatten sie einfach zu viel Geld. Und diese bittere Tatsache war selbst dem ärmsten Plebejer klar. Von dem Geld, für das er heute gekauft worden war, hätte er als Dieb sicherlich drei bis vier Jahre lang leben und sich sogar das ein oder andere Mal eine Kerze für die Nacht sowie Streichhölzer leisten können.
    Sie waren mittlerweile dort angekommen, wo die Straße in den Platz mündete und hier standen überall hölzerne, kleine, überdachte Stände, an denen die Tätowierer saßen. Das hatte Accum völlig vergessen. Sein Begleiter anscheinend auch, denn er fluchte leise vor sich hin. Accum sah ihn stumm an. Momentan hatte er nicht einmal mehr das Bedürfnis, zu sprechen. Hätte er dem Soldaten danken sollen, dass er ihn gekauft hatte? Er war sich ja nicht einmal selber darüber im Klaren, ob es ein gutes Zeichen war, dass die Lariels sehr selten Sklaven kauften. Hieß das, dass sie wenig Verschleiß an diesen hatten? Oder dass sie einfach keine brauchten, da die Arbeiten auch die Soldaten machen mussten?
    Sie reihten sich in der Schlage ein, die sich vor den Tätowier-Ständen gebildet hatte und sein Begleiter nickte denen vor ihnen freundlich zu. Sie brauchten in der Schlange nicht lange zu warten, da ertönte auch schon der Satz von einer freundlichen, weiblichen Stimme: „Der Nächste bitte!“
    Accum wurde sanft nach vorne geschoben und sah einer dünnen, jungen Frau entgegen, die auf einem kleinen, drehbaren Holzstuhl saß. Sie hatte ein orangenes, knielanges Kleid an und ihre Hände waren voll von allerhand farblicher Tinte. Sie lächelte ihn an. „Komm, setz dich. Es wird nicht lange dauern.“
    Accum setzte sich, merkte aber, wie sich der Soldat anspannte. „Können wir nicht mal eine Ausnahme machen?“, fragte er die Frau nervös. „Nur dieses eine Mal?“
    Die Frau lachte warm. „Nur, weil das Haus Lariel mal einen Sklaven gekauft hat, können wir die Tätowierung nicht ausfallen lassen. Man soll ja schließlich sehen, dass er zu euch gehört.“
    „Ja, schon …“, fing ihr Gegenüber an, doch er wurde von ihr unterbrochen.
    Sie hob den Zeigefinger. „Du weißt doch, der Befehl kommt von ganz oben. Ich werde mir zur Abwechslung sogar mal Mühe geben mit dem Tattoo und ein bisschen Abwechslung reinbringen, sodass es nicht ganz so schrecklich aussieht. Mehr kann ich dir aber nicht entgegen kommen.“
    Sie lächelte und strich Accum die hellblonden Haare hinters Ohr. Seine Haare waren zwar nicht lang, aber sie gingen ein bisschen über die Ohren und fielen ihm immer wieder in die Stirn, was er gar nicht mochte.
    Dann nahm die Frau ein feuchtes, stark riechendes, weißes Tuch und rieb damit über seine linke Halsseite. Als sie das Tuch wieder wegnahm, war es voller Schmutz und Schweiß. Accum schämte sich ein bisschen dafür, dass er so schmutzig war. Doch sie beachtete das Tuch nicht wirklich, sondern nahm eine Nadel in die Hand, die mit einem Schlauch mit der Überdachung verbunden war. Als Accum hochblickte, sah er, wie dort lauter Gefäße hingen, mit den unterschiedlichsten Farben gefüllt. Der Schlauch war momentan mit einem Gefäß verbunden, welches am unteren Rand einen dunkelgrauen Pinselstrich verpasst bekommen hatte. Es lag also nahe, dass sein Tattoo dunkelgrau werden würde.
    Sie setzte die Nadel an seinen Hals an und es piekte leicht mit jedem Millimeter, den sie sich bewegte. Um den Schmerz ein wenig zu ignorieren, schweifte er wieder ab und dachte darüber nach, warum sein Käufer versucht hatte, diese Tätowierung zu verhindern. Selbst Accum war es bekannt gewesen, dass dieser Befehl, jeden verkauften Sklaven am Hals mit dem Wappen des Käufers zu tätowieren, von dem Kaiser persönlich gekommen war.
    Es soll eine Zeit gegeben haben, wo dieses noch nicht der Fall gewesen war und die Adelshäuser das ausgenutzt hatten und den Sklaven befohlen hatten, bei politischen Gegnern einzubrechen und sogar Schlimmeres anzustellen. Seit dem gab es diese Regelung, damit im Zweifelsfall der Sklave eindeutig zugeordnet werden konnte. Andererseits wurde es den Sklaven so sehr schwer gemacht, unerkannt zu fliehen und auf der Straße zu leben. Denn anhand des Tattoos konnte er von der Stadtwache immer wieder zurückgebracht werden.
    Die Frau stand kurz auf und riss Accum dadurch aus seinen Gedanken. Sie nahm einen weiteren Schlauch in die Hand und stöpselte ihn an den Behälter mit dem orangenen Pinselstrich an. Sie wusch in einem kleinen Wasserbecken, welches neben dem Holzstuhl stand, die Nadel aus und steckte sie wieder auf den Schlauch. Sie nahm ein weiteres, weiches Tuch und wischte damit ein paar Mal über die Stelle, an der sie gerade gearbeitet hatte. Dann setzte sie die Nadel wieder an und fuhr immer nur kurz an ein paar Stellen mit der orangenen Tinte über das Grau.
    Schließlich setzte sie die Nadel wieder ab und wischte mit einem weiteren Tuch abermals über die tätowierte Stelle.
    Accums Hals kribbelte dort, wo eben noch die Nadel über seine Haut gefahren war. „Nicht anfassen“, meinte die Frau lediglich und tauchte ein neues Tuch in einen Eimer mit klarem Wasser, welcher hinter ihr stand. Damit fuhr sie abermals über die Stelle am Hals. Danach lehnte sie sich zufrieden zurück. „Sieht doch gar nicht so schlecht aus.“ Sie stand auf und kramte hinter ihr in ihren Sachen herum und fand schließlich einen alten, zerkratzten Spiegel und zeigte damit Accum das Tattoo.
    Wenn Accum ehrlich war, fand er das sogar eigentlich ganz schön. Er erkannte, dass die Frau des Zeichnen und Malens mächtig war. Sie hatte ihm den Nebeltiger in einer Größe von circa drei mal drei Zentimetern in dunkelgrau auf den Hals tätowiert. Es waren in dem Fell leichte Akzente mit Orange gesetzt worden, ebenso waren die Augen in Orange gehalten. Wider Erwarten gefiel es Accum. Er lächelte die Frau an. Er war ihr dankbar, dass sie ihm nicht seinen Hals ruiniert hatte in Form eines grausigen Tattoos.
    Sein Begleiter nickte der Frau zu und bedeutete Accum dann, aufzustehen. Er verabschiedete sich von ihr und ging dann hinter … ja, wem eigentlich her? Er wusste lediglich, dass sein Käufer ein Soldat vom Hause Lariel war. Aber wie hieß er? Woher kam er? Wo lebte er eigentlich, wenn er nicht im Dienst war?
    Vielleicht würde Accum das noch herausfinden, war momentan aber nicht besonders erpicht darauf, ein Gespräch anzufangen. Das lag nicht einmal wirklich daran, dass er nicht wusste, worüber sie sprechen sollten, denn Fragen hatte er reichlich. Nur erschien es ihm unpassend, jetzt ein Gespräch anzufangen.
    Die Stelle an seinem Hals kribbelte und fing an zu jucken. Er musste sich beherrschen, um dort nicht zu kratzen, denn er wusste nicht, ob das so gut war, wenn die Haut gerade frisch tätowiert war.
    Er blickte gen Himmel und seufzte. Die rote Abendsonne schien ihm entgegen, tauchte alles in ein tiefes Blutrot. Der Horizont glühte, vereinzelte Wolken hoben sich hell hervor, zogen unbeschwert am Himmel Richtung Süden.
    Er wünschte sich, so frei zu sein wie diese Wolken. Einfach den ganzen Tag dahin zu treiben und sich keine Gedanken darum machen zu müssen, wie man den folgenden Tag überleben sollte.
    Sie gingen die Straße runter, welche einen leichten Bogen nach links machte und dabei ein wenig zum etwas entfernten Meer abfiel. Es schimmerte ebenso rot in weiter Ferne ihm entgegen. Accum war noch nie am Meer gewesen, obwohl es nicht einmal weit weg war. Seit Jahren war er nicht mehr aus dieser Stadt herausgekommen, dafür wurde die Stadtmauer zu gut bewacht. Und da er kein Adeliger, Bauer oder sonstiger Arbeiter mit entsprechendem Ausweis war, konnte er auch nicht einfach die Stadttore so passieren, wie er es wollte. Wenn dann müsste er versuchen, nachts einmal still und heimlich zu entkommen … doch, was würde er dann machen?
    Außerdem war das reines Wunschdenken, vor allem jetzt. Er war jetzt ein Sklave und würde auf ewig dazu verdammt sein, irgendeinem Adeligen die Schuhe zu putzen.
    Sie gingen nun durch ein reicheres Stadtviertel und im ersten Geschoss der Häuser waren nun kleine Geschäfte. Zwischen Bäckereien, Metzgern, Schuhmachern und Kleidungsläden war alles dabei, wie Accum durch die Schaufenster hindurch erkennen konnte. Hier und da klingelte mal das ein oder andere Glöckchen, als eine der Ladentüren geöffnet wurde. Wohl gekleidete Menschen gingen hier ein und aus, starrten ihn teilweise abfällig oder fasziniert an, oder beachteten ihn erst gar nicht.
    Zu seinem eigenen Entsetzen fand er es hier schön. Er wusste nicht warum, aber auf einmal machte sich hier in ihm ein vertrautes Gefühl breit. In seiner Magengegend wurde es warm; er sog alles in sich auf, waren es auch nur die kleinsten Geräusche oder Bewegungen. Das hier kam ihm zumindest ein bisschen vertraut vor.
    Doch dieses Gefühl verflog schnell wieder; schneller als es ihm lieb war. Er suchte nach diesem Gefühl, es hatte ihn aufgemuntert und gezeigt, dass alles doch gar nicht so schlimm war, wie er immer dachte.
    Es hatte in ihm Emotionen und Sehnsüchte geregt, die er schon lange vergessen hatte, weil er sie sich nicht leisten konnte. Als niederstes Mitglied der Gesellschaft hatte man nicht das Privileg, sowas zu erleben. Außer - man stahl es. Den Luxus. Keine Sorgen. Das war das tägliche Spiel eines Diebes - genug stehlen, um etwas von dem Glück der Reichen abzubekommen und darin die eigenen Überlebenssorgen zu ertränken.
    Das gelang jedoch selten.

    Hey Kodoku,


    ich habe mir mal deine Geschichte durchgelesen. Bitte entschuldige, dies ist mein erster Kommentar bei einer FF hier im Bisaboard nach vielen Jahren, ich bin vermutlich ziemlich eingerostet, was das Ganze angeht. Mein Kommentar wird sich vermutlich auch nur eher allgemein auf deine Geschichte beziehen und nicht konkret auf jedes Kapitel, aber ich habe deine Anfrage im Feedback-Topic gelesen und dachte mir, ich schaue mal vorbei :)


    Zum Inhaltlichen muss ich sagen, dass ich deine Geschichte unerwartet spannend finde. Du hast uns ja keine Hintergrund-Informationen angegeben in einem Startpost o. Ä., wie es einige hier sonst machen. Deshalb ist es für den/die Leser/in erst einmal ein Sprung ins kalte Wasser - sozusagen. Doch das fand ich gar nicht schlecht, vielleicht würde jedoch ein kurzer Klappentext für neue Leser/innen am Anfang einen groben Überblick über die Richtung deiner Geschichte geben.

    Du hast einen erkennbaren Plot, zumindest für die ersten Kapitel, die du bisher hochgeladen hast und das lässt deine Geschichte im Gesamten recht flüssig lesen. Deinen Hauptcharakter beschreibst du zu Beginn recht genau, man erfährt, wie er sein eigenes Leben lebt und bekommt auch einige Hintergrundinformationen über sein Leben, das gefällt mir. Und auch sonst scheint deine Charakter-Entwicklung, was Kodoku angeht, recht fortgeschritten zu sein. Versuche, so etwas beizubehalten, dass wir als Leser/innen das auch bemerken. In meinen Augen macht ein gutes Character-Developing bereits viel aus.

    Deine Kapitel-Enden machen auch jeweils Lust darauf, mehr zu erfahren und deine Geschichte weiter zu verfolgen. Behalte so etwas bei, auch wenn es "nur" kleine Cliffhanger sind. Sie beleben die Geschichte ungemein.


    Was ich anmerken möchte, ist, neben der bereits geschehenen Anmerkungen von Mandelev, dass du einen Perspektivwechsel besser kenntlich machen solltest. Du könntest beispielsweise "***" oder "~" zentriert zwischen die Absätze setzen, um so etwas anzuzeigen. Ohne war es für mich etwas verwirrend und hat den Lesefluss etwas behindert. Die Absätze reichen oft alleine dafür nicht aus, da du auch mal solche Absätze machst, ohne dass sich die Perspektive ändert. Das ist eine große Gefahr, vor allem da du aus der Ich-Perspektive schreibst.

    Apropos Ich-Perspektive: Du versuchst bereits gut, die Gefühle deines Protagonisten auszudrücken. Scheue dich hierbei aber nicht, diese noch weiter und detaillierter auszuführen. Davon lebt diese Perspektive, was sie - in meinen Augen - auch so anspruchsvoll macht. Du hast diesbezüglich bereits Ansätze, die gut erkennbar sind, aber versuche vielleicht, diese ein bisschen weiter auszubauen, damit wir Leser/innen uns noch etwas realistischer in deinen Protagonisten hineinversetzen können; immerhin ist der bisherige Plot ja kein Zuckerschlecken.

    Zudem würde ich dir raten, an der Zeichensetzung und Rechtschreibung zu arbeiten (so etwas wie "4h" liest sich viel besser, wenn du es ausschreibst: "vier Stunden", aber ebenso auch die Großsschreibung der Anrede "Sie" und die Kommasetzung sowie mehr Absätze). Deine Umgangssprache in den Kapiteln ist nicht einmal wirklich störend, denn sie passt durchaus zu den Charakteren, achte vielleicht nur darauf, dass das in zukünftigen Kapiteln nicht zu sehr ausartet. Das ist jedoch auch wieder Geschmackssache.


    Ich hoffe, dass du auch weiterhin an dieser Geschichte arbeitest. Das Ende des bisher letzten Kapitels macht neugierig darauf, wie es weitergeht. Auch in Hinblick auf dein World-Building kommen natürlich Fragen auf, die man gerne als Leser/in geklärt hätte. Dies ist natürlich in der Ich-Perspektive immer etwas schwerer umsetzbar als in einer auktorialen Erzählerperspektive. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass dieser Kommentar zumindest ein Stückchen für dich hilfreich ist.


    Wir lesen uns!

    Nykro

    Rusalka danke für deinen Kommi! Das mit der Schriftart werde ich noch ändern, das war mir so nicht bewusst, danke! Ich danke dir auch für deinen Kommentar, es ist schön, wenn man sieht, dass nach all den Jahren sogar noch jemand die Geschichte liest :D




    Und eigentlich lebte ich in New York, war gebürtiger Amerikaner. Doch als das Schicksal mich ereilte, war ich gerade mit meinem Vater und meinem besten Freund in Deutschland.



    Kapitel VII

    Nin


    Nin stieg aus der Kutsche aus und roch zum ersten Mal richtig die Stadt. Rom war dreckig - in den meisten Vierteln - und hatte doch irgendwo Charme.

    Zwei Wochen war sie mit Pferd und Kutsche unterwegs gewesen; auf Geheiß ihres Vaters residierte sie nun für das Haus Raccev in einem noblen, erst kürzlich erworbenen Herrenhaus im ersten Zirkel, dem Bezirk der Lariels. Es war der älteste, teuerste und schönste - zumindest fernab von dem dortigen Armenviertel.

    Und doch roch es etwas … komisch. Die Straße, in der ihre Kutsche gehalten hatte, war erst kürzlich sauber gefegt wordem von Arbeitern. An den langen, massiven Metallstäben, auf denen an Festtagen kleine Feuer entzündet wurden, an beiden Seiten der gepflasterten Straße hingen die Banner des Hauses Lariel herunter: ein Nebeltiger auf weiß-hellblauem Grund, sowie einer blutroten Welle am unteren Ende des Banners. Die drei Hintergrundfarben zeichneten das Haus als dem Hochadel zugehörig aus. Gleichzeitig hing neben den Banner ein tief violettes Fähnchen; Gebildeten Menschen sagte das, dass der Bezirk der Telekinese in der Nym’schen Elementarie gewidmet war - der Halbgottkraft.

    Na, indirekt steht der Name ‘Lariel’ auch für Telekinese, dachte sich Nin insgeheim und betrachtete das Haus zu ihrer Linken.

    Es war wirklich groß - und weiß. Das war ein Novum in der sich sonst in Rot hüllenden Stadt Rom. Weiße Häuser gab es noch nicht lange, der Trend setzte sich erst allmählich durch. Lediglich die Feste Lariel war seit jeher weiß - als wolle sie gegen den kaiserlichen Trott seit knapp 300 Jahren trotzen und still rebellieren.

    Nin lächelte bei dem Gedanken. Ja, es würde eine tolle Zeit in Rom werden. Auf adeligen Bällen tanzen, Hofluft schnuppern und eventuell auch noch einen attraktiven, hochgeborenen Jungen kennenlernen. Außerdem wollte sie ihre Zeit mit dem Studium des Splitterismus verbringen. Und wann war der bessere Zeitpunkt dafür als jetzt in Rom, dem Ort, an dem es am gefährlichsten war, über etwas Verbotenem zu brüten.

    Aber sie war offiziell hier, um die politischen Beziehungen ihres Hauses zu festigen und neue etwaige Bündnisse mit einflussreichen Häusern zu schließen. Und - um sich zu zeigen. Ihr Haus versuchte seit mehreren Jahrzehnten, in den Hochadel aufzusteigen und nach sehr gutem Wirtschaften schien dieses Ziel nun zum Greifen nahe.

    Der Hochadel bedeutete mehr Einfluss. Mehr Einfluss war mehr Macht, die im Umkehrschluss auch auf sie, Nin, zufallen würde.

    Zudem war sie in ihrer Heimat populär bei der einfachen Bevölkerung. Sie war so beliebt, wie es einer Adeligen eigentlich unmöglich war, beliebt zu werden. Und sie wollte das nicht auszunutzen zu ihrem eigenen Interesse. Sondern sie wollte tatsächlich ihrer Bevölkerung helfen. Nur im Moment war ihr Haus dafür politisch noch zu schwach, um nicht vollkommen vom Kaiser zerstört zu werden, sollte es schiefgehen.

    Von daher war die Wahl ihres hiesigen Vaters genau richtig gewesen, sich im Bezirk der Lariels anzusiedeln. Die Lariels standen für Rebellion. Sie waren alles andere als unterdrückt, sie waren politisch so mächtig, dass sie ihr eigenes Süppchen kochen konnten bei Gelegenheit, sie hatten in der Vergangenheit die ein oder andere große Rebellion angezettelt. Gescheitert waren sie jedes Mal, aus immer unterschiedlichen Gründen.

    Zum Einen deshalb, weil niemand den Pfad verstand, oder eher: seine Priester und ihre Fähigkeiten. “Die acht Allgebietenden des Kaisers waren es gewesen, die die letzte Rebellion zerschlagen hatten - mit einer Macht, wie sie vermutlich vorher nie auf der Erde entfesselt worden war”, hatte der Historiker Rinzo vor 35 Jahren festgehalten.

    “Herrin Nin!”, riss eine stimme sie aus ihren Gedanken. Ihr kam ein älterer Mann in brauner Arbeiterkleidung entgegen. “Wie war Eure Reise?”

    “Ich habs überlebt”, antwortete Nin milde und lächelte. “Du musst Darian sein, oder?”

    Der Mann verbeugte sich. “Sehr wohl, Herrin. Wollt Ihr nun das Haus sehen?”

    Nin nickte und folgte dem Mann, während das bunte Herbstlaub im Wind von den Bäumen fiel.



    Sie saß auf dem kleinen Balkon, der einen gigantischen Ausblick auf die Stadt bot. Zu ihrer Linken ragte die weiße Feste der Lariels auf, auf den schlanken Türmen, die im Kreis das große, runde Hauptgebäude flankierten, flatterte stolz der Nebelwolf.

    Zu ihrer Rechten schmiegte sich ein rotes Lehmhaus nach dem anderen aneinander - die Insulae des Plebs. Es herrschte geschäftiges Treiben in den schmalen Straßen, auch wenn der Lärm sich sehr in Grenzen hielt. Das war ihr aber auch ganz recht.

    Nin war glücklich, nach langer Zeit mal wieder. Sie hatte jetzt etwas zu tun, einen Auftrag. Sie war wieder wichtig für ihr Haus, sie hatte Verantwortung inne. Und hoffentlich enttäuschte sie dieses Mal nicht.

    Sie betrachtete den roten Wein im Glas. Nie hatte sie viel für alkoholische Getränke übrig gehabt, aber jetzt trank sie auch mal einen Schluck. Bevor es an die Arbeit ging. Heute noch wollte sie sich mit dem Grafen der Lariels treffen; sie war erstaunt gewesen, als vor zwei Tagen, direkt nach ihrer Ankunft in Rom, ein Bote ihr den Wunsch Ayko Lariels überbrachte, einem Treffen zuzustimmen.

    Der Graf schlechthin, der König Laurentins wollte sich mit ihr treffen.

    Sie konnte zwar nicht richtig nachempfinden, warum, aber er würde schon seine Gründe haben, dessen war sie sich sicher.

    Und … vielleicht hatte sie danach schon einmal einen etwas besser Eindruck, wie der Herr des Hauses tickte, das in Rom für ihre Sicherheit zuständig war.

    Sie ging zum Rand des Balkons und blickte auf den Garten hinab. Ein kleiner Kiesweg, gesäumt von strahlenden Blumen in allerlei Farben, zog sich bis zum hinteren Ende; der Garten maß lediglich um die 30 Meter. Aber die Größe war in einer so übervölkerten Stadt wie Rom schon ein extremer Luxus, wenn man dem Hochadel nicht angehörte.

    Nin ließ den Garten auf sich wirken, und dachte erstmals daran, wie es wohl wäre, wenn sie hier wohnen würde. Der Dreck, der Lärm der Schmieden, der an sie heranscholl, obwohl sie am Stadtrand angesiedelt waren und deswegen recht weit entfernt von ihr.

    Rom war einst ein Fleck auf der Landkarte gewesen. Doch innerhalb der letzten knapp 300 Jahren war es zu der größten Stadt im Reich herangewachsen. In den Sommermonaten, wenn die ganzen Leiharbeiter aus den Randgebiten kamen, lebten hier rund 1,2 Millionen Menschen, im Winter lediglich einige Hunderttausend.

    Der Winter war ruhig in Rom, den Obdachlosen war es zu kalt, um ihr Dasein auf der Straße zu verbringen und auf den Straßen waren lediglich die gängigen Einwohner unterwegs und der Adel gab regelmäßig Bälle. Am Hofe des Kaisers wurde es auch immer etwas ruhiger, die Verwaltungsarbeit wurde im Stillen erledigt und nicht öffentlich wie im Sommer. Die Verwandtschaft vom Hochadel, die nicht ganzjährig in Rom residierte, reiste wieder zurück in ihre Heimatregionen.

    Ebenso gab es im Winter keinen Sklavenmarkt - wer sich also noch Diener anschaffen wollte, musste dies im Spätsommer tun. Und der Schnee tat dann noch sein Übriges, um die sonst so dreckige Stadt unter eine schöne Haube fürs neue Jahr zu bringen.

    Der Winter war also eine sehr ruhige Zeit. Und das bunte, von den Bäumen fallende Laub läutete genau diesen nun ein.

    Ein Räuspern ließ sie herumfahren. Ein hochgewachsener, schlanker Mann mit leicht ergrautem Haar war durch die Tür zum Balkon getreten und verbeugte sich nun leicht.

    Nin versuchte, ihre nun aufkeimende Aufregung zu unterdrücken. Sie machte einen Knicks und senkte dabei etwas den Blick, wie es die Hofregeln in Rom von ihr verlangten.

    “Euer Gnaden”, sagte sie und versuchte, das Zittern in ihrer Stimme so gut es ging zu unterdrücken.

    “Herrin Naccev”, sagte der Mann in einer sehr ruhigen und angenehm tiefen Stimme. “Wie ich sehe, habt Ihr Euch bereits etwas hier eingelebt.” Er ging auf sie zu und lehnte sich dann mit dem Rücken gegen das Geländer.

    “Ja. Es ist etwas ungewohnt, wenn man vom Land kommt und die Großstadt nicht kennt”, erwiderte sie und sah Seine Gnaden König Ayko Lariel an. Er war der Herr des Hauses, war der Befehlshaber über das Unterkönigreich Lariel, das seinen Hauptsitz in Laurentin, das südlich von Rom lag, eingerichtet hatte.

    Ayko lächelte. “Ja, das war bei mir damals genauso, als mein Vater mich das erste Mal nach Rom mitnahm. Es war ungewohnt groß. Und laut. Und dreckig. Doch man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Wenn man einen genügend großen Garten hat, kann man sogar den Stadtgeruch übertünchen und für einige Momente dem Gestank entfliehen.” Er drehte sich um. “Und das dürfte hier ja möglich sein.”

    Nin wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie war es nicht gewohnt, mit Leuten zu sprechen, die so weit höher in der Gesellschaft standen als sie. Sie war sich unsicher, ob der Graf nun etwas von ihr erwidert bekommen wollte oder ob er lediglich eine Redepause einlegte.

    Sie entschied sich dazu, nichts zu sagen.

    Ayko lächelte sie an. “Nun”, meinte er und drehte sich wieder zu ihr um. “Ich würde Euch gerne zum Ball nächsten Samstag in meinem Hause einladen, Herrin Nin.”

    Insgeheim hatte sie das erwartet, deswegen überraschte sie die Einladung nicht so sehr, wie sie es vielleicht hätte tun sollen. Denn es gehörte zur guten Hofpolitik, neu in der Stadt residierende Häuser zu seinen Bällen einzuladen. Es diente vor allem aber natürlich auch dem ersten Kennenlernen, dem Einschätzen der Adeligen, die dem Haus angehörten. Diese wurden den ganzen Abend beobachtet - wie sie mit den anderen umgehen, wie sie auf Sachen reagieren, wie sie sich im Allgemeinen verhalten und, natürlich, wie bewandert sich in der Hofgesellschaft waren.

    Die Adeligen mit Namen zu kennen das das Nonplusultra in der Hofpolitik. Und wenn man nicht gleich zu Beginn ein Desaster anrichten wollte, sollte man auch wissen, inwiefern der Gastgeber auf wen seiner Gäste schlecht zu sprechen war.

    Nin hatte all diese Dinge in den letzten Monaten unterrichtet bekommen. Nun war sie darüber in Kenntnis.

    Sie machte einen Knicks vor Ayko Lariel. “Danke, das ehrt mich sehr, Euer Gnaden.”

    Er lächelte und zwinkerte. “Das ist doch das Mindeste. Und ich muss doch meine Adeligen, für deren Schutz ich verantwortlich bin, kennen.”

    Nun wurde Nin klar, weshalb der König von Laurentin hier war. Natürlich.

    Lang, lang ists her.

    Ich hätte auch - ehrlich gesagt - nie gedacht, dass ich hier mal "zurückfinde". Aber ich möchte es in Angriff nehmen. Ich habe in meinen Datein einige Kapitel gefunden, die ich hier nun nach und nach posten möchte. Jedoch sind diese von vor 4+ Jahren. Und vermutlich trotzdem besser, als das, was ich jetzt schreiben würde bzw. werde, da ich seitdem diese Welt nicht mehr angefasst habe.


    Rex Lapis und Rusalka - vielen Danke für euer Feedback, ich habe es damals mit großem Interesse gelesen und es ist immer noch aktuell. Danke auch für euer Lob. Bezüglich der Geschichtsstunde: Vermutlich dürfte es solche Sachen in Zukunft immer mal wieder geben, wenn auch nicht in der Ausführlichkeit. Mein Geschichtsstudium hat mir jedoch die Bedeutung von Geschichte in den vergangenen Jahren durchaus treffend nahegebracht.


    In Kapitel VI beschäftigen wir uns erstmal etwas weiter mit Kyrill - und seinem Alltag. Danach schwebt mir ein Schwenk zurück zu Accum sowie die Vorstellung einer vierten, aber sehr wichtigen Charakterin vor.




    Aber fangen wir mal von vorne an: Eigentlich war ich bis vor dem Sturm ein ganz normaler, 16-jähriger Junge. In der Schule war ich mittelmäßig, hatte meine starken und schwachen Fächer. Die wenigen Freunde, die ich hatte, nannten mich Claud.


    Kapitel VI

    Wöchentlicher Austausch


    Kronprinz. Ein Titel, der gewisse Rechte und Pflichten mit sich brachte. Der wöchentliche Austausch war ein wiederkehrendes Event in Kyrills Wochenplan.

    Und er liebte es. Zwar - das musste er zugeben - war er nicht der religiöseste Mensch der Gemeinde, aber der Dialog mit seinen Mitmenschen war eben dieses Faszinierende, das der Religion, der er angehörte, die nötige Farbe verlieh.

    Jasol, der breitschultige, glatzköpfige, vor Ort ansässige Diener des Splitterismus, hatte bereits alle Lichter entzündet, die nun die hohe Kirche erhellten, als Kyrill in diese eintrat. Sie gaben dem Ort etwas warmes, etwas, das einen selbst sich wohlfühlen ließ. Kyrill liebte die komplette Atmosphäre, die dieser Ort ausstrahlte.

    Er wusste aus Büchern des Splitterismus, insbesondere den Worten der Bewahrung, dass Kirchen zur Alten Zeit Orte waren, die von großer Ruhe geprägt waren. Eine oder mehrere Personen trugen Geschichten vor, man sang in der Gemeinde, aber die eigentlichen Gespräche unter den Kirchenbesuchern waren gedämpft, wenn sie überhaupt stattfanden. Dies geschah anscheinend aus Respekt vor dem “HERRN”, wie es in dem damaligen Glaubensbuch, das man die Bibel nannte, oft hieß.

    Das war hier komplett anders. Die Menschen lachten, wenn sie die Kirche betraten, dämpften ihre Empfindungen und Stimmen keineswegs. Je mehr Gemeindemitglieder die Kirche betraten, desto lauter wurde es. Es gab kein verlegenes Murmeln oder dergleichen.

    Kyrill mochte es sehr. Ebenso wie die Menschen, die hier einmal in der Woche das Haus besuchten und ihre Gedanken mit den anderen teilten. Es waren Gedanken über so gut wie alles - Kinder, Ängste, Wünsche, zuletzt geschehene Schicksalsschäge und vieles mehr.

    Und die Aufgabe des Kronprinzen war es, sich dieser Gedanken anzunehmen. Er hielt gewissermaßen Hof beim wöchentlichen Austausch der Gemeinde. Manche Dinge trug er dann an seinen Vater heran, der als König zugleich Kirchenvorstand war, weil dieser die größte Möglichkeit hatte, etwas zu bewegen. Doch oftmals reichte es den Anwesenden bereits, dass ihnen endlich jemand zuhörte. Und genau das war es, was Kyrill so mochte.

    Menschen helfen. Seine Empathie trieb ihn dazu, sich der Angelegenheiten anderer anzunehmen. Er wusste, dass viele niemanden zum Reden hatten: die Familienväter waren als Soldaten im ganzen Reich verstreut, die Mütter arbeiteten in den Färbergassen oder Suppenküchen, verwaiste Kinder lebten von der Hand in den Mund und suchten Zuflucht bei Roms Diebesbanden. Doch viele hielten nicht durch.

    Die Aristokratie schuf eine Klassengesellschaft und die, die von ihr nicht profitierten oder auf absehbare Zeit profitieren konnten, kamen hier her.

    Er schritt durch den breiten Gang zwischen den hohen Säulen hin zum großen Brunnen, der vor den Bankreihen aus massivem Holz gebaut worden war. Das schwarze Grundwasser Roms war an dessen Grund und das helle Tageslicht spiegelte sich in diesem. Er kniete vor dem Brunnen nieder und murmelte den ersten Glaubenszusatz, der in den ersten Jahren nach Claudius’ Tod entstanden war. Manche behaupteten gar, dass das seine letzten Worte gewesen seien. “Der Käfig entfesselt. Die Kräfte offenbart. Die Bürde lastet auf uns allen. Wir müssen all das schützen, das uns heilig ist.”

    Theologen stritten seit jeher darüber, was mit den vier Sätzen gemeint war und jeder bedachte sie mit einer komplett anderen Bedeutung. Kyrill war es gleich, was sie bedeuteten. Aber immer, wenn er sie aussprach, fühlte er sich beschützt. So, als würde ihm nie etwas passieren können.

    Er murmelte sie drei Mal und legte beim dritten Mal seine linke Hand auf das Glaubensbuch, das zu seiner Linken vor dem Brunnen lag. So war die Tradition. Danach atmete er ebenfalls drei Mal tief ein und aus, schloss dabei die Augen und erhob sich.

    Erst dann durfte er die Augen wieder öffnen und er schritt zu den Tischen rechts von ihm. Dort hatten bereits einige Platz genommen und warteten, während sie miteinander redeten, auf den Beginn des dieswöchigen wöchentlichen Austausches.

    Als er den Tischen näher kam, wurden sie leiser und lächelten in an. “Euer Hoheit”, sagten einige und neigten vor Demut ihren Kopf nach unten.

    Er mochte es nicht so, dass er höher gestellt war. Oft war ihm das unangenehm, vor allem war es das zu Beginn gewesen, als er vor drei Monaten, kurz nach seinem fünfzehnten Geburtstag, das erste Mal den Vorsitz des Wöchentlichen Austausches inne hatte.

    Davor hatte sein Vater diesen Vorsitz immer wahrgenommen, doch ab einem gewissen Alter ging das Recht und auch die gleichzeitige Pflicht an den Kronprinzen über. Er war darauf lange vorbereitet worden. Und nun konnte er dieses erlernte Wissen, das er im Laufe seiner Schulzeit in sich hinein geprügelt hatte, wirklich mal anwenden.

    Sein Vater hatte stets betont, wie wichtig es sei, einfühlsam zu sein und ehrliches Interesse zu zeigen. Kyrill versuchte dies nach besten Möglichkeiten und hoffte, dass es ihm auch gelang. Er interessierte sich wirklich für seine Menschen. Er trug die Verantwortung für sie, musste dafür sorgen, dass es ihnen gut ging.

    Das war die Pflicht eines Kronprinzen. Sich um das Volk kümmern.

    Denn er wusste aus der Geschichte, dass es sehr schnell dazu kommen konnte, dass sich das Volk gegen ihren Herrscher wandte. Und auf einem Scheiterhaufen wollte er nicht enden, dachte er sich, auch wenn er wusste, dass diese Ansicht plump war.

    Jasol kam auf ihn zu und verneigte sich ebenfalls. “Euer Gnaden.”

    “Jasol”, erwiderte Kyrill und lächelte. “Schön, Euch zu sehen.”

    “Die Freude ist wie immer ganz auf meiner Seite, Euer Gnaden. Seid Ihr bereit? Sollen wir beginnen?” Jasol verneigte sich abermals.

    “Natürlich.” Kyrill setzte sich an einen der Tische und rutschte an diesen mit seinem Stuhl heran.

    Nun wurde es doch still in der Kirche. Die Gespräche verstummten und die Blicke richteten sich auf ihn und Jasol, der neben Kyrill Platz genommen hatte.

    “Meine Lieben”, begann Jasol. “Wir haben den siebzehnten Quindiel des Jahres 299 nach Frederico. Dies ist der sechzehnte wöchentliche Austausch der Gemeinde in Rom. Letzte Woche entfiel er aufgrund der Abwesenheit von mir, denn ich war im hohen Norden unterwegs und der Aufenthalt dauerte länger als erwartet. Dafür möchte ich mich bei Euch allen entschuldigen. Deswegen scheut euch nicht, auch schon länger zurückliegende Ereignisse mit uns zu teilen. Es ist nicht schlimm, wenn es heute länger dauern sollte.”

    “Das stimmt. Jasol und ich sind heute länger hier als sonst, wenn es länger dauern sollte”, fügte Kyrill noch hinzu und lächelte die rund 20 Personen an, die an den Tischen Platz genommen hatten.

    Eine dünne Frau mit eingefallenen Wangen und strohblondem Haar hob ihre Hand. Sie hatte abgenutzte Kleider an, die mit Staub und Mehl bedeckt waren. Vermutlich arbeitete sie in einem der Mahlwerke, die im südlichen Teil der Stadt angesiedelt waren, weil dort der Tiber entlangfloss und mit seiner Strömung die Mühlräder antrieb. “Dürfte ich…?” Ihre Frage blieb unvollendet in der Luft hängen.

    Jasol nickte und lächelte. “Natürlich, Yess.”

    Sie holte tief Luft und ihre Wangen schienen dabei noch eingefallener zu sein. “Also….” Sie schien sich unsicher zu sein, ob sie es wirklich aussprechen sollte. Alles in ihr schien sich dagegen zu sträuben.

    Doch dann schüttelte sie den Kopf, schloss kurz die Augen und holte tief Luft. “M-mein M-mann … er … er hat es nicht … g-geschafft”, stotterte sie. Ihre Sitznachbarin legte mitfühlend eine Hand auf Yess’ Schulter und fragte: “Was hat er nicht geschafft?”

    “Die Wunden der Steine zu überleben. Vor knapp zwei Wochen kam er bei der Arbeit zwischen die beiden Mahlsteine unseres Werkes und sein Arm wurde zerquetscht ... zwischen den beiden … Sch… Steinen....” Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie immer noch nicht fassen, was da passiert war.

    Kyrill versetzte das einen Stich. Es machte ihm bewusst, wie schnell so ein Menschenleben zu Ende sein konnte. Und unter welchen Bedingungen die Menschen lebten, wenn sie nicht das Glück hatten, Spross einer Adelsfamilie zu sein.

    “Sie hatten sich verklemmt und er wollte den Fehler s-selbst suchen und nicht einen u-unserer Angestellten dazu verdonnern”, fuhr Yess fort. “Und a-als er das Metallstück, das die Ursache war, gefunden hatte, hat er gedacht, dass er s-seinen Arm wieder schnell genug wegziehen kann, w-wenn er … wenn er … das M-m-metallstück … l-löst.” Die letzten Worte bekam sie nur schwer über ihre Lippen und in ihren Augen sammelten sich Tränen. “Ich … ich war nicht schnell genug da … um … um die Mahlsteine zu stoppen. Er sah dabei zu, wie sie wieder a-aufeinander prallten und seinen Arm dabei unter ihrem Gewicht … z-zermürbten.”

    Nun flossen die Tränen über ihr Gesicht. “Wir haben alles versucht. Den Rest des Arms abzubinden … aber unsere Möglichkeiten sind ja begrenzt … und d-dann hat er so geschrien.” Sie schluchzte auf und Kyrill erhob sich von seinem Stuhl. Es war usus für ihn, sich dann den Menschen ganz persönlich zu widmen. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich rechts von der Frau hin und berührte sie vorsichtig an der Schulter. Sie zuckte kurz zusammen und sah ihn dann erschrocken an. “Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wie soll ich das Mahlwerk ohne meinen Mann betreiben? Die ganzen Angestellten müssen ausgebildet werden. Das ist mein Ruin.”

    “Ich weiß”, sagte Kyrill leise. “Und ich möchte dir etwas sagen: Dein Mann wird immer bei dir bleiben, wenn aucch … anders.” Er suchte nach den richtigen Worten, ab und zu fiel ihm das - trotz seiner Ausbildung - immer noch schwer. “Doch eine Sicherheit kann ich dir geben, wenn du möchtest”, fuhr er fort.


    Sie sah ihn durch die mit Tränen gefüllten Augen an. Ihr zittrige Stimme ließ nur ein “Und zwar?” vernehmen. Zu mehr war sie im Moment nicht mehr in der Lage. Sie versuchte, sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, doch es kamen immer wieder neue nach. Sie ließ ihre zitternden Hände in den Schoß sinken und sah ihn verzweifelt an.

    “Ich kann deine Schmerzen nicht lindern, denn ich bin kein allmächtiges Wesen. Aber ich kann dir das Versprechen geben, dass das nicht dein finanzieller Ruin sein wird.” Er holte einen Zettel aus seiner Jackentasche heraus und einen Stift. Auf diesen Zettel, der mit dem Stempel “17. Quindiel 299” bedruckt war, setzte er seine Unterschrift. Dann schob er diesen mit sanften Nachdruck in Yess’ Richtung. “Solltest du kurz vor dem Ruin stehen, kommst du mit diesem Zettel bitte sofort in das Sekretariat in unserer Festung. Ich vermerke diesen Zettel dort und du bekommst dann, wenn du ihn einlöst, den Betrag von einem halbjährigen Umsatz deines besten Jahres ausgezahlt. Das wird dir dann hoffentlich zumindest in der Hinsicht ein bisschen helfen.”

    Yess starrte den Zettel an. “Das … das kann ich nicht annehmen”, sagte sie und schob ihn von sich. “Nein, nein. Das geht nicht.”

    Kyrill schob ihn wieder zu ihr. “Doch. Das ist mein Wunsch. Ich weiß. Mit Geld kann man nicht immer helfen, doch manchmal ist es vielleicht gut, zumindest eine der vielen Sorgen vergessen zu können. Das geht damit, das weiß ich. Also bitte. Nimm ihn an.” Er war selbst erstaunt über seinen Einfall. Doch war er gut? Er war sich nicht so ganz sicher.

    Yess seufzte erleichtert auf. “D-danke. Danke, Euer Gnaden. Das ist viel zu … gütig.” Ihre Hände begannen, wieder zu zittern.

    “Nein”, meinte Kyrill sanft. “Das ist meine Pflicht. Immerhin seid Ihr in meiner Gemeinde und ich bin für Euer Wohlergehen verantwortlich. Da ist das hier” - er deutete auf den Zettel - “das absolut mindeste.” Er lächelte Yess an. “Ich bin für Euren Schutz verantwortlich. Und so kann ich Dich nach diesem Verlust immerhin vor einem kompletten Existenzverlust schützen.”

    Er erhob sich langsam von dem Stuhl und kehrte zu seinem vorigen Platz zurück. In den folgenden drei Stunden hörte er sich siebzehn weitere Anliegen an - von Betrug bin hin zu Diebstahl. Alles Dinge, die nicht weiter verfolgt werden würden, da sehr wahrscheinlich niemand die Vorwürfe bezeugen konnte. Und er war nicht verpflichtet, sie zu melden. Das war eins der Statute dieser Form an wöchentlichen Austauschen.

    Es hatte gerade der letzte geendet und berichtet, wie im fernen Osten die Arbeitsbedingungen waren, da wurden die Türen plötzlichen aufgestoßen.

    Soldaten strömten in die Kirche. Sie trugen das Wappen seiner, Kyrills eigener Familie. “Was ist los?”, wollte er von dem Hauptmann der Truppe erfahren.

    “Euer Gnaden…”, schnaufte dieser. “Ihr müsst sofort mit uns kommen.”




    Siegerehrung [Runde 3]



    Tut mir leid, dass die Siegerehrung so spät kommt, aber ich bin momentan so im Stress, dass die bei mir vollkommen untergegangen ist. Hier ist sie aber nun endlich :3



    Kategorie: LEGENDEN


    Hier ist zunächst der Teilnehmer-Orden für:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200gv7u3d.png]
    @Liu (Abgabe 1) mit 30 Punkten
    @Thrawn (Abgabe 5) mit 31,25 Punkten
    @Cassandra (Abgabe 7) mit 31,875 Punkten
    @Musicmelon (Abgabe 6) mit 32,5 Punkten


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200g-bmxu9t.png]
    Der dritte Platz geht an @Vany Vanilli (Abgabe 2) und 36,875 Punkten!

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200g-sneuza.png]
    Platz 2 geht an @Kiriki-chan mit Abgabe 3 und 41,25 Punkten!

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200g-g7oudd.png]
    Platz 1 geht an @Naoko (Abgabe 4) mit 41,5 Punkten!




    Kategorie: ELTERN


    Der Teilnahme-Orden geht an folgende Mitstreiter:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200hopuj1.png]
    @Thrawn (Abgabe 5) mit 30 Punkten
    @Liu (Abgabe 1) mit 31 Punkten
    @Vany Vanilli (Abgabe 2) mit 33,125 Punkten


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200h-b5qux8.png]
    Den dritten Platz teilen sich @Kiriki-chan (Abgabe 3) und @Musicmelon (Abgabe 6) mit jeweils 35 Punkten!

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200h-stxunx.png]
    Der zweite Platz geht an @Naoko (Abgabe 4) mit 39,5 Punkten!

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200h-gbtubm.png]
    Und Platz 1 geht an @Cassandra (Abgabe 7) mit 41,875 Punkten!




    Kategorie: POKÉMON-REGION


    Folgender hübsche Teilnehmer-Orden geht an:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200ieuuly.png]
    @Thalfradin Sturm-Sucher (Abgabe 7) mit 27 Punkten
    @Thrawn (Abgabe 5) mit 33,125 Punkten
    @Liu (Abgabe 1) mit 34 Punkten
    @Vany Vanilli (Abgabe 2) mit 36,875 Punkten


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200i-bz9uhy.png]
    Platz 3 geht an: @Naoko (Abgabe 4) mit 37 Punkten!

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200i-speui2.png]
    Auf Platz 2 landet @Musicmelon (Abgabe 6) mit 38,5 Punkten!

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200i-gm5u9f.png]
    Und der erste Platz geht an @Kiriki-chan (Abgabe 3) mit 39,375 Punkten!



    Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern aus allen drei Runden recht herzlich für ihre Teilnahme! Das Lesen eurer Abgaben hat mir unfassbar viel Spaß bereitet, wie auch schon 2014. Deshalb freue ich mich, nochmal die Möglichkeit gehabt zu haben, das 200-Zeichen-Special abermals zurückbringen zu können! Tut mir leid, dass diese Siegerehrung etwas spät kommt. Sollte ich später mehr Zeit haben, sobald meine Abiturprüfungen rum sind, kann ich gerne noch diejenigen küren, die in allen drei Runden insgesamt am meisten Punkte erreicht haben. Das schaffe ich allerdings (vermutlich) in den nächsten Wochen nicht. Ich hoffe, man sieht sich mal wieder und nochmals ein riesiges Dankeschön an @Kiriki-chan für das Erstellen dieser wunderschönen Ordnen!


    ~ Nykro


    Siegerehrung [Runde 2]



    Hier folgt die Siegerehrung der zweiten Runde!


    Kategorie: ENTFERNUNG


    Zunächst erhält jeder diesen Orden für die ersten Kategorie:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200d7bpeo.png]
    @Liu (Abgabe 3) mit 41 Punkten
    @Cassandra (Abgabe 5) mit 45,6 Punkten



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200d-bw0ox9.png]
    Auf Platz 3 ist @Thrawn (Abgabe 4) mit 47,4 Punkten!



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200d-so1own.png]
    Platz 2 geht dagegen an @Kiriki-chan (Abgabe 2) mit 50,4 Punkten!



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200d-geeob4.png]
    Und an der Spitze des Siegertreppchens steht @Vany Vanilli mit Abgabe 1 und 51 Punkten!




    Kategorie: GEFÜHLE


    Auch hier erhalten zuerst alle Teilnehmer folgenden wunderschönen Orden:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200e5tpln.png]
    @Vany Vanilli (Abgabe 1) mit 46,8 Punkten'



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200e-b6vpa2.png]
    Platz 3 geht an zwei User: einmal an @Liu (Abgabe 3) und einmal an @Cassandra (Abgabe 5) mit je 48 Punkten!



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200e-suzu5t.png]
    Platz 2 geht an @Thrawn (Abgabe 4) und 50,4 Punkten!



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200e-g9ioam.png]
    Und auf Platz 1 ist @Kiriki-chan (Abgabe 2) und 53,4 Punkten!




    Kategorie: POKÉMON-LIGA


    Ebenso erhalten alle zuerst diesen Orden:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200fexuzw.png]
    @Thrawn (Abgabe 4) mit 39,6 Punkten
    @Kiriki-chan (Abgabe 2) mit 43,8 Punkten



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200f-b0nu5m.png]
    Platz 3 geht an @Liu (Abgabe 3) und 44 Punkten!



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200f-s6busz.png]
    einen Punkt mehr, nämlich 45, hat @Vany Vanilli (Abgabe 1) erhalten und landet damit auf Platz 2!



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200f-gqwuly.png]
    an der Spitze des Siegertreppchens steht @Cassandra (Abgabe 5) und 51 Punkten!




    Ich danke allen Mitmachenden, sowohl Teilnehmern als auch Votern, für die Teilnahme an der zweiten Runde! Tut mir leid, dass die Siegerehrung etwas gedauert hat, ich wollte sie eigentlich schon vorgestern haben. Ich beglückwünsche alle und danke hier nochmals besonders @Kiriki-chan für eine weitere Serie von wunderschönen Orden :3 Hoffentlich sieht man sich in Runde 3 nochmal wieder!


    ~ Nykro


    gemacht mit schriftgenerator.eu



    Runde 1: Information | Vote
    Runde 2: Information | Vote
    Runde 3: Information | Vote




    Hallo und herzlich Willkommen, liebe Autorinnen und Autoren, zum Vote der dritten Runde des 200-Zeichen-Specials 2018!



    Beim Voting könnt ihr den einzelnen Abgaben eine Punktzahl zwischen 1 (nicht gut) und 10 (sehr gut) geben. Ihr könnt auch halbe Punkte (wie z.B. 4.5) verteilen. Wichtig ist, dass ihr alle Abgaben bewertet und da der Wettbewerb anonym ist, bewerten die Teilnehmer auch ihre eigene Abgabe. Bei der Auswertung wird diese nicht beachtet, dafür erhaltet ihr aber einen Punkteausgleich. Begründungen sind nicht verpflichtend.




    Der Vote geht bis zum 15. April 2018, 23:59 Uhr.
    Der Siegerehrung wird dann im Laufe der darauffolgenden Tage bekannt gegeben.





    Abgaben:








    Fürs Voting benutzt bitte folgende Schablone





    Ich wünsche euch viel Spaß beim Voten!



    Siegerehrung [Runde 1]



    Mit etwas Verspätung hier die Siegerehrung der ersten Runde!


    Kategorie: UNIVERSUM


    Zunächst erhalten alle Teilnehmer den ersten wunderschönen Orden:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200a35okv.png]
    @Martyr (Abgabe 6) mit 42,5 Punkten
    @Noire (Abgabe 1) mit 43,2 Punkten
    @Liu (Abgabe 8) mit 45 Punkten
    @Naoko (Abgabe 5) mit 45,5 Punkten
    und @Silence (Abgabe 3) und @Thrawn (Abgabe 7) mit jeweils 45,6 Punkten


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200a-b6bodv.png]
    Auf Platz 3 ist @Vany Vanilli (Abgabe 4) mit 48 Punkten!


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200a-s6kpx4.png]
    Platz 2 belegt @Cassandra (Abgabe 9) mit 49,2 Punkten!


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200a-gojraa.png]
    und auf Platz 1 landet @Kiriki-chan mit 49,8 Punkten!





    Kategorie: (das) BÖSE


    Auch hier geht folgender Teilnahmeorden zuerst an:


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200b85pma.png]
    @Naoko (Abgabe 4) und @Martyr (Abgabe 5) mit jeweils 44 Punkten
    @Silence (Abgabe 2) mit 48,6 Punkten
    @Cassandra (Abgabe 8) mit 49,2 Punkten


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200b-bw7pwk.png]
    den 3. Platz belegen zwei Teilnehmer mit jeweils 50 Punkten: @Liu (Abgabe 7) und @Vany Vanilli (Abgabe 3)


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200b-smtpiw.png]
    Platz 2 erreicht @Kiriki-chan mit 50,4 Punkten


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200b-guzpma.png]
    und Platz 1 belegt @Thrawn mit 53,4 Punkten!





    Kategorie: POKÉMON


    Auf einen Teilnahmeorden können sich folgende freuen:
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200cg7o07.png]
    @Martyr (Abgabe 5) mit 39 Punkten
    @Vany Vanilli (Abgabe 3) mit 41,5 Punkten
    @Silence (Abgabe 2) mit 43,2 Punkten
    @Naoko (Abgabe 4) mit 46 Punkten
    @Thrawn (Abgabe 6) mit 46,8 Punkten



    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200c-bq6qvu.png]
    Auf Platz 3 und damit aufs Treppchen hat es @Liu mit Abgabe 7 und 50 Punkten geschafft!


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200c-sazphm.png]
    Platz 2 belegt @Cassandra (Abgabe 8) mit 52,2 Punkten!


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/200c-gw3q3g.png]
    Und auf Platz 1 landet @Kiriki-chan mit Abgabe 1 und 53,4 Punkten!



    Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern und Votern für die Zeit, die sie in die erste Runde bereits investiert haben. Ich habe mich über all die tollen Abgaben wahnsinnig gefreut und hoffe, das euch die erste Runde Spaß bereitet hat. Hoffentlich sieht man den ein oder anderen in den anderen Runden nochmal wieder! Und ein dickes Dankeschön an @Kiriki-chan für diese unfassbaren tollen Orden; einige warten noch auf euch in den anderen beiden Runden!


    ~ Nykro


    gemacht mit schriftgenerator.eu




    Hallo und herzlich Willkommen, liebe Autorinnen und Autoren, zur dritten Runde des 200-Zeichen-Specials 2018!


    Nach 2011 und 2014 heißt es 2018 nun: Willkommen zurück! Das 200-Zeichen-Special geht in die dritte Runde, nachdem es sich zuvor von größter Beliebtheit erfreut hat und es sich öfter zurück gewünscht wurde. Ein Thema in maximal 200 Zeichen zu bearbeiten ist kein Leichtes; umso erfreulicher waren die Ergebnisse, die bei diesem Special in der Vergangenheit bereits eingereicht wurden.


    Das letztmalige System wird auch dieses Mal Anwendung finden:

    • Es wird drei Runden geben
    • Jede Runde wird drei unterschiedliche Kategorien haben, für jede Kategorie könnt ihr genau einen Text einreichen
    • Eine dieser Kategorien wird jeweils einen verpflichtenden Pokémon-Bezug beinhalten; die beiden anderen Kategorien können einen Pokémon-Bezug haben, müssen dies aber nicht
    • Die Abgabe- sowie Vote-Dauer werden jeweils eine Woche betragen, die einzelnen Runden werden sich bezüglich Abgabe und Voting überschneiden

    Ihr seid nicht verpflichtet, an jeder der drei Runden teilzunehmen, ebenso wie ihr nicht für jede Kategorie einen Text abgeben müsst. Für je mehr Kategorien ihr jedoch eine Abgabe einreicht, desto höher sind auch eure Chancen auf den Gesamtsieg! Haltet bei euren Abgaben bitte die Forenregeln ein, gebt nur eigene Werke ab und sagt niemanden, welche eure Abgabe ist.
    Die erfolgreiche Teilnahme an dieser Aktion wird mit der Medaille Mehr als bloße Worte belohnt.




    Die Themen für die 3. Runde sind Folgende:



    Legenden | Eltern | Pokémon-Region




    Teilnahmeberechtigt ist jeder Text, der maximal 200 Zeichen lang ist, Satz- und Leerzeichen werden hierbei mitgezählt. Für die Zählung ist hierbei die Website wörter-zählen.de verbindlich.


    Wer eine Vorstellung von den Abgaben erhalten möchte, kann sich die beiden letzten Ausrichtungen des Sepcials hier genauer anschauen:





    Schickt eure fertigen Abgaben mit Angabe der Kategorie bitte bis zum 08. April 2018, 23:59 Uhr per Konversation an mich, Nykro.
    Der Vote beginnt dann im Laufe des darauffolgenden Tages.





    Solltet ihr noch Fragen haben, könnt ihr diese hier im Topic stellen. Ansonsten wünsche ich euch frohes Schreiben und freue mich auf eure Abgaben!




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    Runde 1: Information | Vote
    Runde 2: Information | Vote



    Hallo und herzlich Willkommen, liebe Autorinnen und Autoren, zum Vote der zweiten Runde des 200-Zeichen-Specials 2018!



    Beim Voting könnt ihr den einzelnen Abgaben eine Punktzahl zwischen 1 (nicht gut) und 10 (sehr gut) geben. Ihr könnt auch halbe Punkte (wie z.B. 4.5) verteilen. Wichtig ist, dass ihr alle Abgaben bewertet und da der Wettbewerb anonym ist, bewerten die Teilnehmer auch ihre eigene Abgabe. Bei der Auswertung wird diese nicht beachtet, dafür erhaltet ihr aber einen Punkteausgleich. Begründungen sind nicht verpflichtend.




    Der Vote geht bis zum 08. April 2018, 23:59 Uhr.
    Der Siegerehrung wird dann im Laufe des darauffolgenden Tages bekannt gegeben.





    Abgaben:








    Fürs Voting benutzt bitte folgende Schablone




    Ich wünsche euch viel Spaß beim Voten!