Beiträge von Nykro

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“


    gemacht mit schriftgenerator.eu




    Hallo und herzlich Willkommen, liebe Autorinnen und Autoren, zur zweiten Runde des 200-Zeichen-Specials 2018!


    Nach 2011 und 2014 heißt es 2018 nun: Willkommen zurück! Das 200-Zeichen-Special geht in die dritte Runde, nachdem es sich zuvor von größter Beliebtheit erfreut hat und es sich öfter zurück gewünscht wurde. Ein Thema in maximal 200 Zeichen zu bearbeiten ist kein Leichtes; umso erfreulicher waren die Ergebnisse, die bei diesem Special in der Vergangenheit bereits eingereicht wurden.


    Das letztmalige System wird auch dieses Mal Anwendung finden:

    • Es wird drei Runden geben
    • Jede Runde wird drei unterschiedliche Kategorien haben, für jede Kategorie könnt ihr genau einen Text einreichen
    • Eine dieser Kategorien wird jeweils einen verpflichtenden Pokémon-Bezug beinhalten; die beiden anderen Kategorien können einen Pokémon-Bezug haben, müssen dies aber nicht
    • Die Abgabe- sowie Vote-Dauer werden jeweils eine Woche betragen, die einzelnen Runden werden sich bezüglich Abgabe und Voting überschneiden

    Ihr seid nicht verpflichtet, an jeder der drei Runden teilzunehmen, ebenso wie ihr nicht für jede Kategorie einen Text abgeben müsst. Für je mehr Kategorien ihr jedoch eine Abgabe einreicht, desto höher sind auch eure Chancen auf den Gesamtsieg! Haltet bei euren Abgaben bitte die Forenregeln ein, gebt nur eigene Werke ab und sagt niemanden, welche eure Abgabe ist.
    Die erfolgreiche Teilnahme an dieser Aktion wird mit der Medaille Mehr als bloße Worte belohnt.




    Die Themen für die 2. Runde sind Folgende:



    Entfernung | Gefühle | Pokémon-Liga



    Teilnahmeberechtigt ist jeder Text, der maximal 200 Zeichen lang ist, Satz- und Leerzeichen werden hierbei mitgezählt. Für die Zählung ist hierbei die Website wörter-zählen.de verbindlich.


    Wer eine Vorstellung von den Abgaben erhalten möchte, kann sich die beiden letzten Ausrichtungen des Sepcials hier genauer anschauen:





    Schickt eure fertigen Abgaben mit Angabe der Kategorie bitte bis zum 01. April 2018, 23:59 Uhr per Konversation an mich, Nykro.
    Der Vote beginnt dann im Laufe des darauffolgenden Tages.




    Solltet ihr noch Fragen haben, könnt ihr diese hier im Topic stellen. Ansonsten wünsche ich euch frohes Schreiben und freue mich auf eure Abgaben!




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    Runde 1: Information | Vote



    Hallo und herzlich Willkommen, liebe Autorinnen und Autoren, zum Vote der ersten Runde des 200-Zeichen-Specials 2018!



    Beim Voting könnt ihr den einzelnen Abgaben eine Punktzahl zwischen 1 (nicht gut) und 10 (sehr gut) geben. Ihr könnt auch halbe Punkte (wie z.B. 4.5) verteilen. Wichtig ist, dass ihr alle Abgaben bewertet und da der Wettbewerb anonym ist, bewerten die Teilnehmer auch ihre eigene Abgabe. Bei der Auswertung wird diese nicht beachtet, dafür erhaltet ihr aber einen Punkteausgleich. Begründungen sind nicht verpflichtend.



    Der Vote geht bis zum 01. April 2018, 23:59 Uhr.
    Der Siegerehrung wird dann im Laufe des darauffolgenden Tages bekannt gegeben.





    Abgaben:







    Fürs Voting benutzt bitte folgende Schablone



    Ich wünsche euch viel Spaß beim Voten!




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    Hallo und herzlich Willkommen, liebe Autorinnen und Autoren, zur ersten Runde des 200-Zeichen-Specials 2018!


    Nach 2011 und 2014 heißt es 2018 nun: Willkommen zurück! Das 200-Zeichen-Special geht in die dritte Runde, nachdem es sich zuvor von größter Beliebtheit erfreut hat und es sich öfter zurück gewünscht wurde. Ein Thema in maximal 200 Zeichen zu bearbeiten ist kein Leichtes; umso erfreulicher waren die Ergebnisse, die bei diesem Special in der Vergangenheit bereits eingereicht wurden.


    Das letztmalige System wird auch dieses Mal Anwendung finden:

    • Es wird drei Runden geben
    • Jede Runde wird drei unterschiedliche Kategorien haben, für jede Kategorie könnt ihr genau einen Text einreichen
    • Eine dieser Kategorien wird jeweils einen verpflichtenden Pokémon-Bezug beinhalten; die beiden anderen Kategorien können einen Pokémon-Bezug haben, müssen dies aber nicht
    • Die Abgabe- sowie Vote-Dauer werden jeweils eine Woche betragen, die einzelnen Runden werden sich bezüglich Abgabe und Voting überschneiden

    Ihr seid nicht verpflichtet, an jeder der drei Runden teilzunehmen, ebenso wie ihr nicht für jede Kategorie einen Text abgeben müsst. Für je mehr Kategorien ihr jedoch eine Abgabe einreicht, desto höher sind auch eure Chancen auf den Gesamtsieg! Haltet bei euren Abgaben bitte die Forenregeln ein, gebt nur eigene Werke ab und sagt niemanden, welche eure Abgabe ist.
    Die erfolgreiche Teilnahme an dieser Aktion wird mit der Medaille Mehr als bloße Worte belohnt.




    Die Themen für die 1. Runde sind Folgende:



    Universum | (das) Böse | Pokémon




    Teilnahmeberechtigt ist jeder Text, der maximal 200 Zeichen lang ist, Satz- und Leerzeichen werden hierbei mitgezählt. Für die Zählung ist hierbei die Website wörter-zählen.de verbindlich.


    Wer eine Vorstellung von den Abgaben erhalten möchte, kann sich die beiden letzten Ausrichtungen des Sepcials hier genauer anschauen:





    Schickt eure fertigen Abgaben mit Angabe der Kategorie bitte bis zum 25. März 2018, 23:59 Uhr per Konversation an mich, Nykro.
    Der Vote beginnt dann im Laufe des darauffolgenden Tages.





    Solltet ihr noch Fragen haben, könnt ihr diese hier im Topic stellen. Ansonsten wünsche ich euch frohes Schreiben und freue mich auf eure Abgaben!


    Meinst du damit, dass die Moderation selbst das Label vergibt und später darüber informiert?

    Ich hab da vorhin lange drüber nachgedacht, denn das ist halt der Punkt, der mich irgendwie stört, weil die User da dann nicht mit eingebunden sind (anders als beim Vorschlagen halt). Und als Moderation Topics vorzuschlagen und die User entscheiden zu lassen ... finde ich auch grenzwertig irgendwie, weil das dann auf eine persönliche Ebene abrutschen kann (Bloßstellung undso, wenn man versteht, was ich meine). Ich weiß halt nicht, ob man das irgendwie elegant lösen kann. In Zeiten des Komitees war es ja damals nicht sooo selten, dass auch ein Komiteemitglied mal einen Vorschlag gebracht hat; da war das auch kein Problem, da es genügend andere gab, die dann intern noch entscheiden konnten. Das ist halt jetzt etwas schwierig, deswegen weiß ich keine gute Lösung dafür, die mir nicht irgendwie Bauchweh bereitet.

    Ich hab jetzt mal für den Erhalt des Labels gestimmt; die Gründe dafür wurden schon gesagt, denke ich :3


    Zum Vorschlagen: Wenn die Userschaft des Bereiches an sich nichts vorschlägt, könnte hier auch die Moderation die Initiative ergreifen und regelmäßig die Topics durchschauen, ob es Vorschläge gibt.
    Und ebenso hab ich als User das Vorschlagstopic, um ehrlich zu sein, nicht wirklich im Hinterkopf. Vielleicht gehts da nur mir so, aber ich denke an dieses Topic eigentlich so gut wie nie, wenn ich mal durch den Bereich schaue. (Vielleicht hilft da einfach ein Neuaufsetzen des Topics was, in dem man das alte einfach verlinkt, der Übersicht halber? Das jetzige ist ja schon einige Jahre alt)

    Hallow Cli- ... Sheo!


    wir hatten das Thema ja vor Kurzem zwecks Kommentare schreiben und ich glaube, es wäre ganz passend, wenn ich mal bei dir damit anfange. Außerdem muss ich mich ja sowieso mal revanchieren dafür, dass du als ... ja, Stammleserin, immer so fleißig bei mir kommentierst.
    :knackt mit den Fingern: erwarte bitte nicht zu viel von mir. Es ist mein erstes Mal nach ... 2,5 Jahren? :D Lets see, was ich hier zusammenbrabbeln kann. Für etwaige verwirrende Sätze, Rechtschreibfehler & Co entschuldige ich mich mal jetzt schon :3



    ~ Es scheinen die alten Weiden so grau


    ha, BB-Codes kann ich noch!
    Das Thema der Geschichte ist ... happig. Aus eigenem Kontext weiß ich (leider) viel zu viel über das Thema und hab mich dennoch nie getraut, über das Thema Depressionen wirklich zu schreiben. Ich finde einfach, dass man da unfassbar sensibel sein muss. Auch, weil es so unfassbar schwierig ist, die richtigen Worte in dem Kontext zu finden (zumindest fällt es mir einfach unheimlich schwer) und ich hasse Menschen, die leichtfertig damit umgehen und sich einfach nicht ernst verhalten können, wenn es um Depressionen geht. Was ich mal gelesen habe - ich aber nicht weiß, ob das der Realität entspricht! -, ist, dass Depressive kontrastärmer sehen, also alles etwas 'grauer'. Da ich mich nicht daran erinnern kann, wie die Welt aussah, bevor ich depressiv wurde, weiß ich nicht, ob das stimmt; aber deshalb hatte ich bei dem Titel deiner Geschichte im Gefühl, dass du dieses Thema ansprichst.
    Ich mag es total, wie du darüber schreibst. Es fühlt sich zum Großteil extrem 'real' für mich an, weil ich diese Gefühle nur zu gut kenne. Die Sensibilität, mit der du an das Thema gehst - ich muss einfach sagen, dass ich dir das hoch anrechne. Deine Detailgenauigkeit hat mich verblüfft, vor allem, weil keine Wertung dabei war. Außer die, dass der Text kritisiert, wie die Gesellschaft heutzutage - leider - oft mit dem Thema umgeht: Belächeln, nicht ernst nehmen. So nach dem Motto "Die schwachen werden zurückgelassen, wenn du nicht mithalten kannst, wirst du ausgesiebt" wie es beispielsweise lange Zeit bereits an Schulen war - auch wenn jetzt beispielsweise durch psychologische Beratung in vielen Schulen das Thema offen und ehrlich angegangen wird.
    Ich mag es ebenfalls, wie du die Gründe beleuchtest; auch, dass du sagst, dass es schleichend sich angebahnt hat. Das verleiht dem Ganzen etwas mehr ... 'Farbe' (was bezogen auf Titel und Thema ein Paradoxon ist). Der Einblick in Leas Hintergrund war sehr interessant; und ich glaube, dass sich durchaus einige Personen mit ihr verbunden fühlen können, weil ihre Situation keine einzigartige ist, wie ich leider aus eigener Erfahrung weiß. Ohne diesen Einblick hättest du großes Potenzial, die diese Geschichte definitiv hat, verschenkt.
    Was ich ebenfalls unfassbar gut gelungen finde, ist dieses "Stimme" in ihrem Kopf. Als würde der Teufel ... oder gar der Tod? - oder die helfende Hand? ... direkt zu ihr sprechen und sie verleiten wollen, zu 'gehen' und alles hinter sich zu lassen. Den Strauch, in dem sie sich verfängt bzw verläuft empfinde ich als eine wunderbare Personifikation der ganzen, schrecklichen Situation: Depression, Selbstzweifel, düstere Gedanken, "lohnt es sich noch, Kraft aufzuwenden - warum bleib ich nicht einfach hier sitzen?"; man weiß nicht mehr, wo hinten und vorne ist, verheddert sich sowohl im Leben als auch in seinen Gedanken und kommt nicht mehr vor und zurück -- bis einem die dafür nötige Kraft fehlt und man aufgibt im schlimmsten Fall.
    Hast du die Farbe - blau - am Ende bewusst gewählt? Sie steht meines Wissens ja beispielsweise für Harmonie und Frieden. Ist das bläuliche Licht also der Weg, der ihr zeigen soll oder eher helfen soll, zu kämpfen gegen das ganze Deprimierende, Schlechte in ihrem Leben - gegen das, was ihr die Freude nimmt, zu leben? Der 'beschwerlichere' Weg, der, der Anstrengung kostet? Der 'normale' Weg, sage ich mal sehr, sehr vorsichtig, wäre ja immer tiefer die Spirale hinunter, bis es irgendwann vermutlich endet - wie auch immer.


    Die letzte Zeile finde ich unfassbar stark. Sie hinterlässt ein Echo in mir, das mich zum Nachdenken anregt, was ich vermutlich auch noch länger tun werde. Ich danke dir sehr für diese Zeile(n), für die Geschichte im Allgemeinen. Ich bin nun etwas melancholisch, aber auf eine Weise, die sich nicht schlecht anfühlt. Eher so, dass ich seit Langem mal wieder das Gefühl habe, dass sich eine Person dem Thema in der genau richtigen Weise genähert hat. Wir lesen von uns <3


    ~ naryk

    Ich hab hier nicht alles durchgelesen, weil inaktiv undso -- deswegen lese ich nur sporadisch mal wirklich mit, da mir das gerade aber ins Auge springt, wollte ich mich kurz melden.

    Im FF-Bereich war das bisher nicht üblich, dass Wettbewerbe von Usern geleitet wurden. Vermutlich auch deshalb, weil die "Pflichten" eines Wettileiters nicht unbedingt sehr klar definiert sind. Ich bestreite nicht, dass andere Bereiche damit gute Erfahrungen gemacht haben. Aber das ist so eine Idee, mit der ich mich erst anfreunden muss -- vielleicht bin ich da ein bissl zu ängstlich, aber die Manipulation von Texten ist wesentlich einfacher, als von Bildern. Und die anderen Bereiche sind einfach "visuell".


    Hier würde ich einfach sagen: Probieren geht über Studieren. Lasst es doch einfach mal machen. Sobald sich User beschweren, dass ihre Abgabe nicht so ist, wie sie sie abgeschickt hatten, muss dann halt die Konsequenz gezogen werden. Aber vorher würde ich erstmal das positiv sehen und diese Verantwortung -- vor allem, da jetzt kein Komitee mehr da ist -- auch mal in Userhand legen. Und die Pflichten eines Wettbewerbsleiters sind ja schnell definiert, so viel ist das ja nicht (oder war es zumindst zu meiner Zeit als FFK'ler noch nicht, kann sich ja geändert haben).


    @Cyndaquil: Ich versteh dich vollkommen, ich wäre vor 2,5 Jahren ... nun, da hätte ich auch noch meine Bedenken gehabt, deswegen kein Problem. :D

    Hellow.


    @Sheogorath: Eine Sache, die ich anmerken wollte: Die Erben der einzelnen Adelsgeschlechter werden auch Kronprinzen genannt, sorry wenn das verwirrend rüberkam. xD' Aber ansonsten vielen lieben Danke für den Kommi! <3
    @southheart: Ja, ich war 10, als ich anfing. Schlimm, ehrlich xD Ja, das mit dem zurückdenken tut mir leid, ich bin einfach zu faul, regelmäßig was hochzuladen, OBWOHL ich es bereits habe. Naja xD Und danke für deinen Kommentar!
    @Rusalka: Die 5, die bis jetzt vorgestellt wurden, sind nicht unbedingt die Gängigsten, sondern die, die 'damals' vor allem als Erstes entdeckt wurden. Bin mir zum Beispiel auch noch nicht sicher, ob es nicht noch mehr Elemente gibt, die die Charaktere noch nicht entdeckt haben im Laufe der Jahrhunderte. We'll see, ich wills auch nicht so katastrophal komplex machen. Danke für den Kommi :D




    Der Rat. Das letzte Überbleibsel von der bekannten Demokratie. Es war schwer, das Gebäude zu bauen. Ganz aus Holz; ein Gebäude für einen Rat, in dem Jugendliche tagen. Jedes Element hatte seiner Vertreter in verschiedenen Altersklassen entsandt.
    Die Größe des Rats war auf 40 Mitglieder festgelegt, für jedes Element 10 Mitglieder. Sollte ein neues entdeckt werden in der “Nym’schen Elementarie”, würde der Rat einfach um 10 Mitglieder erweitert, so war zumindest der Plan.
    Und trotzdem gab es dann noch mich, den Kaiser. Der zusammen im Konsens mit ihm regierte.



    Kapitel _V
    Geschichtsstunde



    “So, Euer Gnaden.” Graf Vidal, ein Vasall seines Vaters, schritt vor seinem Tisch umher. Kyrill tippte mit der Schreibfeder seinerseits etwas gelangweilt auf das Blatt vor ihm und schaute nachdenklich aus dem Fenster.
    Die Sonne schien, wie nahezu immer, und Kyrill wünschte sich, draußen dort zu sitzen. Die Unterrichtsstunden, die er erhielt, waren oftmals langweilig. Rudisch konnte er, auch in Deutsch war er mittlerweile so sicher, dass er es immer wieder schaffte, die Texte aus dem Splitter zu lesen und sogar zu interpretieren. Generell lagen ihm Sprachen besser als die mathematischen Vorgänge. Die Geschichtsstunden fand er mal mehr, mal weniger interessant.
    “Schließen wir nun die Textanalyse ab. Ihr habt unser erarbeitetes Ergebnis festgehalten?”, fragte ihn Vidal. Dieser war ein stämmiger, aber sehr großer Mann. So groß, dass er sich, wenn er durch Türen ging, immer ducken musste. Seine blonden Haare wiesen erste graue Strähnen auf und kräuselten sich in seine hohe Stirn. Sie umrahmten ein markantes Gesicht mit zwei harten, moosgrünen Augen. Ein Lächeln war nur selten auf seinen Lippen zu erkennen. Und er war der loyalste Vasall seines Vaters, sowie dessen Rechte Hand, wenn es darum ging, das Unterkönigreich Lariel zu regieren. Er war die treue Seele des Reiches, wie Kyrills Vater ihn auch oft warmherzig bezeichnete.
    Kyrill seufzte erleichtert. “Dann war es das also für heute?”, erwiderte er mit einem hoffnungsvollen Unterton in der Stimme.
    Vidal zog die rechte Augenbraue in die Höhe. “Nein, Euer Gnaden. Heute steht noch Geschichte auf dem Plan.”
    Sein Schüler unterdrückte ein weiteres Seufzen - das hatte er ganz vergessen. “So denn”, fuhr Graf Vidal fort, “könnt Ihr mir noch sagen, was oder eher wen wir das letzte Mal besprochen haben?” Er holte ein dickes Bündel Papier aus seiner ledernen Tasche, die neben seinem Pult stand und blätterte darin herum, bis er die richtige Seite gefunden hatte.
    Kyrill überlegte. “Sirius II.”, antwortete er nach kurzem Zögern.
    Vidal nickte und starrte ihn dann erwartungsvoll an.
    “Äh”, meinte der junge Kronprinz darauf. “Er regierte von 201 bis 209 nach Frederico, hatte also eine recht kurze Regentschaft.”
    Sein Lehrer nickte abermals, schien nun etwas zufriedener zu sein. “Und weshalb kam er an die Macht?”, hakte er nach und verschränkte seine Arme auf Bauchhöhe.
    Kyrill machte ein nachdenkliches Gesicht. “Nun, sein Vorgänger, Frederico V., starb in Folge eines Putsches. Den hatte Sirius II. aufgrund von Machtgier geplant, wie man heute recht sicher weiß. Da Frederico V. keine legitimen, männlichen Nachfahren hatte, fiel der Kaiserthron also nun an den Putschist, der sein … Bruder war?”
    Vidal bejahte. “Jawohl.” Er schritt um das Pult herum und blickte dann konzentriert auf die große, schwarze Schiefertafel, die an der Wand dahinter hang. “Nun, sagt mir, Euer Gnaden, wie wird Sirius II. heute genannt und wie könnte man seine kurze Regierungszeit beschreiben?”
    “Er wird heute doch auch … Sirius der Grausame genannt, oder?” Sein Lehrer nickte. Kyrill kamen nun so langsam die Erinnerungen an die letzte Stunde zurück. “Ah, genau! Er war der neunte Kaiser, den es im Reich gab. Seine achtjährige Herrschaft war voller Reformen zugunsten des Adels. Die Plebs bekamen darin die wohl letzten … ‘Rechte’, die sie noch besaßen, abgesprochen. Das waren so Rechte, wie zum Beispiel frei auswählen zu können nach der Heirat, wo man mit seiner Familie im Reich sich niederlässt. Oder, dass die Plebejer ein Anrecht auf soziale Fürsorge haben. Sie waren nun also faktisch obdachlos und durften nicht mehr in Bettelhäusern aufgenommen werden.
    Dazu folgten zahlreiche Hinrichtungen, da man vermutet, dass Sirius II. ein wenig verrückt war beziehungsweise zum Ende seiner Amtszeit wurde. Er ließ den Brunnenplatz errichten, um den Hinrichtungen die passende … Kulisse zu geben und gleich einen Ort zu haben, an dem danach nicht großflächig geputzt werden musste.
    Der Höhepunkt der Hinrichtungen folgte im Jahr 208, als er an drei hintereinander folgenden Tagen ungefähr dreitausendfünfhundert Plebejer und Adelige hinrichten ließ von seinen Elementaeren, die eine Rebellion geplant hatten.”
    Vidal nickte anerkennend. “Sehr gut, Kyrill. Ihr wart also doch aufmerksam genug in der letzten Stunde. Nun, Euer Gnaden, haben ihm die Hinrichtungen etwas gebracht?”
    Kyrill schüttelte den Kopf. “Nein”, meinte er. “Im Jahr 209 nach Frederico fand die dritte Nym’sche Rebellion statt, die damit endete, dass die Rebellen ihn geköpft haben.”
    Sein Lehrer lehnte sich am Pult an. “Sehr wohl.”
    “Aber”, meinte der Kronprinz. “Warum ist dann die Kaiserlinie nicht gestürzt, wenn sie ihn doch geköpft haben?”
    Graf Vidal lächelte. “Das ist unser heutiges Thema, Euer Gnaden.” Er drehte sich um und schritt zur Schiefertafel. Die Spitze seines rechten Zeigefingers wurde eisblau und er begann oben in groß ‘DIE DRITTE NYM’SCHE RELIGION’ zu schreiben. Dort, wo sein Zeigefinger die Tafel berührte, bildete sich eine dickere Eisschicht, die im Sonnenlicht funkelte. Vidal machte kein Geheimnis im Adel daraus, dass er ein Eis-Elementaer war. Im Rudischen nannte man sie auch schlicht “Ies’er”1.
    Kyrill nahm sich ein neues Blatt, tunkte seine Schreibfeder in das Tintenfass und begann, die Überschrift abzuschreiben.
    “Die dritte Nym’sche Rebellion begann am ersten Quintiel2 des Monats Blomenma’ad3 des Jahres 209.” An die Tafel schrieb er “07.05.209”. “Das”, meinte sein Lehrer und tippte auf die Zahlen aus Eis, “wäre die Schreibweise in Yorwynde gewesen, Euer Gnaden. ‘Blomenma’ad’ ist das rudische Wort für ‘Mai’ im Deutschen.”
    Kyrill nickte und nahm ein anderes Blatt hervor, auf dem er sämtliche neue Wörter aus dem Deutschen festhielt, um nachschlagen zu können, falls er beim Lesen mal auf ein, ihm unbekanntes, Wort stoßen sollte.
    “Die Auslöser”, fuhr sein Lehrer fort, “habt Ihr vorhin schon gut dargestellt. Die vielen grausamen Hinrichtungen in den Jahren davor hatten die Wut geschürt unter den Plebejern. Sie haben es nicht länger ausgehalten und sich formiert. Wie sie es schafften, das zum Großteil vor den Augen des Kaisers versteckt zu halten, ist bis heute ein Rätsel. Man geht davon aus, dass sie sich in den Tiefen des Urwalds von Draccel versteckt haben. Das würde zumindest erklären, warum der Kaiser nichts bemerkte oder wenn doch, nichts unternahm.”
    Oh ja, das konnte Kyrill verstehen. Der Urwald von Draccel war so verschlungen und dunkel, da trauten sich die Wenigsten hinein. Innen, im Wald, sollen mysteriöse, riesige und gefährliche Tiere leben. Manche sagen, sie hätten über den sehr hohen Baumkronen, die man manchmal nicht mit bloßem Auge erkennen konnte, so hoch waren waren, riesige Adler kreisen sehen.
    Und Ammenmärchen behaupteten, dass auf den Kronen ein sonderbares Volk leben soll, was nicht altert und blaue Haare hatte. Kyrill wusste, dass dieser Wald damals im Eroberungskrieg von Frederico I. eine entscheidende Rolle gespielt hatte. Dort hatten die Nyms aus Yorwynde Vorteile, da sie den Wald im Laufe der Zeit erkundet hatten und sich zurechtfanden. Außerdem wusste er, wenn er den Worten der Bewahrung Glauben schenkte, dass Claud selbst blaue Haare hatte.
    “Jedenfalls”, riss sein Lehrer ihn aus seinen Gedanken, “führten die Hinrichtungen dazu, dass beim Plebs das Fass zum Überlaufen gebracht wurde. Doch … bei den etwas skeptischen Adelshäusern war es auch noch etwas anderes, was sie zum Teil rebellieren ließ. Könntet Ihr Euch vorstellen, was das gewesen sein könnte, Kronprinz?”
    Kyrill wiegte nachdenklich den Kopf und tippe mit einem Finger auf die Tischplatte. “Zusätzliche Abgaben?”
    Vidal schmunzelte. “So etwas in der Art. Sirius II. beschloss, dass jedes Adelshaus den Erstgeborenen, sollte er ein Elementaer sein, an den Kaiser abgeben muss.”
    Kyrill zog scharf die Luft ein. “Wirklich?”, fragte er, etwas ungläubig.
    Der Graf nickte. “Ja. Dieses Dekret veranlasste die sowieso schon skeptischen Adelshäuser die kaiserliche Beflaggung einzholen und für unabhängig zu erklären.”
    “Aber es machten nicht alle der Häuser mit?”
    “Richtig”, bestätigte Vidal. “Wie viele Hochadelshäuser gibt es momentan, Euer Gnaden?”
    “Elf”, antwortete Kyrill wie aus der Pistole geschossen.
    “Korrekt.” Vidal lehnte sich wieder gegen das Pult. “Im Jahr 209 gab es ganze dreizehn Stück. Fünf schlossen sich den Rebellen an, darunter auch Euer Haus.”
    Kyrill notierte sich alles in Stichpunkten auf sein Blatt. “Aber wir wurden nicht vernichtet”, stellte er fest und kaute auf dem Ende des Holzes seiner Schreibfeder herum. Wie bei den anderen beiden Rebellionen davor und der danach auch, dachte er im Stillen. Warum?
    Sein Lehrer nickte bedächtig. “Genau. Die anderen vier Häuser dagegen schon. Alle überlebenden Mitglieder dieser Adelshäuser wurden nach der Rebellion hingerichtet von Sirius III., der seinem Vater nachfolgte. Die vernichteten Häuser hießen Recil, Puilo, Vedix und Nujil. Während der Rebellion starben rund dreißigtausend Rebellen, inklusive der Adelsmitglieder und zwölftausend Soldaten der Kaisertruppen.”
    Kyrill runzelte die Stirn und setzte die Feder ab. “Nur so wenige?”
    “Ja, Euer Gnaden?”, bestätigte Vidal. “Die Truppen des Kaisers waren viel besser ausgerüstet und ausgebildet worden. Zumal sie viel mehr Elementaere und gar fünf Allgebietende besaßen.”
    “F-fünf…?”, erschrak Kyrill. “A-aber Allgebietende sind doch eine Art Ein-Mann-Armee! Die kann man nicht töten!”
    Vidal lächelte. “Doch, kann man tatsächlich, Kronprinz. Es ist nur sehr schwer. Ein Allgebietender kann, wie Euer Gnaden sicherlich wissen, es mit mehreren einfachen Elementaeren auf einmal im Kampf aufnehmen. Ihr alleine wäret, wenn Ihr diese Bemerkung erlauben würdet, für einen Allgebietenden nur ein kleines Hindernis.”
    Kyrill kaute weiterhin nachdenklich auf der Schreibfeder herum. “Ja, das mag stimmen. Gab es Elementaere auf Seiten der Rebellen?”
    Der Graf nickte. “Ja, durchaus. Allerdings in geringerer Anzahl. Zu der Zeit waren die Elementaere auch in Eurer Familie recht rar, Euer Gnaden.”
    Der Fünfzehnjährige nickte. “Also ist wegen der schlechten Ausrüstung und der Unterlegenheit in der Elementarie die Rebellion gescheitert, obwohl mal den Kaiser ermordert hat?”
    “Nun”, erwiderte sein Lehrer, “im Grunde schon. Die Rebellen hatten es geschafft, Sirius II. zu erwischen und zu töten. Den Aufzeichnungen zufolge war sein Sohn, der spätere Sirius III., zu der Zeit nicht in Rom, aber in der Nähe der Stadt. Als er von dem Triumph der Rebellen hörte, ritt er mit der Streikraft, die er gerade aushob, und den Elementaeren so schnell es ging nach Rom. Dort wiegten sich die Rebellen in Sicherheit und wurden einfach überrannt. Sie hatten keine Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren. Es ist nicht überliefert, warum sie sich so in Sicherheit wiegten, obwohl sie wussten, dass der Sohn des Kaisers nicht in der Stadt war. Vielleicht war es auch lediglich die Freude darüber, endlich über die Kaiserlinie, über die Unterdrückung triumphiert zu haben, die sie blendete. Jedenfalls kamen danach die Allgebietenden von Sirius III. und die Rebellen wurden innerhalb weniger Stunden vernichtet.”
    Kyrill stellte sich die Szene vor. Glückliche Menschen, die sich in den Armen lagen, weil sie das Unmögliche möglich gemacht hatten. Und dann die fünf fliegenden Schatten am Himmel, die Unheil ankündigten. Der Tod und das Verderben, das sie mit sich brachten. Die Schneise der Zerstörung, die sie hinterließen, als sie fertig waren. Diese allmächtigen Geschöpfe, gegen die selbst ein einfacher Elementaer nicht den Hauch einer Chance hatte, solange er nicht ein “Fleg’er”4 oder “Sperenz’i’er”5, also einer der Telekinese einsetzen konnte, war. Jedes Mal, wenn Kyrill das Wort “Sperenz’i’er” hörte, musste er über den seltsamen Humor des Rudischen schmunzeln. Eigentlich ist das Wort ins Deutsche nicht eins zu eins übersetzbar, aber “Einer, der unnötige Bewegungen macht” würde es am ehesten noch treffen.
    Nein, er konnte nicht im Entferntesten das nachempfinden, was diese Menschen in diesem Augenblick gefühlt haben müssen. Panik? Der Begriff dürfte nicht weitreichend sein, um die Stimmung treffend zu beschreiben.
    “Die Historiker”, fuhr Vidal fort, “schätzen die dritte Nym’sche Rebellion tatsächlich … ja, sie zollen den Rebellen etwas Anerkennung in ihren Einschätzungen. Sie haben es weit gebracht und einen Kaiser umgebracht, wenn man es sehr vereinfacht, Euer Gnaden. Allerdings stellen Sie die Taten Sirius III. in den Vordergrund.”
    “Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.” Kyrill stütze seinen Kopf auf seinen Händen ab.
    “Sirius III. wird als der ‘Retter des Reiches’ beschrieben. Er lässt die noch lebenden Verantwortlichen hinrichten. Und seit seiner Regierungszeit hat jeder Kaiser im Palast immer mindestens fünf Allgebietende zum Schutz ... stationiert, könnte man sagen. Sirius III. lebte in einer gewissen Paranoia vor Attentaten und Rebellionen, deshalb ging er nie ohne einen Allgebietenden auf Reise. Der Verlust seines Vaters hatte in schwer traumatisiert, das führte dazu, dass er die Rechte des ‘Pfads’ stark ausweitete. Die Befugnisse waren am Ende so weitläufig, dass die Priester Plebejer foltern durften, wenn Verdacht bestand, dass diese untreu gegenüber dem Kaiser waren, um nur ein Beispiel zu nennen. Diese Befugnisse bestehen ja heute immer noch.”
    Kyrill nickte und notierte sich auch das auf dem Blatt. “Was hat er sonst noch beschlossen?”, fragte er.
    In dem Moment ging die Tür mit einem Knarzen auf und sein Vater erschien darin. “Das, Kronprinz, ist dann wohl das Thema unserer nächsten Stunde”, erwiderte Vidal und lächelte. “Euer Gnaden”, sagte er und deutete eine Verbeugung in Richtung Ayko Lariels an.
    Ayko lächelte ebenso. “Danke, Fin’o”, sagte er. Dann wandte er sich an Kyrill. “Der wöchentliche Austausch steht an, die Glocken haben bereits geläutet, mein Sohn. Nicht, dass du zu spät kommst.”
    Kyrill verstand, dass das gleichzeitig hieß, dass sein Vater noch etwas Wichtiges mit Vidal zu besprechen hatte. Er verabschiedete sich von den beiden und beeilte sich, zu seinem Turm zu gelangen, um sich fertig zu machen.
    Der wöchentliche Austausch mit der Gemeinde, der er als Kronprinz vorstand, stand an.



    ___________________________

    No̱ Wort, -Genitiv Geschlecht (Sprache) Bedeutung
    1 Ies’er, -’ier n (rud.) Elementaer des Elements Eis
    2 Quintiel, -s m (rud.) Mittwoch
    3 Blomenma’ad, -s m (rud.) Mai (Monat)
    4 Fleg’er, -’ier n (rud.) Elementaer des Elements Luft
    5 Spirenz’i’er, -’i’er’i f (rud.) Elementar des Elements Telekinese

    "Neues" Jahr - neues Glück? Ich lebe noch, hallo! Und sogar mit zwei fürs BB fertigen Kapiteln, juhu. Eins kommt heute, das andere in den nächsten Tagen, I suppose. Und dieses Topic hier gibts nun seit Z W E I Jahren - und ich bin unfassbar weit gekommen hier im BB mit der Veröffentlichung, wunderbar. *hüstel*


    In der letzten Zeit habe ich sehr viel an Celer geschrieben, vieles davon ist noch nicht fest und muss nochmal überarbeitet werden, aber ich bin mittlerweile weiter fortgeschritten in der Handlung - und well, ich liebe es, an Celer zu schreiben. Hoffentlich hält diese Schreibwut dieses Mal länger, dann kommen auch öfters Kapitel hier, auch wenn ich hier im BB mit der ... "Veröffentlichung" ja noch sehr am Anfang stehe.
    Danke an @Rusalka für deinen Kommentar! Ja, ich werde versuchen bzw habe es versucht, die Handlung am Anfang nicht allzu schleifen zu lassen. Ich wollte nur gerne jedem Charakter, der eine wichtige(re) Rolle in der Handlung spielen wird, ein eigenes Kapitel spendieren, um ihn ein bisschen vorzustellen. Mag vielleicht nicht die eleganteste Form sein, das gebe ich gerne zu, aber es ist die, die mir am besten persönlich zusagt, auch wenn darunter sehr wahrscheinlich der Handlungsstrang leidet/leiden wird am Anfang. Das nächste Kapitel ist wieder eine Charaktervorstellung, bitte verzeih es mir - dafür sind die danach Handlung bzw Kapitel, bei denen ich versucht habe, Hintergrundwissen einzuflechten. Mal schauen. :3 Aber wirklich danke, dass du dir die Zeit zum Lesen und Kommentieren genommen hast! :3
    @southheart: An dich ebenso ein herzliches Danke! Zu den vielen Daten am Anfang: Ja, ich weiß... Der Startpost ist nur jetzt schon 2 Jahre alt und ich fand das damals unfassbar toll, so viele Informationen preiszugeben ... heute würde ich das vermutlich einfach ignorant weglassen und euch ins kalte Wasser werfen xD Ich arbeite an der Welt mittlerweile seit 7 Jahren (oh gosh...) und ja, ich bin dann schon so in den Begriffen drin, dass ich oftmals vergesse, es genauer zu erklären. Ich habe aber beim Schreiben in der letzten Zeit da explizit drauf geachtet, ich hoffe, es wird besser, danke! :D Mit Accum gehts im nächsten Kapitel, was nach dem jetzt folgt, weiter (glaube ich zumindest, müsste ich mal nachgucken, ich bin im BB ein bisschen anders mit der Kapitelreihenfolge bis jetzt, als in meinem Word-Dokument... xD")


    und bitte ignoriert die Tatsache, dass die Anführungszeichen nicht korrekt sind, Google Drive is nur leider blöd in der Hinsicht ._.





    Plötzlich war die Welt nicht mehr die, die ich in meinem restlichen Leben kennen gelernt hatte. Plötzlich war alles kaputt. Ein Vernichtungssturm, der seinesgleichen suchte. Und die Adler, die uns daraus gerettet hatten.
    Aber ich sollte noch lernen, dass es noch viel Sonderbarer vonstatten gehen würde.



    Kapitel _IV
    Kyrill




    “Lyno ist ein sonderbares Wesen”, las er und strich sich die blonde Haarsträhne aus der Stirn. “Aber die Welt hat sich sowieso so extrem verändert, dass mich auch das nicht mehr verwundert, wenn ich ehrlich bin. Ein menschengroßer Adler, mit blauem Gefieder, der mich auf seinem Rücken überall hinträgt.
    Ein Volk, welches nach einem Sturm nur noch aus Fünfzehn- bis Fünfundwanzig-Jährigen besteht, sich selbst neu finden muss. Und dann auch noch die Elementarie, wie wir sie mittlerweile nennen. Ich kann Wasser und Eis erschaffen, einfach aus dem Nichts! Das muss man sich mal vorstellen!
    Na gut, es funktioniert noch nicht so gut und ich muss mich dafür wirklich extrem anstrengen. Aber es wird besser, je mehr ich übe. Immerhin habe ich heute nicht mehr meine Übungspartner mit plötzlichen Duschen durchnässt, ein Fortschritt.”
    Kyrill ließ das dicke, alte Buch auf seinen Schoß sinken und streckte die linke Hand von sich weg, die Handfläche etwas gewölbt nach oben. Er konzentrierte sich und spürte, wie sein Arm langsam warm wurde. Die Wärme strömte langsam in Richtung der Handfläche und sammelte sich dort.
    Er schloss die Augen, vergaß das Zimmer um ihn herum und konzentrierte sich nur auf die Rillen in seiner Hand. Spürte, wie die Energie immer stärker seinen Arm entlang floss.
    Es fauchte, die Energie entlud sich und er öffnete die Augen. Zwischen seinen Fingern tänzelten kleine Flammen, leckten an seiner Haut - und doch verletzten sie ihn nicht. Er spürte lediglich eine angenehme Wärme an den Stellen.
    Kyrill lächelte. Wie Claud in dem Buch machte auch er Fortschritte im Umgang mit der Elementarie.
    Die Flammen erloschen, denn seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf das Buch.
    “Und ja, gestern haben wir tatsächlich einen getroffen, der ein neues, uns bisher nicht bekanntes, Element beherrschte.” Kyrill atmete hörbar ein, das waren immer sehr spannende Stellen in dem Buch.
    “Er kann das Wetter beeinflussen. Zwar sind seine Fähigkeiten auch noch sehr beschränkt, er ist gestern, nachdem er uns es vorgeführt hatte, in Ohnmacht gefallen und erst heute morgen wieder aufgewacht, jedoch ist er meiner Meinung jetzt schon stärker als viele andere.
    Damit hätten wir jetzt neben Wasser, Eis, Feuer und, wir nennen es momentan noch Pflanze, ein fünftes Element der Elementarie herausgefunden: das Wetter.”
    Kyrill überlegte. Ja, das stimmte mit anderen Aufzeichnungen überein. Das Wetter war das fünfte Element, welches entdeckt wurde. Es war bis heute dasjenige, welches am seltensten vorkam. Die wenigsten Adeligen, von denen bekannt war, dass die Elementaere, wie sie auch genannt wurden, waren, hatten die Fähigkeit vererbt bekommen. In ganz Rom gab es keinen einzigen, reinen Wetter-Elementaer.
    Er konzentrierte sich wieder auf das Buch. Dort schrieb Claud weiter: “Es war wunderbar. Es regnete in Strömen, die Dächer aus gewachsten Tüchern und Holz wurden allmählich undicht. Und dann kam er in die Stadt und besuchte mich im Rathaus. Der Rat war gerade fertig geworden mit seiner allwöchentlichen Sitzung.
    Da meinte er, er könnte den Regen aufhören lassen, dass das seine Fähigkeit wäre. Ich gewährte es ihm, etwas verwundert. Und tatsächlich, der Regen hörte auf und der Himmel klarte sogar etwas auf. Dann brach er zusammen.
    Nun, danach hatten wir, der Rat und ich, den Einwohnern der Stadt einiges zu erklären. doch der Trubel legt sich wieder langsam.
    Schwierig könnte es jetzt nur im Rat werden. Dem Wetter-Element stehen 10 Plätze zu. Momentan kann nur einer besetzt werden. Aber vielleicht finden wir ja jetzt, wo das Element bekannt ist, auch welche, die es in sich verborgen tragen.”
    Kyrill lehnte sich auf dem Sessel zurück. Er bewunderte diesen Jungen. Neunzehn Jahre war er alt gewesen, als er das geschrieben hatte. Er war damit einer der älteren Nyms, wie die Bewohner von Yorwynde sich damals nannten, gewesen. Und trotz dem, was alles geschehen war, war er so optimistisch und neugierig geblieben. Kyrill selbst war erst fünfzehn Jahre alt - und er interessierte sich sehr für den Teil der Geschichte des Reiches.
    Yorwynde war, soweit er es bis jetzt in Erfahrung hatte bringen können, eine Art … Staat gewesen, den es in den Jahren -1 bis 1 nach Frederico gegeben hatte. Also von unmittelbar nach dem Sturm bis zu Fredericos großem Eroberungszug in Europa, im zweiten Jahr nach der Gründung des zweiten Römischen Reiches.
    Und in diesem Staat, der sich auf dem Gebiet von drei sehr, sehr alten Staaten, die es vor dem Sturm gegeben hatte, befand, lebten ungefähr 30.000 bis 50.000 Nyms. Zumindest heutigen Schätzungen zufolge. Genau konnte man das nicht sagen.
    Als Sprache wurde dort Deutsch gesprochen. Kyrill hatte diese Sprache lernen müssen, da er splitteristisch war. Jeder Splitterist musste Deutsch lernen, damit er “Die Worte der Bewahrung” lesen konnte, dem Grundsatz dieser Glaubensbewegung.
    Dazu war Deutsch allerdings auch die Ursprache für die, die jetzt im Reich gesprochen wurde; Rudisch hatte sehr ähnliche grammatikalische Stämme für die Vergangenheitsformen und auch viele Wörter ließen sich aufs Deutsche zurückführen. Wenn man den übrig gebliebenen Überlieferungen genau vertrauen durfte, natürlich. Aber sie waren umfassend genug, um “Die Worte der Bewahrung” lesen zu können, wenn man sich durchbiss.
    Kyrill legte das Buch offen beiseite, stand auf und ging in seinem kreisrunden Zimmer umher. Noch war er sich nicht ganz sicher, wie er das alles bewerten könnte.
    Er lehnte sich gegen die Wendeltreppe, die ein Stockwerk höher führte. Dort oben stand sein Bett und der Schrank für seine Anziehsachen. Mit den nackten Füßen fuhr er durch den dunklen Teppich, der den Boden bedeckte, und kaute auf seiner Unterlippe herum.
    Einerseits hatte er in dem Buch bis jetzt noch nichts gelesen, was irgendwie “schädlich” wirkte. Und doch war es seit jeher den Kaisern ein Dorn im Auge gewesen.
    Andererseits, und das erklärte es vermutlich - es war der Grundstein für den Splitterismus. Und der bezeichnete Claud als eine Art Gott. Die Staatsreligion dagegen deklarierte den jeweiligen, amtierenden Kaiser als Gott. Die Rangeleien der beiden Religionen hatte in der Vergangenheit schon zu mehreren Rebellionen gegen das Kaisergeschlecht geführt, wie Kyrill wusste. In seinen fünfzehn Lebensjahren war es jedoch überaus ruhig geblieben.
    Und darüber war er auch ziemlich froh, wenn er es ehrlich zugab.
    Von unten drangen Geräusche in sein Zimmer herauf. Sein Vater war anscheinend von seinem “Begrüßungsbesuch”, wie er es gerne nannte, zurück. Jetzt würde Kyrill sich wieder anhören müssen, wie denn das Haus Necciv so sei, weil man ja immer über seine Adeligen Bescheid wissen müssen, wie sein Vater ihm stets einbläute.
    Vor allem als Erben und Nachfolger des Hauses Laurentin, wie er immer noch hinzufügte. Als Fünfzehnjähriger Adeliger hatte er heute noch eine Geschichtsstunde vor sich.
    Und in seiner Rolle als Kronprinz stand heute der Besuch des wöchentlichen Austauschs in der splitteristischen Gemeinde Roms noch auf der Tagesplanung.
    Etwas, was Kyrill seit jeher viel Freude bereitete.

    Vor dem neuen Jahr wollte ich nochmal ein Kapitel posten, nachdem ich jetzt in der Handlung doch schon etwas fortgeschritten bin in den letzten Monaten und ich es hier nicht schleifen lassen möchte. Den Startpost werde ich noch updaten, irgendwann ... wenn ich dazu die Zeit habe. ^^'



    Nein, es war nicht leicht.
    Nein, das war es definitiv nicht.
    Nun, ich muss zugeben, es war anders. Ich … die zugewiesenen Rechte als Kaiser waren nicht ausgereift, das merkte ich jeden Tag. In der Schule hatte man beigebracht bekommen, dass Kaiser mächtig gewesen waren. Manche mehr, manche weniger.
    Doch ich - Nein. Macht würde ich dem Amt nicht zusprechen, zumindest nicht in Yorwynde.
    Und doch bin ich für die Menschen, die Jugendlichen hier, verantwortlich.
    Und zwar auf eine Weise, die mir Angst einflößt und Unbehagen bereitet.


    Kapitel _III
    Jasol



    Jasol schloss die massive Doppeltür aus Holz auf. Auf ihr waren Figuren und allerlei Szenen geschnitzt worden - vor einigen Jahren, als dieses Haus erbaut worden war und kurz darauf verdeckt die Kirche des Splitters dort ihren Platz in Rom gefunden hatte.
    Bis dato hatte die Kirche nur in den entlegenden Gebieten des Reiches, sowie im Königreich Lariel offiziell Kirchen bauen dürfen. Hier, in der Hauptstadt, hatte ein reicher Mann dieses Baugrundstück erworben und es später der Kirche zum Bau überlassen. Und als sie fertig damit war, konnte die Kaiserlinie nichts mehr unternehmen, denn offiziell herrschte ja in der Hauptstadt Neutralität der Kirchen gegenüber. Keine durfte bevorzugt oder benachteiligt werden, jede hatte in der Hauptstadt eigentlich ein Recht darauf, sich niederzulassen. Bloß war es dazu nie gekommen, aus ganz unterschiedlichen Gründen.
    Dem Mann war Jasol bis heute noch zutiefst dankbar. Dankbar darüber, dass er die Möglichkeit bekommen hatte, eine Kirchengemeinde aufzubauen. Dankbar darüber, in diesen unruhigen Zeiten Menschen Halt geben zu können.
    Dankbar darüber, Menschen helfen zu können.
    Das Gebäude war rund 20 Meter hoch, ein noch 5 Meter höherer Turm beheimatete eine kleine Glocke, mit der einmal in der Woche zur Versammlung gerufen wurde. Bis auf die reich verzierte Tür war die Außenfassade sonst recht glanzlos, bis auf die schmalen Fenster, in denen zwischen das Glas kleine Metallfiguren eingelassen waren.
    Er öffnete die eine Hälfte der Doppeltür und schritt hinein. Heute, wie an jedem Quintag, dem sechsten Tag der Woche, hatte die Gemeinde ihre Tore geöffnet für neue Mitglieder oder auch einfach zum Austausch der vergangenen Woche. Offizielle Gebete gab es hier im Splitter nicht. Der Splitter war darauf ausgelegt, die Wahrhaftigkeit zu lehren, Menschen auf den richtigen Weg mit sich selbst zu führen und Umsichtigkeit zu lehren. Aktion und Reaktion. Konsequenzen. Lernen aus Fehlern – der Grundbaustein der Entwicklung in Jasols Augen.
    Er ging den breiten Mittelgang entlang, zwischen den massiven Säulen hindurch, die das hohe Dach stützten. Vorne waren ein paar Holzbänke aufgestellt, ausgerichtet Richtung Norden, dem Ursprung der Macht der Kirche. Vor den Bänken stand ein tiefer Brunnen. Als Jasol in den Brunnen hinunterblickte, sah er das sich in dem tiefschwarzen Grundwasser Roms spiegelnde Licht.
    Das Wasser war weder heilig noch sonst in einer Art besonders, es war mehr ein Symbol. So schwarz wie die Nacht; das weiße Licht, welches durch die schmalen Fenster hineinströmte und sich in ihm spiegelte als Kontrast dazu. Hinter dem Brunnen erhob sich ein aus weißem Marmor gemeißelter Sitz – eine halbmondförmige Bank auf zwei Stelzen. Feine blaue Äderchen zogen sich durch den Marmor. Wie in jedem Gemeindehaus des Splitters. Auf einer Holzplatte aus Ahornholz, die links von ihm an der Bank befestigt war, lag ein Buch. Es war weder extrem dick noch sehr dünn, es verfügte lediglich über rund 450 Seiten plus einige Zeichnungen und Skizzen, die der Autor beigefügt hatte.
    Claudius Martelli hatte sie geschrieben.
    Die Grundlage des „Glaubens“ – die Worte der Bewahrung.
    Jasol kniete sich vor den Brunnen und verharrte in dieser Haltung genau dreißig Sekunden. Dann schloss er die Augen und wischte all seine Gedanken, die momentan in seinem Kopf herumspukten, beiseite. Dann atmete er drei Mal tief ein und aus und erhob sich wieder.
    Er war nun bereit, sich länger in diesem Gebäude aufzuhalten. Dies musste jeder Besucher, der sich länger in dem Gebäude aufhalten wollte, machen. Dieser Ort war kein Ort von Konflikten oder Ärger, zumindest nicht von zwischenmenschlichem. Aufkochende Emotionen waren hier fehl am Platz. Jasol hatte es sich zum Ziel gesetzt, ruhig an schwierige Themen heranzugehen, sich langsam an die harte Kost heranzutasten und von möglichst vielen Ansichten zu beleuchten.
    Bisher war ihm das recht gut gelungen, fand er.
    Er entfernte sich vom Brunnen und schritt vom Mittelgang in den linken Seitengang. Der Teppich, der in der ganzen Kirche verlegt worden war, war eine willkommene Wärme an seinen kalten, nackten Füßen.
    In diesem Seitengang standen ein paar Tische und Stühle, sowie Wasser in großen Glaskannen und Gläser, um etwas zu trinken.
    Er entzündete nach und nach die Kerzen in den Halterungen an den Wänden an und der Innenraum wurde langsam heller, gemütlicher. Jasol lächelte als er an der Wand entlangging, mit dem Feuer in der Hand. Sein Finger glühte und sprühte Funken, als er an die Kerzendochte kam und entzündete so jene.
    Tief in seinem Inneren spürte er die Macht, die ihn manchmal dazu drängte, ihn loszulassen, Chaos anzurichten, ihr zu verfallen. Doch Jasol hatte in den vergangenen Jahren gelernt, diesem Drang zu widerstehen und diese Kraft zu bändigen. Sie wärmte in kalten Nächten sein Inneres, hatte manchmal etwas Tröstliches, wo er sie doch hauptsächlich nur zum Kerzen anzünden benutzte.
    Er war lediglich ein einfacher Elementaer, was er manchmal etwas bedauerte. Seine Abstammung war ihm egal, einen Vorteil daraus ziehen konnte er sowieso schon lange nicht mehr. Doch seine Abstammung war dafür verantwortlich, dass ein Elementaer war. Dass er die Macht hatte, zu zerstören, aber auch, zu helfen. Ein winziger Splitter der Urkraft war in ihm, ein winziger Teil eines Gottes ruhte in ihm.
    Und wenn dieser, so verdammt kleine Teil schon so kraftvoll war, dann verjagte er immer den Gedanken, wie mächtig dann erst der Gott sein musste, von dem er abstammte oder eher, der seinen Vorahnen vor Jahrhunderten diese Kraft gegeben hatte.
    In den Worten der Bewahrung war von mächtigen Kriegern die Rede, die von Macht nur so strotzten. Von rachsüchtigen Herrschern, aber auch von gütigen und umsichtigen, die allen helfen wollten. So jemand wie Claudius Martelli, der seine Kraft anfangs nicht kontrollieren konnte, sie dann aber, als er es endlich konnte, benutzte, um seine Freunde zu schützen.
    Die Beschreibungen von dem, von dem sie imstande waren, waren so extrem, dass ihm das, was er konnte, mickrig und armselig vorkam. Über die Jahrhunderte hatte sich die Kraft abgeschwächt. Sei es durch Blutvermischung mit unadeligen Menschen, die dann Halbblute hervorbrachten und so die Kraft schwächten oder die Stärke der Gene, die das ermöglichten. Manche Adelslinien waren nach der Zeit aber immer noch so rein, dass sie von der Kraft nichts eingebüßt hatten.
    Jasol schritt weiter an der gegenüberliegenden Wand entlang und fuhr mit dem Entzünden der Kerzen fort. Sein Finger, der von kleinen Flammen umgeben war, kribbelte. Feuer konnte Jasol nichts anhaben, er war immun, was ihm schon einmal sein Leben rettete.
    Die Kerzen waren nun alle an und er ging zum Brunnen zurück, starrte auf die Flammen an seinem Finger und ... verlor ganz kurz die Kontrolle über sein Inneres.
    Die Kraft durchbrach seinen Schutzwall, den er gebaut hatte. Eine Stichflamme schoss empor bis unter die Decke. Die Macht durchströmte ihn nun bis in die Haarspitzen, er genoss den Adrenalinschub. Kleine Schweißperlen traten auf seine Stirn, die Hitze war extrem. Seine Hand kribbelte, das Feuer verzehrte den Sauerstoff in seinen Lungen.
    Dann löschte er die Flamme augenblicklich und es wurde kühl um ihn herum. Er atmete lange aus und schloss die Augen. Nur langsam kehrte in seinem Inneren wieder Ruhe ein. Nur langsam fand er wieder zu sich selbst, nachdem sie ihn so teuflisch hatte werden lassen.
    Das war die Gefahr. Wenn man die Elementarie nicht oft und ausgiebig einsetzte, lief man in Gefahr, dass sie über einen die Kontrolle erlangte für kurze Zeit.
    Eisernes Training hatte Jasol in den letzten Jahren die nötige Willenskraft erlangen lassen, um den Drang eine lange Zeit ignorieren und unterdrücken zu können. Doch manchmal überkam es ihn immer noch, dass die unbändige Energie, die in ihm schlummerte, ausbrach. Und jedes Mal beschlich ihn danach ein schlechtes Gewissen. Das sollte nicht so sein. In den Worten der Bewahrung fand sich dazu nur sehr wenig, da Claudius selbst dieses Empfinden nicht hatte. Außerdem war die damalige Zeit keine gewesen, in der man hatte fürchten müssen, für den öffentlichen Gebrauch von Elementarie bestraft zu werden. Zumindest, wenn man nicht in den richtigen Stand hineingeboren war, wie Jasol. Wenn man nur ein “Halbblut” war, wie sie es nannten. Einer, der nicht das Kind zweier Adeliger war, sondern - meistens - lediglich das einer Hure, mit der ein Adeliger des nachts mal Spaß hatte.
    Jasol öffnete wieder die Augen, der Lärm der Straße drang durch die offene Tür wieder zu ihm durch.
    Nachdem ihm dieses sonderbare Gefühl nun wieder verlassen hatte, ging er zum Eingang des Gebäudes und zog an der langen Schnur rechts neben den Türen. Die Glocke oben im Turm begann zu läuten. Er trat hinaus in das Sonnenlicht.
    Und wartete auf die Gemeinde zum wöchentlichen Austausch.

    Über ein Jahr lang Stillstand - ups? Gut, hatte eine extrem schwierige Zeit hinter mir im letzten Jahr, sodass ich zwar durchaus mal weitergeschrieben habe, es aber vergessen hatte, ehrlich gesagt, hier hineinzuschauen. Und dann kam meine Inaktivität und ... - es tut mir leid, vielleicht kann ich das ja ändern, trotz Oberstufe. Vielleicht habe ich ja in nächster Zeit wieder die Muße, mehr Zeit im Internet abseits von Twitter (:pfeif:) zu verbringen. Wir werden sehen.







    Was erwarten die Nyms eigentlich von mir? Brauchten sie jemanden, den sie die Würde auflegen sollten, eine Übermacht zu besiegen? Sie erhoben mich in das Amt eines Kaisers; ich bin nun wahrscheinlich der erste und letzte Kaiser von Yorwynde. Claudius I. aus dem Geschlecht der Martelli. Glücklich bin ich mit diesem Titel nicht, denn ich denke nicht, dass ich ihn verdient habe.
    Zu welchem Preis mache ich das hier überhaupt? Dafür, dass wir hinterher ermordet werden? Aus Gier eines Kaisers, der Land erobern will? Und was denkt er sich eigentlich bei der Sache?
    Es muss ein Wunder geschehen, sonst wird die Katastrophe nicht abgewendet werden können.


    Kapitel _II
    Sklavenhandel



    Die Hauptstadt war in 14 verschiedene Zirkel aufgeteilt. Das entsprach auch der Anzahl der momentan in Rom residierenden Hochadelshäuser, soweit es Accum wusste.
    Der Sklavenhandel wurde seit Jahren im achten Zirkel der Stadt durchgeführt. Es war das Hauptgeschäft des Adelshauses Rejal, welches seit einigen Jahren im Hochadel vertreten war und damit ihr größtes Geschäft machte.
    Accum selber hatte nicht viel an; ein neues Oberteil hatte er sich nicht mehr leisten können, nachdem das Letzte durch die Auspeitschung von vor zwei Tagen zerfetzt und nicht mehr zu gebrauchen gewesen war. So hatte er lediglich seine beigefarbene Stoffhose an, welche ihm bis zu den Knien ging und am Ende ausgefranst war und helle Lederschuhe, die sogar noch einigermaßen bequem waren.
    Eris ging hinter ihm her, war wie ein Wächter in dem Menschenstrom, der von hinten gegen sie drückte. Sie bewegten sich mit der Masse zum Brunnenplatz, der sich in der Mitte des Zirkels befand. Hier wurde der Sklavenhandel einmal in der Woche betrieben und heute war einer dieser Tage.
    Die Menschen hielten Abstand von Accum, da durch das fehlende Oberteil Wunden auf dem Rücken deutlich zu sehen waren: teils immer noch blutend, teils komplett mit Schorf bedeckt und manche fingen an, langsam zu heilen. Dazu kamen die unzähligen Narben von den vorherigen Peitschenhieben, die Eris ihm in den letzten Jahren zugefügt hatte.
    Accum kam sich entblößt vor. Angreifbar. Seine Schwäche für jedermann sichtbar. Sein Rücken war wie ein offenes Buch über Accum selbst. Er versuchte, die ganzen gaffenden Blicke der anderen Menschen zu ignorieren, doch vergebens. Auf einmal hasste er all diese Menschen, die nichts Besseres zu tun hatten, als ihn zu betrachten. Um so vielleicht ihre eigene Situation sich besser einzureden. Und dabei waren Eris und er noch nicht einmal am Sklavenmarkt angekommen.
    Sie gingen gerade eine der Hauptstraßen entlang, die direkt auf den Brunnenplatz führte. An den Seiten der Straße streckten sich die drei- bis fünfstöckigen Insulae der Plebejer in die Höhe. Diese Wohnhäuser waren dreckig, vermodert und alt. Die Fassaden waren rissig und bröckelten, Fenster gab es nur sehr wenige, welche dann auch nur mehr oder weniger Löcher in den Wänden waren. Wahlweise hatte auch bereits ein Straßenhund dort sein Revier markiert; die getrockneten Rinnsale aus Urin hatten ihre Spuren hinterlassen. Das Einzige, was man momentan nicht sah, waren die Bettler, die auf der gepflasterten Straße saßen. Diese waren bereits vor Stunden zusammengeklaubt und zum Platz gebracht worden. Man erhoffte sich dadurch, dass ein Adliger Mitleid hatte und diese heruntergekommenen Plebejer als Sklave einstellte – woraus dann das Haus Rejal eine Menge Profit schlug, da es sich die Einnahmen nicht mit anderen teilen musste, wie etwa den Anführern der Diebesbanden.
    Die Straße vor ihnen wurde nun noch breiter und mündete schließlich auf dem Platz. Dieser war riesig und drei weitere Straßen mündeten in ihm. Auch hier säumten weiterhin die Wohnhäuser der Plebs die Ränder des Platzes. In der Mitte war ein riesiger Brunnen. Er maß rund 16 Meter im Durchmesser und bestand aus silbrigem Metall, welches in der heißen Mittagssonne glänzte. In der Mitte des Brunnens schoss eine Wasserfontäne circa 6 Meter in die Höhe.
    Es war laut. Überall wurde geschrien, angepriesen und gefeilscht. Des Öfteren hörte man auch mal ein Lachen. Die Masse schob Accum weiter vor, immer tiefer in das Gedränge hinein, welches auf den Platz vorherrschte.
    Accum wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dadurch, dass der Platz nicht von den Häuserreihen vor der glühenden Sonne geschützt wurde, war es hier extrem heiß und er fing an zu schwitzen.
    Eris stoß ihn weiter vorwärts und zeigt mit einem Finger auf einen Mann ganz in der Nähe. „Da hin“, sagte er nur.
    Accum hatte nicht wirklich Zeit, sich richtig umzusehen, bemerkte allerdings, dass rund um den großen Brunnen hölzerne Podeste aufgebaut worden waren, wo nun allerhand Menschen draufstanden, die laut-stark angepriesen wurden von den Händlern – egal, wie heruntergekommen und abgemagert sie aussahen. Und viele sahen echt übel aus.
    Er wusste nicht so recht, was er von dem Ganzen halten sollte. Es kam ihm so absurd und surreal vor, dass hier Menschen verkauft wurden. Allerdings wusste er, dass es ein Machtmittel des Kaisers war. Panem et Circenses hieß die Methode, mit der der Kaiser versuchte, das Volk bei Laune zu halten – er gab ihnen zu essen - sofern sie die nötigen Mittel hatten, um es sich zu beschaffen - und bot ihnen dazu noch Unterhaltung. Sei es nun durch einfache Volksspiele, welche im Übrigen auch ausgewählte Sklaven vorspielen mussten, oder solche Märkte wie diesen. Denn viele kamen auch einfach nur, um zu gaffen. Es fiel Accum schwer, ihnen das zu verübeln, denn er konnte sich gut vorstellen, dass viele von den Plebejern hier Leute sahen, denen es noch schlechter erging als ihnen selbst.
    Eris hielt weiter auf den Mann zu, auf den er vorhin gedeutet hatte. Dieser war schäbig gekleidet; ein ausgewaschenes Hemd, eine ebenso von der Qualität her aussehende Hose, welche ihn nur bis knapp zu den Knöcheln reichte und ausgeleierte Sandalen aus billigem Leder. Er hatte eine relativ ausgeheilte Narbe, welche über seine faltige Stirn bis hin zu seinem Hinterkopf reichte und eine haarfreie Linie hinter sich herzog. Der Mann lächelte grimmig, als er Eris sah. Dann wanderte sein Blick zu Accum.
    Accum wusste nicht, wie er den Blick deuten sollte, der ihm nun zugeworfen wurde. Herablassend? Belustigt? Er selbst konnte aber auch nicht aufhören, diesen Mann anzugucken, da ihn die Narbe einerseits anwiderte, andererseits faszinierte. Woher sie wohl stammte?
    „Rick“, meinte Eris erfreut und die beiden schüttelten sich die Hände. „Hier, wie bereits abgesprochen. Das ist er.“ Eris zeigte auf Accum, der etwas abseits stehen geblieben war.
    „Dreh dich einmal“, meinte Rick zu Accum.
    Zu seiner eigenen Verblüffung machte Accum das sogar. Er wusste nicht, warum er diesem Mann gehorchte und sich um sich drehte. Eigentlich hatte Rick ihm nichts zu sagen. Auch wenn der nun vermutlich dafür verantwortlich war, an wen Accum verkauft werden würde. Je nachdem, wie Rick ihn anpreisen würde, würden verschiedene Adelshäuser auf ihn aufmerksam werden.
    Als Accum mit der Umdrehung fertig war und Rick wieder ansah, runzelte dieser seine Stirn. „Irgendwo-her kenne ich dieses Gesicht“, meinte Rick. „Es kommt mir vage bekannt vor.“
    Eris zuckte mit den Schultern. „Das kann ich dir auch nicht beantworten“, meinte er lediglich. „Bleibt das dann bei dem Abgesprochenen?“
    Rick nickte. „Das wird was werden“, erwiderte er. Eris nickte und ging.
    Er ging, ohne etwas zu weiteres zu sagen. Einfach so. Ohne eine Verabschiedung oder wenigstens einen Blick auf Accum zu werfen. Da bemerkte Accum, wie unwichtig er eigentlich für Eris die ganze Zeit gewesen war. Und er hatte sich manchmal auch noch eingebildet, dass er wichtig war. Wichtig für Eris und seine Erfolge. Die bittere Realität sah aber komplett anders aus. Er war rein gar nichts mehr wert. Er war es eigentlich noch nie gewesen.
    Dieser Abgang von Eris nahm ihn mehr mit, als er es zugeben wollte und als es eigentlich sollte. Dieser Mensch hatte ihn immerhin auf brutalster Weise zusammengeschlagen und gepeinigt. Accum wusste nicht, ob er sich nun schämen oder ob er vor Wut kochen sollte. In ihm stieg eine Mischung aus beidem hoch, doch er konnte es relativ gut verbergen. Das war wenigstens einer der Vorteile, wenn man auf der Straße aufgewachsen war; Man lernte, dass es einem nichts brachte, wenn man Emotionen zuließ. Zumindest als einfaches Kind. Wenn man der Anführer einer Bande war, konnten Wut und Verachtung als gutes Instrumente für die Machtsicherung dienen. Man konnte sich dadurch Respekt und Gehorsam sichern, zumindest bei den jüngeren Menschen, die in der Bande waren. Und es waren nicht wenige Kinder, die schon im Alter von fünf bis sechs Jahren lernen mussten, auf der Straße auch ohne Eltern zu überleben. Diese suchten sich dann meistens eine der Diebesbanden aus, von der sie sich erhofften, das sie sie gut behandeln würden.
    Doch das war meistens reines Wunschdenken. Die Banden nutzten die Unschuld der Kinder aus, um möglichst viel Profit aus Missionen zu schlagen. Und wenn sich das Durchfüttern eines Kindes nicht mehr bezahlt machte, dann ließen sie die Kleinen meistens links liegen oder verkauften sie auf dem Sklavenmarkt, damit sie wenigstens noch ein bisschen Geld bekamen.
    Accum wusste, wie schrecklich man als kleines Kind behandelt wurde - immerhin hatte er es am eigenen Leib erfahren müssen. Er war als Kleinkind entführt worden, von wem hatte ihm allerdings niemand gesagt. Und da es ihm nie jemand gesagt hatte, hatte er auch irgendwie nie gefragt. Er hatte es hingenommen, nie eine Familie zu haben. Hatte es hingenommen, es nie zu erfahren. Und hatte es hingenommen, ein Leben lang auf der Straße zu leben und eines frühen Todes zu sterben - entweder durch Hunger oder Kälte.
    Stumm blickte er Eris nach, sah, wie er sich durch die Menschenmassen bewegte. Fort aus seinem Leben. Fort war der Peiniger. Eigentlich hätte sich Accum darüber freuen müssen, dass Eris nun nicht mehr die Möglichkeit hatte, ihn zu missbrauchen. Allerdings verspürte er nichts dergleichen, bloß eine tiefe, gähnende Leere.
    „So. Wollen wir dich mal anpreisen gehen“, meinte Rick und schubste Accum in Richtung der hölzernen Treppe, welche hinauf zum Podest führte. Er stieg die Treppe herauf, welche mit jedem Schritt entsetzlich knarzte. Als er oben angekommen war, stellte er sich so hin, wie es die anderen auch taten. Zwar war auf seinem Podest kein anderer Sklave zum Verkauf, allerdings auf vielen anderen Podesten, die rund um den Brunnen standen. So stand er da nun aufrecht, während die heiße Mittagssonne ihm den Rücken wärmte. Seine Wunden pochten. Hier oben, rund zweieinhalb Fuß über dem Boden wehte auch eine leichte Brise, welche ihm durch sein blondes Haar fuhr.
    Er suchte sich einen Fleck in der Ferne, den er anstarren konnte und versank wieder in seinen Gedanken. Was würde sich nun ändern? Würde es besser werden als bisher? Wer würde ihn kaufen? Und vor allem, für was würde er eingesetzt werden? Putzkraft? Oder Wache? Als Wache eingestellt zu werden erschien ihm aber relativ unwahrscheinlich, denn er konnte weder mit Schwert noch mit Bogen umgehen. Lediglich mit dem Dolch hatte er notgedrungen Erfahrungen machen müssen, da es auf einigen Einsätzen zu unangenehmeren Vorfällen gekommen war, bei denen sich der Dolch als nützlich erwiesen hatte.
    Unten pries Rick ihn währenddessen an, hob seine Kraft hervor und seine Ausdauer – die er mit den überstandenen Auspeitschungen begründete, da er nach einigen Jahren voller Peitschenhiebe immer noch aufrecht stehen konnte und vor allem psychisch immer noch nicht zusammengebrochen war.
    Accum wusste nicht, woher er all diese Informationen hatte, vermutete allerdings, dass Eris munter bei Rick über ihn geplaudert hatte, damit er auch ja für einen guten Preis verkauft werden würde.
    Er blendete Rick wieder aus und versuchte auch die Leute zu ignorieren, die vor ihm stehen geblieben waren, um ihn zu betrachten. Er fühlte sich wie auf dem Präsentierteller und das störte ihn gewaltig. Wenn er noch ein Funken Würde gehabt hätte, hätte es ihn noch mehr gestört. Aber in den Jahren als Dieb hatte er sich auf unterste Niveau der Gesellschaft begeben und damit war keinerlei Würde mehr verbunden. Er konnte nur froh sein, dass er nicht so wie Eris geworden war, der nur noch auf Aggressionen und Geld aus war.
    Generell war Accum eigentlich ein sehr ruhiger Mensch, der sich gerne zurückzog und nichts sagte, solange es nicht unbedingt nötig ist. Er konnte nicht einmal mehr sagen, wann genau er das letzte Mal ein Wort gesprochen hatte. Vor allem war er oftmals sehr unsicher, was er nun machen oder eher was er von bestimmten Sachen halten sollte. Er hatte nicht einmal mehr sehr viel Selbstbewusstsein, dafür hatte ihn Eris zu sehr emotional gebrochen.
    Er bemerkte trotzdem, dass ihn seit einiger Zeit ein Mann kontinuierlich anstarrte. Er wandte seinen Blick von dem Punkt ab, den er seit einiger Zeit betrachtete und blickte den Mann an. Der erwiderte den Blick stumm und wandte sich nach wenigen Sekunden ab und ging in Richtung der einen Hauptstraße, welche auf den Platz führte.
    Accum prägte sich diesen Mann ein, es war ein Soldat gewesen. Das erkannte man an den Umhang, den er trug. Der wallte ihm in einem türkisblau von der Schulter. Der untere Rand des Umhanges war ein blutroter Streifen. Accum wusste nicht, welchem Adelshaus diese Farben gehörten, allerdings musste es eines aus dem Hochadel sein, da nur diese zwei Grundfarben in ihrem Wappen haben durften. Der niedere Adel konnte sich nur jeweils eine Farbe für den Hintergrund der Flagge aussuchen.
    Der Tag verging nur sehr langsam. Nach drei Stunden wurden Accums Füße zittrig. Er hatte das Gefühl, dass sie ihn nicht mehr lange halten würden. Außerdem bekam er Hunger und Durst. Durch die Sonne, die immer noch mit voller Kraft auf ihn herab schien, schwitzte er. Immer wieder wurde ein Sklave verkauft, doch bei ihm schien Rick einen zu hohen Preis veranschlagt haben. Er stritt sich mit vielen Adeligen oder deren Soldaten über den Preis, aber niemand schien für Accum das bezahlen zu wollen, was Rick für ihn haben wollte. So langsam bekam es Accum doch mit der Angst zu tun. Was würde mit ihm passieren, wenn er heute nicht mehr verkauft werden würde? Was würde dann geschehen? Würde er auf der Straße leben müssen? Er besaß noch ein wenig Geld in seiner Hosentasche, er würde es damit mit Sicherheit die ersten Tage über die Runden schaffen. Was war dann aber mit dem Rest der Woche, die noch verging, bis wieder der Sklavenmarkt aufgebaut wurde?
    Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Rick sich anfing, mit einem anderen Adeligen – Accum schätzte, dass er aus dem niederen Adel kam – lautstark zu zanken. Es war ein etwas kleinerer Mann mit ergrautem Haar und Bart und einem rundlichen Gesicht, und freundlich blickenden Augen. Seine Statur war allgemein etwas mollig und der Kleidungsstil etwas … speziell, wie Accum fand. Er sah aus wie ein Hofnarr. Gestreifte Klamotten aus Komplementärfarben und an den Schuhen waren kleine, goldene Glöckchen angebracht, die gerade klingelten, als der Mann empört mit den Füßen aufstampfte. „Auf 600 Duken gehe ich noch hoch“, meinte er schnaufend. Accum konnte sich vorstellen, dass diese warme, tiefe Stimme durchaus auch freundlich klingen konnte, wenn dieser Mann nicht gereizt wäre.
    „Aber schaut ihn Euch doch mal an: In den besten Jahren und er strotzt nur so vor Kraft“, entgegnete Rick freundlich und zeigte mit der linken Hand nebenbei zu ihm hoch.
    „Das Einzige was ich sehe ist ein ausgepeitschter, ausgehungerter Junge, dessen Beine nach dem langen Stehen in der Sonne auf diesen Podest ein wenig zittern. Aber gut. 650 Duken. Mein letztes Angebot.“ Der Mann schenkte Accum ein freundliches Lächeln, er selber blickte aber nur neugierig zurück. Irgendwie fand er ihn ja ganz nett, auch wenn dieser Kleidungsstil Accum immer noch komisch vorkam.
    Da mischte sich ein anderer Mann in die Unterhaltung ein und Accum sah, dass das der Soldat von vorhin war. „Wie viel willst du für ihn haben?“, fragte er Rick.
    „He!“, meinte der andere Mann. „Ich verhandele hier gerade!“
    „Und anscheinend könnt Ihr Euch nicht mit dem Händler einigen. Verzeiht, Graf Edwyn“, entgegnete der Soldat und blickte wieder zu Rick. „Also?“
    „1.100 Duken“, antwortete Rick.
    Man konnte förmlich sehen, wie sich der Soldat innerlich ein wenig wand, als er den Preis hörte. Trotz-dem holte er einen Beutel mit Münzen hervor und ein Bündel mit Scheinen. Er zählte das Geld ab und gab es Rick. „Hier. Ich nehme ihn mit.“
    Rick nahm das Geld an und nickte, dann wandte er sich an Accum. „Los, komm herunter. Du bist verkauft.“
    Dabei lächelte er grimmig.

    Verfolge das Projekt schon länger und wollte jetzt mal etwas beitragen. ^_^


    38 - Zeitdruck! - Male in nur 15 Minuten ein Speedpaint-Werk. Stoppe hierbei die Zeit und male keinen Strich mehr, nachdem die Zeit abgelaufen ist!


    eeehm, joah. Handy hat geklingelt, als ich gerade mit dem HG anfangen wollte und dann war leider die Zeit zuende. Fands interessant zu sehen, wie ich unter Zeitdruck zeichne (ich lasse mich generell beim Zeichnen so leicht ablenken haha) & werde den Hintergrund später sicher noch hinzufügen. Das Motiv entstand sehr schnell in meinem Kopf, als ich meinen kleinen Bruder lesen gesehen habe und das in der "Blase" auf dem Bild auf dem Buchumschlag zu sehen war, wenn auch ein bisschen anders.
    Find die Aktion btw extrem toll, werde schauen, dass ich demnächst vielleicht noch was zu den Themen malen werde, da sie einem richtig Motivation geben. :D

    Kommen wir nun also mit Verzögerung zur Siegerehrung. :)


    Platzierung

    Titel

    Autor

    Punkte

    Vote

    Prozent

    Saisonpunkte

    1.

    Abgabe 7: Ein Brief und ein Rätsel

    13

    Ja

    26%

    10 + 3 MP

    2.

    Abgabe 10: Gun Control

    11

    Ja

    21.57%

    9 + 3 MP

    3.

    Abgabe 3: Was zu tun ist

    11

    Nein

    17.46%

    8 + 3 MP

    4.

    Abgabe 2: Internet und Koffein

    8

    Ja

    15.69%

    7 + 3 MP

    5.

    Abgabe 6: Das große Spiel: Von Fans - Für Fans!

    9

    Nein

    14.29%

    6 + 3 MP

    6.

    Abgabe 1: Rise like a Phoenix

    4

    Ja

    8%

    5 + 3 MP

    7.

    Abgabe 11: Der Fall ist klar

    3

    Nein

    4.76%

    4 + 3 MP

    8.

    Abgabe 4: Gib mir ein Zeichen

    2

    Nein

    3.17%

    2 + 3 MP

    8.

    Abgabe 9: Die nächste Leiche kommt bestimmt

    2

    Nein

    3.17%

    2 + 3 MP

    10.

    Abgabe 5: Studie in Rot

    0

    Nein

    0%

    0 + 3 MP

    10.

    Abgabe 8: Entführt

    0

    Nein

    0%

    0 + 3 MP


    Ich gratuliere @Thrawn zum 1. Platz, der hiermit sein selbst vorgeschlagenes Wettbewerbsthema auch gewinnt! Auch @Kiriki-chan und @Türkises Blaulicht möchte ich zum Treppchen-Platz gratulieren und mich bei den Restlichen für ihre Teilnahme und oder ihren Vote bedanken. Ich hoffe, man sieht sich in den letzten Wettbewerben dieser Saison noch einmal wieder.


    @Rusalka @Wollust @Bonnie @Faris van Windmond @Silence @Noxh @Färöer @Molnija @Shiralya