Beiträge von Feliciá

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    @Kaiserfaust und wo hat unsere Religion das Anrecht, dass du anderen etwas aufzwingst, weil es laut Quran oder Sunnah verboten ist? Wo bist du der Richter darüber, der sich ein Urteil anmaßen darf, ob andere den Glauben ernst genug nehmen oder nicht? Selbst Leute die nicht glauben, warum nimmst du es dir heraus sie als "nicht richtig in der Birne" zu bezeichnen?


    Okay, wir haben es, denke ich, verstanden. Du willst eine Muslima mit weißer Veste - auch wenn man ja eigentlich eher dran glauben sollte, dass nur Gott uns richten kann, aber die selbsternannte Harampolizei, zu der du dich anscheinend zählst, ist so gut darin, anderen Fehler aufzuzeigen, und selbst voll davon zu sein - und mit dieser keinen Sex vor der Ehe. Du möchtest aber generell anscheinend eine jüngere Person, ging zumindest aus deinen vergangenen Posts hervor.


    Es gibt genug Muslime, die in ihrer Jugend einfach Erfahrungen machen wollen, die vielleicht auch ihren eigenen Weg zu Gott finden wollen, und das bedeutet manchmal auch, verbotene Sachen zu machen. Um darüber richtest du nicht bzw hast es nicht zu tun.

    Und die, die sich nicht ausleben, heiraten jung, haben Kinder etc. Eben weil es Teil von Kultur und Glaube ist.


    Es geht allen hier einfach darum, dass du sehr unrealistische Standards hast. Du willst wen, der vor dir und Gott richtig ist und keine Fehler macht, diejenige soll aber jung sein, keinerlei Freizügigkeit, auch emotional anscheinend, haben. Diejenige soll dich heiraten wollen, weil Zina eine Sünde ist. In deinem Alter sind die Leute aber kein unbeschriebenes Blatt, jeder macht mal Fehler, und du solltest eigentlich wissen, dass Gott auch Fehler vergibt. Das, was du willst, wirst du kaum bekommen. Mit 40 sieht man ein, dass man Menschen nicht anhand ihrer Fehler, sondern ihrem Umgang mit diesen beurteilen soll. Außer man will natürlich ne sehr junge Frau, die Fehler machen darf, die vielleicht zuhause enorm eingeschränkt lebt und etwas Freiheit will, die sich vielleicht selbst finden muss. Und das ist einfach das Ding, du willst eine Person, die jung ist, Kinder möchtest du laut deinen letzten Beiträgen ja vielleicht auch wenn ich mich richtig entsinne, aber sie darf ja keinen jugendlichen Freigeist haben? Sie soll quasi ein fertiger Mensch sein, was man in dem Alter aber noch nicht ist, dafür sind die 20er und 30er da. Aber eine ältere Frau, die sich gefunden hat und keine Parties oder so feiert, ist nicht ansprechend genug. Ja was denn nun? Es wird keine junge, attraktive, gottesfürchtige, fruchtbare Muslima mit tollem Charakter für dich vom Himmel fallen, die nur auf dich gewartet hat.


    Bist du bei deinem erzkonservativen Denken denn zumindest an dem Punkt, dass du auch das bereitstellen kannst, was einer Frau laut Islam zusteht? Brautgabe, Hochzeit austragen, ein Eigenheim etc? Oder kickt da doch der Doppelstandard rein?

    Es ist definitiv besser, wenn du die Sachen einfach so akzeptierst, wie sie sind. Wie Bastet auch bereits geschrieben hat, wird keine Frau, die genau auf dich abgestimmt ist, vom Himmel auf dich fallen und gerade auch wenn man deine Situation, die du auch öfters in deinen Beiträgen erwähnt hast, mit einbezieht, weil körperliche Einschränkungen und Schulden sind nun mal Sachen, über die man in einer Beziehung auch reden muss, denke ich, wenn man auch vorhat, eine Familie zu gründen.


    Aber ich verstehe halt wirklich nicht, warum man dann direkt alles so schwarz sehen muss. Nur weil ich keinen Partner gefunden habe, schmeiß ich mich nicht gleich in den Fluss und zweifle meine Existenz an. Wenn ich keinen Partner habe, dann hab ich mehr Zeit für mich bzw. Zeit, um mich mit mir selbst zu beschäftigen, was auch mal sehr gut tut, lol.

    @Kaiserfaust - das Thema hatten wir auch mehrfach schon. Klar, du darfst Anforderungen an eine Beziehung und eine Person haben. Wenn du eine strengere, traditionelle, konservative Muslima haben möchtest (was an sich ja dein gutes Recht ist, so als Präferenz), musst du halt aber auch damit leben, dass, eben weil deine Anforderungen auch einfach sehr spezifisch sind, da viele Misserfolge bei sein werden. Entweder du gehst gewisse Kompromisse ein - eine Frau in deinem Alter, besonders aus deinem Kultur/unserem religiösen Kreis ist oft nicht mehr jungfräulich und hat vielleicht schon eine Ehe + Kinder hinter sich, bedenke, wie jung viele Muslime heiraten, eben auch um sich sexuell und romantisch entfalten zu dürfen - oder du musst dich endlich mal damit abfinden, wie kenjaku hier sehr richtig feststellt.

    Da muss man es nicht so schwarz sehen und als unabwendbares Schicksal hinnehmen, sondern vielleicht eher mal deine Erwartungen überdenken, und damit auch dieses komische "kein Sex vor der Ehe"

    Wenn einem das religiös wichtig ist, ist das ja die eine Sache, aber man muss halt, wie du selbst sagst, dann damit leben, dass unverheiratete Jungfrauen ab Mitte 20 sehr, sehr selten sind, besonders in diesem religiösen Kreis.

    Gruppe 1

    Name der Serie: Scrubs - Die Anfänger

    Erscheinungsjahr: 2001-10



    Gruppe 2


    Gruppe 3

    Name der Serie: Avatar-Reihe (The Last Airbender / Legend of Korra)

    Erscheinungsjahr: 2005-2014


    Name der Serie: Gravity Falls / Willkommen in Gravity Falls

    Erscheinungsjahr: 2012


    Name der Serie: Spongebob Schwammkopf

    Erscheinungsjahr: 1999



    Gruppe 4

    Name der Serie: Tom und Jerry

    Erscheinungsjahr: 1976


    Name der Serie: Der Bär im großen blauen Haus

    Erscheinungsjahr: 2000


    Gruppe 5

    Name der Serie: She-Ra and the Princesses of Power (She-Ra und die Rebellen-Prinzessinen)

    Erscheinungsjahr: 2018


    Name der Serie: Kipo and the Age of Wonderbeasts (Kipo und die Welt der Wundermonster)

    Erscheinungsjahr: 2020


    Name der Serie: Die Sendung mit der Maus

    Erscheinungsjahr: 1971


    Gruppe 6

    Name der Serie: Adventure Time

    Erscheinungsjahr: 2010


    Name der Serie: Kim Possible

    Erscheinungsjahr: 2002-2007



    Gruppe 7

    Name der Serie: BoJack Horseman

    Erscheinungsjahr: 2014


    Name der Serie: Arcane

    Erscheinungsjahr: 2021


    Name der Serie: Castlevania

    Erscheinungsjahr: 2017


    Gruppe 8

    Name der Serie: Criminal Minds

    Erscheinungsjahr: 2005-2020


    Name der Serie: Chernobyl

    Erscheinungsjahr: 2019


    Name der Serie: Breaking Bad

    Erscheinungsjahr: 2008 - 2013



    Gruppe 9

    Name der Serie: Black Mirror

    Erscheinungsjahr: 2011


    Name der Serie: Supernatural

    Erscheinungsjahr: 2005


    Name der Serie: Peaky Blinders

    Erscheinungsjahr: 2013



    Gruppe 10

    Name der Serie: Game of Thrones

    Erscheinungsjahr: 2011


    Name der Serie: The Queen‘s Gambit

    Erscheinungsjahr: 2020


    Name der Serie: Vikings

    Erscheinungsjahr: 2013


    Gruppe 11

    Name der Serie: Star Trek - The Next Generation

    Erscheinungsjahr: 1987


    Name der Serie: American Horror Story

    Erscheinungsjahr: 2011


    Name der Serie: Better Call Saul

    Erscheinungsjahr: 2015


    Gruppe 12

    Name der Serie: Dr.House/House M.D.

    Erscheinungsjahr: 2004


    Name der Serie: Mr.Robot

    Erscheinungsjahr: 2015


    Name der Serie: Spuk in Bly Manor

    Erscheinungsjahr: 2020


    Gruppe 13

    Name der Serie: Stranger Things

    Erscheinungsjahr: 2016


    Name der Serie: Lucifer

    Erscheinungsjahr: 2016


    Name der Serie: The Good Doctor

    Erscheinungsjahr: 2017


    Gruppe 14

    Name der Serie: Desperate Housewives

    Erscheinungsjahr: 2004 - 2012


    Name der Serie: The Last Kingdom

    Erscheinungsjahr: 2015


    Name der Serie: Bones

    Erscheinungsjahr: 2005 - 17



    Gruppe 15

    Name der Serie: Hannibal

    Erscheinungsjahr: 2013


    Gruppe 16

    Name der Serie: Brooklyn Nine-Nine

    Erscheinungsjahr: 2013


    Name der Serie: The Mentalist

    Erscheinungsjahr: 2008-2015

    Würde gerne eine Arkani Arkani Medaille beantragen um sie mit Evo Lee zu tauschen, hehe.


    Zu sagen, ich bin kein Rassist mag stimmen, aber in welchem Kontext?

    Das ist ein sehr guter Punkt, denn ganz oft kommt diese Aussage eben immer in Situationen, in denen man sich verteidigen möchte, weil man sich angegriffen fühlt. In der man sich teilweise, und da gebe ich dir obvs Recht, das wollte ich mit meinem Post auch implizieren, eben einfach auch abschirmen will, von persönlicher Kritik entfernen will und es sich "leicht" macht, und oft kommen auch die lustigsten (im traurigen Sinne) Ausflüchte. Ja, Susanne, du bist keine Rassistin, weil du mal einen Adana Kebap (ganz exotisch!) statt einem normalen Döner Kebap gegessen hast.


    Vielen Menschen der "Rassisten"-Gruppierung - in dem Falle white people - fällt es oft auch schwer zu sehen, dass sie persönlich gar nicht gemeint und angegriffen sind, sondern es einfach leider so ist, dass sie, solange sie nicht aktiv dagegensteuern und sich informieren und sensibilisieren lassen, in dem Wasser mitschwimmen. Klar, ein weißer Mensch wird nicht den systematischen Rassismus beenden können, aber es fängt schon damit an zu sagen "wtf ist eigentlich falsch mit dir bro", wenn der eine Kollege dann doch den vierten rassistischen Witz innerhalb von nem zehn Minuten Zeitfenster reißt.


    Denn das schlimmste, was wir sein können, ist ja bekanntlich ein Rassist, und da reagieren wir fast noch empfindlicher, als die schwarze Community (zurecht btw) wenn zum x-ten Mal ein unschuldiger farbiger Mensch bei ner Polizeirazzia "hinüber" ist. Meine muslimischen Freunde (die "Schwarzköpfe") haben den deutschen Bullen Hanau noch immer nicht verziehen, und jedes Mal, wenn das Thema angesprochen wird, halte ich die Lippe und höre zu, anstatt zu sagen "nicht alle Deutschen/nicht alle deutschen Bullen". Ja, ich war keines der ekligen Menschlein, die Opfer, die noch am Leben waren, nicht ausreichend versorgt bzw gar zur Kenntnis genommen hat, nein, ich würde auch nie Amok in ner Schischa Bar laufen, das wirft mir auch keiner vor. Mir wirft niemand irgendwas vor. Es geht viel eher darum, dass man den Mund nicht aufmacht, wenn bereits kleiner Rassismus, kleine Anfeindungen gegen marginalisierte Gruppen gemacht werden, still sitzt und nicht mal das Wort ergreift. Wenn ein Rassist von seinen eigenen Landsleuten hört "Bro, du laberst so eine Scheiße", vielleicht sogar gerade wen, den er respektiert, ist das ein ganz anderes Feel, als wenn ihm das ein Mensch, den er mit seinen Kommentaren verletzt, sagt. Wir haben die Fähigkeit auf andere Leute einzuwirken und ihnen den Spiegel vorzuhalten. Wir müssen endlich mal davon Gebrauch machen.

    Eher sollte man in diesem Moment der Person zuhören, auch die schwarze Person wird wissen, dass nicht alle weißen Menschen Ärsche sind, aber in einem Moment der Frustration, besonders wenn man gerade rassistischen Attacken ausgesetzt war, kann ich verstehen, dass einem sowas mal rausrutscht. Passiert mir ja auch, dass ich manchmal Menschengruppen generalisiere, wenn ich frustriert bin. Ist halt menschlich.

    Das hat so harte "not all men" energy, und ppl dont even talk about that one.

    Deswegen hat man das Adoptionsrecht nach so langer Zeit wenigstens für gleichgeschlechtliche Paare durchboxen können, aber eben nur, wenn die es nicht wagen von den Idealen abzuweichen, die man auch Heteropaaren aufdrückt.

    We stan the queer couples cosplaying as heterosexuals, yas.

    Unter dem Vorbehalt wäre es auf jeden Fall wichtig, da nach und nach die Regelungen und Anforderungen zu lockern, ich bin, wie gesagt, großer Fan davon, wenn above all ein persönliches Examinieren des Charakters steht und der menschlichen Eignung ein Elternteil zu sein. Wichtig finde ich es auch, dass Eltern - und das merke ich an mir, deswegen thank god dass ich noch nicht Mutter bin lol - das eigene Kindheitstrauma aufarbeiten. Klar, wer beschissene Eltern hatte, sagt sich immer "ich werde mal nicht so", und ja, klar, we better be, so beschissene Eltern, wie die geschädigten Kinder von solchen Eltern hatten, sollen kein ewig bestehendes generational trauma auslösen, sowas haben zukünftige Kinder auch nicht verdient. Aber Fakt ist, dass man manchmal enorme Verwundungen hat und hinterfragen muss, wie man beispielsweise Liebe anerzogen bekommen hat. Generational Trauma eh mein fave Topic seit Coco, Encanto und Turning Red :^)

    bloß weiß ich eben, dass bei solchen Ämtern noch viele "vom alten Schlag" arbeiten und sie diese Arten von Beziehungen nicht als "stabil" bezeichnen würden... und lol, was ist schon eine stabile Beziehung

    Meine Mutter / meine Familie wurde schon wegen Kleinigkeiten als asozial bezeichnet, weil wir zum Beispiel kein Auto haben, oder weil ich keinen eigenen Schreibtisch im Zimmer hatte, obwohl ich ihnen erklärt habe, dass ich mich in Stille nicht konzentrieren kann und lieber im Wohnzimmer lerne... oder weil sie in meinem Zimmer Manga und Pokemonspiele gefunden haben und das apparantly nicht normal für eine 11-12jährige ist.

    Man muss hier aber fairerweise auch sagen, dass diese Mitarbeiter immer weniger werden, denn du bist jetzt auch schon 29 Jahre alt, das heißt solche Sachen - so unschön sie auch sind und so leid mir das natürlich auch tut, dass du diese Erfahrungen machen musstest - fast 20 Jahre her sind. Ich habe auch schon viel mit dem Jugendamt zu tun gehabt (beruflich und leider weil ich auch Scheidungskind bin mit "asi" Eltern, die die öfter an den Hals gehetzt bekommen haben), und gerade die jüngeren, moderneren Mitarbeiter gehen da, ist jetzt wie gesagt meine Erfahrung, deutlich offener ran. Klar, nicht an alles, aber Geschichten wie "nicht normal dass ein Kind Videospiele hat" würden sich heute eher nicht mehr wiederholen.


    Deswegen ist es auch hier wichtig, dass man einfach Transparenz und Sensibilität schafft. Denn du, ich bin ehrlich mit dir, ich habe auch ein paar Poly-Systeme kennengelernt, manche waren wirklich top organisiert und emotional reif und gefestigt, andere waren wiederum der fragwürdigste Haufen, den ich je in meinem Leben gesehen habe, und das meine ich nicht im positiven Sinne, wenn ich auch nur die Negativbeispiele kennen würde, wäre das auch bisschen "sus" für mich. Ich bin monogam unterwegs, das heißt, ich kann mich auch nicht "reinversetzen", so geht es vielen von uns. Eine gewisse "Vorsicht" kann ich verstehen, auch wenn es hier halt obvs auch Diskriminierung ist.

    Klar, am Ende ist es ihre Sache, mit wem sie zusammen sind, ich bin da herrlich non-judgemental geworden, aber man sollte eben doch auch nach außen hin erklären, wie man für das Kind plant und denkt. Fragen wie "Okay, wie gehen sie vor, wenn ihr Nesting-Partner, mit dem sie zusammenleben, abspringt?" sind dabei halt schon durchaus legitim. Diese Fragen sollten aber, und hier komme ich wieder zu meinem eigentlichen Punkt zurück - allen werdenden Eltern stellen, ob biologisch oder adoptiert. Es sollte einfach immer primär daran bemessen werden, ob man vorausschauend plant (denn ja, das ist UNABDINGBAR wenn man Kinder hat, alleine schon zu realisieren, dass die nicht immer süße Kleinkinder bleiben), ob man kommunizieren kann und ob man versteht, wie Kinder funktionieren, wie man Krisen bewältigt etc. Und gerade für gutes Parenting braucht man emotionale Skills, das kann man auch als Rollstuhlfahrer haben, als Frau mit BPD in erfolgreicher Behandlung, oder als Drogenabhängiger, der seit 15 Jahren clean ist.

    Es gibt aber genug Menschen auf dieser Welt für die spielt es eben einfach keine Rolle welche Hautfarbe oder welche Abstammung irgendjemand hat.

    Ich habe wirklich lange über diese Aussage nachgedacht - nicht mal von dir speziell, sondern weil ich genau diese immer wieder in Diskussionen rund um das Thema sehe - und würde sie gerne nochmal aufgreifen, weil ich einfach finde, dass das ein Problem ist, von dem viele (ohne böse Hintergedanken) nicht ganz verstehen, warum es problematisch ist.


    Dass nicht jeder Mensch aktiv rassistisch ist und sich bemüht, jeden gleich zu behandeln, steht, denke ich (oder hoffe, lol) außer Frage. Aber es besteht bei dieser Aussage immer die Gefahr, dass man zwar meint "mir ist die Hautfarbe anderer egal", oft aber ein "mir sind die Probleme, die du aber aufgrund von rassistischen Systemen und anderen Leuten hast, egal, da ich ja selbst kein Rassist bin, denn mir ist es ja egal wie du aussiehst" rüberkommt. Ich denke zwar auch nicht - Alaiya ist ja beispielsweise darauf eingegangen - dass das bedeutet, dass man die Polizei abschaffen muss, es bedeutet aber, dass Leute, die nicht zu marginalisierten Gruppen gehören, ihr Privileg nutzen sollten, um diese Gleichberechtigung, von der sie selber behaupten, dass sie so eingestellt sind, auch durchsetzen. Das bedeutet, dass man aktiv hinterfragt, wo man vielleicht doch noch kleine Vorurteile hat ("Ja, schwarze Frauen sind ja sehr dominant und aufbrausend, das mag ich an ihnen") und sich auch nicht die Ohren zuhält, wenn andere über ihre Erfahrungen sprechen, denn "man gehört ja nicht zu den Rassisten". Ja, mir ist es auch "egal", welche Hautfarbe, welche Nationalität jemand anderes hat. Mir ist es gleich, welche Geschlechtsidentität sie haben, welches Alter, welches Gewicht - aber ihre Probleme, die sie leider noch daran hindern, in der Gesellschaft gleichberechtigt behandelt zu werden, sind mir nicht egal. Wenn mir eine person of colour sagt "hey, ich finde es nicht cool, wenn du dreadlocks trägst" ist es zumindest unsere Aufgabe zu hinterfragen "okay, kannst du mir sagen, wieso dich das stört und mich dafür sensibilisieren?". Wenn mir ein Deutschtürke sagt "Jo bro, finde ich nicht so cool wenn du von mir bei deinen weißen, deutschen Freunden als das K-Wort sprichst", sollte ich da die Ohren offen haben. Und darum geht es am Ende des Tages, denke ich. Ja, wir sollten uns nicht dran aufhängen, um mal auf den letzten Beitrag von Raito hier einzugehen, ob irgendwelche white people dreads tragen wollen oder nicht, ich finde wir sollten uns eher an die eigene Nase fassen, ob wir da mit Trotz reagieren, oder ob wir zumindest empathisch genug sind, offen und sensibel zu sein auch unsere eigenen (unterbewussten, unbewussten) Einstellungen zumindest zu realisieren und zu begreifen.


    Ein einfaches "ich bin kein Rassist" reicht einfach nicht mehr aus - die meisten Menschen würden sich wohl nicht so identifizieren. Wir sollten es auch zeigen, indem wir sagen "Hey, lass uns dafür sorgen, dass mir deine Hautfarbe WIRKLICH eines Tages egal sein kann".

    Das andere Ding ist, was ich jedoch leider in der queeren oder Lesbian-Community genauso schnell verstanden habe ist, dass dich auch so einige lesbische Frauen nicht ernstnehmen oder "Femme Frauen" einfach nur sehr sexualisieren bzw. auch denken "joa, die hol mir für eine schnelle Bettgeschichte" und sich dann die Zähne ausbeißen und nicht weit kommen. xD

    Entweder das, oder sie werfen dir vor nicht queer zu sein, zweimal erlebt; like... wtf?

    Damn, for real? Dabei sehe ich gerade auf social media, wie krass geliebt (und verbreitet) Pärchen sind, bei denen beide sehr femme presenting sind, und damit meine ich nicht die heterosexuellen ekligen Dudes, die lesbische Frauen fetischisieren, sondern generell sind viele Femmes halt auch mit anderen Femmes zusammen, oder haben halt klischeemäßig ihre butch girlfriend.

    Ich trage aber seit Jahren nun fast genauso häufig Röcke oder Kleider wie Hosen, wenn nicht sogar häufiger, und liebe vor allem einen Teil der momentanen K-Pop-Mode

    Ich mag K-Pop Fashion sehr, aber als jemand, der relativ hourglass förmig ist und generell auch immer so bisschen spickt, was die Plus Size Ladies tragen, finde ich es schade, wie krass einseitig der Bodytype ist, auf dem solche Mode getragen und präsentiert wird. Das ist obvs n Problem, das auch andere Fashion Trends umgekehrt haben - skinny girls sollten sich die ganzen bbl babes auf fashionnova immer mit ner Prise Salz ansehen - aber generell finde ich es einfach schade, wie bei vielen Fashion Trends einfach marginalisiertere Bodytypes (people of colour, verschiedene Figuren) einfach außen vor sind. Generell passen in viele "aesthethics" nur gewisse Frauentypen rein, und das finde ich tragisch. Ein gutes Video zu dem Thema übrigens von meiner fave peak bimbo fashion queen hier:

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    Find's außerdem sehr scheiße körperliche und geistige Gesundheit zu verlangen, damit man sich lange um das Kind kümmern kann, aber ein Höchstalter für Adoptiv-Eltern gibt's nicht? Ist ziemlich heuchlerisch. Ableistischer Mist. ^^'

    Fairer Punkt, aber man möchte, um es mal auf den Worst Case runterzubrechen, natürlich auch vermeiden, dass Kinder, die im Pflege- und Adoptionssystem leben, nicht von Familie zu Familie jumpen - und so hochgradiges Trauma erleiden und schwere psychische Schäden davontragen können - weil die Eltern psychisch und/oder körperlich dann doch merken, dass sie den Anforderungen eines Kindes nicht gerecht werden, sich Zustände verschlimmern etc.


    Ich denke, gerade bei solchen Punkten, sollte man mehr am tatsächlichen Individualfall arbeiten, das heißt also beispielsweise, dass Eltern, die beispielsweise psychisch krank sind mit einer Suchterkrankung, eine gewisse Stabilität und Clean-Quote beweisen müssen.


    Ich verstehe zwar auch, was potenziell an den anderen Punkten vielleicht problematisch ist, aber hands down, dass sind alles Sachen, mit denen sich eigentlich jeder auseinandersetzen sollte, der Kinder haben möchte. Tut nicht jeder, wissen wir, denke ich zumindest, alle. Aber besonders Sachen wie ein stabiles Verhältnis der Eltern - und damit meine ich keine Ehe, damit meine ich nicht mal eine Partnerschaft per se - sind für die psychische Entwicklung des Kindes durchaus wichtig. In einem Scheidungshaushalt aufwachsen hinterlässt definitiv Spuren und kann zu späteren Problemen führen, und auch in einem gemeinsamen Elternschaftsystem sollten sich die beiden harmonisch verständigen können. Auch Sachen wie die Tatsache, dass Kinder Platz brauchen, vor allem um dem Kind auch eine gewisse Privatsphäre zu ermöglichen, sind eben nicht komplett außer acht zu lassen. Ich denke aber hier, wie auch weiter oben gesagt, dass man wirklich eher jeden Fall einzeln begutachten sollte, und nicht einfach sagt "große Wohnung, stabile Ehe/Partnerschaft, gesund"

    Lol, euer Schubladendenken ist genial. :thumbsup: ... und natürlich die Statistiken nie vergessen

    Siehe den unteren Absatz meines Beitrages, das sollte eher ein "diese Aussage kannst du auch auf "deine Gruppierung" beziehen" sein als alles andere. Es ist halt wahnsinnig traurig, dass die Impffrage für scheinbar einige der Ungeimpfte keine Frage nach Krankheitsschutz mehr ist, sondern man sich nicht mit bestimmter Politik oder bestimmten Vorurteilen, die man selbst gebildet hat, identifizieren will. Dabei sollte es, wie du auch sagst, einfach darum gehen, idealerweise kein Covid zu bekommen.

    Zu Leuten, die sich so benehmen, möchte ich nicht offiziell dazu gehören. Ich hätte das Wort offiziell vielleicht mehr hervor heben sollen.

    Und es gibt genügend Impfgegner, die selbst total rechts eingestellt sind, die Überschneidung ist hierbei übrigens iirc auch statistisch sehr hoch, lol. Sich mit Anne Frank vergleichen wollen. Sich einen Davidstern verpasst haben, auf dem nicht "Jude", wie zum dritten Reich stand, sondern "Ungeimpft". Glaube, ich persönlich will lieber zu einer Gruppe arroganter Großmäuler gehören, als antisemitischer Holocaustverharmlosern.


    Eine solche Argumentation ist halt schwierig und relativ haltlos. Du wirst in jeder dieser beiden "Gruppen" Menschen finden, die keine besonderlich schönen Charakterzüge an den Tag legen.

    Es macht mich irgendwie jeden Monat sauer und ich bin wirklich kurz davor zu kündigen.

    Ich verstehe das vollkommen und offengestanden war das auch mein erster Gedanke. Ich glaube, hier ist keiner von uns Anwalt oder juristisch derart bewandert, aber hast du dich mal arbeitsrechtlich informiert? Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es, eben weil man SEHR auf das Gehalt angewiesen ist und ja das halbe Alltagsleben drumherum plant, arbeitsrechtlich da eventuell Probleme für deinen Arbeitgeber geben könnte.

    Bin jetzt gerade nur am Handy, also verzeiht mir, dass ich die Zitier-Funktion nicht nutze.

    Sunaki - ich habe tatsächlich noch nie Hijab getragen, ich treffe nächsten Monat eine Freundin von mir, die mir zeigt, wie ich das Kopftuch zum Gebet aufsetze, weil muslimische Frauen dabei eigentlich ihr Haupt bedecken, was ich aktuell noch nicht mache. Also ne, Hijab hab ich tatsächlich noch nie getragen, auch wenn mir mein Freund welche für das Gebet geschenkt hat. Wie ich zu Hijab eingestellt bin- gute Frage tatsächlich. Ich will nicht ausschließen, dass in ein paar Jahren der Wunsch erwächst, aktuell sehe ich aber noch keinen Anlass dazu. Steht mir aber bestimmt gut, haha.


    Raito das ist eine gute Frage, über die wir am Server auch oft diskutiert haben, und zu der ich inzwischen auch eine Meinung habe. Mein persönliches Empfinden ist, dass ich Allah für so barmherzig halte, dass die wenigsten "guten" Menschen in der Hölle landen, und mit gut meine ich nicht gläubig. Und auch an die Ewigkeit der Hölle glaube ich in diesem Sinne nicht. Würde gerne vorher nochmal das Gespräch mit meinen in der Hinsicht bewanderten Freunden suchen und dann nochmal darauf zurückkommen, wenn dir das auch genehm ist.

    So, nachdem ich von Sunaki, Gully Van Deckel, Mandelev und vielen anderen ein wenig dazu befragt wurde, wieso ich konvertiert bin, wie es dazu kam etc, möchte ich hier im folgenden schildern, was eigentlich passiert ist, dass ich Muslima wurde. Werde mich auch ein wenig auf Punkte beziehen, die ich in der Vergangenheit hier im Thema schon erläutert habe, wie unter anderem in der Diskussion mit Bastet zum Thema "Ist Konvertierung Cultural Appropriation", also nicht wundern, wenn ihr bereits gelesenes nochmal hier seht.


    Ich bin christlich (protestantisch um genau zu sein) getauft und erzogen worden. Ich habe in meinem Leben immer an Gott/ein höheres Wesen geglaubt, also selbst, wenn ich Phasen hatte, wo ich kritisch war (dazu gleich mehr), war ich nie atheistisch.

    Als Kind und Jugendliche habe ich viel Komfort in der Kirchengemeinschaft gefunden, ich war in einem christlichen Kindergarten, in einer kirchlichen Nachmittagsbetreuung, ich habe konfirmiert, mich darüber hinaus auch mit der Gottesdienstgestaltung für kleinere Kinder auseinandergesetzt. Ich habe, von der Kirche aus, bei Beerdigungen, Hochzeiten und Taufen mitgewirkt, und bin regelmäßig sonntags in die Kirche.


    Und trotzdem habe ich mich Gott nie nah genug gefühlt. Es gab ein paar Dinge im Christentum, meiner damaligen Religion, die ich persönlich einfach nicht ... verstanden habe? Da wäre zum Beispiel das komplette alte Testament, auch wenn sich das Christentum, besonders Protestanten, davon ja ein ganzes Stück zu distanzieren versuchen, und das neue Testament, besonders die vier Evangelien, als die "frohe Botschaft" dargestellt werden und auch viel eher aus dem neuen Testament gelesen wird. Trotzdem wird teils viel an diesen alten Geschichten festgehalten, jeder von euch wird wohl die Geschichte von Adams und Evas Verbannung aus dem Paradies, Noahs Arche und so kennen.

    Ich habe den Zorn Gottes im alten Testament irgendwie einfach nicht verstanden, angefangen von der Sintflut und Noahs Arche, bis zu dem Sterben tausender ägyptischer Kinder. Es hat sich für mich nicht richtig angefühlt, an einen strafenden, jähzornigen Gott gleichermaßen zu glauben, wie an den liebenden, vergebenden im neuen Testament.

    Außerdem hat die Dreifaltigkeit, die im christlichen Glauben sehr zentral ist (der Vater, der Sohn, der heilige Geist) keinen Sinn für mich ergeben. Versteht mich nicht falsch, wenn ihr daran glaubt - good for you! Ich habe es lange probiert, und es hat nie "klick!" gemacht. Ich habe nie verinnerlicht, wie wir alle "Gottes Kinder" sein können, wenn ihm Jesus von uns allen aber anscheinend der wichtigste und zentralste ist. Klar, er hatte eine wichtige Rolle und obvs einen super Draht zu Gott, aber sein leibeigener Sohn zu sein? Hmmm. Und auch die Sache mit dem heiligen Geist, Jesus jetzt mal dahingestellt, war für mich immer sehr komisch und ich habe das, obwohl ich wie gesagt viel zum Thema gelesen hatte, im Unterricht und auch in der Kirche war, einfach nicht verinnerlichen können.


    Mit 14, nach meiner Konfirmation, habe ich damals von evangelischer Religionslehre auf Ethik gewechselt als Unterrichtsfach. Nicht weil ich nicht mehr geglaubt habe, sondern weil ich einfach mehr kennenlernen und verstehen wollte. Ich wollte viel mehr über andere Religionen, Sekten, Philosophie, Okkultismus und so weiter aufgeklärt werden. Und da hat sich dann schon langsam, jetzt rückblickend natürlich, alles angebahnt für mich.

    Neben dem Christentum gibt es bekanntlich vier weitere Weltreligionen, den Buddhismus, Hinduismus, Judentum und den Islam. Wir haben alle durchgenommen und ausführlich besprochen. Sogar über koschere und helal Lebensmittel haben wir damals gesprochen, also es war wirklich nicht nur oberflächlich.

    Und da hatte ich dann zum ersten Mal diesen Moment, wo ich den Islam - trotz der nach 9/11 und 7/7 im Westen zunehmenden Islamfeindlichkeit - zum ersten Mal kennengelernt habe und viele, für mich, schöne Seiten an der Religion verstanden habe. Irgendwie wirkte der Islam auf mich einfacher und unkomplizierter als die anderen abrahamitischen Religionen, irgendwie wirkte es für mich, dadurch dass es beispielsweise nicht "die Kirche" gibt, so, als gibt es einen direkteren Draht zwischen Mensch und Gott. Weiterhin glauben wir Muslime ja, dass der Quran (jetzt mal vollkommen dahingestellt, was im historischen Kontext vielleicht sinnvoll ist) das direkt an unseren Propheten gesprochene Wort Gottes ist. Da gibt es keine Überlieferungen, kein Hörsagen, keine großen Abweichungen davon, wie die Geschichte mal im Original gewesen sein könnte. Es ist keine Erzählung "über" Gott, sondern von Gott selbst. Ich finde es außerdem schön, das war einer meiner ersten Eindrücke, wie viel der Glaube bei Muslimen in den Alltag einfließt, seien es die fünf Pflichtgebete, die man im Endeffekt gemeinschaftlich betet (passiert ja circa zur selben Uhrzeit, in dieselbe Richtung, das hat schon was, haha), das jährliche Fasten, das generelle Verständnis von Beziehungen und Ehe ... Irgendwie macht das Religion für mich, als jemanden der Religion gerne praktizieren will, im Alltag, mit anderen, viel greifbarer.


    Ich war auch schon davor durch meine Erziehung offen für den Islam und bin immer mit offenem Herzen und Geist an die Religion anderer herangetreten, das tue ich heute nach wie vor. Damals dachte ich mir schon "Hmm, das wäre doch genau das, was ich mir von Religion wünsche!", aber so einfach ist das im Kopf dann doch nicht gewesen. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil ich gar nicht wusste, dass man seine Religion wechseln darf. Und auf einem 400 Einwohner Kaff im Herzen des politisch schwarzen Bayerns will man nicht die "Kopftuchträgerin" und "IS Braut" sein, so rückblickend.

    Ich habe geistig gar nicht erfasst, dass ich eigentlich konvertieren kann und darf, wenn ich das möchte. Denn vor Reaktionen wie der von Bastet - ohne dir da jetzt zu nahe treten zu wollen, die Diskussion ist ja durchaus bisschen her, aber deine Reaktion ist einfach n gutes Beispiel - hatte ich einfach auch irre Angst, primär von Leuten, die mir wichtig sind, und natürlich auch meinen potenziellen muslimischen Glaubensgeschwistern. Ich dachte wirklich, dass ich mir als weiße, europäische Frau nicht "aneignen" darf, Muslima zu sein. Ein liebes Menschlein hier im BB hat meinen Beitrag damals ja auch scheinbar mit dem Betreff "wieso spielt die Minderheitsbingo" oder so ähnlich gemeldet.
    Deswegen hab ich diese Gedanken, die da in mir schon vor ein paar Jahren gewachsen waren, sehr schnell im Keim erstickt.


    Ein paar Jahre später, 2019, hatte ich mich aufgrund meiner Lebensumstände wieder ein wenig mehr von Spiritualität und Religion abgewandt. Ich habe nach wie vor an Gott geglaubt, aber ich steckte irgendwie in einer Glaubenskrise. Warum erschafft man ein Wesen, das Zerstörung anrichtet, Blut vergießt und einander nach dem Leben trachtet? Warum hat uns Allah, wenn es ihn wirklich gibt, nicht einfach gut geschaffen?
    Meine Oma, Gott hab sie selig, ist im Oktober 2019 gestorben, und obwohl sie irre dement und krank war, hat sie sich (sie hat Tagebuch geschrieben, daher weiß ich so in Detail davon) so sehr darauf gefreut, meinen Opa, der 2 Jahre zuvor gestorben war, wiederzusehen und Gott zu treffen. Sie hat ihr ganzes Leben lang immer am Glauben festgehalten, und von ihr habe ich bestimmt auch viel meiner Spiritualität und dem Suchen der Nähe Gottes mit auf meinen Weg bekommen. Diese innige Liebe zu Gott und dem Glauben hat mich dann irgendwie wieder mehr zurück in meine eigene Spiritualität gezogen, und ich habe mich auf die Suche nach mir und Gott gemacht. Dann ist die Pandemie passiert und ich habe viel gelesen, viele Videos in mich hineinverschlungen. Letztes Jahr ist dann auch meine Mutter gestorben. Und da stand ich da, alleine, kraftlos, zornig, aufgelöst, depressiv.

    Ich habe wieder angefangen zu beten. Nicht, weil ich irgendwas bestimmtes wollte, sondern einfach, weil mir das Gespräch mit Gott irgendwie geholfen hat. Es hat mir geholfen, meine Gedanken zu sammeln, mich zu sammeln und für eine Sekunde einfach den Weltschmerz loszulassen.


    Parallel dazu hatte ich wen kennengelernt, der Moslem war, und auch wenn wir beide jetzt nichts mehr miteinander zu schaffen haben, hat die Person mich durch ihre Existenz und wie sie Glauben lebt, daran erinnert, dass es den Islam gibt. Klingt so kitschig, ich weiß, haha. Ich habe mich dann erneut damit auseinandergesetzt und bin auf einen muslimischen Discordserver, einfach, weil ich ein paar Fragen hatte. Gut, was heißt muslimisch, die meisten dort sind Muslime, aber man darf auch als Atheist gerne teilhaben, solange man respektvoll bleibt. Religion spielt dort jedenfalls ein großes Thema! Zu meinem Glück sind die Leute dort unheimlich offen und lieb gewesen, die allermeisten sind in meinem Alter und ein paar von ihnen studieren theologische Fächer mit starkem islamischem Schwerpunkt.

    Ein inzwischen super lieber und wichtiger Freund hat mich dann, weil er der Serveradmin ist, n bisschen unter die Fittiche genommen. Aber nicht im Sinne von man zwingt mir etwas auf, sondern er hat einfach von sich aus viel erklärt und mir auch viel über seinen eigenen Glauben erzählt, welchen Werdegang er hatte. Im Islam gibt es nämlich, falls das nicht gemeinhin bekannt ist, verschiedene Strömungen, und es macht einen sehr großen Unterschied, ob du Sufi oder Salafi bist, beispielsweise. Also auch innerhalb der Religion ist das Spektrum an Erfahrungen unheimlich weit und nicht jeder, der dort hineingeboren wird, ist auch schon dort angekommen, wo er hin will.


    Jedenfalls - ich habe mir von ihm, weil er islamische Theologie studiert, auch eine deutsche Quranübersetzung empfehlen lassen. Ich wollte den Quran sowieso lesen, aber natürlich ist es mir wichtig gewesen, eine Übersetzung zu finden, die möglichst nah daran ist, in Sinn und Form, was dort auf arabisch steht. Und dann habe ich gelesen, viele Nächte, auch tagsüber immer wieder ein paar Minuten. Und gleich relativ zu Beginn habe ich einen ganz innigen Moment irgendwie gehabt. Ich habe weiter oben beschrieben, dass es für mich schwierig war, zu verstehen, wieso uns Gott so und so geschaffen hat, wenn er uns auch einfach gut hätte machen können. Im Quran ist die Schöpfungsgeschichte ähnlich, aber doch anders, als ich sie aus der Bibel vorher kannte. Ich suche die Stelle mal bei Zeiten raus, aber im Endeffekt trägt es sich quasi so zu - die Engel fragen Allah genau meine Frage. "Warum erschaffst du ein Wesen, das Blut vergießt und Zerstörung anrichtet?" Ich war irgendwie ein wenig baff, dass eine Frage, die für mich in meiner Spiritualität SO zentral gewesen war die letzten Jahre, quasi direkt am Anfang einfach angesprochen wurde. Und die Antwort hat mit mir sehr resoniert. Oder eher wie ich die Antwort interpretiert habe, selbstverständlich. Gott lässt Adam kommen und er zeigt auf metaphorische Art und Weise, um die Message mal abzukürzen, dass der Mensch im Gegensatz zu den gutgeschaffenen Engeln lernen kann. Er kann sich bewusst entscheiden, bewusst handeln, und am Ende des Tages ist es nicht "das Gute", das uns gut macht, sondern die Tatsache, dass sich viele von uns aktiv dazu entscheiden (und damit meine ich jeden Menschen, nicht nur Muslime) das Gute zu tun, obwohl die Versuchung des Bösen existiert und es manchmal auch viel, viel einfacher wäre, einfach schlecht und "boshaft" zu handeln. Das ist die Bedeutung hinter dem Menschsein, für mich, auf spirituelle und religiöse Art und Weise, und es hat mich so umgehauen und bewegt, so eine Message für mich im Quran zu entdecken. Ich habe obvs auch weitergelesen, aber der Schöpfungsakt Adams (und auch die "Verbannung" aus dem Paradies ist btw anders, Gott kickt die beiden nicht jähzornig hinaus, sondern er begegnet ihnen barmherzig und sagt quasi "keine Angst, ich bin bei euch, aber ihr seid reif für das nächste Abenteuer auf der Erde") ist für mich unheimlich zentral gewesen.


    Bevor jetzt die altbekannte islamophobische Rhetorik kommt - ja, ich bin mir bewusst, dass im Quran auch ein paar Sätze stehen, die gerne dumm und dämlich gekaut werden, wenn Leute darstellen wollen, wie "gewaltpotenziell" der Islam doch ist. Ja, da steht drin, an genau zwei Stellen, dass man "Homos aus den Fenstern werfen soll" (im übrigen, ums mal theologisch richtig zu stellen, gehts bei den "Homos" im Islam auch viel um "Knabenliebe", das war historisch gesehen zu der Zeit leider unheimlich verbreitet) und dass man "Ungläubigen mit dem Schwert begegnen soll". Würde ich je so handeln, nur weil es im Quran steht? Nein. Bin ich großer Advokat dafür, dass man diese Sachen irgendwo auch in nem historischen Kontext sieht und solche Details, so grauenvoll wie sie sind, verurteilt, aber auch hinterfragt, warum das da so drinsteht? Natürlich. Gibt es leider genug Menschen, die ihre schrecklichen Taten mit Religion rechtfertigen? Absolut. Das ist, wie ich bereits mehrfach hier auch angesprochen habe, dasselbe wie mit den Kreuzzügen seinerzeit. Schlechtes Handeln, Leid, Gewalt und Hass gegenüber anderen Menschen wird es leider immer geben, und Religion ist dafür nie der Motivator, es ist das Mittel zum Zweck.

    Ansonsten, um meinen vorherigen Punkt nochmal zu unterstützen - wenn das die polarisierenden zwei schlimmsten Stellen im Quran sind, sollten Menschen, die den Islam als per se gewaltbereite Religion ansehen, mal die Bibel lesen. Alleine schon die fünf Bücher Moses sind one hell of a ride, und stellen diese verurteilungswürdigen Stellen im Quran teilweise in den Schatten.


    Dann war für mich eigentlich klar, dass ich Muslima werden will, und im Winter, paar Wochen vor Heiligabend, habe ich meine Schahada, mein Glaubensbekenntnis, mit einigen Freunden gesprochen und bin seitdem Muslima. Ja, ich habe Weihnachten übrigens bei Freunden verbracht, aber eher als Familienzusammenkunft, als irgendwas religiöses. Die Reaktionen meines Umfeldes waren großteils sehr positiv, keiner hat unangenehme Kommentare gemacht, viele haben mir versichert, dass sich an unserem Verhältnis nichts ändern wird und sie mir denselben Respekt entgegenbringen, den sie mir auch schon vor meiner Konvertierung gegeben haben.


    Ich bin natürlich noch mitten in meiner Entwicklung, ich will unbedingt nochmal den Quran lesen, verschiedene Suren für das Gebet auf arabisch lernen (weil ja, aktuell bete ich auf Deutsch leise in meinem Kopf, lol), ich habe großen Respekt vor meinem ersten Ramadan in ein paar Monaten und ich war bislang auch noch nie in einer Moschee. Und trotzdem fühle ich mich angekommen, spirituell, zum ersten Mal in meinem Leben. Konvertieren ist religiöse Selbstfindung, und diese hört irgendwie nie auf. Ich werde nie "fertig" damit sein, ich werde immer lernen wollen, mich bilden, mit anderen super gerne über dieses Thema sprechen, und Gott in neuer Art und Weise kennenlernen.


    Danke fürs Lesen ^__^

    Na gut, ich glaub sofort, dass manche Muslima ihren Hijab für ein Tiktok abnehmen.

    Es geht nicht um "ein paar Einzelfälle", es geht darum, generell davon auszugehen, dass es so ist, und dieser Generalverdacht ist einfach Bullshit. Marty sprach von "die meisten", dass die eine oder andere das tut - ja, was will man machen, haha.

    Egal ob wir jetzt vom Absetzen oder Aufsetzen der Hijab (und anderen Verschleierungen bei Muslimas) reden, dahinter steckt eine Geschichte, ein Gedanke und eine Selbstfindung im Glauben. Obvs sollte man alles im Internet with a grain of salt genießen, aber wenn du generell jedem "Famewhoring" unterstellst, kannst du das Internet direkt bei dir zuhause ausknipsen, weil du dann jegliche genuinity im world wide web vergessen kannst.

    Mag sein, dass bei diesen TikTok-Videos auch in die Enge-getriebene Personen dabei sind, aber sind wir mal ehrlich, die meisten von den content creators dort machen es wahrscheinlich für die Klickzahlen, was ich persönlich auch nicht besser finde.

    Würde ich so nicht unterschreiben - prinzipiell wird auf YouTube, TikTok und social media natürlich viel Mist gebaut, ich würde trotzdem nicht per se die Ehrlichkeit solcher Videos hinterfragen, und ich finde es offengestanden auch etwas komisch, wenn man ernsthaft annimmt, dass Frauen ihre Hijab für Klicks abnehmen oder aufsetzen würden. Kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich würde gerade bei so intimen Themen wirklich erstmal annehmen, dass die Leute ehrlich sind. Und, wie gesagt, meine Erfahrungen und Ansichten basieren nicht nur auf TikTok, sondern vermehrt eigentlich auf Muslimas, die ich irl/über Discord kenne.

    Man sollte fairerweise dazusagen, dass auch sehr viele westliche Frauen den Hidschab kritisieren.


    Aber ja, dieses Verhalten schlägt in die gleiche Kerbe wie "können die nicht wenigstens mal unsere Sprache lernen", "wenn sie bei uns leben, müssen sie sich unserer Kultur anpassen", etc., nur eben, dass man sich mit einer solchen Argumentation, in einem vermeintlich besseren Licht darzustellen glaubt.

    Auch da ist der Punkt - wir leben in einer sexistischen, patriarchischen Gesellschaft, und die Wahrscheinlichkeit, dass westliche Frauen das kritisieren, weil es westliche Männer tun, ist enorm hoch, wir können gerne generell mal in Tiefe darüber sprechen, wie sehr das Verhalten von Männern Frauen beeinflusst und formt. Alaiya hat dazu bestimmt auch einige super Beiträge verfasst, die ich gerne mal rauskramen kann.

    Abigail von Philosophy Tube hat über Islamfeindlichkeit ein gutes Video gemacht, in dem sie unter anderem, imo sehr treffend, schildert, dass aus irgendeinem Grund Männer im Westen (oder eher: das Patriarchat) davon ausgeht, dass in jeder Muslima eine "unterdrückte, nicht muslimische Frau steckt, die unbedingt ausbrechen will", was an sich viel zu treffend ist, um über diesen Gedanken zu lachen. Die Annahme generell, dass jede muslimische Frau unterdrückt wird, ist an sich nicht nur islamfeindlich, sondern eben auch enorm sexistisch und bevormundend. Klar, es gibt Frauen, die in muslimischen Communities unterdrückt werden, denen der Hijab aufgezwungen wird, ich kann dir aber für jede dieser Frauen auch eine finden, die ihr Kopftuch gerne trägt, und weil sie es selbst, von sich aus, möchte.

    Mir ging es bei meiner emotionalen Reaktion hauptsächlich darum, dass du dich selbst - so habe ich deinen Text jedenfalls verstanden - bewusst in der Postion des Opfers siehst und eine der Kerneigenschaften deines Partner sein sollte, das "Recht des Stärkeren" auszuüben, was letztendlich dafür sorgt, dass du diese Opferrolle auch weiterhin innehalten wirst. Wie ich es aber bereits versucht habe, abzumildern, kommen diese Anforderungen nicht von ungefähr und sind durch unsere Gewaltveranlagungen begründet.

    lol nein, hahaha, danke für deine ... Sorge? Aber ich bin durchaus ein sehr befreites, zutiefst feministisches Wesen, das ändert aber gar nichts daran, dass wir in einer misogynen, patriarchischen Gesellschaft leben, und ich - egal wie ich eingestellt bin - diesen Zustand von heute auf morgen nicht ändern kann. Deswegen, und nur deswegen, ist es mir wichtig. Ohne hier zu sehr ins Detail gehen zu wollen, weil es andere nur bedingt etwas angeht - ich sehe mich nicht in der Opferrolle, und ich brauche auch niemanden, der mich wie ein Opfer behandelt. Aber ich wurde in der Vergangenheit - wie auch andere Frauen, leider in zu großer Zahl - Opfer sexueller Gewalt. Ich mag Menschen nicht, die mich bemitleiden, ich mag Menschen, die meine Stärke kennen und respektieren. Ich erwarte, und so geht es vermutlich vielen Leuten in dieser Position, keine "Gewaltbereitschaft", denn du hast recht, das artet oft auch aus. Heißt aber dennoch nicht, dass es so "deep" ist, wie du es vielleicht annimmst. Du könntest dasselbe über Frauen sagen, die Männer mögen, die größer als sie selbst plus ein paar Zentimeter sind. Es ist einfach eine kleine, feine Präferenz.

    PLUSQUAMPERFEKTION das traurige ist, dass "der Islam" Frauen nicht wirklich unterdrückt, meiner Erfahrung nach sind das oft eh schon sehr patriarchische Strukturen, in denen Religion dann genutzt wird (wo übrigens maximales cherry picking betrieben wird, denn nein, die Frau und der Mensch generell wird im Quran nicht per se unterdrückt, könnte dir jetzt Passagen nennen, in denen zum Beispiel steht, dass Frauen sich bilden sollen) um diese Agenda zu stärken. Du lässt quasi alles weg, was für Gleichberechtigung spricht, und argumentierst mit wenigen Stellen, die Frauen auch unterdrücken und sagst dann "hier, da steht das so also machen wir das so". Es ist wie auch mit den Kreuzzügen - Religion ist nicht die Motivation, es ist das Mittel. Und das ist eben das, was ich so furchtbar finde. Im Westen herrscht so eine Islamfeindlichkeit, wir unterstellen blind Sachen, die wir ganz genauso auch machen. Nur bei uns herrscht natürlich überlegenes Urteilen, denn wir sind ja der Westen, smh.

    Ich hab mir wirklich überlegt, in welches Topic diese kleine Rant am besten passt, und kam darauf, dass der Überbegriff nicht "Rassismus" ist, und es gibt afaik auch (noch) kein Thema für Islamfeindlichkeit - also ist Sexismus imho der beste Umbrellaterm für diese Geschichte.


    Seitdem ich Muslima bin, und mich öfter auch mit Glaubensschwestern austausche, höre ich immer wieder schaurige Geschichten von Frauen (hab viel mit Studentinnen aus dem Ausland zu tun), die nach Deutschland kommen, während dem Studium die Sprache lernen, sich hier gut einleben, aber viele unheimlich feindselige Kommentare bezüglich ihrer Hijab (Kopftuch) bekommen. Ein paar Mädels haben auch gesagt, dass sie hier in Deutschland sogar das Kopftuch absetzen. Nicht, weil sie es aus religiöser Sicht tun wollen und das nicht mehr für sich realisieren wollen, sondern weil sie sagen "ich bin die beschissenen Kommentare und die Islamfeindlichkeit leid." In erster Linie schwingt da natürlich viel Islamfeindlichkeit und Rassismus mit, auf der anderen Seite wirkt es für mich mehr und mehr heuchlerisch, wie westliche Männer, wie westliche patriarchische Strukturen, gegen vermeintliche Unterdrückung von Frauen (Hijabs in diesem Falle, die übrigens per se nichts mit Unterdrückung zu tun haben) vorgehen, wenn diese vermutete Unterdrückung von anderen und nicht von sich selbst ausgeht. Den Beifall, den ich unter Tiktok Videos sehe, wenn Frauen das Kopftuch absetzen (sei es unter anderem auch, weil sie sich hier in Deutschland unwohl fühlen, was ein Armutszeugnis unserer Kultur ist und definitiv keinen Beifall verdient), die "du siehst viel hübscher aus ohne!" Kommentare (weil man das ja auch nur für Ästhetik macht und um deutschen Männern zu gefallen, Georg Hans Schmidt!), die beinahe schon barbarischen Annäherungs- und Flirtversuche. Und umgekehrt dann die Frauenfeindlichkeit, wenn beispielsweise konvertierte Muslimas ein Video darüber machen, warum sie persönlich Hijabi sein wollen.

    Es ist irgendwie same text, different font wie wenn Frauen sich sexuell befreit ausleben, viel nackte Haut zeigen. Du bist für den Mangel an Kleidung eine Hure, du bist für das Tragen eines bestimmten Kleidungsstückes eine unterdrückte, brainwashed Sklavin deiner Religion. Aber wenn du es absetzt, gibt es natürlich auch Stimmen, die dich "irrgeleitet" nennen. Wir können es als Frauen niemandem recht machen, smh.