Beiträge von Müffelviech

    Laut der UN werden in den nächsten Tagen in Gaza ca. 14.000 Säuglinge sterben, wenn sie keine humanitäre Hilfe erhalten.


    Es ist kein Krieg. Es ist ein ethisches Säubern, ein gezieltes Aushungern einer Bevölkerung, die zum Großteil aus Kindern besteht. Wie kann der Westen nur tatenlos zusehen, ich kann das alles einfach nicht mehr.


    Free Palestine.

    Da mir das aktuell als Hilfe, die ich wegen meinen exekutiven Problemen in Anspruch nehmen kann, angeboten wurde: Falls du magst, kannst du erläutern,

    Ich bin generell so gepolt, dass ich einfach nichts einnehmen möchte, was ich nicht zwingend einnehmen muss. Impfungen und Co sind für mich selbstverständlich, aber bei Medikamenten bin ich da einfach vorsichtig. Auch Schmerzmittel werfe ich mir nicht mehr ein, wenn ich sie nicht wirklich brauche. Durch die Pflege kenne ich halt einfach viele andere Taktiken - Ablenkung, autogenes Training etc. So handhabe ich das quasi auch bei meinen ADS Symptomen. Ich habe mich, vor allem durch Verhaltenstherapie, einfach selbst besser kennengelernt und kann meinen Alltag um mein ADS herum gestalten, ich weiß wo meine schwächen sind und kann sie bewusst umgehen bzw ihnen zuarbeiten. Hätte ich diese inzwischen sehr feste Alltagsstruktur nicht, und wären da nicht unzählige Dinge, die ich inzwischen unterbewusst mache, würde ich selbstverständlich weiterhin Medikamente in Anspruch nehmen.

    Hallo Analenavoli2011,

    erst einmal finde ich es super, dass du dich hier so offen mitgeteilt hast, und es tut mir sehr leid, dass du da Zuhause teilweise so negative Erfahrungen gesammelt hast. Ich erinnere mich daran, wie es war, als ich in dem Alter war, als ich angefangen hab überall Haare am Körper zu bekommen, und auch ständig dumme Sprüche von meiner Mutter kassiert habe.

    Ich denke, du weißt selbst, dass an Körperbehaarung nichts verwerflich ist, und es im Endeffekt eine Frage des eigenen Geschmacks und Wohlfühlens sein sollte.


    Wenn du dich aber rasieren/enthaaren willst, kann ich dir hier auf Große Schwester Basis ein paar Tipps geben.

    • Bitte dusch dich vorher lauwarm und dusch dich auch nach dem rasieren ab. Am besten nutzt du eine Art Peeling oder einen Handschuh, duscht dich mit Duschgel ab, rasierst dich, und duscht dich dann nochmal nur mit Wasser ab
    • Wenn du eine Klinge nutzt: bitte Kauf mindestens 3-Fach Klingen. Selbst im Krankenhaus rasiere ich meine Patienten vor Operationen nicht mit Einfachklingen. Und nutz unbedingt Rasiergel oder Rasierschaum. Nimm dir Zeit, sei geduldig, gib nur ganz wenig Druck drauf, sonst schneidest du dich
    • Bitte sprüh in deine rasierten Achseln kein Deodorant, du kannst maximal einen Parfümfreien Antitranspirant Stift nutzen
    • Bitte Creme dich nach dem rasieren ein mit einer pflegenden Lotion oder Creme oder einem Körperöl
    • Rasierklingen sofort entsorgen wenn sie stumpf werden, ich benutze meine nur einmal, maximal zweimal
    • Es gibt auch alternativen wie Enthaarungscremes, bei denen ist das Verletzungsrisiko deutlich geringer, dein ganzes Badezimmer stinkt danach aber und du könntest eventuell allergisch darauf reagieren, also mach da bitte vorher unbedingt einen Test und folge der Packungsbeilage. Ich hab das als Teenie lange gemacht, das hat aber immer ewig gedauert und die Haare waren gefühlt nach einem Tag schon wieder da
    • Wenn sich deine Verletzungen mit der Rasierklinge entzünden, rot werden, anschwellen etc, solltest du da bitte einen Arzt drüber schauen lassen
    • Gerade den Intimbereich würde ich in dem Alter und ohne ausreichend Erfahrung mit Rasieren nicht anfassen. Das Gewebe dort ist sehr gut durchblutet und man kann sich höllisch verletzen, wenn man nicht weiß, was man tut

    Ich will aber nochmal betonen, dass an Körperbehaarung nichts falsch ist, und dir niemand, auch deine Mutter, nicht vorschreiben darf, wie du deine Haare trägst. Wichtig ist einfach nur, dass du - das ist jetzt meine Erfahrung - dich immer ordentlich pflegst (Waschlappen mit Duschgel), weil man unter vielen Körperhaaren auch einfach mehr schwitzt. Zumindest geht es mir so.

    Überlege wirklich, ob ich mir das Flamara vielleicht von Familie und Freundeskreis kollektiv zu Weihnachten und Geburtstag wünschen soll, oder ob ich mich noch eine Weile gedulde, bis die Reseller Preise vielleicht etwas runtergehen, aber das riesige Flamara muss ich als Flamara Girlie leider schon abgreifen. Finde die Plüschies alle mega gelungen, am meisten freue ich mich aber tatsächlich für Nereo, der mit dem Riesigen Aquana glaube ich so einen kleinen Lebenstraum erfüllen kann

    "Hilfe zur Selbsthilfe" ist hier ein oftmals nicht nur missverstandener, sondern auch realitätsverzerrender Ansatz, der Personen eine Verantwortlichkeit für die eigene Leidenssituation zuschreibt.

    Und auch da muss man zusätzlich noch betonen, dass gewisse Ämter und Hilfsorganisationen sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben und es innerhalb dieses Hilfesystem Unstimmigkeiten und etliche Lücken gibt. Aus meiner Erfahrung im psychiatrischen Setting - es ist für viele Betroffene schon absolut überbelastend, wenn du vor einer stationären Aufnahme noch eine Überweisung brauchst, vielleicht von nem Hausarzt, bei dem du schon seit Jahren nicht warst. Vielleicht auch weil du dich da nicht ernst genommen gefühlt hast (medical gaslighting ist n Ding, gerade bei jungen Leuten), und deshalb gar nicht mehr die Kraft hattest, dorthin zu gehen. Vielleicht musst du dann noch mit deiner Krankenkasse diskutieren, ob die deinen Aufenthalt in einer Klinik überhaupt übernehmen. Vielleicht musst du noch mit dem Jobcenter streiten, ob deine psychologische Rehabilitation wirklich klar geht, ohne dass du gekürzte Bezüge bekommst etc. Es ist ein Teufelskreis und es gibt zu wenige Lichtblicke, an denen man sich, auch wenn man tief gesunken ist, festhalten kann.

    Meine Erfahrung da ist, dass viele die Hilfe eigentlich gar nicht annehmen möchten, wenn man diese anbietet.

    Aber auch das ist ja ein multifaktorelles Problem. Nimmt man Hilfe nicht an, weil man andere nicht belasten oder reinziehen will? Hat man den Hintergedanken, andere zu belasten oder die tun das nur aus Mitleid? Bin ich ein Versager, weil ich es nicht alleine hinbekomme? Was ist wenn sich die andere Person bemüht mich irgendwo reinzubringen, und dann ist es am Ende doch sinnlos bzw hilft mir nicht bei meinem eigentlichen Problem? Gelange ich vielleicht in eine emotionale Abhängigkeit oder Schuldsituation? Die andere Person hat doch selbst schon genug um die Ohren

    ... Es gibt viele Gründe, wieso es Leuten sehr schwer fällt, Hilfe überhaupt anzunehmen. Deswegen sage ich auch, dass das System grundlegend mehr accessible sein MUSS und Menschen einfacher Zugang zu Therapieplätzen, Selbsthilfegruppen, professionellen Online Ressourcen brauchen.

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    Heeeey Leute,


    heute bin ich ausnahmsweise mal nicht auf Weltreise, sondern gebe ein Privatkonzert für ein ganz besonderes Geburtstagskind, nämlich meinen alten Freund Sporenviech. Ich bin heute aber natürlich nicht der einzige, der ihm an seinem besonderen Tag gratulieren möchte! Deswegen habe ich heute auch ein paar ganz tolle Gäste auf meine Bühne geladen!

    Wir wünschen dir alles Gute zum Geburtstag, lieber Henrik!


    Dazu will ich sagen: Autismus und AHDS sind in vielen Bereichen keine inhärente Behinderung, man wird von der Gesellschaft behindert. Ich hab nun keine offizielle Diagnose und auch kein Interesse daran, aber ich hab auch schon öfters mit anderen neurodivergenten Personen zusammengearbeitet und habe welche in meinem Umfeld, von denen viele dasselbe aussagen: je mehr Freihand sie im Home Office oder auch vor Ort haben, desto einfacher ist und desto effizienter ist man. Dann tut man halt von 9 bis 10 nichts, erledigt sein Spensum von 11 bis 15-16 Uhr und geht dann heim / schaltet den PC ab.

    Ich muss dazu sagen, dass ich selbst seit fast 10 Jahren die ADS Diagnose habe, und meine executive function manchmal EXTREM behindernd ist. Da gibt es auch keine Tabletten (Amphetamine haben mal geholfen, davon wollte ich aber wirklich weg), das ist einfach ein Stück weit auch die Natur der Erkrankung, wobei ich Neurodivergenz gar nicht mal als Erkrankung bezeichnen mag. Und das ist eben auch das, was ich meine, wenn ich von Mitgefühl und Zugeständnis rede. Es wäre ja schonmal ein Anfang, wenn man als Mensch mit einer Erkrankung, Behinderung, Einschränkung, Diagnose auch irgendwo einfach gesehen wird und man nicht kämpfen muss, dass Leute überhaupt verstehen können, wieso einen manche Dinge, vor allem im Arbeitsalltag, einschränken.

    Viel dessen, das man pauschal kritisieren mag, wie "die kriegen sich schlecht motiviert" oder "die können nur sich selbst helfen" ist, meiner Erfahrung nach, bei manchen Krankheitsbildern einfach schlichtweg nicht gegeben. Ich finde es auch schön, hier Erfahrungsberichte von Leuten wie Fuchsfeder zu lesen, man muss aber dazu sagen, dass selbst die Schritte, die sie geleistet hat, bei weitem nicht für jeden Menschen, der vom System fallen gelassen wird, zu bewältigen ist. Erwartet man - jetzt auf niemanden explizit bezogen, sondern auf die Gesellschaft generell - denn, dass jemand, der so depressiv ist, dass er sein Bett nicht mehr verlässt, sich einfach mit einem Anruf Hilfe holen kann? Ich sehe hier den Fehler hat vor allem darin, dass es viel zu wenige Ressourcen und Anlaufstellen gibt für Menschen, die irgendwo einfach in ein Loch fallen, nicht mehr weiter wissen, sich beruflich gar nicht orientieren können, nicht mal mehr eine Alltagsstruktur haben. Um irgendeine Art von Wirtschaftssystem humanisieren zu können, muss man sich erst einmal um all diejenigen adäquat kümmern können, die von diesem System fallen gelassen worden sind.

    Was passiert mit denen, die beides nicht haben und daheim irgendwie versumpfen, sich nen Scheiß um ihre Kinder kümmern und die dann genau so werden, wie im Post über dir beschrieben? Es ist halt schlicht nicht allein vom Geld abhängig, ob und wie du dich um deine Kinder kümmerst. Ja, auch, aber nicht nur und nicht zwangsläufig

    Ich nehme mir jetzt mal heraus anzunehmen, dass du selbst keine Kinder hast. Ich übrigens auch nicht. Aber aus meiner Arbeit in der Pädagogik, und weil ich selbst aus einer Familie/einem Elternhaus komme, dass man in der oberen Unterschicht einordnen würde - wenn deine Eltern beide 40+, manchmal 60 Stunden die Woche arbeiten müssen, um sich, die Familie, die Gesundheit, Wohnraum (je nach Gebiet sind die Kosten ja absolut gottlos), Lebensmittel und andere lebensnotwendige Ausgaben finanzieren zu können, ist da keinerlei Platz mehr sich um den individuellen Förderbedarf von Kindern zu kümmern, und die Eltern sind dann zurecht auch ausgebrannt. Jetzt kann man natürlich sagen "dann hab keine Kinder" - aber es ist klassistisch, wenn du quasi sagst "ab der und der Einkommensgrenzen dürfen Menschen Kinder haben". Es sollte nicht normalisiert sein, dass Menschen den ganzen Tag schuften müssen, und nur Menschen, die gut genug verdienen, um ein Stundenpensum arbeiten zu dürfen, dass sie nicht komplett körperlich und psychisch auseinandernimmt, Kinder haben dürfen.


    Und auch für diese "Klischee" Personen, die sich nicht "diszipliniert und arbeitswillig" zeigen würde ich mal generell um etwas Mitgefühl bitten und dazu anhalten, vielleicht einzusehen, dass man vieles von außen gar nicht sehen kann. Dinge wie ADHS/ADS, Autismus, Depressionen und vieles andere, sind halt nunmal Gründe, wieso Leute erst gar keinen Arbeitsantrieb haben und sich super schwer selbst motivieren können.

    "Dann beantragt staatliche Hilfe!" - guter Punkt. Fuchsfeder, die sich hier ja stellenweise schon etwas dazu geäußert hat, hat selbst neulich im Bereich geteilt, wie lange ein Antrag auf einen GDB gerne mal dauert. Und aus der Sicht der Krankenpflege - japp. Manchmal kämpft man Jahre dass seine, vor allem psychische, Behinderung anerkannt wird. Dass Therapieplätze rar gesät sind, und vor allem auch nicht für jede wirtschaftlich schwache Person dann erreichbar sind, ist jetzt ja wirklich nichts neues.


    Dieses Klischee der "Sozialschmarotzer" muss wirklich mal ad akta gelegt werden. Hinter der vermeintlichen Faulheit liegen oft Gründe, für die wir im System gar nicht die Ressourcen haben, diese zu ergründen und vielleicht trotzdem Räume, Behandlung und Orientierung für diese Menschen zu schaffen. Für jemanden, der vielleicht sowieso schon depressiv ohne ende ist, ist es kein Leben zu sagen "tja, mach dich doch einfach nützlich! Geh doch einfach putzen oder lass dich anderweitig für Mindestlohn ausnutzen!"

    Natürlich mag es Leute geben, die wirklich sagen "keinen Bock auf alles!", aber das ist dann doch eher eine kleine Zahl der Betroffenen. Bei den meisten wird diese Lustlosigkeit auf jeden Fall direkt oder indirekt pathologisch sein.

    Dieses Kind hatte nie eine Chance.

    Und wir wollen gar nicht erst von Kindern anfangen, die in Deutschland nicht als "Deutsche" aufwachsen, wie Türken, Kurden. Syrer usw. Der rightwing redpill talking point von "equality of outcome vs equality of opportunity" ist ein gefährliches Rabbithole, um systematischen Rassismus, Misogyny, Xenonphobie und vieles andere oberflächlich zu rechtfertigen. "Die müssen sich halt einfach mehr anstrengen" ist eine total verblendete, menschenverachtende Haltung, die ernsthafte Unterdrückung diverser marginalisierter Gesellschaftsgruppen beschönigt. Es wäre schön in einer Welt zu leben, in der Menschen sich einfach nur an Gesetze halten müssen, und ein bisschen Disziplin und Arbeitswille brauchen, um sich alle Türen öffnen zu können. Das ist aber, wie du schon sagtest, einfach eine Illusion, an die sich, mMn vor allem Menschen klammern, die sich selbst irgendwie damit belügen wollen, dass sie ja nur Dropshipping (siehe vor allem Tiktok), MLM Produkte (herbalife, Vorwerk usw.), KI generierte Inhalte, Versicherungen oder Content für Contentfarms an andere verkaufen müssen, um irgendwie erfolgreich zu werden und sich Lebensträume erfüllen zu können. Die Wahrheit ist, dass das Geld dieser Welt vorrangig bei einem gewissen Pool an Leuten liegt. Und da wird er für eine ganze Weile auch noch bleiben. Vor allem wenn man so eine Meinung vertritt wie "Reiche müssen nix zur Gesellschaft beitragen, sie schulden uns nix."