Ich glaube, in diesem Thema fehlt noch eine homosexuelle Meinung.
Also werde ich als offen Schwuler und ehemaliges Mobbingopfer(weil das ja auch Thema war, aber ich wurde nie wegen meiner Sexualität gemobbt) mal meine Meinung beitragen. Dazu möchte ich aber auch sagen, dass ich den Thread nur überflogen habe, da ich mich mit diesen und ähnlichen Themen schon viel auseinandergesetzt habe.
Zuallererst bin ich froh darüber, dass die scheinbar intelligenteren User, die durchdachte Postings schreiben und ein gewisses Niveau in ihrer Sprache zeigen, auch durchweg die toleranteren sind, die nicht anfangen, den Weltuntergang vorherzusagen, wenn zwei Menschen des selben Geschlechtes sich verlieben oder gar eine Familie gründen wollen.
Aber ich fühle mich auch von dem grundlosen Hass, den einige User zeigen, angegriffen. Was ist so falsch daran, jemanden zu lieben? Egal welches Geschlecht diese Person hat? Niemand wird verletzt und wir tun und wollen nicht anderes, als heterosexuelle Menschen, abgesehen von unterschiedlichen Sexpraktiken, aber ich sehe keinen Grund, diese mit einzubeziehen.
Ich bin froh darüber, schwul zu sein. Ich bin dadurch als Person gewachsen und habe jemanden gefunden, mit dem ich mir sogar vorstellen kann, alt zu werden. Klar wäre es leichter, nicht schwul zu sein, allein schon, weil sich dadurch die Anzahl der möglichen Partner mindestens verdoppelt, aber so wie mein Leben bis jetzt gelaufen ist, bin ich glücklich und würde es mir nicht anders wünschen.
Gemobbt oder schlecht behandelt wurde ich deshalb noch nie. Zumindest wurde es mir nie direkt gesagt, und selbst wenn ich schlechte Erfahrungen gemacht hätte, liegt der Grund doch meiner Meinung nach eher bei den Mobbern, unserer Gesellschaft und den Medien.
Deshalb sehe ich auch kein Problem damit, als homosexuelles Paar Kinder aufzuziehen. Ich denke, dass diese Kinder wenn überhaupt toleranter aufwachsen, mit weniger Vorurteilen. Ginge es nach meinen Eltern wäre ich Rassist und Homophob. Da bevorzuge ich doch die Idee, in einer offeneren und toleranten Umgebung, die viele schwule Paare bieten können, aufzuwachsen.(Und ich sage damit NICHT, dass heterosexuelle Paare nicht gute Eltern sein können, das wäre nur dumm, damit will ich sagen, dass die Erziehung von den Persönlichkeiten der Eltern abhängt, nicht deren Sexualität, und mir zumindest wurde durch meine Sexualität gelehrt, akzeptabler zu sein und nachzudenken, bevor ich blind werte)
Natürlich kann es sein, dass diese Kinder deshalb gemobbt werden, aber deswegen darf man ihren doch nicht ihre Familienstruktur verbieten. Objektiv ist daran nichts falsch. Stattdessen muss Aufklärung wichtiger und Mobbing härter bestraft werden. An unserer Schule war die Bestrafung meist nicht existent, was einige Mitschüler dazu geführt hat, mich weiter zu beleidigen und zusammenzuschlagen(der Grund? Ich war übergewichtig, das Gewicht war weg und das Mobbing hat plötzlich aufgehört).
Andere Schäden für diese Kinder sind unwahrscheinlich und wurden nie in wissenschaftlichen Studien belegt.
Aber während ich eines Tages eine Familie gründen will, kann ich diesen neuen Methoden nicht zustimmen.
Abgesehen davon, dass ich ethisch der künstlichen Erzeugung, Änderung oder gar "Verbesserung" von Menschen bevor sie eine eigene Entscheidung darüber treffen können nicht zustimme, finde ich es auch unnötig und deshalb nicht vertretbar, weil es so viele Waisen gibt, dass "eigene" Kinder eine unfaire Entscheidung sind. Ich will adoptieren, ganz klar. Anstatt ein neues Kind in eine überbevölkerte Welt zu setzen, möchte ich einem Kind eine Familie spenden und sein oder ihr Leben verbessern.
Außerdem habe ich keine guten Gene zu vererben