Horrorfilme habe so ihren ganz eigenen Reiz und ich schaue sie mir teilweise recht gerne an. Dennoch muss ich dabei auch extrem an meiner Belastungsgrenze ziehen und entscheide mich in den ersten Minuten des Films, ob er mir evtl. nicht gut bekommt und ich es sein lasse. Es ist nicht die Angst, die mich vom Zuschauen abhält, sondern von die Darstellung der Szenen. Je nachdem, was gezeigt wird, speichert sich dieses grausige Spiel in meinem Kopf ab und wird in Dauerschleife immer wieder hervorgerufen. Das kann dann über Monate hinweggehen, bevor ich es irgendwann vollends aus meinen Gedanken streifen kann. Hierbei sind gerade meine große Fantasie und mein Einfallsreichtum ein ebenso großes Problem, weil dadurch die Schreckensbilder noch sehr lange glasklar und deutlich zurückbleiben.
Deshalb ist es für mich schwierig, mir einen echt harten Horrorfilm anzuschauen, der realitätsnah Blut und Grauen hervorbringt, ohne übertrieben zu wirken. Filme, in welchen literwiese rote Flüssigkeit über den Bildschirm spritzt, gefallen mir einfach nicht und haben oftmals kein gutes Storytelling. Ich mag es spannend, wohldosiert, kleineren Schreckensmomenten und mit zwei oder drei Toten und einem echt professionellem Mörder oder Monster. Aber auch hier muss ich leider immer aufpassen, was ich mir anschaue.
Erstaunlicherwiese kann ich "gefühlten" Grusel/Horror in Videospielen oder in Büchern viel einfacher und besser verwerten als in Filmen. Liegt vllt. daran, dass ein Game eben nur ein "Spiel" ist, was ich selbst kontrollieren kann. In Büchern kann ich zudem meine eigene Fantasie vollends ausschöpfen und das Geschehene anders wahrnehmen, als vielleicht vom Autor beabsichtigt. In einem Horrorfilm geht das nicht. Mir wird der Stoff unveränderbar vor Augen geführt.
Wahrscheinlich ist deshalb mein bevorzugtes Horrorgebiet im "FSK ab 16"-Bereich. Hier sind die meisten Horrorfilme für mich noch überschaubar, aber auch da gibt es wenige Ausnahmen.
Mein einziger Horrorfilm ab 18, den ich hin und wieder gerne anschaue- ohne wegzusehen - ist "Silent Hill". Atmosphärisch schön unheimlich, storytechnisch ganz nett und das Aufheulen der Sirene macht einen praktisch wahnsinnig ^^
Mein allererster Horrorfilm habe ich mit sieben oder acht gesehen und ich weiß bis heute nicht, ob das wirklich ein echter Horrorschinken war. Den Namen des Films weiß ich nicht mehr, aber das spielte irgendwo in Amerika bei einer Familie. Da kamen irgendwann solche kleinen schwarzen Kugel-ähnlichen Monster mit scharfen Fangzähnen, die auf diese Familie Jagd machte. Ich weiß noch, dass der Freund des Mädchens der Familie von den kleinen Wesen gefressen wurde, aber das wars schon, was mein Wissen noch hergibt. Würde mich echt interessieren, wie der Film hieß.
Mein zweiter Horrorfilm war "Stephen King`s ES", welchen ich mit meinen Eltern geschaut hatte. Aber ich habe eigentlich kaum noch Erinnerungen dran und als Kind habe ich vieles davon gar nicht richtig wahrgenommen.
Ansonsten schaue ich gerne:
1.) "Event Horizon"
Genial gemachter Science-Fiction-Film, bei dem es weder echte Monster noch einen echten Mörder gibt. Das, was auf dem Raumschiff geschieht, ist viel subtiler und greift förmlich nach dem Wahnsinn. Die Atmosphäre und der langsam aufbauende Horror entstehen durch die auf dem Schiff geschehenen Ereignisse. Eine verschwundene Crew, überall an Wänden und Böden wachsende organische Geflechte, die Audio- und Video-Logs und natürlich das dunkle Geheimnis um die wieder zurück in den Orbit zurückgekehrte "Event Horizon" - dem Raumschiff.
2.) "Unten am Fluss" (von 1978)
Ein Klassiker, den ich als Sechsjährige gesehen habe! Wer den selber als Kind nicht gesehen hat, der lebt auf dem Mond. Ein Kinderzeichentrickfilm höchster Güte und spielt wunderbar mit der eigenen Psyche und ruft unbewusst Ängste hervor. Das es im Film vorwiegend um Kaninchen geht, mildert die Umstände nicht, denn alles ist sehr detailreich gestaltet und gerade der Tod wird hier stark thematisiert. Letztlich der ganze Krieg zweier kaninchenparteien endet sehr blutig und dies wird auch wunderbar dargestellt mit allem drum und dran.
3.) "Felidae"
Dies ist wie "Unten am Fluss ebenso ein Kinderzeichentrickfilm, der stellenweise sehr an die Psyche geht, aber doch an sich dank seiner ausgeriften Story und der Erzählweise punkten kann. Dennoch ist es nicht jedermanns Sache, aber wer Tiere liebt, vor allem Katzen, wird bei dem Film wahrschienlich ein wenig bluten. Die Gewaltdarstellung ist teilweise enorm und daher für Kinder nicht geeigent. Das es sich hierbei eigentlich um einen Thriller handelt, wird durch die extreme Blut- und Gewaltdarstellung so gut kompensiert, dass es als glatter Kinderhorrofilm durchgeht.
Trotzdem in meinen Augen ein guter Katzen-Mörder-Film.
Mhm... ich kenne eigentlich noch mehr, aber spontan fallen mir keine mehr ein. Sollte aber erstmal reichen ;)
Mal eben noch was zu dem Film "Human Centipede":
Ich habe ihn noch nie gesehen, habe aber gelesen, worum es da geht. Nun frage ich mich aber, wie es der Regisseur geschafft hat, für die Opferrollen Schauspieler zu finden, die sich auf solch eine demütigende Rolle einließen?!