Beiträge von Paya


Pokémon Karmesin und Purpur sind erschienen!


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    Ich wünsche allen BB Usern ein wundervolles, wundervollstes Fest des Jahres. (Richtig toll ist es natürlich nur mit einem klassischem Gericht: Bockwurst mit Kartoffelsalat). Genießt die Ferien, das fröhliche Beisammensein, die Lichter und die Süßigkeiten ^^


    Und ich bin natürlich auch dabei.

    Meine Güte, sind das schwierige Themen :o Da will das liebe Komitee es uns aber nicht leicht machen ^^


    Schön, dass alle dabei sind. Verdammt harte Konkurrenz. Auf einen fairen Wettbewerb und ich wünsche euch allen gaaaanz viele tolle Ideen :) Es wird sicher super spannend und ich freu mich schon richtig auf die folgenden Wochen.


    Und jetzt noch was ganz anderes: Kann man, wenn man die Zeit findet, als Teilnehmer auch voten oder verfälscht das die Ergebnisse? Ich weiß nicht genau wie die Berechnung im Finale funktioniert. Und wird es dieses Jahr wieder so sein, dass man keine Begründung bei einem Vote abgeben muss?

    [tabmenu][tab=Vorwort]Hallo zusammen :)
    Ich möchte die Chance möglichst schnell nutzen, einen Vote an dieser Stelle abzugeben, bevor mich das Finale zu sehr in Beschlag nimmt. Deshalb bin ich ausnahmsweise mal recht früh dran.
    Ehrlich gesagt habe ich mich doch ziemlich auf diesen Wetti gefreut. Ich war so gespannt, was die vielen neue Talente zu schreiben habe, gerade bei diesem Thema, dass ich persönlich schon etwas schwierig, da so unglaublich vielseitig, fand. Leider sind nicht allzu viele Abgaben zustande gekommen, aber wenig sind sieben Stück ja auch nicht unbedingt.
    Was meine Bewertung angeht, werde ich in diesem Fall nicht allzu stark auf Rechtschreibung und überhaupt nicht auf Formatierungsfehler (falls es denn welche geben sollte, was ich mir vorstellen könnte, da dass glaube ich jedem Zweiten passiert, der das erste Mal eine Abgabe aus Word in eine Konversation an den Wettbewerbleiter kopiert) achten. Vielmehr möchte ich Idee und Umsetzung des Themas in den Vordergrund stellen. Wie es leider immer so ist, muss ich gerade bei den wenig zur Verfügung stehenden Punkten sicher an der ein oder anderen Stelle auch nach Gefühl gehen. Ich hoffe, niemand wird sich davon demotiviert fühlen. :(
    Jetzt geht es aber endlich los.


    [tab=Abgaben]
    [subtab=01 - Lost Chance]Mir war recht schnell klar, dass es sich bei dem Protagonisten an dieser Stelle um ein Absol handeln musste. Die Legenden, die sich um dieses Pokémon ranken, eignen sich sicher gut für eine Geschichte.
    Dem/Der Autor/in ist es wirklich wunderbar gelungen, sich in das missverstandene Pokémon hinein zu versetzen und seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Es ist ziemlich schwierig, einen inneren Monolog zu verfassen. Umso mehr hat mich dieser überzeugt. Die Gefühle, gerade die Zerrissenheit des Absols zwischen Wut, Hohn und Trauer, springen mich als Leser geradezu an und charakterisieren das Pokémon auf ihre Weise gelungen. Dennoch hat der/die Autor/in auch gut geschriebene Umgebungsbeschreibungen nicht außer acht gelassen und sie passend in die Gedankenwelt Absols integriert.
    Was mir aufgefallen ist, dass sich die Geschichte doch sehr an die bekannten Pokédexeinträge hält. In dieser Beziehung in diese Abgabe sicher sehr gelungen, leider ist dies aber auch mein größter Kritikpunkt. Mir persönlich hätte es, gerade beim Thema Fantasie, noch etwas besser gefallen, wenn die Geschichte etwas eigenständiger gewesen wäre.
    Die Umsetzung ist aber ohne Frage, bis auf ein paar kleine Rechtschreibfehler, die sich immer einschleichen, ganz wunderbar. Die Geschichte war sehr flüssig zu lesen und ein wunderbarer Einstieg in diesen Newcomer Wettbewerb.


    [subtab=02 - Der Preis der Liebe]
    Der/Die Autor/in greift hier auf ziemlich klassische Fantasiewesen zurück, die meiner Meinung nach aber viel zu selten Gehör finden. In diesem Zusammenhang möchte ich doch direkt schon einmal loben, dass auf das Leben in der Gemeinschaft der Zentauren eingegangen wurde. Ihr Zusammenleben erschien mir so durchaus vorstellbar und auch wenn viele Dinge, sicher auch aufgrund der Wortobergrenze, recht knapp gehalten worden sind wurde doch deutlich, wie problematisch Rachels Liebe zu Gero und ihre Ablehnung gegenüber Ranis sind. Ihre Verzweiflung darüber ist dementsprechend verständlich.
    Leider passiert in dieser Geschichte aber etwas viel. Wegen der Wortobergrenze musste dabei jeder Handlungsabschnitt recht kurz gehalten werden, was die Abgabe etwas gehetzt erscheinen lässt. Ein paar daraus resultierenden Handlungssprünge haben mich ab und an kurz im Lesefluss gebremst und ich musste mich erst wieder in der Handlung zurecht finden. Vermutlich war die Wortobergrenze auch der Hauptgrund, warum hier und da nicht etwas detaillierter auf Rachels Gefühle, z.B. ihre Liebe zu Gero, eingegangen werden könnte. Allerdings muss man dazu sagen, dass diese verdammten 1500 Wörter eigentlich für fast jeden immer ein Problem darstellen, denn es sind schon ziemlich wenig um so viel auszudrücken, wie man es meist möchte.
    Abgesehen von der gehetzt wirkenden Handlung, mochte ich vor allen Dingen den speziellen Charme, mit dem diese Geschichte besticht und von dem ich persönlich gar nicht genau sagen kann, woher er kommt. Eine weitere, sehr schöne Abgabe.


    [subtab=03 - Was ist deine Farbe?]
    Da muss ich doch direkt mal ein Kompliment für den Anfang aussprechen. Der/Die Autor/in hat hier wirklich sehr gut einen Gedankenstrom zu Papier gebracht hat, der den Horror und die Panik der Protagonistin in Szene setzt und auf den Leser überspringen lässt. Die Wahrnehmung ihrer Umgebung ist absolut bedrohlich, ihre Furcht vor dem drohenden Tod geradezu spürbar. Dementsprechend wirken auch ihre Gedanken: Gehetzt, ab und an nicht einmal zu Ende geführt oder unterbrochen. Das hat mich wirklich mitgerissen.
    Als die Protagonistin dann zu Max auf das Motorrad steigt, kommt es zu einem Bruch in der Handlung und auch des Gedankenstromes, der zumindest etwas ruhiger wird, obwohl die Geisterfrau kurz darauf eine wirklich grauenhafte Nachricht überbringt. In diesem Zusammenhang hat es mich etwas gewundert, dass anscheinend niemand so richtig sauer auf den Geist ist, der sie doch alle streng genommen ermordet hat. Natürlich saß der Schock über ihren Tod an sich sicher noch tief, dennoch hätte ich hier mit etwas mehr Wut gerechnet.
    So gut der Anfang auch war, so sehr hat mich leider die sehr lange Erklärung der Geisterfrau bezüglich der Seelenfarben aus der Geschichte heraus gerissen. Die Idee finde ich wirklich ganz, ganz wunderbar. Aber die Erklärung erschien mir für eine Kurzgeschichte viel zu lang und ausführlich. Dies und auch das Ende an sich trugen dazu bei, dass mir die Geschichte leider nicht in sich geschlossen und eher wie ein Prolog eines größeren Werkes erscheint.
    Dennoch möchte ich jetzt noch einmal die Idee an sich hervorheben. Die ist toll, hat Potential und ist interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine lange Geschichte dieser Art sich gut hier im FF Bereich machen würde. Vielleicht hast du, liebe/r Autor/in ja Lust, dieses Werk noch etwas weiter zu spinnen.


    [subtab=04 – Schattenmaler]
    Das Fandom dieses Werkes hat mich ein wenig an “de Blob“ erinnert. Ganz schön, da ich dieses Spiel schon immer recht niedlich fand.
    Besonders gut gelungen empfand ich in dieser Geschichte die kleinen Einschübe, die die Handlung immer mal wieder unterstrichen. Zum Beispiel das Referat Emils über Tintenfische. Aber auch der Anfang, in dem eine sehr schöne Beschreibung des Begriffes “Schatten“ zu lesen ist. Der schnelle Wechsel der Handlungsorte hebt den Höhepunkt der Geschichte, aber auch die bevorstehende Bedrohung durch die Schattenkreaturen, hervor, da sie das Tempo des Lesens gehörig anzieht. Auch das empfand ich als toll genutztes Mittel.
    Leider hat dieses Werk ein ähnliches Problem, wie Abgabe 2. Es gibt sehr viel Handlung, die in den wenigen Worten leider nicht allzu viel Platz findet. Hier kommen noch die vielen Charaktere hinzu, auf die leider nur wenig eingegangen werden konnte. So wirken manche Handlungen von ihnen etwas schwierig nachvollziehbar oder man kann sich, aufgrund fehlender Gefühlsbeschreibungen, nicht wirklich gut in sie hinein versetzten. Manche Figuren wirkten außerdem etwas belanglos, was mir vor allen Dingen auffiel als gesagt wurde, dass “Freund 1“ von Bronx Hammer getroffen wurde. So erscheint auch das Aufgeben Simons etwas plötzlich zu sein, auch wenn es die Macht Emils gut unterstreicht.
    Der letzte Abschnitt wies ein weiteres, schönes Stilmittel auf. Anscheinend hat Emil seine Kraft nicht verloren, die sich nun sogar in seinem Schatten zeigt. Ein gutes Ende das die Geschichte gelungen abrundet.


    [subtab=05 - Ein Dorf in Not]
    Einer meiner Mitbewohner mag Fire Emblem Awakening sehr gern, dabei habe ich es auch einmal angespielt. Leider nicht lang genug, um mich wirklich damit auszukennen aber zum Glück gibt der/die Autor/in in seiner Abgabe genug Informationen, was durchaus ein guter Schachzug ist wenn man sich eines Fandoms bedient.
    Der/Die Autor/in hat sich der schwierigen Herausforderung gestellt, viele handelnde Charaktere in ihre Kurzgeschichte einzubauen. Obwohl dies wirklich nicht einfach ist, hat sie jeder Figur einen Platz zugewiesen und ihre besonderen Fähigkeiten, wenn auch nur kurz, erklärt. Da ist es nicht verwunderlich, dass die sich ergänzenden Helden mit vereinten Kräften die Untoten besiegen und ein wenig fühlte ich mich in meine Kindheit zurück versetzt, in der ich wenn ich von derlei Schlachten las, oft mitgefiebert habe.
    Leider tritt aber auch hier wieder das Problem auf, das Abgabe 2 und 4 ebenfalls haben. Viel Handlung und viele Charaktere lassen kaum noch Platz für Details. So fehlt es mir leider an Beschreibungen. Gerade vom Aussehen der Fabelwesen oder von dem genauen Ablauf des Kampfes hätte ich gern etwas mehr gelesen. Wäre noch Platz für ein näheres Eingehen auf Emotionen gewesen, hätte dies die Charaktere zusätzlich vielleicht etwas interessanter gemacht.
    Gegen Ende finden sich dann aber doch noch ein paar mehr Gefühle. Die Intention der Helfer, das Heiligtum zu finden wird deutlich. Dies lässt sie noch stärker als Helden erscheinen, da sie trotz ihrer Suche sich die Zeit nahmen, den Dorfbewohnern zu helfen. Die Hoffnung des Protagonisten, seine neu gewonnen Gefährten vielleicht einmal wiederzusehen, wird ebenfalls deutlich und eignet sich gut, um die Geschichte abzuschließen und das Ende dennoch auf seine eigene Art offen zu lassen.


    [subtab=06 – Schatzwächter]
    Diese Abgabe hat mir wirklich sehr gut gefallen. Der/Die Autor/in scheint bereits etwas von ihrem/seinem Handwerk zu verstehen, denn die Beschreibungen sind wunderbar ausführlich und zeichnen ein real wirkendes Bild einer interessanten und durchaus glaubwürdigen Welt. Mir gefällt auch die Idee der Na'yewi an sich sehr. Dieses erdachte Volk weckt in mir doch gleich das typische Gefühl das ich immer empfinde, wenn ich eine klassische Geschichte des Genres Fantasy lese. Ihre Eigenschaften werden beschrieben, aber nicht zu ausführlich sondern so, dass ihre Beschreibung nicht zu viele Wörter kostet und sich außerdem noch wunderbar in die Handlung an sich einfügt, ohne den Leser kurzzeitig aus dieser herausreißen zu müssen. Sehr schön.
    Der/Die Autor/in scheint sich viele Gedanken um den Protagonisten gemacht zu haben und hat so auch an eine Sache gedacht, die sich schnell zum Logikfehler hätte entwickeln können: Das Verschmelzen der Gegenstände mit dem Körper Na'warus, wenn dieser seine Gestalt wechselt. Es ist gar nicht unbedingt selbstverständlich, an so etwas zu denken, denn Logikfehler schleichen sich schnell und gerne ein.
    Was dieser Abgabe möglicherweise ein wenig fehlt ist Spannung. Nur einmal kommt ein wenig davon auf, wenn der Händler des Laden Na'waru beinahe bei seinem Diebstahl, bzw. seinem Wiederbeschaffen, erwischt.
    Letztendlich braucht aber, vor allen Dingen bei Kurzgeschichten, nicht jedes Werk unbedingt ein Übermaß an Action. Technisch und auch inhaltlich hat mich diese Abgabe wirklich überzeugt.


    [subtab=07 - Fantastisches Kinderspiel]
    Schon kommen wir zur letzten Abgabe und, oh, ich schaue in meine Kristallkugel und sage: An dieser werden sich vermutlich die Geister der Voter scheiden. Ich tendiere dabei ganz doll zur positiven Seite.
    Ich mag diese Art von Geschichten einfach. Dieses total abgehobene, verrückte und dennoch auf seine bizarre Art Sinn Ergebende. Zu Beginn erscheint alles total verworren. Was bitte ist ein “Tochtervater“? Wie bitte reitet man auf einer einbeinigen Ziege? Und doch, schnell wird klar: Es ergibt Sinn. Diese Anspielungen sind herrlich und ich glaube kaum, dass ich alle erkenne. Die beiden “Verwandten“ (wie auch immer dieses Verwandtschaftsverhältnis nun genau aussehen mag) reisen zu den kreativen Köpfen der Menschheitsgeschichte und geben ihnen ihre Ideen ohne selbst so recht zu wissen zu scheinen, was denn eigentlich für welche. Der Grieche der auf einmal ebenfalls die Idee einer Pyramide bekommt – vermutlich Pythagoras. Der Autor, der eigentlich von netten Pinguinen schreiben möchte und sich letztendlich mit Tentakelmonstern herumschlagen muss – ich tippe mal auf Lovecraft. Eine schwarze Kugel, die nur Erwachsene bringen dürfen? - Es muss wohl auch erotische Literatur geben. Diese drei fielen mir direkt auf und ich musste wirklich lachen bei dieser Pythagoras-Sache xD Wortspiele gibt es auch noch: Ziegenstein : D
    Dabei weiß auch dieser kindische Streit zwischen Chantal und Kevin zu gefallen, die sich ständig wieder in die Quere kommen und so wirklich jung und geschwisterlich erscheinen besonders gegen Ende, als ihre offenbaren Eltern ein Machtwort sprechen.
    Allerdings hätte die Geschichte wohl kaum länger sein dürfen. Denn durch die vielen Handlungsabschnitte, Absätze und das gehörige Tempo ertappte ich mich immer wieder dabei, die Handlung zu überfliegen. Noch mehr und sie wäre wohl zu ermüdend geworden, gerade da sich das Grundprinzip stets wiederholt.
    Was ich an dieser Abgabe aber als besonders stark ansehe ist die Themenwahl. Denn die Fantasie selbst ist das Thema dieser Geschichte und trifft somit die Aufgabenstellung natürlich punktgenau.


    [tab=Punktevergabe]
    Ich hasse das. Es gibt zu wenig Punkte. Viiiiiel zu wenig Punkte. Ich hoffe wirklich, dass niemand traurig ist, der keine von mir bekommt. Es ist noch sehr viel Zeit bis zum Ende der Votezeit und dies ist nur meine persönliche Meinung. Ich mochte alle Geschichten und war überrascht von der meist doch recht hohen Qualität. Für einen Newcomer Wettbewerb war das Niveau wirklich ziemlich hoch. Dementsprechend kann jeder der Autoren, die ein Werk eingereicht haben, wirklich stolz auf sich sein.
    Jaja, man wartet auf die Punkte. Nun gut, hier sind sie:


    ID: 67941
    A3: 1
    A6: 2
    A7: 3


    1+2+3 = 6


    Ich möchte noch einmal kurz erläutern, wie ich zu dieser Verteilung kam. Abgabe 6 und 7 tun sich meiner Meinung nach in ihrer Qualität nicht viel und konnten mich vom Schreibstil am meisten überzeugen. Bei Nummer 7 mochte ich die Thematik und die Umsetzung einfach sehr gern, sodass der dritte Punkt rein subjektiv ist.
    Den letzten Punkt zu verteilen war wirklich ein Akt. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich könnte genauso gut auslosen -,- In der engeren Auswahl waren letztendlich Abgabe 1,2 und 3. 1 überzeugte durch diesen tollen, lebendigen Monolog, 2 durch seinen Charme und die klassische Fantasy, 3 durch den anfänglichen Gedankenstrom und die neue Idee. Diese war es letztendlich, warum ich mich für Abgabe 3 entschied. Aber für diese Entscheidung habe ich echt lange gebraucht.


    Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese sieben tollen Werke zu lesen und ich hoffe, ähnlich wie der Protagonist aus Abgabe 5, dass man von euch allen demnächst mal öfter etwas im FF Bereich liest. Das Talent ist ja offensichtlich da ;)

    Ich möchte auch mitmischen :) (Auch, wenn mir vermutlich mal wieder nichts für mein Wichtelkind einfällt xD)


    In meinem Profil steht schon ein wenig über mich. Aber eigentlich muss man sich nicht unbedingt die Mühe machen, da nachzuschauen, wenn man nicht möchte. Ich lasse mich auch sehr gerne von der Kreativität des mich Beschenkenden überraschen. Geschenke sind sowieso immer toll :smalleyes:

    [tabmenu][tab=Vorwort]Hallo zusammen ^^
    Da wären wir also, der letzte Wettbewerb dieser Saison neigt sich dem Ende zu und überzeugt zum Glück durch rege Teilnahme.
    Dass den Autoren so viel Freiheit gelassen wird, macht mich natürlich besonders neugierig darauf, was für Ideen sich diese einfallen lassen. Daher werde ich unter anderem die Idee berücksichtigen, wenn es um die Punktevergabe geht.
    Und da ich spät dran bin, fange ich jetzt doch einfach mal direkt an.
    [tab=Abgaben]
    Abgabe 1 – Regen im Meer
    Das ist unglaublich niedlich. Gleich bei der ersten Abgabe überzeugen mich die Idee und auch die Umsetzung. Der Fisch tritt mit jugendlicher Leichtigkeit, fast schon scheinbarer Naivität, auf, die möglicherweise auch mit der Verzweiflung der Einsamkeit einhergeht. Besonders hat mir gefallen, wie oft darauf hingewiesen wurde, dass er sich selbst, als Individuum, als wenig erwähnenswert empfindet. Das passt äußerst gut zu einem Schwarmfisch. Dennoch wird er von dem Leser definitiv als Individuum wahrgenommen. Irgendwie hat das dazu geführt, dass mir das erzählende Ich sehr sympathisch wurde.
    Etwas schade fand ich allerdings die zentrale Unterhaltung bzw. Handlung mit dem anderen Fisch. Es fiel mir etwas schwer nachzuvollziehen, warum der Protagonist so handelt, wie er es tut. Im Allgemeinen war dies mir persönlich etwas zu kitschig.
    Dennoch mochte ich diese Geschichte ziemlich gern, da mir ihr Charme ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert hat.


    Abgabe 2 – Rache
    Es geht gleich mit einer Abgabe weiter, die mir vor allen Dingen sprachlich sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil erschien mir sehr flüssig. Wortwahl, rhetorische Mittel und Aufbau der Geschichte überzeugen. Außerdem finde ich es gut, dass das Pokémonfandom eingebaut wurde. Dabei wird auch Bezug auf die Mega-Entwicklung genommen und auch wenn ich persönlich kein Riesenfan dieser Neuerung bin, so erscheint es mir doch äußerst sinnig, dass ein Megareif als kostbares Stück auch Räubr anlockt. In diesem Fall spielt natürlich auch eine persönliche Fehde eine große Rolle.
    Leider liegt hier eines meiner Probleme. Denn der eifersüchtige, enttäuschte Ex-Freund ist leider überhaupt kein neues Motiv. An dieser Stelle fügt er sich zwar gut in die Geschichte ein, dennoch hätte mir persönlich eine andere Person besser gefallen. Ziemlich gestört haben mich gegen Ende aber auch die, mir etwas überzogen erscheinenden, Beschreibungen des Wahnsinns des Täters. Er scheint so überabgedreht, mit seinen rollenden Augen und dem Geifer, der aus seinem Maul tropft, dass ich unwillkürlich ein wenig grinsen musste. Es erschien mir in dieser Extreme einfach etwas unfreiwillig komisch.
    Ohne Zweifel ist dies aber eine wirklich gelungene Abgabe.


    Abgabe 3 – Entfesselt
    Wunderbare Umgebungsbeschreibungen zieren dieses Werk. Wirklich, ich konnte die Welt geradezu vor mir sehen. Vor allen Dingen das Skelabra, das seichte lilafarbene Leuchten. Im Allgemeinen lies sich diese Abgabe sehr flüssig lesen und konnte mich schnell in ihren Bann ziehen. Dazu trugen auch die schön gewählten Namen der Pokémon, die enge Beziehung zwischen Pokémon und Trainer und der Charakter letzteres bei.
    Im zweiten Teil der Geschichte kommt es dann zu einem Bruch in der Handlung, der mir leider nicht ganz so gut gefallen hat. Alles wird plötzlich sehr mysteriös und ich glaube, ich stehe auf dem Schlauch, da ich nicht wirklich dahinter komme, auf was der/die Autor/in anspielt. (Irgendwie muss ich bei der seltsamen angreifenden Kreatur allerdings immer an ein Deponitox denken). Dennoch gefiel mir der im Zentrum stehende Kampf, der wieder durch gelungene Beschreibungen glänzt. Auch die Übernahme des Trikephalo und der verzweifelten Kampf des Trainers gegen und zugleich um sein eigenes Pokémon war ziemlich lesenwert.


    Abgabe 5 – Ihr Name war Halla und sie wollte die Welt
    Diese Geschichte finde ich wirklich sehr toll. Eigentlich passiert nicht viel, dennoch hat sie einen herrlichen Charme und glänzt durch die, meiner Meinung nach, wirklich grandiose Idee. Wie so oft ist diese eigentlich recht simpel. Vor allen Dingen aber ist sie wunderbar umgesetzt. Der Regenbogen ist ein wirklich schönes Symbol für ein Wunder der Welt. Endlich ist einmal nicht Stärke oder militärische Intelligenz das Mittel zur absoluten Macht, sondern das Finden aller Wunder. Eine wirklich wunderbare Idee.
    Hinzu kommt, dass der Dialog sehr gelungen ist. Ich persönlich finde es immer sehr schwierig, einen glaubwürdigen Dialog zu schreiben. Hier wirkt er so ungezwungen und das, obwohl die beiden Sprechenden so komplett unterschiedlich sind und Helena selbst nur sehr wenige Worte verliert. Die Informationen über die Welt, die in dem Gespräch eingestreut sind, erscheinen nicht so, als wären sie nur für den Leser niedergeschrieben worden, sondern wirken natürlich.
    Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sich die Handlung an manchen Stellen doch etwas zu ziehen schien. Das konnte meine Freude beim Lesen allerdings kaum mindern.


    Abgabe 8 – Perle
    Eigentlich kann ich immer wenig mit Geschichten über Seefahrer, Treibgutsammler und Menschen mit ähnlichen Berufen anfangen. Das liegt wohl vor allen Dingen daran, dass mich die Thematiken solcher Geschichten meist nicht interessieren. Aber dieses Werk hat mir gefallen. Gerald wirkt als Figur sehr glaubwürdig, genauso wie seine Tiere, die keine ungewöhnlich große Rolle einnehmen und doch stark unterstreichen, wie wichtig sie sind um ihn nicht gänzlich in Einsamkeit versinken zu lassen. Auch das Stilmittel des Mädchens als Perle erscheint mir als äußerst geschickt gewählt. Denn für Gerald wird sie sicher der größte Schatz sein, den er jemals finden könnte.
    Das Auftauchen des offenbar nicht Gutes im Schilde führenden Mannes markiert den Wendepunkt der Geschichte. Leider hat mich der schnelle Wechsel der Gefühle Geralds an dieser Stelle nicht wirklich überzeugen können. Es erscheint eher unglaubwürdig, dass er in der einen Sekunden daran denkt wie schrecklich es für die Eltern sein muss, ihre Tochter zu vermissen (auch wenn der Mann sicherlich nicht die Intention besitzt, sie zurückzubringen) und gleich im nächsten zur Axt greift. Ein Mord geht ja nun auch nicht so leicht von der Hand.
    Aber selbst wenn mir das Ende nicht ganz so gut gefallen hat, konnte mich der Rest des Werkes doch überzeugen.


    Abgabe 10 – Das Ende
    Auch hier ist es ein weiteres Mal die Umsetzung der Idee, die mir die Geschichte sympathisch macht. Der/Die Autor/in zeichnet in so wenigen Worten eine Welt, die ich als Leser gerne näher ergründen würde. Besonders das politische System macht neugierig, auch wenn man von dem Modell einer Terrorherrschaft, die nur gegenüber Rebellen ihr wahres Gesicht zeigt, schon ab und an in anderen Werken gelesen hat.
    In diesem Zusammenhang finde ich den inneren Monolog des erzählenden Ichs als vollkommen glaubwürdig. Zwar will sie rebellieren, aber ihr Leben nicht riskieren und so sehr ihr das System auch zu missfallen scheint, so sorgt ihre Erziehung doch dafür, dass sie etwas Stolz im Angesicht ihres baldigen Erwachsenseins verspürt. Das finde ich realistisch und es hebt sich angenehm von dem recht eindimensionalen Heldentum ab, von dem man doch oft liest. Die Frage, warum sie scheinbar zum Tode verurteilt wurde, bleibt offen. Vielleicht verfügten die Herrscher über eine solch große Macht, dass sie selbst ihre rebellischen Gedanken erkennen konnten?
    Nun geht die Geschichte an dieser Stelle noch ein wenig weiter. Die Erwähnung der Flucht der Protagonistin sorgt bei mir aber leider dafür, dass ich noch weniger das Gefühl habe, dass die Handlung ineinander geschlossen ist. Vielmehr erscheint die Kurzgeschichte nun wie ein Prolog.


    16 – Die Träne im Gesicht eines Roboters
    Zuletzt möchte ich noch etwas zu dieser Abgabe sagen. Die Art, wie der /die Autor/in die Entstehung der Freundschaft beschreibt erscheint mir logisch und ist schön zu lesen, auch wenn die Handlung etwas schwerfällig in Gang kommt. Im Allgemeinen ist die Geschichte emotional aber zugleich realistisch und verschließt somit auch nicht die Augen vor der allmählichen Auflösung der zuvor so tiefen Freundschaft durch kleinere Streitereien oder schlichtweg die seltener werdenden Treffen. Das Mittel des Bildes, das die Mädchen, deren Charakterzüge nur kurz angesprochen werden, weiter charakterisiert, steht wohl sogleich für Freundschaft und Verlust dieser.
    Leider fand ich es sehr schade, dass der/die Autor/in zuletzt zu einem solch radikalen Mittel wie Selbstmord griff, um die Freundschaft endgültig als verloren zu zeigen. Auch wenn so etwas natürlich leider passiert, wirkt es doch weniger glaubwürdig als der Rest der Handlung. Ein schlichtes “Aus-den-Augen-verlieren“ hätte mir persönlich etwas besser gefallen.


    [tab=Punkte]
    Damit wäre für mich dann wohl auch dieser letzte Wettbewerb beendet. Wie so viele vor mir schon erwähnt haben waren wirklich alle Geschichten durchweg auf einem sehr hohen Niveau und oftmals war es letztlich nur mein eigener Geschmack, der über die Punkte entschieden hat. An sich haben mir alle Abgaben gefallen, nur musste ich mich leider irgendwie entscheiden : (


    ID: 67941
    A1: 1
    A2: 2
    A3: 3
    A5: 3
    A8: 1
    A10: 1
    A16: 1


    1+2+3+3+1+1+1 = 3+6+3 = 12

    Willkommen an Bo(a)rd :)
    Ich mag die Piraten auch ganz gerne, auch wenn die letzten Wahlplakate zugegebermaßen echt nicht gerade vorteilhaft waren.
    Wenn du gerne liest und schreibst, sieht man sich vielleicht mal im Fanfiction Bereich :D

    Kapitel 1


    Ein ungewolltes Geschenk



    In Einall lag eine Veränderung in der Luft. Keine außergewöhnliche, es handelte sich dabei lediglich um den alljährlichen Wechsel der Jahreszeiten. Die Sonne zog sich an diesem Tag ungewohnt früh zurück und tauchte das abgelegene Eventura City in ein zauberhaftes Dämmerlicht. Ein kräftiger Windstoß fuhr durch die zu dieser Tageszeit noch belebten Straßen und zerrte an den Blättern der zahlreichen Bäume, die die Stadt umgaben. Einige lösten sich, alt geworden und zu schwach, um sich noch länger halten zu können, obwohl sie eigentlich noch recht frisch aussahen, auch wenn das Grün ihrer Haut allmählich zu verblassen schien. Hilflos wirbelten sie in den Fängen der Winde um ihre eigene Achse und entfernten sich immer weiter von den Bäumen, die ihre Heimat gewesen waren, bis der Wind urplötzlich das Interesse an den alten Blättern verlor und sie fallen ließ wie ein Spielzeug, das nicht länger benötigt wurde. Spielerisch fegte er sie noch ein wenig durch die Gassen der Stadt oder die Treppen hinauf, die zu der nahegelegenen Aussichtsplattform führten. Letztendlich jedoch blieben die Blätter reglos liegen, erschöpft aber auch glücklich, dass der Wind ihnen eine Verschnaufpause gönnte. Der Herbst hielt Einzug und forderte seinen alljährlichen Tribut. Rücksichtslos begann er damit, aus der Welt ein farbenfrohes Kunstwerk zu machen, das der Winter später doch wieder mit tödlicher Präzision in eine weiße, leere Leinwand verwandeln würde.
    In Eventura City nahm man dies, teils mit leichter Schwermut, zur Kenntnis und trug luftige Jacken, anstatt sich allein auf knappe Shirts zu verlassen. So hatte sich auch die aufgeweckte Frau, die schnell durch die Straßen lief, einen Mantel übergeworfen bevor sie aus dem Haus gegangen war. Nun war sie bereits wieder auf den Rückweg, ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht, während sie der Stimme einer alten Bekannten am Telefon lauschte. Sie brachte gute Nachrichten, die das Herz der Mutter höher schlagen ließen. Denn in diesem Augenblick wurde ihr verkündet, dass ihr Sohn erwachsen werden würde.


    Vidar saß träumerisch auf seinem Bett und genoss das Nichtstun. Es lag nicht daran, dass er faul war. Viel mehr war es so, dass der recht scheue Junge gerne seinen Gedanken lauschte, was sich meist schwierig gestaltete, da er mit seiner Mutter in einem ziemlich kleinen Haus lebte. Die geräumige Wohnküche grenzte direkt an das Schlafzimmer an, in dem er sich zu dieser Zeit befand. Mehr hatte sein Zuhause kaum zu bieten. Dennoch fühlte er sich wohl. Seine Mutter hatte viel Zeit damit verbracht, die Wohnung einzurichten. Dementsprechend geschmackvoll fiel die Einrichtung aus, obwohl sie recht simpel erschien. Vasen mit gesunden wachsenden Pflanzen standen auf jeder Fensterbank, der Bücherschrank war gefüllt mit bunten Romanen und Gemälde von Einall, die die Liebe seiner Mutter zu dieser Region bezeugten, hingen an den Wänden. An dem hölzernen Tisch, der sich im Wohnzimmer befand, standen stets mehr Stühle als eigentlich nötig, so als erwarte man immerzu Besuch. Vidar mochte diese einladende Art seiner Mutter, die sich über scheinbar jeden Menschen freute, der ihr begegnete. Er hatte eine sehr gute Beziehung zu ihr, sodass ihm die Enge trotz seines Alters meist nicht störte auch wenn Vidar manchmal das ungute Gefühl überkam, dass sie wünschte er würde seine eigenen Wege gehen.
    »Vidar! Ich bin wieder zu Hause! «
    Vidar setzte sich auf, als er den Ruf seiner Mutter hörte und trat in den Flur, um sie zu begrüßen. Etwas überrascht bemerkte er den freudestrahlenden Ausdruck auf ihrem Gesicht und die Aufregung in ihrer Stimme als Worte aus ihr heraus sprudelten, bevor er selbst auch nur ein “Hallo“ hervor bringen konnte.
    »Kennst du Prof. Esche? Sie ist eine Pokémon-Wissenschaftlerin und ich kenne sie schon ewig! Ich habe mich vorher endlich mal wieder mit ihr unterhalten. Das kommt jetzt ein wenig plötzlich, Vidar aber«, etwas unentschlossen zögerte sie und fuhr nur zaghaft fort, »möchtest du einen Pokémon-Partner?«
    Vidar versuchte, sich die Aufregung nicht anmerken zu lassen, die ihn bei diesen Worten übermannte. Er hatte gewusst, dass seine Mutter ihn eines Tages fragen würde. Aber irgendwo hatte er gehofft, dass es nie dazu kommen würde. Das er eine Ausbildung beginnen würde, anstatt die Trainerlaufbahn einschlagen zu müssen. Sein Herz raste in seiner Brust und er wagte nicht, seiner Mutter in die glänzenden Augen zu sehen, als er vorsichtig den Kopf schüttelte.
    »Das überrascht mich jetzt doch etwas …«, sagte sie nach kurzem Schweigen.
    Vidar konnte die Enttäuschung in ihrer Stimme hören. Er erinnerte sich an den Pokémonkampf, der vor einigen Tagen im Fernsehen ausgestrahlt worden war und an das erschöpfte Keuchen des besiegten Branawarz, als es von seinem Gegner in die Knie gezwungen worden war. An sich gefiel ihm die Vorstellung, ein Pokémon zur Seite zu haben sehr. Aber vor den anstehenden Kämpfen grauste ihm. Doch wog die Last, seine Mutter zu enttäuschen noch schwerer.
    »Doch schon, aber … «, begann er und wurde direkt wieder überschwänglich unterbrochen.
    » Sehr schön! Das hätten wir also schon mal geklärt! Und sag, weißt du, was ein Pokédex ist?«
    Er nickte. Jedes Kind wusste, was ein Pokédex war. Seine Mutter ließ es sich dennoch nicht nehmen, ihn ein weiteres Mal über dieses automatische Lexikon aufzuklären, dass die Daten eines jeden Pokémon zu speichern vermochte, denen der Träger eines solchen Dexes begegnete.
    »Und noch eine Frage! Möchtest du einen Pokédex?«
    Vidar wusste, worauf dies hinaus lief. Vielleicht wurde es ja wirklich Zeit, das Haus zu verlassen. Vielleicht war es wirklich zu klein geworden für zwei Personen. Und vielleicht konnte er vorgeben, eine klassische Trainerlaufbahn einzuschlagen, während er in Wahrheit in einer der Nachbarstädten nach einer bodenständigen Ausbildung Ausschau hielt. Er kannte sich gut genug um zu wissen, dass er eine mühselige Diskussion mit seiner Mutter so oder so verlieren würde. Also zwang er sich ein taktisches Lächeln auf die Lippen und strahlte sie an, so gut es ihm möglich war.
    »Sehr gerne, Mama!«
    » Damit steht fest, was du tun musst!«, lachend klopfte sie ihm auf die Schulter. »Ein Mädchen namens Bell ist bereits hier, um dich zu treffen! Sie ist Professor Esches Assistentin. Du erkennst sie an ihrer großen Mütze! Von ihr bekommst du deinen Pokémon-Partner und einen Pokédex!«
    Vidar hatte schon viel von Professor Esche gehört. Nicht nur, weil seine Mutter sie persönlich kannte. Es war schlichtweg nicht möglich, den Namen dieser Frau nicht zu kennen. Sie wurde als absolute Koryphäe in dem Gebiet der Pokémonforschung gefeiert, einer Domäne, die eigentlich den Männern vorbehalten zu sein schien. Aber dass sie eine Assistentin hatte, war ihm nicht bewusst gewesen.
    »Oh, bevor ich es vergesse«, unterbrach seine Mutter ein weiteres Mal seine Gedanken, »Dein Viso-Caster ist in deiner Tasche, nicht wahr?«
    Vidar seufzte. Er hatte seine Tasche noch nicht einmal gepackt. Der Viso-Caster lag auf dem Nachttisch im Schlafzimmer, wie er es immer tat. Er wandte sich kurzzeitig von seiner Mutter ab um das mobile Gerät zu holen und hielt es ihr dann demonstrativ vor die Nase.
    »Mama, du überrumpelst mich total und erwartest dann, dass ich bereits meine Sachen zusammen gepackt habe?«, fragte er, etwas vorwurfsvoll, während er nach seiner Umhängetasche suchte.
    Seine Mutter lachte unbekümmert.
    »Tut mir Leid, Schatz, aber ich bin so aufgeregt. Und dabei geht es nicht einmal um mich, sondern um dich.«, sie schob ihren perplexen Sohn in Richtung Tür, wo er zu seinem Glück endlich seine Tasche fand »Nun geh schon, bevor ich dich noch länger aufhalte. Die arme Bell wartet sicher schon auf dich«
    Ein paar Augenblicke später fand sich Vidar in der Kälte des nahenden Herbstes wieder. Die Sonne war inzwischen fast vollkommen hinter dem Horizont verschwunden und die nun leuchtenden Straßenlaternen strahlten mit ihr um die Wette. Noch immer konnte er nicht fassen, was in den letzten fünf Minuten geschehen war. Sein ganzes Leben: Auf den Kopf gestellt. Er spürte, wie ein Funken Wut in ihm aufglomm. Von wegen, es ging um ihn! Im Endeffekt ging es doch nur um seine Mutter, die ihn schon immer als Trainer sehen wollte. Aber da hatte sie sich geschnitten! Er würde den Weg gehen, den er für sich vorgesehen hatte und darin waren keine Pokémonkämpfe geplant.
    Frustriert stapfte er auf die Straße, auf die der Wind einzelne Blätter geweht hatte. Vidar musste die Händen in den Hosentaschen vergraben, damit ihm nicht fröstelte. Wo sollte er überhaupt nach dieser dubiosen Bell suchen? Seine Mutter hätte ihre alte Professoren-Freundin doch zumindest fragen können, wo ihre Assistentin sich denn versteckt hielt. Aber an so etwas dachte sie natürlich nicht. Sie dachte nie an so etwas.
    Als Vidar, schmollend in Gedanken versunken, um die Straßenecke bog, stieß er beinahe mit zwei anderen Kindern zusammen.
    »Hallo, Vidar!«, begrüßte ihn der ältere der beiden.
    »Hi, Hödur«
    Vidar bemühte sich, nicht allzu niedergeschlagen zu klingen auch wenn er kaum Hoffnung hatte, dass ihm dies gelang. Doch Hödur war ein immerzu aufgedrehter, etwas ungeduldiger Junge der sich benahm, als befinde er sich auf einer lebenslangen Flucht. So bemerkte er die Unruhe seines Gegenübers nicht und seine kleine Schwester, die Vidar freudig lächeln begrüßte, war noch zu jung um ein solch feines Gespür für Emotionen ausgebildet zu haben. Es gab nicht allzu viele Kinder in Eventura City, vor allen Dingen nicht in Vidars unmittelbarer Nachbarschaft, und so hatte er durchaus öfter mit den beiden zu tun. Gerade Hödur kannte er schon viele Jahre, immerhin waren die beiden zusammen aufgewachsen. Trotzdem war ihre Freundschaft, wenn man sie denn so bezeichnen wollte, immer etwas brüchig erschienen und mit dem Eintritt der Pubertät hatte Hödur sein gesundes Maß an Selbstvertrauen genutzt, um eine jugendliche Rivalität gegen Vidar auszubilden. Doch selbst wenn sein unfreiwillig dazu ernannter Rivale Interesse an den kleinen Machtkämpfchen gezeigt hätte, so hatten sie beiden Jungen doch nie wirklich etwas gehabt, in dem sie sich miteinander hätten messen können. Im Laufe der Zeit war Hödur unruhig geworden. Nach einer Herausforderung lechzend hatte er Vidar immer wieder dazu angetrieben, sich doch ein Pokémon zuzulegen. Sein eigener Pokémonpartner begleitete ihn schon seit Langem, doch aus Mangel an Gegnern war er nie wirklich stärker geworden. So hatte sich Vidar schließlich immer weiter von Hödur distanziert und sich noch weiter in sein imaginäres Schneckenhaus zurück gezogen. Doch selbst dort erreichte ihn sein Kindheitsfreund dann und wann. Dies war so ein Augenblick und wie immer begann er mit derselben Frage, die inzwischen schon so oft gestellt worden war, dass sie beinahe rhetorisch klang.
    »Hast du jetzt endlich ein Pokémon?«
    Einen Moment lang zögerte Vidar, ob er Hödur die “guten“ Neuigkeiten überbringen sollte. Letztendlich würde er es sowieso erfahren und ihn dann womöglich eines Tages aus dem Nichts mit einem Pokémonkampf überraschen. Lieber begab sich Vidar freiwillig in die Höhle des Löwen, als hinterrücks in seine Krallen zu geraten.
    »Noch nicht«, begann er zögerlich, »Aber ich bin gerade auf der Suche nach einem Mädchen namens Bell. Sie soll wohl Professor Esches Assistentin sein und mein erstes Pokémon dabei haben«, möglichst beiläufig zuckte er mit den Schultern, »Auf jeden Fall habe ich keine Ahnung, wer sie überhaupt ist. Ihr habt nicht zufällig ein Mädchen mit einem großen, grünen Hut gesehen, oder?«
    Er hatte kaum geendet, da blitzte eine aufgeregte Vorfreude in Hödurs Augen auf, die Vidar ein wenig Sorge machte.
    »Wenn du ein Pokémon bekommst, musst du ganz lieb zu ihm sein!« kreischte Hödurs Schwester entzückt.
    Ihr großer Bruder nickte zustimmend.
    »Genau …«, er klang plötzlich etwas nachdenklich, doch seine Stimme schwoll so schnell wieder an dass Vidar glaubte, er habe es sich nur eingebildet. » Alles klar! Dann wollen wir mal dein Pokémon abholen gehen!«
    Ungeduldig schob er den überrumpelten Vidar vorwärts und warf nur einen kurzen Blick zurück, um seiner Schwester zuzurufen, dass sie nach Hause gehen sollte. Anders als viele andere Kinder ihres Alters, bekundete sie ihrem Bruder nickend ihr Einverständnis und lief winkend in die entgegen gesetzter Richtung davon.
    »Hey! Was soll denn das?«, Vidar war es inzwischen gelungen, Hödur abzuwimmeln. »Ich kann sehr gut selber laufen«
    Sein Kindheitsfreund hob beschwichtigend die Arme.
    »Tut mir Leid, Vidar. Aber ich habe noch einiges vor und dafür brauche ich nicht nur meinen Partner«, seine Hand fuhr kurz an den rot weißen Pokéball, der an seinem Gürtel befestigt war, »sondern auch einen menschlichen Kameraden. Und damit meine ich dich!«
    Vidar schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß doch nicht einmal, was du überhaupt von mir willst«, sagte er, wohl etwas zu leise, denn Hödur ging gar nicht auf ihn ein, sondern lief stur weiter.
    »Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, ein Pokémon zu bekommen. Glaub mir, sobald du deines hast wirst du sofort auf Reisen gehen können«, er warf einen Blick zurück und lächelte Vidar an. »Nun trödle doch nicht so! Suchen wir diese Bell!«
    Seufzend ergab sich Vidar seinem Schicksal. Anders als sein selbst ernannter Rivale hastete er allerdings nicht ungeduldig über den Asphalt, sondern trottete unmotiviert vor sich hin und ignorierte die anderen Passanten, die die beiden Jungs nach dem Grund ihrer (oder besser gesagt; auf Hödurs) Aufregung fragten. Er wünschte, sie würden diese Bell endlich finden, damit diese Farce möglichst schnell vorbei war. Den Gedanken, dass der wirkliche Stress mit dem Erhalt seines Pokémon erst wirklich beginnen würde, wollte er nicht zulassen.
    »Wo könnten wir noch suchen?«, Hödur sinnierte vor sich hin, also machte sich Vidar erst gar nicht die Mühe, zu antworten. »Im Pokémoncenter müssen wir erst gar nicht nachschauen, da war ich gerade erst. Kein Mädchen mit grüner Mütze weit und breit. Die Trainerschule fällt auch weg, also wo könnten wir als nächstes nachsehen?«
    Selbstverständlich war die Trainerschule keine Option. Immerhin war sie noch gar nicht eröffnet worden. Seit einigen Monaten wartete Eventura City nun schon auf einen Arenaleiter der sich dazu bereit erklärte, die Schule zu führen und zugleich dort eine Arena einzurichten. Das Ziel dahinter war, die Einnahmen der Stadt durch Tourismus zu vervielfachen. Eventura war zwar am Fuße eines hohen Berges gelegen, an dem ein geschäftstüchtiger Mann irgendwann eine Aussichtsplattform errichtet hatte um Menschen anzulocken, die den traumhaften Ausblick auf die gesamte Einall Region genießen wollten, doch lag die Stadt dennoch zu abgelegen und viele Touristen verbrachten ihre freien Tage lieber in Stratos oder Rayono City. Aber wenn ein Fremder in Eventura landete, dann zumeist wegen der Aussichtsplattform.
    »Ich glaube, ich weiß, wo sie sein könnte« sagte Vidar zaghaft.
    Sofort hatte er Hödurs Aufmerksamkeit.
    »Wo denn? Auf Route 19? Da hatte ich auch schon drüber nachgedacht. Wenn wir sie nicht bald finden, werde ich mich dort umsehen. Schließlich habe ich meinen Partner dabei«
    »Eigentlich hatte ich an die Aussichtsplattform gedacht«
    Hödur schien fast schon peinlich berührt.
    »Also wirklich, dass ich daran nicht schon früher gedacht habe. Die Aussichtsplattform ist wohl der bekannteste Platz in Eventura City. Diese Bell ist also bestimmt dort oben und genießt die fantastische Aussicht!«, er lachte auf. »Naja, dann sollten wir jetzt nicht mehr trödeln. Komm, Vidar, sehen wir nach!«
    Er stürmte voraus, ein Stück weit aus der Stadt hinaus wo eine in den Stein des Berges gehauene Treppe, bestehend aus gefühlten tausend Stufen, in die Höhe ragte. Vidar hätte sich lieber in den Wald zurück gezogen, anstatt den anstrengenden Aufstieg zu wagen doch Hödurs Haltung ließ keinen Zweifel daran, dass er seinen Freund wenn nötig eigenhändig zur Aufsichtplattform hinauf tragen würde.
    »Nun komm schon, Vidar!«, brüllte er, da er bereits auf dem ersten Treppenabsatz angekommen war. »Ich habe auf jeden Fall recht. Bell muss hier oben sein. Hol dir endlich dein Pokémon ab!«


    Der Aufstieg war weniger anstrengend, als er auf den ersten Blick wirken mochte. Nicht tausend Schritte trennten die beiden Jungen von der Aussichtsplattform, sondern lediglich ein paar dutzend. Es war eher seine schlechte Stimmung und ein langsam wachsendes Gefühl von Furcht, die Vidars Beine schwer werden ließen. Je näher er dem Ende der Treppe kam, desto niedergeschlagener fühlte er sich. Während andere Kinder schon in den jüngsten Jahren dem Tag entgegenfieberten, an dem sie ihr erstes Pokémon erhielten, hatte er sich immer vor diesem Moment gefürchtet. Er fürchtete die Kämpfe, die eine Reise als Trainer mit sich brachte und die Reise selbst. Er fürchtete, abzustumpfen und den Schrecken von Gewalt nicht länger erkennen zu können, wenn er seine Partner ständig in irgendwelche sinnlosen Kämpfe schickte. Er fürchtete, dass kein Pokémon ihm je gehorchen würde und er irgendwann schwer verletzt auf irgendeiner Route enden würde. Er verstand nicht, wie man den Mut aufbringen konnte, sich all dem zu stellen. Vor allen Dingen verstand er nicht, wie man sich darauf auch noch freuen konnte. Er würde sich dem nicht stellen. Er würde auf direkten Weg in die nächste Stadt laufen und einen vernünftigen Job finden. Vielleicht konnte er das alles vor seiner Mutter verbergen und es ihr irgendwann beichten, wenn er den Mut dazu fand. In diesem Moment, mit dem aufgedrehten Hödur in seinem Rücken der ihm auf dem letzten Treppenabsatz dazu animiert hatte, allein weiterzugehen, konnte er dieser Situation nicht aus dem Weg gehen. Aber das war ihm ja schon zuvor bewusst gewesen.
    Als Vidar die Aussichtsplattform betrat, erreichten nur noch sehr wenige Sonnenstrahlen die Erde. Dennoch war der Ausblick atemberaubend. Vor ihm lag die gesamte Einall Region, die Bäume in der Ferne klein wie Ameisen, die schneebedeckten Berge griffen nach den Wolken. Ein großer See schien nicht mehr zu sein, als ein kleiner Teich. An diesem Ort konnte ein Mensch auf zweierlei Arten empfinden: Er konnte sich groß fühlen wie ein König, oder gar wie ein Gott, der auf sein Reich hinab blickt und dabei in völliger Klarheit erkennt, wie perfekt es doch ist. Oder aber, er konnte sich klein und unbedeutend vorkommen, nur ein nicht zu Ende gedachter Gedanke in dem Bewusstsein der Natur. So unterschiedlich diese beiden Gefühle auch zu sein schienen, so weckten sie doch meist ein und denselben Wunsch in den Menschen: Den Wunsch, diese wunderschöne Region zu bereisen, jeden Winkel von ihr zu erforschen, neue Orte kennen zu lernen und unterzugehen in den Weiten der Natur. Auch Vidar konnte sich dem nicht verwehren, auch wenn seine Furcht noch schwerer wog, als die Faszination Einalls. Ganz anders als das Mädchen, das ihm den Rücken gewandt hatte und wie hypnotisiert in die Ferne sah.
    »Ist das schön!« seufzte sie.
    Dann schien sie die Anwesenheit Vidars zu bemerken und wandte sich um.
    »Oh, hallo«, begrüßte sie ihn ohne jede Spur von Misstrauen, das man normalerweise Fremden gegenüber zu hegen pflegt. »Hast du dir schon einmal diesen Ausblick angesehen?«
    Vidar nickte, während er immer wieder auf die große, grüne Mütze des Mädchens schielte. Eine weiße Schleife zierte die auffällige Kopfbedeckung. Kein Zweifel, die Frau musste Bell sein, auch wenn er sie sich gänzlich anders vorgestellt hatte. Er hatte mit einer Assistentin gerechnet, die auch wie eine solche aussah, weiße Kleidung tragend und eher streng wirkend. Doch Bell war jung und ihre Kleidungsstücke strahlten, eine Farbe heller, als die andere. Die orange Jacke, die sie trug war dem kühler werdenden Wetter angemessen, aber biss sich ein wenig mit der grünen Hose, die nur knapp über ihre Knie reichte. Bell wirkte viel jünger, als Vidar gedacht hätte und nur die rote Brille, die sie trug, kam seiner Vorstellung einer klassischen Assistentin zumindest ein wenig nah. Obwohl sie jung erschien, hatte Vidar doch das Gefühl eine gestandene, selbstbewusste Frau vor sich zu haben, die ihren Platz im Leben vor langer Zeit gefunden hatte.
    »Ich wohne hier«, beantwortete Vidar Bells Frage endlich, wenn auch etwas unbeholfen, weil ihm das Schweigen langsam peinlich wurde.
    »Wirklich? Das ist ja prima!«, das Mädchen lächelte noch immer. »Ich suche nämlich jemanden. Kennst du zufällig einen gewissen “Vidar“?«
    Jetzt gab es wohl keinen Zweifel mehr, dass es sich tatsächlich um die Assistentin Professor Esches handelte. Nur schwer konnte sich Vidar dazu überwinden, sich ihr vorzustellen.
    »Ich bin Vidar«
    »Oh, wirklich?«, Bell schien entzückt und umfasste seine Hände. »Ich bin Bell. Schön dich kennenzulernen. Professor Esche schickt mich, um dich zu fragen ob du uns dabei helfen willst, den Pokédex zu vervollständigen«, ein gewichtiges Schweigen lag für kurze Zeit in der Luft. »Würdest du uns helfen?«
    Vidar nickte wie fremdgesteuert. Doch Bell schien seine Unsicherheit vor lauter Erleichterung nicht zu bemerken.
    »Das ist ja großartig! Dankeschön!«
    Vidar zuckte mit den Schultern: »Naja, das ist eine einmalige Gelegenheit, nicht wahr? Da könnte ich doch gar nicht Nein sagen«
    »Es freut mich, dass du das so siehst«, strahlend wühlte Bell in ihrer grünen Umhängetasche und zerrte eine kleine Box hervor. Gehorsam öffnete sie sich auf Knopfdruck und gab den Blick auf drei nebeneinander liegende Pokébälle frei. »Hier, bitte. Eines davon soll dein Partner sein. Serpifeu, Floink, Ottaro. Welches möchtest du?«
    Sie zeigte auf einen der Bälle nach dem anderen, doch Vidar hatte nicht damit gerechnet, dass er sich auch noch für ein Pokémon entscheiden müssen würde. Alle drei Arten waren ihm bekannt. Serpifeu, das Pflanzenpokémon. Floink, ein Feuertyp. Und Ottaro, das man normalerweise im Wasser antraf. Er hatte keine Idee, für welches der drei er sich entscheiden sollte. Hilflos blickte er Bell an, doch die nickte nur bekräftigend. Er wünschte, sie hätte ihm nicht offenbart, in welchem Pokéball welches Pokémon war. Dann hätte er zufällig irgendeinen Ball wählen können. Nun blickte er unentschlossen auf die kleine Box hinab. Er redete sich ein, dass es ihm ja egal sein konnte. Er würde “sein“ Pokémon sowieso in naher Zukunft jemandem anvertrauen, der sich besser darum kümmern würde. Doch beim Anblick der Pokébälle war Vidar endlich klar geworden, was für ein großer Moment das war. Es war der Moment, in dem er sein erstes Pokémon wählen würde. Und vielleicht auch sein letztes. Unschlüssig ließ er die Hand über den Bällen schweben. Er schloss die Augen und rief sich das Bild der drei Pokémon ins Gedächtnis, wie er sie aus dem Fernsehen, Büchern und eines von ihnen sogar aus der Realität kannte. Seine Hand fuhr nach rechts. Er umklammerte den rotweißen Ball zitternd, als hinge sein Leben daran.
    »Oh, Ottaro, eine gute Wahl. Es passt ganz ausgezeichnet zu dir«, Bell strahlte ihn an und Vidar war sich nicht sicher, ob er sich beleidigt fühlen oder geschmeichelt sein sollte. »Willst du ihm noch einen Spitznamen geben?«
    Vidar blickte auf den Pokéball in seiner Hand, in dem ein kleines, lebendes Wesen darauf wartete, in die Freiheit entlassen zu werden. Plötzlich erschien ihm die Vorstellung, es nur nach dem Namen seiner Art zu rufen, äußerst erschreckend.
    »Hydrictis«, sagte er leise, mehr zu sich selbst und dem Ottaro, als zu Bell, »Es soll Hydrictis heißen«
    Einen Moment lang schämte er sich für seine vorliebe für außergewöhnliche und hochgestochen klingende Namen. Doch Bell schien davon in keiner Weise überrascht.
    »Ein wunderbarer Name! Jetzt fehlt nur noch der Pokédex«
    Ein weiteres Mal grub sie in ihrer Tasche, doch Vidar konnte den Blick kaum von dem Pokéball in seiner Hand abwenden. So bemerkte er erst nach ein paar Sekunden, dass Bell ihm einen roten, schmalen Gegenstand reichte, der ein wenig an ein zu klein geratenes Buch erinnerte. Er ergriff ihn und wunderte sich, wie schwer das kleine Gerät war.
    » Er ist ein hochmodernes Gerät, das alle Pokémon, denen du begegnest, automatisch erfasst. Daher möchte ich dich bitten, die gesamte Einall-Region zu durchforsten und sämtliche hier heimischen Pokémon auszuspüren!«, erklärte die junge Frau ihm, jetzt ganz Forscherin. »Das ist Prof. Esches Wunsch!«
    »Hey, wie lange willst du mich eigentlich noch warten lassen?«, Bei dem empörten Ruf Höndurs, drehte sich Vidar augenblicklich um. Der Blick seines Kindheitsfreundes lag auf dem Pokéball. »Das ist also dein Partner? Herzlichen Glückwunsch! Kümmere dich bloß gut um den Kleinen! Und was ist das?«
    Hödur hatte den Pokédex entdeckt und betrachtete das rote Gerät interessiert.
    »Das ist ein Pokédex«, mischte Bell sich ein und nahm Vidar die Antwort ab.
    Ein seltsamer Ausdruck schlich sich plötzlich auf Hödurs Gesicht. Er sah in die Ferne, vorbei an Vidar und Bell, hinaus auf die Einall Region, doch wirkte er dabei nicht sehnsüchtig. Da war etwas Finsteres in seinem Blick, etwas, dass Vidar frösteln ließ und als Hödur sprach, klang seine Stimme ungewohnt ernst: » Ich will auch einen Pokédex, bitte!« er wandte sich Bell zu. » Ich will stärker werden! Wenn ich einen Pokédex hätte, könnte ich mehr über Pokémon lernen! Ich würde stärker werden, nicht?«
    Die junge Assistentin wirkte ein wenig überrumpelt.
    »Und wer bist du?«
    »Ich bin Hödur! Ich bereise mit meinem Pokémon-Partner die Einall-Region, auf der Suche nach etwas sehr Wichtigem«
    Vidar glaubte kaum, dass Hödur schon jemals weiter als bis in die nächste Stadt gereist war. Doch er ließ seinem Freund die kleine Notlüge durchgehen. So oder so glaubte er kaum, dass Bell auf den Wunsch des anderen Jungen eingehen würde. Aber vielleicht war gerade das der Ausweg, den Vidar gesucht hatte. Er könnte seinen Dex an Hödur weitergeben und so der Verantwortung entgehen, die schon jetzt schwer auf seinen Schultern lastete.
    Umso mehr überraschte es ihn, als Bell einen zweiten Pokédex aus ihrer Tasche zog.
    »Na gut! Ich kenne zwar deine Beweggründe nicht, aber eine Reise ist immer etwas Gutes! Und wie der Zufall so will, habe ich noch einen Reserve-Pokédex dabei!«, sie reichte Hödur das Gerät und blickte dann von einem Jungen zum anderen. »Die Verbreitung der Pokémon ist ganz anders als noch vor zwei Jahren, je mehr wir also sind, desto besser!«
    Vidar hatte das Gefühl, dass sie das nur sagte, um sich vor ihr selbst für ihr überstürztes Handeln zu rechtfertigen. Einen so wertvollen Gegenstand einfach irgendeinem Fremden zu geben war sicher nicht die beste Idee. Vor allen Dingen stellte sie ihn selbst wieder vor das Problem, diesen Pokédex am Hals zu haben. In Gedanken versunken merkte er nicht, wie Hödur den Pokéball an seinem Gürtel löste und einsatzbereit in seiner Hand wiegte.
    »Dann wollen wir mal sehen, was du als Trainer so draufhast! Ich trete mit meinem Serpifeu an, das ich schon seit seinen Tagen als Ei kenne!«
    Vidar sah die Entschlossenheit und Gier in den braunen Augen seines Rivalen. Hödur wirkte angespannt. Der Wind fuhr durch sein schwarzes Haar und zerzauste es noch mehr, als es das sowieso immer war. Doch trotz seiner dünnen, rot weißen Jacke und der kaum wärmer wirkenden Jeans schien er nicht zu frieren. Vidar hingegen fröstelte. Er hatte das Gefühl, seinen Kindheitsfreund noch nie wirklich gesehen zu haben und erst jetzt, hier im Dämmerlicht des langsam aufgehenden Mondes, sein wahres Ich zu erkennen. Seine Hand umfasste den Pokéball fester, in dem sein Ottaro ruhte. Sein erstes Pokémon. Sein Hydrictis. Er hatte immer gewusst, dass dieser Moment irgendwann kommen würde. Und auch wenn die Unsicherheit an seinen Nerven nagte fühlte er sich bereiter, als er es jemals zu hoffen gewagt hatte.

    [Blockierte Grafik: http://i59.tinypic.com/2wftpn8.png]
    [Blockierte Grafik: http://i57.tinypic.com/24evwxu.jpg]
    Quelle: http://www.deviantart.com/#/art/Pokemon-BW2-330969810?hf=1


    We are strong
    No one can tell us we're wrong
    Searching our hearts for so long
    Both of us knowing
    Love is a battlefield


    - Pat Benatar - Love is a battlefield


    ~Vorwort~

    Hallo, lieber Leser.
    Ich freue mich, dass es dich zu diesem kleinen Projekt von mir verschlagen hat. Wie der Titel schon vermuten lässt, ist eine Wedlocke Challenge zu Schwarz 2 die Inspiration für diese Geschichte. Ich wollte schon immer die Handlung einer Nuzlocke, die ich spiele, aufschreiben. Nun ist dieser Schritt endlich getan. Parallel zum Spielen der Edition, wird diese Geschichte wachsen. Ihr Ausgang ist gänzlich ungewiss, aber ich hoffe, dass es zu keinem vorzeitigen, sondern zu einem erfreulichen Ende kommt.
    Ich habe mich absichtlich für eine Wedlocke, anstelle einer Nuzlocke Challenge entschieden, da ich diese etwas emotionaler in Szene setzen kann.
    Und nun wünsche ich dir viel Spaß und Freude beim Lesen.




    ~Handlung~

    Vidars Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, als er plötzlich ungewollt den Weg eines Pokémontrainers einschlagen muss. Die Reise ist lang und der junge Trainer und sein ebenso unerfahrenes Team sind aufeinander angewiesen. Schnell wird nicht nur die Beziehung der Pokémon zu Vidar enger. Auch untereinander knüpfen sie zarte Bande und schon bald empfinden einige Teammitglieder mehr füreinander, als bloße Freundschaft. Doch mit der vermeintlichen Stärke, die ihre Gefühle den Pokémon schenken, gehen auch große Probleme einher. Denn Liebe ist nicht immer leicht. Diese Erfahrung muss auch Vidar machen, als er sich plötzlich inmitten eines Kampfes zwischen Gut und Böse wiederfindet, der die Existenz der Einall Region bedroht. .




    Charakterbeschreibungen und Zusammenfassungen der Kapitel folgen…


    ~Copyright~

    Dies ist eine reine Fangeschichte. Pokémon ist das geistige Eigentum von Game Freak, Nintendo und ihrem Schöpfer, Satoshi Tajiri.
    Handlung, sowie Charaktere stammen von mir, sodass ich die Rechte an diesen besitze. Teile dieser Fanfiction zu kopieren, zu verändern oder (Teile davon) unter einem anderen Namen als meinem zu veröffentlichen ist daher verboten.

    Hallo.
    Ich würde mich auch sehr, sehr doll über einen Code freuen. Ich habe alle Läden in meiner Umgebung abgeklappert und habe keinen Code ergattern können :(


    Ich komme aus Deutschland.


    Ich finde es wirklich sehr gut, dass du dir solche Mühe gibst und so eine Aktion machst.

    [tabmenu][tab=Vorwort]Hallo zusammen^^
    Wow, ich hätte ja nicht mit einem solchen Ansturm auf diesen Wetti gerechnet. Umso besser, aber dann müssen natürlich auch viele Votes her. Dazu möchte ich doch gleich auch etwas beisteuern, auch wenn der Vote wohl nicht allzu lang ausfallen wird, da ich leider wirklich wenig Zeit habe und mich jetzt doch ziemlich beeilen muss, um überhaupt noch einen Vote zustande zu bringen.
    Worauf werde ich also achten. Zuerst einmal, wie immer aber dieses Mal besonders, auf die Idee. Kreativität ist wohl gerade dann wichtig, wenn kein Thema vorgegeben ist. Ich persönlich bin dann ja eher einfallslos. Dann natürlich auch auf das Reimschema und den Rhythmus. Leider ist es immer noch so, dass moderne Gedichte mich nicht so gut erreichen, wie es klassische tun. Dennoch heißt das nicht, dass es nicht schon einige dieser Art gaben, die mich überzeugt haben ; )
    Und auf geht’s.
    [tab=Abgaben]
    Abgabe 01 – Königsasche
    Ein schönes Thema. Mir gefällt hier vor allen Dingen die düstere Atmosphäre die erzeugt wird und somit äußerst gut dem stürmischen Wetter und dem Tod des Baumes passt. Auch die Metaphorik empfinde ich als sehr gelungen. Der verzweifelte Kampf des Baumes wird äußerst dramatisch in Szene gesetzt, die Waffen des Sturmes sehr bösartig und mächtig dargestellt. Dementsprechend hat mir das Lesen wirklich Spaß gemacht.
    Der Aufbau des Gedichtes hat mich ein wenig überrascht. Zu Beginn scheint es noch recht gleichmäßig, aber Strophe und Strophe fällt es sozusagen immer weiter auseinander. Zunächst weicht die Silbenanzahl der einzelnen Zeilen geringfügig voneinander ab, dann schleichen sich unreine Reime ein und zuletzt fällt auch das Reimschema weg. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies Absicht war und das gefällt mir wirklich gut. Es unterstützt die Handlung, die fortschreitende Zerstörung und mit diesem Gedanken stört mich der teilweise etwas unrhythmische Lesefluss auch nicht.


    02 – Mondeslicht und Glockenklang
    Die außergewöhnliche und besonders fantasievolle Idee dieses Werkes hat es mir schnell sympathisch gemacht. Sowohl Glocke als auch Mond erscheinen mir in ihrer personifizierten Form als äußerst passend dargestellt. Die Wortwahl ist sehr schön und das Schema des Gedichtes gleichmäßig, soweit ich das erkennen kann.
    Allerdings, so gelungen die einzelnen Strophen auch waren, erschien mir das Gedicht etwas zu sehr in die Länge gezogen. Ich habe nichts gegen lange Gedichte, aber in diesem Fall hatte ich persönlich das Gefühl, als wäre etwas weniger mehr gewesen.
    Im Allgemeinen hat mir dieses Gedicht äußerst gut gefallen, da mir vor allen Dingen die Metaphorik zugesagt hat.


    13 – Königenfall
    Auch hier sind mir Wortwahl und Thematik besonders positiv aufgefallen. Die düstere Atmosphäre des Gedichtes kommt gut zur Geltung und unterstreicht somit die Verzweiflung des lyrischen Ichs, das unter seinen Taten sehr zu leiden zu haben scheint. Irgendwie musste ich zuerst daran denken, dass es sich bei diesem um einen personifizierten Vulkan handeln könnte. Inzwischen habe ich allerdings das Gefühl, dass dem nicht so ist. Leider fehlt es mir an Zeit, um mich so genau mit diesem Werk auseinander zu setzen, wie ich es eigentlich tun sollte :(
    Ansonsten ist mir noch das etwas ungewöhnliche Reimschema aufgefallen. Dieses hat mir persönlich recht gut gefallen, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, das es sich etwas holprig gelesen hat was vermutlich an der oftmals abweichenden Silbenanzahl lag.
    Auch hier ein Kompliment für Idee und Umsetzung.


    15 – Eichenfest
    Obwohl ich selbst Animal Crossing nie aktiv gespielt habe, hat mir dieses Gedicht durchaus Spaß bereitet. Es machte auf mich einen sehr humorvollen Eindruck und hat mich so ab und an durchaus zum Schmunzeln gebracht, auch wenn mich die Umgangssprache bzw. Ausdrucksweise manchmal etwas abgeschreckt hat. Allerdings passte diese doch sehr gut zu dem Charakter des Ich-Erzählers, der auf mich einen etwas verschrobenen aber durchaus sympathischen Eindruck gemacht hat.
    Trotz des gleichmäßigen und angenehmen Reimschema hatte ich des weiteren manchmal leider das Gefühl, dass ich beim Lesen etwas ins Stolpern geriet. Vermutlich, weil die Silbenanzahl nicht immer ganz stimmig war oder das Metrum aus dem Takt geraten ist.
    Dennoch gebe ich diesem Werk sehr gerne Punkte, da es mich unterhalten hat obwohl ich mich mit dem Fandom überhaupt nicht auskenne.


    17 – Jahresreigen
    Gerade aufgrund seiner scheinbaren Einfachheit hat mir dieses Gedicht besonders gut gefallen. Keine dramatische Geschichte ist hier notwendig, stattdessen hat der/die Autor/in sehr gelungen die vier Jahreszeiten in Szene gesetzt. Die einzelnen Sätze, die die Strophen und somit auch die Jahreszeiten innerhalb des Gedichtes trennen, bilden jeweils zugleich einen guten Abschluss der vorangegangen Strophe und eine Einleitung für die folgende.
    Abgesehen von der Thematik hat mich auch die Technik überzeugen können. Das Gedicht liest sich wirklich sehr angenehm, sodass mein Lesefluss nie stockte. Die Wortwahl erschien mir dem Thema entsprechend passend.
    Dieses Werk hat mich wirklich überzeugt.


    [tab=Vote]
    Das war es auch schon mit meinem sehr, sehr knappen Vote. Natürlich kann, wer will, sich gerne bei mir melden wenn er etwas ausführlicheres Feedback wünscht.
    Es wird manche wundern, dass ich dieses Mal an keinen meiner Favoriten nur einen Punkt vergebe. Aber da ich hier mal wieder auf viele Abgaben auf einem ähnlichen hohem Niveau gestoßen bin, erschien mir diese Verteilung als am passendsten. Leider sind dadurch ein paar andere, ebenfalls sehr schöne Abgaben leer ausgegangen.
    Letztendlich habe ich meine Punkte wie folgt verteilt:


    ID: 67941
    A1: 2
    A2: 2
    A13: 2
    A15: 2
    A17: 3


    2+2+2+2+3 = 8 + 3 = 11



    Kurz angebunden, wie schon zuvor, sage ich jetzt einfach mal bis zum nächsten Mal. ^^’’

    [tabmenu][tab=Vorwort]
    Hallo zusammen ^^
    Na, da sind ja doch noch einige Abgaben zustande gekommen.
    Ich muss zugeben, ich gehe nicht ganz unvoreingenommen in diesen Wettbewerb. Das Thema empfinde ich selbst als eher schwierig, da auf den ersten Blick doch ziemlich langweilig. Zumindest mir erscheint es nicht so spannend. Zudem bin ich nicht unbedingt ein Freund der typischen, in einem Chat genutzten Sprache. Die ganzen Abkürzungen verwirren mich ^^’
    Andererseits bin ich dementsprechend natürlich auch gespannt. Ich bin mir sicher, dass die fleißigen Autoren des Bisaboards mit ihren Geschichten meine Meinung zu diesem Thema ändern können. Daher werde ich besonders darauf achten, ob die Geschichte interessant, aber zugleich glaubwürdig und das Chatgespräch gut integriert ist.
    Also, auf geht’s.


    [tab=Abgaben]
    [subtab=1-4]
    01 – Voll verstrahlt
    Diese Abgabe hat mir definitiv das Gefühl gegeben, dass die beschriebene Handlung genau so abgelaufen sein könnte. Sie thematisiert sehr gelungen den alltäglichen Trott im Arbeitsleben, die klassischen Probleme des „kleinen“ Angestellten, aber auch die Erlebnisse, die der alltäglichen Arbeit etwas Besonderes geben. In diesem Fall ist dies wohl die Verliebtheit des erzählenden Ichs für seine Kollegin. Der Detailgrad des Arbeitsverlaufes ist sehr groß, worunter die Beschreibung der Liebe leider etwas leidet.
    Das Chatgespräch ist passend eingebaut. Es ist ja durchaus nichts Ungewöhnliches, nach der Arbeit mit einem Freund zu chatten. Gerade, wenn es etwas so Wichtiges zu besprechen gibt. Auch der Ablauf des Chats, sowie der Ablauf sind glaubwürdig gestaltet.
    Leider hat diese Geschichte aber genau das Problem, das ich schon befürchtet hatte zu lesen. Es fehlt an irgendetwas, das den Leser bei der Stange hält. Schnell verkommt die Beschreibung der Arbeitsabläufe zu einer bloßen Aufzählung. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich ganze Passagen zu überflogen begann. Desweiteren wurde ich mit dem Schreibststil leider nicht wirklich warm. Unter anderem habe ich oftmals Synonyme vermisst. Besonders fiel mir dies bei der Beschreibung des dümmlichen Grinsens auf, das ja doch eine recht wichtige Rolle einnahm und dafür für meinen Geschmack leider zu wenig umschrieben wurde.
    Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Beschreibung eines Alltags dem/der Autor/in an dieser Stelle sehr gut gelungen ist.


    02 - Wettlauf gegen die Zeit
    Diese Geschichte bietet schon etwas mehr Spannung, als die erste. Die Thematik des verpassten Busses spricht mich des Weiteren durchaus an, da mir das selbst ebenfalls ständig passiert (genau so verhält es sich auch mit Zug und U-Bahn).
    Das typische Verhalten der Smartphone-Generation wird fast schon ein wenig parodiert. Da muss der alte Mann Ben davor bewahren, überfahren zu werden, da dieser nur Augen für sein Handy hat. In diesem Fall allerdings aus gutem Grund. Immerhin will er es unbedingt zeitig in die Schule schaffen.
    Bis hierhin kann ich mir die Handlung durchaus noch vorstellen, auch wenn das Chatgespräch ab und an meiner Meinung nach etwas konstruiert wirkt. Die anschließenden Geschehnisse – von der fallenden Blumenvase, über den flüchtenden Dieb, bis hin zu dem Polizisten der scheinbar überhaupt kein Interesse daran hat, einen wichtigen Zeugen zu befragen – erscheinen mir allerdings leider alles andere als alltäglich. Ich musste noch nie einer fallenden Vase ausweichen und bin auch noch nie in einen Dieb gerannt, obwohl ich schon ein paar Jährchen auf dieser Welt weile.
    Andererseits denke ich, dass der/die Autor/in vermutlich ein wenig mit dem vorgegebenen Thema spielen wollte. In der Theorie könnte etwas in der Art immerhin durchaus passieren. Allerdings empfinde ich in diesem Fall auch die Reaktionen Bens als etwas unglaubwürdig.
    Diese Abgabe scheint etwas humorvoll gestaltet zu sein, konnte meinen Geschmack aber leider nicht wirklich treffen.


    03 - Wenn Klee sich selbst Glück bringt
    Diese Abgabe erfüllt meiner Ansicht nach das Thema sehr gut. Die Handlung erinnert doch sehr an eine Alltagssituation, wenn natürlich auch ein paar Außergewöhnliche Dinge geschehen. Aber irgendwie muss man den Leser ja bei der Stange halten (an dieser Stelle beisst sich die Aufgabenstellung des Wettbewerbs leider sowieso in den eigenen Schwanz).
    Die handelnden Charaktere wirken glaubwürdig und aus dem Leben gegriffen. Auch der Titel ist selbstverständlich sehr passend gewählt. Irgendwie finde ich es allerdings schade, dass das Chatgespräch so auseinander gerissen ist. Nicht falsch verstehen, das bietet sich an dieser Stelle sehr gut an und passt auch. Aber durch dieses „Auseinanderziehen“ verliere ich ein wenig das Gefühl für seine Wichtigkeit. Allerdings scheinen dies sehr viele Abgaben so gehandhabt zu haben und da es sich, wie erwähnt, äußerst gut in die Geschichte einfügt will ich da nicht meckern. Denn auch die Ausdrucksweise und der Aufbau des Gespräches sind gelungen.
    Das sehr klischeehafte, eher filmtypisch wirkende Ende hat mich allerdings sehr abgeschreckt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es manche Leute gibt, die ein Date so beginnen. Dennoch wirkt es auf mich eher, als stamme dieses Vorgehen aus einem Drehbuch.
    Ansonsten hat mich die Erwähnung des „einfachen“ Kellnerjobs irgendwie verwirrt. Eben weil ein solcher Job doch recht stressig und super anstrengend ist und mit Sicherheit nicht super einfach, gerade durch die Anstrengung und das Gehetze. Naja, kann ja sein, dass Klee das Glück hatte, nur wenig Gäste bedienen zu müssen.
    Eine gelungene Abgabe, auch wenn mich die Thematik leider nicht unbedingt anspricht.


    04 – Affenalltag
    Eine außergewöhnliche Abgabe. Der/Die Autor/in hat hier einen schlauen Schachzug getan. Zwar wird ein Alltag beschrieben, aber da es kein menschlicher ist, erscheint er mir als Leser etwas lesenswerter. Eine gute Idee. Schade nur, dass die Affen dennoch sehr menschlich auftreten. Aber natürlich muss man dazu sagen, dass Affen sich recht ähnlich verhalten und man sich als Mensch nun einmal nicht gänzlich in eine andere Art hinein versetzen kann. Dementsprechend gefällt mir die Umsetzung an dieser Stelle so wie sie ist.
    Der Fokus liegt dabei gelungen, sowohl auf der Beziehung zwischen Keta und Baddari, als auch auf deren Bemühungen, ihren Alltag spannender zu gestalten. Ihre Sammelleidenschaft für menschliche Gegenstände wirkt dabei glaubwürdig, da Affen doch sehr neugierig sind und oftmals auch nicht davor zurückschrecken, die Menschen zu bestehlen.
    Leider verliert diese Geschichte meiner Meinung nach die Aufgabenstellung aber etwas aus den Augen. Das Chatgespräch kommt viel zu kurz, auch wenn es sehr wichtig ist. Immerhin scheint hier ein Hinweis auf eine Art Reinkarnation gegeben worden zu sein. Mir erschien es zumindest so, als habe sich die Seele der im ersten Abschnitt verfolgten Person in Folge ihres gewaltsamen Todes in Badari wiedergefunden. Möglicherweise interpretiere ich dies aber auch falsch. Leider können die Affen die die SMSverlauf gar nicht lesen, sodass sich einfach kein Fokus auf diesen schieben möchte. Desweiteren ist diese Reinkarnation, sollte es denn so gemeint sein, nicht unbedingt nah an einer Alltagsbeschreibung. Klar, glaub man an ein Leben nach dem Tod passiert es natürlich täglich, dass hunderte Menschen ein solches antreten. Aber für die Person die stirbt selbst ist dies wohl keineswegs alltäglich.
    Schade eigentlich, dass die Aufgabenstellung dieser Abgabe ein Bein stellt. Ansonsten wäre es definitiv einer meiner Favoriten, denn das Lesen hat mir an dieser Stelle viel Freude bereitet.


    [subtab=5-8]


    05 - Der Alltag der Ferien
    Das gefällt mir wirklich gut. Hier wird auf irgendwelche außergewöhnlichen, spannungsteigernden Mittel komplett verzichtet. Stattdessen ist es eine kurze, knappe Erzählung eines normalen Studenten, der sich in den Semesterferien langweilt. Das Chatgespräch spielt eine wichtige Rolle und auch beide schreibenden Personen wirken glaubwürdig. Die Beschreibung der Unfälle im Chemielabor ebenfalls. Mir ist selbst schon einmal fast so etwas passiert, ein Fehler ist da wirklich schnell gemacht (zum Glück habe ich es damals noch schnell genug gemerkt und habe daher kein Problem mit verätzten Augen bekommen :P).
    Natürlich könnte man sagen, dass hier die Spannung, das Außergewöhnliche fehlt. Aber irgendwie passt es hier doch so, wie es ist. Keine Ahnung, warum aber dieses Werk konnte ich in aller Ruhe lesen, ohne von der kaum vorhandenen Handlung gelangweilt zu sein. Ein Kunststück, auch wenn diese Begeisterung sicher nur auf meiner persönlichen Empfindung beruht.
    Eine Kleinigkeit möchte ich dennoch anmerken: “Der Einfachheit halber ist der Chatverlauf im Interview-Stil wiedergegeben.“ Dieser Satz passt irgendwie so gar nicht in die Handlung. Klar, die vierte Wand zu brechen ist meist etwas Interessantes, aber an dieser Stelle empfand ich es als so unpassend, dass ich mich nicht wirklich damit anfreunden kann.
    Alles in allem hat mich diese Abgabe doch sehr überzeugt.


    06 - Super Smash
    Gerade der Schreibstil überzeugt mich von Anfang an. Die Beschreibung des Kampfes zwischen Link und Pikachu ist sehr gelungen und weckte in mir direkt Erinnerungen (allerdings nur an das erste Super Smash Bros., habe die anderen nie gespielt). Die plötzliche Unterbrechung durch das klingelnde Handy ist ebenfalls etwas, dass ein Jeder sicher kennt und sorgt somit für einen gelungen Bruch.
    Die beiden handelnden Personen wirken weitestgehend glaubwürdig und werden, trotz der knapp bemessenen Wortobergrenze, erstaunlich genau charakterisiert. Lediglich das Verhalten des Ich-Erzählers bzw. sein Umgang mit seiner Freundin (die, wohl gewollt, sehr unsympathisch erscheint) hat mich ein wenig irritiert. Er schrieb ihr nur sehr kurze Antworten, was eher auf Ablehnung seinerseits schließen lässt. An sich erscheint es so, als sei sie ihm ziemlich unwichtig. Fast so als wolle er sie eigentlich los werden oder die Beziehung nur aus Gewohnheit nebenher laufen lassen. Dieses Verhalten biss sich an manchen Stellen allerdings ein wenig mit seinen Gedanken, finde ich. Es wird außerdem erwähnt, dass beide eine Beziehung haben, obwohl mache Gedanken dies zu widerlegen scheinen. „Ich schien ihr wichtig zu sein“. Das klingt nicht, als wären sie überhaupt zusammen. Klar, ich verstehe schon, was der/die Autor/in damit aussagen will, finde es auch nicht unbedingt unglaubwürdig. Aber irgendwie erschien es mir doch so, als würde der innere Monolog etwas zu sehr in die Länge gezogen, was ihm letztendlich meiner Meinung nach eher geschadet hat.
    Erschwerend kommt hinzu, dass dies natürlich nicht unbedingt alltäglich ist. Das ist aber das Problem, das ich bei den meisten Werken hier sehe.
    Die wenigsten Menschen in einer Beziehung werden häufig das Problem haben, vor ein Ultimatum gestellt zu werden. Es sei denn, sie haben einen richtigen Drachen zum Partner. Es mag in diesem Fall auch so sein, dann ist es allerdings merkwürdig dass dies das erste Mal zu sein scheint, dass sich Melanie vom erzählenden Ich trennen möchte. Dabei wäre es ihr durchaus zuzutrauen, wenn man sich ihre Eifersucht ansieht.
    Das Ende hat mir wieder etwas mehr gefallen, auch wenn dieses durchaus ein wenig dramatisch aufgesetzt erscheint. Dennoch ist der Konflikt nachvollziehbar und das offene Ende passend.
    Die ganz große Stärke dieser Abgabe ist meiner Meinung nach der Schreibstil. Der ist wirklich wunderbar. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass der Fokus auf das Videospielen und den Besuch bei der Freundin geblieben wäre, anstatt einen Beziehungsstreit vom Zaun zu brechen. Das Chatgespräch hätte man sicher irgendwie anders einbringen können. Vielleicht hätte es auch schon geholfen, wenn man den inneren Monolog etwas verkürzt hätte. Auf jeden Fall gefiel mir die Geschichte mit fortschreitender Handlung immer weniger und es fiel mir schwer, mich wirklich zu konzentrieren. Aber, wie so oft, mag auch dies nur an meiner eigenen Empfindung liegen.


    07 - 21st Century Digital Girl
    Das Chatgespräch steht hier direkt zu Anfang und führt sozusagen die Handlung ein. Gleichzeitig gibt es ein paar Hinweise, auf die Vorgeschichte der beiden Mädchen. Das sorgt für einen netten Einstieg.
    Das Treffen zwischen zwei Freunden, die sich nur aus dem Internet kennen, ist wohl ein ziemlich aktuelles Thema. Zusätzlich den ewigen Konflikt zwischen „Fortschritt ist toll“ und „Fortschritt ist bedenklich“ einzubauen, passt sehr gut dazu. In diesem Zusammenhang gefällt es mir auch, dass für keine der beiden Seiten Partei ergriffen wird. Stattdessen treffen hier zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, die leider beide fast schon zu eindimensional und vor allen Dingen klischeehaft wirken.
    Ein Tag auf der Kirmes ist sicher nicht unbedingt alltäglich. Aber das, was die beiden auf der Kirmes erleben, wirkt doch sehr typisch. Allerdings mangelt es ein wenig an Details, wohl auch aufgrund der Wortobergrenze, sodass die Handlung zum Ende hin immer gehetzter wirkt.
    Das Ende scheint weitestgehend glaubwürdig und hat mich, als langjährige Nokia Besitzerin, durchaus an frühere Zeiten erinnert.


    Abgabe 08 – Vernetzung
    Die letzte Abgabe macht es mir leider etwas schwierig.
    Zuerst einmal: Die Idee finde ich gut. Wir sind nicht mehr weit davon entfernt, wirklich gute Virtual Reality Brillen zu besitzen (sind ja schon in der Entwicklung) und in dieser Form fand ich gerade die Form des Chats zwischen Marié und André interessant. Diese erinnerte zwar stark an einen klassischen Dialog, musste aber natürlich ein Ingame-Gespräch darstellen. Leider erscheint mir dies aber heutzutage noch nicht nach Alltag. Sicher ist es nicht verkehrt, auch einen Alltag der in naher Zukunft liegt zu beschrieben versuchen. Aber mir persönlich gefällt dies in diesem Wettbewerb nicht ganz so gut. In diesem Zusammenhang erscheint mir dann wiederum natürlich auch das klassische Chatgespräch etwas zu kurz. Zugleich erscheint es mir eher unglaubwürdig. Gerade, da Marié sich nicht rechtfertigt und sehr ruhig bleibt, hinsichtlich der Beschuldigungen und des Tones ihrer Freundin. Hat sie denn gar keine Angst, diese durch ein Missverständnis zu verlieren?
    In manchen Aspekten musste ich bei diesem Werk an Abgabe Nr. 6 denken. Denn auch hier hätte es mir besser gefallen, bei der Beschreibung des Videospielens zu bleiben (die auch hier sehr gelungen ist), anstatt ein solches, nicht alltägliches Drama zu thematisieren. Gerade ohne die virtuelle Realität hätte man hier wunderbar ein Chatgespräch einbauen können, die es in MMOs ja mehr oder weniger standartmäßig gibt. Allerdings wurde ich des Lesens dennoch nicht müde oder musste mich dazu zwingen, keine Abschnitte zu überfliegen, da die beschriebene Handlung innerhalb des Spieles durchaus dynamisch erscheint.
    Die Stärke dieses Werkes, seine gute Idee, scheint mir leider auch eine große Schwäche zu sein.



    [tab=Punktevergabe]
    Ich bin ganz ehrlich: Das war nicht mein Thema. Wie bereits erwähnt empfand ich die Aufgabenstellung als sehr unglücklich, da etwas Langeweile dadurch leider vorprogrammiert war. Allerdings bin ich doch überrascht, wie viel die Autoren da doch rausgeholt werden. Trotzdem ist dies ganz sicher nicht mein Lieblingswettbewerb.
    Ich habe versucht bei der Punkteverteilung die Aufgabenstellung nicht aus den Augen zu verlieren. Gerade Aufgabe 6 und 8 haben mir Probleme bereitet. Ich fand beide gleich gut und habe mich hier letztendlich für das Werk entschieden, bei dem meine Gedanken weniger abgeschweift sind.


    ID: 67941
    A3: 2
    A5: 3
    A8: 1


    2+3+1 = 6



    So Leute, das war es. Es tut mir Leid, wenn ich ein wenig lustlos wirkte, aber seid sicher, dass ich mir bei diesem Vote die selbe Mühe gegeben habe, wie bei allen anderen auf.
    Bis zum nächsten Mal (dann hoffentlich mit einer motivierteren Paya) ^^

    Verrückte Sache... ich finde, dieser ganze Mega-Pokémon Wahn nimmt allmählich echt überhand. Wahrscheinlich bin ich da einfach etwas zu Oldschool, aber Rayquaza ist so schon so extrem mächtig. Wofür braucht es da noch eine Mega-Entwicklung? Ganz davon abgesehen, dass die Existenz einer Megaform von Rayquaza mal wieder die ganze Geschichte/Legende über den Haufen wirft. (Bei Mewtu ergibt das Ganze ja sowieso überhaupt keinen Sinn xD) Aber das ist bei Pokémon nun einmal leider nichts Neues.
    Ich finde es einfach schade, dass ständig so mächtige Pokémon Mega-Entwicklungen bekommen und so noch übermächtiger werden. Dabei soll der Sinn der Mega-Entwicklung doch sein, versteckte Kräfte zu wecken. Also warum gibt es nur so wenig eher schwache Pokémon, die eine solche Entwicklung durchführen können?
    Online wird das Spielen dadurch noch einmal etwas blöder. Ich spiele nicht gerne mit solchen absolut mächtigen Pokémon, im Allgemeinen nutze ich eigentlich so gut wie gar keine Legis. Die einzige Ausnahme ist bisher Zapdos. Da macht es wenig Spaß, wenn jeder zweite Spieler ständig nur die gleichen Pokémon hat, weil sie eben so extrem stark sind. Mega-Rayquaza wird man wohl auch sehr häufig sehen. Dabei gibt es so eine große Vielfalt an Pokémon :( Naja, aber mich zwingt ja niemand dazu, online zu spielen oder die Pokémon zu benutzen, mit denen ich normalerweise spiele.
    Vom Aussehen her finde ich Mega-Rayquaza nicht so schlimm, wie z.B. Mister "Düsenjet-ich-kann-nie-wieder-laufen"-Brutalanda. Aber es kommt an das, meiner Meinung nach, geniale Design des ursprünglichen Rayquaza nicht heran. Auf eine seltsame Art hat es mich irgendwie sofort an ein Insekt erinnert, einen Hirschkäfer oder sowas O.o Keine Ahnung, warum.


    Aber man will ja nicht nur rum meckern ^^ Immerhin muss ich es ja nicht spielen und neuer Content kann den Spielen weitestgehend nicht schaden. Schließlich soll es vor allen Dingen Spaß machen und wenn ein Mega-Raquaza bei den meisten Leuten dazu beiträgt will ich nicht den Spielverderber spielen.

    [tabmenu]
    [tab=Vorwort]Hallo zusammen ^^
    Heute gibt es leider mal wieder nur einen kurzen Vote zu den Abgaben, denen ich Punkte gegeben habe. Ich bin so furchtbar faul im Moment -,-
    Zunächst einmal ist das Thema Liebe natürlich ziemlich umfangreich. Hinzu kommt, dass so eine starke Emotion unheimlich schwierig zu Papier zu bringen ist. Ich bin gespannt, wie alle Schreiberlinge das gemeistert haben.
    Vorab: Ich habe leider immer noch das Problem mit den modernen Gedichten. Oftmals kann ich mit denen nicht viel anfangen. Mir fehlt einfach der Rhythmus, den ich bei der Lyric so mag. Dennoch, wenn mich der Inhalt eines modernen Gedichts mitreißt, dann kann ich mich auch darin verlieren.
    Ansonsten würde ich mich freuen, wenn ich gleich nicht nur klassische Liebesgedichte lesen würde, sondern vielleicht eine Definition oder etwas ganz untypisches.
    Ich bin gespannt.


    [tab=Abgaben]
    01 - Von gelbem Sonnenaufgang und roter Herzensliebe
    Erste Abgabe und direkt Punkte.
    Der Titel sticht schon ziemlich ist Auge und wirkt wohl fast ein wenig zu kitschig. Aber das passt nun einmal zu Liebesgedichten. Erstaunlicherweise empfand ich den Inhalt dann aber gar nicht als übermäßig kitschig, sondern eher als bodenständig.
    Mir gefällt die Aufteilung in „Er“ und „Sie“ und auch vor allen Dingen der Übergang von einer Strophe in die nächste. Auch das Gefühl wird deutlich. Man kann die innere Zerissenheit beider Parteien spüren und ihre Unsicherheit, sich und dem anderen ihre Liebe zu gestehen. Das Thema ist nicht neu, aber hier gut und vor allen Dingen relativ dezent umgesetzt.
    Die Reime passen gut und gefallen mir auch zumeist. Ab und an erschien es mir allerdings so, als wäre es dem/der Autor/in schwer gefallen, einen passenden zu finden. Zum Beispiel „Kopf“ und „Kopf“. An diesen Stellen wirken die Reime oft etwas erzwungen. Auch fehlt mir ein klar definierter Rythmus. Schnell stolperte ich beim Lesen über die oft sehr unterschiedliche Silbenanzahl. Das störte manchmal leider den Lesefluss.


    04 – “Was ist Liebe?“
    Diese Abgabe hat mir wirklich sehr gut gefallen. Vielleicht, weil sie in mir sogleich nostalgische Gefühle weckte, erinnerte mich die Handlung doch etwas an „Tabaluga und das leuchtende Schweigen“, eine CD die ich als Kind sehr mochte.
    Der Aufbau der Strophen ist äußerst gelungen. Das Aufzeigen der unterschiedlichen Formen und Wahrnehmungen der Liebe werden von den gewählten Pokémon jeweils äußerst passend verkörpert. Eine gute Art, das Thema des Wettbewerbes umzusetzen. Dabei hat mir die Wortwahl besonders zugesagt. Diese etwas altertümliche Art lese ich in Gedichten im Allgemeinen sehr gern.
    Das Ende hat mich abschließend vollkommen überzeugt. Es schließt ein wunderbares, schön formuliertes Fazit, auch wenn es sicher nicht wenige Klischees erfüllt.
    Technisch ist mir aufgefallen, dass die Silbenanzahl nicht immer überein stimmt. Da sie sich jedoch nie stark voneinander unterscheidet, lässt sich das Gedicht dennoch meist gut lesen. Nur selten musste ich dennoch stocken. Vor allen Dingen in Vesprits Strophe fiel es mir schwer, einen Leserythmus einzuhalten.
    Alles in allem hat mir dieses Gedicht aber wirklich gefallen. Auch den Pokémonbezug empfand ich als gut genutzte Metapher.


    06 – Geschwissundheit
    Das ist ja schon irgendwie ein Troll-Gedicht ^^ Zumindest ein äußerst humoristisches. Aber gerade das gefällt mir sehr gut an diesem Werk. Es geht angenehm locker an ein eigentlich ernstes Thema heran und stellt somit eine wunderbare Abwechslung dar.
    Außerdem kann man wohl kaum abstreiten, dass es durchaus Wahrheit spricht. Gerade der Vergleich mit dem Blitz gefiel mir sehr gut und auch das Ende hält eigentlich jedermann den Spiegel vor.
    Das lyrische Ich tritt mit recht sarkastischen Worten und einer gehörigen Portion Selbstironie auf. Es erscheint ein wenig frustriert von der Liebe, versucht jedoch dennoch Fakten aufzuzählen.
    Die Reime haben mir durchaus gefallen. Etwas weniger mochte ich wenn die Zeilen mitten im Satz beendet waren. Selbstverständlich liest man so etwas nicht selten in Gedichten, aber meiner Meinung nach macht es ein angenehmes Lesen wirklich schwierig.
    Sehr schön, dass sich ein/e Autor/in getraut hat, das Thema auf diese humoristische Weise anzugehen.


    08 – Mutterliebe
    Gänzlich anders als Abgabe 6 ist dies ein sehr ernstes und dramatisches Werk. Es gefällt mir, dass hier eine Geschichte angedeutet wurde, ohne das Gedicht mit zu viel Handlung voll zu stopfen. Stattdessen wurde der Fokus ganz deutlich auf die Gefühle der Mutter gelegt und sich auf diese besondere Form der Liebe konzentriert. Selbst im Angesicht der Grausamkeit ihres Kindes, kann sie nicht von dieser Liebe ablassen. Diese starken Gefühle wurden mir als Leser mit gut gewählten Worten ebenfalls nahe gebracht.
    Ich finde es schade, dass nicht mit Reimen gearbeitet wurde. Andererseits braucht dieses Gedicht sie aber auch nicht unbedingt. Es lässt sich dennoch angenehm lesen. Außerdem fällt der Reim am Ende des Werkes so umso deutlicher auf.
    Der Satz, der zwischen die Strophen geschoben wurde, gefiel mir leider gar nicht. Ich finde, dass so etwas immer recht erzwungen wirkt und sich nur schwierig in ein Gedicht einfügt. Das der Satz am Ende umgeschrieben wurde schafft zwar einen passenden Abschluss, konnte mich jedoch dennoch nicht gänzlich überzeugen. In diesem Gedicht empfand ich diese eingeschobenen Sätze leider wirklich als unpassend.


    10 – Sommernachtsalptraum
    (Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass die häufige, meist spaßhafte Erwähnung einer „Quoten-Homosexuellen-Abgabe“ der jeweiligen Abgabe inzwischen nicht mehr gut tut. Das ist das Erste, woran ich beim Lesen des Gedichtes denken musste xD)
    Nein, jetzt mal ehrlich. Das Gedicht hat mir gefallen. Die Furcht des lyrischen Ichs, die hier in Form von Träumen und verschiedenen Familienmitgliedern und Freunden dargestellt wird, wirkt durchaus realistisch und gut durchdacht. Es ist nicht unglaubwürdig, dass das lyrische Ich von diesen Gedanken und Ängsten wirklich gequält wird. Auch die Reime passen zusammen und erschienen mir nur an einem Punkt erzwungen (weiß und scheiß). Die wiederholte Erwähnung des zum Greifen nahen Glückes, das doch immer wieder in weite Ferne rückt, fügt sich ebenfalls in das Gedicht ein.
    Leider hat dieses Werk doch mit sehr vielen Klischees zu kämpfen. Da sind natürlich einmal die Furcht von der Ablehnung von allen Seiten und die typischen Aussagen der unterschiedlichen Familienmitglieder. Auch der Versuch, es doch mit einem Mann zu versuchen bzw. mit diesem verkuppelt zu werden findet sich in scheinbar jedem zweiten Werk über Homosexualität. Zuletzt folgt dann auch noch das typische Happy End in Form der allumfassenden Akzeptanz der Liebe an sich.
    Selbstverständlich wurde all dies wunderbar umgesetzt. Aber ich habe das Gefühl, so etwas schon so oft gelesen zu haben, dass es mich nicht mehr ganz so stark berühren kann. Das ist aber eine rein subjektive Sache. Technisch hat mir diese Abgabe ziemlich zugesagt.


    [tab=Punktevergabe]
    Ich muss zugeben, ich hätte nicht erwartet dass mir so viele Abgaben doch so sehr gefallen. Es war schon beeindruckend, wie gelungen und auch unterschiedlich mit dem Thema Liebe umgegangen wurde. Dementsprechend hatte ich natürlich mal wieder Probleme mit der Punktevergabe. Die meisten Abgaben sah ich auf einem gleich hohen Niveau, sodass ich letztendlich auch stark nach subjektiver Sympathie gegangen bin. Ich hoffe, damit niemandem unrecht zu tun.


    ID: 67941
    A1: 1
    A4: 3
    A6: 2
    A8: 2
    A10: 1


    1+3+2+2+1 = 2+3+4 =9



    Das war es dann auch schon. Dann bis zum nächsten Vote^^

    Ich würde micht ehrlich gesagt als Frau vollkommen von der Frauenquote verarscht und demotiviert fühlen.


    Was soll die Frauenquote aussagen? Für mich nicht, dass Frauen in diesem Land so sehr diskriminiert werden, dass sie die Stütze des Gesetzes benötigen, sondern dass ich es nicht alleine schaffen könnte?


    Jap, genauso sehe ich das auch. Ich kenne auch viele Frauen, die ebenfalls so empfinden. Das Thema ist halt wirklich schwierig. Es ist definitiv so, dass Frauen es gerade in typischen Männerberufen echt schwer haben, Anerkennung zu finden. Eine Freundin von mir ist Feinmechanikerin und hat ein ziemliches Talent für ihre Arbeit. Sie hat schon mehrere Abteilungsrekorde aufgestellt, was die Geschwindigkeit von Zusammenbauen angeht. Dennoch nehmen viele ihrer männlichen Kollegen sie nicht ernst. Zum Glück gilt das nicht für alle und sie selbst ist stark genug, um da drüber zu stehen. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass soetwas für die Frau echt blöd ist. Und so ergeht es sicher vielen. Aber eine Frauenquote, die im Endeffekt nur wieder aussagt dass Frauen zu schwach/untalentiert/unwillig sind, es allein zu schaffen kann da nicht die Lösung sein. Das drängt die moderne Frau eher wieder in die Schublade der schwachen Frau, die auf Hilfe (der Männer) angewiesen ist.
    Noch schlimmer finde ich allerdings die Diskrepanz in der Bezahlung von Männern und Frauen. Es ist mir ehrlich gesagt auch absolut unverständlich, warum das so ist. Da müsste die Politik mal ein Machtwort sprechen. Sie müssen den Arbeitgebern ja nicht vorschreiben, wie viel genau sie an ihre Angestellten zahlen sollen. Nur sollte gleiche Arbeit auch mit gleichem Lohn entlohnt werden. Aber wie soll sich sowas wieder überprüfen lassen?


    denn es würde keinen Sinn machen jemanden nicht einzustellen , nur wegen dem Geschlecht, obwohl er kompetenter erscheint.


    Leider gibt es genug Arbeitgeber, die Frauen erst gar nicht als Bewerber akzeptieren. Das steht dann meistens in der Stellenbeschreibung. "Nur männliche Bewerber". Verrückterweise gibt es das selbe aber auch umgekehrt. Allerdings kenne ich das vor allen von Privatleuten, die zum Beispiel einen Babysitter suchen und anscheinend der Meinung sind, dass Männer dazu nicht geeignet sind O.o Ab und an habe ich den Satz "Nur weibliche Bewerberinnen" aber auch schon für Vollzeitstellen gesehen. Schwachsinn, sowas.
    Ansonsten denke ich, dass man als Arbeitgeber, falls man irgendeinem Geschlecht gegenüber misstrauisch ist, auch die Kompetenz eines Bewerbers einfach von Vorurteilen benebelt nicht wahrnehmen könnte. Das gilt aber wiederum ebenfalls für Männer und Frauen. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen dass es für Männer teilweise recht schwierig sein könnte, einen Job als Hebamme zu bekommen.
    Und ich erinnere mich noch an die Aussage des Vaters eines Freundes, als meine Freundin und ich einen Schrank aufbauten. Ganz normal, wie man halt einen Schrank aufbaut und mit der Erfahrung, die man halt hat wenn man insgesamt sieben Umzüge hinter sich hat. Er wollte wissen, was wir denn da tuen. Als wir ihm sagten, dass wir den Schrank aufbauen war seine lachende Antwort "Ihr VERSUCHT den Schrank aufzubauen". Ich kann mir gut vorstellen, dass soetwas auch im Arbeitsleben passieren kann.
    Gilt aber wie gesagt für beide Geschlechter. Böse Zungen könnten jetzt sagen, dass das dann den Sexismus wieder ausgleicht :assi:


    Spaß beiseite. Ich persönlich glaube, dass Sexismus genau dann aufhört, wenn man nicht mehr darüber redet/reden muss. Und genau das muss eigentlich das Ziel sein.

    Wikipedia Definitionen sind kein gutes Mittel. Da kann jeder jeden Mist schreiben. Aber da du der Seite anscheinend vertraust:


    Zitat von Wikipedia

    Als sexuelle Belästigung gelten unter anderem sexistische und geschlechtsbezogene entwürdigende bzw. beschämende Bemerkungen und Handlungen, unerwünschte körperliche Annäherung, Annäherungen in Verbindung mit Versprechen von Belohnungen und/oder Androhung von Repressalien.


    Man kann es sich auch schön reden. Wenn ich auf der Straße einfach so einem Mann in den Schritt greife, kann ich mich doch auch nicht darauf berufen, dass mich der Paarungstrieb dazu gedrängt hat. Das würde wohl ziemlich unglaubwürdig wirken. Andersherum ist es eben genauso. Ein Mann kann nicht einfach so eine Frau anfassen und das nicht als Sexismus deklarieren, sondern als normale, biologische Reaktion. Wenn es so einfach wäre, wäre das eine furchtbare Verletzung der Grundrechte, mit denen wir zum Glück gesegnet sind.

    Dass Typen Frauen angaffen, an den Arsch langen und anmachen hat auch nichts mit Sexismus zutun sondern mit Biologie, in der der Mann die Frau begehrt. Sollen wir jetzt versuchen die Biologie zu bekämpfen? Nene.


    Tut mir Leid, wenn dass jetzt etwas komisch klingt, also nimm es nicht persönlich. Aber genau solche Aussagen und diese Einstellung ist es, warum man überhaupt noch über das Thema Sexismus reden muss. Stell dir mal vor, du würdest in der Bahn stehen und plötzlich würde dir eine Frau, die du abgrundtief hässlich findest, an den Arsch grabschen. Jetzt könnte man sagen: "Ok, ich schubse die einfach weg". Dann stell dir jetzt noch einmal vor, sie wäre zwei Köpfe größer als du und eine Bodybuilderin. Ernsthaft, sowas ist nicht toll.
    Mit der Aussage von dir könnte man übrigens auch Vergewaltigungen rechtfertigen. Ich denke nicht, dass du es so gemeint hast, aber du hast dich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.
    Und nur mal kurz zum Thema Biologie: Ich bin die letzte, die etwas gegen unsere Biologie hat, habe das immerhin studiert. Aber tatsächlich ist es so, dass der Mensch oftmals die Ausnahme darstellt, die eine Regel bestätigt. Das liegt einfach daran, dass wir uns selbst weitestgehend von der Evolution ausgeschlossen haben.
    Wenn alles biologisch ablaufen würde müsstet ihr Männer, als männliche Hominidae, vermutlich ähnlich wie die Schimpansen euch gegenseitig beim Paarungsakt stören, euren Konkurrenten vom Weibchen herunter reißen um irgendwie noch eure Spermien in sie rein zu bekommen. Und ganz sicher würde niemand ein Kondom benutzen :P

    Ich finde es ja ehrlich gesagt etwas schade, dass etwas so Offensichtliches erst von einem Star ausgesprochen werden muss. Jetzt drehen alle durch, was für eine brilliante Auffassungsgabe die Frau Watson doch hat. Natürlich ist es gut, dass sie sich hingestellt hat und darüber gesprochen hat, dass Sexismus inzwischen oftmals eher den Männern schadet. Ich persönlich bin zum Beispiel auch kein Freund der Frauenquote. Zwar ist es so, dass heutzutage immer noch Frauen benachteiligt werden und es schwer haben, in die Chefetagen zu kommen. Aber deshalb kann man doch jetzt nicht anfangen, die Männer dahin gehend zu benachteiligen. Man stelle sich nur mal vor, da ist ein Mann der besser qualifiziert ist als eine Mitbewerberin und die Firma muss ihn ablehnen wegen einer Frauenquote. Das muss sich doch wohl irgendwie anders regeln lassen.
    Wie gesagt, ich denke mal dass so ziemlich jeder zweite Mensch schon von selbst auf das gekommen sein sollte, was Emma Watson nun offen gesagt hat. Daher verstehe ich persönlich nicht ganz, warum sie plötzlich von einigen Leuten als eine Art überintelligente Denkerin dargestellt wird. Ich würde es ihr eher hoch anrechnen, dass sie es ausgesprochen hat, aber ganz sicher war sie nicht die Erste, die daran gedacht hat und sicher auch nicht die Erste, die darüber gesprochen hat. Nur eben die Bekannteste.

    Zubat Muffins



    Hallo zusammen.

    Zum Thema Herbst gehört natürlich auch das schaurig schöne Halloween. Daher wollte ich etwas zu diesem Thema kreieren, (obwohl es vielleicht ein wenig passender gewesen wäre, Etwas aus gefallenen Laub zu gestalten).
    Da die Themenwochen wunderbar dafür geeignet sind, auch einmal was Neues auszuprobieren und ich schon länger mit dem Kunst und Handwerk Bereich liebäugle, habe ich dies zum Anlass genommen etwas verfrüht eingetroffene Halloween-Muffins zu backen. Wie man es von einem Pokémonfan wie mir wohl schon vermuten kann, dürfen die kleinen Monster natürlich auch da nicht fehlen.
    Hier möchte ich mit euch also ein paar Zubat-Muffins teilen, die in meine Küche geflogen sind. Selbst ein paar rare Shinys haben sich dorthin verirrt.
    Ihr könnt diejenigen, die auf dem Foto abgebildet sind, zwar leider nicht essen, aber vielleicht selber backen. Oder euch darüber amüsieren, dass die Kleinen gerne gruselig wären (das haben sie mir erzählt), in Wahrheit jedoch eher mit Niedlichkeit aufwarten.



    Ich bin auch gläubig, denke jedoch dennoch nicht, dass Gott/Allah oder wie immer man diese göttliche Macht nennen möchte, mich für meine Homosexualität aus dem Himmel verbannen wird. Einerseits, weil ja zumeist gesagt wird, Homosexualität sei ein Weg des Teufels die Menschen zu verführen. Dies ergibt allerdings keinen Sinn, da der Teufel nur danach trachten müsste, die Menschen zu verführen, es aber auch im Tierreich Homosexualität gibt. Was die heiligen Schriften angeht denke ich, dass wir nicht davon ausgehen können, dass sie wirklich Gottes Wortlaut wiedergeben. Erstens, weil die Menschen sie oft umgeschrieben haben und zweitens, weil kein Mensch eine so unglaubliche Macht wie die Gottes verstehen könnte. Da gäbe es sicher einige MMissverständnisse. Man denke nur einmal daran, wie Erzengel Gabriel Mohammed die heiligen Schriften diktierte. Unser guter Prophet ist in Ohnmacht gefallen, als er einen Flügel des Engels in seiner wahren Form gesehen hat. Wenn das schon bei einem Erzengel passiert, wie könnten wir dann Gottes wahre Worte verstehen.? Natürlich ist das nur meine Form des Glaubens.
    Es iist gut, wenn du mit deiner Sexualität zufrieden bist. Wichtig ist nur, deshalb keine Menschen mit andrer Sexualität auszuschließen. Sich über Homosexuelle im bösartigen Sinne lustig zu machen oder sie zu verurteilen ist meiner Meinung nach genauso verwerflich, wie solche blöden Sprüche gegen Heterosexuelle ala "da gibt's doch was von Ratiopharm..." Das wichtigste ist, dass man sich selbst mit seiner Sexualität wohl fühlt, andere Menschen mit anderer Sexualität aber trotzdem nicht im Vornherein verurteilt. Dann kkommen Heteros und Homos und auch Transgender wunderbar miteinander aus.
    so sehe ich das zumindest.

    Sicher kennt jeder von jene Form von Partys, die in der Regel in Discotheken stattfinden, und die meisten haben wohl schon auch einmal eine besucht. Selbstverständlich sind solche Partys zumeist etwas anders, als die Geburtstagsfeier bei dem Geburtstagskind zuhause oder eine Familienfeier. Jeder hat so seine Vorstellung, wie eine solche Art von Party in der Regel aussieht. Es gibt Menschen, die lieben es in Discotheken zu feiern und solche, die dies nur ganz selten machen oder es gänzlich ablehnen.
    Es interessiert mich, wie andere Bisaboardler zu Partys stehen. Daher dachte ich, es sei vielleicht ein ganz interessantes Thema, um darüber zu diskutieren. Der Einfachheit halber habe ich eine Schablone mit ein paar Fragen erstellt, falls sich jemand daran halten möchte.
    Ein kleine Bitte vorab: Ich weiß, dass die Meinungen zu diesem Thema sehr weit auseinander gehen können. Aber nur weil jemand gerne/nicht gerne auf Partys geht, ist dieser jemand noch lange kein Freak/Alki und was da sonst noch für Begriffe fallen könnten. Seid bitte einfach nett zueinander, auch wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid.


    Natürlich möchte ich selbst auch etwas dazu sagen.



    Wie sieht es mit dir aus? Gehst du gerne auf Partys? Warum, oder warum nicht?
    Ich selbst gehe sehr selten auf Partys. Das erste Mal, dass ich freiwillig gegangen bin und nicht, weil es sich um eine Abschlussfeier o.ä. gehandelt hat, war mit 19 Jahren, also erst vor etwa drei Jahren. Seitdem habe ich durchaus auch Spaß, wenn ich auf Partys bin. Ich mag die Geräuschskulisse und das ausgelassene Feiern mit meinen Freunden. Auch die oft etwas bizarres Begegnungen amüsieren mich. Am allermeisten gefällt mir aber (und das ist vielleicht etwas ungewöhnlich) das Gefühl, nach einer langen, durchgefeierten Nacht am frühen Morgen nach Hause zu gehen, wenn alles ganz still ist. Das erscheint mir dann immer, als wäre die Welt plötzlich sehr friedlich geworden. Außerdem ist es dann ein wahrer Segen, sich müde ins Bett zu kuscheln.
    Aber ich gehe eben wirklich nur sehr selten, so ungefähr drei bis vier Mal im Jahr, würde ich schätzen. Das liegt wohl vor allen Dingen daran, dass ich eine Person bin, die andere Menschen zwar sehr gern hat, sich aber dennoch etwas schwierig im Umgang mit diesen tut. Ich bin es auch einfach nicht gewohnt, angeflirtet zu werden, jedoch ist mir das bisher auf jeder Party passiert, auf der ich war. Allerdings tun mir die "Interessenten" dann immer leid, weil es zumeist eben doch Männer sind. Ich sage ihnen immer gleich zu Beginn, dass ich lesbisch bin, was die meisten von ihnen aus irgendeinem Grund unglaublich beschämt :/ (Es sei denn, sie sind der Meinung, ich hätte einfach noch nie einen "richtigen" Mann gehabt und wüsste daher nicht "was echte Liebe ist"). Wenn ich jede Woche gehen würde, hätte ich von dem Trubel wohl schnell genug. So ist es für mich immer etwas Besonderes.
    Hinzu kommt außerdem, dass ich leider kein Alkohol mehr trinken darf und obwohl ich nicht das Bedürfnis verspüre, mich abzuschießen ist es manchmal doch ein blödes Gefühl, wenn alle Freunde um einen herum trinken. Andererseits kann das natürlich auch ziemlich lustig sein.
    Ein weiteres Problem ist mein nicht vorhandenes Talent, zu tanzen. Das hat alles meine Mutter eingesackt ; ) Ich selbst kann kaum einen Fuß vor den anderen setzen, ohne umzufallen, geschweigedenn tanzen. Und das ist etwas, was mir in der Disco oft etwas peinlich ist. Zwar tanzen dort viele Leute nicht unbedingt gut, aber ich schieße was Talentlosigkeit im Tanzen angeht doch gerne den Vogel ab xD
    Zusammengefasst mag ich Partys ab und an zwar ziemlich gern, kann mir aber nicht vorstellen jede Woche bzw. im Allgemeinen regelmäßig am Wochenende rauszugehen, um (schlecht) zu tanzen und zu feiern.


    Gibt es eine bestimmte Disco/einen bestimmten Club in den du am liebsten oder nur sehr ungern gehst?
    Da ich nur sehr selten auf Partys gehe, kenne ich natürlich auch nicht viele Clubs. In der Regel treibe ich mich nur in einem einzigen herum, in den ich dann mit einer Freundin zu einem Szenetreff gehe.
    Allerdings gehe ich äußerst ungern in die kleinen Discotheken meiner Heimatstadt. Dort habe ich in meiner Jugend eigentlich nur Ablehnung und Hohn erfahren, sodass ich diese noch immer ein wenig zu meiden versuche.


    Treibst du dich auch auf "Szenepartys" herum?
    Wie bereits erwähnt bin ich eigentlich fast nur auf "Szenepartys". Dabei gehöre ich eigentlich nicht einmal zu den Goths, obwohl ich sehr gerne derlei Kleidung trage. Dennoch wurde ich dort immer sehr gut aufgenommen. Ich denke, gerade das ist es auch, was mir daran so gefällt. Der Club, in den ich am häufigsten gehe, ist nicht allzu riesig und die meisten Leute lernt man doch schnell kennen, da man sie dort immer wieder sieht. Auch mag ich die Musik zumeist mehr als das, was in den "normalen" Discos läuft und finde den Industrial Tanzstil (wenn auch teilweise, zugegebenermaßen, etwas lustig aussehend) recht faszinierend, sodass ich den Leuten ganz gerne beim Tanzen zusehe.
    Dennoch besuche ich ab und an aber auch sehr gerne größere und bekanntere Discotheken. Eigentlich kommt es immer besonders darauf an, wen ich dabei habe. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich dort doch oft etwas seltsam angesehen werde. An meiner Gaderobe kann's nicht liegen (ich habe einen seltsamen Kleidungsstil, den Schrank voll mit Sachen aus H&M, C&A & CO., aber auch jede Menge von EMP, Dark Ages usw., von daher kann ich mich durchaus an unterschiedliche Clubs "anpassen"). Vermutlich merkt man einfach, dass ich mich dort nicht ganz so heimisch fühle, aber diese skeptischen oder belustigten Blicke und Sprüche rauben mir doch den Spaß.


    Was war dein schönsten/schlimmsten Erlebnis auf einer Party?
    Ich habe kein wirklich schönstes Erlebnis, da jeder Partybesuch für mich etwas ganz besonderes ist. Das genieße ich dann auch immer und bisher ist noch nie etwas außergewöhnlich viel besseres passiert.
    Das schlimmste Erlebnis war wohl, als meine Freunde und ich auf dem Rückweg einen Autounfall hatten. Da ist zwar überhaupt nichts passiert, außer dass das Auto eine gehörige Beule hatte, aber ich habe mich doch sehr erschrocken. Dann waren wir alle angespannt und meine damalige Freundin, die sowieso gerne dazu neigte etwas kolerisch zu sein, hat mich ziemlich runtergeputzt. Das hat dann den ganzen Abend versaut.


    Gehst du nur in Begleitung deiner Freunde/Bekannten oder manchmal auch alleine auf Partys?
    Definitiv nur in Begleitung. Für alles andere wäre ich zu schüchtern. Außerdem sind es gerade meine Freunde die dafür sorgen, dass ich den meisten Spaß auf einer Party habe.


    Es gibt einige Vorurteile gegen Menschen, die sehr häufig auf Party gehen. Aber auch gegen solche, die sehr selten oder nie eine Discothek besuchen. Welche Vorurteile kennst du und würdest du diesen zustimmen?
    Eines der Vorurteile das ich Partygängern gegenüber kenne ist, dass sie oft maßlos feiern, flirten und sich abschießen. Dem kann ich leider teilweise zustimmen. Natürlich gibt es immer ein paar wenige Leute, die besonders stark in dieses Schema fallen. Das sind dann solche Leute, die mir plötzlich ohne Vorwarnung einfach so übers Gesicht lecken, definitv zu viel trinken und hinterher noch in ein oder zwei Streite geraten. Aber natürlich sind bei Weitem nicht alle Partybesucher so. Dennoch erfüllen recht viele zumindest die Vorraussetzung, dass sie gerne mal etwas zu tief ins Glas schauen. Aber das gehört ab und an wohl auch dazu.
    Ein anderes Vorurteil, dem ich noch etwas mehr zustimmen muss ist das, dass viele Partygänger dort hin gehen, um eine schnelle Nummer für die Nacht zu finden. Diese Erfahrung habe ich bisher doch oft gemacht (egal ob Mann oder Frau) und viele Leute, die ich kenne die ich öfter auf Partys gehen, bestätigen mir das auch. Mein Bruder macht das ab und an sogar recht gern. Ich war schon etwas entsetzt als er mir sagte, dass man in manchen Clubs den Mädchen nur einen Drink ausgeben muss, um ihnen ziemlich nah zu kommen. Vermutlich treffen sich in solchen Clubs tatsächlich einige Menschen, die auch einen Partner auf sexueller Ebene suchen. Dennoch: Die Betonung liegt hier auf MANCHE, OFT und EINIGE. Selbstverständlich gilt das bei Weitem nicht für alle Menschen, die gerne feiern gehen. Aber ich denke, dass doch leider doch verhältnismäßig viele machen bzw. man auf Partys ein wenig damit rechnen muss, angeflirtet zu werden und soetwas schürt dann natürlich die Gerüchteküche.


    Nicht-Partygängern wird ab und an vorgeworfen, sie wären nicht menschenfreundlich und verschlossen. Ich denke das liegt vor allen Dingen daran, dass Nicht-Partgänger und Partygänger einfach selten zusammenkommen. Beide lernen eigentlich nur die Extremfälle kennen. Genau wie beiden den oben genannten Vorurteilen mag auch dieses manchmal zutreffen. Aber die meisten Leute die ich kenne, die sehr selten (so wie ich) oder auch nie auf Partys gehen, fürchten sich eben gerade vor dem vielen Flirten, trinke nicht gerne Alkohol, tanzen nicht gerne oder mögen die Musik nicht, die in vielen Clubs läuft. In der Regel hat das überhaupt nichts damit zu tun, dass sie andere Menschen nicht mögen. Viele können höchstens die Massen und den Trubel nicht ab. Das finde ich aber auch verständlich. Jemand, der Platzangst hat, ist ja auch nicht direkt menschenfeindlich.