Beiträge von Paya

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    [tabmenu][tab=Vorwort]Hallo zusammen.
    Das wird dann wohl der erste Vote im neuen Bisaboard. Langsam lebe ich mich ja auch ein und daher will ich natürlich auch dieses Mal nicht darauf verzichten, mich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Leider fehlt die Zeit für einen ausführlichen Vote. Aber natürlich kann, wer will, mir eine PN schicken, wenn man er/sie ein kurzes Feedback wünscht. Ansonsten reicht es hier leider nur für die Kandidaten, denen ich Punkte geben möchte, was wirklich schade ist. Entschuldigt.
    Die Thematik ist natürlich wunderbar. Grundsätzlich bin ich sehr gespannt, wie die Aufgabenstellung umgesetzt wurde. Persönlich finde ich es sehr viel schöner, wenn die Lyrics nicht allzu offensichtlich eingebaut sind, also nicht z.B. eine ganze Textzeile ohne wirklichen Zusammenhang inmitten der Geschichte steht, um den Leser darauf zu drücken, auf welche Stelle aus dem Liedtext sich die Handlung den nun bezieht. Ausnahmen sind in diesem Fall natürlich, wenn innerhalb der Handlung der Text wirklich gesungen oder gehört wird.


    [tab=Abgaben]
    Abgabe 05 – Let her go
    Ich finde es wirklich schade, dass der/die Autor/in keinen anderen Titel gewählt hat. Irgendwie hätte ich es schöner gefunden, wenn man sich in diesem Fall nicht an dem Lied orientiert hatte. Rein subjektiv, natürlich.
    Als sehr schön empfand ich die Art, wie die Lyrics in diesem Fall eingebaut wurden. Das der Protagonist Mitglied einer Band ist bietet sich natürlich an, um den Liedtext so zu verankern, aber dennoch wirkte es mir kein bisschen aufgesetzt sondern sehr gelungen in die Handlung integriert. Auch diese hat mir zugesagt. Zwar liest man hier an sich nichts Besonderes, doch fand ich es äußerst gelungen wie in diesem Text demonstriert wird, wie sich Liebe im Laufe der Zeit verlaufen kann. Schön, dass diesbezüglich auch das Ende konsequent blieb. Überzeugen konnte mich desweiteren der sehr gelungene Schreibstil, der mich schon zu Beginn in Form des Traumes total gepackt hat.
    Was mich ansonsten noch ein wenig gestört hat, waren die sehr vielen Absätze. Irgendwie hatte ich ab und an das Gefühl, als sei ein Absatz gar nicht nötig gewesen.
    Alles in allem eine wirklich gelungene Abgabe.


    Abgabe 08 - Sing
    Diese Abgabe mag ich wirklich sehr. Unwillkürlich musste ich allerdings an das Lied „Käfigseele“ von „Stillste Stund“ denken. Natürlich habe ich dennoch die eigentlichen Lyrics nicht aus den Augen verloren.
    Obwohl die grundlegende Idee eines „Vogels“ der nur gefangen gehalten wird um zu singen etwas klischeebeladen zu sein scheint, mag ich so ziemlich alles an dieser Geschichte. Die Prämisse ist zugleich emotional und auf eine fast traurige Art zauberhaft. Die Metaphorik ist tiefsinnig, vermutlich tiefer als ich es in dieser kurzen Zeit erfassen konnte. Der große Machtunterschied zwischen dem Gefangenen und dem riesenhaften Peiniger wird gelungen verdeutlicht. Und das Ende hat mich umgehauen, es ist so gnadenlos, herrlich böse. Einfach so lässt der/die Autor/in die Hoffnung von Leser und Protagonist zerplatzen. Radikal, aber passend. Der Schreibstil sagt mir ebenfalls sehr zu. Die Geschichte war angenehm zu lesen und die Wortwahl passt wunderbar zu der Handlung und erzeugte jede Menge Atmosphäre. Und natürlich fügten sich auch die Lyrics wunderbar sein, ohne sich jemals dem Leser aufzudrängen.
    Eine tolle Leistung.


    Abgabe 09 – Black
    Auch hier empfinde ich es als schade, dass kein anderer Titel gewählt wurde.
    Die Lyrics wurden gut eingebaut. Hier braucht es keinen direkten, Bezug innerhalb der Handlung zu dem Lied, sondern die Lyrics selbst legen die Grundlage für die Geschichte. Die Thematik sagt mir ebenfalls zu. Allerdings hätte eine noch genauere Ausarbeitung der Gefühle und Gedanken des Protagonisten mir sogar etwas besser gefallen. Besonders, da die Geschichte allein aufgrund des Themas stark auf Emotionalität setzt. Auch ein paar mehr Andeutungen auf die psychische Belastung innerhalb des Gefängnisses, in dem der Protagonist scheinbar für seine Verbrechen eingesperrt war, hätte ich mir gewünscht. Zuletzt fand ich es dann etwas schade, dass der letzte Satz nicht auf Deutsch gehalten wurde, sondern direkt aus den Lyrics zitiert würde. Das fiel, meiner Meinung nach, etwas aus dem eigentlichen Stil heraus.
    Gerade weil mir die Thematik und der Monolog des Protagonisten sehr zugesagt haben, halte ich diese Abgabe für durchaus gelungen.


    Abgabe 10 – Haunted Heart
    Leider schon wieder die Sache mit dem Titel. Wie bei „Let her go“ und „Black“ hätte mir auch in diesem Fall ein individuellerer Titel mehr zugesagt.
    Der/Die Autor/in hat sich sichtlich Mühe gegeben, sich mit dem Thema Trauma auseinander zu setzten. In diesem Zusammenhang mag ich besonders die realistische Ausdrucksweise des Protagonisten, die Wut, die sie oftmals auch auf den Psychiater abzuwälzen scheint. Die Aufgabenstellung wurde natürlich ebenfalls gut erfüllt. Der Walkman bringt die Lyrics gelungen in die Handlung ein, allerdings habe ich erst recht spät verstanden, dass sich bald ein Ohrwurm festgesetzt hatte und war so zunächst verwirrt, ob das Lied wohl in der Wiederholungsschleife auf dem Walkman abgespielt wurde.
    Sehr stark rausgerissen hat mich dann allerdings die Sache mit den Kannibalen. Natürlich kann ein solcher Fall eintreten und der/die Autor/in wollte möglicherweise einfach mal etwas anderes einbauen. Dennoch wirkte dies im Kontext zu der sehr ernsten und absolut glaubwürdigen Thematik irgendwie doch stark an den Haaren herbeigezogen und auch äußerst überdramatisch. Sehr schade. Gerade, da auch die kurze Beschreibung der Tode der Freunde äußerst emotional sind. Hervor sticht in dieser Beziehung natürlich noch einmal ganz deutlich der Tod Evies.
    Das Ende ist super. Es gibt Hoffnung und, trotz all des Leides, passt dies meiner Meinung nach sehr gut in die Geschichte.


    [tab=Punkte]
    Und schon steht nur noch die Punktevergabe an. Es tut mir wirklich Leid, dass mein Vote dieses Mal so unglaublich kurz ausfiel. Die Verteilung ist mir schwer gefallen und ich habe, mal wieder, oft die Punkte hin und her geschoben. Es waren wirklich viele tolle Abgaben dabei. Und dazu habe ich noch einige schöne Lieder kennengelernt. Alles in allem: Ein gelungener Wettbewerb.


    ID: 67941
    A5: 2
    A8: 4
    A9: 1
    A10: 2


    2+4+1+2 = 4+4+1 = 9



    Bis zum nächsten Mal.^^

    [tabmenu][tab=Hallo]
    Hallo zusammen ^^
    Sind wir also ein weiteres Mal bei meiner mit Abstand schwächsten Disziplin angekommen. Noch immer gilt: Ich habe leider wenig Gefühl für Gedichte. Trotzdem möchte ich auch dieses Mal versuchen, einen möglichst vernünftigen Vote abzugeben. Wundert euch bitte nicht, wenn ich irgendwelche spezifischen Merkmale wie Metrum, Kadenzen usw. nicht bemerke. Das habe ich bei den Sonetten versucht und schon da ging es schief. Stattdessen werde ich meinen Fokus wohl auf den Inhalt, sowie die Stimmung und den Rhythmus eines Gedichtes legen. Ich hoffe, dass dabei dann etwas Vernünftiges zustande kommt.
    [tab=Abgaben]
    [subtab=1-5]
    Abgabe 01 – Glanzlos
    Ein schöner Titel. Zwar schlicht, aber ich mag das Wort doch ziemlich gerne. Es hat so eine Eleganz. Da fällt mir wieder einmal auf, dass die deutsche Sprache etwas Herrliches ist. Er passt auch gut zum Inhalt des Gedichtes, den ich als recht außergewöhnlich empfinde. Irgendwie scheint diese Vorstellung nicht in die Pokémonwelt zu passen, wobei es durchaus vorstellbar ist, dass eine vielversprechende Karriere, wie im echten Leben eben auch manchmal, der Liebe untergeordnet wird. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass dieses Gedicht nicht wirklich in der Pokémonwelt spielt, sondern in unserer. Der Bezug zu Pokémon wäre in diesem Fall wohl das Spielen der Editionen. Irgendwie, finde ich, würde das auch gut zu der Aussage “zu sehr hat er sich geniert“ passen. Die Reime sind einfach gehalten, aber meist elegant. Ab und an gibt es leider auch Ausnahmen (Träume/Büroräume fand ich z.B. etwas unglücklich), jedoch wird der Paarreime konstant durchgezogen. Auch gefällt mir der Humor, der von der Wortwahl stark untermauert wird. Desweiteren wurden die Reizwörter beiläufig, aber äußerst passend eingebaut, was die Aufgabenstellung erfüllt. Was mich hingegen doch ziemlich stört ist das Fehlen von Satzzeichen, die einen Satz beenden. Dies stört den Lesefluss leider ziemlich. Auch fehlt mir ein gewisser Rhythmus und die Unterteilung in Strophen. Inhaltlich gefällt mir diese erste Abgabe dennoch.


    Abgabe 02 - Lara Leis
    Mir gefällt besonders der Rhythmus dieser Abgabe, der mir direkt aufgefallen ist. In der Regel ist die Silbenzahl konstant, lediglich eine Abweichung ist mir zu Beginn der dritten Strophe aufgefallen. Dies klingt ein wenig unglücklich was meiner Meinung nach allerdings nicht an der einen fehlenden Silbe, sondern an dem unreinen Reim (Stolz/wollt) liegt. Die Idee ist zwar nicht wirklich neu: Eine junge Pokémontrainerin macht sich auf die Reise und steigt bis zum Champ auf. Dennoch finde ich, dass klassisch nicht gleich langweilig ist, wenn es gut umgesetzt wurde, wie in dem Fall dieses Gedichtes. Besonders gefällt mir in diesem Zusammenhang auch der Bezug zur Kalos Region. Als jüngste der uns bekannten Regionen hat man von dieser natürlich noch nicht so viel gehört, wie von Kanto, Jotho und Co. Alle Reizworte wurden ebenfalls naheliegend, aber dennoch gelungen verwendet. Etwas schade fand ich, dass in der letzten Zeile das Reimschema durchbrochen wird. Möglicherweise war dies als Stilmittel gedacht, um den Abschluss der Reise aufzuzeigen. Vielleicht wollte der/die Autor/in aber auch “ward“ nutzen und hat sich lediglich verschrieben. Aber dies ist nur ein Wort. Daran werde ich mich sicher nicht aufhängen. Genauso wenig an dem, meiner Meinung nach, doch etwas unschön klingenden “ihr’s Willen“.


    Abgabe 03 - Pikachus Versprechen
    Ein klassisches, modernes Gedicht. Kein Reimschema, keine gleichbleibende Silbenzahl und, soweit ich das erkennen kann, auch kein einheitliches Metrum. Ich muss zugeben, dass ich solche Gedichte entweder sehr mag, oder eben eher weniger. In diesem Fall sind für mich tatsächlich der Inhalt, sowie vermittelte Emotionen von großer Bedeutung. Was ich in diesem Fall beeindruckend finde ist, dass es dem/der Autor/in gelungen ist, die beziehung Ash und Pikachu mit viel Gefühl zu Papier zu bringen. Gerade in den heutigen Staffeln geht gerade diese meiner Meinung nach ziemlich unter. Die Reizworte werden wirklich passend eingebaut und wirken überhaupt nicht erzwungen. Sehr gut gefallen mir auch die ersten Zeilen jeder Strophe, die eine Steigung innerhalb des Gedichtes darstellen. Hingegen hätte ich mir gewünscht, dass auch ansonsten eine gewisse Ordnung einbehalten worden wäre. Mir persönlich gefällt die zweite Strophe mit Abstand am besten. Gerade die letzte Zeile wirkt so kalt, dass man die düstere Stimmung des Gedichtes wirklich wahrnimmt. Der letzte Satz des Gedichtes hat mir hingegen gar nicht gefallen, da er mir leider unfreiwillig komisch erschien. Das könnte aber auch daran liegen, dass mich die allgemeine Thematik nicht allzu sehr anspricht.



    Abgabe 04 - Späte Niederlage
    Ein komplett durchgezogener Binnenreim. Es ist sicherlich schwierig, so viele Reime zu finden, doch gefällt mir persönlich dieses Reimschema nicht besonders. Es hat immer etwas sehr kindliches, was bei der hier angesprochenen Thematik natürlich nicht gerade ideal ist. Die Dramatik mag ich, zugegebermaßen. Zwar ist sie keineswegs neu, doch wird hier zumindest einmal aus der Sicht eines Pokémon berichtet, das seinen Trainer verliert. Leider erscheint mir das Gedicht an sich ein wenig zu lang ist und die Reizwörter oft ein wenig gezwungen eingebaut erscheinen.


    Abgabe 05 - Ich danke euch
    Sehr schön. Zwar hat man hier direkt ein Deja-Vu, was Abgabe Nr.4 angeht, dennoch hat mir dieses Gedicht sehr gefallen. Und das, obwohl ich eigentlich kein großer Fan moderner Lyric bin. Die kurzen Strophen wirken sehr prägnant und unterstreichen die fehlenden Worte des lyrischen Ichs, der all seine Pokémon verloren hat. Die Reizworte sind ein weiteres Mal recht klassisch eingebaut (irgendwie tun sich da wohl fast alle Abgaben nicht viel). Das die letzte Strophe ein wenig länger ist bildet einen guten Kontrast und lässt ein wenig Hoffnung durchschimmern. Letztendlich ist das Gedicht allerding vielleicht doch ein wenig lang geworden, auch wenn die knappen Worte dieses Gefühl etwas abschwächen. Auch fehlt mir ein weiteres Mal ein wenig Ordnung (neben der ersten Zeile der Strophen), aber dass bringen moderne Gedichte nun einmal meist mit sich.


    [subtab=6-12]
    Abgabe 06 - Reue
    Die Thematik finde ich wirklich super interessant. Es ist toll zu lesen, wie hier der Neid thematisiert und hervorgehoben und die dunkle Seite der Pokémonwelt hervorgehoben wird. Eine tolle Idee. Die Umsetzung gefällt mir leider nicht ganz so gut. Mir fehlt eine einheitliche oder zumindest gerne auch ähnliche Silbenanzahl, die die Reime etwas rythmischer gemacht hätten. Die Reime selbst erscheinen mir manchmal leider zusätzliches etwas plump. Was mir aber wirklich sehr gefallen hat, war die letzte Strophe. Sie zeigt wirklich deutlich auf, wie sich das Netz der Neid immer enger um den bedrohten Trainer zieht. Das das lyrische Ich in diesem Fall die sonst gerne vergessene Mutter ist, ist ebenfalls äußerst kreativ.


    Abgabe 07 - Erinnerungen
    Leider fiel mir zuerst auf, dass keine Satzzeichen eingesetzt wurden. Das finde ich schade, da es den Lesefluss etwas stoppt. Und natürlich bin ich auch hier wieder in jenem Zwispalt, den ich jedes Mal mit meinem Geschmack austragen muss, wenn ich ein modernes Gedicht lese. So fehlt mir ein weiteres Mal irgendeine Form von Rythmus. Zwar gibt es einen gelungenen Abschluss jeder Strophe die mir sehr zusagen, da ich grundsätzlich ein Freund von Einwort Enden sind. Dementsprechend gut gefiel mir natürlich auch das Ende des Gedichtes. Doch ansonsten fiel es mir ein wenig schwer, einen für mich stimmigen Rythmus zu finden. Auch wenn mir die Thematik und der Ton, im Allgemeinen die Emotionen dieser Abgabe sehr zusagen, kann mich die Umsetzung nicht wirklich überzeugen.


    Abgabe 08 - In meinem Traum
    Und hier mal wieder ein klassisches Gedicht. Dieses erscheint eher experimentell. Ein Aspekt, der mir persönlich sehr gefällt. Die Gegensätze zwischen Wirklichkeit und Traum sind stark in Szene gesetzt.Während der Traum mit Freude und Frieden aufwahrtet, erscheint die Wirklichkeit bedrohlich und kalt. Die Reizworte sind etwas ungewöhnlicher, aber dennoch passend eingebaut und erscheinen stimmig. Was mich allerdings ein wenig störtz ist, dass man das Gedicht mit ein paar wenigen Änderungen auch auf eine andere Welt, als die Pokémonwelt anwenden könnte. Das finde ich immer etwas schwierig, wenn ein Pokémonbezug essentiell ist. Leider fehlt mir jedoch ein wenig die Zeit, mich genauer mit dem Gedicht auseinander zu setzen, was schade ist, da ich dies wohl müsste um jeden Aspekt zu erfassen.


    Abgabe 09 - Eine Flöte von Azur
    Die Wortwahl ist toll. Ein wenig zu abgehoben vielleicht, aber meiner Meinung nach sehr passend im Hinblick auf die Thematik. Diese gefällt mir ebenfalls. Eigentlich hätte ich mit mehr Abgaben dieser Art gerechnet, gerade hinsichtlich der Reizworte. Die wurden in diesem Fall übrigens ein weiteres Mal gelungen eingebunden. Die ganze Geschichte gefällt mir ebenfalls sehr gut. Bemängeln möchte ich allerdings den ab und an etwas holprigen Rythmus. Manchmal stolperte ich ein wenig darüber, auch wenn mir die Reime selbst wirklich zugesagt haben. Alles in allem aber ein, meiner Meinung nach, sehr gelungenes Gedicht.


    Abgabe 10 - Kein Titel
    Auch hier finden wir wieder die Thematik des wichtigsten Kampfes im Leben eines Trainers. Allerdings hier aus der Sicht des Champs, was mir ziemlich gefällt. Das ist einmal was anderes. Die abgehobene Art des lyrischen Ichs ist zwar sehr unsympathisch, meiner Meinung nach aber wirklich passend. Als Leser wünscht man sich seine Niederlage herbei. Allerdings fällt der letzte Satz des Gedichtes etwas heraus, was die eigentliche Wortwahl des Champs angeht. Dies ist allerdings tatsächlich der einzige Auswahl. Allerdings habe ich auch ein paar Probleme mit diesem Gedicht. So gerät der Rythmus ab und an ein wenig durcheinander, was den Lesefluss erschwert. Viel mehr haben mich jedoch die teilweise erzwungen wirkenden Reime gestört. Gerade in der dritten Strophe klang es fast ein wenig wie ein eher nicht so gelungener Rap. Eben etwas unfreiwillig komisch. Schade.


    Abgabe 11 - Äonenfliegen
    Mit einem Gedicht dieser Art hatte ich gerechnet, als ich die Aufgabenstellung gelesen hatte. Irgendwie freut es mich, jetzt noch so eines zu lesen. Vor allen Dingen, da es um Latios und Latias geht, wenn ich mich nicht irre. Das Geschwisterverhältnis zwischen den beiden fand ich schon immer total herzlich. Dies wurde in den ersten Strophen auch gut eingefangen, während in den späteren die Einsamkeit deutlich wird. Dieser Aufbau gefällt mir ebenso, wie der Rythmus des Gedichtes. Irgendwie hätte ich mir nur noch etwas mehr Gefühl gewünscht. Möglicherweise hätte dies mit ein paar mehr Strophen oder eine andere Wortwahl erreicht werden können. Die Emotionen erscheinen mir einfach etwas zu knapp beschrieben.


    Abgabe 12 - Der Schein der Legende
    Hier gefällt mir vor allen Dingen die Schlussfolgerung. mir erscheint es immer so, als würde dieser Aspekt viel zu oft übersehen werden: Das auch andere Trainer kommen, um den frischen Champ zu stürzen. Der Weg bis zum Ziel wird hier ebenfalls gelungen in Szene gesetzt. Das ist schon ein Glanzstück in Anbetracht der wenigen Strophen. Mehr braucht dieses Gedicht meiner Meinung nach aber auch nicht. Leider überzeugt es mich dennoch nicht so wirklich. Gerade die häufige Bezeichnung "der" für den Trainer klingt mir meist etwas zu unglücklich. Auch fehlt mir ein erkennbarer Rythmus und im allgemeinen gefällt mir die Wortwahl nicht ganz so gut. Aber ansonsten mag ich die Umsetzung.
    [tab=Punkte]
    Und schon sind wir am Ende. Leider musste ich mich dieses Mal kurz fassen, da ich ab morgen keine Zeit mehr hätte, den Vote zu Ende zu schreiben. Es hat mich überrascht, dass es doch nur so wenig Gedichte gab, die sich mit legendären Pokémon befassten. Zugleich war ich aber auch überrascht von der Qualität. Ich bin einfach zu beeindrucken, was Gedichte angeht. Dementsprechend musste ich auch etwas länger überlegen, wie ich die Punkte verteile. Viele Abgaben waren auf dem gleichen Niveau. Auch wenn ich mich mit den modernen Gedichte leider immer noch nicht wirklich anfreunden kann.
    ID: 67941
    A9: 3
    A11: 2
    A2: 1
    A5: 1
    A6: 1


    3+2+1+1+1 = 3+2+3 = 8


    Das war es auch schon. Bis zum nächsten Mal.

    [tabmenu][tab=Vorwort]
    Hallo zusammen ^^
    Nun kann ich mich doch auch endlich mal wieder zu einem Vote aufraffen. Kaum verwunderlich, bei einem so vielseitigem Thema. Ich bin wirklich sehr gespannt, vor welche schwierigen Entscheidungen unsere fleißigen Schreiberlinge ihre armen Charaktere gestellt haben.
    Also fange ich, ohne großes Gerede, doch direkt mal an.
    [tab=Abgaben]
    [subtab=1-5]
    Abgabe 01 – (un)wichtig


    Hierbei handelt es sich, meiner Meinung nach, direkt zu Beginn um eine ziemlich mutige Abgabe. Immerhin ist vor allen Dingen die Protagonistin dieses Werkes doch sehr speziell. Das bringt mit sich, dass auch ihre Entscheidungsfindung auf mich als Leser schwierig nachvollziehbar, ja geradezu bizarr, wirkt.
    Und auf eine genau so bizarre Art und Weise gefällt mir diese Abgabe. Nicht nur wegen des Schreibstils, der sich sehr angenehm lesen lässt. Ich mag den Sarkasmus, der deutlich mitschwingt und die Botschaft, die lächerlich wirkt obwohl sie es nicht unbedingt ist. Vermutlich wäre es tatsächlich nicht verkehrt, sich manche Entscheidungen besser zu überlegen. Doch die Lappalie, auf die sich in diesem Fall bezogen wird, lässt den Leser eher kopfschüttelnd zurück.
    Eigentlich wird hier nicht mehr, als eine recht alltägliche Szene mit einer nicht ganz alltäglichen Hauptcharakterin, beschrieben. Ihre Mutter steht der hochnäsigen Rebellion ihrer Tochter etwas hilflos gegenüber. Irgendwie erinnert mich das ganze Werk an ein Mahnmal an die Pubertät. Die Überheblichkeit der Tochter, wunderschön in eine vollkommen abgehobene Wortwahl verpackt, beleuchtet den Hang von Jugendlichen, sich irgendwann als scharfsinniger als ihre Eltern zu betrachten.
    Dennoch sympathisiere ich nicht mit der Mutter, die doch erschreckend ratlos, wenngleich manches Mal auch erquickend humorvoll, das Gespräch mit ihrer Tochter führt.
    Allerdings liegt mir der Fokus ein wenig zu sehr auf der Wahl an sich. Zwar gefällt es mir, dass dem Leser lange verborgen bleibt, worum es denn eigentlich geht. Andererseits ist es letztendlich aber eben überhaupt nicht nachvollziehbar, warum nun diese eine Entscheidung gefällt wird. Das passt wunderbar zu der Figur der Protagonistin und auch zum ganzen Ton der Geschichte. Aber ich bin mir nicht sicher, ob dies in einem Wettbewerb dieser Art nicht auch problematisch sein könnte.


    Abgabe 02 – Spielplatzkinderaugen
    Auch diese Geschichte überzeugt mich durch einen sehr angenehmen Schreibstil. Persönlich finde ich es ja immer recht schwierig, einen Dialog zu schreiben. Der/Die Autor/in dieser Geschichte scheint damit hingegen keinerlei Probleme gehabt zu haben.
    Auch gefällt mir die vollkommen unspektakuläre Situation, in der dieses Werk verpackt wurde. Kein Mord, kein Horror, keine Fantasiewesen oder verschrobenen Charaktere. Einfach nur ein ganz normaler junger Mann und ein kleines Kind, die einen ungezwungenen Dialog führen. Gerade das Kind ist dabei wirklich sehr glaubwürdig gehalten. Es wirkte auf mich zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt und strahlte die typische, leichtfüßige Naivität eines Kindes auch wirklich sehr gut aus. Ein wahres Kunststück, das dem/der Autor/in hiermit gelungen ist.
    Nicht so begeistert bin ich hingegen von dem eigentlichen Protagonisten. Er reagiert mir etwas zu “perfekt“. Wie aus einem Drehbuch heraus lenkt er das Gespräch vollkommen unvermittelt in die Richtung der Erdbeeren und lässt sich schließlich von dem Jungen überzeugen, der nicht einmal richtig merkt, dass er seinem Gegenüber wieder Hoffnung geschenkt hat. Das erscheint mir persönlich doch zu kitschig.
    Auch wirkt die Geschichte gegen Ende ein wenig kurz gefasst. Vielleicht hatte mal wieder die Wortobergrenze ihre Hände im Spiel?
    Alles in allem ist dies ein Werk, das sicher berühren soll und auch kann, mich aber leider nicht wirklich erreicht.


    Abgabe 03 – Kein Titel
    Hier hätten wir eine weitere, sehr spezielle Geschichte, die doch recht schwierig zu deuten ist. Scheinbar geht es um einen Verstorbenen. Aus irgendeinem Grund spekuliere ich die ganze Zeit darüber, ob es sich möglicherweise um eine Art Cyborg handeln könnte. Auf jeden Fall treibt der unbändige Wille, seine Familie zu erreichen den Protagonisten an. Er scheint sogar den Tod zu überwinden. Möglicherweise war das erwähnte Abbild seiner selbst seine Seele, die letztendlich wieder in ihren zerstörten Körper zurück wollte, um die Familie erreichen zu können. Wahrscheinlicher ist, dass ich das ganze Geschehen eher falsch deute. Aber offensichtlich hat es der/die Autor/in darauf angelegt, ein eher kryptisches Werk zu erschaffen und das gefällt mir sehr.
    Die Entscheidungsfindung steht mir hingegen zu wenig im Vordergrund. Eigentlich gibt es nicht wirklich eine. Zwar denkt der Protagonist ganz kurz darüber nach, ob er überhaupt noch jemandem vertrauen sollte. Doch kaum hat Bee ihm mitgeteilt, dass seine Familie noch lebt, sind alle Bedenken hinfort geweht. Möglicherweise glaubwürdig, aber eher suboptimal im Hinblick auf die gegebene Aufgabenstellung. Den auch der Dialog ist sehr knapp gehalten und somit kaum als solcher zu bezeichnen.
    Das klingt jetzt nach viel Kritik. Daher möchte ich noch einmal extra sagen, dass mir diese Geschichte doch sehr gefällt. Gerade, da ich darüber nachdenken muss und das Ende mich mit noch mehr Fragen zurücklässt. Auch erfüllt sie die Aufgabenstellung des Wettbewerbs, doch fehlt mir ein wenig der Fokus auf diese. Stattdessen wird eher eine sehr düstere Atmosphäre hervor gehoben, die durch die anfängliche Beschreibung des fehlenden Auges meiner Meinung nach aber fast schon etwas zu zwanghaft beschrieben wird. Und ich bin bei weitem kein Feind von detaillierter Brutalität in Geschichten, sodenn sie denn als Stilmittel ihren Platz findet. In diesem Fall wirkt sie auf mich aber doch ein wenig unnötig.


    Abgabe 04 – Qualen im Dunkeln
    Ich gestehe: Bei dem Titel hatte ich irgendwie mit etwas vollkommen anderem gerechnet. Aber das ist keinesfalls ein negativer Punkt. Ich finde es sehr gut, dass der/die Autor/in den Fokus in diesem Fall auf einen moralischen Zwiespalt dieser Art gelegt hat. Allerdings hätte ich persönlich es viel schöner gefunden, wenn etwas weniger spektakuläres als der Gammstrahlenblitz der Auslöser gewesen wäre. Zum Beispiel ein drohendes Todesurteil für einen Häftling von dem der Wärter glaubt, er sei unschuldig oder sowas. Denn leider bringt gerade diese Katastrophen ein paar Unstimmigkeiten in die Geschichte und macht sie stellenweise unglaubwürdig.
    Woher kann Werner wissen, dass es ein solcher Blitz war? Immerhin funktionieren keine technischen Geräte mehr sprich: Keine Aufklärung durch die Medien oder ähnliches. Es erscheint des weiteren so, als haben die beiden das Gefängnis seitdem nicht mehr verlassen. Also woher die Gewissheit? Ein Meteoriteneinschlag, Vulkanausbruch o.ä. könnte genauso den Smog verursachen. Sehen könnte man also keinesfalls, dass es sich um solch einen Blitz handelte.
    Außerdem erscheint es unglaubwürdig, dass irgendjemand in Anbetracht einer solchen Katastrophe einfach ruhig weiterhin seinem Job nachgeht. Haben die beide keine Familie, um die sie sich sorgen?
    Die Entscheidungsfindung wird mir dann etwas zu kurz und knapp behandelt. Einerseits wird der Zwiespalt, den die beiden Charaktere darstellen, während des Dialoges durchaus gut in Szene gesetzt, andererseits steht Samuels Entscheidung von Anfang an fest.
    Das Ende überzeugt mich leider ebenfalls nicht wirklich. Auch hier ist es unglaubwürdig dass Werner, der ja ganz offensichtlich wirklich in Sorge ist, Samuel einfach so gewähren lässt.
    Aufgrund dieser Unstimmigkeiten konnte mich diese Abgabe, trotz des guten Schreibstils und der Umsetzung der Aufgabenstellung, nicht restlos überzeugen.


    Abgabe 05 – Bienenprinz
    Eine sehr schöne Idee. Ich mag die Kreativität dieser Abgabe und das sich der/die Autor/in die Mühe gemacht hat, auch biologische Begriffe zu verwenden und die Insekten so doch nicht zu sehr vermenschlicht. Es ist einfach toll zu lesen, wie sich in einem solch kurzen Werk eine eigene Welt entwickelt, von der man doch gerne mehr wissen würde. Schon das hat mich in ihren Bann gezogen.
    Der flüssige Schreibstil und nicht zuletzt der Dialog zwischen Lilymia und Filla tun ihr übriges. Letzterer ist einfach wundervoll charmant und zugleich glaubwürdig aufgezogen. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der beiden Insekten werden sehr gut deutlich.
    Allerdings kommt es letztendlich doch nicht wirklich zu einer Entscheidungsfindung durch die eigentliche Protagonistin. Ich muss zugeben, dass mir der letzte Abschnitt nicht ganz so lieb ist. Es kommt zu keinem wirklichen Dialog, der zu einer Entscheidung durch Lilymia führt. Stattdessen drängt die Biene ihr seine Meinung auf. Anders als vermutlich gewünscht, erschien mir diese außerdem nicht wie der starke Ritter in der Not, sondern wie ein leicht krankhafter Verehrer, der natürlich die Konkurrenz schlecht machen will.
    Zumindest zu Beginn kommt es aber doch zu einer getroffenen Entscheidung durch die Protagonistin: Nämlich weder Vance noch Dynastes zum Gemahl zu nehmen, sodass die Aufgabenstellung nicht verfehlt ist.
    Auch wenn mir das Ende also (einfach aufgrund der Inszenierung) nicht wirklich zusagt, tut es der Beginn dieser Abgabe doch umso mehr.


    [subtab=6-10]
    Abgabe 06 - ¬Die richtige Entscheidung?
    Der Titel ist sehr passend. Eine gute Idee, dem Leser selbst einen Anreitz zu geben zu entscheiden, ob Steve mit seinem Suizid die richtige Entscheidung getroffen hat, oder nicht.
    Aber zurück zur eigentlichen Handlung. Mir gefällt irgendwie die Erzählweise. Grundsätzlich mag ich es meist, diese „Durchbrechung der vierten Wand“ (oder „Breaking the fourth wall“. Nur Anglizismen sind tight). Was mir nicht ganz so gut gefällt sind die vielen Absätze. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass dies eher auf einen Formatierungsfehler zurück zu führen ist.
    Das Szenario selbst ist nicht unbedingt unglaubwürdig, auch wenn es mich doch stark an diese meist übertriebenen Abschreckvideos der Polizei erinnert und deutlich der Zeigefinger erhoben wird. Natürlich handelt es sich um ein sehr emotionales Geschehnis und es ist mehr als nachvollziehbar, dass Steve an seiner Schuld zerbricht. Allerdings finde ich es etwas schade, dass die Lautsprache das Gespräch manchmal unfreiwillig komisch erscheinen lässt. Auch wirkt die Handlung ein wenig zu kurz gefasst.
    Leider führt der geführte Dialog nicht wirklich zu der Entscheidungsfindung des Protagonisten. Eher sind beide voneinander getrennt und gehen ineinander über. Das trifft, meiner Meinung nach, die Aufgabenstellung nicht gänzlich.


    Abgabe 07 - Aller Anfang ist schwer!
    Ich habe mich wirklich gefreut, auch eine Pokémongeschichte zu lesen. Zwar ist die Wahl des Starterpokémon eine recht offensichtliche, in diesem Fall aber sehr schön in Szene gesetzt.
    Carl ist ein wenig überheblich, aber auf seine quirlige Art doch irgendwie sympathisch. Hydropi passt gut zu ihm. Ich finde es sehr gut, wie der Schreibstil dem Protagonisten angepasst wurde. So lernt man den Charakter gut kennen. Dass das Präsens als Zeitform gewählt wurde lässt mich als Leser sozusagen noch stärker an der Entscheidung teilhaben.
    Die Abwägungen durch Carl lassen die Wahl des weiteren glaubwürdig erscheinen. Vor allen Dingen, als er durch Marie unter Zeitdruck gerät.
    Alles in allem gefällt mir die Abgabe wirklich sehr. Es kommt zu keinem Dialog. Ein innerer Monolog ist nun einmal leider kein Dialog. Sehr, sehr schade. Aber zum Glück hat das Komitee Monologe abgesegnet. Mir persönlich hätte ein Dialog doch etwas besser gefallen.
    Ansonsten fand ich diese Abgabe wirklich sehr gut und hatte viel Freude beim Lesen.


    Abgabe 08 - The Fear
    Und noch ein innerer Monolog. Wie bei Abgabe 7 gilt auch hier, dass mir ein Dialog doch besser gefallen hätte. Aber die Charaktere haben die Namen von Engeln! Schön ^^
    Ich habe mich ein wenig in das Fandom eingelesen. Dementsprechend finde ich es toll, dass gerade diese beiden Charaktere genutzt wurden, die anscheinend innerhalb des Spiels eher Feinde sind. Das wirft ein anderes Licht auf die Sache und untermauert somit noch Nathaniels Schwierigkeiten (auch wenn ich jetzt einfach mal ausblende, dass er Castiel scheinbar irgendwann die Freundin ausgespannt hat xD).
    Der innere Monolog an sich ist recht wirr. Dies wiederum ist aber sehr passend. Immerhin springen Gedanken und sind keinesfalls stringent. Die Ausführlichkeit gefällt mir, da so die Schwierigkeit der Entscheidungsfindung noch untermauert wird. Auch wenn mir die Wortwahl ab und an doch sehr kitschig wirkt.
    Meiner Meinung nach wurde die Aufgabenstellung hier sehr gelungen umgesetzt. Der Schreibstil gefällt mir, der Protagonist wirkt sympathisch. Das Thema ist zwar nicht unbedingt meins, hat aber doch einen gewissen Charme. Kurz gesagt: Eine Geschichte, die mich doch zu überzeugen weiß.


    Abgabe 09 – Unbekannter Soldat
    Schwieriges Thema. Zum Glück kann sich wohl kaum jemand von uns wirklich in die Emotionswelt eines Soldaten einfühlen. Da ist vielleicht fast schon zu mutig, dass sich der/die Autor/in daran getraut hat.
    Der Dialog zwischen Andrej und Jegor ist recht nett ausgebaut. Mir gefällt auch das ganze Drumherum, wie zum Beispiel der Einschlag der Granate, der das Gespräch der beiden unterbricht. Allerdings sehe ich gerade darin auch ein Problem. Es wirkt ein wenig unglaubwürdig, dass die Beiden einfach so in diesem Graben miteinander sprechen, während um sie herum der Krieg tobt. Auch springt mir der Dialog ab und an zu sehr von einer Richtung in die nächste. Die letztendliche Entscheidung Andrejs ist zwar nachvollziehbar, aber doch einen Ticken zu unerwartet. Die restliche Zeit wirkte es meist eher so, als wolle er flüchten. Allerdings gefällt es mir dennoch. Das gilt ebenso für die Erwähnung der Propaganda und die Manipulation der Soldaten, die es wohl definitiv im Krieg gibt.
    Alles in allem gefällt mir dieses Werk zwar, wird dem wirklichen Schrecken des Krieges aber wohl schwierig gerecht.


    Abgabe 10 – Ewige Freundschaft
    Ein Klassiker. Der Freundin wird verboten, ihren besten Freund zu treffen, der klammheimlich in sie verliebt ist. Letztendlich führt dies zur Trennung.
    Auch wenn man Geschichten dieser Art schon sehr oft gelesen hat, werden die Emotionen dieser Abgabe doch sehr schön deutlich. Der Schreibstil gestaltet das Lesen angenehm flüssig, sodass man sich wirklich darauf konzentrieren kann, sich in die beiden Sprechenden einzufühlen. Auch die Atmosphäre, die geschaffen wird, mag mir zu gefallen. Die ganze Umsetzung ist wirklich sehr schön und dem Thema äußerst angemessen.
    Leider wurde hier meiner Meinung nach aber die Aufgabenstellung verfehlt. Denn es wird keine Entscheidung gefällt, sondern es wurde eine im Vorfeld gefällt, die die Freundschaft beinahe zerstört hatte. Zudem trägt der Dialog auf keine Weise zu einer Wahl bei. Das ist natürlich ein großes Problem in dieser Art von Wettbewerb. Sehr schade.


    [tab=Punkte]
    Bitte entschuldigt, dass meine Kommentare gegen Ende immer knapper wurden. Mir ging leider langsam die Zeit aus. Wie immer kann sich bei mir melden, wer einen etwas ausführlicheren Kommentar wünscht.
    Leider muss ich sagen, dass mir bei vielen Geschichten der Fokus etwas zu wenig auf der eigentlichen Aufgabenstellung lag. Aber immerhin war dies ein schwieriges Thema, das durch den Dialog nicht gerade einfacher gestaltet wurde. Daher habe ich mich gefreut, dass doch so viele unterschiedliche Werke zusammen gekommen sind.


    ID: 67941
    A5: 2
    A7: 2
    A1: 1
    A2: 1
    A8: 1


    2+2+1+1+1 = 4+3 = 7

    [tabmenu][tab=Vorwort]
    (Da ich es wohl leider nicht schaffe, alle Abgaben bis heute Nacht detailliert kommentiert zu haben, kommt hier erst einmal die Rohfassung mit den wenigen Kommentaren, die ich bisher verfasst habe, und der Punktevergabe. Ich editiere das im Laufe der nächsten Woche auf jeden Fall noch. Wer also eine etwas genauere Bewertung wünscht, möge sich noch ein paar Tage gedulden. Ich möchte ungern darauf verzichten, rechtzeitig Punkte zu verteilen. Tut mir Leid)
    Und schon beginnt die zweite Runde ^^
    Schön zu sehen, dass dieses Special so erfolgreich weitergeht. Wieder gab es jede Menge Abgaben. Da bleibt nur zu hoffen, dass auch die Voter nicht auf sich warten lassen. Und das heißt wiederum natürlich, dass ich auch meinen Beitrag zu dieser Runde beitragen möchte.
    Auch dieses Mal werde ich mich wohl wieder schwer mit Bindestrich, Semikolon & Co. anfreunden können. : ( Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht all zu übel.
    Ich freue mich besonders auf die Abgaben zur Kategorie Freundschaft. Schließlich bin ich einer dieser hoffnungslos romantischen Menschen, die ihre Freunde als das Wichtigste in ihrem Leben betrachten. ; )
    Weil ich nicht weiß, was ich noch großartig schreiben soll, werde ich einfach mal produktiv und fange an zu voten.


    [tab=Freundschaft]
    [subtab=1-5]
    #1
    Beginnen wir doch gleich einmal mit einem recht simplen, aber doch sehr schönen Satz. Im Endeffekt wird hier geradeaus auf den Punkt gebracht, wie wunderbar Freundschaft doch ist und was sie uns alles gibt. Egal welch düstere Geheimnisse und Schwächen man auf in sich tragen mag: Wahre Freunde werden stets an der Seite ihres Freundes bleiben. Auch dies sagt dieser kurze, aber sehr pregnante Satz aus und diese Botschaft ist es auch, die mir wirklich gefällt.


    #2
    Das klingt nach Nostalgie. Herrlich. Macht man das heute überhaupt noch, dass man seinen Freunden (ob nun in der Schule oder Zuhause) Briefe schreibt? Wenn nicht wird dieser Satz vermutlich eher Leser wie mich ansprechen. Vor einigen Jahren war das Internet noch nicht soooo wichtig und die kleinen Briefchen und Zettelchen, die ich, mit meinen Freunden austauschte, fast schon Alltag. Heute hat sich zwar die Art der Kommunikation verändert, aber die Freundschaft bleibt. Eine schöne Botschaft!
    Obwohl dieser Satz sich auf etwas so Simples beschränkt, steckt doch jede Menge Philosophie in diesen wenigen Worten. Irgendwie fühle ich mich doch sehr berührt. Danke dafür.


    #3
    Traurigerweise musste ich hier direkt an eine der Lieblingsaussagen meines Vaters denken: Alle Freunde aus der Schule seien anschließend Vergessenheit. Aus eigener Erfahrung kann ich dem nur wenig zustimmen.
    Mir gefällt der Aufbau dieses Satzes. Die Aufzählung suggeriert einen wirklich langen Zeitraum, in dem die Freundschaft erhalten bleibt. Ich persönlich hätte mir vielleicht noch eine Station mehr gewünscht, oder vielleicht die Erwähnung von Emotionen (zusammen in Freud’ und Leid). Aber das ist Geschmacksache.
    Auf jeden Fall ist es diesem Satz sehr gut gelungen, mir das Gefühl einer lang anhaltenden Freundschaft zu vermitteln.


    #4
    Hier kommt sehr schön das familiäre Gefühl zum Ausdruck, das sich bei manchen Freundschaften entwickeln kann. Mir persönlich erscheint dieser Satz in seiner Aussage recht stark. Wenn ich mich sicher und geborgen fühle, bin ich vermutlich auch beschützt. Das passt meiner Ansicht nach ebenfalls zu einer engen Freundschaft.
    Leider, leider: Der Doppelpunkt. Nach dem ist Schluss mit einem Satz, also sind dies streng genommen zwei. Schade : (


    #5
    Herrlich metaphorisch. Natürlich ist dieser Vergleich nicht unbedingt neu, aber doch in diesem Fall sehr schön in Szene gesetzt. Auch liegt sehr viel Emotion und Wahrheit in diesem Satz und ich kann mir vorstellen, dass der/die Autor/in (wenn sie diese Zeilen denn jemanden widmet) die getroffene Aussage auch genau so empfindet. Das ist, meiner Meinung nach, die besondere Stärke dieser Abgabe: Sie trifft das Thema auch durch die Emotionen, die in ihr zu stecken scheinen.
    Vielleicht ist dem eigentlich nicht so und der/die Autor/in hat sich einfach nur einen schönen Satz aus den Fingern gesogen. Dann kommt demjenigen/derjenigen halt meine romantisierte Vorstellung von Freundschaft zu Gute ^^’’


    […]
    [subtab=6-10]
    Folgt
    [subtab=11-17]
    Folgt
    [subtab=Punkte]
    Kategorie: Freundschaft
    ID: 67941
    A5: 2
    A10: 2
    A14: 2
    A16: 2
    A2: 1
    A3: 1
    A7: 1


    2+2+2+2+1+1+1 = 8 + 3 = 11
    [tab=Onlineleben]
    [subtab=1-5]
    Folgt
    [subtab=6-10]
    Folgt
    [subtab=11-17]
    [subtab=Punkte]
    Kategorie: Onlineleben
    ID: 67941
    A3: 4
    A17: 2
    A2: 1
    A8: 1
    A13: 1
    A15: 1
    A16: 1


    4+2+1+1+1+1+1 = 4+2+5 = 11


    [tab=Leben als Pokémontrainer]
    [subtab=1-5]
    Folgt
    [subtab=6-10]
    Folgt
    [subtab=11-17]
    Folgt
    [subtab=Punkte]
    Kategorie: Leben als Pokémontrainer
    ID: 67941
    A11: 3
    A7: 2
    A13: 2
    A1: 1
    A6: 1
    A9: 1
    A16: 1


    3+2+2+1+1+1+1 = 3+4+4 = 11
    [tab=Nachwort]
    Entschuldigt noch einmal, dass mein Vote nun so absolut Nichtssagend ist. Alle Kommentare werden auf jeden Fall noch nachträglich editiert.


    Alles in allem war auch dies eine sehr erfolgreiche Runde. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass die Kategorie Onlineleben ein paar Probleme bereitet hat. Eigentlich ist das auch kein Wunder. Man hört so viel davon, dass man kaum noch etwas Neues zu Papier bringen kann.
    Was mich sehr gefreut hat war ein weiteres Mal die rege Teilnahme. Die letzte Runde hat bereits begonnen und ich bin sehr gespannt, ob die Beteiligung auch dort so hoch ausfallen wird. Die Siegerehrung rückt auch langsam näher und ich würde noch immer keine Wetten abschließen.


    Wir lesen und nächste Runde (dieses Mal hoffentlich etwas zeitnaher und ausführlicher) wieder. Bis dahin ^^

    [tabmenu][tab=Hallo]
    Hallo zusammen ^^
    Also, vorab möchte ich ja mal kurz etwas anmerken: Leute, zerreißt die Abgaben hier doch bitte nicht so (Ja, liebe Voter, ich meine einige von euch). Das ist echt ein bisschen gemein.
    Ich weiß, ich sag das oft, aber gerade in diesem Wettbewerb gab es keinen Text, der auch nur ansatzweise unleserlich gewesen wäre. Natürlich gefallen einem die einen Geschichten immer mal besser, als die anderen. Aber einfach salopp nebenbei zu erwähnen, wie blöd die anderen Abgaben doch jetzt im Vergleich zu dieser waren (und das in harschen Worten) finde ich den fleißigen Teilnehmern gegenüber wirklich ein wenig unfair. Ich bin mir sicher, dass sich hier jeder Mühe gibt. Es ist nicht einfach, einen inneren Monolog zu schreiben. Man hat nur 1500 Wörter, nur zwei Wochen Zeit und niemand hier ist ein Profi.
    Ich will hiermit gar nicht sagen, dass es schlecht ist, ein Werk zu kritisieren oder ehrlich zu sagen, dass es einem nicht gefallen hat. So etwas ist ja ganz normal. Aber den Teilnehmern hier mal eben einfach so an den Kopf zu werfen (und wenn es auch nur in einem kleinen Nebensatz sein mag), wie schhhhhh… schlecht ihre Werke doch wären, ohne Verbesserungsvorschläge zu geben ist wirklich nicht so schön. Man kann so etwas auch freundlicher sagen, oder zumindest konstruktive Kritik bringen.
    Bitte denkt daran dass, auch wenn wir im Internet sind, auf der anderen Seite ein Mensch hinter dem PC sitzt und sich nicht der Computer plötzlich verselbstständigt hat und als Nachwuchsautor versucht.
    Ich will hier niemanden belehren. Immerhin ist es jedem selbst überlassen, wie er sich ausdrückt. Seht es einfach als eine freundliche Bitte von mir. Mag ja sein, dass ich in diesem Punkt etwas Wischi-Waschi eingestellt bin. Ich wollte es nur erwähnt haben.


    Jaja, Paya, quatschen kann ja jeder. Deshalb möchte ich natürlich auch meinen Vote einreichen ; ) Wie man vielleicht bereits entnehmen kann, war ich fast durchgehend begeistert. Ich finde wirklich, dass hier sehr tolle Sachen zustande gekommen sind und mir persönlich fiel es schwer, die Punkte zufriedenstellend zu verteilen.
    Was mir ein wenig Probleme bereitet hat, ist die Definition von „Innerer Monolog“. Streng genommen ist das wirklich dieses total unglaubwürdige „Ich rede vollkommen stringent in meinen Gedanken mit mir selbst“. Sprunghafte Gedanken usw. gehen eher in Richtung Bewusstseinsstrom. Aber ganz ehrlich: Eine wirklich klare Definition gibt es nicht. Dementsprechend (und weil mir gerade eine Mischung aus beiden gefällt), werde ich niemanden einen Strick daraus drehen, der augenscheinlich eher in Richtung Bewusstseinstrom gegangen ist. Vor allen Dingen, da ich erst, als ich die Hälfte der Abgaben schon gelesen hatte, überlegt habe, wie genau man einen inneren Monolog eigentlich definiert.
    Worauf ich achten werde ist, ob wirklich vor allen Dingen „mit sich selbst“ gesprochen wird, oder ob eine andere Person in Gedanken angesprochen wird.


    Viel zu viel gequasselt. Jetzt geht es aber wirklich los.


    [tab=Abgaben]
    [subtab=1-5]
    01 - Unsinnige Existenz
    Was bei diesem Einstieg als erstes auffällt ist wohl, dass der Text verhältnismäßig kurz erscheint. Das erwähne ich deshalb, weil ich dies in diesem Fall als sehr vorteilhaft empfinde. Ein sehr langer innerer Monolog wirkt leider schnell ermüdend. Daher gefällt mir die Kürze dieser Abgabe.
    Auch die Idee sagt mir sehr zu. Wir als Menschen sehen Rayquaza stets als strahlenden Helden, während er selbst eher genervt ist von seiner Aufgabe und seinen Anhängern. Zugleich scheint diese aber wiederum auch sein einziger Lebenssinn zu sein. Ein klassisches Götterdilemma, dass hier aber auf sehr kecke Art umgesetzt wurde.
    So war ich besonders von der recht patzigen Wortwahl Rayquazas positiv überrascht. Das passt so gar nicht zu der Standartvorstellung, die man von so einem scheinbar edlen Wesen hat. So wird noch deutlicher, warum das legendäre Pokémon eigentlich so genervt von den falschen Vorstellungen der Menschen ist. Sehr schön.
    Probleme sehe ich leider in ein paar inhaltlichen Unstimmigkeiten. So erscheint es durch Rayquazas Formulierungen so, als würden Groudon und Kyogre alle paar Jahre mal wieder erwachen, um sich zu bekämpfen. Tatsächlich ist das aber doch sehr selten vorgekommen (zwei Mal?), sodass es etwas unglaubwürdig erscheint, dass Rayquaza davon so dermaßen genervt ist. Vor allen Dingen, da kurz darauf erwähnt wird, dass er doch eigentlich immer nur darauf wartet, um endlich einer Aufgabe nachgehen zu können. Hier wäre es mir persönlich lieber gewesen, hätte man seine Gefühlswelt vielleicht etwas differenzierter dargestellt.
    Weiterhin denke ich, dass die Folgen des Streites von Groudon und Kyogre Rayquaza im Himmel tatsächlich nicht betreffen würden. Warum auch? Soweit ich weiß, muss er niemals aus der Ozonschicht hinab steigen, wenn er es nicht will. Was interessieren ihn dann, streng genommen, Wasser und Erde? Er benötigt beides nicht.
    Eine andere Kleinigkeit, die mir etwas sauer aufgestoßen ist, ist das Beispiel von Bodyguard und Ameise gegen Ende. Zwar ist klar, was damit ausgedrückt werden soll und auf eine sehr gute Weise stellt es gelungen die große Spanne zwischen der Macht der Menschen und der Rayquazas dar, aber es wirkt so deplatziert. Vielleicht hätte man sich zumindest Fermicula und Furnifraß bedienen können, damit sich das Beispiel etwas besser in die Pokémonwelt einfügt.
    Trotz dieser Kritikpunkte hat mir schon diese erste Abgabe gut gefallen. Gerade die Darstellung Rayquazas fand ich klasse.


    02 – Vermächtnis
    Diese Abgabe geht teilweise etwas mehr in Richtung Bewusstseinsstrom. Wie ich im Vorwort schrieb, gefällt mir das aber, da ich es für glaubwürdiger halte. Dieses Gefühl verstärkt die Handlung noch zusätzlich. Ich finde es eigentlich immer gut, wenn die Pokémonwelt nicht wie eine reine Traumwelt dargestellt wird, sondern auch alltägliche Katastrophen erwähnt werden.
    Die sprunghafte, abrupt wechselnde Gedankenstruktur und die unvollständigen, gedachten Sätze des Protagonisten wirken, gerade hinsichtlich seiner schrecklichen Situation, durchaus realistisch. Es ist geradezu fühlbar, wie die Verzweiflung ihn zerfrisst. Das empfinde ich als eine sehr große Stärke dieser Abgabe. Auch bewundere ich, wie es dem/der Autor/in gelungen ist, eine doch recht große Menge an Handlung in einen inneren Monolog einzubauen, ohne dass diese deplatziert wirken würde. Das ist schon ein Kunststück.
    Was ich leider überhaupt nicht schön fand, war die gedachte Lautsprache. So etwas wie „schluchz“ denkt man wohl kaum. Vielleicht hätte man es so machen können, dass man anstatt dieser Lautsprache, ein passendes Nomen gebraucht. Zum Beispiel hätte man in dem Fall „schluchz“ einfach „Schluchzen.“ schreiben können. Sozusagen als Befehl des Gehirns an den Körper.
    Auch fand ich die Wahl des Friedhofes für die Eltern ein wenig seltsam. Soweit ich weiß, ist Lavandia vorrangig ein Pokémonfriedhof. Andererseits ist diese Wahl natürlich naheliegend, da man diese Stadt in der Pokémonwelt am ehesten mit dem Tod assoziiert.
    Der einzige Kritikpunkt, der mir sonst noch einfallen würde wäre, dass der Handlungsverlauf vielleicht ein wenig zu kitschig ist. Im Vergleich zu dem, was geschehen ist, fängt sich der Protagonist doch recht schnell wieder. Aber dies ist wohl der knapp bemessenen Wortgrenze zu verdanken. Innerhalb dieser wurde die Handlung wirklich gut umgesetzt.


    03 - Die qualvollen Gedanken eines gepeinigten Schwächlings
    Ein ziemlich abgehobener und für einen inneren Monolog naheliegender Titel. Aber irgendwie doch passend.
    Besonders interessant finde ich es, dass der/die Autor/in sich des roten Garados bemächtigt hat. Es wird wohl vor allen Dingen der Entwicklungsvorgang beschrieben, der dann ganz plötzlich beendet ist. Vielleicht hätte man dies etwas stärker bemerkbar machen können. Die körperliche Veränderung des Pokémon wird hingegen ordentlich in Szene gesetzt. Es ist manchmal nur recht schwierig, der Handlung zu folgen.
    Mir gefällt auch hier der eingebaute Bewusstseinsstrom, der den Schmerz des Pokémon sehr stark unterstreicht. Allerdings wird sich dabei schon fast etwas zu viel von dem inneren Monolog entfernt. Manche Passagen, die das Karpador mit sich selbst wechselt, wirken zudem ein wenig aufgesetzt.
    Schade finde ich auch die extreme Sprunghaftigkeit der Gedanken. Etwas zu schnell erholt sich das Garados von dem Schmerz und sein Zorn entwickelt sich urplötzlich. Einerseits passt das zu der bekannten Figur des tobenden, roten Garados, andererseits erscheint es doch ein wenig sehr plötzlich.
    Gerade von der Idee her sagt mir aber auch diese Geschichte wirklich zu.


    04 – Streben
    Was ich mir beim Lesen dieser Geschichte direkt dachte war, dass die Ausgangslage sehr gut gewählt ist. Sie bietet sehr guten Zündstoff für einen tiefsinnigen oder aber auch emotionalen, inneren Monolog. Hier finden sich außerdem keinerlei Anzeichen für einen Bewusstseinsstrom, sodass wohl niemand kritisieren kann, das Thema sei nicht getroffen worden.
    Auch die Charaktere werden glaubwürdig dargestellt. Der Zwiespalt des Protagonisten ist absolut nachvollziehbar. Es fällt sicher in jedem Fall schwer, einen solch hart erkämpften Titel abgeben zu müssen. Allerdings empfinde ich es als etwas seltsam, dass er recht alt zu sein scheint, bzw. der Text das doch irgendwie so erscheinen lässt, er aber nur 5 Jahre Champ war. Natürlich ist dies möglich, wenn er eben erst mit etwas fortgeschrittenem Alter diesen Rang erlangen konnte. Aber irgendwie erschien es mir seltsam. Wohl, da ich durch die immer jungen Champs aus den Spielen vorgeschädigt bin (bzw. eher davon, dass man immer eine so junge Person spielt).
    Was ich persönlich wiederum sehr schön zu lesen fand, war die Beziehung zwischen dem Protagonisten und seinem sehr ruhig erscheinenden Simsala. Sie scheinen wirklich eine tiefgehende Verbindung zu haben. Gut vorstellbar wenn man bedenkt, was sie schon alles zusammen durchgemacht haben. Und auch wenn ich sonst kein großer Fan von Rückblenden bin, empfinde ich sie in diesem Fall als sehr
    passend eingebaut.
    Allerdings habe ich einen großen Kritikpunkt, der aber wohl rein auf mein subjektives Gefühl zurückzuführen ist: Irgendwie erscheint mir der Text einfach nicht so, als wären es die augenblicklichen Gedanken des Protagonisten. Sie erscheinen mir so zielgerade und stringent. Er so, als lese man einen Tagebucheintrag. Reine Gedanken stelle ich mir immer etwas ungeordneter vor. Gerade solche Ausdrücke wie „Erneut denke ich an …“, oder „ … während ich mich der Gedankenflut hingebe“ verstärken diesen Eindruck noch. Wenn man denkt, denkt man meist ja nicht daran, dass man denkt.
    Gott, hört sich das blöd an. Ich hoffe, man versteht einigermaßen, was ich damit sagen möchte.


    05 - Bis dass der Tod uns scheidet
    Ich muss doch einmal kurz den imaginären Hut vor dem/der Autor/in ziehen. Eine solche Geschichte ist verdammt mutig. Ich könnte mir vorstellen, dass es da Kritik geben könnte. Mir persönlich gefällt eine Auseinandersetzung mit dieser Idee hingegen, da ich es für nicht unmöglich halte, dass einem offensichtlich intelligent denkenden Pokémon so etwas tatsächlich passiert.
    Gerade die Ausweglosigkeit der Situation und Verzweiflung der armen verliebten Seele werden wunderbar deutlich. Liebe und Bewunderung spielen wohl eine sehr große Rolle im Leben des Pokémon. Seine Schwärmereien und sehr idealisierten Beschreibungen seiner Trainerin erinnern dabei doch wirklich stark an das Innenleben eines Verliebten auch wenn es natürlich immer sehr schwierig (ic würde sogar sagen unmöglich) ist, ein solch mächtiges Gefühl gänzlich in Worte zu fassen.
    Auch wurde der Bezug zur Pokémonwelt nicht aus den Augen gelassen. Die Vergleiche und angepassten Sprichworte (Horde Kicklee, kein Ibitak schreit danach) haben mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert, da ich es immer wunderbar finde, wenn bedacht wird, dass in der Pokémonwelt wohl kaum an irdische Tiere gedacht werden würde (auch wenn es in der ersten Staffel noch Fische gibt :D).
    Was mich dann aber wirklich weggehauen hat, war das Ende. Dieser eine Satz ist so stark, weil er natürlich direkt an das Versprechen bei einer Heirat erinnert, die ja zumindest symbolisch den vollendeten Höhepunkt einer Liebe darstellt. Das hat schlichtweg Kraft.
    Allerdings muss ich auch hier den Kritikpunkt anbringen, dass die mir persönlich manchmal zu geradlinig erscheinen und mir somit ab und an das Gefühl nehmen, es handle sich um einen inneren Monolog.
    Davon abgesehen gefällt mir diese Abgabe aber sehr, sehr gut. Vielleicht wollte der/die Autor/in damit auch ein wenig Kritik an unserer Gesellschaft üben? Es wäre sehr interessant, dies zu erfahren.


    [subtab=6-10]
    06 - Rot-weiße Träume
    Auch hier wieder ein kurzer, knackiger Text, der mich doch sehr überrascht hat. Ich muss zugeben, dass ich die Idee dahinter sehr liebe. Streng genommen könnte es eigentlich problematisch sein, dass ein Pokéball, der doch kein Lebewesen ist und demnach auch keine Gedanken haben sollte, hier derjenige ist, der den inneren Monolog durchlebt. Ich persönlich möchte dies aber, aufgrund der sehr guten und kreativen Idee, nicht bemängeln.
    Irgendwie zeigt diese Geschichte sehr gut, wie wenig es braucht, um im Gedächtnis des Lesers hängen zu bleiben. Immerhin passiert hier nicht viel. Aber die wenigen Worte reichen vollkommen aus.
    Besonders toll haben mir die Aufzählungen gefallen. Sie machen wunderbar deutlich, wie viel der Pokéball schon gesehen hat. Da ist es natürlich auch verständlich, dass er all dies auch einmal am eigenen Leib erleben möchte. Seine Sehnsucht wird dadurch noch einmal viel greifbarer. Auch der Aufbau ist gelungen. Während der Fokus zunächst auf Handlungen liegt (man siehe sich nur die erste Aufzählung an), fallen im späteren Verlauf die Gefühle mehr und mehr ins Gewicht.
    Der letzte Satz hat etwas sehr Endgültiges, das die aussichtslose Situation des Pokéball noch einmal unmissverständlich verdeutlicht und die ganze Geschichte somit gelungen abrundet.
    Alles in allem also eine weitere Abgabe, die mir wirklich sehr gefällt.
    Wie schon bei einigen anderen Texten zuvor muss ich aber auch hier den Kritikpunkt anbringen, dass mir persönlich die Gedanken etwas zu stringent erscheinen und ich somit eher das Gefühl habe, einen Tagebucheintrag oder ähnliches zu lesen. Dieses Gefühl ist hier leider besonders stark, da es zusätzlich eher einer Lebensgeschichte ähnelt, als ein kurzer Einblick in die Gedanken des Pokéballs zu geben.


    07 - Stronger than bugs?
    Ich muss sagen, dass meiner Meinung nach diese Abgabe eine von denjenigen ist, die das Thema am besten treffen. Der ganze Text fühlt sich wirklich sehr wie ein innerer Monolog an. Ich glaube, ich habe schon ein paar Mal erwähnt, dass ich persönlich eher ein Freund des Bewusstseinsstroms bin. Dennoch möchte ich dies dem/der Autor/in aber doch sehr zugute halten.
    Teilweise gefällt mir auch der Humor, der sich immer mal wieder dezent in die Gedanken des Käfersammlers geschlichen hat. Naiv denkt er darüber nach, was er denn falsch machen könnte und erinnert dabei einfach wunderbar an die bekannten Käfersammler aus den Spielen, die immer wieder ähnliche Aussagen treffen, wie der Protagonist hier denkt. Das klingt manchmal fast schon ironisch, sodass ich als leidenschaftlicher Pokémonspieler der ersten Stunde mich gleich nahezu heimisch fühle.
    Eigentlich fallen mir nur wenige Dinge ein, die ich kritisieren würde, die aber beide recht subjektiv sind.
    So erscheint mir der Käfersammler einmal fast etwas zu blauäugig. Gerade gegen Ende wirkt dies fast schon übertrieben. Zwar passt das doch gut zu der Trainerklasse aus den Spielen, aber mir persönlich gefiel es während des Lesens einfach nicht so sehr. Ziemlich genauso verhält es sich auch mit dem Titel, den ich irgendwie nicht sonderlich leiden kann. Das ist aber natürlich nicht tragisch.
    Der Schreibstil ist mir persönlich fast etwas zu schlicht. Auch dies passt wiederum zu der typischen Darstellung eines Käfersammlers in den Pokémonspielen, machte mir das Lesen aber ein wenig schwierig.
    Diese kleinen, subjektiven Mängel trüben für mich das gute Gesamtbild allerdings kaum. Diesen kurzen Einblick in die Gedanken eines Käfersammlers halte ich für wirklich gelungen.


    08 - Flugzeuge am Nachthimmel
    Dies ist eine sehr emotionale Abgabe, die sicher auch auf ihre Art Kritik an der Gesellschaft übt. Trotz all der vielen Menschen fühlt sich die Protagonistin verlassen. Ein gutes Motiv für einen inneren Monolog, finde ich. Denn mit seinen Gedanken ist man schließlich irgendwie immer allein. Das nicht einmal sein Pokémon den Protagonisten aufheitern kann, lässt die ganze Situation in einer Pokémongeschichte noch um einiges prekärer erscheinen.
    Die Art, wie der Text eingeteilt ist, sagt mir ebenfalls zu. So wirkt die Geschichte auf mich wie eine Art Diskussion, die der Protagonist mit sich selbst führt. Genauso soll das natürlich sein, wenn man einen inneren Monolog verfasst.
    Leider fehlt mir innerhalb dieser Abgabe aber etwas die Abwechslung. Das erzählende Ich wirkt auf Dauer doch recht eindimensional depressiv. Es hätte mir persönlich besser gefallen, wenn es zumindest ein oder zwei Lichtblicke innerhalb der Gedanken gegeben hätte. Wie bei einigen Abgaben werden die Gedanken hier außerdem so genau beschrieben, dass es mir ein wenig zu geradlinig vorkommt. In diesem Fall ist dieses Gefühl allerdings nicht sonderlich stark.
    Das wäre jetzt noch nicht wirklich schlimm, aber leider gibt es noch zwei Dinge, die mir persönlich nicht wirklich gefallen haben. Einmal wirkt der Pokémonbezug sehr zwanghaft eingebaut. Man hätte ihn nicht nur nicht gebraucht, sondern vermutlich hätte die Geschichte ohne sogar besser funktioniert. Ich denke, da stand die Aufgabenstellung dem/der Autor/in wohl leider etwas im Weg.
    Meiner Meinung nach hätte außerdem der am Ende eingefügte Liedtext nicht sein müssen. Aufgrund des Aufbaus der Geschichte konnte man (sodenn man das Lied den kennt) wirklich schon gut erkennen, woran der Text angelegt ist. Die eingeschobenen Lyrics wirken so plötzlich furchtbar fehl am Platz.
    Auch hier sind es aber offensichtlich mal wieder nur subjektive Punkte, die ich kritisieren kann. Meinen persönlichen Geschmack außen vor gelassen ist auch dies eine weitere, sehr gelungene Abgabe. Nebenbei bemerkt: Den Schreibstil fand ich persönlich sehr schön. Irgendwie hat der etwas sanftes an sich. Zumindest war das das erste Wort, das mir während des Lesens in den Sinn kam.


    09 - in the water
    Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass mir diese Geschichte sehr gut gefallen hat, auch wenn ich dem englischen Titel mal wieder recht wenig abgewinnen konnte. Sie zeigt einen wunderbar gelungen, realistisch gehaltenen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonistin und kommt dabei ganz ohne tiefgehende Sinnierungen oder eine spannende Handlung aus. Sehr schön, eine wahre Glanzleistung.
    Der ganze Text wirkt in seiner Darstellung einfach so herrlich glaubwürdig. Zugleich ist die Protagonistin mir persönlich recht sympathisch.
    Etwas zwiegespalten bin ich wegen der Vermischung von Realität und der Pokémonwelt. Damit meine ich nicht die kurzen biologischen Einwürfe (die ich persönlich ganz besonders toll finde), sondern die Erwähnung von Miami. Wenn es da wirklich nur zu einer reinen Vermischung gekommen ist, gefällt mir dies irgendwie nicht ganz so gut. Anders verhält es sich, wenn man bedenkt, dass hier vielleicht eine weitere Eigenschaft der Protagonistin gezeigt werden könnte. Möglicherweise denkt sie sich die Pokémon an ihrer Seite nur aus. Das würde zu ihrer sehr aktiven Gedankenwelt passen. Allerdings bin ich mir sehr unsicher, ob der/die Autor/in es wirklich so gemeint hat. Dafür finde ich in dem Text zu wenige Hinweise.
    Rein optisch hätte ich mir an ein paar Stellen mehr Absätze gewünscht. Das hätte die Sprunghaftigkeit Auroras Gedanken wohl noch zusätzlich verdeutlicht.
    Alles in allem wirklich eine Abgabe, die mir unheimlich gut gefällt. Auch wenn mir das Ende irgendwie zu Baywatch-mässig erschien xD


    10 - Warme Pinselstriche
    Den Titel finde ich wirklich sehr schön. Er passt gut zu der Geschichte und hat zudem etwas Außergewöhnliches an sich. Irgendwie mag ich ihn.
    Ähnlich verhält es sich mit der Ausgangssituation dieser Abgabe, auch wenn diese eigentlich nicht besonders ungewöhnlich ist. Offensichtlich leidet der Trainer sehr unter dem schlechten Gewissen seinem Farbeagle gegenüber. Besonders interessant finde ich, dass nicht wirklich klar wird, ob das erzählende Ich nicht doch eine gewisse Schuld trägt. Vielleicht stand das Griffel nur unter dem Einfluss der Attacke “Anziehung“. Dann wäre Farbeagles Wut wohl tatsächlich gerechtfertigt. Vielleicht war dies von dem/der Autor/in gar nicht unbedingt beabsichtigt, aber es hat mir doch ziemlich zugesagt, dass ich mir so meine Gedanken machen und Vermutungen anstellen konnte. Denn selbst wenn alles so abgelaufen ist, wie es in der Geschichte beschrieben wird, so kann man sich immer noch darüber streiten, ob die Entscheidung des Trainers die richtige war. Vielleicht wäre die Liebe Griffels für seinen Artgenossen schnell verflogen, während seine Freundschaft zu Farbeagle stärker gewesen wäre.
    Stilistisch hat mich dann auch noch das Ende überzeugt. Die Idee des gezeichneten Feuers ist ziemlich gut und die Auflösung recht unerwartet. Ein gelungenes Stilmittel.
    Leider habe ich auch ein paar Dinge zu bemängeln. Wie bereits erwähnt ist die Idee nicht wirklich neu, auch wenn sie zweifelsohne gut umgesetzt wurde. Mir persönlich wird gegen Mitte außerdem etwas zu sehr in die erzählerische Art abgedriftet. Das liegt, denke ich, vor allen Dingen an der Erzählung der Vergangenheit. An diesem Punkt klingt es für mich leider überhaupt nicht nach einem Inneren Monolog.
    Ich denke, dass in diesem Fall tatsächlich die Aufgabenstellung ein Problem war. Denn streng genommen ist dies kein wirklicher innerer Monolog. Wie der Name Monolog schon sagt, unterhält sich das erzählende Ich mit sich selbst. In diesem Fall ist das Gespräch aber eigentlich an Farbeagle gerichtet, auch wenn kein Wort davon laut ausgesprochen wird.
    Das finde ich wirklich sehr schade.


    [subtab=11-13]
    11 - In Gedanken bei dir
    Diese Abgabe hat mir sehr gut gefallen.
    Von Anfang an hat mich der angenehme Schreibstil geradezu eingelullt. Viele schöne und doch treffende Worte: Da macht das Lesen Spaß.
    Auch die Geschichte an sich gefällt mir. Vielleicht, weil ich Ho-Oh sehr gerne mag. Zwar ist die Idee auch nicht unbedingt neu, aber in der Form wie die Gedanken und Erinnerungen des lyrischen Ichs fließen wird doch sehr deutlich, wie tief die Freundschaft zu dem legendären Pokémon war. Die Handlung erschien mir somit sowohl spannend, als auch rührend. Außerdem war dies eine der wenigen Geschichten die bei mir den Eindruck hinterließen, dass das Team Rocket eine wirklich widerwärtige Organisation ist.
    Zusätzlich punktet dieses Werk durch seine Beschreibungen. Die Gefühle des lyrischen Ichs wirken glaubwürdig und sind gelungen in Szene gesetzt. Mich persönlich hat allerdings vor allen die Darstellung Ho-Ohs überzeugt, die die Schönheit des Vogels wirklich nahezu greifbar erscheinen lässt.
    Kurz gesagt gefällt mir an dieser Abgabe eigentlich alles. Aber es gibt ein sehr großes Problem, dass dieser tollen Abgabe wirklich Punkte kosten könnte: Für mich handelt es sich bei ihr nicht um einen inneren Monolog. Es verhält sich recht ähnlich wie bei Abgabe 10. Das erzählende Ich richtet seine Gedanken gar nicht an sich selbst, sondern spricht in ihnen direkt Ho-Oh an. Natürlich kann der Vogel sie nicht hören. Dennoch nimmt mir dies fast gänzlich das Gefühl, einen inneren Monolog zu lesen. Hinzu kommt, dass die sehr (guten) ausführlichen Beschreibungen sich ebenfalls eher nach einer erzählten Geschichte anhören und nicht wie ein kurzer Einblick in die Gedankenwelt einer Figur.
    Um dennoch zum Schluss noch etwas Positives zu sagen: Ich war sehr begeistert von dem Ende (in meinen Notizen steht: “Ende der Epicness“ xD). Es ist zwar auch nicht die neuste Idee, den Abschluss einer Geschichte in dieser Form dramatisch zu machen, aber irgendwie habe ich hier doch nicht damit gerechnet. Und ich mag solche sehr dramatischen Ende ja doch ziemlich.
    Irgendwie weiß ich selbst nicht so genau, warum, aber der Abschluss der Geschichte hat mich geradezu geflasht.


    12 - Ein Neuer Mond bricht an
    Eine weitere, sehr gelungene Geschichte. Und das aus meinem Munde, obwohl ich leider keine besondere Faszination für Darkrai hege.
    Was mir an diesem Werk besonders gefällt ist, dass es eigentlich keinen Bösen gibt. Es geht klar hervor, dass Ho-Oh und seine Anhänger glauben etwas Gutes zu tun, indem sie die Bewohner der Insel Darkrais erlösen. Darkrai selbst trägt umso weniger Schuld, ist er in seiner Aufgabe doch eher komplett missverstanden. Gerade dieses Missverständnis an sich birgt eine starke Emotionalität. Das Ende lässt alles noch prekärer erscheinen. Darkrai wird eigentlich nur durch jene unglücklichen Seelen, die doch von einem nicht vorhandenen Leid erlöst werden sollten, zu dem bedrohlichen Pokémon, als das man es kennt. Gerade die letzten Sätze unterstreichen die Botschaft des Endes zusätzlich sehr gelungen. Die Wandlung Darkrais wird spätestens hier offensichtlich. Sehr schön.
    Interessant fand ich auch die Idee der psychologischen Kriegsführung, die die Legenden gegeneinander anwenden. Dies erscheint mir tatsächlich eine der wenigen Weisen zu sein, auf die sich unsterbliche Wesen bekämpfen können. Die Folgen sind an Darkrai deutlich zu erkennen.
    Was ich bemängeln möchte ist jedoch die Emotionalität Darkrais. Es wird gesagt, dass er nur negative Emotionen empfinden kann. Somit verspürt er auch offensichtliche Trauer. Aber warum bleiben ihm dann zunächst Wut und scheinbar sogar Rachegelüste verwehrt? Diese sind immerhin auch keine positiven Gefühle. Leider hat mich das ein wenig verwirrt.


    13 - Unforgotten...
    Eine sehr interessante und unerwartete Idee. Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, eine Geschichte dieser Art in einem Wettbewerb zu lesen, in dem ein Pokémonbezug gefordert ist. Dies ist leider meiner Meinung nach auch ein Problem, dass diese Abgabe. Sie wäre, ähnlich wie Abgabe 8, sehr gut ohne die Pokémonthematik ausgekommen, sodass diese ein wenig zwanghaft eingebunden wirkt.
    Die Handlung an sich bzw. die Gedanken des erzählenden Ichs sind absolut authentisch und nachvollziehbar. Nach meiner Interpretation wurde der Protagonist lange Zeit von der Frau gemobbt, die er nun wieder getroffen hat. Das sie ihm so stark im Gedächtnis geblieben ist, wird u.a. durch sehr gut ausgewählte Metaphern verdeutlicht. Es ist auch verständlich, hat sie das Leben des erzählenden Ichs doch scheinbar sehr stark geprägt.
    Da dies ein innerer Monolog ist hat der/die Autor/in meiner Meinung nach sehr gut daran getan, sich nicht nur auf den empfundenen Hass zu beschränken, sondern auch noch die versteckte Bewunderung zu erwähnen. Ich glaube (und ich fürchte, ich spreche da aus eigener Erfahrung), dass es einige Opfer von Mobbing gibt, die eine solch stille Faszination empfinden. Das gibt man natürlich ungern zu, aber vor seinen Gedanken kann man nun einmal nichts verbergen.
    Leider klingt die Abgabe zu Beginn wirklich überhaupt nicht nach einem inneren Monolog. Ich denke, der/die Autor/in wollte die Situation einleiten, aber dass hätte man meiner Meinung nach im besten Fall vielleicht dann doch etwas gedankenbezogener anstellen sollen.
    Schreibtechnisch fiel es mir manchmal etwas schwer, die Geschichte flüssig zu lesen. Es gibt ein paar kleine, aber ärgerliche Rechtschreibfehler (z.B. “gewährt“, statt “gewehrt“). Das stört mich persönlich weniger, allerdings empfand ich manche Satzbauten als etwas umständlich formuliert. Es waren vor allen solche Sätze, die mich beim Lesen manchmal bremsten. Aber das ist wohl Geschmacksache.
    Letztendlich ist dieses Werk ist so realistisch gehalten, dass ich mir geradezu vorstellen kann, dass es auf einer wahren Begebenheit basiert. Wenn ja, ist dies so persönlich, dass ich den/die Autor/in hier nicht darum bitten möchte, dies preiszugeben.


    [tab=Punktevergabe]
    Kommen wir also nun zur Punktevergabe. Wie ich schon im Vorwort angedeutet habe, fiel mir die Wahl mal wieder schwer. Ich persönlich fand dieses Mal nämlich wirklich jede Abgabe toll. Deshalb gab es auch so viel Lob. Verzeiht mir daher, wenn aus meinen Kommentaren nicht ganz ersichtlich sein sollte, warum ich dieser Geschichte nun Punkte gebe und jener nicht. In vielen Fällen musste ich mein persönliches Gefühl zurate ziehen.


    ID: 67941
    A9: 3
    A5: 2
    A6: 1
    A7: 1
    A12: 1
    A13: 1



    3+2+1+1+1+1= 3+2+4= 9


    Allein an so einem schwierigen Wettbewerb teilzunehmen ist schon wirklich eine Leistung. Da alle Teilnehmer so tolle Ergebnisse abgeliefert haben, kann ich wirklich nur allen Gratulieren. Egal, wer letztendlich das Rennen macht. Bitte, bitte mehr davon.
    Und vergesst das Voten (im freundlichen Ton) nicht.
    Bis zum nächsten Mal ^^

    Rein optisch: Soll man die einzelnen Haiku voneinander trennen? Also in etwas so (Mega Beispiel incoming):

    Titel
    Das erste Haiku,
    das ist so doch wohl ganz klar,
    bin ich ganz allein.


    Das zweite Haiku,
    das ich so doch wohl ganz klar,
    bin ich ganz allein.


    Oder sollen wir ohne Absatz alle aneinander reihen, sodass es wie ein etwas größeres Gedicht ausschaut?

    [tabmenu]
    [tab=Vorwort]Hallo zusammen.
    Aus diesem scheinbar „kleinen“ Wettbewerb wird schnell ein großer, wenn es so viele Abgaben gibt. Sehr schön.
    Obwohl es dieses Mal kein Muss ist, möchte ich dennoch zu jedem Satz einen kurzen Kommentar da lassen. Erwartet allerdings keine allzu ausführlichen Ausführungen meinerseits. Dann würde ich euch enttäuschen, fürchte ich. Möglicherweise freut sich der Ein oder Andere darüber.
    Ich entschuldige mich außerdem schon einmal im Voraus dafür, dass ich Semikolon und Bindestrich kritisieren werde. Das sind natürlich Mittel, die man nutzen darf. Aber mir persönlich geht dann immer das Gefühl von „Ein einziger Satz“ abhanden. Das ist nur meine persönliche Meinung und hat rein gar nichts damit zu tun, dass die Sätze, die sich dieser Satzzeichen bedienen, in irgendeiner Weise schlechter wären, als die anderen.
    Auf geht’s.
    [tab=Begegnung]
    [subtab=1-5]
    #1
    Ein äußerst zweideutiger Satz. Ich mag diese Fragwürdigkeit dahinter. Einerseits scheint die Person, die dem lyrischen Ich begegnet, genau eine solche Begegnung mit ihr herbei zu sehnen, andererseits verschwindet sie dann wieder sehr plötzlich. Die Metapher, die für diese Umschreibung genutzt wird, impliziert starke Unsicherheit bei dem Gegenüber des lyrischen Ichs.
    Es gefällt mir sehr, wie es hier gelungen ist, in so wenigen Worten das Gefühl zu vermitteln, man müsse doch noch über diesen Satz nachdenken.


    #2
    Dieser Satz wird mit einer einleitenden Aussage begonnen und dann mit einem speziellen Beispiel bzw. Fall fortgeführt. Das halte ich für eine äußerst kluge Einteilung, wenn einem nur so wenige Zeichen zur Verfügung stehen. Es ist wie eine Art Mini-Aussage, die an einem Beispiel untermauert wird. Auch, bekommt die Begegnung selbst hier eine sehr starke Bedeutung, da sie eben das gesamte Leben zweier Menschen zu verändern scheint.
    Was mir ein wenig fehlt, ist die Außergewöhnlichkeit. Leider ist es keine neue Idee, zu erklären, dass eine scheinbar einfache Begegnung große Konsequenzen haben kann.


    #3
    Hier fehlt es mir ein wenig an Harmonie, muss ich sagen. Andererseits hat dieser Satz aber etwas mystisches, das ihm einen gewissen eigenen Charme verleiht.
    Es erscheint mir jedoch zu unglaubwürdig, eine solch plötzliche Aussage von einem Fremden im Rücken als vertraut zu empfinden. Möglicherweise möchte der/die Autor/in aber auf ein fantastisches Wesen hinweisen, z.B. auf einen Vampir. Mir persönlich gefällt dies allerdings in nur einem Satz nicht ganz so gut. Es wirkt auf mich einfach ein wenig zu abgehoben.


    #4
    Einerseits klingt dies wie eine Liebeserklärung an einen geliebten Menschen, andererseits könnte man diesen Satz auch als einen sehr aufmunternden ansehen, der dem Leser suggeriert, dass doch jeder Tag etwas Besonderes ist. In letzterem Fall würde allerdings das Thema „Begegnung“ nicht mehr allzu gut passen, weshalb ich als erstes an die Liebeserklärung dachte. Trotzdem bleibt mir selbst so ein wirklich starker Fokus auf eine Begegnung etwas zu sehr auf der Strecke.


    #5
    Dieser Satz hätte meiner Meinung nach besser zu einer Abschiedsthematik gepasst. Andererseits könnte man hier natürlich auch an das Ende einer Begegnung denken.
    Ich muss allerdings zugeben, dass ich den Ton der Abgabe leider nicht allzu sehr mag. Einerseits stört mich das „grad“ anstelle von „gerade“ doch sehr, da es den Satz zusätzlich verkürzt. Auch das Wort „Leiche“ erscheint mir etwas zu hart. Wiederum unterstreicht beides aber gut die scheinbare Ignoranz des lyrischen Ichs gegenüber dem Verlassenen. Es passt also sehr wohl, trifft leider nur nicht gänzlich meinen völlig subjektiven Geschmack.
    [subtab=6-10]
    #6
    Ein sehr rührender Satz. Es ist eigentlich gar nicht wichtig zu wissen, um welches Tier es sich handelt, das hier scheinbar einer gelähmten Frau etwas Lebensfreunde wiederschenkt. Dieser ach so kurze Satz lässt direkt ein Bild von der beschriebenen Situation in meinem Kopf entstehen, das mich durchaus zu berühren vermag.
    Was ich persönlich bemängeln möchte, ist der Gebrauch des Semikolon. Zwar sorgt dieses für eine gelungen gesetzte Pause, aber es lässt mir den Satz wie zwei einzelne erscheinen. Nach Definition trennt es sogar zwei zusammen gehörende Sätze, auch wenn es schwächer ist, als ein Punkt. Das liegt mir in diesem Wettbewerb doch schon hart an der Grenze. Ich hätte mir lieber einen Satz gewünscht, der nicht unterbrochen wirkt. Daher hätte mir persönlich ein „und“ an dieser Stelle vollkommen ausgereicht.


    #7
    Die Begegnung steht hier sehr schön im Fokus, da sie die Ruhelosigkeit des lyrischen Ichs beendet und ihm ein Ziel vor Augen setzt. Das gefällt mir sehr gut.
    Allerdings erscheint mir dieser Satz leider nicht gänzlich geschlossen. Anstelle des letzten Kommas hätte ein Punkt viel besser gepasst. Das geht natürlich nicht, aber mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn man hier etwas mehr getrickst hätte. Mir würde jetzt auf die Schnelle z.B. diese Variante einfallen: […]Den ganzen Tag schon lief ich einfach nur dahin, wohin mich meine Füsse trugen, ohne ein Ziel, doch schließlich bin ich auf ein Hindernis gestoßen und als ich aufblickte, sah ich in ein Paar grüner Augen.
    Das sind wenige Zeichen zu viel, die man an anderer Stelle aber gut hätte streichen können, z.B., wenn einfach das „ein“ zwischen „ohne“ und „Ziel“ weggelassen worden wäre.
    Das ist aber wie gesagt nur meine Meinung. Inhaltlich empfinde ich diesen Satz als dem Thema mehr als angemessen.


    #8
    Anders als in den bisherigen Abgaben, erscheint die hier beschriebene Begegnung sehr unwichtig. Jeder kennt das wohl von sich selber, dass man Leute im Vorbeigehen schnell vergisst. Dies ist wohl eine andere Form der Sichtweise auf das Thema „Begegnung“.
    Allerdings liegt hier der Fokus fast schon etwas zu wenig auf dem thematischen Schwerpunkt, auch wenn hiermit natürlich eine Aussage getroffen werden soll.


    #9
    Das ist fast so wie der voran gegangene Satz, nur intensiver, persönlicher. Der Satz regt schon zum Nachdenken an. Möglicherweise könnte tatsächlich jeder Mensch, dem man auf der Straße begegnet, das eigene Leben verändern.
    Einerseits gefallen mir Idee und Umsetzung gut, andererseits erscheint es mir etwas zu stark widersprüchlich, dass doch recht persönliche Worte in Form einer Ansprache genutzt wurden.


    #10
    Auch hier wird wieder auf die zufälligen Begegnungen und ihre Folgen hingewiesen. Der kleine Flüchtigkeitsfehler im Satz ist sehr ärgerlich und fällt natürlich auf, soll für mich allerdings kein allzu großes Problem darstellen.
    Leider ist mir der Satz aber etwas zu allgemein gehalten. Wüsste ich nicht, dass es um das Thema „Begegnung“ geht, hätte ich ihn eher mit einem anderen Thema, z.B. „Schicksal“ oder „Zukunft“ in Verbindung gebracht.
    [subtab=11-15]
    #11
    Ein Satz mit sehr ähnlicher Aussage wie #8 und #9. Der Fokus wird hier aber nicht auf das schnelle Vergessen, sondern gar auf die Wahrnehmung selbst gelegt, was die Begegnung noch einmal unwichtiger erscheinen lässt. Irgendwie empfinde ich aber gerade dies als die Stärke dieses Satzes.
    In diesem Fall haben sich hier jedoch ein paar zu viele Schreibfehler eingeschlichen, die bei einer so geringen Zeichenanzahl leider kaum von der Hand zu weisen sind.


    #12
    Ein emotional sehr starker Satz. Das gefällt mir. Durch seine fast verzweifelte Wortwahl hebt er sich doch von der Masse ab und lässt dem Leser die Wahl zu entscheiden, ob derjenige, der dem lyrischen Ich begegnet, einen Störfaktor darstellt oder ihn aus einer zu ruhigen Welt befreit. Toll.
    Leider habe ich auch hier das Gefühl, dass man diesen Satz besser in zwei hätte aufteilen können und der Bindestrich wie ein verzweifelter Versuch erscheint, ihn zusammen zu halten. Auch empfinde ich das Wort „Rückzug“ als eine etwas weniger angenehm klingende Wahl.


    #13
    Ach, die Liebe. Ein beliebtes Thema, dass natürlich auch sehr gut zu einer Begegnung passt. Allerdings empfinde ich es hier als etwas missverständlich umgesetzt. Nicht immer, wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind, merken sie dies bei ihrer ersten Begegnung, dementsprechend beginnt auch nicht direkt das Gefühlschaos.
    Sicher wird hier vor allen Dingen auf die Liebe auf den ersten Blick angespielt, was man meiner Meinung nach aber vielleicht etwas anders hätte verpacken können.
    Sehr schön finde ich allerdings die Aufzählung, die das Spiel der Liebe nur allzu gelungen umschreibt und schnell klar macht, was aus dieser einfachen Begegnung erwächst.


    #14
    Eine sehr gute Idee. Ich persönlich finde es schade, dass die ersten Buchstaben so stark hervor gehoben werden. Viel lieber wäre ich selbst dahinter gekommen. Nichtsdestotrotz gefällt mir diese Originalität doch sehr.
    Inhaltlich leidet der Satz aber leider darunter. Zumindest meiner Meinung nach. Es scheint überhaupt keine Begegnung zu geben. Lediglich das Wort „nah“ könnte dafür stehen, dass überhaupt jemand außer das lyrische Du in der Nähe ist. Ich musste irgendwie als erstes an eine einsame Eiswüste denken, was sich natürlich leider kaum mit dem Thema „Begegnung“ verknüpfen lässt.


    #15
    Auch hier wird die Thematik aufgegriffen, dass die tagtäglichen Begegnungen schnell vergessen sind. Der/Die Autor/in bedient sich dabei einer solch gehobenen Sprache, dass es fast schon ironisch klingt. Leider fürchte ich, dass dies nicht unbedingt gewollt ist. Andererseits hebt gerade dies diesen Satz aber auch von den anderen ab, die sich mit derselben Thematik auseinander setzen.
    Mir persönlich erscheint es dennoch fast schon etwas zu abgehoben, obwohl ich eine solche Form der Sprache normalerweise sehr liebe.
    [subtab=16-20]
    #16
    Das finde ich interessant. Tatsächlich laufen viele Begegnungen sehr ähnlich ab und haben doch zumeist andere Bedeutungen oder unterscheiden sich emotional stark voneinander. Darüber habe ich bewusst noch nie wirklich nachgedacht, muss ich gestehen.
    Es gefällt mir wirklich gut, wie in diesem Satz die Unterschiedlichkeit von Begegnung, die doch oft nach einem Standartschema, das die Höflichkeit gebietet, ablaufen unterstrichen wird.


    #17
    Die negativen Folgen durch das Verlassenwerden, das natürlich ebenfalls irgendwann mit einer Begegnung beginnt, werden in Form des Fragesatzes sehr gut deutlich gemacht. Möglicherweise hätte ich auch hier der Fokus schnell zu sehr auf das Abschiednehmen rutschen können, aber durch den ersten Teil des Satzes wurde dieses Problem gelungen umgangen. Das gefällt mir an sich schon.
    Jedoch hat auch dieser Satz wieder das Problem, dass er mir zu sehr wie zwei erscheint, die zwanghaft aneinander gekettet wurden. Gerade das Semikolon verstärkt diesen Eindruck bei mir noch.


    #18
    Eine Begegnung aus einem Traum zu thematisieren ist ein wirklich kluger Zug in einem solchen Wettbewerb. Allein schon dadurch hebt sich dieser Satz etwas von der Menge ab. Auch die Wortwahl gefällt mir sehr. Die sanften Umschreibungen für die Schönheit der Traumgestalt betonen das Sehnen des lyrischen Ichs sehr gut und machen es zusätzlich für den Leser nachvollziehbar, obwohl er doch keine der Figuren wirklich kennen lernt (wie auch, in 200 Zeichen?).


    #19
    Verdammt, ich liebe diesen Satz. Warum die Überschrift? Warum nur? Es sollte doch keine geben! Ah, das ist gemein. Ich finde die Idee grandios: Eine Begegnung mit der übermächtigen Natur. Die Wortwahl: Herrlich. Warum dann die Überschrift, die es in diesem Wetti doch gar nicht geben soll? (Ich habe ja schon überall drüber gelesen und weiß demnach, dass der/die Autor/in das wohl in all ihren Sätzen getan hat, die dann auch irgendwie zusammen passen. Sowohl die Titel, als auch dieses Zusammenhängen gefällt mir zwar sehr gut, aber es wurde erwähnt, dass so etwas in diesem Wettbewerb nicht gewollt sei).
    Das andere Problem ist, wie bei so vielen anderen auch, dass der Satz viel zu überladen wirkt. Hier ist das leider besonders extrem. Semikolon und Bindestrich nehmen das Gefühl, dass man eigentlich mehrere Sätze daraus machen müsste, nicht sondern verstärken es zusätzlich.
    Das ist wirklich schade.


    #20
    Der Inhalt dieser Abgabe ist recht dramatisch. Scheinbar wurde das lyrische Ich sehr lange benutzt. Mit der ersten Begegnung begann dies natürlich und hierin findet sich auch der Bezug zum Thema. Allerdings liegt mir der Fokus etwas zu wenig darauf. In diesem Fall wird dennoch zumindest am Ende des Satzes ein guter Rückbezug gezogen, sodass es nicht so sehr zu Buche schlägt.
    Aus irgendeinem Grund kann mich diese Abgabe aber nicht wirklich mitreißen. Umsetzung und Wortwahl sind solide, auch stilistisch sehe ich keine Probleme. Aber die Emotionen kommen bei mir persönlich leider nicht an.


    [subtab=Punkte]
    Ich musste die Punkte ziemlich hin und her schieben. Viele sind auf gleich hohem Niveau, daher haben auch recht viele Sätze von mir mindestens einen Punkt bekommen. Welche das sind, folgt in der brandneuen Voteschablone. : )


    Kategorie: Begegnung
    ID: 67941
    A18: 3
    A1: 2
    A6: 2
    A7: 1
    A12: 1
    A15: 1
    A16: 1
    A19: 1


    3+2+2+1+1+1+1+1 = 3+4+5 = 12


    [tab=Gesellschaft]
    [subtab=1-5]
    #1
    Den Beginn macht direkt ein sehr kritischer Satz. Ich denke, der/die Autor/in möchte hier den zwanghaften Wunsch danach, sich abzugrenzen kritisieren. Leider trifft dieser Satz für mich aber einen zu harschen Ton. Er klingt irgendwie so unfreundlich dass ich als Leser, anstatt die Kritik anzunehmen, die Kritisierte zu verstehen meine…
    Das war sicher nicht der Sinn der Sache, kam bei mir aber leider so an. Vielleicht hätte etwas subtilere Kritik dem entgegen wirken können.


    #2
    Das finde ich eine gute Idee. Die Gegenüberstellung der sehr gegensätzlichen Personen, die dennoch zum Leben des lyrischen Ichs beidermaßen dazugehören, stellt einen sehr schönen inhaltlichen Aufbau dar. Außerdem sagt mir diese etwas andere Idee, sich auf das Thema Gesellschaft zu beziehen, im Allgemeinen gut zu.


    #3
    Eine interessante Abgabe. Der kalte Ton lässt mich fragen, ob der ausgesprochene Satz wohl der Denkweise, die er verkörpert, kritisch gegenüber steht, oder ob er wirklich genauso gemeint ist, wie er dort steht. Dadurch stürzt es mich als Leser natürlich auch in ein Wechselbad der Gefühle. Diese Aussage allein empfinde ich nämlich als höchst unsympathisch, wenn sicher auch rational, weshalb mir eine unterschwellige Kritik an dieser wiederum zusagen würde.


    #4
    Das klingt irgendwie ironisch und ist vermutlich auch so gemeint. Ein ziemlich beißender Humor, der mir aber doch recht gut gefällt. Im Endeffekt impliziert dieser Satz für mich, dass es auf den Straßen unserer Gesellschaft wohl einen ewigen Krieg gibt, der nur auf unterschiedliche Arten ausgefochten wird.
    Auf eine gewisse Art und Weise gefällt mir diese Abgabe wirklich gut.


    #5
    Sehr schön. Er erscheint mir hochgradig kritisch, verpackt hinter einer gelungenen Metapher, die viel Platz für Interpretationen lässt und vermutlich auch von jedem anders interpretiert wird.
    Ich persönlich lese daraus eine Kritik an der Trennung, die es in unserer Gesellschaft gibt. Die Erde ist nicht gut genug für die Wassertropfen, nicht so schön, nicht so talentiert (sie kann nicht reflektieren). Die „besseren“ Wassertropfen, sollen sich also nicht mit ihr vermischen. Vielleicht eine Anspielung an die Schere zwischen arm und reich?
    Andererseits könnte es auch darauf hinaus laufen, dass der/die Autor/in aussagen möchte, dass sich „besondere“ Menschen (ihr wisst schon, was ich meine, auch wenn diese Trennung mir äußerst fragwürdig erscheint) nicht mit der grauen Masse vermischen, sondern sich weiterhin abgrenzen und ihren Träumen und Talenten treu bleiben.
    Auf jeden Fall gibt dieser kleine Satz jede Menge Stoff zum Nachdenken und wird somit sicherlich einer meiner Favoriten bleiben.
    [subtab=6-10]
    #6
    Das klingt wie ein heraus gerissener Satz aus einer Geschichte. Das passiert bei einem solchen Wettbewerb natürlich schnell, gefällt mir aber leider nicht ganz so gut, da der Satz mir nicht wirklich rein in sich geschlossen erscheint.
    Der Inhalt ist aus dem echten Leben heraus gerissen. Das finde ich mutig da man somit natürlich vollkommen auf Spektakularität verzichten muss. Ich persönlich mag es. Sicher hat sich jeder schon einmal so gefühlt, wie das lyrische Ich und genau dies hat der/die Autor/in gelungen in Szene gesetzt.


    #7
    Ein weiterer Satz, den man auf verschiedene Arten interpretieren könnte. Einerseits könnte es Kritik an der Gesellschaft sein, die sich nie „verbessert“, andererseits könnte es aber auch positiv gemeint sein. Die Gesellschaft bleibt beständig und bricht nicht zusammen.
    Allerdings finde ich den Satzbau etwas unglücklich. Manche Einschübe erscheinen ein wenig erzwungen und unpassend.


    #8
    Die Botschaft ist sehr deutlich, die Metapher gut gewählt. Das lyrische Ich löst sich aus den Fesseln der Gesellschaft bzw. deren Erwartungen an ihn. Mauer, Stein und Hammer symbolisieren dies gelungen, da alle eine gewisse Kälte und Stärke suggerieren und somit verdeutlichen, wie es schwierig es gewesen sein muss, sich zu lösen.
    Leider hat auch dieser Satz das Problem, das mich persönlich schon häufig störte. Man müsste ihn eigentlich trennen. Der Bindestrich hält ihn, sozusagen, nur notdürftig zusammen. Es wirkt zu erzwungen.


    #9
    Wie wahr, wie wahr. Dieser Satz besticht gerade durch seine Einfachheit und Offensichtlichkeit. Im Endeffekt gibt er nur wieder, was wir doch alle wissen und manchmal dennoch nicht wahr haben wollen, wenn wir uns gerade auf Kriegsfuß mit der Gesellschaft befinden. Lösen können wir uns dennoch nie wirklich. Andererseits ist es aber vor allen Dingen eine positive Sache. Denn egal was wir tun, wir gehören weiterhin dazu und werden nicht ausgeschlossen. Das erscheint fast schon familiär.
    Auch, wenn mir hier ein wenig das Außergewöhnliche fehlt, überzeugt mich dieser Satz doch gerade durch seine klare Aussage.


    #10
    Irgendwie finde, dass diese Abgabe gut zu der Vorherigen passt. Ich könnte fast dasselbe schreiben, was ich auch schon zu Satz #9 gesagt habe. Allerdings wird hier eher der beidseitige Nutzen von Gesellschaft und Ich in den Fokus gerückt, was mir persönlich noch etwas besser gefällt.
    Die getroffene Aussage ist sicherlich wahr und trifft, auch durch ihre Knappheit, den Nagel auf den Kopf.
    [subtab=11-15]
    #11
    Eine frustrierende Regel, die leider viele von uns lernen müssen. (Mit den Jahren lernt man dann wiederum, dass das alles doch nicht so schlimm ist und es immer gewisse Schlupflöcher gibt. Wenn man schon in dieselbe Richtung schwimmen muss, warum dann nicht einmal ein wenig getrennt vom Schwarm zwischen ein paar Korallen hinweg tauchen ; ) Das damit einhergehende Risiko trägt man dann allerdings allein.)
    Der Vergleich mit dem Fischschwarm ist zwar nicht neu, aber immer wieder passend. Auch ist der Ton dieses Satzes recht emotional und offenbart die Trauer (und möglicherweise auch Wut) des lyrischen Ichs über diese unumstößliche Regel und wohl auch über die Art und Weise, wie es dies lernen musste.
    Allerdings: Auch hier das alteingesessene Problem namens Bindestrich. Es klingt mir zu sehr nach zwei Sätzen.


    #12
    Sehr kritisch, leider auch sehr wahr. Natürlich gibt es in dieser Kategorie viele Sätze, die die Gesellschaft und ihre Regeln kritisieren. Bei dieser gefällt mir besonders der harsche Ton, der eine gewisse Wut und Frustration offenbart und offensichtliche Kritik übt. Ich bin zwar ein Freund der subtileren Gangart, aber manchmal kann gerade dieses offene Aussprechen eines Problems eine starke Wirkung haben.


    #13
    Dieser Satz ist sehr ähnlich zu #12. Er wirkt wie eine etwas weniger geradlinige, dafür ausführlichere Ausführung von diesem. Die Beispiele untermauern die Aussage des ersten Teils. Daher gefällt mir der allgemeine Aufbau.
    Leider mag ich in diesem Fall die noch etwas direktere Variante aber lieber und außerdem stört mich, ein weiteres Mal, der Bindestrich.


    #14
    Das ist genial. Ein reines Spiel mit Worten, das die doch oftmals vorherrschenden Paradoxa innerhalb der Gesellschaft hervorhebt. Natürlich ist kein Mensch gleich. Das macht das Leben spannend, führt in unserer Art von Zusammenleben aber auch zu erheblichen Problemen, die kaum auszumerzen sind. So wirkt die Gesellschaft manches Mal tatsächlich wie ein Widerspruch in sich.
    Eine tolle Abgabe, die zum Nachdenken anregt. Aber vielleicht doch ein wenig zu einseitig und pessimistisch. Aber wie wollte man auch mehr in 200 Zeichen verpacken?


    #15
    Eine gute Frage eigentlich. So recht weiß doch niemand, wer irgendwelche Regeln aufgestellt hat und wer sagt, wer dazu gehört und wer nicht. Es gefällt mir, dass auch dieser Aspekt in diesen Wettbewerb aufgenommen wurde. Allerdings hätte mir eine etwas andere Umsetzung ein wenig besser gefallen. Die Aufzählung leitet den Satz war gut ein und sorgt dafür, dass er sich am Ende abrunden lässt, aber diese Technik erscheint mir doch ein wenig zu einfach.
    Und mein übliches Bindestrichproblem haben wir hier natürlich auch.
    [subtab=16-19]
    #16
    Das ist mal eine ganz andere Art, etwas zu dieser Kategorie beizutragen und eine sehr willkommene Abwechslung. Warum braucht man auch immer Tiefsinnigkeit oder Kritik? Dieser kleine Ausschnitt aus einem ganz normalen Leben kann doch auch so vieles aussagen. Irgendwie werde ich ein wenig nostalgisch, wenn ich den Satz lese.
    Leider bleibt mir das eigentliche Thema aber doch ein wenig zu sehr auf der Strecke. Das viel größere Problem stellt jedoch der Aufbau des Satzes dar, der mir mit wörtlicher Rede und Semikolon einfach viel zu sehr wie mehr als einer erscheint.


    #17
    Ein Pokémonbezug, sehr schön. Ähnlich wie #16 wird auch hier nur ein kurzer Abschnitt beschrieben, ein geselliges Beisammensein von verschiedenen Menschen in der Pokémonwelt. Eine sehr einfache, aber eben auch schöne Idee. Das Geschehen erinnert außerdem sofort an die Spiele, in denen gerade die Wanderer oft über seltene Pokémon philosophieren, die sie irgendwo gesehen zu haben glauben. Hier ist es vermutlich eine Anspielung auf Diancie oder Rocara.
    Leider wirkt mir der Satz aber nicht wirklich in sich geschlossen sondern eher wie ein kleiner Teil einer großen Geschichte, aus der er heraus gerissen wurde. Das finde ich nicht ganz so schön.


    #18
    Das haben wir den zweiten Teil von Unus und mit dem Titel direkt auch das erste Problem.
    Auch hier gefällt mir die Wortwahl wieder sehr gut. Es macht einfach Spaß, den Satz zu lesen, da er so wohlklingend ist. Die Aussage wurde in diesem Wettbewerb schon sehr oft getroffen. Was mir hier aber zusagt, ist der Hinweis, dass gerade der Druck das Aufrechtstehen möglich macht.
    Mein Freund der Bindestrich ist auch wieder da. Langsam finde ich das wirklich schade. Sicher stelle ich mich da ein wenig an, aber es klingt für mich einfach nicht nach einem einzigen Satz, sondern nach einem, der eigentlich gerne zwei wäre.


    #19
    Irgendwie rührend. Eigentlich ist die Ansprache simpel und nicht unbedingt neu, aber eben doch sehr emotional. Ich finde es auch schön, dass hier einmal die positiven Aspekte des Begriffs „Gesellschaft“ in den Fokus gerückt werden. Außerdem bin ich selbst ein Mensch, dem seine Freunde sehr wichtig sind. Auch daher spricht mich dieser Satz wohl so an.
    Das letzte Komma und die darauffolgenden Worte hätte man, meiner Meinung nach, aber weglassen sollen. Da klingt es schon zu sehr nach zwei Sätzen. Tatsächlich weiß ich nicht einmal, ob es an dieser Stelle überhaupt möglich war, die letzten Worte mithilfe des Kommas anzuhängen.
    [subtab=Punkte]
    Auch hier waren viele der Sätze wieder gleich gut und auch hier folgt wieder die Voteschablone ^^


    Kategorie: Gesellschaft
    ID: 67941
    A5: 3
    A14: 3
    A2: 2
    A3: 2
    A8: 1
    A10: 1


    3+3+2+2+1+1 = 6+4+2 = 12


    Auf zur letzten Kategorie.
    [tab=Pokémon-Welt]
    [subtab=1-5]
    #1
    Dieser Satz passt auch recht gut zu mir, meinen doch einige Leute, ich sei mit meinen über 20 Jahren zu alt für Pokémon. Ich persönlich denke, dass man dafür nie zu alt sein kann. Im Allgemeinen betont diese Abgabe sehr stark die Leidenschaft, die manche schon seit Kindheitsbeinen für Pokémon empfinden.
    Leider ist der Doppelpunkt für mich ein absolutes Ausschlusskriterium, denn dieser beendet einen Satz. Dementsprechend fühlt es sich bei dieser Abgabe nicht nur so an, als sei es mehr als ein Satz, sondern es ist tatsächlich so, per Definition. Es sei denn, es wurde mal wieder irgendetwas hinsichtlich unserer Sprache geändert.


    #2
    Ich finde es toll, dass hier der Bezug zu der Legende von Ho-Oh genommen wird. Soweit ich weiß wird in der Pokémonwelt ja behauptet, dass ein Trainer der Ho-Oh sieht eine große Laufbahn vor sich hat. Dies klingt demnach sehr wie dieser „Aberglaube“ aus der Pokémon-Welt, passt somit erstklassig zum Thema, ganz ohne einen Bezug zu unserer Realität herzustellen.
    Gefällt mir wirklich gut.


    #3
    Irgendwie erinnert mich dieser Satz an das immer etwas traurige Gefühl, wenn ich gerade in einer Edition den Champ der Liga besiege: Der Großteil des Abenteuers ist vorbei. Ich denke, dass ist auch ungefähr das, was dieser Satz aussagen soll.
    Obwohl der Satz sehr kurz ist, werden hier doch einige Aspekte der Pokémonkämpfe zusammen gefasst. Im Allgemeinen überzeugt mich diese Abgabe irgendwie, ich finde sie sympathisch.


    #4
    Diese Abgabe setzt sich hingegen kritisch mit der Pokémonwelt auseinander. Die Frage, ob Pokémon nicht unter den vielen Kämpfen leiden, ist eigentlich nahe liegend. Auch erscheint es dadurch fragwürdig, dass sie ihren Trainern eine solch starke Treue entgegen bringen und dass dieser sie dennoch weiterhin ohne Bedenken auf das Schlachtfeld schickt. Da hier sehr persönlich aus der Sicht eines Pokémon gesprochen wird, erscheint die Aussage auch nicht plump.
    Leider hat man derlei Dinge schon recht oft gelesen. Gerade diese Form der Kritik an den eigentlich grausamen Kämpfen ist nicht neu. Aber es wurde hier doch recht gut umgesetzt.


    #5
    Ein Satz, wie ein Werbespruch, aber dennoch irgendwie mitreißend. Im Endeffekt fasst er einiges zusammen, was in einem Spieler den Ergeiz weckt, Pokémon-Champ zu werden. Mit dem kurzen Hinweis zu Beginn, der sich auf das fahle Licht des Gameboy bezieht, wird zudem mit leicht kritischem Unterton darauf hingewiesen, dass das alles nicht mehr als eine Illusion ist.
    Dieser Satz hätte mich stark überzeugt, wäre da nicht das Ende. Der böse Bindestrich meldet sich wieder und außerdem klingt es mir persönlich dann doch etwas zu stark nach Werbung. Diese zwei kurzen Worte hätte ich lieber nicht dabei gehabt.
    [subtab=6-10]
    #6
    Pfiffig, dieser Satz. Er verwischt gekonnt die Grenzen zwischen Realität und Spielewelt und das alles mit einem leicht ironischen Augenzwinkern. Das gefällt mir. Die Wahl des Pokémon Zubat ist recht passend, da man es so gerne mit den Bösewichtern in Verbindung bringt, die uns natürlich niemals gefährlich werden können. Selbst mit hoffnungslos unterlevelten Pokis bleibt uns immer die Option, einfach auszuschalten.
    Irgendwie empfinde ich diesen Satz auf eine leicht freche Art als charmant.


    #7
    Hier wird ein starker Bezug zur Realität gezogen. Möglicherweise soll mit diesem Satz darauf aufmerksam gemacht werden, dass man sich nicht zu stark in der Pokémonwelt verlieren soll. Oder aber er soll hervorheben, dass es auch in unserer Welt jede Menge Wunder gibt. In letzterem Fall stände mir persönlich aber vielleicht die Pokémonwelt nicht genug im Fokus.
    Außerdem kann man sich darüber streiten, ob Flora und Fauna unserer Welt, sowie die Lebensweise der Menschen wirklich mit dieser fiktiven Welt mithalten können.


    #8
    Dieser Satz fokussiert sich auf das viele Leben und die Schönheit der Pokémonwelt. Auch das gefällt mir. Das zusätzlich das friedliche Zusammensein des lyrischen Ichs mit seinem Milza erwähnt wird, gibt dem ganzen einen zusätzlichen, sehr harmonischen Ausdruck, den das Ende nur noch bestätigt. Tatsächlich kann man sich die Pokémonwelt so tatsächlich wie einen herrlichen Ort vorstellen, an dem man nur zu gerne leben möchte. Das wurde hier wirklich gut rübergebracht.
    Aber muss ich erwähnen, dass dieser blöde Bindestreich meine positive Stimmung mal wieder ein wenig drückt? : (


    #9
    Dieser Satz erinnert mich ein bisschen an den, den ich im ersten 200 Zeichen Wettbewerb verfasst habe.
    Das habe ich damals vor allen Dingen getan, weil es mir so gut gefiel, dass in der Pokémonwelt plötzlich raschelndes Gras & Co mit speziellen Pokémon darin auftauchte.
    Das mag ich noch immer und somit spricht mich diese Abgabe auch schon einmal an. Allerdings finde ich nicht unbedingt, dass all diese Dinge nichts gemein haben, denn sie alle zeugen von Leben. Das wird allerdings natürlich noch einmal erwähnt.
    Irgendwie werden die Pokémon hier recht bedrohlich dargestellt. Das finde ich eigentlich gar nicht so abwegig. Es kann sicher schon etwas beängstigend sein, wenn plötzlich ein hochgiftiges Toxiped aus einem Gebüsch springt. Somit wird in diesem Satz auch auf die Gefahren, die hinter der scheinbaren Schönheit der Pokémonwelt lauern, hingewiesen.
    Die Idee gefällt mir doch recht gut, auch wenn es wieder so klingt, als hätte man aus diesem einen Satz lieber zwei gemacht.


    #10
    Eine Abgabe, die es auf den Punkt bringt. Ohne unsere Wirklichkeit und die Erfahrungen und Vorbilder, die ein Mensch hier sammeln kann, hätte sich wohl niemand jemals so etwas wie ein Pokémon ersinnen können. Geschweigedenn eine ganze Welt voll von diesen Kreaturen.
    Dieser kurze, aber knackige Satz hat mich sofort überzeugt.
    [subtab=11-15]
    #11
    Das gefällt mir ähnlich gut, wie Abgabe #10. Es ist schon erstaunlich, wie viel Freude so viele Menschen an der Idee eines Einzelnen empfinden können. Das zeigt doch, dass wir uns ähnlicher sind, als wir manchmal denken.
    Man kann jetzt auch darüber nachdenken, wie sehr Pokémon die Kindheit mancher von uns geprägt hat und ob man dann auch sagen könnte, dass dadurch nicht auch ihr Schöpfer uns indirekt prägte.
    Auch dieser Satz sagt mir also sehr zu.


    #12
    Viele Leute scheinen bei Pokémon vor allen Dingen an Nostalgie zu denken. Ich zähle mich da ja auch dazu, aber es gibt natürlich auch viele sehr junge Spieler, die gerade erst in die Pokémonwelt abtauchen.
    Nichtsdestotrotz mindert dies die Qualität dieses Satzes natürlich nicht. Die Wortwahl ist sehr schön, auch wenn man in dieser Form natürlich schon öfters von derselben Thematik gelesen hat.
    Diese Abgabe hat einfach so einen netten Charme, der sicher vor allen Dingen das alte Eisen in puncto Pokémon anspricht und zu dem gehöre ich nun einmal.


    #13
    Was für eine interessante Wendung am Ende. Das kam wirklich überraschend. Zunächst denkt man, dass die Pokémonwelt hier in ein rein positives, zauberhaftes Licht gerückt wird. Doch zuletzt wird auch noch auf ihre Bedrohlichkeit hingewiesen. Das ist ein sehr interessantes Konzept.
    Leider gefällt mir der Aufbau des Satzes nicht wirklich gut. Der Einschub (Bindestrich, du verdammter Fiesling!) reißt alles irgendwie so auseinander, sodass es nicht mehr wie Eins klingt. Auch die Wortwahl überzeugt mich nicht hundertprozentig. Ich persönlich hätte es als besser passend gefunden, wenn diese etwas mystischer gewesen wäre. Den Fernseher hätte man, meiner Meinung nach, z.B. weglassen können. Aber das ist natürlich reine Geschmacksache.


    #14
    Ich musste doch ein wenig schmunzeln. Stimmt irgendwie. Im Endeffekt geht es ja doch in allen Regionen um das Gleiche und wirklich eindrucksvolle, außergewöhnliche Orte bekommt man nur selten zu Gesicht. Allerdings muss ich dennoch eine Lanze für die Pokémonwelt brechen und sagen, dass mir die unterschiedlichen Regionen auch durchaus wie jeweils andere Länder erschienen sind.
    Dennoch, auch wenn ich ihm nicht gänzlich zustimmen kann, mag ich die Idee und besonders auch den leicht humoristischen Ton dieser Abgabe.


    #15
    Dieser Satz spricht mich, wie einige andere hier, stark an. Das Verwischen zwischen Realität und Pokémonwelt und die Ähnlichkeit der beiden wird auf eine mir sehr gut gefallende Art und Weise hervorgehoben. Das eingebaute Sprichwort passt wirklich wunderbar in den Kontext.
    Was ich bemängeln möchte ist, dass man hier theoretisch von recht vielen fiktiven Welten sprechen könnte. Die Pokémonwelt scheint für diesen Satz nicht ganz so wichtig zu sein, wie sie es bei der gegebenen Aufgabe sein sollte.
    [subtab=16-19]
    #16
    Und wieder so ein schöner, starker Satz. Da will man mir die Punktevergabe aber auch wirklich schwierig gestalten ; )
    Hier braucht es einmal keine Nostalgie, sondern es wird daraufhingewiesen, dass sich doch eigentlich jedes Kind gerne in einer Welt wie der der Pokémon verliert. Das trifft es wohl ganz gut. Ich mag auch die Aussage gegen Ende sehr. Sie wirkt sehr freundlich, fröhlich und hoffnungsvoll. Mir erscheint grundsätzlich der allgemeine Ton dieses Satzes so.
    Leider stört mich, trotz des so schönen Inhalts, auch hier einmal mehr, dass es nicht wirklich wie ein einziger Satz klingt. Das Semikolon ist aber nicht ganz so schlimm, wie der Bindestrich.


    #17
    Was mir direkt positiv auffällt ist, dass hier eine ganz alltägliche Szene, wie sie wohl jeden Tag in der Pokémonwelt passiert, beschrieben wird. Nur zu gut kann man sich vorstellen, dass man als Trainer häufig das nächste Pokécenter herbeisehnt. Die freundliche Atmosphäre der Stadt verhindert dabei jedoch, dass der Leser die Situation als kritisch betrachtet. Auch das gefällt mir, denn sicher nutzen Trainer das Pokécenter auch einfach nur, um einmal auszuspannen und nicht ausschließlich, wenn ihre Pokémon stark verletzt sind.
    Leider ist aber auch hier, wie schon in Abgabe #1, der Doppelpunkt ein definitives Ausschlusskriterium für mich, was mir sehr leid tut und auch echt schade ist.


    #18
    Unus, Duo und Tres. Der dritte Teil der Trilogie hat dasselbe Problem, wie seine Vorgänger. Ein Titel sollte nicht da sein.
    Dafür hält sich dieses Mal aber der Bindestrich versteckt. Sehr schön. Gleich klingt der Satz auch wirklich mehr wie ein einziger. Und wieder einmal überzeugt mich gerade die Wortwahl. So wunderbar hält sie das feste Band zwischen Trainer und Pokémon fest. Die Stimmung dieses Satzes ist geradezu ansteckend.
    Kritisieren würde ich allerdings, dass man auch hier nicht unbedingt an die Pokémonwelt denkt. Genauso gut könnte der Satz zu irgendeiner anderen Schlacht passen. Es fehlt mir also ein wenig der direkte und klare Bezug zum Thema. Aber das wird meine Wertung wohl nicht allzu stark mindern.


    #19
    Zum Abschluss noch einmal ein wahres Highlight. Natürlich ist auch hier die desillusionierende Botschaft nicht neu, aber eben doch sehr gelungen verpackt. Gerade den Aufbau des Satzes halte ich für überaus gelungen. Zunächst wird all die erstrebenswerte Schönheit der Pokémonwelt beschrieben, um dann wiederum die Hoffnung zu zerstören, diese jemals erreichen zu können.
    Trotz dieser etwas entmutigenden Botschaft (oder gerade deswegen), mag ich diese letzte Abgabe des Wettbewerbs sehr.
    [subtab=Punkte]
    Und ein letztes Mal, die topmoderne Punktevergabe.


    Kategorie: Pokémon-Welt
    ID: 67941
    A10: 3
    A2: 2
    A11: 2
    A19: 2
    A3: 1
    A6: 1
    A18: 1


    3+2+2+2+1+1+1 = 3+6+3 = 12
    [tab=Nachwort]
    Das war es auch schon. Ich hoffe, man kann mit diesen sehr knappen Kommentaren überhaupt etwas anfangen. Und noch einmal Entschuldigung, dass ich recht harsch mit Bindestrich und Semikolon umgegangen bin. Wir drei sind leider nicht die besten Freunde : (
    Ich möchte noch einmal erwähnen, wie schwierig es war, die Punkte zu verteilen. Ich musste wirklich sehr oft Hin und Her schieben und bin oft zuletzt nach meinem Gefühl gegangen. Deshalb hoffe ich, dass niemand traurig ist, der keine Punkte bekommen hat. Eigentlich waren alle nah dran. Es war wirklich sehr, sehr schwierig, sich zu entscheiden.
    Ich bin mir ganz sicher, dass die nächste Runde ebenfalls eine solch hohe Qualität aufweisen wird und sich hoffentlich auch wieder so viele daran beteiligen. Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf und bin super gespannt, wer hier das Rennen machen wird. Persönlich würde ich in diesem Fall keine Wette abschließen, da alle Abgaben so herrlich gut geworden sind.

    [tabmenu]
    [tab=Vorwort]Hallo zusammen ^^
    Dieses Mal habe ich früh angefangen und somit endlich mal wieder die Zeit gefunden, einen vernünftigen Vote zu verfassen. Das Thema Sonett ist auch für mich eine Herausforderung, da Gedichte nicht wirklich meine Stärken sind. Demnach hoffe ich, dass ich niemandem Unrecht mit meinen Kommentaren tue. Die Aussage „Alles subjektiv“ trifft hier wohl noch einmal mehr zu, als in den anderen Wettbewerben sowieso schon.
    Auch wenn ich das ja eigentlich nicht mache möchte ich dieses Mal doch kurz erwähnen, worauf ich besonders achten werde. Natürlich darauf, dass die Form und das Reimschema eines Sonetts gegeben sind (was sowieso der Fall sein wird, denke ich), auf den Inhalt (gaaanz wichtig), aber auch (und jetzt hagelt es Kritik ^^’’) auf das Metrum. In ein Sonett gehört im Normalfall ein fünfhebiger Jambus. Ich weiß, dass das Komitee da freie Hand ließ und werde das natürlich auch berücksichtigen. Da ich selbst nicht sonderlich talentiert in Sachen Metrum bin, kann ich da sowieso kein allzu großes Augenmerk drauf legen. Soweit es mir meine Lesefähigkeiten (bzw. meine Singfähigkeiten ; ) ) ermöglichen, werde ich es dennoch tun. (Ich entschuldige mich im Voraus, wenn ich dabei einen Fehler mache und z.B. einen Jambus nicht erkenne, der da ist). Ein Sonett ohne Metrum ist kein modernes Sonett, sondern ein modernes Gedicht in Sonettform. Zumindest ist das meine Meinung. Wie gesagt: Alles vollkommen subjektiv. Und wer mich kennt weiß, dass ich mich sowieso immer mehr für den Inhalt, als für das andere Drumherum interessiere. (Übrigens: In einem Sonett ist es auch oft so, dass die These und Antithese/Bewertung gegenüber gestellt werden. Wenn ich so was finde, umso besser. ; ))
    [tab=Abgaben][subtab=1-5] 01 - Das Märchen einer versteckten Lilie
    Ich durchblicke das Reimschema irgendwie nicht…. Nach meiner Zählung wäre das: aabb – aacd – efg – hig.
    Das finde ich seltsam, zugegebenermaßen. Oder stehe ich gerade vollkommen auf dem Schlauch? Sind da ein paar unreine Reime drin? Wenn ja, sehe ich die wirklich nicht : ( Ansonsten würde ich jetzt mal tippen, dass möglicherweise „Erd’“ und „hört“ unrein sein könnten. Aber irgendwie klingt das für mich nicht so. Auf jeden Fall hapert es bei mir an dieser Stelle schon einmal.
    Das Gedicht hat definitiv Rhythmus, aber ich stolpere doch ab und an weshalb ich jetzt einfach mal mutig ins Blaue sage, dass ich kein Metrum bzw. zumindest keinen Jambus erkennen kann. (Der Fünfhebige würde schon anhand der Silbenzahl nicht passen), Ab und an hatte ich das Gefühl, dass die verkürzte Form eines Wortes dem Rhythmus etwas besser getan hätte, z.B. in der zehnten Zeile „Stimm’“, anstelle von „Stimme“.
    Die Umsetzung des Inhaltlichen finde ich sehr schön. Zwar ist die alte Geschichte von Rapunzel nichts Neues, aber die wunderbare Wortwahl macht sie doch wieder interessant zu lesen. Der/Die Autor/in kann wirklich gut mit Worten umgehen. Gerade die Beschreibung ihrer Schönheit in der zweiten Strophe ist herrlich verpackt und visualisiert.
    Im Allgemeinen empfinde ich die beiden Quartette als sehr stark. Die Terzette gefallen mir zwar auch, aber bei weitem nicht so gut wie die vorangegangenen Strophen. Auch der Titel des Sonettes kann auf ganzer Linie überzeugen.
    Also an sich ein inhaltlich sehr gelungenes Sonett, dessen Form mich allerdings ein wenig irritiert.


    02 - Sportliche Qual
    Hier erkenne ich das Reimschema schon besser: abba (Waterlooo! Nanannana) – cddc – eef – ggf.
    Auch hier: Kein Jambus, wenn ich mich nicht täusche. Im Allgemeinen stolpert man beim Lesen doch ab und an. Es ist recht schwierig, in einen passenden Rhythmus zu kommen.
    Das Lesen macht dennoch Spaß, denn es ist ein recht humorvolles Sonett. Besonders die zweite Strophe hat mich wirklich zum lächeln gebracht. Danke an den/die Autoren/Autorin dafür : ). Passend dazu auch der abschließende Satz, der die Aussage des Textes sehr gelungen abrundet. Auch wenn die Erwähnung des Namens „Kurt“ wie ein etwas erzwungener Reim wirkt, fügt er sich dennoch ebenfalls gut in das Sonett ein. Zumindest für mich, da ich diesen Namen doch alles etwas lustig klingend empfinde (ich hoffe, ich trete hier jetzt niemandem zu nah ^^’’).
    Zusammengefasst also ein recht heiteres Sonett, dass beim Lesen Spaß bereitet.


    03 – Der gefallene Engel
    Ach ja, ich liebe die Engelthematik. Mit dem Engel der Gnade ist vermutlich am ehesten diese machtvolle Erscheinung gemeint, die eben auch so benannt wird, oder eben Ananchel (oder die Statue am Berliner Platz ; ) ). Für das Verständnis des Gedichtes ist es aber, denke ich, nicht wichtig genau zu wissen, wer nun im Speziellen gemeint ist.
    Ein Rhythmus ist hier leider überhaupt nicht erkennbar. Ich kann kein Metrum ausmachen und auch die Silbenanzahl springt wie sie will (sozusagen). Gleiches gilt für Kadenzen, soweit ich das erkenne.
    Vom Inhalt her ist es ein sehr gefühlvolles Sonett. Die Verzweiflung des lyrischen Ichs, die durch die verbotene Liebe zu Lucifer zustande kommt, ist deutlich spürbar. Dabei schweift der/die Autor/in auch nicht zu weit vom eigentlichen Thema ab, erwähnt auch Gott und Lucifers ehemalige Funktion des Lichtbringers, aber auch seine sanfte Art, zu verführen. Das finde ich wirklich gelungen. Als Leser fällt es schwer zu entscheiden, ob Gott hier der Böse ist, da er diese Form der Liebe verbietet, oder ob der Engel der Gnade besser damit fährt, da Lucifer ihn/sie böswillig zu verführen versucht.
    Auch die Wortwahl gefällt mir. Die sehr langen Sätze wirken etwas unnötig ausschweifend, aber irgendwie doch passend. Vielleicht, weil das Leid durch die vielen Worte noch größer erscheint. Manche Reime wirken ein wenig erzwungen, aber nicht so sehr, dass es unschön klingen würde.
    An sich gefällt mir das Sonett recht gut, aber ich hätte mir doch ein wenig mehr Rhythmus gewünscht. Nicht nur, wegen dem was ich im Vorwort erwähnte, sondern auch weil es sich dann meiner Meinung nach etwas flüssiger gelesen hätte. Gerade durch die sehr langen Sätze und die wechselnde Silbenzahl hatte ich manchmal nicht das Gefühl, ein flüssiges Gedicht zu lesen. Aber das ist Geschmacksache.


    04 - Stellungnahme eines Beteiligten zur hiesigen Wettbewerbskultur
    Hihi, das ist gut. Und ich schätze mal, dass es keine Spaßabgabe ist, sondern durchaus mal etwas aufrütteln soll. Ich denke, derjenige der es verfasst hat wird sich ein wenig über die Änderung am Punktesystem freuen, die ja genau das fördern, was auch dieses Sonett fordert.
    Und ich glaube (ich habe ja nicht viel Ahnung davon) hier ist auch ein Jambus drin. Zumindest gibt es nur 10 oder 11 Silben, jeweils passend endend auf eine männliche bzw. weibliche Kadenz. Ab und zu stolpere ich dennoch beim Singsang. Wie erwähnt kann ich Metren aber auch nicht gut erkennen. Hier stimmt es zumindest schon mal recht gut nach Gefühl.
    Inhaltlich kritisiert der/die Autor/in humorvoll bis ironisch den „Missstand“, dass so viele Teilnehmer nicht selber voten (und andersherum). Ich persönlich denke, dass ist jedem selbst überlassen. Ich selbst vote aber immer gerne, wenn ich die Zeit dafür finde und empfinde es daher auch als gut, dass auf diese Weise Kritik geübt wird. Eine sehr clevere Idee, übrigens, lieber Schreiberling ;)
    Mir gefällt auch die Wortwahl. Sie hat so etwas herrlich Ironisches. Eine sanft-kritische Anklage, sozusagen. Sehr schön.
    Ob es am Ende für Punkte reicht, weiß ich trotzdem nicht. Das liegt allerdings ausschließlich daran, dass die inhaltliche Thematik nicht unbedingt eine meiner liebsten ist und ich noch so viele andere Sonette vor mir habe. Die Umsetzung dieses Werkes ist sehr sauber.


    05 - Leise rufen die Erinyen
    So, jetzt habe ich mich erst einmal etwas eingelesen, was denn die Erinyen sind. Interessante Thematik, muss ich schon sagen. Und ich denke, jetzt kann ich die Handlung auch besser durchschauen.
    Vom Rhythmus her verhält es sich hier, nach meinem Gefühl, ähnlich wie bei Abgabe 04. Allerdings stolpere ich hier etwas öfter über das Metrum. Ich weiß nicht ganz genau, ob der Jambus hier durchgezogen wurde. Aber zumindest zu großen Teilen ist er definitiv vorhanden und Silbenanzahl und Kadenzen passen ebenfalls.
    Der Inhalt ist großartig. Handlung und Botschaft sind recht klar (wenn man erst einmal weiß, was Erinyen sind), dennoch wird einem nichts direkt unter die Nase gerieben. Mit wunderschöner Wortwahl und viel Emotion punktet dieses Sonett bei mir.
    So wie ich es verstehe, geht es um jemanden, der fast den Verlust seiner Geliebten (vermutlich durch Trennung) oder aber seiner (mit ihm zerstrittenen Mutter) überwunden hat, dann jedoch den Rachegelüsten erliegt, die weibliche Person ermordet und anschließend selbst an seinem schlechten Gewissen zugrunde geht. Es ist nicht unbedingt ein neues Thema, aber in dieser Form doch sehr schön verpackt. Ein durchaus überzeugendes Sonett.


    [subtab=6-10]
    06 – Herzblutvergießer
    Auch hier findet sich ein Rhythmus. Wieder stolpere ich über einige Stellen, aber soweit ich das sehen kann ist ein Jambus oftmals vorhanden, die Silbenzahl liegt stetig bei zehn.
    Inhaltlich spricht mich dieses Sonett schon an. Es behandelt wohl die Leiden eines Künstlers, den ewigen Kampf mit dem Erschaffen, aber möglicherweise auch mit dem Leiden der Welt an sich. Man sagt ja oft, dass viele Künstler sehr unter der Welt leiden. Das erscheint mir allerdings etwas zu depressiv und stört mich daher auch ein wenig an diesem Sonett. Man hätte das Thema vielleicht auch etwas fröhlicher verpacken können. Der Titel erscheint mir außerdem etwas radikal. Er klingt ein wenig künstlich melodramatisch. Auch ist dem Inhalt manchmal nicht ganz so gut zu folgen. Gerade der Sprung von der ersten zur zweiten Strophe fiel mir dahingehend stark auf.
    Die Idee, über das künstlerische Schaffen zu schreiben, gefällt mir dennoch sehr gut. Zum Glück liest man davon recht häufig hier im BB. Da macht wohl auch dieses Sonett keine Ausnahme.


    07 – Schmetterlingsmorgenrot
    Rythmisch scheint mir dieses Sonett schon einmal sehr stimmig. Ich meine, einen Jambus zu erkennen und die ausschließlich weiblichen Kadenzen (11 Silben) passen sehr gut zur Stimmung des Inhalts. Sehr schön.
    Auch der Rest überzeugt mich sehr. Das Sonett wirkt sehr tiefsinnig, obwohl es sich doch auf etwas so natürliches wie den Flug eines Schmetterlings bezieht. Möglicherweise gerade deshalb. Dem kleinen Wesen, dem die Menschen meist kaum Beachtung schenken, wird hier eine große Bedeutung beigemessen.
    Am Ende finden sich scheinbar viele der kleinen Geschöpfe zusammen und zeigen so ihr großes Ganzes. Theoretisch könnte die Beschreibung auch auf Motten zutreffen. Das würde vielleicht passen, da das beschriebene Tier scheinbar Nachts umher fliegt und mit dem Morgenrot ruht. Dann könnte der Titel auf den sozusagen Wechsel zwischen Motte und Schmetterling hindeuten. Ich denke aber, dass doch eher der Schmetterling im Fokus steht. Immerhin gibt es auch jede Menge nachtaktive Schmetterlinge. Die Schönheit der Natur, aber auch ihre Macht wird hier auf jeden Fall gelungen in Szene gesetzt.
    Es ist ein sehr stimmungsvolles, schönes Sonett, zu dem ich gar nicht mehr großartig viel sagen kann. Es hat mich sehr berührt.


    08 - Im Weltenzwist
    Auch dieses Sonett klingt wieder rythmisch, allerdings erscheint es mir so, als sei der Jambus nicht ganz durchgezogen worden. In der zweiten Zeile der zweiten Strophe erscheint es mir etwas holprig zu werden (das geht glaube ich eher in Richtung Trochäus). Dennoch lässt sich das Gedicht weiterhin flüssig lesen.
    Inhaltlich gefällt mir vor allen Dingen, dass keine Partei ergriffen wird. Videospiele werden nicht verteufelt, es wird jedoch auf die Gefahr hingewiesen, sich darin zu verlieren. Es gefällt mir sehr gut, wie der/die Autor/in dies verpackt hat. Die zunächst abstrakt erscheinende Beschreibung passt immerhin sehr gut zu der Fantasiewelt, in der man sich nur zu einfach verliert. Auch die Wahl, den sich Verlierenden als Wicht zu betiteln, passt, da oft davon ausgegangen wird, dass eher „schwächere“ bzw. weniger selbstbewusste Menschen abhängig werden können.
    Ich glaube, da hat sich der Verfasser wirklich einige Gedanken gemacht und auch auf kleine Details geachtet. Schön.


    09 – Friedenstraube
    (Genialer Titel. Ich denke, es ist beabsichtigt, dass man zuerst „Friedenstaube“ liest, oder?)
    Ich glaube, einen Jambus gibt es hier nicht. Ein fünfhebiger wäre auch schon aufgrund der geringen Silbenanzahl nicht möglich. Doch gerade durch diese liest sich das Gedicht sehr flüssig. Man fliegt sozusagen beim Lesen darüber. Das gefällt mir (auch wenn es eben eher ein modernes Gedicht in Sonettform ist, meiner Meinung nach).
    Inhaltlich bin ich wirklich sehr angetan. Es ist schwer zu entscheiden, ob hier Kritik geübt wird oder tatsächlich eine Idealvorstellung gegeben wird, die so auch auf den Menschen anzuwenden wäre. Denn einerseits ist der (scheinbare) Frieden der Schafe natürlich erstrebenswert, andererseits wird ebenfalls deutlich auf den ewig gleichen Trott und die allgemeine Gleichheit der einzelnen Individuen (die scheinbar nur noch zusammen als Traube wahrgenommen werden können) hingewiesen. Das ist pfiffig und trifft ziemlich genau meinen Geschmack. (Außerdem mag ich das Wort „Wuchsgeflick).
    Ein sehr gelungenes Sonett. Es gefällt mir wirklich gut.


    10 - Das Lied der Legenden
    Ein festes Metrum erkenne ich hier nicht, aber fast durchgehend 11 Silben (außer in der zweiten Zeile der zweiten Strophe. Aber leider sehe ich da auch wiederum keinen wirklichen Grund für diese Unregelmäßigkeit).
    Einen Pokémonbezug zu lesen, finde ich toll. Immerhin ist das hier das Bisaboard. Die Geschichte von Groudon, Kyogre und Rayquaza passt dazu natürlich perfekt zu der Ankündigung von Omega und Alpha (auf die ich mich auch sehr freue ^^). Dementsprechend spricht mich selbstverständlich auch hier die Thematik an.
    Besonders gefällt mir, dass alle drei auch wirklich mit ihrem Element gleichgesetzt werden. Ihre Macht wird ziemlich deutlich, auch durch die ausschweifende Wortwahl. Die Geschichte selbst wurde leider schon etwas oft erzählt und ich halte es für schwierig, in einem so wenig Umfang habenden Werk wie einem Sonett dort wirklich frischen Wind reinzubringen. Aber das braucht es hier ja auch gar nicht unbedingt. Die Umsetzung ist sehr sauber und schnell fühlte ich mich wieder in meine Jugend zurückgesetzt, als ich das erste Mal auf dem Advance Rayquaza vom Himmel steigen sah. Und das hilft doch schon sehr dabei, dieses Sonett im Kopf zu behalten.


    [subtab=11-15]
    11 - Deine Augen
    In diesem Sonett ist leider keine klare Struktur zu erkennen. Das ist natürlich nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, aber es passt meiner Meinung nach halt immer noch nicht wirklich gut zu einem Sonett.
    Inhaltlich wird hier vor allen Dingen die tiefe Beziehung zwischen zwei Personen deutlich. Die eine kann wohl buchstäblich in dem anderen lesen und ihm so stets zur Seite stehen. Es gibt dort scheinbar eine angehauchte Form der Liebe, die vor allen Dingen durch den sehr starken letzten Satz deutlich wird. Dieser wäre meiner Meinung nach noch um einiges wirkungsvoller, wenn man sich statt für „Seelenspiegel“ ganz plump für „Augen“ entschieden hätte. Vielleicht ist das nur meine subjektive Empfindung, weil ich nicht verstehe, seit wann Auge zum Synonym und Seelenspiegel zum Standartwort wurde. Aber ich finde, es klingt doch leider recht aufgesetzt, künstlich stark betonend und dramatisch. Das passiert denke ich recht schnell, wenn man sich eines solchen Synonyms bedient. Es passt hier einfach nicht perfekter hinein, als das gute alte Auge und daher empfinde ich es als deplatziert.
    Trotzdem will ich mich natürlich nicht an einem kleinen Wort aufhängen. Emotional kann dieses Sonett schon mitreißen. Es hat irgendwie etwas Beruhigendes und trägt die Botschaft der Hoffnung in sich, dass es wohl immer jemanden gibt, der für einen da sein kann. Kurzum empfinde ich es als angenehm zu lesen. Eine kleine Massage für die Seele.


    12 - Sonett der toten Muse
    Auch hier gibt es keinen geregelten Rhythmus. Was mir gefällt sind allerdings die sehr kurz gewählten Zeilen, die einen gehetzten Eindruck verschaffen. So kann man sich prima vorstellen, wie der arme von seiner Muse verlassene Künstler auf der Suche nach Inspiration umher hetzt.
    Das Ende sagt mir besonders stark zu. Es erscheint sehr intelligent und ist eine nette Wendung, die einen eigentlich offensichtlichen Fakt betont, der einem jedoch dennoch nicht aufgefallen war. Eine sehr gute Idee, die auch gut umgesetzt wurde.
    Allerdings erscheinen mir einige der Reime doch sehr erzwungen. Ich hätte mir einfach eine etwas andere Wortwahl gewünscht und andere, stärkere Umschreibungen für die stark vermisste und doch verlorene Inspiration. Die Botschaft erscheint mir nicht ganz so mächtig, wie sie sein sollte. Das kann womöglich an den sehr kurzen Zeilen liegen, die natürlich nur wenig Platz für eine ausschweifende Wortwahl lassen.
    Obwohl ich die Geschwindigkeit des Sonetts durchaus mag denke ich daher, dass es mir mit etwas längeren Zeilen doch noch ein wenig besser gefallen hätte.


    13 - Neue Ufer
    In dieser Abgabe fehlt mir ebenfalls ein klar erkennbarer Rhythmus. Wobei ich hier den Jambus durchaus in Ansätzen erkenne. Allerdings weiß ich nicht, ob das Zufall ist, da ich doch relativ oft wieder beim Lesefluss gestoppt werde.
    Ich muss sagen, für die Aussage des Textes finde ich den Titel irgendwie fast schon zynisch. Ich mag dieses „vom anderen Ufer“ nicht. Es klingt so, als seien Homosexuelle eine total unbekannte Rasse xD Naja, aber ich weiß ja schon, dass es vom Schreiber sicher nicht so gemeint war.
    Irgendwie passt der Titel ja auch. Immerhin geht es hier um ein Mädchen, dass eine neue Form der Sexualität an sich erkennt. Noch besser hätte ich es irgendwie gefunden, wenn sich hinterher heraus gestellt hatte, dass es eigentlich ein homosexueller Junge war, der plötzlich auch Interesse am anderen Geschlecht entwickelt hat. Aus irgendeinem Grund dachte ich Anfangs, es liefe darauf hinaus. Theoretisch könnte beides möglich sein, da nicht wirklich aufgeklärt wird, um wen es sich bei dem lyrischen Ich handelt.
    Liebe und Unsicherheit des lyrischen Ichs werden in diesem Sonett recht gut in Szene gesetzt. Zunächst wird der Fokus fast komplett auf die Beschreibung der Anziehungskraft dieses schönen Mädchens gelenkt. Erst in den beiden Terzetten wird dann klar, worum es eigentlich geht. Dieser Aufbau gefällt mir sehr gut.
    Allerdings klingen mir manche Reime hier etwas unglücklich, irgendwie erzwungen. Ein Beispiel wäre „heller“ und „Schneller“. Natürlich reimt sich das, aber Letzteres scheint nicht wirklich perfekt in den Kontext zu passen, auch wenn sicher klar ist, was gemeint ist.


    14 – Ver
    Wie schon so oft ist auch in diesem Sonett der Rhythmus eher sprunghaft und nicht fest definiert. Die schöne Wortwahl lässt es dennoch stimmig wirken, nur selten werde ich im Lesefluss gebremst.
    Die Aussage dieser Abgabe gefällt mir sehr gut. Mit lockerer Leichtigkeit wird darauf hin gewiesen, im Hier und Jetzt leben zu sollen. Als Metapher dafür den Frühling zu nutzen halte ich für eine sehr gute und passende Wahl.
    Wie bereits erwähnt ist die Wortwahl meiner Meinung nach eine der größten Stärken dieses Sonetts. Sie wirkt sehr gut überlegt und so schön abgehoben, wie ich es in Gedichten im Allgemeinen mag. So bekommt die Schönheit des Frühlings noch einen gewissen Zauber, den man nicht missen möchte.
    Das leichtfüßige Ende fügt sich wunderbar in das Gesamtbild ein. Insgesamt ein sehr schönes Werk.


    15 - Zerflossene Zeit
    Auch das letzte Sonett dieses Wettbewerbs zeigt leider keinen klar definierten Rhythmus. Dafür werden hier wieder sehr kurze Zeilen aufgeboten, die das Zerfließen der Zeit in unserer gehetzten Welt gelungen unterstreichen.
    Der Inhalt befasst sich mit einem sehr aktuellen Thema, das mich in dieser Form auch recht stark anspricht. Es ist sicherlich schwierig, die Schnelllebigkeit in unserer Zeit und die damit einhergehenden Probleme des Einzelnen in ein kurzes Sonett zu packen, dennoch wird hier zumindest im Ansatz sehr deutlich, wie sehr man eigentlich durch diese Form des Lebens gestört werden kann.
    Leider sehe ich hier fast dieselben Probleme, wie in Abgabe 12 “Sonett der toten Muse“. Die Zeilen sind zu kurz, um genügend Worte zu haben, die der Thematik gerecht werden. Dadurch wirken einige Reime erzwungen. Im Allgemeinen springt das Geschehen mir doch etwas zu stark. Allerdings sitzt man in diesem Fall natürlich in einer ganz schönen Zwickmühle. Die kurzen Zeilen sind ein perfekt passenden Stilmittel, machen es aber schwierig, die perfekt passenden Worte zu finden.
    [tab=Punkte]
    Viele der Sonette dieses Wettbewerbs sind wirklich auf einem gleich hohen Niveau. Da fällt es schwer, eine gerade Linie zu ziehen und Punkte zu verteilen. Dennoch muss es natürlich sein. Was mir einerseits bei der Auswahl geholfen hat, mich andererseits aber auch traurig machte, war mein anfänglich erwähntes Achten auf das Metrum. Bei manchen Abgaben hätte ich mir sehr ein solches gewünscht um (mehr) Punkte vergeben zu können. Aber wenn ich mir diese Bedingung gesetzt habe, muss ich natürlich auch fair bleiben.
    Letztendlich sieht meine Punktevergabe also folgendermaßen aus:


    3 Punkte: 07 Schmetterlingsmorgenrot
    2 Punkte: 04 Stellungnahme eines Beteiligten zur hiesigen Wettbewerbskultur, 05 Leise rufen die Erinyen
    1 Punkt: 08 Im Weltenzwist, 09 Friedenstraube, 14 Ver


    3+2+2+1+1+1=3+4+3=10


    Das war es dann auch schon für diesen Wettbewerb. Ich danke allen Teilnehmern für die wirklich sehr schönen Sonette. Es war wirklich schwierig, bei diesem hohen Niveau eine Auswahl zu treffen.
    Hoffentlich macht ihr alle auch beim nächsten Mal wieder mit. Und Voten nicht vergessen ; ) Denkt an Abgabe Nr. 4.
    Bis zum nächsten Mal.
    [tab=Voteschablone]Da fiel mir gerade die Sache mit der gewünschten Voteschablone ein. Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden.
    Kann das auch so maschinell erfasst werden? Oder kann man theoretisch nur noch diese Schablone bei einem Vote schreiben? Und wie finde ich meine User ID heraus? (Ha, gefunden! Ich bin gut ^^) :( Voll hilflos.
    Ich habe sie trotzdem einfach mal ausgefüllt.


    ID: 67941
    A7: 3
    A4: 2
    A5: 2
    A8: 1
    A9: 1
    A14: 1


    Quelle: grammarly.com


    Eine kurze Begrüßung

    Hallo zusammen ^^
    Nachdem ich mich beim letzten Autorenzirkel nun leider kaum gemeldet habe, will ich mich nun bessern und aktiv mitmischen. Auf das mir das gelingen mag! Auf jeden Fall freue ich mich sehr, wieder hier zu sein. Es macht einfach so viel Spaß, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. (Und ich mag, wie schön gestaltet die Posts hier sind : ))



    Alaiya: Ich finde, dass Yur wirklich sehr interessant klingt. Ich mag die Idee, die dahinter steckt und ihr anscheinendes Herausgerissensein aus jeder klassischen Geschlechtervorstellung.


    Zitat von Alyson

    Und auch wenn sie wahrscheinlich massenweise Klischées erfüllt und die Mary Sue schlechthin ist – sie ist und bleibt mein kleines, verrücktes Schätzchen, und da die Reihe insgesamt nur verrückte Charaktere beinhaltet, ist es mir auch herzlich egal, ob sie nun arg übertrieben ist oder nicht.


    Das kann ein super Stilmittel sein, wenn die Welt wirklich voll mit abgehobenen Charakteren ist. Ich finde es immer herrlich, so etwas zu lesen. Ich bin halt ein Freund von überspitztem Humor. Außerdem halte ich es für schwierig bis unmöglich, überhaupt kein Klischee zu bedienen.


    Bastet: Ich finde es interessant, dass eine doch eher zart erscheinende Persönlichkeit wie Emily einen buchstäblich stahlharten Begleiter wie Iari hat. Kam die Idee dazu einfach zufällig, oder hast du es extra so geplant?
    Auf jeden Fall erscheint sie mir sehr realistisch, was ich gut finde. Nicht so ein „Ich habe kein Problem mit Nichts“-Charakter. Mit Zicken kann ich mich auch in Geschichten nicht wirklich anfreunden, aber zu behaupten dass jemand niemals zickig wäre halte ich auch für sehr weit hergeholt. Daher gefällt mir der Ausgleich in Emilys Charakter, dass sie einerseits wohl diplomatisch begabt ist, andererseits aber auch einmal aus der Haut fahren kann.



    Ich würde gern noch auf viel, viel mehr eingehen, aber dann komme ich nicht mehr hinterher. Ich bleibe einfach aktiv und finde mich richtig in die Diskussionen und Gespräche hier ein, dann wird das hoffentlich schon werden.
    Also fange ich jetzt einfach mal mit mir an.


    Seit wann schreibt ihr?

    Ich denke, diese Frage eignet sich für den Anfang recht gut.
    Leider kann ich das allerdings gar nicht mehr so genau beziffern. Ich erinnere mich daran, dass ich mir schon immer unheimlich gerne Geschichten ausgedacht habe. Diese habe ich dann meist mit irgendwelchen Spielfiguren nachgespielt (und irgendwie war schon damals kaum eine davon Friede-Freue-Eierkuchen, was eigentlich irgendwie traurig ist : P). Außerdem habe ich auch immer unheimlich gerne gelesen. Allerdings habe ich kaum etwas angerührt, was von Menschen handelte. Ich fand eher Geschmack an den vermenschlichten Tieren.
    Als ich acht Jahre alt war, sollten wir uns für eine Klassenarbeit eine Geschichte ausdenken. Ich habe da irgendetwas von einem silbernen Vogel geschrieben, der blaue Feder hatte und ein typisch kindliches Abenteuer voller Gefahren auf einem Berg bestehen musste. Wie man sieht, erinnere ich mich kaum noch daran.
    Auf jeden Fall hat mir dieses Schreiben aber solch einen Spaß bereitet, dass ich darauf hin ständig kleinere Sachen verfasst habe. Zumindest in meinem Kopf. Viel habe ich damals noch nicht aufgeschrieben. Das fing dann etwa mit 12 an. Ich glaube, damals war das Buch “Eragon“ u.a. ein Auslöser dafür, da ich so fasziniert davon war, dass der Autor noch so jung war und dennoch schon eine Geschichte veröffentlicht hatte.
    Daraufhin gab es für mich kein Halten mehr. Ich schrieb ständig an gefühlt hunderttausend Geschichten, meist nur die ersten ein bis zwei Kapitel. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich kaum etwas je wirklich fertig gestellt habe, aber ich arbeite hart daran.
    Das war eigentlich schon alles, was es darüber zu sagen gibt. Nichts sonderlich Außergewöhnliches, aber meine ganz persönliche Geschichte, wie ich zu meiner Leidenschaft gekommen bin, die mir heute doch sehr wichtig ist. Ich denke, wenn ich jemals die Fähigkeit verlieren würde, zu schreiben, würde ich einigermaßen durchdrehen. Daher freue ich mich sehr, dass ich zu dieser Form von Kunst gefunden habe.


    Autor sein, euer Traum?

    Definitiv. Ich kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als mit meiner größten Leidenschaft mein Geld zu verdienen. Wobei ich mir durchaus darüber im Klaren bin, dass es harte Arbeit wäre. Es ist sicher verführerisch, wenn man zuhause am Schreibtisch sitzt einfach mal plötzlich Nichts zu tun, aber das geht dann natürlich nicht. Immerhin ist das Schreiben dann kein Hobby mehr, sondern handfeste Arbeit. Wenn man damit Geld verdienen möchte muss man außerdem sicher vom “Künstler“ zum “Handwerker“ werden. Allzu experimentelle Sachen bringen vermutlich zu wenig Geld in die Kasse, der Verlag sitzt einem im Rücken, will schnelle Resultate und lässt diese von seinen Lektoren verändern, wie er will. Wenn man da zu sehr an seinem Werk hängt und es als perfekt wie es ist empfindet, wird einem das sicher das Herz brechen. Bei all dem Stress kann es sicher auch passieren, dass man plötzlich den Spaß am Schreiben verliert.
    Die Freundin meiner Mitbewohnerin ist Autorin und musste einmal ihre Charaktere, damit sie in die Zielgruppe passten, von 18 Jahren auf 15 verjüngen. Obwohl in dem Buch sexuelle Szenen vorkamen, die aber hingegen nicht entfernt wurden o.O Man sieht schon, Verlage sind seltsam.
    Kurzum darf man sicher nicht zu träumerisch an die Sache heran gehen. Autor ist ein Job wie jeder andere auch. Hinzu kommt, dass selbst Bestsellerautoren meist nicht davon leben können. Wenn man nicht wie ein Hohlbein jedes Jahr drei bis fünf Bücher hinterher schiebt, die sich natürlich auch noch alle verkaufen und vor neuen Ideen strotzen müssen, oder so ein unglaubliches Glück hat wie eine Rowling, James oder Meyer, wird es schwierig vom Schreiben zu leben.
    Es bleibt dennoch mein Traum. Wie das mit den Kindheitsträumen halt oft so ist.


    Wie weit seid ihr bereit zu gehen, um Autor zu werden?

    Sehr weit. Einige der Probleme habe ich ja oben schon angesprochen. Tatsächlich ist es so, dass ich momentan jobtechnisch ziemlich auf der Stelle trete und eine recht lange Zeit zu überbücken habe (damn you, Bewerbungsfristen!).
    Da ich es hasse, über einen längeren Zeitraum Nichts zu tun, sehe es allerdings zumindest als Chance. Ich werde mich bald als freischaffende Künstlerin selbstständig melden und zu schreiben beginnen. Derzeit bin ich noch am plotten. Normalerweise tue ich das nicht (das ist also schon einmal einer der Schritte den ich tue, um Autor zu werden), aber wenn ich etwas veröffentlichen will möchte ich nicht, dass sich meine Leser mit irgendwelchen Logikfehlern rumschlagen müssen. Schon bald werde ich also sechs bis acht Stunden am Tag hinter meinem Schreibtisch sitzen (ohne Schreibtischstuhl :O) und in die Tasten hauen was das Zeug hält, anstatt mich auf der faulen Haut auszuruhen. Ich schreibe also sozusagen buchstäblich um mein Leben.
    Veröffentlichen möchte ich zudem ungern über einen Verlag, sondern eher selbst in Form von Ebooks. In solchen Fällen ist es sehr nützlich, wenn Germanistikstudentin, Deutschlehrerin und Künstler (für das Cover) zum eigenen Freundeskreis zählen. Trotzdem kommt dadurch noch mehr bürokratischer Kram auf mich zu, als wenn ich den klassischen Weg wählen würde. Das alles ist sehr anstrengend und mein Vorhaben an sich äußerst risikoreich und wenig erfolgversprechend. Aber dieses Risiko will ich eingehen, da ich sonst in ein paar Jahren wohl wehmütig und unzufrieden zurückblicken werde.
    Außerdem wäre ich bereit, wenn mir der Spaß nicht abhanden kommt und ich das Autorendasein endgültig als meinen Traumjob identifiziere, auf einen klassischen und sicheren Job weitgehend zu verzichten. Was heißt: Ich würde eine Halbtagsstelle annehmen und den Rest des Tages schreiben. Wenn ich mit meinen Werken (was sehr unwahrscheinlich ist) die wenigen hundert Euro zusammen bekäme, die mir auch ein Halbtagsjob bringt, würde ich mich auch gänzlich darauf beschränken. Ich würde also auf jede Menge Geld verzichten, um meinen Traum erfüllen zu können und wohl noch viele Jahre mit sehr wenig auskommen. Ich denke, es ist besser einen Job zu haben, bei dem man nicht immer nur hofft, der Tag sei endlich rum und dafür weniger zu verdienen, als einen super bezahlten Job zu haben, den man hasst.
    Was diesen Schritt außerdem besonders schwer macht ist die zumeist nicht vorhandene Akzeptanz vernünftiger Leute, zu denen leider auch viele aus meiner Familie zählen, die mich als verrückt und faul abstempeln, weil so ein bisschen Schreiberei ja keine Arbeit sein kann ^^’’ Ich habe das Gefühl, ich verliere zumindest zeitweise und bei bestimmten Personen(gruppen) mein “Ansehen“, wenn es so was denn geben mag.
    Was mir aber am meisten Sorgen macht ist, dass ich den Spaß am Schreiben verlieren könnte. Aber auch das muss ich in Kauf nehmen, wenn ich diesen Versuch starten will.
    Zugegeben, irgendwie ist das nicht unbedingt der Weg, den ich irgendwem empfehlen würde. Aber wie gesagt muss ich es wohl einfach versuchen, bevor ich zu einer verbitterten, alten Dame werde, die Kindern mit dem Krückstock nachjagt xD Zum Glück bin ich noch jung.



    [tabmenu][tab=OCs]Wuhu! Jetzt ein paar OCs. Die Idee, hier einige zu beschreiben, ist klasse.
    Ich habe jetzt random ein paar ausgesucht, die mir gerade in den Sinn kamen. Alle nehmen irgendwelche coolen, englischen Titel für ihre Tabmenüs aber dafür bin ich schon wieder zu unkreativ. Ich versuche es trotzdem.
    Ich warne schon einmal: Alle meine Charas wirken auf den ersten Blick total eindimensional. Ich schwöre, dass sind sie nicht in so starkem Maße, wie es erscheinen mag (ich mache mir selbst über die kleinsten Nebencharaktere, die nur einen Satz im Buch haben riesige Gedanken), aber aus irgendeinem Grund kann ich sie nie wirklich gut beschreiben, abseits der eigentlichen Geschichte. … Auch doof, irgendwie.
    [tab=Das eiskalte Klischee]
    Fangen wir mit Ravena an. Einer sadistischen, selbstverliebten, intelligenten und zielstrebigen “Königin“ aus meinem ursprünglich als Kurzgeschichtensammlung geplanten Projekts mit dem wunderschönen Namen “Von des dunklen Turms Tiefen und der Güte des goldenen Palastes“.
    Königin deshalb in Ausrufezeichen, weil es so etwas in der Welt, in der die Geschichte spielt, in der Art nicht gibt. Es gibt ein paar wenige Familien, die sich zu der Oberschicht zählen dürfen und einen leicht angreifbaren Frieden untereinander ausgehandelt haben. Das sind eigentlich allesamt ziemlich verwöhnte… Fieslinge. (Natürlich gibt es auch die ein oder andere Ausnahme).
    Ravena ist wohl eine der widerlichsten Kreaturen aus diesem Schlag. Sie musste ihr Amt als Familienoberhaupt schon früh antreten, was ihr allerdings keinerlei Sorgen bereitete. Stattdessen erfreute sie sich eher an den Privilegien, die damit einhergingen.
    Im Laufe ihrer Jahre entwickelte sie eine äußerst ungesunde Form der Faszination für Folter jeder Art (ich habe für sie so viel über dieses Thema recherchiert und man mag es nicht glauben, was für kranke Sachen die Menschen sich haben einfallen lassen). Besonders für ihre Sklaven und Feinde ist dies natürlich weniger lustig.
    Mit der Zeit begann die Last ihres Amtes doch schwer auf ihr zu lasten. Wie alle Menschen, die in dieser Welt in der Oberschicht leben, ist es auch für sie die schlimmste Vorstellung, ihr Gesicht und ihre Ehre vor den anderen zu verlieren. Nur leider ist ihr mit jungen Jahren ein Sklave abhanden gekommen, der zu allem übel auch noch eine riesige Befreiungsaktion durchführte und eine Art Revolution in Gang setzte.
    Seitdem strebt sie danach, genau diesen Mann wieder einzufangen und ist außerdem sehr bedacht darauf, nicht noch einmal Schwäche zu zeigen. Dies äußert sich darin, dass sie sich nach außen hin stetig als sehr gelassen und eiskalt präsentiert. Tatsächlich sieht es in ihrem Innern natürlich anders aus. Sie leidet unter der Situation und verliert sich selbst in ihrem Wahn. Was sie nach außen hin stark macht, frisst sie von innen heraus auf.
    Die anderen Menschen fürchten sie auf eine gewisse Weise, sehen sie aber auch gerne als wertvolle Verbündete. Trotz ihres Fauxpas hat sie das Ansehen ihrer Familie im Allgemeinen verbessern können, da sie viel taktisches Geschick und die nötige Intelligenz besitzt. Sie ist durch und durch manipulativ. Dennoch würde ich sie nicht unbedingt als rein böse betiteln. Ihre Erziehung hat ihr kaum eine andere Wahl gelassen, als sich so zu entwickeln. Für sie ist und bleibt es wohl das natürlichste der Welt, die aufgestellte Ordnung beizubehalten.


    Auf eine bösartige Art und Weise mag ich sie.
    [tab=Ein Vampir (fast) ganz ohne Liebesgeschichte]
    Ach, Arbos. Ein Charakter, an dem ich wirklich hänge. Wohl auch, weil ich ihn mir schon vor so vielen Jahren ausgedacht habe. Er ist Protagonist der Geschichte “Der Erste unter Gleichen“.
    Um es kurz zu fassen: Er ist ein sehr unsympathischer Charakter (man denke an das Wort mit fünf Buchstaben, das mit A beginnt). Sein Hauptziel ist es eigentlich, sich von allen anderen abzugrenzen. In seiner Zeit als Mensch kleidete er sich übertrieben bösartig, komplett in schwarz mit weiß angepinselten Gesicht & Co und sinnierte täglich darüber, wie viel besser er doch als alle anderen Menschen sei.
    Nachdem er zum Vampir wurde vergaß er zwar seine Vergangenheit als Mensch, das änderte allerdings kaum etwas an dieser Einstellung. Nur, dass er nun begann sich Vampir untypisch weiß zu kleiden und alle anderen Vampire zu degradieren. (Man merkt vielleicht, was ich mit diesem OC für Kritik üben möchte ^^’’)
    Er ist nicht sonderlich talentiert, eigentlich in allem durch und durch durchschnittlich begabt. Seine größte Stärke ist wohl seine schnelle Zunge und seiner Hinterlistigkeit.
    Hinter all dem Getue steckt natürlich Unsicherheit. Gerade die Krankheit seiner Schwester, der er nicht helfen konnte, hat ihn vor sich selbst als schwach entblößt und verfolgt ihn selbst dann noch, als er seine Familie vergessen hat.
    Da er nicht von einem reinblütigen Vampir verwandelt wurde - was die meisten gar nicht überleben -, behielt er einen irreparablen Defekt zurück, der seine größte Schwäche offenbart: Seine Emotionen. Je nachdem, wie er sich fühlt verändert sich die Farbe seiner Augen. So kann er zwar nach Außen hin seine Gefühle komplett verbergen, den gut geübten Beobachter jedoch dennoch nicht hinters Licht führen. Nicht gerade gut, wenn man auf seine Hinterlist angewiesen ist und in einem Anfall von Größenwahn plant, den König der Vampire zu stürzen. Noch härter für ihn ist aber wohl, dass er sich so auch kaum vor seinen eigenen Gefühlen verbergen kann, sondern ihnen buchstäblich ins Gesicht sehen muss.
    [/tabmenu]
    Eigentlich wollte ich jetzt noch einen meiner freundlichen OCs erwähnen (die gibt es nämlich tatsächlich auch!), aber dann habe ich mich entschlossen, stattdessen in meinem nächsten Post zwei sympathische Charakter zu beschreiben. Das Stilmittel Kontrast, vorgeschoben vor die reine Faulheit. ; )
    Ich freue mich schon auf meinen nächsten Post und darauf, mehr von euch zu lesen.



    Mhm, schwieriges Thema.
    Ich selbst komme oft in die Situation, dass ich das Gefühl habe es könne passieren, dass einige der Leser meine Geschichten als zu überdramatisiert wahrnehmen könnten, da ich eben doch sehr gerne über hier angesprochene Themen schreibe. Allein in meiner Pokémon FF steht jeder der 6 Protagonisten für eine psychische Kranheit, was in der Form natürlich nicht erwähnt wird, aber möglicherweise ersichtlich ist wenn man sich eben recht viel mit dem Thema Psychologie auseinandersetzt. Allerdings ist aufgrund der Entstehungsgeschichte der Charaktere jede dieser Erkrankungen nachvollziehbar. Meine Charaktere leiden nicht unter derlei Symptomen, damit es dramatischer ist, sondern weil es realistischer ist. Je nachdem, wie grausam man eine Welt aufbaut, kann es das durchaus sein.
    Da ich aus der Sicht von jedem dieser Charaktere schreibe, muss ich mich dort natürlich auch hineinversetzen können. Dazu ist natürlich erst einmal Recherche wichtig, wie Akira schon sagte. Darüber geht nichts. Allerdings lassen ich meinen Charakteren auch gerne "Freie Hand". Ich kann mir sowieso keine Figuren bewusst ausdenken, die melden sich einfach plötzlich bei mir und erzählen mir, wer sie sind. Dementsprechend schreibe ich viele Dinge eher unterbewusst. Dabei versuche ich allerdings immer, auf schlimme Krankheiten und vor allen Dingen schreckliche Situationen angemessen einzugehen. Ich kann es nicht haben, wenn man ein Trauma einfach so übergeht. Ein jüngerer, etwas labiler Charakter wird bei mir definitiv nicht einfach so mit einem Krieg klar kommen.
    Aber: Man muss natürlich auch immer bedenken, dass es ganz unterschiedliche Charaktere gibt. Nicht nur in Büchern, auch im echten Leben. Natürlich reagieren alle Menschen erst einmal traurig, wenn jemand stirbt, der ihnen nahe stand. Aber dennoch geht man oft komplett anders damit um. Der Trauerprozess ist ein sehr gutes Beispiel. Eine Freundin von mir erzählte mir einmal, dass sie auf der Beerdigung ihrer Großmutter beim Leichenschmaus zusammen mit ihrem Bruder ständig irgendein fröhliches Lied von Nena gesungen und viel gelacht hätte. Obwohl sie ihre Oma sehr geliebt hat und viele das wohl als unangemessen betrachten würden.
    Nachdem mein Opa gestorben war (und ich bin zu einem großen Teil bei ihm aufgewachsen) habe ich nur deshalb eine Träne vergossen, weil meine Oma so gelitten hat. Ich selbst war nach kaum 2 Wochen über seinen Tod hinweg. Eine andere Freundin von mir leidet noch heute (nach 10 Jahren) oftmals unter dem Verlust ihrer Großmutter. Da sieht man schon, wie unterschiedlich die Reaktionen sein können. Ich gehe halt komplett anders mit dem Thema Tod um, als sie. So ähnlich sollte es dann meiner Meinung nach auch in Geschichten ablaufen. Charaktere, die sich in manchen Zügen ähnlich sind, werden in manchen Situationen auch ähnlich reagieren, aber eben nicht alle gleich.
    Ich halte es für genauso unrealistisch, dass niemand von einer schrecklichen Situation traumatisiert wird, wie dass alle (in gleichem Maße) traumatisiert werden. Beides wirkt auf mich unglaubwürdig. Auch das kann man heute oft sehen. Manche Leute kommen besser klar mit ihren Erlebnissen aus dem Krieg, als andere. Dazu muss man wirklich nur ein paar Erfahrungsberichte lesen, oder mal mit ein paar Menschen der älteren Generation sprechen.
    Das Thema Homosexualität will ich jetzt nicht unbedingt ansprechen. Das ist für mich so normal, dass ich mir da gar keine Gedanken drüber mache. ^^'' Genauso wir heute ja auch bei Weitem nicht mehr so häufig über die "unterdrückte Frau" geschrieben wird, wie vor vielen Jahren in Deutschland (auch wenn es zu dieser Zeit natürlich sehr unterschwellig von Statten gehen musste). Wenn einer meiner Figuren homosexuell ist, gibt es Menschen, die damit normal umgehen und andere, die es nicht tun. Aber ich werde sicher nicht ständig den Fokus auf das ein oder andere schieben. Natürlich kann ein solches Thema interessant sein, wenn man die sexuelle Selbstfindung eines pupertierenden Kindes festhalten will. Dann sollte man aber, wie schon gesagt, aufpassen nicht in die beiden im Startpost erwähnten Extreme abzudriften. Beides sollte eher in Ansätzen vorhanden sein, denke ich. Zumindest, wenn man seine Geschichte realistisch gestalten will. Eine überspitzte Darstellung kann immerhin durchaus auch ein Stilmittel sein. ;)

    [tabmenu][tab=Kurz]Hallo zusammen.
    Ich ärgere mich so unglaublich darüber, dass ich momentan nie zum voten komme. Dieses Mal habe ich es mir aber geschworen. Leider fällt der Vote dennoch ziemlich kurz aus und ich gebe leider nur zu den Werken einen Kommentar, die ich auch bepunkte. Natürlich kann sich aber jeder bei mir melden, der eine ausführlichere Kritik wünscht. Die Zeit nehme ich mir dann.
    Sodann ans Werk.
    [tab=und] 01 – Pferdeschwänze
    Dieses Werk überzeugt mich direkt zu Beginn durch seine sehr schöne Wortwahl und eine sympathische Protagonistin. Auch die Idee ist interessant und sehr gut umgesetzt, der Frust des ehemaligen Champs wird deutlich und erzählt jede Menge über ihren Charakter. Die Erinnerungssequenz ist ebenfalls sehr schön beschrieben, leider empfinde ich sie irgendwie nicht als ganz so gutes Mittel der Charakterisierung. Sie zeigt eher die Charakterentwicklung, was zwar auch gut ist, mir aber irgendwie unpassend erschien.
    Ansonsten habe ich hier wenig zu kritisieren.


    02 - Onigoroshi: Dämonenjägerin
    Diese Abgabe hat mir im großen Ganzen wirklich unheimlich gut gefallen. Die Protagonistin wird durch ihr Tun und die Beschreibungen gelungen charakterisiert, die Idee und Umsetzung der Geschichte weiß ebenfalls zu überzeugen. Weder Charakter-, noch Beschreibungen des Aussehens kommen zu kurz. Zu gleich wurde aber auch auf Spannung und Handlung nicht verzichtet.
    Einzig die kurzen Abschnitte aus Königins Sicht empfand ich eher als unpassend, da sie zwar ebenfalls der Charakterisierung dienlich waren, aber zugleich einen zeitweise etwas unschönen Bruch darstellten.
    Außerdem wiederholen sich einige Aspekte recht oft. Besonders die Tatsache, dass die Protagonistin im Exorzismus bewandert ist wird mir etwas zu oft ins Gedächtnis gerufen.


    04 - Ein Tropfen im weiten Ozean
    Allein Idee und Umsetzung sind schon einen Punkt wert. Auch hier gefällt mir die Protagonistin sehr gut. Ihre gedanklichen Einwürfe und die Art, wie sie ihr Bewerbungsschreiben verfasst wirken unheimlich authentisch. Die gesamte Aufmachung dieser Abgabe hat einen ganz eigenen Charme. Die Charakterisierung ist hier vielleicht etwas zu "offensichtlich". Ich mag es etwas lieber, wenn eine Figur indirekt charakterisiert wird. Aber der Mischmasch macht das wieder weg. Direkte Charakterisierung findet immerhin nur innerhalb des Bewerbungsschreibens statt, während die indirekte durch die Gedankengänge der Protagonistin selbst zustande kommt. Eine sehr schöne Idee.
    Den letzten Abschnitt des Schreibens (Tropfen im Ozean usw.) finde ich irgendwie etwas abgehoben. Dafür, dass sie zunächst bei jedem Satz besorgt ist, er könne zu arrogant oder beschönigend klingen macht sie sich dort dann etwas zu wenig Gedanken, finde ich. Zwar merkt man an dieser Stelle, dass dies eigentlich das ist, was von Herzen kommt. Aber dann passt es irgendwie nicht zu ihr, dass sie sich nicht auch an dieser Stelle Sorgen macht, es könne zu abgehoben klingen.


    09 - Sasha, die Überlebende
    Ich bin kein wirklicher Fan von diesem ganzen Zombiewahn. Manchmal habe ich das Gefühl, man interessiert sich erst dann für ein Thema, wenn sich alle dafür interessieren. Aber in diesem Fall ist es zumindest gut umgesetzt.
    Sasha ist eine interessante Protagonistin. Zunächst war ich etwas verwirrt, wie genau ihre Ansprachen an den Leser in die Geschichte passen sollte (wobei ich auch nichts gegen das Durchbrechen der vierten Wand habe). Dass es sich um eine Unterhaltung mit sich selbst handelt, gefällt mir dann allerdings doch sehr gut. Dadurch bekommt die Charakterisierung auch innerhalb der Geschichte eine richtige Bedeutung. Auch gefällt mir die schnippische Art Sashas, die irgendwie auch zeigt, wie hoffnungslos die Situation eigentlich ist. Sie will nicht aufgeben und weiterleben aber es lohnt sich nicht, irgendwelche Höflichkeiten oder Hoffnungen zu bewahren.
    Leider liegt der Fokus teilweise doch etwas zu stark auf der Action, für meinen Geschmack. Aber das ist wohl rein subjektiv. Für einen Wettbewerb mit geforderten Pokémonbezug kommen mir die kleinen Taschenmonster weiterhin etwas zu kurz (vielleicht hätte man die Handlung in einen alten Spielzeugladen verlegen können, in dem noch einige Pokémonfiguren und Plüschis rumliegen), aber da das Komitee dies ja erlaubt hat, will ich mich da natürlich auch nicht anstellen. Desweiteren fehlten mir hier und da ein paar Absätze. Aber diese Kleinigkeiten schaden der hohen Qualität dieser Abgabe kaum.


    10 - The Day before Tomorrow
    Die Grundidee dieser Geschichte empfinde ich als sehr stark. Es ist immer recht schwierig, eine gewisse Dramatik einzubauen wenn die handelnde Person sehr naiv ist. Die Pokémonthematik macht es nicht gerade einfacher, dennoch ist es dem Autor/der Autorin doch gelungen, dass mir beim Lesen ein flaues Gefühl im Magen zurückblieb.
    An sich wird Jirarchi ordentlich charakterisiert. Sein ganzes Handeln strotzt nur so vor Naivität und Verspieltheit, aber auch das starke Vertrauen zu seiner Trainerin wird mehr als deutlich. Leider wirkt es mir aber etwas zu einschichtig, sein Charakter ist für meinen Geschmack zu simpel gehalten, wenn auch passend. Auch liegt der Fokus oftmals doch zu sehr auf der Handlung. Die Charakterisierung steht nicht genügend im Mittelpunkt, sodass mir diese Abgabe als Kurzgeschichte zwar sehr gut gefallen hat, dass Thema aber nicht perfekt trifft.
    [tab=knapp]
    Das war es auch schon. Tut mir leid, dass dieser Vote doch so kurz ist und wohl wenig vernünftige Verbesserungsvorschläge enthält : ( Aber das Wichtigste fehlt ja noch:


    2 Punkte – 01 Pferdeschwänze, 02 - Onigoroshi: Dämonenjägerin, 04 Ein Tropfen im weiten Ozean
    1 Punkt - 09 - Sasha, die Überlebende, 10 - The Day before Tomorrow
    (Irgendwie alles ganz schön in der passenden Reihenfolge o.O)


    2+2+2+1+1 = 6+2 = 8


    Danke an alle fleißigen Autoren. Ich hätte gerne auch zu den anderen Abgaben etwas gesagt, aber mir fehlt wirklich die Zeit. Auf das mein nächster Vote wieder ausführlicher wird.
    Bis zum nächsten Mal.

    Zu aller Anfang erst einmal große Gratulation an die vollkommen verdienten Gewinner. Sehr schöne Gedichte, die da zu diesem schweren Thema abgegeben wurden. (Ich hätte Marienkäfer gern weiter vorne gesehen, fand das so genial : D). Leider kam ich aufgrund meines Umzugs und Einzugs eines Welpen nicht zum voten : ( Daher auch meine Rückmeldung auf die letzte Sekunde, aber ich möchte doch noch sehr gerne allen Votern antworten.


    Zu meinem Werk: Ich muss ehrlich zugeben, ich hatte mit den null Punkten gerechnet und finde sie auch absolut verdient. Jetzt mag man sich fragen, warum ich denn dann überhaupt etwas abgegeben habe.
    Die Grundidee des Gedichtes gefiel mir persönlich sehr und zunächst fing ich auch an, es mit einem typischen Reimschema zu erstellen. Aber dann packte mich die Lust zu versuchen, einen Blankvers zu verfassen. Ich mag freie Gedichte ohne Reime nicht so sehr, dennoch wollte ich es unbedingt mal ausprobieren. Allerdings merkte ich schnell, dass ich als absolute Niete im Erkennen und Schreiben von Metren, den nötigen Jambus natürlich nicht zustande bekam. Aber ich war zu frustriert, um dann doch noch auf ein anderes Schemata umzusteigen. Also blieb der Höllensturz so, wie ihr ihn gelesen habt. Vielleicht mache ich eines Tages noch einmal ein gereimtes Werk daraus. Hätte mir persönlich auch besser gefallen.
    Dennoch bin ich nicht überhaupt nicht stolz auf mein Gedicht. Ich mag die Thematik halt sehr gern ^^
    Und jetzt werde ich genauer auf die Votes eingehen.


    Und: Das war’s. Danke noch einmal für all die angemessene und sehr hilfreiche Kritik, aber auch für das Lob. Es freut mich, dass zumindest die Thematik dem ein oder anderen gefiel, wenngleich die Umsetzung, zugegebenermaßen, nicht wirklich toll war. Der nächste Blankvers, den ihr von mir lesen werdet, wird besser. Versprochen.

    Ohne hier jetzt einen Streit vom Zaun brechen zu wollen, eher, um ein scheinbares Problem etwas abzumildern (falls ich nicht einfach nur zu blöd war, etwas falsch zu verstehen xD Ich bin nicht gut im "Zwischen den Zeilen lesen" in einem Forum, brauche eher die Mimik und Stimme von Menschen, um ihre Stimmung nachvollziehen zu können...)

    Es ist klar, dass du das sagen kannst, Paya, hast du doch den ersten Platz ganz alleine abgestaubt =P Wenn dir meine Ehrlichkeit zusagt, dann möchte ich hinzufügen: Völlig unverdient >x3 Aber da das andere anders gesehen haben, dennoch Congratz ^^


    Ich hoffe, dass du dich nicht irgendwie beleidigt oder verhöhnt fühlst von meiner Aussage, dass gerade deine Kritik Lob für mich war. Das war nämlich wirklich nicht so gemeint. :( Ich hätte dir das genauso ebenfalls geschrieben, wenn ich den letzten Platz mit Null Punkten belegt hätte. Die Platzierung innerhalb dieser Wettbewerbe ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Ich mache so gerne mit, weil ich so gezwungen bin, mich mit Themen auseinander zu setzten, zu denen ich normalerweise nichts schreibe und ich dazu noch 100% ehrliche Kritiken bekommen, da nun einmal niemand weiß, wer hinter welcher Geschichte sitzt. Eine bessere Schreibübung kann ich mir nicht vorstellen (vor allen Dingen, da mir die Wortobergrenze auch immerzu sehr zu schaffen macht und ich sowieso lernen muss, mich kürzer zu fassen, wie man an diesem Beitrag möglicherweise merken kann).
    Dementsprechend käme es mir auch niemals in den Sinn, irgendjemanden irgendwie zu verhöhnen, weil er eine niedrigere Platzierung hat als ich. Im Gegenteil hatte ich bisher noch keinen Wettbewerb, in dem ich mir nicht gedacht hätte, dass Abgabe B oder C nicht eine höhere Platzierung als mein Werk verdient hatte. In diesem ist das, nebenbei bemerkt, nicht anders. Deshalb vote ich ja auch immer selbst, obwohl das mir natürlich auch eine etwas bessere Platzierung kosten kann und es auch manches Mal getan hat.


    Also wie gesagt, wenn ich dich falsch verstanden habe und du dich gar nicht geärgert gefühlt hast durch meine Aussage, ist ja alles gut. Ansonsten entschuldige ich mich, wenn es so negativ bei dir ankam und bin auch gerne bereit, meinen Beitrag dahin gehend zu editieren, dass ich diesen Absatz daraus lösche, wenn du dir das wünschen solltest. Es war wirklich nicht böse gemeint. :(

    Wah, damit hatte ich nicht gerechnet *freu freu*. Danke, danke, danke für die vielen Votes und die hilfreiche Kritik, aber natürlich auch für das viele Lob. Ich freue mich wirklich sehr darüber.


    Ich hatte gedacht, der „nette“ Rüpel würde vielen Lesern zu klischeehaft erscheinen, aber ich konnte mich einfach nicht von der Idee lösen, aus der Sicht eines geradezu übertrieben bösen Bösewichtes zu schreiben. Ich wollte, dass man sich als Leser richtig vor ihm ekelt, so wie ich mich geekelt habe, dass man sich (gesittet und metaphorisch ausgedrückt) beim Lesen über seine Tastatur/seinen Reader übergibt.
    Mit dem Ende hatte ich versucht, ihm dann doch noch ein wenig Tiefe zu geben. Auch, wenn er vom Grundsatz her natürlich seit seiner Kindheit schon offensichtlich psychisch krank und dadurch in unnatürlichem Maße böse war und geblieben ist. Ähnlich, wie es manchen Kindern ergeht, die in ihrer Jugend Ameisen verbrannt und Frösche aufgeblasen haben und als Erwachsene dann ein etwas schlechtes Gewissen hegen, sollte es auch bei ihm sein, der hoffte sein Evoli schnell stärker werden zu lassen, indem er es in den See warf, auf das es sich zu Aquana entwickele. Ernsthaft, war das nicht viel zu kitschig? xD Mir kam es im Nachhinein doch stark so vor.


    Und nun kommen die Rekommis (bei denen ich mich ja immer so unglaublich schwer tue, mit denen ich aber dennoch versuche, die Arbeit der Voter zu würdigen, weil diese nämlich wirklich anstrengend ist). Und Entschuldigung, wenn es sich manchmal so anhören mag, als hätte ich die Antworten auf die einzelnen Voter kopiert und eingefügt. Ich schreibe wirklich zu jedem einzelnen etwas persönlich, nur leider wiederholt sich dabei manches.



    So, ich hoffe, ich habe jetzt Niemanden vergessen und dass die Rekommis nicht zu plump waren ^^''

    [tabmenu][tab=Hallo]Hallo zusammen.


    Ich muss zugeben, dass wird ein schneller, kurzer Vote. Leider bin ich viel zu spät dran. Daher bleibt mir leider nur die Zeit, zu den Werken Kommentare zu schreiben, die ich auch bepunkten werde. Wer dennoch eine (ausführlichere) Kritik wünscht, kann mir gerne Bescheid geben.
    Das Thema fand ich wirklich sehr interessant. Ich habe mich auf Geschichten voller Bösartigkeit gefreut und wurde dem hingehend nicht enttäuscht. Aber auch die Werke, die von inneren Konflikten handelten, konnten mich weitgehend überzeugen, wobei ich in diesem Wettbewerb die düsteren bevorzugen würde.
    Auf jeden Fall ist meine „Bewertung“ wie immer vollkommen subjektiv. Gerade in einem solchen Wettbewerb denke ich, dass der eigene Geschmack eine große Rolle spielt. Dementsprechend hoffe ich, dass sich niemand unfair behandelt fühlt, wenn für ihn keine Punkte mehr übrig wären.
    Und nun kommen wir zu meinem Kommentar.
    [tab=Kommentare]
    Abgabe 03 – Mordskampf -1 Punkt
    Das nenne ich mal eine actiongeladene Geschichte. Gefühllos will ein Auftragsmörder seine Arbeit erledigen. Ein gut gewähltes Thema in einem Wettbewerb dieser Form. Gleich zu Beginn wird des Mörders etwas abgehobener, selbstsicherer Charakter deutlich. Außerdem zählen sowohl Snibunna, als auch Arkani zu meinen Lieblingspokémon, sodass ich mich über deren Auftritt natürlich gefreut habe. Die Beschreibungen der Pokémon erschienen mir dabei als sehr gelungen. Genauso verhält es sich mit der Umgebung. Beim Lesen kommt ein richtiger Großstadtflair auf, den ich in den Spielen selbst leider nie hatte.
    Sehr gut gefallen mir auch die brachialen Kämpfe. Hier wird sich nicht zurückgehalten. Stattdessen, schnappt Arkani sogar nach dem menschlichen Gegner und zuletzt tötet Snibunna das Feuerpokémon. Ich finde es immer gut, wenn gerade in einem solchen Wettbewerb auch die Pokémonkämpfe nicht verharmlost werden. Die zeitgleich ablaufende Auseinandersetzung zwischen Shiam und seinem Opfer zu beschreiben ist eine wirklich interessante Idee. Allerdings hat es mich manchmal auch gestört, da mir persönlich der Kampf der Pokémon mehr zusagte.
    Ein paar Dinge haben mir aber leicht nicht so gut gefallen. So hatte ich ab und an das Gefühl, der/die Autor/in sei selbst mit den sehr ähnlich klingenden Namen ihrer Charaktere durcheinander gekommen. Da wird aus Shiam z.B. einmal Shamon oder es taucht plötzlich ein Name auf, der zuvor nie Erwähnung fand. Auch die Erklärung mit den Drogen gefällt mir nicht sonderlich, da es auf mich fast schon etwas lächerlich wirkt, dass ein solches Vorgehen geplant sein soll. Im Allgemeinen finde ich den ganzen Beginn des Kampfes nicht halb so gelungen, wie den Kampf selbst. So lässt sich Shiam scheinbar von einem einzigen Schritt nach hinten verunsichern und schafft es daher nicht, Shamon zu ermorden, bevor er ihn richtig bemerkt hat. Auch erscheint mir der Kampf selbst an manchen Stellen zu gehetzt und verkommt zu einer Art Aufzählung der einzelnen Hiebe. Den Abschluss bildet der etwas plumpe und lieblos umschriebene Tod Shamons. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt, oder eher nicht. Einerseits ist es passend kühl, dass das Abtreten so wenig beschrieben wird, andererseits wirkt es eben etwas lieblos.
    Das eigentliche Ende ist hingegen wieder sehr schön abgerundet. An sich hat mir dieses Werk recht gut gefallen.



    Abgabe 05 - Der Silberberg 3 Punkte
    Diese Abgabe gefällt mir wirklich gut. Rots Schweigsamkeit wird gelungen den ganzen Text über durchgezogen. Ich hätte mir gewünscht, dass er Silber nicht doch die paar Worte der Abneigung an den Kopf wirft, da dies ein wenig klischeebeladen wirkt, auch wenn es von dem Autor/ der Autorin sicher als Stilmittel genutzt werden sollte. (Außerdem muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich bei dem Satz „Rot hatte sein Glurak bestiegen“, etwas schmunzeln musste. Verdammte Doppeldeutigkeit).
    Die vollkommen unterschiedlichen Charaktere von Rot und Silber bilden einen schönen Kontrast. Und verdammt, die Darstellung des treuen Impergator gefällt mir wirklich ungemein gut. Man bekommt so viel Mitleid mit dem armen Pokémon, dass mir als Leser tatsächlich zuwider wird, obwohl ich das Geschehen doch aus seiner Sicht betrachte. Sehr schön! Grausam und radikal wird seine Wut deutlich, in der er sein eigenes Pokémon tötet. Diese Brutalität gefällt mir, da hier nichts verschönert wird und sie so schlichtweg angemessen wirkt, ohne Gewaltverherrlichend zu erscheinen.
    Was mir nicht so gut gefällt, ist Silbers Abgang. Die Gefühllosigkeit passt zwar einerseits, ist andererseits aber auch ein wenig unglaubwürdig, selbst wenn sie als Stilmittel genutzt wurde. Immerhin verlässt sich Silber anfangs doch stark auf sein Pokémon („Mein letztes Pokémon. Mein erstes Pokémon.“ Sehr genial übrigens.) und da ist es doch schwer vorstellbar, dass er gar nichts empfindet. Auch, da er zuvor noch geweint hat, wirkt diese plötzliche Kälte etwas aufgesetzt auf mich. Ich denke, es war wirklich eher als Stilmittel gedacht, aber mir persönlich gefällt es an dieser Stelle nicht ganz so gut. Das Ende aus Silbers Sicht wirkt dadurch ein wenig kurz gehalten.
    Impergators Ende sagt mir hingegen wieder sehr gut zu. Auch, wenn man an dieser Stelle anmerken könnte, dass dies streng genommen nicht zur Aufgabenstellung passt werde ich einen Teufel tun, der Autorin / dem Autor daraus einen Strick zu drehen. Dafür gefällt es mir zu gut.


    Abgabe 12 – Zeitenräuber 2 Punkte
    Recht kurz und doch so gelungen: Ein weitere Abgabe, die mir sehr gefällt.
    Ich finde es sehr interessant, dass hier aus der Sicht eines einfachen Zobiris beschrieben wird, auch wenn sich zum Schluss heraus stellt, dass es sich eigentlich um Zwirrfinst handelt, der die Gedanken seines Untergebenen liest. Doch nicht nur die Sicht überzeugt: Auch die Umgebungsbeschreibungen sind sehr schön. Das ist in einer Geschichte dieser Art meiner Meinung nach besonders wichtig, da so der Kontrast zwischen der schönen, lebendigen Welt und der, in der die Zeit stehen geblieben ist, besonders deutlich wird. Dies wiederum lässt Zobiris inneren Konflikt authentisch erscheinen. Außerdem gefällt mir das Motiv der Bösartigkeit aus Unwissen heraus, wenn man auch häufig davon liest oder hört.
    Leider gefällt mir Zwirrfinsts Abschnitt nicht halb so gut, wie der von Zobiris. Allerdings ist mir bewusst, dass dieser recht wichtig ist, damit die Geschichte wirklich aus der Sicht eines Bösewichtes ist, da Zobiris nicht wie ein solcher anmutet. An sich eine sehr gute Idee, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen. Dennoch missfällt mir das Ende ein wenig. Gerade die Tatsache, dass die anderen Zobiris einfach so bereit sind, das andere zu töten, macht mich etwas stutzig.


    Abgabe 13 – Die letzte Reise 1 Punkt
    Auch wenn diese Abgabe das Problem hat, dass Adrian mir als Leser wenig als Bösewicht erscheint, halte ich sie doch für gelungen. Besonders die Idee gefällt mir, eine Nachgeschichte dieser Art zu verfassen.
    Adrian wirkt, seinem Charakter gut entsprechend, ruhig und zugleich ein wenig melancholisch. Besonders überzeugt hat mich seine Beziehung zu dem Tohaido, die wirklich herzerwärmend beschrieben wird. Man mag schon merken, dass all dies eher gegen einen Bösewicht spricht. Allerdings frischt die eingebrachte Erinnerung an seine Taten in der Vergangenheit schnell wieder Erinnerungen auf, was für Probleme er dem Spieler in Saphir bereitete.
    Besonders gut gefällt mir an dieser Abgabe auch der Schreibstil. Er wirkt sehr flüssig, kein bisschen aufgesetzt und vermittelt gekonnt Emotionen. Im Allgemeinen wirkt das Geschehen authentisch, ach auf das fortgeschrittene Alter von Adrian und Tohaido wird genügend eingegangen.
    Das Ende wirkt auf mich allerdings teilweise etwas komisch. Zwar ist der überraschende Suizid Adrians passend, vor allen Dingen im Hinblick darauf, dass er sich ertränkt, aber es wundert mich doch, dass Tohaido ihn nicht aufhält. Nicht einmal, weil es ihm die Vereinigung mit dem Meer nicht gönnt, sondern weil es nicht durch das Wasser sterben und somit den Rest seiner Tage allein sein wird. Das überraschte mich doch ein wenig.


    Abgabe 14 – Phantomschmerz 1 Punkt
    Dies ist ein Werk, das ich doch sehr zwiegespalten betrachte.
    Zuerst einmal ist das Innenleben von Liv sehr schön wiedergegeben. Man bekommt regelrecht Mitleid mit ihr und ihrer Situation. Weitestgehend ist auch ihr Motiv stimmig. Gelungen wird dem Leser deutlich gemacht, dass sich das Team Eternity erst nach und nach zu dem entwickelt hat, was es letztlich wurde. Das man sich ein eigenes Team ausdenkt finde ich, nebenbei bemerkt, sehr kreativ und so ist dies für mich ein großer Pluspunkt. Das es so radikal mit ihnen enden musste, war nicht wirklich voraus zu sehen, auch wenn Liv mit Gegenwehr gerechnet hatte. Dementsprechend ist natürlich auch ihre Verstörung absolut nachvollziehbar.
    Leider sehe ich die Art, wie die Figur dargestellt wird, aber als Schwachpunkt der Geschichte. Man empfindet schlichtweg zu viel Sympathie mit ihr. Auch wenn Liv offensichtlich sehr schlimmes getan hat, u.a. einen Mord begangen, überzeugt sie mich so nicht wirklich als Bösewicht. Eher sehe ich sie als schwer geschädigtes Opfer, das den Tod ihrer Freundin nie überwinden könnte. In einem solchen Wettbewerb ist dies natürlich problematisch.
    Dennoch wollte ich nicht darauf verzichten, dieser Abgabe zumindest einen Punkt zu geben, da mich sowohl Idee als auch Stil (vor allen Dingen das Innenleben Livs) durchaus überzeugen konnten.


    Abgabe 18 - So möge es denn enden in Feuer und Rauch 3 Punkte
    Ein sehr schöner Titel. Der gefällt mir wirklich. Aber nicht nur dieser überzeugt. Jordis wirkt so herrlich bösartig, wie die klassische Schlange, sozusagen. Ihre Gedanken werden mir als Leser sehr gelungen übermittelt und ihre abgehobene Selbstverliebtheit schürt dabei meinen Ekel. Genau so etwas möchte ich spüren, wenn ich von einem richtigen Bösewicht lese! Natürlich könnte man sich jetzt natürlich wieder darüber streiten, dass dies ein wenig eindimensional wirkt, aber mir persönlich gefällt es in diesem Zusammenhang schlichtweg.
    Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und die Rechtschreibung sicher. Mir ist tatsächlich nur ein kleiner, ärgerlicher Fehler aufgefallen, bei dem vermutlich der Satz zuvor umgestellt worden war. Natürlich werde ich mich daran nicht aufhängen.
    Ein kleines Manko sehe ich allerdings in dem kurzen Abstecher aus der Sicht des einfachen Rüpels. Einerseits unterstreicht dies die Wirkung Jordis, da selbst ihre Untergebenen eine gewisse Furcht vor ihr empfinden. Andererseits hätte man meiner Meinung nach auch ganz bei ihr bleiben können, da ihr bösartiger Charakter schon so sehr deutlich wird und der Wechsel zwischen Rüpel und Jordis zusätzlich nicht wirklich gut abgegrenzt ist. Ein Absatz hätte an dieser Stelle wohl nicht geschadet. Möglicherweise wurde er nur vergessen.
    Ansonsten möchte ich noch zwei kleinere Dinge ankreiden, die Jordis etwas unstetig erscheinen lassen. Einerseits spricht sie anfangs von einer „besseren Welt“, die das Team Magma erschaffen möchte. Später redet sie dann davon, dass Zerstörung über die derzeitige Welt kommen wird. Dies ist ein doch sehr negativ konotiertes Wort dafür, dass sie die Welt doch zu bessern glaubt. Meiner Meinung nach hätte so etwas wie „die Welt wird gereinigt werden“ etwas besser gepasst. Es sei denn, Jordis ist tatsächlich so böse und will zerstören. Das würde möglicherweise auch das Ende erklären, dass der zweite Punkt wäre, den ich negativ erwähnen möchte. Denn sie scheint Marc eigentlich wirklich zu mögen, denkt immer in hohen Tönen von ihm und reagiert im Laufe des sehr konfusen Endes doch recht über. Dem konnte ich nicht so wirklich folgen.
    Ansonsten wirklich eine sehr gute Geschichte.


    Abgabe 19 - Eine von vielen Geschichten 1 Punkt
    Hier gefallen mir vor allen Dingen die Idee und der Bezug zu den Spielen.
    Der Charakter des Rüpels, der schon aus Gold und Silber bekannt ist, wird gut eingefangen. Irgendwie hätte dieses Werk sich auch gut als unerzählte Pokémongeschichte gemacht. Mir gefallen die Beschreibungen und die Vergleiche zu Dingen in der Pokémonwelt, wie zum Beispiel die Geschichte von dem Karpador, das sich einen Wasserfall hinauf kämpfen muss.
    Zwar gibt es auch ein paar Dinge, die mich gestört haben wie z.B. die Tatsache, dass sich der Rüpel scheinbar keinerlei Gedanken im Voraus gemacht hat, wo er sich gegebenenfalls vor dem Wächter verstecken könnte oder der etwas seltsame Sprung in seiner Auseinandersetzung mit diesem.
    Leider empfinde ich eine der großen Stärken des Textes auch als eine Schwäche. Die Form einer von einer anderen Person erzählten Geschichte stellt in diesem Wettbewerb meiner Meinung nach doch ein Problem dar. Denn so wird sie streng genommen nicht aus der Sicht des Bösewichts erzählt. Da der/die Autor/in dennoch versucht hat, dass Thema umzusetzen, passt dann wiederum die Wortwahl und Erzählweise des Textes kaum zu einer von einer dritten Person erzählten Geschichte. Allerdings möchte ich diesem Werk daraus keinen Strick gehen sondern gehe davon aus, dass derjenige der die Geschichte erzählt, der Rüpel selbst ist, der inzwischen vermutlich etwas in die Jahre gekommen ist.
    Auf jeden Fall eine schöne und kreative Idee.


    [tab=Abschluss]
    Nochmal zusammengefasst:
    3 Punkte – Der Silberberg, So möge es denn enden in Feuer und Rauch
    2 Punkte – Zeitenräuber
    1 Punkt – Mordskampf, Die letzte Reise, Phantomschmerz, Eine von vielen Geschichten


    3+3+2+1+1+1+1 = 6+2+4 = 12


    Die Punktevergabe ist mir schwer gefallen. Vor allen zu entscheiden, welches Werk einen und welches keinen bekommt, da dies meisten doch auf gleich hohem Niveau waren. Dementsprechend leid tut es mir für die, für die es nicht mehr gereicht hat. Ihr habt alle sehr gute Geschichten abgeliefert.


    Die Abgaben für einen Wettbewerb mit solch interessanter Thematik zu lesen hat mir viel Freude bereitet. Danke, für all die tollen Geschichten und bis zum nächsten Mal.

    Einen herzlichen Glückwunsch an die ganzen drei Gewinner. Diese Runde war es wirklich ein verdammt knappes Rennen, ein gutes Zeichen meiner Meinung nach. Hier gibt es schlichtweg zu viel Talent auf einem Haufen ^^


    Ich bin hochzufrieden mit meinem achten Platz, ehrlich gesagt hätte ich niemals gedacht, dass ich mit dieser Geschichte so weit komme, da ich selbst nicht sonderlich zufrieden mit meinem Werk war. Eigentlich wäre ich natürlich auch eher die Kandidatin, die furchtbar schreckliche Zukunftsszenarien zusammen strikt, aber ganz untypisch hatte ich mir vorgenommen, mich mal an etwas Friedlichem zu versuchen.
    Danke an all die Voter, die dennoch den ein oder anderen Punkt für „U-Bahn“ übrig hatten Natürlich gibt es auch direkt (typisch Paya-schlechte-Ausdrucksweise) Rekommis. Und da ich heute nicht als erste meinen Senf dazu gebe, kann ich direkt auch noch (sinnlose) Re-Re-Kommis geben, falls die noch jemand liest :P



    Und nun, da ich gerade sowieso am Schreiben bin, hier direkt die Re-Re-Kommis (wenn man die denn so nennt xD) für Bonni, Sral, Pika! und Gucky.

    Eine kurze Frage hätte ich auch noch. Man könnte den Dialog vermutlich nicht wie in einem klassischen Drama (also mit Regieanweisungen, Namenserwähnung des als nächsten Sprechenden usw.) schreiben? Es sollte schon eher ein "klassisches" Gedicht sein, oder? Wenn ja, muss es sich reimen? Sorry für die blöden Fragen, irgendwie steh ich gerade auf dem Schlauch xD