Beiträge von Paya

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Bisofank hat selbstverständlich keine Grenzen. Er war es, der die amerikanische Bürgerrechtsbewegung erst in Gang gebracht hat. Zum Glück haben das auch schon andere erkannt. Was denkt ihr denn, wie die alle auf den Afro kamen? ;)

    Bisofank ist unser Retter. Schon alleine anzumaßen, es habe Grenzen, ist pure Blasphemie und gehört bestraft. Glaubt ihr an Gott? Gebt es auf. Die einzig wahre Gottheit ist das Bisofank.


    Genauso ist es. Eigentlich sollten alle sich mit anderen Religionen beschäftigenden Themen augenblicklich geschlossen werden, um weitere ketzerische Kommentare gleich zu unterbinden. Wir wollen nicht den Zorn des mächtigen Bisofank auf uns ziehen. Stattdessen sollten wir ihm weiterhin huldigen. Da gibt es keine Diskussionen. Auch das Thema dieses Threads ist bereits absolut grenzwertig, hätten sich nicht bereits so viele Bisofankjünger zu Wort gemeldet.

    Zitat

    Es soll ja nicht wegen seinem Aussehen ins Schlachthaus, sondern weil es einfach nur so nervig ist und ich den ersten April abgrundtief hasse.


    Das ist Blasphemie! Und was hat Bisofank mit dem ersten April zu tun? Es ist an jedem Tag des Jahres aufs Neue Topaktuell. Schließlich kennt es keine Grenzen.
    Bisofank tritt nicht in die Fußstapfen Rossanas, er stellt sie in den Schatten!


    Ja wohl eher auf Blubella oder Dressella. So genau kann man das nicht ausmachen =O


    Solche blumigen Modeerscheinungen bleiben natürlich irgendwann auf der Strecke. Aber von Bisofank inspirierte Trends bleiben immer topaktuell!


    Bisofank wir lieben dich :love:

    An Bisofank ist einfach alles perfekt. Es hat eine super modische Frisur und gibt sowieso überall die Trends an. Es ist stark, schlau und einfach absolut anbetungswürdig. Ich sage euch, meine Freunde, Bisofank ist das wahre Gottpokémon. Arceus kann mit dieser geballten Bisofank-Power schlichtweg nicht mithalten.
    Und jetzt, nachdem Hannes aufgrund seiner unglaublichen Tat erschossen wurde, sollten wir ihm einem Bisofank opfern, um unsere Liebe zu diesem Pokémon zu bezeugen und sein Vertrauen in uns wieder herzustellen! ;D

    Schon oft habe ich mitbekommen, dass vor allem introvertierte und ... bedrückte Charaktere bei den Fans anscheinend als tiefsinniger ankommen als Extrovertierte? Würdet ihr dem zustimmen?


    Jein. Ich denke, es ist schlichtweg einfacher einem etwas bedrückteren Charakter Tiefsinn aufzudrücken bzw. mit diesem solchen zu kreiieren. Denn solchen Figure kauft man leichter die Rolle des ewig über alles Sinnierenden ab. So kann man die Gedanken dieser Figur hier und dorthin schicken und diesen manchmal einen gewissen depressiven (oder aber auch hoffnungschöpfenden) Touch geben, ohne dass es zu unglaubwürdig wirkt. Aber depressiv heißt nicht direkt tiefsinnig. Man glaubt einem bedrückten Charakter nur schneller, dass er über das Gute und Schlechte und den Sinn des Lebens nachdenkt und alles in Frage stellt und zugleich Antworten sucht, als einer Figur, die total aufgeschlossen und glücklich ist. Es sei denn natürlich, man erstellt einen exktrovertierten Charakter, der dennoch gerne mal melancholisch wirkt. Oder aber sich aus anderen Gründen mit dem Leben auseinander setzt und dabei vieles in Frage stellt. Dabei muss man dann aber sehr darauf achten, dass dieses Verhalten weiterhin zu der Figur passt.
    Auch ein sehr lebensfroher und natürlich wirkender Charakter kann Tiefsinn erzeugen. Die Frage ist halt, was genau Tiefsinn überhaupt ist. Für mich hat es schon viel damit zu tun, verschiedene Themen anzustoßen und diese, sozusagen, abzuhandeln. Aber Tiefsinn kann ja auch einfach Mehrdimensionalität sein. Oder wenn ein Charakter für etwas bestimmtes steht, dass sich mir nicht direkt erschließt, hat das für mich auch etwas mit Tiefe zu tun. Damit meine ich jetzt nicht irgendwelche Klischees, sondern eher sowas in Richtung Ying und Yang, um ein sehr einfaches und möglicherweise etwas oberflächliches Beispiel zu nennen. Auch das Verhalten und die Reden eines Charakters können tiefsinnig sein.
    Wie gesagt glaube ich, dass es mit einem bedrückten Charakter einfacher ist, eine gewissen Tiefe zu erzeugen. Gelingt dies einem jedoch mit einem Charakter-, auf welche Art auch immer-, der extrovertiert ist und dennoch zum Denken anregt, dann kann der erzeugte Tiefsinn glaube ich aber noch glaubwürdiger erscheinen.
    Bei der Handlung ist es eigentlich ähnlich. Wenn verschiedene Themen kritsich beäugt und sich mit ihnen auseinander gesetzt wird, ohne dass unnötig gewertet oder das Ganze zu auffällig wird, dann hat das, nach meinem persönlichen Empfinden, Tiefe.


    Allerdings fällt es mir schwer, das Wort "Tiefsinn" für mich zu definieren. Ich glaube, ein gewisser Interpretationsspielraum, egal ob im Hinblick auf Handlung oder Charaktere, und das kritische und nicht wertende Auseinandersetzen mit irgendwelchen Themen macht ihn letztendlich für mich aus. Wie bei räumlicher Tiefe hat eine solche Geschichte dann mehrere "Schichten", die man betrachten könnte. Das was "ganz oben" steht ist besser und klarer zu erkennen als das "ganz unten". Ich hoffe man versteht, was ich meine ^^''
    Wenn ich also etwas lese, und hinterher noch darüber nachdenke, es vielleicht sogar auf mein Leben/die Politik/die Gesellschaft usw. beziehe, kurz: Wenn das Werk in einer Form von Nachdenklichkeit in mir nachklingt, dann wurde ein gewisser Tiefsinn für mich erzeugt.


    Glaubt ihr selbst Tiefe einzubauen und geschieht das bei euch "nebenbei" oder mit Absicht - oder wisst ihr das selbst nicht so recht?


    Ein wenig von beidem. Und das natürlich auch nicht in jedem Werk. Aber wenn ich jetzt von meiner "Haupt"-FF ausgehe, dann baue ich erst einmal offensichtliche "Tiefe" ein (die keine wirkliche Tiefe ist) und versuche darunter andere Dinge zu verstecken um sie nur für den Leser erkennbar zu machen, der wirklich intensiv nachdenkt und sich damit auseinandersetzt(wenn er/sie Lust dazu hat und zufällig darauf stößt). Allerdings gelingt mir das nicht sonderlich gut ^^'' Das klingt für meinen Geschmack alles zu platt. Ich halte es für sehr schwer, bewusst Tiefsinn einzubauen, ohne dass das aufgesetzt wirkt.
    Zufällige Tiefe schleicht sich hingegen gerne einmal ein. Das fällt mir meist erst spät auf oder aber dann, wenn mich ein Leser darauf aufmerksam macht. Ich denke, dass hatten viele von uns schon, dass man gefragt hatte, ob man mit diesem und jenem Satz/Namen/Charakter dieses oder jenes aussagen wollte. Manchmal ist es echt erstaunlich, was in eine Geschichte hinein interpretiert wird, wo eigentlich gar keine Tiefe gewollt erzeugt wurde^^''


    Ich denke aber auch, dass jeder "Tiefe" für sich etwas anders definiert, wie auch schon im Startpost gesagt. Das ist also meine rein persönliche Definition von Tiefsinn.

    OT: Zum Thema Selbstmord: Für manche ist der Tod beruhigender weil es nichts Schlimmeres geben kann, als das Leben. Zumindest für diese Menschen dann. Bis es soweit kommt muss aber verdammt viel passieren und ich glaube, ein wirklich gewollter Selbstmord passiert nicht "aus einem Affekt heraus". Das fängt in der Regel zunächst einmal so an, dass derjenige, der sich das Leben nehmen will, ein paar halbherzige Versuche startet, in der Hoffnung, dass irgendjemand ihn sieht, aufhält, ihm Aufmerksamkeit schenkt, sich um ihn sorgt/kümmert, ihm geholfen wird. In diesem Status bringen sich, denke ich, die wenigsten wirklich um. Selbst wenn gerade niemand vorbeikommen sollte. (Gut, wenn jetzt noch jemand kommt und sowas erzählt von wegen: "Spring doch!", dann wird derjenige das vermutlich auch tun).
    Aber wirklich gewollter Selbstmord ist geplant. Denn dann wird darauf geachtet, ob man möglichst nicht aufgehalten werden KANN vo irgendwem der zufällig dahergeht, ob die Art, wie man sich umbringt zu 100% funktioniert, ob es schnell und schmerzlos geht usw. An das was danach kommt, denkt so ein Mensch dann nicht. Der denkt nicht an denjenigen, der die Leiche findet. Auch nicht an den Zugfahrer, der ihn überfahren hat. Deshalb: Wenn man sich wirklich umbringen will, dann schafft man das auch. Eine flüchtige Bekannte von mir war auf der geschlossenen Abteilung einer Psychatrie und hats geschafft.


    Grundsätzlich löst der Tod sicher bei jedem Menschen eine Form von Angst aus. Die Vorstellung vielleicht nicht unbedingt (da sagt man dann gerne, dass der Tod zum Leben dazugehört), aber wenn man ihm dann gegenübersteht wird da niemand mehr so tapfer sein. Mir macht allein die Vorstellung Sorge, wobei es nicht einmal der Tod an sich ist, sondern die Ungewissheit, was danach kommt. Auch fürchte ich mich vor dem möglicherweise ewigen Verlust der Menschen, die ich liebe. Außerdem habe ich Angst vor dem Sterben an sich. Ich kann jetzt nicht vorraussagen, ob ich leiden werde, oder nicht. Aber irgendwann beginnen viele Menschen auch, den Tot herbeizusehenen oder zumindest zu akzeptieren. Z.B. sehr alte Menschen, die vielleicht schon alle Bekannten überlebt haben. Manche von denen sagen dann, dass es für sie langsam Zeit wird. Jemand der Suizid begeht hat, glaube ich, für sich selbst seinen Platz im Leben verloren oder aber möchte diesen nicht länger haben. Nur kann man diesen Platz eben nur räumen, indem man das Leben verlässt. Zu sagen, dass es immer weitergeht, ist für so einen Menschen furchtbar: Denn das bedeutet auf den ersten Blick die immerwährende Fortsetzung seines Leidens.
    Und wenn man jemanden rettet, der sich wirklich umbringen wollte, wird der verdammt lange alles andere als dankbar sein. Schließlich raubt man ihm die Erlösung in Form des Todes. Ich glaube auch, dass die meisten nach einer guten Therapie und einer guten Portion Glück wieder einigermaßen auf die Beine kommen können. Aber wenn der Punkt gekommen ist, an dem der Tod attraktiver als das Leben wird und es auch über längere Zeit bleibt, dann kann niemand mehr helfen.
    Ich glaube im Allgemeinen, dass das, was jeder Mensch am Tod am Meisten fürchtet, die Ungewissheit ist. Menschen mögen es nicht, nicht zu wissen was passiert. Dann fehlt die Kontrolle. Wenn das Leben allerdings so schlimm ist, dass in der eigenen Vorstellung nichts Schrecklicheres existieren kann, dann ist der Tod natürlich attraktiv. Denn er wird, so oder so, besser sein als das Leben, zumindest in der Vorstellung eines Suizidgefährdeten.

    Aber dennoch differenziere ich zwischen diesen und guten Filmen.
    Der Unterschied, warum ich bei Büchern und Serien mehr wert auf Qualität lege, liegt einfach in der Länge. Mit einem Film beschäftige ich mich 2,5 Stunden - max. Bei Büchern und Serien teilweise über Tage hinweg. Da möchte ich auch intellektuell irgendetwas davon haben.


    Ok, das leuchtet mir ein. Jetzt kann ich deine Einstellung auch noch etwas besser nachvollziehen. Danke für die ausführliche Erklärung.^^

    Der große Unterschied zwischen diesem Verhalten und dem Verhalten der "Mehrheit" ist, dass die Mehrheit sich einfach unterhalten lässt, das für ganz toll hält und nie weiter darüber nachdenkt. Eventuell fällt ihnen mal ab und an eine Unstimmigkeit auf, aber das wird dann einfach nach dem Motto: "Oh, guck, Explosion" abgeschüttelt. Wenn man da dann fragt, warum die Leute es mögen, bekommt man Antworten wie: "Das war so cool, als XY den YZ vermöbelt hat!" - "Die Explosionen waren total geil!" - "Charakter/Schauspieler XY ist total Sexy!" - "OMG, als das und das passiert ist, das war sooooo süß!"
    Weil eben nicht weiter reflektiert wird.


    So kommt es mir oft auch vor. Aber ich bin mir trotzdem nicht recht sicher, ob man das wirklich so verallgemeinert sagen kann. Ich persönlich frage zu solchen Themen vielleicht drei/vier Leute von dieser "Mehrheit". Um herauszufinden, ob das bei allen so ist, müsste ich aber streng genommen den ganzen Kinosaal/eine große Gruppe an Lesern befragen. Wobei ich dir grundsätzlich aber zustimme und mein Gefühl in die selbe Richtung geht, dass die meisten eben nicht weiter reflektieren, sondern sich nur kurzzeitig unterhalten lassen. Und wenn man mal im Internet irgendwelche Rezensionen oder sowas zu solchen Büchern & Filmen liest, scheint sich das teilweise zu bestätigen.

    Naja, das eher wenig mit Qualität zu tun.
    Ich mag zB. The Mortal Instruments und mir ist klar, dass die Serie nicht gerade qualiativ hochwertig ist, aber weil ich die Grundidee dazu und einige Charaktere gerne mag, lese ich es auch gerne. Man muss nicht alles, was man mag, als qualitativ hochwertig bezeichnen, nur weil man es mag =O


    Aber irgendwelche Qualitäten hat es trotzdem. Wären die Charaktere und die Grundidee nicht, wäre die Serie für dich dementsprechend nicht interessant. Diese beiden Aspekte scheinen dich jedoch zu unterhalten und haben somit doch, zumindest für dich, irgendeine Form von Qualität, oder nicht?


    Klar gibt es einen Unterschied zwischen dem persönlichen Empfinden von Qualität und dem, was allgemeinhin als Qualität bezeichnet wird. Und die meisten werden sehr wohl zwischen beidem unterscheiden können. Aber trotzdem kann man doch nicht irgendeinem Werk jedwege Qualität absprechen, nur weil sie einem persönlich nicht gefällt oder nicht in das Raster der Definition fällt, was klassische Qualität ausmacht. ...Irgendwie weiß ich jetzt selber nicht mehr, was ich damit sagen will... Versuchen wirs anders: Wenn ein Werk viele Leute zu unterhalten in der Lage ist, ist das doch auch schon eine Form von Qualität, oder irre ich mich da? :S

    Dann definiere mal überhaupt Tiefsinn. ^^ Oh, eine neue Topicidee? *hust*


    Das Topic mache ich aber nicht auf! :P Da rede ich mich ja um Kopf und Kragen^^ Du hast mich erwischt. Kann man, genauso wie "die eine" Qualität nicht wirklich definieren. Für mich ist Tiefsinn dann vorhanden, wenn ich nach dem Lesen noch darüber nachdenke und ich ein wenig interpretieren muss. Flaches Beispiel (sehr flaches *hust*): Zwei küssen sich und sagen sich, dass sie sich lieben = Botschaft klar.
    Zwei sehen sich verstohlen an = Einen Moment drüber nachdenken, vielleicht lieben sie sich, vielleicht nicht, was spricht dafür, was dagegen.
    Eine solche Szene wäre für mich z.B. die "oberste Schicht" von Tiefsinn. Allerdings lässt sich Tiefsinn im Allgemeinen weniger auf das Verhalten von Charakteren untereinander, als auf die gesamte Botschaft des Buches beziehen. Aber das ist alles nur meine Meinung und es fällt mir, muss ich zugeben, selbst für mich selbst verdammt schwer, dass zu definieren. So sieht das vermutlich jeder ein wenig anders.

    Eine schwer verständliche Sprache, kann ich zwar nicht beurteilen, aber wenn du es sagst, wird es schon stimmen ^^, ist für mich kein Kriterium für Qualität.


    Muss es auch nicht sein. Es kommt immer auf den gesamten Kontext an. Wie gesagt, wenn es inhaltlich blöd wär, wäre das für mich keine Qualität. Aber mir persönlich gefällt etwas hochgestochene Sprache und da bisher alle Bücher, die ICH als wirklich sehr qualitativ hochwertig bezeichnen würde, zumindest im Ansatz eine solche hatten, ist das für MICH ein Kriterium. Für dich hingegen überhaupt nicht, was wieder zeigt, dass auch Qualität in vielen Punkten subjektiv ist.

    Es sei denn man betrachtet es mit der perfiden Faszination, die mein Mitbewohner für dieses Genre entwickelt hat mit seiner Interpretation dessen, was passiert, wenn - ich zitiere - "junge Menschen, aufgrund des Dranges gegen etwas rebellieren zu wollen, in eine Rolle gezwungen werden, die sie eigentlich nicht wollten und so am Ende nie dazu kommen, sich frei zu entfalten"


    Und mit "es sei denn" hätten wir da doch schon wieder die Ausnahme, die meinetwegen die Regel bestätigen mag, aber dennoch zeigt, dass nicht alle die soetwas lesen z.B. wenig selbstbewusst sind.

    Aber macht das 3000 Jahre Literaturtheorie (und deren Anwendung) zunichte? Das die breite Masse diese nicht schätzen kann, weil ihr ohnehin nicht die Möglichkeiten dafür gegeben werden? Ich denke eher nicht.


    Selbstverständlich nicht. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass ich in irgendeiner Form reifer, schlauer, wasauchimmer bin, nur weil ich mich mit den meisten Werken nicht so sehr anfreunden kann, die andere aufgrund ihres Unterhaltungswertes schätzen. Und wie gesagt lese ich soetwas auch manchmal, eben weil es mich unterhält. Wenn ich einmal nicht groß nachdenken, sondern abschalten möchte.
    Ich fühle mich höchstens wie jemand, der gerne unterschiedliche Aspekte des Lebens aus unterschiedlichen Sichten beleuchtet sieht und über diese nachdenkt. Wer weiß, vielleicht geht es vielen, die Twilight & Co lesen genauso, aber sie können eben aus rein geschmacklichen Gründen nichts mit solchen Büchern anfangen, die eher zum Nachdenken anregen, als zum reinen Entspannen oder "Sich-unterhalten"-Fühlen. Solange ich nicht am eigenen Leib spüren kann, was einen an der Geschichte eines glitzernden Vampirs so sehr faszinieren kann, werde ich niemals auch nur eine Andeutung in die Richtung machen, dass das vielleicht daran liegen könnte, dass der andere Mensch in irgendeiner Form kein Gefühl für Qualität hat. Denn vielleicht sehe ich selbst die Qualität hinter dieser Geschichte nicht und bin somit derjenige, der keinen Sinn für solche hat.
    Und wer hat denn damals darüber diskutiert, was Qualität ausmacht? Doch eben nicht das gemeine Volk. Wie hätten die da auch mitreden können? Jetzt haben also die automatisch besser gebildeten Richtlinien festgesetzt, was Qualität ausmacht. Aber die waren trotzdem nicht die Mehrheit. Sonst sagt man doch gerne, dass die Mehrheit schon irgendwo recht haben muss. (Ok,. da widerspreche ich jetzt meinen eigenen Prinzipien, aber dennoch ist es doch erst einmal so) Also hat das, was platt erscheinen mag und rein unterhält, doch ebenfalls Qualität. Nur vielleicht in einer anderen Art als irgendwelche absoluten Meilensteine der Literatur. Obwohl ich trotzdem eher Fan der Bücher mit "klassisch definierter Qualität" bleibe, will ich den anderen die ihre schlichtweg nicht absprechen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich dazu ein Recht hätte.
    PS: Wow, du schreibst verdammt schnell. Will das auch können ... :(

    Die breite Masse, die es nicht gibt. Nur weil es die Mehrheit nicht möchte, heißt es nicht, dass es besser ist als etwas, das von der Mehrheit gelesen wird, zumindest nicht zwangsläufig. Ich weiß nicht, wie es bei deinem Buch ist. Aber es kann genauso sein, dass der Inhalt zu speziell (nicht in Form von: Die wollen ja alle nur nicht nachdenken und diejenigen, die das lesen schon!) ist und daher nur von Wenigen gemocht wird. ^^"


    Klar muss es das nicht heißen. Es hat halt jeder einen anderen Geschmack. Deshalb setze ich die "breite Masse" auch in Anführungszeichen. Ist halt alles subjektiv. Man kann nur sagen, dass es Bücher gibt, die eben mehr Leute kennen und mögen, als andere. Und manchmal ist es so, dass etwas unbeliebtere Bücher eben zu "reinen" Unterhaltungszwecken im Sinne von "Ich setze mich ganz ruhig hin und lese einfach, ohne an irgendetwas anderes zu denken" nicht sonderlich geeignet sind. Was ich irgendwo aber auch verständlich finde. Ich lese selbst auch gerne mal etwas, dass schlichtweg nur unterhält, ohne mich des Nachts wachzuhalten weil ich darüber nachdenke.
    Oder aber, es werden eben sehr spezielle Themen behandelt, die nicht viele Menschen interessieren. Da hast du auf jeden Fall recht. Bei "Die Abschaffung der Arten" ist es, denke ich, ein wenig von beidem. Aber der Tiefsinn und die teilweise echt schwer verständliche Sprache mag einen größeren Teil ausmachen. Ich selbst habe, schätze ich, die Hälfte nicht wirklich richtig verstanden und rätsel heute (nach zwei Jahren) über einen Aspekt der Geschichte, hinter dessen Bedeutung ich einfach nicht kommen will! Das ist dann bald schon keine Unterhaltung mehr, sage ich euch xD

    Danke. ^^
    Allerdings muss ich dir da widersprechen: Warum soll es weder der "Masse" (wer auch immer das sein soll) noch einem "Hochbegabten" gefallen?


    Vielleicht, weil es etwas zu konfus oder schwer verständlich werden würde, wenn ein Autor wirklich einfach das aufschreibt, was ihn in den Sinn kommt. Man hat das ja schon manchmal, dass man z.B. eine Szene verfasst, die für einen selbst total stimmig erscheint, für die Leser jedoch aus unterschiedlichsten Gründen unverständlich oder schwer nachvollziehbar ist. Zumindest, wenn man die Gefühle nicht richtig umzusetzen vermag.
    Außerdem wollte ich damit auch darauf hinaus, dass man eine Geschichte nicht unbedingt schreiben muss, um sie möglichst "gut" und für eine Leserschaft zugänglich zu machen. Man darf, denke ich, auch einfach mal schreiben, weil man gerade das Gefühl hat, dass man es möchte.^^ Da bedarf es dann noch weniger einer großen Planung. Und es zeigt sich wieder, wie subjektiv "gut" ist. Was mir gefällt, muss hundert anderen nicht gefallen, andersherum gilt das selbe.

    Zitat von Bastet

    Abgesehen davon, dass das keine Liebesgeschichte ist?


    Doch, in diesem Fall eben schon. Das muss man im Kontext des Buches sehen, das sehr komplex ist. Die beiden unterliegen der Macht eines Dritten, die Liebe ist jedoch echt, von beiden ungewollt und zugleich doch herbeigesehnt. Wie gesagt, dass darzulegen würde den Rahmen sprengen. Möglicherweise interpretiere ich es auch falsch. Aber diese Liebe ist, meiner Meinung nach, zumindest realistischer als die zwischen Edward und Bella^^''

    Zitat

    Hier muss ich deutlich wiedersprechen. Ich meine, das Buch kenne ich nicht, aber Qualität... Ist Qualität. Es gibt dafür Merkmale, die sich objektiv erfassen lassen. Daher hat "Das mögen super viele" auch wenig damit zu tun, wie gut eine Geschichte ist. Wie schon gesagt: Naruto ist super beliebt, Twilight ist sehr beliebt, Sword Art Online hat total viele Fans... Schlecht sind diese Geschichten trotzdem, aber sie haben halt irgendwo einen Nerv getroffen, weshalb sie vielen Menschen (aus für mich absolut nicht nachvollziehbaren Gründen) total gut gefallen. Aber die Menschen können, so oft sie auch behaupten, dass diese Geschichten "toll" seien, keine objektive Begründung dafür liefern.


    Und da muss ich jetzt widersprechen. "Die Abschaffung der Arten" ist z.B. ein Buch, dass die "breite Masse" niemals lesen würde. So gut wie niemand würde dieses Buch, wenn er es zufällig sehen würde, einfach mitnehmen. Zumindest niemand von denen, denen du hier ein wenig zuschreibst, Naruro & Co. zu mögen. (Was ich übrigens auch mag, obwohl es flach ist und ich eigentlich lieber Bücher und Filme haben, bei denen ich nachdenken muss und die gerne auch mal mein komplettes Weltbild durcheinander bringen dürfen. Manchmal verallgemeinerst du vielleicht etwas zu sehr). Das liegt bei diesem Roman schon daran, dass die meisten Probleme hätten, die ersten Sätze überhaupt in ihrer Bedeutung erfassen zu können. Das heißt: Nur jemand, der schon bereit ist ein wenig nachzudenken und sich nicht alles vorkauen zu lassen, wird sich mit einem solchen Buch beschäftigen. Trotzdem kommen viele zu dem Schluss, dass es nicht gut ist. Ich rede hier also keinesfalls davon, dass ein Buch automatisch gut ist, wenn es viele mögen. Ich rede von den unterschiedlichen Meinungen einzelner, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Außerdem: Ich mag Twilight auch nicht. Ich sehe alle Kritikpunkte, die du bei HP anbringst und habe diese selber usw. Aber mag es nicht sein, dass es in Wahrheit Leute sind wie du & ich, die vielleicht kein Auge für Qualität haben? Es gefällt der Masse. Vielleicht hat es Qualität und in unseren Köpfen sitzt irgendwas quer, dass wir es anders empfinden. ;) Solange ich nicht den Kopf mit irgendwem tauschen kann sage ich gerne, dass etwas meiner Meinung nach keine wirkliche Qualität hat. Das heißt aber noch nicht, dass dem faktisch aus so ist. Wer stellt den solche Fakten auf? Was ist Qualität und was nicht? Wohl für jeden Menschen etwas anderes. Twilight hat für den einen Qualität, weil ihn die Liebesgeschichte rund um Bella und Edward gefällt. Für mich nicht, da ich das zu platt finde. Für mich hat die Liebesgeschichte zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin Qualität, bei der der Lehrer zusätzlich von derselben Schülerin erpresst wird. In sehr ausgefeilter Form in dem Buch von dem ich rede, versteht sich (übrigens auch so ein 3 Sterne Kandidat xD). Weil ich da drin tiefgehendes, menschliches, realistisches Gefühl sehe. Ich wage zu behaupten, dass viele andere Leser dies eher als widerlich, möglicherweise als den Wunsch der Autorin zu provozieren, empfunden haben.
    Stell dir ein Buch vor, dass inhaltlich nahezu perfekt ist und schreibtechnisch scheußlich. Gute Qualität? Schlechte Qualität? Wie wäre es andersherum, schreibtechnisch das beste Werk aller Zeiten, inhaltlich platt. Gut oder schlecht? Subjektiv, meiner Meinung nach. Ich lese lieber etwas, dass mich inhaltlich packt und sich nicht gut liest, als andersherum. Andere können etwas, dass schlecht geschrieben ist, schlicht gar nicht erst lesen.
    Das hat aber erst einmal natürlich nix mit Planung zu tun. Wollte das nur einmal klar gestellt haben^^


    Klar, jeder hat ein gewisses Gefühl für "Qualität". Und irgendwo sind da sicher auch irgendwelche Richtlinien festgeschrieben. Aber die eine richtige Qualität gibt es glaube ich nur im Kopf eines jeden einzelnen Individeums.


    Zitat

    Übrigens sehe ich auch nicht unbedingt, wo es die kreative Freiheit einschränkt. Wenn ich andere Ideen habe, kann ich die irgendwann in anderen Geschichten niederschreiben ^^"


    In meinem Fall müsste ich dann immerzu Kopien meiner "alten" Charaktere erschaffen, da ich sehe will wie diese in bestimmten Reaktionen reagieren. Meine Geschichte wächst mit meinen Charakteren. Und grundsätzlich versuche ich keine sich sehr ähnlichen Figuren innerhalb unterschiedlicher Werke zu schaffen. Und ich weiß auch nicht, wie schnell du Geschichten schreibst. Ich plane für meine schon gerne 3-4 Jahre ein. Viel wirklich durchdachtes kann ich nicht nebeneinander schreiben, dass habe ich versucht. Nach 3-4 Jahren hat die Idee für mich möglicherweise keine Bedeutung mehr, sodass ich mich nicht mehr ransetzen möchte. Trotzdem hätte ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben, indem ich mich nicht mit ihr auseinander gesetzt habe.
    Und wie gesagt: Wenn ich einen Plan habe, schränkt das meine Kreativität natürlich ein. Denn ich habe diesen ganzen Schwall an "erzwungener" Kreativität (nötig, um beim Aufstellen des Planes Lücken zu stopfen, Übergänge zu schaffen, die "auf die Schnelle" (ein halbes Jahr ist für mich verdammt schnell) vermutlich auch ziemlich 08/15 werden würden) beim Aufschreiben des Planes mit einem Mal herausgewürgt und aufs Papier gespuckt und bin nun schon relativ gezwungen, mich daran zu halten. Jeder weitere Funken Kreativität, der vielleicht zu einer Flamme werden könnte, bleibt also im Keim erstickt, sobald ich die Geschichte nach diesem Plan schreibe. Denn es können ja keine neuen, größeren Ideen eingebaut werden. Kleinere schon. Aber Kreativität entfaltet sich (bei mir) mit der Zeit. So könnte sie das nicht mehr.


    Aber das mag daran liegen, dass ich grundsätzlich nicht gerne nach Plänen arbeite. Egal, um was es geht. Die gingen bei mir bisher nämlich immer schief ^^''

    Auch dazu gibt es eine Menge wissenschaftliche Studien.
    Geschichten spiegeln oft das wieder, was sich der Autor in irgendeiner Form ersehnt oder wünscht, selbst wenn dies unbewusst geschieht. Gleichzeitig können sie aber auch eine unbewusste Angst des Autoren darstellen. Gerade bei intuitiv Geschriebenen Geschichten ist es oftmals so, auch ohne, dass sich der Autor dessen bewusst ist. Auch spiegeln die meisten Charaktere fragmente des eigenen Verhaltens da - und das ist selbst bei noch so akribisch geplanten Geschichten so. Das können vergangene Fragmente sein ("das innere Kind") oder auch verdrängte Emotionen und auch die "Spuren" die andere Menschen bei einem selbst hinterlassen. Und natürlich gibt es deutliche Self-Inserts... Aber von denen muss man dabei nicht einmal reden.


    Dem würde ich sofort so zustimmen. Dafür muss man nicht mal groß wissenschaftliche Studien gelesen haben. Das merkt man doch an sich selbst und an sehr vielen anderen (Hobby)Autoren, mit denen man sich unterhält. Aber das ist für mich noch ein Grund mehr, intuitiv zu schreiben. Mag schon sein, dass dabei nie etwas wirklich "sehr gutes" rauskommen kann. Aber wen interessierts? Es wird niemals einen Menschen geben, der die Kunst des Schreibens perfekt beherrscht also werde ich nicht versuchen, dieser unmöglich zu erreichenden Perfektion auch nur Nahe zu kommen, wenn ich dafür in Form von Planung & Co einen großen Teil der Sachen aus den Augen verlieren müsste, die für mich das Schreiben wirklich ausmachen. Eine gute Geschichte kommt aus der Seele, nicht aus dem Kopf. Meiner subjektiven Meinung nach. So eine würde vermutlich nie der Masse gefallen. Vermutlich auch nie den intellektuell besonders Hochbegabten. Aber es wäre ganz und gar und vollkommen unverstellt MEINS. So etwas will ich schreiben. Und dann ist es für mich gut. Und soetwas will ich übrigens auch lesen. Man merkt, wenn richtig Herzblut in einem Werk steckt.
    Damit will ich auf keinen fall sagen, dass sich das und Planung ausschließen. Aber auch ohne jede Planung kann man als Leser merken, wenn ein Autor seine Geschichte nicht erdacht, sondern erfühlt hat. Bei Gedichten mag das noch etwas einfacher sein. Und wie es so oft mit dem Gefühl ist, ist das oft konfus, oft unverstädnlich, oft "schlecht". Aber ich empfinde es als ehrlich. Und ehrliche Werke sind mir lieber als die best Durchdachtesten. (Es schließt sich trotzdem beides immer noch nicht aus.^^)

    Beurteile ich hier irgendwen?


    Keinen Einzelnen. Ich denke, du hast es manchmal einfach etwas Unglücklich ausgedrückt. Z.B., indem du nur erwähnst, dass das Geheimnis hinter z.B. Shades of Grey ist, dass sich (auch) wenig selbstbewusste Leser mit den flachen/nicht gut genug herausgearbeiteten Charakteren indentifizieren können. Da lässt du irgendwie gar keinen Blick darauf frei, dass es auch Menschen geben kann, die vielleicht total selbstbewusst, hoch intelligent und was weiß ich icht was sind; die sehen, dass die Charaktere, die Handlung und alles flach sind und denen das Buch aus irgendwelchen Gründen trotzdem gefällt. Ich hasse das Buch. Echt. Aber ich habe eine Freundin, die alles andere als "die breite Masse" ist, die gar nicht in irgend so ein typisches "Der gefällt sowas oder sowas"-Schema passt, die eigentlich sehr hochwertiges Zeug liest und sehr nachdenklich ist und durchaus solche Aspekte in einem Buch ohne jede Probleme durchschaut. Trotzdem gefällt ihr das Buch. Für mich unverständlich, selbst für sie selbst irgendwo. Trotzdem ist es eben so.
    Manchmal klingt es hier so, als würdest du ein wenig über die Menschen urteilen, weil du ziemlich verallgemeinert formulierst...



    Aber dennoch: Ich glaube dir immernoch, dass Planung sehr hilfreich sein kann. Für mich wird sie trotzdem niemals das A und O sein. Vielleicht auch, weil ich keine allzu großen Ansprüche an meine Werke habe. Eine eigene Welt, eigene Regeln usw zu erfinden braucht Planung. Das sollte man dann auch vorher machen. Das habe ich z.B. auch, als ich mir einen eigenen Kontinent in der Pokémonwelt für eine FF ausgedacht habe. Aber alles schon von Anfang zu wissen ist, meiner Meinung nach, nicht wirklich nötig. Sicher kann es hilfreich sein, wenn man seine Geschichte wirklich an die Grenze der eigenen Perfektion treiben will. Aber sicher hat es, wie alles, auch seine Nachteile.
    Vielleicht probiere ich einmal aus, etwas wirklich genaustens zu plotten und dann erst zu schreiben. Ich kann deine ganzen Argumente vom Kopf her nämlich total nachvollziehen. Sie sind logisch, stimmig. Es ist eher mein Gefühl, dass mir sagt, dass das nicht der Weg wäre, den ich als Hobbyauor einschlagen würde. :) Und beim Schreiben habe ich schon immer lieber darauf gehört, als auf meinen Verstand.
    Und nebenbei bemerkt finde ich es bewundernswert, wenn man es wirklich schafft, einen Plan vorab so zu erstellen, dass die Geschichte zugleich lesenswert und stimmig ist. Ich glaube nicht, dass ich persönlich das könnte. Die Disziplin hätte ich erst gar nicht. Also, Chapeau, wenn dir das so gelingt und du das durchziehen kannst^^

    Du hast schon einmal was vom Thema Pacing gehört, oder?


    Ehrlich gesagt: Nein XD Ich habe mich tatsächlich nie mit irgendwelchen Regeln vom Schreiben von Geschichten auseinander gesetzt. Hatte zurvor auch nie den Begriff "Plotten" gehört. Wie gesagt, reines Gefühl. Aber ich werde mich mal informieren. Du hast da ja sehr viel zu geschrieben und es sieht ziemlich interessant aus. Danke für den Link^^


    Das, so behaupte ich, ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Jedenfalls nicht... In jedwedem großen Rahmen. Ich zweifle nicht an, dass man ohne Planung eine vollkommen kurzweilige Liebesgeschichte oder ein kurzweiliges Freundschaftsdrama schreiben kann, aber sobald es einen größeren Rahmen bekommt, sprich politische Handlungen, eigene Welten, eigene Techniken, Wendungen und dergleichen, kann jemand, der sehr gut darin ist Übersicht zu behalten, ohne Planung vielleicht eine solide Geschichte schreiben, aber keine sehr gute.


    Klar. Wenn man eine eigene Welt schafft und gerade wenn politische Themen angeht braucht man natürlich Planung. Wie gesagt braucht man ein wenig grundsätzlich immer. Nur muss man das wirklich alles vorher machen? Oder kann man die Grundidee erst einmal schon einmal in Form von Kapitel festhalten, und die Ideen ausbauen? Ich denke, dass das durchaus geht. Zumindest wenn man weiß, dass sich der Anfang hinzieht. Ob die Geschichte dann sehr gut wird ist eine andere Frage. Aber wie gesagt, ich könnte mich nicht bevor ich etwas geschrieben hätte hinsetzen und einen Plan wie eine Gebrauchsanweisung schreiben. Irgendwie hätte ich dann auch das Gefühl, dass das meine Kreativität einschränken würde. Aber ich hatte auch nie das Ziel, eine "sehr gute" Geschichte zu schreiben. Ist, meiner Meinung nach, auch nicht möglich, da das im Auge des Betrachters liegt. Für mich ist z.B. "Die Abschaffung der Arten" eine "sehr gute" Geschichte (und da steckt definitiv Planung hinter, die hätte sonst nämlich vermutlich echt nicht funktioniert), hat bei Amazon trotzdem nur 3 (?) Sterne. Eine Geschichte die A als klasse empfindet, ist für B zu kompliziert, zu einfach, zu langweilig, zu schnell...
    Aber du hast schon recht. Je nach Thema muss man natürlich mehr oder aber auch weniger planen. Aber ich mache das dann echt eher nebenher. Meine FF sollte z.B. Anfangs eher in Richtung eines typischen Freundschafts-Dramas gehen. Irgendwann kam mir dann zufällig die Idee einer Gottheit (sollte eigentlich erst nur zur Zirde eines Raumes dienen) und jetzt wird sich das Werk eher mit religiösen Themen beschäftigen. Da wäre eine vorherige Planung schon schlecht gewesen...

    Das Problem, was ich mit dem Plotten ein wenig habe ist, dass wenn ich es machen würde, ich es super ordentlich und lückenlos gestalten würde. Die Entstehungen der besten Geschichten meiner Ideen enststehen jedoch zufällig, also nicht wenn ich gezielt darüber nachdenke, und meist erst Monate, nachdem ich mit dem Schreiben begonnen habe. Wie gesagt kommt mir da meine nicht vorhande Fähigkeit zum Schnellschreiben zur Gute.
    Würde ich also wirklich haargenau plotten wollen (und wenn ich sowas mache, dann richtig), würde ich also entweder ein bis zwei Jahre warten müssen um einigermaßen sicher zu sein, dass mir nicht noch irgendwelche Ideen kommen, die ich irgendwie einbringen möchte, bevor ich anfange zu schreiben. Oder aber, ich würde anfangen zu plotten, würde Ideen dazu zwingen, irgendwo in meinem Geist aufzutauchen, um wirklich jede Lücke in der Handlung im Vorraus zu stopfen und dann anfangen zu schreiben. Kommt mir währenddessen eine gute Idee, die eigentlich nicht geplant war, hätte ich entweder Pech gehabt (da dank lückenloser Planung ja keinerlei Platz mehr für neues wäre), oder ich müsste von vorne anfangen. Dementsprechend ist das anfängliche, sehr genaue Plotten für mich persönlich (!) denke ich, nicht wirklich sinnvoll.
    Allerdings ist es schon wichtig, dass man eben nicht irgendwelche Aspekte vergisst, während des Schreibens. Das habe ich schon oft gelesen und finde es als Leser auch echt doof. Aber deshalb mache ich mir massenhaft Notizen. Teilweise schreibe ich innerhalb einer Geschichte z.B. in Kapitel 5 einen einzigen Satz auf, der niemandem auffällt und auf den ersten Blick als bloße Metapher o.ä. wirkt. In Kapitel 20 ergibt dieser Satz dann plötzlich einen tieferen Sinn innerhalb der Handlung. Sowas würde ich während des komplett ungeplanten Schreibens selbstverständlich wahrscheinlich selber vergessen, würde ich mir keine genauen Notizen machen. Und das ständig. Ob ich alle einbringe kommt dann darauf an, wie die Geschichte verläuft. Manchmal habe ich beim Schreiben das Gefühl, mein Kopf und meine Fantasie machen was sie wollen ^^'' Daher ist es für mich eben manchmal selber überraschend, wie meine Geschichte verläuft. Und das ist etwas, was mich persönlich mit am Meisten reizt am Schreiben. Zu sehen, wohin es meine Gedanken treibt. Ich denke, dass ist auch der Hauptgrund, warum ich selber nicht plotte, obwohl es meinen Werken manchmal sicher helfen würde, an Qualität zu gewinnen.
    Ich achte außerdem extrem darauf, dass die Übergänge sauber sind. Das es keine plötzlichen Handlungssprünge gibt. Das zieht meine Geschichten sicher häufig unnötig in die Länge, dass gebe ich gerne zu, aber das ist mir persönlich lieber, als eine sprunghafte Handlung. Außerdem bin ich auch kein Freund des klassischen Verlaufs einer Geschichte sprich: steigende Handlung, Höhepunkt, sinkende Spannung. Stattdessen ist der Verlauf meiner Handlung eher aufgebaut wie ein stürmisches Meer. Eine Welle nach der anderen, in unterschiedlichen Abständen. Oft habe ich bei Geschichten das Gefühl, dass z.B. Kämpfe vor dem absoluten Bossgegner eben immer nur darauf abzielen, die Charaktere auf ebendiesen vorzubereiten. Ohne diesen letzten Bosskampf hätten sie selbst gar keine Daseinsberechtigung. Und das mag ich nicht. Deshalb kam das bei mir irgendwann ganz automatisch, dass ich mich vom klassischen Aufbau abwand. Dementsprechend ist es glaube ich kaum zu vermeiden, dass meine Werke oft konfus und ungeplant wirken und das auch in der Regel sind. Ob sie wirklich gut sind, oder das unmöglich ist weil sie nicht geplant sind, vermag ich selbst nicht zu sagen. Mir persönlich gefällt es so aber. Und macht mir auch Spaß. Ich versuche die fehlende Planung mit Gefühl und Herzblut auszugleichen. Trotzdem kann das sicher nicht vermeiden, dass man merkt, dass sie nicht gut durchgeplant sind. Aber durchdacht ist die Handlung dennoch und das halte ich für wichtiger, als die detaillierte Planung jedes Aspektes.


    Ich denke aber schon, dass Alaiya in dem Punkt recht hat, dass ein wirklich durchdachtes Buch oftmals besser sein kann, als undurchdachte. Aber das ist, denke ich, sicher nicht immer der Fall. Manche Autoren haben vielleicht mehr Gefühl in einer vollkommen ungeplanten Geschichte, als solche, die super viel geplant haben, denen jedoch spannende Themen, interessante Charaktere usw. fehlen. Ich glaube, auch eine ungeplante Geschichte kann gut sein. Sehr gut sogar.
    Ein wenig Planung, und wenn es wie in meinem Fall nur in Form von Notizen ist, ist bei längeren Werken aber sicher immer irgendwo notwendig. Sonst vergisst man als Autor selbst viel zu viel.

    Cooles Thema ^^
    Grundsätzlich lege ich mir keinen festen Plan zurecht. Meist kommt mir erst einmal irgendeine Grundidee. Hinzu gesellen sich ganz viele kleine Szenen, die man irgendwie einbauen könnte. Ich mache mir ein paar Gedanken über die Charaktere, lasse die Idee noch ein paar Tage "reifen", setze mich hin und schreibe. Dann fällt mir grundsätzlich immer erst einmal auf, dass ich überhaupt keine Idee für einen Anfang habe xD Vielleicht ist das auch der Grund, warum sich die Anfänge meiner Geschichten oft so stark von dem weiteren Verlauf unterscheiden.
    Trotzdem, würde ich schnell schreiben, würde das bei meinen Werken ganz ohne Plan vermutlich schwer funktionieren. Aber da ich sehr langsam schreibe und oft lange Zeit zwischen zwei Kapitel entsteht, bin ich im Kopf irgendwann schon viel weiter als die eigentlich auf Papier stehende Handlung. Das kommt mir dann zugute, da mir so immer mehr Ideen kommen, die ich mit den bereits vorhandenen verknüpfen kann. Das "Schreiben ohne Plan" bezieht sich dann meist nur auf irgendwelche Übergänge bzw. das Einbauen der Szenen aus meinem Kopf in den eigentlichen Plot. Und natürlich auf das Aufschreiben dieser. Wenn ich wirklich gute Ideen habe, die aber erst sehr spät innerhalb der Geschichte genutzt werden können, schreibe ich mir diese auch in Form von Notizen auf.
    Ich würde mich aber niemals hinsetzen und einen klaren Plan schreiben. Auch meine Charaktere sind immer nur grob in meinem Kopf vorhanden. Sie entwickeln sich während der Geschichte, was an sich ebenfalls ganz gut ist. Denn eben da ich sie nicht glasklar vor Augen habe, muss ich mir keinen zusätzlichen Gedanken darüber machen, in welche Richtung sie sich verändern sollen. Das passiert dann sozusagen automatisch während ich schreibe.
    Dennoch wird es mir vermutlich eines Tages passieren, dass ich eine Geschichte komplett überarbeiten muss, weil mir irgendetwas einfällt, das ich einbringen will, aber schon am Beginn der Geschichte seinen Anfang finden muss. Trotzdem ich mir dem ziemlich sicher bin, werde ich aber wohl auch in Zukunft kaum zum Plotter mutieren. Das könnte ich glaube ich auch gar nicht und irgendwie würde es mir auch etwas von dem Spaß an meiner Geschichte, an dem Unerwarteten nehmen, von dem nicht einmal ich selbst weiß, obwohl ich die Geschichte doch schreibe. Meine besten Ideen sind meistens total spontan, weshalb ich auch nie das Bedürfnis hatte, wirklich zu planen.

    Zum Thema Hauptcharakter: Ich denke auch, dass ein Charakter durchaus auch gefühlskalt usw. sein kann. Beispiele gibt es genug. Wundert mich, dass noch niemand Grenouille aus "Das Parfum" genannt hat. Ich denke, dass ist eine der literarisch bekanntesten Figuren für einen vollkommen kranken und unsympathischen Charakter, den der Film leider in dieser Form niemals einfangen konnte. Ich würde aber sogar noch eher die gute Ada aus Juli Zehs "Spieltrieb" mitsamt ihrem Kumpel Alev nennen, aber dieses wirklich tolle Buch ist nicht sonderlich bekannt, weshalb es vermutlich kaum jemanden etwas sagen dürfte. ABER: Die Frage ist ja auch, ob man so einen Charakter selber haben möchte. Klar kann es solche geben, aber möchte man sich daran wagen, aus der Sicht eines solchen zu schreiben? Ich möchte das sogar sehr gerne, weshalb eine meiner Protagonisten auch so gestaltet ist. Aber das ist sicher nicht für jeden etwas und ich verstehe total, wenn Bastet zwar nicht unbedingt den typischen Helden als Protagonisten, aber dennoch eine einigermaßen "normal" anmutende Figur nutzen möchte und dies auch tut. Vor allen Dinge ist es verdammt schwierig, da man sich mit solchen Figuren wirklich nicht unbedingt identifizieren kann.


    Galahad: Ich danke dir für diesen super ehrlichen Beitrag. Kommentare machen, denke ich, wirklich ein wenig süchtig. Man möchte einfach das Gefühl haben, dass jemand liest. Und da bringen einem die angezeigten Aufrufe auch nix. Wäre schön, wenn ein paar mehr Leute einfach nur irgendein Zeichen geben würden, dass sie es gelesen haben. Man muss ja nicht unbedingt einen super langen Kommentar schreiben, wobei konstruktive Kritik halt immer auch echt hilfreich ist.

    Während ich so schreibe, fällt mir auf, wie sehr ich bei "Kill Bill" lachen musste, obwohl gerade fünfzig (!) Leute brutal abgeschlachtet wurden.


    Voll OT, aber ich liebe Kill Bill und das ist extra so übertrieben gemacht. Jeder lacht bei den Crazy 88, die eigentlich nicht mal 88 sind xD

    Von mir gebe ich nur das preis, was ich auch jedem Wildfremden erzählen würde. Interessen, Hobbys usw. Alles andere hat auch niemanden zu interessieren, deswegen sind meine Charas auch kein Spiegel von mir.


    Aber reizt dich das echt kein bisschen? Zu sehen, wie du selbst (sozusagen) in einer der Situationen, denen deine Charas begegnen, reagieren würdest? Du musst ja nicht jedem unter die Nase reiben: "Hey, der Chara bin eigentlich ich!" xD Gerade im Internet, wo dich eh niemand persönlich kennt, bzw. nicht sonderlich viele, fällt das doch nicht auf.
    Andererseits wäre es mir persönlich auch zu langweilig eine Figur zu schaffen, die genau wie ich ist. Höchstens mal in ein paar Aspekten.

    Ich hab zwar Elfen Lied fertiggesehen, aber Lucy fand ich einfach nur abscheulich, sonst nichts.


    Da sieht man auch wie subjektiv das Ganze ist. Lucy war einer der Charaktere, die mich am meisten berühren konnte weil man an ihr einfach gesehen hat, wie kaputt sie aufgrund ihrer Vergangenheit war und wie hochgeschäumt der Hass in ihr. Das macht sie nicht unbedingt sympathisch, aber mir persönlich auch nicht unsympathisch. Sie wurde eher so eine dramatische Figur. Wie Hamlet oder Don Karlos. Und wo wir gerade bei Dramen sind, sehe ich gerade hier immer wieder, wie sehr mich die "Gutmenschen", die eigentlich das richtige Ziel haben aber dafür im "Kleinen" viel kaputt machen, ärgern. So wurde Roderich für mich zu einem absolut unsympathischen Charakter, obwohl er definitiv ein nobles Ziel hatte und eig
    entlich auch gutmütig war.
    Wie ein Leser einen Charakter wahrnimmt kommt daher, denke ich, auch viel drauf an, aus wessen Sicht er betrachtet und wie er dargestellt wird. Deshalb glaube ich, dass es wirklich gelingen kann, einen Leser so zu "manipulieren", dass er eigentlich noble Handlungen als schlecht und bösartige als verständlich wahrnimmt. Eben je nachdem, wie man das ganze in Szene setzt.

    Ich will keine Geschichte geschrieben haben und mir danach sagen, der einzige Unterschied zwischen mir jetzt und dem, der ich war, bevor ich sie schrieb, ist, dass ich die Gedanken niedergeschrieben habe.


    Das wäre für mich schon einmal ein Gewinn, weil ich dann einen Gedanken zu Ende gedacht hätte, was auch nicht selbstverständlich ist. Du bist voll streng mit dir... :(

    Gleichwohl denke ich, dass man sich durchaus auch bei einem Soziopathen damit auseinandersetzen muss, warum er den Mord begangen hat. Auch Soziopathen Morden nicht einfach so. Vielleicht aus Langeweile oder aus Spaß, ja, aber das ist trotzdem irgendwie ein Grund. Man neigt dazu, vor Hass blind zu werden, und wenn man davon schreibt, kann das einem die Augen öffnen und man merkt, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, wie man auf den ersten Blick annahm.


    Das sehe ich genauso. Deshalb finde ich persönlich es auch so interessant, sich einmal an etwas ungewöhnlicheren, böseren Charakteren zu versuchen.

    lol, geht mir gar nicht so. Um ehrlich zu sein macht mir Schreiben überhaupt keinen Spaß. Ich finde es langweilig und ermüdend, es ist anstrengend und ich fühle mich immer so, als hätte ich kaum etwas erreicht nach vier Stunden Schreiben. Dabei ist es auch völlig egal, was ich schreibe. Jetzt könnte man mich fragen, warum ich denn dann überhaupt schreibe ... haha. Es ist einfach ein Zwang. Ich muss das tun, weil ich mich sonst schlecht fühle, dann ist da immer dieses blöde Drücken im Kopf, wenn ich nicht schreibe oder lange nicht geschrieben habe. Zu schreiben macht mich nicht glücklich, aber nicht zu schreiben ist echt ein abstoßendes Gefühl.


    Und schon hierfür hat sich das Thema gelohnt: Ich habe wirklich noch NIE eine solche Ansicht gehört von jemanden der, wie ich finde, ziemlich gut schreibt. Obwohl ich zugeben muss, dass das irgendwie nicht sonderlich "gesund" im Sinne von "gut/schön" klingt, finde ich das doch total interessant. Da würde mich mal interessieren, ob in deinen Werken trotzdem richtig Herzblut steckt, oder ob du eher auf Technik usw. achtest, als dich vom Gefühl leiten zu lassen. Denn ich bin noch immer der Meinung, dass das Herzblut beim Schreiben ein extrem wichtiger Punkt ist. Technik hin oder her. Das ist jetzt echt nicht böse gemeint oder so, würde mich nur interessieren. Irgendwie ist es traurig, dass du beim Schreiben keinen Spaß empfindest. Manchmal geht es mir aber auch so. Meist dann, wenn ich unbedingt ein Kapitel zuende bringen möchte. Aber danach freue ich mich zumindest, meist, über das Ergebnis...


    Naja, an sich schreibt man aber ja von Themen, mit denen man sich ohnehin schon beschäftigt hat und die einen interessieren, oder? ^^


    Nicht unbedingt. Manchmal spricht man ja auch einfach zufällig irgendetwas an, kommt dann dazu, sich näher damit zu beschäftigen, recherchiert, damit man keine Unstimmigkeiten innerhalb der Geschichte hat usw. Zumindest passiert mir das ständig. Nehme man nur soetwas banales wie das Setzen einer Injektion. In einer Geschichte habe ich einmal aus der Sicht einer Professorin geschrieben, für die das eine der leichtesten Übungen war. Ich selbst weiß nicht genau, wie das funktioniert. Also musste ich recherchieren.
    Und manchmal schreibe ich auch über Dinge, über die ich nicht schreiben möchte, weil ich mich eigentlich nicht mit ihnen auseinandersetzen will. Mobbing z.B. Ich leide, während ich darüber schreibe, tu es trotzdem und danach geht es mir besser.

    Nichts hämmt die Freude mehr, als wenn man alles erst durchploten muss, bevor man schreiben kann. Das Leben plottet auch nicht - und wieso sollte ich dann plotten, wenn ich über das Leben von Charas schreibe?


    Das ist ein großer Unterschied. Ich nämlich nicht. ^^"


    Das ist bei mir meistens genauso. Ich schreibe auch einfach drauflos und schaue, wie sich meine Geschichte entwickelt. Klar, so ein paar Anhaltspunkte und Ideen hat man immer (bei steht z.B. komischerweise immer schon das Ende fest, bevor es einen Anfang gibt O.o). Dementsprechend erzähle ich mir selbst die Geschichte, während ich sie aufschreibe. Warum sie danach nicht mit anderen teilen, wenn sie schon da steht?

    Inwiefern voranbringen? Wie kann eine Geschichte mich voranbringen?


    Komisch, das war für mich nie eine Frage, sondern immer eine Tatsache. Wie du schon selbst sagtest: Wenn man etwas schreibt setzt man sich automatisch mehr mit bestimmten Themen auseinander. Das muss sich nicht einmal nur auf einen Charakter beziehen. Je mehr man nachdenkt, desto mehr fällt einem dazu ein und vielleicht kommt man letztendlich zu vollkommen anderen Schlüssen, als zuvor. Wobei es da natürlich auch immer auf das Thema und die Art der Geschichte ankommt. Viele Leute holen beim Schreiben auch Aspekte aus ihrem Unterbewusstsein hoch, was ihnen erst später auffällt aber dennoch verdammt hilfreich sein kann, mehr über sich selbst zu erfahren. Zumindest geht es mir und vielen Leuten aus meinem Freundeskreis so. Das ist aber sicher nicht bei jedem Schreiberling der Fall.
    Außerdem verbessert viel Schreiben und Kritik ja auch die Art, wie man schreibt an sich. Und das ist doch auch eine Art von Vorankommen^^
    Aber gut, ist nur mein subjektives Empfinden.

    Hm, sowas könnte ich überhaupt nicht. Zu einem, weil ich über andere Leute schreibe und nicht über mich, zum anderen, weil ich finde, dass den Leser das herzlich wenig angeht und gar nicht rätseln braucht, was davon echt ist und was nicht. Echt ist gar nichts.


    Deshalb veröffentliche ich das autobiographische Zeug ja auch nicht ^^'' Für mich ist es nur manchmal wichtig etwas aufzuschreiben, da ich gerne mal Erlebnisse verdränge oder diese in meiner Erinnerung verändere. Egal ob schöne oder schlechte. Manchmal möchte ich das einfach nicht, also schreibe ich es auf, bevor meine Erinnerung mir Lügen auftischen kann. Und es hilft eben auch dabei, sich mit sich selbst und seinen eigenen Fehlern auseinanderzusetzen oder auch zu erkennen, dass man alles richtig gemacht hat wo man glaubte, einen Fehler begangen zu haben.
    Aber trotzdem bringt man sich natürlich immer irgendwie in Geschichten ein. Ich glaube, das geht gar nicht anders. Ich könnte z.B. keine Geschichte aus Sicht eines Nazis schreiben, der wirklich total hinter dem steht, was er tut, ohne hie und da einzustreuen, dass das was da passiert eben nicht gut wäre. Und so bringe ich ja schon wieder etwas von mir ein: Nämlich meine Meinung. Echt ist somit immer irgendetwas. Die Frage ist nur, wie offensichtlich oder eben auch nicht sind solche Ausdrücke der Persönlichkeit eines Autors innerhalb einer Geschichte? Haben sich da irgendwo autobiographische Szenen eingeschlichen? Ähnelt einer der Charakter dem Autor oder jemandem, den dieser kennt? Mag der Protagonist es, wenn es schneit, weil es dem Autor genau so ergeht?
    Meiner Meinung nach ist man selbst immer irgendwo in irgendeiner Form in seinem Werk vertreten.


    @GlumaLucas: Das finde ich gut, dass du für deinen Opa schreibst. Eine besondere Form, an das Schreiben zu kommen. Aber echt toll. :)

    deswegen mache ich unter anderem bei WBs mit, weil da müssen sich die Leute mit meinen Werken auseinandersetzen, wenn sie Senf dazu geben wollen.


    Jap, ist einer der Gründe warum ich das auch mache. Man kann sich an neuen Sachen probieren und zugleich mit ehrlichem Feedback rechnen. Das ist nämlich auch so ein Problem: Sobald man das Gefühl hat, die Geschichte eines Users sei total beliebt und hochgelobt trauen sich einige nicht mehr, ehrliche Kritik zu bringen. Das Gefühl habe ich zumindest immer wieder...

    Ich glaube, ich schreibe, weil es für mich einen Akt der "Erlösung" darstellt. In meinen Geschichten kann ich Dinge aufleben lassen, die ich anderen bisher verheimlicht habe. Zudem kann ich, wenn ich den passenden Protagonisten finde, ihn mit den Problemen konfrontieren, die mich selbst plagen. Die Lasten fallen von mir weg und vielleicht finde ich sogar eine Lösung für meine Probleme...


    Genauso geht es mir auch oft. Natürlich verarbeitet man viele Dinge in seinen Werken und man kann eben genauer darüber nachdenken, ohne direkt betroffen zu sein. Denn man schreibt jetzt über eine Person, die meistens nicht direkt als man selbst zu erkennen ist. Ich bin auch der Meinung, dass viele Autoren und Autorinnen den Alltag, Geschehnisse aus ihren Leben, Sorgen und Probleme aber auch wunderschöne Erinnerungen in ihren Geschichten verewigen und sich so noch einmal damit auseinandersetzen. In welcher Form auch immer.


    Ich denke, zumindest unterbewusst schreiben sehr viele Leute (auf emotionaler Ebene) für sich selbst. Trotzdem ist es ermutigend, wenn man auch Leser hat und Lob und Kritik bekommt, wenn die eigene Geschichte Beachtung bekommt. Denn damit bekommt der Autor selbst auch eine gewisse Beachtung und ich denke es liegt in der Natur des Menschen, gerne von anderen wahrgenommen zu werden.

    Weil's Spaß macht ^^


    Und zum Abschluss, weil ich diesen Satz so schön finde: Deshalb natürlich auch :D

    *um die Ecke lug, zu HIGUR4SHI1111 glotz* Hallo? Darf ich auch wieder mitreden? xD
    Nein, Spaß. Ich finde es gerade echt cool wie locker die Diskussion wird^^ Und was zur Hölle ist in GlumaLucas und Rambos Schulen los? O.o


    Zitat von Bastet

    Das klingt ja stimmig, was du sagst, Paya, nur kann ich es mir nicht vorstellen ^^" Ich setze für mich persönlich Seele mit Psyche gleich, aber es ist nur natürlich, dass Menschen den Gedanken an ein weiteres Leben beruhigend finden.


    Jap, verstehe ich, dass du dir das nicht vorstellen kannst. Das hat man ständig, wenn man sich irgendetwas was mit dem Thema Gott zu tun hat überlegt. Und es kann ja auch wirklich niemand sagen, ob das so ist. Da ich aber gläubig bin, mach ich mir natürlich über so was Gedanken und kam irgendwann zu diesem Schluss.
    Seele und Psyche gleichsetzen ist so wissenschaftlich. Ich bin irgendwie eher der emotionale Typ, vielleicht steh ich deshalb so dahinter. Und weil man schon mal bewiesen hat, dass es die Seele gibt und die sogar ein Gewicht hat. Zumindest wäre das die, derzeit, einzige mögliche Erklärung wo plötzlich das Gewicht hin war. Aber viele sagen natürlich, dass sei Schwachsinn und könnte alles mögliche gewesen sein. Mag auch so sein, aber ich lasse mich erst davon überzeugen, dass es keine vom Körper und Geist mehr oder weniger unabhängige Seele gibt, wenn ich dafür einen Beweis habe. Genauso wie viele sich nicht davon überzeugen lassen werden, dass es eine in dieser Form gibt.
    Aber auch hier gilt, wie beim Glauben: Da beides nicht bewiesen ist/werden kann einfach an das glauben, mit dem man sich am Wohlsten fühlt. Mag platt klingen, aber ich glaube, so fährt man ganz gut. Wenn man das Gefühl hat, an eine Lüge zu glauben, bringt einen das auch nicht weiter.

    Zitat von Bastet

    Eine Frage an einen Gläubigen, das würde mich wirklich interessieren: Macht es denn einen Unterschied, ob man zu einer höheren Macht nun Allah, JHWH(?) oder einfach nur allgemeinbezeichnend Gott sagt?


    Schwierig. Wirklich. Also für den Gläubigen der nicht so der absolute Über-Christ ist, mal als Beispiel, ist das sicher vollkommen egal. Ich habe das irgendwo schon einmal gesagt, dass ich mir auch durchaus vorstellen kann, dass es mehrere Götter, sprich Zeus usw. gibt. Ich sehe es da allerdings nicht ganz so wie HIGUR4SHI1111, der darin einzelnen Aspekte eines Gottes sieht. Wobei diese Vorstellung echt interessant ist, kam mir so nie in den Sinn.
    Ich könnte mir eher vorstellen, dass es eben „zu Beginn“ so eine Art Obergott gab und wenn die Menschen ganz stark an andere glauben, können sich noch andere Götter entwickeln (voll Fantasy in meinem Kopf xD). Oder es gab immer mehrere. Ich kann euch jetzt ehrlich gesagt gar nicht sagen, warum ich so glaube. Denn wenn einer wirklich allmächtig ist, sind andere ja eigentlich überflüssig… Also wie gesagt, vielleicht ist HIGUR4SHI1111s Aussage sogar viel stimmiger, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es mehrere geben könnte.
    Die Frage nach der Aussprache kommt eben auf dem Menschen an. Man darf ja nun einmal, laut der Bibel, keinen Gott neben Gott haben und keine Götzen anbeten. Deshalb könnte es für einen wirklich streng christlichen Menschen schon ein Problem sein, Gott einen anderen Namen zu geben, z.B. den aus einer anderen Religion. Für alle anderen ist das glaube ich vollkommen egal.
    Achja, und den unaussprechlichen Namen JHWH darf man, soweit ich informiert bin, niemals laut aussprechen. Ist irgendwie wie bei Voldemord. Aber fragt mich nicht, warum xD

    Zitat von Rambo

    Da hast du mich nicht ganz verstanden, denn es gibt sehr wohl viele Leute die Christen sind, und mich und andere meiner Religion deswegen auslachen (Ok, nicht so schlimm, aber trotzdem geht es einem auf dem Wecker). Es war eben genau in diesen Worten, in der sie mich bombardiert haben. Eigentlich würde es mir am A**** vorbeigehen ... ^^ Und diese blöde Frage hat mir auch die Religionslehrerin gefragt, wieso wir Tiere verehren. Und ich so: WTF?! o.O Aber auch egal ;)


    Wie schon gesagt wurde: Das sind einfach Idioten. Die gibt es immer und überall. Gibt ja auch tatsächlich heutzutage immer noch Leute, die den anderen auslachen wegen irgendwelchen Hobbys, z.B. wenn er Pokémon spielt.

    Zitat von HIGUR4SHI1111

    Aber ich möchte darauf hinaus, dass sie die Leute nicht auslachen, weil sie Christen sind. ist ja nicht so, als wäre das bei uns Vorschrift. Ist genau so wie mit den Moslems, die gegen die jüdischen Menschen hetzen, davon steht auch nichts im Koran


    So sehe ich das auch. Das kann man dann nie verallgemeinern. Aber ich verstehe, dass dich das total nervt. Und den Spruch deiner Lehrerin finde ich echt dämlich. Jeder vernünftige Mensch sollte doch verstehen, dass man im Hinduismus keine Tiere anbetet, sondern Götter in deren Gestalt. Das ist ja wohl mal ein Unterschied.
    Und wie auch Bastet finde ich diese Religionen total interessant. Obwohl ich zugeben muss, mich nie tiefgehender damit beschäftigt zu haben. Nicht nur von der Grundidee her, sondern eben auch von den Gottheiten. Und ein Freund der Reinkarnation bin ich sowieso. Auch, wenn ich mir, wie bereits gesagt, durchaus auch das Paradies vorstellen könnte.

    Zitat von Bastet

    Das ist ganz ersichtlich von Menschenhand geschrieben.


    Ja, defintiv ist dem so. Deshalb sollte man das was in der Bibel steht auch nie einfach so hinnehmen. Mit der Bibel kann man, finde ich, nur gut argumentieren wenn man verdeutlichen will, warum wirklich sehr gläubige Menschen so oder so handeln.
    Es kann halt niemand sagen, was Gott als Gut oder Böse ansieht, ob er solche Unterschiede überhaupt macht, ob es ihn überhaupt gibt…Aber ich verlasse mich dann einfach darauf, dass ich schon denke, dass ich einen freien Willen, ein Gewissen und gesunden Menschenverstand habe und dies sind die Indizien für mich, dass es möglicherweise einfach vernünftiger ist „gut“ zu leben, als „böse“.
    Man soll die Bibel außerdem immer im heutigen Kontext betrachten (Gottes Wort muss ja allgemein gültig sein, und wie Bastet sagte spiegelt die heute aber alte Ansichten wider ;) ) und dementsprechend interpretieren.
    Wie gesagt ist es aber wohl kaum eine Frage (zumindest für mich), dass die Bibel nicht wirklich exakt Gottes Worte sind und wenn doch, haben die Menschen irgendwo was falsch verstanden und waren ziemlich dreist/mutig, als sie Stellen einfach so gestrichen/umgeschrieben haben. Nette Lektüre ist es trotzdem.

    Zitat von HIGUR4SHI1111

    Ich interpretiere das spontan so, dass Frauen die sich bedingungslos anderen Menschen unterwerfen "weniger Wert" waren, als andere, ist aber, wie gesagt eine spontane Reaktion darauf. Lilith (die erste Frau Adams) und Adam waren damals gleichberechtigt :)


    Sorry, aber wenn man das nach der (gestrichenen) Stelle aus der Bibel interpretieren würde, wäre genau das Gegenteil der Fall. Den Lilith wurde ja deshalb „verflucht“, weil sie sich Adam nicht unterwerfen wollte und sich stattdessen mit Samael (Samuel?) zusammen getan hat, von dessen Spucke ihre Asche verunreinigt war. Wenn ich es jetzt nicht ganz falsch im Kopf habe. Sie hat sich von Adam abgewandt, damit auch vom Menschen, damit auch von Gott und ist deshalb jetzt eine der Engel der Prostitution und dazu verflucht, Kinder zu fressen und Dämonen zu zeugen, jedes Mal wenn irgendwo auf der Welt ein Mann selbst Hand an sich legt.
    Man könnte das aber natürlich auch so auslegen, dass eine Frau nicht mit tausend Leuten gleichzeitig was anfangen soll :P
    Und Frauen sind deshalb so „schlecht“ in der Bibel, weil Eva offiziell der Grund für die Verbannung aus dem Paradies war. Denn sie ließ sich verführen und hat Adam noch mit reingezogen. Deshalb haben wir unsere Tage und leiden Schmerzen, wenn wir Kinder gebären. Zumindest nach dem, was in der Bibel steht.
    In manchen Auslegungen hat Eva sogar ein Kind mit der Schlange gezeugt, das dann Kain war. Der erste Mörder der Geschichte. Bis zu Maria haben die Frauen in der Bibel also wirklich keinen guten Stand.

    Zitat von Bastet

    Und sowieso und überhaupt, warum sollte ein Gott, der angeblich alles erschaffen hat, den Menschen als Krone der Schöpfung betrachten und die Erde ihm Untertan machen? Warum sollte die eine Schöpfung mehr wert sein als die Andere? Vor allem weiß keiner, absolut keiner, ob sich nicht auf einem anderen Planeten eine "weitere Schöpfung" befindet. Wirklich keiner, niemand hier kann sagen "Nein, wir sind die Einzigen im ganzen Universum". Klar, für unsere Moralvorstellung ist ein Mensch mehr wert als eine Maus. Ich hoffe, da stimmt mir jeder zu. Aber warum sollte es für einen Gott so sein?


    Schön, dass das mal noch jemand anspricht. Ich hatte irgendwann hier schon den Vergleich gebracht zwischen Mensch und Maus. Ich glaube auch, dass dies für Gott keinen wirklichen Unterschied macht. Ich glaube auch, dass es die Evolution gab und Gott möglicherweise nicht einmal einen wirklichen Plan hatte, sondern nur hie und da mal einen Schubs in irgendeine Richtung gegeben hat.
    Dementsprechend könnte er jedoch in Konflikt geraten, wenn ein Mensch gerade eine Maus zertritt. Absichtlich. Was tun? Er kann den Menschen kaum töten. Und ich glaube, dass ist einer (!) der Gründe, warum man nicht einfach sagen kann „Es gibt Gott nicht, er bewahrt nicht alle Menschen vor einem gewaltsamen Tot, verhindert keine Naturkatastrophen usw.). Das wäre ja auch echt problematisch, wenn sich ein allmächtiges Wesen ständig in unser Leben einmischen würde. Vor allen Dingen wenn man davon ausgeht, dass er sich dann auch in das Leben aller Mäuse, Kühe, Schweine, Hunde, Adler usw. einmischen müsste. Möglicherweise auch noch in das der Pflanzen, die bekanntlich auch Lebewesen sind.
    Und das mit der anderen „Schöpfung“ ist wirklich auch nicht von der Hand zu weisen.

    Zitat von Bastet

    Oder wisst ihr, wie faszinierend, schon vom Aufbau her, Viren sind?


    Viren sind absolut fantastisch. Aber: Eben keine Lebewesen. Bakterien hingegen schon und die sind absolut faszinierend. Alleine wie spezialisiert die teilweise sind, wo die überall leben können… Achja, das Leben an sich ist ein einziges, riesiges Wunder. Egal ob Gott, der Zufall oder sonst wer das geschaffen hat, der Typ ist ein Künstler^^

    Zitat von GlumaLucas

    Schon, wenn ich weiss dass in meiner Klasse nur Schläger sind , die sich im 1gegen1 nur dann trauen wenn sie 30 ihrer behinderten Freunde hinter sich stehen haben und sagen "Scheiss Deutscher, ich f*ck auf deine Religion, dein Gott ist scheisse" denke ich dass ich schon fast richtig liege ^^ -__-


    Ah, Gott, wie ich solche Idioten hasse. Aber hier kann man eigentlich das Selbe sagen, wie auch schon bei Rambo: Solche Idioten gibt es immer. Aber wenn es echt so viele sind, solltest du dir möglicherweise wirklich überlegen, dir entweder eine andere Schule zu suchen (hat ja schon Bastet vorgeschlagen) oder du ziehst irgendwie die Notbremse. Dabei bringt es vermutlich aber nix, wenn du alleine bist denen irgendwas an den Kopf zu werfen. Leider bringt es meist genauso wenig, einem lehrer Bescheid zu sagen -,- Achte einfach darauf, dass das nicht in Mobbing ausartet.
    Wenn du an Gott glaubst ist das absolut kein Grund, dich nieder zu machen. Also lass dir deinen Glauben nicht madig machen. Solange du dich damit wohl fühlst und es dir in deinem Leben hilft hat da niemand das Recht, dir da rein zu reden.

    Im Ernst, ich verstehe nicht wirklich, warum man Gott vertrauen soll, mir persönlich hat er noch nie geholfen, wsch. ist das für mich alles Zufall. Kann auch damit zusammenhängen, dass ich noch nie an den Weihnachtsmann geglaubt habe.


    Klar, kann alles Zufall sein. Ich glaube auch nicht, dass Gott irgendwie großartig eingreifen würde, wenn ich Mist baue oder mir irgendwann ins Ohr flüstern wird: "Hey, bieg da lieber links ab". Dennoch, vielleicht auch gerade weil das Leben so faszinierend und die Zufälle wie es entstanden ist so unglablich sind, glaube ich. Auch, weil ich mich damit wohl fühle. Wenn du dich damit wohl fühlst, nicht zu glauben, dann ist das doch vollkommen ok. Dann solltest du dich auch nicht firmen lassen. Wenn du nicht dahinter stehst. Dann stören dich schließlich nur die ganzen Vorbereitungen, die man da vorher durchgehen muss. Deine Sorge mit dem Dorf verstehe ich. Aber du bleibst ja nicht dein Leben lang dort.
    Und wenn du nicht glaubst, weder christlich noch katholisch sein willst, dann tritt doch später einfach aus der Kirche aus, oder schließe dich einem anderen Glauben an. Falls du einen anderen für dich entdecken solltest.

    [tabmenu][tab=x]Und hier kommt auch schon das nächste Kapitel. Auch wenn es noch nicht ganz eine Woche her ist seidem das letzte hochgeladen wurde, war ich doch schon wieder dem Schreibwahn verfallen.
    Vorab möchte ich aber noch Rambo danken. Danke für den Kommentar. Und keine Sorge, ich fand ihn schon ziemlich ausführlich. Und als Profi würde ich mich auch nicht unbedingt bezeichnen, ich schreibe nur womöglich schon etwas länger, als du selbst. Mhm, außerdem erinnert mich das gerade daran, dass ich dir auch noch einen Kommentar schulde. Aber zuerst bekommst du jetzt deinen Re-Kommi^^
    [tab=Re-Kommi]

    Du hast den Anfang sehr schön beschrieben (Wie auch derRest :D), wie Icio durch die Höhle entlang krabbelte und er das Volbeat traf. Auch sah man hier wieder seine etwas hochmütige, selbstsichere und unanständige/freche Art.


    Es freut mich, wenn die Beschreibungen ankommen. Dankeschön^^

    Und da ist mir auch aufgefallen, dass du gerne auch die Attacken-Namen nennen kannst, ich konnte den Feuerstrahl von Icio noch nicht so richtig einordnen. Und war es etwa schon normal, dass er so starke Attacken beherrschte (Falls die Attacke "Flammenwurf" war). Und die Attacke (?) vom Volbeat, war es etwa "Silberblick"? Wenn ja, wieso das?


    Ich muss sagen, ich nenne Attackennamen nicht unbedingt gern. Ein Feuerpokémon kann ja auch mal Feuer speien, ohne eine von Menschen klassifizierte Attacke zu nutzen. Zumindest in der Welt, wie ich sie mir vorstelle. Aber du hast schon Recht, das sollte ich vielleicht irgendwo im Startpost festhalten. Damit das nicht so undeutlich bleibt. Ein Flammenwurf war das übrigens noch nicht. Im Laufe der Geschichte, wenn so einer das erste Mal auftaucht, wird klar werden, dass ich einem solchen schon noch etwas mehr Kraft zuschreiben würde. Aber es gibt in dieser Geschichte auch nicht wirklich klar zuortbare Level und keinen klar definierten Weg, ein nächstes zu erreichen. Ahhh, mir fällt gerade erst auf, dass ich das alles im Startpost hätte schreiben müssen. Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, da hast du gut aufgepasst^^ Wäre mir sonst vermutlich auch nicht aufgefallen. Natürlich wächst auch in dieser Geschichte ein Pokémon mit den Erfahrungen, die es sammelt. Diese werden eben einfach nicht in Form von Punkten vergeben. Es ist eher, wie im realen Leben auch. Man muss z.B. viel üben, um irgendetwas zu erlernen und besser zu werden. So kann man es sich, denke ich, in der Welt von Icio eher vorstellen.
    Das Volbeat hat tatsächlich gar keine Attacke angewandt. Es hat ihn einfach nur angestarrt. :)

    Aber als das Terribark erschien, ist es denn etwa wirklich so gross wie ein Ignivor? Ich dachte, ein Terribark sei schon etwas grösser als ein Ignivor.


    Dachte ich auch O.o Aber laut Pokewiki & Co. sind beide etwas 1,1 Meter groß. Wobei mir gerade auffällt, dass das vermutlich an den Hörnern von Ignivor liegt. Ich werde da etwas genauer drauf eingehen. Auch hier danke für den Hinweis.

    Ich fand es aber sehr schön von dir, wie du mich um die Nase geführt hast. Ich meine, ich selber meinte, dass das Zittern der Pokemon, Icio gelten, doch war es wohl die Anführerin der Gilde. Das hast du bis zum ende sehr schön hervorgehoben. Kompliment! Das Ende hast du auch sehr gut gewählt, da es gerade Spannung aufgebaut hat und man unbedingt das nächste Kapitel lesen möchte. Deshalb freue ich mich auf dein nächstes Kapitel! :D


    Toll, wenn dir das Ende gefallen hat :) Ich hatte eigentlich Sorge, dass das etwas zu offensichtlich sein könnte. Aber wenn du, genau wie Icio selbst, drauf reingefallen bist habe ich das Ziel dieses Abschlusses ja erreicht. Ich hoffe, dass dir das nächste Kapitel auch gefallen wird.
    [tab=X²]Danke für die Verbesserungsvorschläge und natürlich auch all das Lob. Ich habe mich wirklich über den Kommentar gefreut. Die Sache mit den Attacken und Leveln werde ich so schnell wie möglich in den Startpost einfügen und auch wegen dem Größenunterschied werde ich noch einmal schauen, wie ich das besser beschreiben könnte.
    Ohne weitere Vorreden wünsche ich nun allen Lesern viel Spaß mit Kapitel 3.[/tabmenu]


    Kapitel 3
    Die Konkurrenz stellt sich vor




    „Erst kommt die Pflicht und dann das Recht zu leben.“


    -Untoten - "Die Mutter"


    Seltsamerweise beruhigte es die plötzlich erwachte Nervosität in Icios Eingeweiden in keiner Weise, dass das weibliche Pokémon in seinem Rücken nicht viel größer war, als das Terribark und somit auch die Hörner seiner selbst nicht allzu weit überragte. Etwas an ihr ließ sie viel hoch gewachsener erscheinen, als sie eigentlich war. Ihre Erscheinung schien seltsam Majestätisches und faszinierte Icio augenblicklich. Das mochte der Grund sein, warum er ihr keine seiner üblichen, verächtlichen Worte entgegen spie. Vielleicht hatte es auch etwas mit der Art zu tun, wie sie sich elegant auf die Hinterpfoten niederließ und scheinbar geistesabwesend über ihre, von gelbem Fell bedeckten, Vorderpfoten leckte. Der sichelförmige, lilafarbene Schweif lag brav an der Seite seiner Besitzerin, wie eine eingerollte Schlange die nur darauf wartete, in die Höhe schnellen und ihre Beute mit dem Tot bekannt machen zu können. Das violette Fell zog sich weiter über ihren gesamten Körper und ließ nur an der Unterseite ihres Bauches, ihrer Schnauze und der unteren Hälfte ihrer langen Beine Platz für ein wenig Gelb. Dieses schien seinen Kampf bei der Ausbildung der Fellfarben jedoch nicht so einfach aufgegeben zu haben, und schimmerte hie und da in dreieckähnlicher Form zwischen dem dominierenden Ton hervor. Die giftgrünen, strahlenden Augen, deren Blick Icio noch immer nicht direkt getroffen hatte, waren umgeben von kontrastreichen, pinkfarbenen Abschnitten, die den Eindruck erweckten, das Weibchen trüge eine Maske. Doch das Einzige an ihr, das offensichtlich keinen festen Teil ihres Körpers ausmachte, war ein breiter, goldglänzender Halsreif. Auf eine für Icio nicht erkennbare Art waren zwei separate, goldgelbe und lilafarbene, seidene Bänder an diesem angebracht. Nun lagen sie ruhig auf dem Boden, doch würde das Pokémon sich bewegen, sie würden sicher wehen wie Banner im Wind. Wellenförmig zog sich je ein Streifen der jeweils anderen Farbe über den glänzenden Stoff. Solche Accessoires trug ohne Zweifel nicht jedes dahergelaufene Pokémon und so musste Icio einsehen, dass er einer Fehleinschätzung unterlegen gewesen war. Nicht das leicht aus dem Konzept zu bringende Terribark, sondern dieses Kleoparda musste die Anführerin der Gilde sein.
    Unwillkürlich wich er einen halben Schritt zurück, hielt dann noch in der Bewegung inne und zwang sich dazu, wieder in seine ursprüngliche Position zu gehen. Das Kätzchen hatte ihn kurzzeitig erschreckt, weil sie sich so angepirscht hatte. Das war alles. Sie war kein Geist, wie es ihm seine versagenden Sinne zunächst hatten weis machen wollen. Nun, da er sie vor sich sah, drang der Duft des Kleoparda sanft in seine Nase, zugleich intensiv, geradezu berauschend. Sie roch erstaunlich nach Orangenbaumblüte, Sandelholz und Honig, leicht süßlich und dennoch betörend. Es war, als könne keine Form von Schmutz in irgendeiner Weise an ihr haften bleiben und ihre Schönheit schmälern. Die Katze erstrahlte inmitten dieser unspektakulären Räumlichkeiten wie ein Diamant auf einem Haufen schwarzer Kohle. Und das erste Mal in seinem Leben musste Icio wirklich grübeln, was er einem anderen Pokémon an dem Kopf werfen konnte. Dies machte ihn so wütend, dass der Zorn in Überraschung und Überraschung in Hilflosigkeit umschwang, bis es ihm unmöglich schien, überhaupt ein Wort zu formen.
    „Wann genau hast du meinen hübschen Calreu getroffen?“, fragte das Kleoparda, die Stille sanft durchbrechend.
    Einen Augenblick lang war sich Icio nicht sicher, ob er gemeint war, doch der Blick ihrer Augen ließ kaum Zweifel zu. Die grünen Tiefen waren stark und übten eine seltsame, bedrohliche Anziehungskraft aus, wie ein wild tobender Strudel auf hoher See. Nun war das Ignivor doch unbewusst einen kompletten Schritt zurückgewichen. Alles im Raum schwieg und die Stille lachte höhnisch in seine Ohren, amüsierte sich köstlich über seine Feigheit. Icio drehte den Kopf leicht zur Seite, um dem giftgrünen Blick zu entgehen und konnte so endlich wieder Worte finden, die er ausspie, bevor sie ihm wieder von der Zunge gleiten konnten.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest!“, kaum war dieser Satz gelungen, folgten die anderen wie von selbst, „Überhaupt, hat dir deine Mutter gar nichts beigebracht? Man sollte sein Gegenüber zunächst einmal begrüßen“
    Das Kleoparda verzog ihr Gesicht zu einer gespielt überraschten Fratze und erhob sich zügig. Sie machte einen Schritt auf Icio zu, zerstörte jeden Hauch von Distanz zwischen den beiden und ließ das Ignivor allein durch ihre Nähe erschaudern, so sehr er das Zittern auch zu unterdrücken suchte.
    „Du hast recht“, flüsterte sie, „Ich dachte, ich könne darüber hinwegsehen. Aber selbstverständlich ist Unhöflichkeit nichts, was man als gestandene Frau einfach so ignorieren sollte“
    Sie grinste so breit, dass ihre spitzen Fangzähne im Lichtschein der Fackeln glänzten. Eine Sekunde später waren diese Fänge Icio viel zu nah. Die Welt war aus den Fugen geraten und hatte sich ruckartig gedreht. Verwirrt erkannte er die Decke über sich und spürte den Boden an seinem Rücken. Eine Pfote ruhte so zärtlich auf seinem Bauch, dass er ihren Druck kaum bemerkte, rasiermesserscharfe Zähne ruhten über seiner schutzlosen Kehle. Es blieb keine Zeit, um zu erschrecken. Noch weniger, um Furcht zu empfinden.
    Das Kleoparda lächelte verschmitzt und flüsterte, ganz still in sein Ohr: „Du lachst über Ficzkos Halsband? Weißt du, wofür es dient? Es schützt die Kehle seines Trägers. Magst du auch eines haben?“
    So schnell, wie sie Icio umgeworfen hatte, so langsam richtete sie sich auf, ließ ab von dem immer noch perplexen Pokémon und schlenderte zu der regungslosen Gruppe von statuengleichen Beobachtern hinüber. Noch während sie elegant einen Fuß vor den anderen setzte rief sie in die Runde, dass Höflichkeit ein nicht zu unterschätzendes Gut sei. Zumindest wenn es darum ginge, jemandem gegenüber zu treten, der so viel stärker war, als man selbst.
    „Hat man sich das Recht der Unhöflichkeit erkämpft“, beendete sie mit lauter Stimme ihre Ansprache und nahm hinter dem Podest Platz, „so darf man sich ohne jeden Zweifel als einen der Mächtigen bezeichnen. Es ist mir egal, wenn ihr euer Recht einfordern wollt, bevor ihr es euch verdient habt. Nur bei mir solltet ihr das nicht versuchen.“
    Sie nickte zu Icio hinüber, dem es erst jetzt gelungen war, sich wieder aufzurichten. Scham und Wut standen ihm ins Gesicht geschrieben und versiegelten seinen Mund genauso, wie sie seinen Wunsch etwas zu erwidern entfachten. Da ihm seine Zunge jedoch ihren Dienst versagte, entschloss sich Icio das Geschehene zu ignorieren und stolzierte, den Kopf hoch erhoben, zu den anderen Pokémon. Er drängte eines von ihnen bei Seite und nahm dessen Platz ein, von wo aus er mit betont gelangweilter Mine zu dem Kleoparda empor sah und ihrer Rede lauschte. Das Terribark hatte sich inzwischen etwas weiter rechts vor dem Podest positioniert und beobachtete aufmerksam, ganz wie es sich für einen Wachhund gehörte, die fünf neuen Rekruten.
    „Ich bin die Meisterin dieser Gilde“, fuhr die Anführerin fort, „Ab jetzt arbeitet ihr für mich. Ihr wollt euer Leben auf Kosten anderer bereichern? Ein frommer Wunsch, den ich gerne unterstützen möchte. Doch lasst euch eines gesagt sein…“, sie hob die Stimme, um ihren Worten mehr Bedeutung zu verleihen, obwohl die bloße Art, wie sie sie betonte dazu ausgereicht hätte, „Umsonst sind meine Dienste nicht. Seid ihr nicht in der Lage, euren Tribut zu zahlen, seid ihr wertlos für mich. Begeht ihr Fehler, seid ihr es ebenso. Ich bin kein Freund wertloser Pokémon und das Leben selbst, ist es auch nicht. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine“
    Icio verstand nicht, aber es war ihm auch herzlich egal, auf was das Kätzchen hinaus wollte. Er wurde immer ungeduldiger. Schließlich war er nicht hergekommen, um sich das Gerede eines aufgeblasenen Schoßtigers anzuhören. Andererseits weckte das Kleoparda etwas in ihm, dass er nie wieder zu fühlen geglaubt hatte: Ein winziger Hauch von Ehrfurcht hatte sich in sein Herz geschlichen. Sie hatte ihn so schnell, so gnadenlos und zugleich so bedacht an den ihm von ihr zugedachten Platz verwiesen, dass er ihr eine gewisse Stärke einfach nicht absprechen konnte. Dennoch, früher oder später -, eher früher -, würde er auch sie überflügeln. Derzeit war er jedoch klug genug um einzusehen, dass er die Gilde nicht sofort würde übernehmen können. Wäre das Terribark der Anführer, wäre das selbstverständlich etwas anderes gewesen.
    Die Gildenmeisterin erhob sich seelenruhig und schwebte geradezu auf die noch immer offen stehende, eiserne Tür zu. Ohne sich umzuwenden sprach sie noch einen zwei letzte Sätze, bevor sie in dem Gang verschwand: „Wenn ihr Fragen habt, wendet euch an Ficzko. Habt ihr zu viele, verschwindet und wagt es nicht, mir Zeit eures Lebens auch nur zufällig ein weiteres Mal unter die Augen zu treten!“
    Noch einen Augenblick lang hingen ihre Worte schwer im Raum, dann kehrte Normalität ein. Die Volbeat begannen erneut mit ihrem niemals zu enden scheinenden Rundflug, die Anspannung löste sich sichtlich von den restlichen anwesenden Pokémon und das Terribark erhob die Stimme.
    „Ihr habt die Gildenmeisterin gehört. Ihr Name lautet übrigens Haralet. Den solltet ihr euch genauso gut einprägen wie jedes einzelne Wort, dass sie jemals an euch richten wird.“
    „Schleimer!“, rief Icio dem Redenden entgegen und erntete sogleich genervte Seitenblicke, „Ich wette, du kriechst ihr immer richtig schön tief in den…“
    Bevor er weitersprechen konnte, hatte das Terribark seine Stimme unnötig laut aufgedreht und unterbrach ihn scharf.
    „Nachdem wir vorhin leider unterbrochen wurden, werde ich noch einmal kurz von vorne anfangen“, protestierendes Raunen erfüllte den Raum, das der Hund mit einem Bellen erstickte, „Ganz kurz nur! Also noch einmal. Mein Name ist Ficzko und ich bin dafür zuständig, neue Rekruten, also euch, einzuweisen. Jeder von euch weiß, was es mit Rettungsteams und dunklen Teams auf sich hat und welchem von beiden ihr in Zukunft angehören wird. Ich gehe davon aus, dass auch unser etwas verspäteter Neuzugang sich darüber im Klaren ist.“
    „Komm zur Sache, Köter!“, brüllte Icio, inzwischen sichtlich gelangweilt.
    Ficzko zog missbilligend eine Augenbraue in die Höhe, fuhr dann jedoch ohne zu zögern fort. Scheinbar war er nicht gewillt, auf die Provokationen des Ignivor einzugehen.
    „Ihr werdet die Aufträge erfüllen, die draußen aushängen. Gerne könnt ihr auch solche annehmen, die ihr privat erhaltet. Dabei solltet ihr nicht zu auffällig vorgehen. Schlagt das Beste aus euren Missionen heraus, aber lenkt nicht das Misstrauen anderer Pokémon auf diese Gilde!“, er stampfte kurz auf und knurrte leise, allein bei dem Gedanken an einen Verrat, „Wenn ihr etwas stiehlt, jemanden überfallt oder mit Tricks Missionen abschließt, tut es so, dass ihr entweder nicht in Verdacht geratet, man euch nicht erkennt oder aber niemand euch zu dieser Gilde zurück verfolgen oder sie mit euch in Verbindung bringen kann. Ein Verstoß gegen diese Regel hat den sofortigen Ausschluss zur Folge!“
    „Bla, bla, bla.“
    Dieses Mal fand Icios halbherziger Zwischenruf überhaupt keine Beachtung. Stattdessen bat Ficzko die neuen Rekruten darum, sich vorzustellen. Das erste Pokémon, das sich daraufhin erhob, ähnelte einer Schildkröte auf zwei Beinen. Es wackelte leicht mit dem großen, pelzartigen, weißen Schweif und strich kurz mit seinen blauen Armen und Händen über seine fast dreieckigen, ebenfalls pelzigen, weißen Ohren, bevor es zu sprechen begann.
    „Ich heiße Chelser und bin der Anführer des Team Seelenlos“, er deutete auf zwei der insgesamt, Icio eingeschlossen, vier weiteren Rekruten, die sich auf seinen Wink hin erhoben, „Für alle die nicht wissen, welcher Art ich angehöre: Ich bin ein Schillok, ein Freund des Wassers und habe ein Problem mit Feuer.“
    Chelser warf dem Ignivor grinsend einen vielsagenden Blick zu. Icio erwiderte lächelnd und stieß demonstrativ ein paar Funken aus seinen Hörnern. Das könnte spaßiger werden, als er sich zu träumen gewagt hatte, wenn seine zukünftigen Opfer schon freiwillig die Konfrontation mit ihm suchten. Er beließ es zunächst dabei, wohl wissend wie sehr es das überhebliche Schillok fuchsen würde, dass er nicht aufgebracht auf die Andeutung reagieren würde. Stattdessen ließ er den Blick prüfend über den ersten Teamkameraden Chelsers schweifen, der inzwischen zu sprechen begann und in seiner Erscheinung stark an ein zu klein geratenes, sandfarbenes Nilpferd mit großer Schnauze und Stielaugen erinnerte, dessen Rücken mit braunen Flecken übersät war, als träge es einen Tarnfarbenanzug.
    „Ich bin Vex, ein Hippopotas.“
    Er war wohl nicht sonderlich gesprächig und gab das Wort sogleich an das letzte Mitglied des Teams Seelenlos weiter. Dieses blickte immer wieder mit funkelnden Augen Richtung Tür, als suche es dort nach etwas und erst als Vex es anstieß, öffnete es endlich den Mund.
    „Achso, ja…“, das Pokémon schüttelte kurz den kleinen, hellblauen Körper, wobei die verhältnismäßig großen Ohren schwankten, und ließ dann den roten Blick über die restlichen Anwesenden schweifen. Als es den Mund öffnete, wurde der große Nagezahn noch deutlicher erkennbar, als schon zuvor, „Mein Name ist Impina, ich bin ein Nidoran und auch wenn ich ein Weibchen bin, bin ich festes Bestandteil des Team Seelenlos und werde zusammen mit Chelser und Vex einmal in aller Welt berühmtberüchtigt sein!“
    Icio lachte lauthals auf.
    „Aber naaaatüüürlich, werdet ihr das! Bei dem Pokémon, dass euch auf euren Reisen als Snack verspeist und dem ihr quer im Magen liegen werdet!“, brachte er hervor und beobachtete zufrieden, wie besonders Impina augenblicklich die Fassung verlor.
    Chelser legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie von einem überstürzten Angriff abzuhalten.
    „Was glaubst du eigentlich, wer du bist, du vorlautes, kleines, kriechendes, Insekt?“, keifte sie ihm entgegen.
    Die Worte perlten an Icios Stolz ab, als sei dieser aus glattem Stahl.
    Grinsend machte er ein paar Schritte nach vorne, hob den Kopf und sagte mit lauter Stimme, während kleine Feuersäulen aus seinen Hörnern schossen: „Ich bin Icio, das Ignivor. Und in nicht allzu ferner Zukunft werde ich eines der gefürchtetsten Pokémon dieser Welt sein. Bis dahin tut ihr gut daran, euch meinen Namen zu merken. Anders als andere Schwächlinge, habe ich keine Kameraden nötig!“, er ließ die Flammen erlischen, sichtlich stolz wegen der eindrucksvollen Show, die er abgeliefert hatte und zuckte beiläufig mit den Schultern, „Ich bin eine Ein-Mann-Armee.“
    „Gar nichts bist du, du vorlaute Made!“, brüllte Impina, noch immer aufgebracht.
    Chelser war inzwischen einen Schritt näher auf Icio zugegangen.
    „Glaubst du tatsächlich an den Quatsch, den du da redest?“ fragte er, leise lachend.
    Icios Grinsen wurde noch breiter. Kampfeslustig pulsierte das Herz in seiner Brust.
    „Willst du mich auf die Probe stellen?“
    Auch das Schillok schien einem Kampf nicht abgeneigt, schlug die Fäuste geräuschvoll gegeneinander und rieb mit den leicht hervorragenden, spitzen Eckzähnen unruhig über seine Unterlippe. Beide jungen Pokémon machten einen weiteren Schritt auf den jeweils anderen zu und starrten sich eine scheinbare Ewigkeit lang starr in die Augen. Das unsichtbare Duell zwischen den beiden war nur eine Aufwärmübung für die bevorstehende Schlacht und Icio war sich sicher, dass keiner von ihnen als erstes den Blick abwenden würde. Ein unerwartetes Bellen unterbrach den Schlagabtausch der beiden Heißblütigen jedoch, noch bevor er wirklich begonnen hatte.
    „Darf ich euch daran erinnern, dass wir noch nicht fertig sind?“
    Die Frage Ficzkos war rhetorisch. Er schob den letzten verbliebenen Rekruten einen Stück nach vorne. Icio hatte das unscheinbare Pokémon schon beinahe vergessen. Seit er es, noch während der Rede Haralets, an die Seite gedrängt hatte, hatte es sich in keiner Weise bemerkbar gemacht. Dabei schien es von der Natur durchaus gut ausgestattet worden zu sein, um sich Respekt verschaffen zu können. Obwohl es durch seinen sehr flachen Körperbau nah an den Boden gefesselt war, ließen die zwei großen, segmentierten Klauen die unterhalb seines großen Kopfes wuchsen es durchaus nicht hilflos erscheinen. Ein etwas zu klein geratener, grauer Panzer bedeckte nicht gänzlich den grünlich schimmernden Körper. Seitlich seines Gesichts verfügte das Pokémon über zwei an Stielen angebrachten, große, runde Augen, mit denen es wohl seine Umgebung wahrnahm, obwohl es Icio zunächst so erschienen war, als erlaubten die roten Flecken auf seinem schwarz gefärbten Stirn ihm die Sicht auf die Welt. Acht flexibel erscheinende, weiße Anhängsel mit roten Spitzen, je vier an einer Seite seines Körpers, blieben dem Ignivor ein Rätsel. Er konnte sich nicht vorstellen, wofür diese gut sein könnten. Auch auf den sehr kurzen Schweif, an dem sich zusätzlich zwei, spitze, graue Auswüchse befanden, hätte das andere Pokémon seiner Meinung nach verzichten können. Noch immer hatte es sich nicht überwinden können, zu sprechen. Fragend blickten Team Seelenlos und Ficzko den verbleibenden Rekruten an, doch erst als Icio genervt mit der Zunge schnalzte, erwachte er aus seiner Starre.
    „Ich heiße Mafir“, sprach er leise, versuchte sogleich jedoch, seine Stimme ein wenig anzuheben, „Ein Anorith. Ich habe noch kein Team und ich glaube“, ein kurzer, schüchterner Blick traf Icio, „alleine bin ich möglicherweise nicht ganz so stark. Ich bin hier, um zu trainieren“, plötzlich erwachte ein Feuer in seinen Augen, das man in ihm möglicherweise zuvor abgesprochen hätte, „Trainieren, ohne mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Training, um wirklich mächtiger zu werden. Deshalb bin ich hier.“
    Ficzko nickte Mafir anerkennend zu.
    „Mach dir mal keine Sorgen darum, dass du alleine auf Missionen gehen musst“, der Terrier blickte von dem Anorith hinüber zu Icio, „Zu Beginn ist dies zu gefährlich und neuen Rekruten nicht erlaubt. Du und Icio, ihr werdet ein Team...“
    Er hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gebracht, da schlug ein Feuerball von eher geringem Durchmesser vor Mafir in dem Boden ein.
    „Das sollte noch einmal überdacht werden!“
    Langsam verblassender Rauch stieg aus Icios Hörnern.

    Aber was mache ich dann dort? Existiere ich einfach ewig mit der geliebten Person? So ein Leben kann ich mir nicht vorstellen, wenn ich nichts zu tun hätte - und das für die gesamte Ewigkeit und wie soll ich dort leben, wenn ich doch keinen Körper mehr habe, sprich wie soll ich weiterleben, wenn mein Gehirn tot ist? Kein Gehirn = keine Psyche; keine Psyche = kein Geist; kein Geist = keine Seele. Zumindest für meine Begriffe.
    Und wer sagt, dass das, was ich mir wünsche, nicht nach einer halben Ewigkeit langweilig wird?


    Vorstellen kann man sich sowieso nix, wenn man sich etwas intensiver mit dem Thema Gott beschäftigt. Ich bin auch sehr zwiegespalten, was das Paradies angeht. Naja, aber sehe es mal so: Dein Körper, dein Gehirn mag vielleicht nicht mehr existieren, deine Seele jedoch sehr wohl. Klar, wenn es keinen Gott gibt, gibt es vermutlich auch keine Seele, die ungebunden an den Körper existieren kann.
    Aber lassen wir uns auf ein Gedankenexperiment ein:
    Diese Seele könnte im Paradies sozusagen beides, Geist und Körper, gleichzeitig ersetzen. In einem Paradies wäre man entweder wie ein gut versorgtes Tier, das einfach zufrieden ist mit seinem Leben (was sich jedoch ein wenig mit der Vorstellung des freien Willens beissen würde) oder du hast soetwas wie Higurashi sagte, eine Art eigene Sphäre in der deine Wünsche in Erfüllung gehen. Du sagst, das könnte langweilig werden. Das mag sein. Zumindest auf den ersten Blick. Denke mal weiter. Was ist das Leben wenn nicht ein ewiges Streben nach Glück. Man hat das eine Ziel erreicht und sucht sich das Nächste. Im Paradies wäre es demnach nicht anders, nur dass du beim Erreichen deiner Ziele vermutlich keine Rückschläge erleiden müsstest bzw. zumindest von schlimmen Folgen geschützt wärest. Auch das wird langweilig? Ja, wenn man es bloß auf menschlicher Ebene betrachtet, denn irgendwann hat man alles erreicht, was auf der Erde möglich gewesen wäre. Aber denken wir noch weiter. Wird dir die Fantasiewelt deiner Gedanken jemals langweilig? Hat diese ein Ende bzw. kannst du dir in irgendeiner Art vorstellen, dass sie ein Ende haben könnte? Sobald du dir z.B. eine Geschichte ausdenkst, entstehen dazu doch direkt wieder neue Ideen. Im Paradies könntest du möglicherweise all dies sein: Du willst ein Wolf sein? Du bist ein Wolf. Es wird dir langweilig? Du wirst ein Vogel. Das wird dir langweilig? Du wirst ein Charakter einer dir selbst geschaffenen Welt.
    Ich stelle mir das Paradies demnach als persönliche, real gewordene, Gedankenwelt eines jeden vor. Allerdings verstehe ich nur zu gut, wenn man ein solches Leben nach dem Tod nicht glauben kann. Wer weiß, vielleicht gibt es ja tatsächlich auch soetwas wie Reinkarnation. Die unsterbliche Seele sucht sich einen neuen Körper. Vielleicht gibt es auch wirklich nur das große, ewige Nichts. Ich fürchte mich davor, weil ich eben an die Existenz einer Seele glaube, die den Geist ersetzen kann. Warum fürchtet man sich vor dem Nichts? Man fürchtet sich nicht vor dem Nichts das einem im Schlaf erwartet, oder nicht? Eher fürchtet man die bösen Träume. Vielleicht ist es im Tod das selbe. Was für eine furchtbare Vorstellung, vielleicht in ewig währenden Alpträumen gefangen zu sein. Da hoffe ich eher auf einen "guten" Traum in Form des Paradieses.
    Mir geht es gut damit. Deshalb halte ich daran fest. Ich kann in diese Richtung nichts beweisen, aber die Vorstellung beruhigt mich.

    Wenn es sie wirklich geben würde,
    wäre es mir eigentlich (PRINZIPIELL!!!!!!) egal,
    in welcher der beiden ich verwesen würde ( ),
    weil es sie eh nicht gibt (meiner Meinung nach).


    Wenn es sie wirklich gäbe, könnte es dir gar nicht egal sein. Denn es ist dir ja auch sicher nicht egal, ob du in deinem jetzigen Leben glücklich bist oder jede Sekunde schrecklichen Schmerz verspürst. Da würdest du dir wohl eher ein schmerzfreies, glückliches Leben wünschen.
    Aber natürlich gibt es keinerlei Beweise über die Existenz von Himmel, Hölle oder Gott selbst und wenn du nicht daran glaubst ist das vollkommen ok.

    [tabmenu][tab=Huhu]Hallo zusammen. :)
    Dieses Mal bin ich nicht ganz so spät dran und habe mir auch die Zeit genommen, zu jeder Abgabe einen kurzen Kommentar zu schreiben.
    Die Thematik gefällt mir sehr gut, weshalb ich mich schon im Voraus auf die Werke der Teilnehmer gefreut habe. Ich gebe zu, ich hätte mit mehr Geschichten gerechnet. Aber auch so wurde ich wirklich gut unterhalten.
    Kommen wir also ohne weitere Vorreden zu meinem Vote.[tab=Abgaben][subtab=Nahendes Unheil]Die Absol-Thematik ist etwas, was sobald es um das Thema Pokémon geht natürlich immer wieder aufgegriffen wird. Warum auch nicht? Rund um das Naturkatastrophen erspürende Pokémon lassen sich sehr viele, zumeist traurige Geschichten spinnen. So findet man auch in dieser nicht gerade eine glückliche Atmosphäre.
    Der Anfang ist sehr vielversprechend. Die Darstellung Absols ist, meiner Meinung nach, einfach wunderbar gelungen. Das Pokémon erscheint ein wenig unheimlich, dank tiefschwarzer Augen und der Klinge auf seinem Kopf. Doch schnell wird klar, dass der Schein trügt, sobald sein Innenleben in den Fokus rückt. Absol stellt sich als verschmäht und einsam heraus, weshalb es eine gesunde Abneigung gegen den Menschen entwickelt zu haben scheint. Dem/Der Autor/in gelingt es, sowohl Gefühle als auch die Umgebung bildlich darzustellen. Dabei wird zwar nicht zu sehr ins Detail gegangen, dass ist bei der geringen Wortobergrenze aber auch kaum möglich, weshalb hier ein guter Mittelweg gefunden wurde.
    Schreibtechnisch liest sich dieses Werk meist flüssig. Allerdings haben sich doch immer mal wieder Wortwiederholungen eingeschlichen. Vor allen Dingen das Wort "Mensch" fällt dabei immer wieder, auch in kurzen Abständen, was auf Dauer einfach nicht mehr ganz so schön klang.
    Außerdem verstehe ich nicht so ganz, warum Absol immer noch versucht, die Menschen zu warnen, wenn es inzwischen doch scheinbar sogar Genugtuung empfindet, wenn sie nicht auf die Warnung reagieren und einer Katastrophe zum Opfer fallen. Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, ob ich diese Ungewissheit als Positiv oder Negativ einordnen soll. Denn vermutlich liegt es daran, dass Absol trotz allem natürlich ein gutherziges, wenn auch zutiefst verletztes, Pokémon ist. Dies wird auch beim Anblick des kleinen Mädchens verdeutlicht. Aber einen Ticken zu oft wird erwähnt, wie hämisch das Pokémon über die Torheit der Menschen ist. An sich ist die Idee dieses Kontrastes für mich, denke ich, eher etwas Gutes.
    Ich finde es toll, dass hier eine klare Linie zwischen Pokémon und Menschen gezogen wird. Für Absol erscheinen die Zweibeiner fremdartig und das wird durch die Beschreibungen auch deutlich.
    Das Ende wartet noch einmal mit einem gelungen Fazit auf und hat mir wirklich sehr gefallen.
    An sich finde ich die ganze Geschichte ziemlich gelungen. Allerdings kommt mir der Mensch ein wenig zu häufig vor. Das liegt nicht einmal an den Gedanken Absols, sondern eher an ihrer Begegnung mit diesen, nach der das kleine Mädchen ja sogar noch eine Art Schlüsselrolle im Hinblick auf des Pokémons Gedankenwelt einnimmt. Vielleicht war das etwas zu viel des Guten für einen Wettbewerb mit dieser Aufgabenstellung.
    [subtab=A new adventure]Eigentlich bin ich kein Freund von Titeln, die englisch sind wenn dies keinen besonderen Vorzug gegenüber dem deutschen hat. Aber in diesem Fall hat das, denke ich, eine Bedeutung. Schließlich wird auch nicht von "Gesetz und Ordnung", sondern von "Law and Order" gesprochen. Möglicherweise soll das ein Hinweis darauf sein, dass die Hauptsprache in dem Ort, wo das Mogelbaum lebt, die englische sein könnte. Wobei sich dies ein wenig mit der Tatsache beisst, dass der junge Trainer Deutsch spricht. Von weit her kann er jedoch auch nicht kommen, da er noch nicht lange auf seiner Reise zu sein scheint.
    Nun gut, aber der Titel ist ja nicht das Wichtigste an einer Geschichte. Schon interessanter sind da die Charaktere. Sicher ist dabei vor allen Dingen Mogelbaum toll dargestellt. Er benimmt sich einfach genauso, wie man es von einem Mogelbaum erwarten würde. Zumindest von einem solchen, wie man es aus der goldenen und silbernen Edition kennt. Dabei wird auch deutlich, warum es den Leuten gerne Streiche spielt und wie es ihm gelingt, selbst starke Trainer aufs Glatteis zu führen. Kleine Geschichten aus dem Alltag des Pokémon, wie z.B. der Förster und sein Lombrero Order, lassen diese Abgabe noch lebendiger erscheinen. Der Schreibstil ist solide. Beschreibungen sind zwar nicht immer wirklich ausschweifend, aber soweit bleibt doch alles gut vorstellbar. Ein paar Wortwiederholungen haben sich auch hier eingeschlichen und in der Mitte wird für meinen Geschmack etwas zu oft auf drei Punkte (…) zurückgegriffen. Dennoch liest sich im Großen und Ganzen die Geschichte flüssig.
    Der Kampf zwischen Bisasam und Mogelbaum stellt einen ungewöhnlichen Kontrast dar. Plötzlich kommt es zur Gewalt, während die Handlung zuvor eher kindlich erschien. Der Schlagabtausch eskaliert, ohne dass Mogelbaum dies gewollt hätte. Dass er im Nachhinein seinen Fehler einsieht, nicht rechtzeitig aus dem Weg gegangen zu sein, macht ihn als Charakter sympathischer. Aber vielleicht ist dieser Kontrast doch etwas zu scharf. Denn leider kann, vermutlich auch wegen der Wortobergrenze, nicht genug auf die Trauer des Bisasam eingegangen werden. Gerade, dass nicht einmal erwähnt wird, ob es letztendlich nicht zunächst wütend auf Mogelbaum war, macht die Freundschaft der beiden etwas unglaubwürdig.
    Allerdings finde ich, dass das Ende die Geschichte gut abrundet. Das "schwächliche" Bisasam ist inzwischen ein starkes Bisaknosp und Mogelbaum sein Freund. Zusammen warten sie jedoch nicht auf den Trainer, der sie möglicherweise mit auf Reisen nehmen könnte (dieser Wunsch wurde ja zuvor von Mogelbaum geäußert), sondern auf denjenigen, an dem sie Rache nehmen wollen. Irgendwie hinterlässt das einen bitteren Beigeschmack, da (auch wegen der zeitweise etwas brutalen Handlung) nicht ganz sicher ist, ob es bei einem harmlosen Streich bleiben wird. Dies ist sicher aber durchaus gewollt.
    An sich halte ich dies für eine solide Abgabe. Auch hier nimmt der Trainer allerdings eine fast schon etwas zu wichtige Rolle ein. Da er jedoch während des Kampfes sogar zwischendurch noch weggeht, empfinde ich dies in diesem Fall nicht ganz so gravierend, wie noch bei "Nahendes Unheil".
    [subtab=Route 1]Mutig, mutig, diese Abgabe. Sehr tiefgehend, sehr grausam, ziemlich deprimierend. Und, meine Güte, ich liebe es. Diese eiskalte Erzählweise des Rattfratz passt wunderbar zu der ganzen Handlung. Die Pokémonwelt wird hier aus einer vollkommen anderen Sichtweise betrachtet. Es existiert in den Augen des wilden Rattfratz keine Freundschaft zwischen Menschen und Pokémon. Möglicherweise gibt es sie tatsächlich nicht. Dies muss wohl der Leser selbst entscheiden.
    Der/Die Autor/in bedient sich hier etwas, dass man gerne außer Acht lässt, wenn man über die Pokémonwelt nachdenkt: Einerseits werden die Pokémon immer wieder als deutlich intelligenter und emotionaler als die Tiere unserer Welt dargestellt, andererseits wird selten auf ihre Ängste vor Gefangenschaft und auch gerade vor Verlust der ihnen bekannten eingegangen. Das wird in diesem Fall zur Genüge getan. Der ewige Kampf gegen die Menschen hat das Rattfratz abstumpfen und depressiv werden lassen. Warum hat es seine Familie vergessen? Möglicherweise aus psychischen Gründen, Verdrängen der Vergangenheit. Irgendwann hörte es dann wohl gänzlich auf, sich auf andere Pokémon einzulassen. Denn es weiß, dass es diese früher oder später so oder so an den Menschen verliert.
    Jeder Leser, der einmal die Editionen gespielt hat, wird sich möglicherweise in den Menschen wiedererkennen. Ein fieser Spiegel, der einem da vorgehalten wird. Denn wie oft fängt man ein Pokémon, nur um den Pokédex zu füllen, während es für immer in der Box liegen bleibt? Wie viele fängt man nur zu Paarungszwecken? Und der Rest? Der ist wohl für das Kämpfen zuständig. Natürlich, für das Spiel kann es auch gar keine anderen Möglichkeiten geben. Aber lässt man sich auf dieses Gedankenexperiment eines real existierenden Rattfratz in einer realen Pokémonwelt ein, sind die Vorstellungen des Wilden durchaus nachvollziehbar.
    Es ist vielleicht ein wenig zu eindimensional betrachtet. Aber wie sollte ein Rattfratz das anders sehen? Möglicherweise ist es auch zu kalt, gerade wenn sich das Pokémon an seine Geliebten zurückerinnert und kaum etwas spürt. Aber genau dies zeigt eben, wie abgestumpft es bereits ist. Auch die Tatsache, dass es keinerlei Wut gegen die Menschen selbst zu empfinden scheint, verstärkt dieses Gefühl. Man könnte dem Text vorhalten, dass er zu wenig Handlung enthält. Aber da es sich mehr oder weniger gänzlich um den inneren Monolog der Ratte handelt, finde ich das so wie es ist vollkommen in Ordnung.
    Das Ende ist kalt und hoffnungslos. Genauso wie der Rest des Textes.
    Das Einzige, was ich etwas unglücklich fand und was mir direkt auffiel, war die "Nekrophilie der Vergangenheit". Wie man es dreht und wendet, meiner Meinung nach passt das nicht so wirklich. Denn das Rattfratz hat ja keine guten Erinnerungen an die Vergangenheit. Die Überlegung, dass seine jetzt kaum mehr vorhandenen Emotionen also die "Vergewaltigung" einer toten Vergangenheit, die vielleicht einmal anders, glücklicher, war, darstellen könnte, passt nicht. Zu sagen, dass die Emotionen sich auf die Vergangenheit stürzen funktioniert im Umkehrschluss jedoch auch nicht, da scheinbar so gut wie gar keine Erinnerungen da sind. Aber ich bin mir sicher, dass der/die Autor/in sich dabei etwas gedacht hat, dass mir vermutlich gleich einfällt… Außerdem ist das eine Kleinigkeit, die mir jedoch direkt auffiel.
    Alles in allem trifft diese Abgabe genau meinen Geschmack. Allerdings mag diese kalte, grausame Betrachtungsweise der Pokémonwelt nicht jedem so gut zusagen.
    [subtab=Der Zukunft sanftes Flötenspiel]Verrückt. Das könnte ja glatt die Fortsetzung von "Route 1" sein. Allerdings in einer sehr viel sanfteren Betrachtungsweise.
    Das frisch gefangene Lorblatt hat scheinbar überhaupt keine Lust darauf, ihrer Freiheit beraubt worden zu sein. Dass sie dann auch noch ausgerechnet mit dem Pokémon in eine Pension gesteckt wurde, das zuvor scheinbar daran beteiligt war, sie zu fangen, macht es auch nicht besser.
    Die Flucht kommt möglicherweise etwas zu schnell, auch wenn ich mich schon manches Mal gefragt habe, warum die Pensionen lediglich über einen Zaun verfügen. Dieser kann Lorblatt nicht stoppen und ehe sie sich versieht ist sie in einem Wald gelandet, der sich schnell als Steineichenwald herausstellt. Dabei verfällt sie meiner Meinung nach ein wenig zu schnell in einen freudigen Lauf. Kurz zuvor hatte sie doch noch darüber nachgedacht, dass sie Roserade möglicherweise noch nicht gänzlich abgeschüttelt habe.
    Auch ihre Traumszene ist ein wenig zu knapp abgehandelt. Die Beschreibung der Auswirkungen der Grasflöte ist recht gut gelungen. Aber zu wenige Beschreibungen richten sich an Celebi, zu wenige auf das Endivie, das in seinem Aussehen gar nicht beschrieben wird. Auch die in Lorblatt aufkeimende Liebe bleibt etwas unglaubwürdig. Genauso wie das Ende, dass etwas plötzlich erscheint. Hat das Pokémon jetzt tatsächlich alle Furcht verloren und sich so schnell mit seiner neuen Situation abgefunden? Empfindet es Roserade jetzt tatsächlich nicht mehr als bedrohlich? Andererseits wurde ja zuvor schon angedeutet, dass sie eine Schwäche für dessen Hände bzw. Blumen hatte.
    Dennoch, das diese beiden wichtigen Stellen so knapp abgehandelt werden ist irgendwie schade. Obwohl mir die Idee gefällt und das Ende auch ein wenig das Herz erwärmt. Gleichzeitig hinterlässt es einen fahlen Beigeschmack, da immer das Gefühl zurückbleibt, Lorblatt wäre tatsächlich nur zu Paarungszwecken gefangen worden.
    [subtab=Die Krähe]Ich habe eigentlich schon drauf gewartet: Die erste Abgabe, die offensichtlich in der Welt von Mystery Dungeon spielt. Da ich ein großer Fan dieses Franchise bin, gefällt mir das grundsätzlich schon einmal. Toll finde ich es auch, dass die Auswahl des Protagonisten relativ ungewöhnlich ist. Kramshef und Banette sind meist eher die Bösen. In diesem Fall ist das nicht so. Gut so! Und für Kramshef gibt es noch einmal zusätzliche Sympathiepunkte von mir, da ich das Pokémon einfach klasse finde.
    Auch die typische Mystery Dungeon Atmosphäre wurde toll eingefangen. Da sind die Knuddeluff-Gilde und all ihre Mitglieder. Besonders Bidiza präsentiert sich so, wie aus den Spielen gewohnt. So fühlt man sich gleich heimisch innerhalb der Story. Auch wenn sich manch einer vielleicht einen etwas sinnvolleren Grund für die Abwesenheit Knuddeluffs und Plaudageis gewünscht hätte, so passt dies doch so gut zu dem Franchise und zu Knuddeluff selbst. Irgendwie werde ich ja das Gefühl nicht los, dass diese Geschichte eine geplante Fortsetzung besitzt.
    Aber vielleicht ist das auch ihre größte Schwäche. Denn obwohl die Beschreibungen sehr schön sind und eine Handlung auch vorhanden, wirkt die Geschichte irgendwie aus dem Kontext gerissen. Ich hatte immer das Gefühl, nicht wirklich so viel mit ihr anfangen zu können, wie es vielleicht wäre, wenn ich die Charaktere schon kennen würde. Z.B. Banette wird überhaupt nicht dargestellt, obwohl es definitiv wichtig für das Team an sich ist. Auch Kramshefs Gefühle bleiben manchmal ein wenig auf der Strecke oder werden nur oberflächlich behandelt.
    Der Kampf zwischen Kyogre und Frosdedje (?) ist nett beschrieben und erzeugt die nötige Spannung, an der es zu Beginn ein wenig mangelte. Gleichzeitig ist der Übergang dorthin jedoch etwas schwammig und plötzlich, woran die Wortobergrenze sicher nicht ganz unschuldig ist. Obwohl der Kampf Fragen offen lässt, macht er vor allen Dingen neugierig. Warum erzeugt Kyogre den Sturm und warum ist es nicht Groudon, der gegen es kämpft. Was hat es mit dem geheimnisvollen Geheimteil auf sich?
    Als Einstieg in eine FF bzw. ein Kapitel aus dieser wäre diese Kurzgeschichte wirklich gut. Auch, da gerade Umgebungsbeschreibungen und Schreibstil zu überzeugen wissen. Leider wirkt alles etwas aus dem Kontext gerissen. Dennoch wurde ich mit dieser Geschichte gut unterhalten.
    [subtab=Der Traum vom Fliegen]Oh, die Geschichte ist niedlich. Es ist auch eine gute Idee sozusagen eine Legende zu entwickeln, wie es dazu kam, dass alle Kindwurm sich von Klippen stürzen, in der Hoffnung, das Fliegen zu erlernen. Dabei erinnert mich dieses Werk vom Stil her sehr an eine süße Gute-Nacht-Geschichte für Kinder.
    Man kann wirklich mit dem tapferen, kleinen Kindwurm mitfühlen, das seinen Traum einfach nicht aufgeben will. Es ist schon etwas gemein, dass gerade sein Vater ihm solche Flausen in den Kopf setzt. Aber vermutlich hat er wirklich nicht damit gerechnet, dass sein Sohn ihm Glauben schenken könnte. Die Reise des Protagonisten ist recht gut in Szene gesetzt. Gerade die Begegnung mit Staraptor und der Bestieg des Berges, aber auch der Flug mit Boreos Hilfe sind interessante Stationen. Das Auftauchen des legendären Pokémon ist überraschend und erklärt zugleich, warum Kindwurm zu Beginn scheinbar nicht merkte, dass es längst nicht mehr fiel. Dennoch dachte ich zunächst, Kramshef hätte es gerettet. Das ist übrigens noch ein Aspekt, den ich an der Geschichte mag: Das keine Person wirklich bösartig ist. Selbst die Krähe wollte dem armen Kindwurm eigentlich nur etwas Angst einjagen. Das es dennoch springt unterstreicht ein weiteres Mal, wie sehr es für seinen Traum kämpft.
    Die Abgabe liest sich ganz gut, auch wenn immer mal wieder ein paar Wortwiederholungen das Gesamtbild trügen. Mir fehlen leider insbesondere die Details. Die Gefühle werden nicht immer wirklich deutlich und manchmal war es auch schwer, sich die Umgebung vorzustellen. Außerdem wurden manche Stationen der Reise sehr schnell abgehakt und auf, meiner Meinung nach, weniger wichtige Dinge wie z.B. das Übernachten auf dem Berg zu viele Worte verschwendet. So hätte man z.B. noch ausbauen können, warum Staraptor dem Kindwurm hilft. Oder vor allen Dingen, wie sich der Flug anfühlt, wie es von dort oben aussieht.
    Doch auch wenn es an solchen Details mangelt, ist dies einfach eine wirklich süße Geschichte, die Spaß macht.
    [subtab=From the Forest]Ein weiterer englischer Titel der in diesem Fall, meiner Meinung nach, nicht unbedingt nötig gewesen war. Aber so was nennt sich künstlerische Freiheit. Diese kann man wohl auf den ganzen Text anwenden, denn so harmlos dieser anfängt, so schnell artet die Handlung aus. Im Endeffekt erinnert es mich ziemlich an Creepy Pasta, ist vermutlich auch so eine. Ich hoffe gerade, dass kein Leser das liest, dem das vielleicht zu heftig sein könnte.^^'' Aber gut, so schlimm ist es ja nicht. Eher überraschend.
    Der Überraschungseffekt ist auch die große Stärke dieser Geschichte. Während zu Beginn eine typisch, niedliche, kindliche Handlung erzählt wird, kommt diese Eskalation weitgehend überraschend (bis auf den kurzen Hinweis zu Beginn) und markiert so auch einen interessanten Stilwechsel. Das halte ich für wirklich gelungen. Die Ich-Perspektive verstärkt den Horror noch. Auch, dass so ein untypisches Pokémon wie Pikachu, in solch entstellter Art und Weise, als mordlustiges Monster dargestellt wird und gerade in einer Gruppe von unschuldigen Kindern wütet trägt dazu bei, dass diese Abgabe wirklich etwas Grauenerregendes erhält.
    Grundsätzlich bin ich auch wirklich ein Fan von Creepy Pasta, aber hier fehlt mir der etwas schleichende Horror. Es wird eher auf plumpen Splatter als auf subtilen Horror gesetzt. Letzteres hätte mir persönlich etwas besser gefallen, aber dies ist selbstverständlich nur meine persönliche Meinung.
    Leider ist die Abgabe schreibtechnisch im Vergleich nicht so stark, wie die anderer Teilnehmer. Ziemlich viele Wiederholungen und hie und da auch mal ein Flüchtigkeitsfehler finden sich. Gerade die Umgebungsbeschreibungen kommen ziemlich kurz und viele Reaktionen sind etwas unglaubwürdig oder es wird einfach nicht genügend auf sie eingegangen. Man kann nicht wirklich mit dem Horror des lyrischen Ichs mitfühlen, da dieser kaum benannt wird. Da wird mal eben kurz erwähnt, dass der beste Freund gerade zerfleischt wird und das wars. Obwohl ich weiß, dass es sehr schwer ist, gerade maßloses Entsetzen in Worte zu fassen, hätte ich mir hier doch etwas mehr Gefühl gewünscht.
    Die Geschichte endet mit einer Rückkehr des Schreckens. Oder dem Auftauchen eines vollkommen normalen Pikachu. Ganz so, wie es des Leser interpretieren mag. Das ist wieder typisch Creepy Pasta und rundet das Werk somit gelungen ab.
    [subtab=Ich brauche dich Mama]Ach je, wieder eine traurige Geschichte. Und wieder ist das Leben eines wilden Pokémon durch den Eingriff eines Menschen vollkommen verändert. Der kleine Protagonist könnte zu ziemlich vielen Arten gehören. Es könnte ein seltenes Pokémon wie z.B. Evoli oder ein Recht gewöhnliches, z.B. eine Bidiza sein. Dass dies offen gelassen wird, finde ich gut. Auch das nicht wirklich deutlich wird, wer das gegnerische Pokémon war ist passend. Denn der Kleine hat ein solches schließlich noch nie gesehen und konnte sich bei all der Aufregung wohl kaum merken, welche Details es ausmachten. Es könnte vielleicht ein Zirpurze gewesen sein? Ich bin mir nicht sicher, aber in diesem Fall ist das ja auch wirklich nicht wichtig.
    Der/Die Autor/in beschreibt die Emotionen und Ängste des verlassenen Kindes sehr schön. Man kann wirklich mit ihm mitleiden und versteht seine Trauer und Verzweiflung. Es ist herzerwärmend, dass es weiterhin die Regeln seiner Mutter befolgt und hofft, dass diese doch noch zurückkommen wird. Dabei wird gerade zu Beginn auch gut die Umgebung mit einbezogen, um die Erinnerung in Gang zu bringen. Leider lässt dies gegen Ende zunehmend nach. Der Wechsel des Tempus ist passend und gerade das Ende weiß noch einmal zu überzeugen. Die Verzweiflung wird hier geradezu auf die Spitze getrieben. Es ist wirklich traurig. Gerade, da die Gedankenwelt des Protagonisten so furchtbar naiv und ohne Wut und Hass ist.
    Man hätte aber, finde ich, noch etwas mehr aus der Geschichte machen können. Schreibtechnisch ist sie etwas schwächer als einige andere Abgaben, zeigt aber auch viele Stärken. Wie z.B. die Beschreibungen der Sinelbeeren. Hie und da wären ein paar mehr Details vielleicht angebracht gewesen. Manchmal springt mir die Handlung etwas zu sehr.
    Alles in allem ist dieses Werk aber wirklich emotional stark und weiß, auf seine traurige Art zu überzeugen.
    [subtab=Das Nachtmahl]Eine weitere Geschichte zum Thema Mystery Dungeon. Diese fängt die Atmosphäre der Spiele so gut ein, dass ich mir glatt vorstellen könnte, eine solche Szene stamme direkt aus dem Spiel.
    Dabei überzeugt dieses Werk auch durch seinen wirklich sauberen Stil. Es gibt keine plötzlichen Sprünge innerhalb der Handlung, die Charaktere erscheinen glaubwürdig und die Umgebung wird sehr gut beschrieben. Die teilweise sehr klischeehaften Szenen wie z.B. das mit offenen Augen schlafende Glibunkel oder der grauenerregende Schatten des eigentlich harmlosen Bidiza, haben auf ihre Art dennoch Charme, wenn sie auch etwas aufgesetzt wirken.
    Ich finde es toll, dass der/die Autor/in auch das Aussehen der Pokémon so detailliert beschreibt. Eigentlich ist dies nicht unbedingt möglich, aber mir hat es wirklich gefallen. Auch die Darstellung der Gilde überzeugt auf ganzer Linie. Lediglich die Gefühle kommen mir etwas zu kurz, wenn sie bei einer Geschichte dieser Art auch nicht ganz so wichtig sind, wie in sehr emotionalen Werken.
    Die Figuren aus der Knuddeluff-Gilde überzeugen durch ihre für sie so typischen Verhaltensweisen. So wunderbar fügt sich diese Geschichte in die Welt aus PMD ein, dass es eine wahre Freude ist! Auch das Ende passt hierzu, weiß man doch als eingefleischter Fan, dass sowohl Bidiza als auch Knuddeluff sich des Nachts gerne an den Vorräten bedienen.
    Leider will mich diese Abgabe dennoch nicht wirklich packen. Sie ist gut geschrieben und hat Charme, ohne Zweifel. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass sie nicht so richtig in Gänge kommt. Das ist vermutlich Geschmackssache. Aber sie ist mir etwas zu "ruhig", was nicht daran liegt, dass sie friedlich ist, sondern eben, meiner Meinung nach, ein wenig schleicht.
    [subtab=Die Flucht]Die letzte Geschichte dieses Wettbewerbes spielt also wieder in der Welt von Mystery Dungeon, beleuchtet dieses Mal jedoch einen anderen Aspekt als den der Gilden. Wir hatten schon das Kind, das die Mutter verloren hat. Nun beobachten wir eine Mutter dabei, die ihr Kind sucht.
    Schnell wird deutlich, wie sehr das Luxtra unter dem Verlust ihres Jungen leidet. Der Dungeon ist dabei gut vorstellbar und wird zu Genüge geschrieben. Die Gedanken der Mutter begleiten den gesamten Text und entfachen sowohl Hoffnung, als auch Verzweiflung im Leser. Diese Darstellung ist wirklich toll.
    Der Kampf ist ebenfalls gut in Szene gesetzt. Dieser unendliche Kampfeswille, durch Mutterliebe entfacht, lässt immer wieder hoffen, dass sie es vielleicht doch schaffen könnte. Doch die anderen Pokémon sind in der Überzahl und haben einen Typvorteil. Immer deutlicher wird, dass es von Anfang an keine Chance gab, den Kampf zu gewinnen. Das ganze Werk reißt einfach mit und überzeugt in vielen Punkten.
    Leider, leider gibt es wirklich sehr viele Flüchtigkeitsfehler. So viele, dass man diese einfach nicht übersehen kann. Oft fehlen Wörter oder eines ist zu viel. Das hat mich nicht selten total aus dem Lesefluss heraus gerissen. In dieser Menge war das leider wirklich störend, weshalb es wohl Punkteabzug geben könnte. Das ist verdammt schade, denn ansonsten gefiel mir dieses Werk großartig.
    Außerdem hat es in mir eine Idee geweckt: Könnte das kleine Sheinux gar jenes sein, dass in PMD der Partner des Spielers werden kann? Vermutlich hat der/die Autor/in nicht wirklich daran gedacht, aber irgendwie gefällt mir die Vermutung ein wenig.
    Eine tolle Geschichte, mit schönen Beschreibungen und gut aufgebauter Handlung, die sich leider zu viele Flüchtigkeitsfehler erlaubt hat.
    [subtab=Einer dieser Tage]Gar kein Ding^^ Dieses Werk schaue ich mir selbstverständlich auch noch an. Etwas ärgerlich für den/die Autor/in, dass das erst so spät aufgefallen ist, aber es gab ja noch nicht viele Votes. Also keine Panik.
    Und, meine Güte, dieses gute Stück bringt mich jetzt in Bedrängnis. Denn ich liebe es. Ich finde es wirklich richtig toll. Die Beschreibungen des Nidoran, gerade zu Beginn, sind schlichtweg herrlich. Am Anfang bleibt die gesamte Handlung noch ein wenig bizarr. Zunächst glaubte ich an ein Pokémon, das irgendwo in einem Labor in einem mit Flüssigkeit gefühlten Gefäß schwebt, wie damals Mewtu. Umso erstaunter war ich, als ich endlich die Tatsache durchschaute, dass sich das lyrische Ich in einem Pokéball befand. Diese Darstellung ist, meiner Meinung nach, echt toll. Hier wird der Aufenthalt in den kleinen Bällen weder als gut, noch als schlecht beschrieben, sondern als eine Art Rauschzustand in kompletter Finsternis, ein Gefangensein in einem Traum. Dann dieses langsame Einfließen der Eindrücke. Da hätte man vielleicht noch ein bisschen mehr machen können. Gerade, da es sich um ein Pokémon handelt, hätte ich mir mehr Fokus auf Gerüche gewünscht. Aber auch so wird die Gefühlslage nur zu gut deutlich, auch da immer wieder auf die Gedanken des Nidoran eingegangen wird.
    Toll ist es auch, wie die Welt durch die Augen des Pokémon betrachtet wird. Es hört den Herzschlag, kann einen Kalender nicht richtig betiteln, empfindet ein Sofa als riesig, deutet das Lächeln/Grinsen eines Menschen nicht unbedingt als Zeichen der Freude.
    Das Ende ist schön. Nach dem eher bedrohlichen Anfang hätte ich nicht damit gerechnet. Aber irgendwie ist es doch ein hübscher Abschluss des gesamten Wettbewerbes, dass das einsame Nidoran nun endlich auch zu einem Trainer gefunden hat.
    Leider habe ich zwei Probleme mit der Geschichte. Das erste ist schreibtechnisch. Gerade zu Beginn gab es häufig Wiederholungen und kleine Fehler und manchmal waren die Sätze etwas wirr. Obwohl mir der Stil des/der Autors/Autorin an sich wirklich gut gefällt hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass er noch nicht wirklich ausgereift ist. Als hätte man sich einmal an etwas Neuem probiert. Aus irgendeinem Grund fiel es mir so gerade am Anfang schwer, wirklich in die Geschichte einzutauchen.
    Das zweite ist, dass auch hier die Menschen meiner Meinung eine fast schon zu wichtige Rolle spielen. Da ich das in dieser Form schon bei „Nahendes Unheil“ kritisiert hatte, muss ich das natürlich auch hier. Denn gerade die Begegnung mit dem Trainer ist hier sehr wichtig. Wenn die Menschen hier zumindest auch etwas farbloser bleiben.
    Ich weiß jetzt gerade wirklich nicht, ob ich diesem Werk zwei oder einen Punkt geben soll und was ich, falls es zwei werden, mit den anderen Abgaben mache :/
    [tab=Punktevergabe]Diese 7 Punkte sind echt fies. Alle Abgaben waren auf ihre Art gut und ich habe nur so wenige Punkte zu verteilen. Wenn ich jetzt allerdings zu vielen einen gebe, bringt der Vote leider nicht allzu viel. Ich habe lange über die Verteilung nachgedacht und sehr viele Geschichten waren auf ähnlichem Niveau, weshalb ich manchmal auch nach persönlichem Geschmack entscheiden musste. Dennoch möchte ich hier noch einmal mein Lob an alle Autoren/Autorinnen aussprechen.
    Die Verteilung fällt wie folgt aus:


    "Route 1" - 3 Punkte
    "Die Flucht",Einer dieser Tage - 2 Punkte
    "Das Nachtmahl" - 1 Punkt


    3+2x2+1=3+4+1=8


    Edit: Es tut mir sooo leid für "Die Krähe". Aber die nachgereichte Abgabe gefiel mir wirklich so gut, dass ich ihr einfach zwei Punkte geben wollte. "Flucht" hatte diese meiner Meinung nach allerdings auch verdient, sodass ich dieser keinen Punkt nehmen wollte. Und im Vergleich zwischen "Das Nachtmahl" und "Die Krähe" ist Erstere irgendwie in sich stimmiger, was vermutlich an der Wortobergrenze lag. Das tut mir wirklich Leid :(
    [tab=Bis bald]Das war es dann auch schon wieder von mir. Ich hoffe, jeder ist mit seinem kleinen Kommentar zu seiner Geschichte zufrieden. Es waren wirklich wieder einmal tolle Abgaben dabei, die die Aufgabenstellung mit Bravur gelöst haben. Ich hoffe, dass es beim nächsten Wettbewerb vielleicht noch eine etwas regere Beteiligung gibt und das in bei diesem noch viele Leute voten werden.
    Allen Teilnehmern wünsche ich noch ganz viel Erfolg. Wir lesen uns (hoffentlich) beim nächsten Wetti wieder.[/tabmenu]

    Wow, was für eine tolle Vorstellung.^^ Und endlich mal jemand, der nicht Azzlack Jungeeeeee Haftbefehl hört und trotzdem Deutschrap mag. Dabei kennt die Jugend heutzutage doch nicht mal mehr Aggro Berlin oder Die Sekte. Achje, ich werde alt xD

    Zitat

    Viel gibt es über meine Persönlichkeit nicht zu sagen - Ich bin kompliziert, verlogen, manipulativ, genial und vielleicht, nur vielleicht ein wenig bösartig. Aber nur ein wenig /./


    In einem gewissen Maß und in der Kombination klingt das nach einem sehr interessanten und, auf seine Art, guten Charakter. Ehrlich bist du zumindest schonmal ;) Es sei denn, das ist alles Plan eines manipulativen Spiels *Muhaha*


    Aufjedenfall herzlich Willkommen an Board^^ Du wirst hier sicher genügend neue Leute kennenlernen. Ganz viel Spaß wünsche ich dir hier. :)


    Wirklich...ich weiß gar nicht, ob ich hier noch posten darf. Ich habe den FC total vergessen und so dermaßen lange nichts mehr dazu beigeschrieben, dass es echt peinlich ist. In der Mitgliederliste stehe ich noch. Wenn ich eigentlich schon längst rausgeflogen bin, dann löscht den Beitrag einfach. Aber vielleicht kann ich so zumindest das Thema erst einmal wieder etwas pushen ^^'' Ich fange jetzt einfach mal ganz dreist an.


    Wie schnell schreibt ihr neue Kapitel?
    Man streiche das Wort "schnell". Ehrlich, das dauert bei mir in der Regel immer viel zu lange. Oft brauche ich Monate, um ein neues Kapitel zuende zu bringen. Komischerweise ist das meistens so, dass ich zunächst ganz euphorisch mit dem neuen Kapitel beginne und ein oder zwei Sätze, manchmal auch eine halbe Seite schreibe. Dann verliere ich die Lust, das ungefertigte Werk liegt monatelang rum, bis mich plötzlich die Schreibwut packt und ich fünfzehn Seiten innerhalb eines Tages hinkritzle.
    Das stört mich selber ungemein. U.a. deshalb habe ich auch eine zweite FF angefangen, in der ich ziemlich kurze Kapitel schreibe. Einfach, um auch an meinem Hobby dran zu bleiben und das etwas mehr zum Alltag werden zu lassen. Es geht mir grundsätzlich nämlich immer besser, wenn ich einen Tag irgendetwas geschrieben habe, als wenn nicht.


    Bücher - die Flucht vor dem Alltag?
    Ja und Nein. Diese Antwort gilt sowohl für das bloße Lesen, als auch für das Schreiben. Zunächst einmal helfen mir Bücher natürlich dabei, mich in eine andere Welt zu flüchten, eine andere Person zu sein, den Alltag und all seine Probleme zu vergessen. Man verliert sich nur zu schnell in einer guten Geschichte und nimmt die reale Welt um einen herum nicht mehr wahr. Das ist eine der tollsten Sachen an Büchern, meiner Meinung nach.
    Aber natürlich macht man sich dann automatisch auch immer Gedanken. Über die Handlung, über Botschaften, über Reaktionen der Charaktere. Da stellen sich Fragen: Wie hätte ich reagiert? Oft wird einem auch ein Spiegel vorgehalten. Verhalte ich mich manchmal falsch? Ich nehme somit vieles aus Büchern mit in den Alltag. Vor allen Dingen, wenn es um Botschaften geht.
    Beim Schreiben ist es genau andersherum. Ich verarbeite sehr viel, was mir im Alltag passiert oder unter die Augen kommt, in dem was ich schreibe. Natürlich bringe ich auch viele Erfahrungen mit ein oder spreche Missstände an, die mich stören.
    Alles in allem hilft sowohl Lesen als auch Schreiben aber eigentlich immer gegen alltägliche Langeweile, sollte diese einmal aufkommen.


    Wie vergebt ihr Namen?
    Meist relativ zufällig. Oft kommen mir Namen einfach in den Sinn. Diese haben dann keine Bedeutung, sondern meist einfach einen Klang, der mir gefällt. Das heißt aber weitem nicht, dass alle dieser Meinung sind. Grundsätzlich sind die Namen meiner Charaktere oft nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ziemlich seltsam. Eben gerade weil sie einfach plötzlich in meinem Geist auftauchen.
    Manchmal bediene ich mich aber auch gerne lateinischer oder griechischer Sprache, manchmal auch Sanskrit. Dann kombiniere ich meist mehrere Worte, um so eine bestimmte Bedeutung zu erreichen, die irgendwie zu dem Charakter passt. Dabei versuche ich darauf zu achten, dass der Name nicht zu aufgesetzt wirkt. Das gelingt leider nicht immer. Außerdem bediene ich mich gerne an Namen von Dämonen und Engeln.
    Früher habe ich manchmal alle Buchstaben des Alphabetes ausgeschnitten, die Vokale separat an die Seite gelegt und dann einen Namen zusammen gelost. Das war jedoch furchtbar umständlich und meistens kam nichts Vernünftiges dabei rum…


    Legt ihr viel Wert auf einen schönen Startpost?
    Ich mag schöne Startposts sehr gerne leiden. Aber selbst fällt es mir leider schwer, einen solchen zu erstellen. Ich habe da, glaube ich, einfach kein Talent für. Trotzdem versuche ich mir Mühe zu geben. Dabei nutze ich dann gerne viele Farben und Schriftarten. Am Ende sieht es dann jedoch meist ein wenig zusammengewürfelt und unstimmig aus.
    Erstaunlicherweise finde ich den meines KG/G-Topics gar nicht so schlecht, aber ich weiß nicht mehr, wie ich den gemacht habe O.o Bestimmt irgendwo abgeguckt xD
    Grundsätzlich finde ich einen mit Liebe gestalteten Startpost wirklich sehr ansprechend. Irgendwie wirkt das schnell ziemlich professionell. Manchmal bin ich dann regelrecht enttäuscht, wenn die Geschichte nicht so sehr überzeugen kann. Andersherum ist es aber auch oft so, dass eine FF keinen mich ansprechenden Startpost hat und ich sie daher nicht lese. Wenn ich mich dann doch einmal dazu aufraffe, sind das oft die wirklich Guten.
    Irgendwie ist das ja ein wenig kontraproduktiv. Aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man sich wirklich schnell an schön gestaltete Startposts gewöhnt. Bis ich mich im BB angemeldet habe wusste ich nicht einmal, dass es so etwas gibt. Jetzt ist es für mich nicht mehr weg zu denken und ich bin tatsächlich verwirrt, wenn ich eine FF öffne und keinen Startpost weit und breit entdecken kann.
    Dabei sollte doch eigentlich der Text im Vordergrund stehen…



    Tut mir echt Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Ich hoffe, dass der Fanclub bald wieder aktiver wird und werde mein Bestes geben, meinen Teil dazu beizutragen. Solange ich überhaupt noch legitimes Mitglied bin xD