So, hier noch das letzte Update, damit ich hier auch up to date bin
>>Kapitel XVI Ein echt bescheidener Abend<<
Noel
Ach halt doch deinen Mund. Dieser lange Blick den sie ihm zuwarf. Seine Hände zitterten, also verbarg er sie hinter dem Rücken. Halt den Mund. Seine Stirn glühte. Halt deinen Gott verdammten Mund.
„Noel.“
Mund halten, Mund halten – verdammt. Oder kannst du das etwa nicht? Er strauchelte reflexartig etwas zurück. Schweißperlen kullerten von seiner Stirn.
„Lass uns das so machen. Alles andere wäre wohl echt unfair, und ich will ja kein Spielverderber sein. Wie wärs? Ich überlasse dir einfach ein paar extra versuche und.“ Hör einfach auf zu reden. Sie stoppte nicht – plapperte einfach weiter. Natürlich tat sie das. Hastig sah er sich um, sah nach einem Ausweg – Irgendetwas. „Ich bin gleich wieder da. Schon echt schräg. Manche können wohl echt keinen Alkohol vertragen. Ich scheine wohl einer dieser Menschen zu sein. Ulkig nicht?“
„I-Ich kann mitkommen und helfen falls-“ In ihrer Stimme klang Sorge mit. Was jetzt?! Er musste sich etwas einfallen lassen – schüttelte den Kopf. Nein bloß nicht.
„Schon gut. Bitte. Ich find den Weg allein. Bitte mach keine Show, wie würde es denn bitte aussehen, wenn du mir auf die Herrentoilette folgen würdest?“
„J-Ja.“, murmelte sie tonlos. Er ließ ihr keine Chance, weiter darauf einzugehen. In dem Moment hatte er schon einen Gang gefunden. Ob der zu den Toiletten führte? Es kümmerte ihn nicht. Er stürmte aus den Raum – ließ ihr nicht einmal eine Chance zu reagieren. Gelächter. Er hörte das Gelächter von anderen Menschen, verzog das Gesicht. Der verträgt wohl nichts. Schaut ihn euch den an, der ist ja kreidebleich. Den hats ja erwischt. Looser. Hör auf, hör auf hör - Stopp. Sein Kopf dröhnte. Hört auf. Ihm wurde schlecht. Sein Magen drehte sich um. Nicht jetzt. Würde er es bis zu den Toiletten schaffen? Er schluckte schwer. Ein süßlicher Geschmack machte sich auf seiner Zunge breit. Sein Körper glühte, sein Hals war trocken.
„He schaut euch den mal an.“ Die Stimme wurde lauter. Ein groß gebauter Mann baute sich vor ihm auf. Er war jünger als er, vielleicht höchstens 18, führte sich allerdings auf, als wäre er der King im Haus. Halt den Mund. Er packte ihm am Arm, was Noel dazu brachte das Gesicht zu verzerren. „Der sieht ja mal echt übel aus, nicht?!“, rief der Kerl zu einer seiner Kumpanen. Jetzt konnte Noel einen Blick auf die hässliche Fratze erhaschen. Bartstoppeln auf einer hässlichen unreinen Haut zierten seine Visage. Seine Augen waren eine einzige Schlammbrühe.
„Jetzt lass ihn doch los Emil, wir wollten doch keinen Aufstand machen.“ Jemand der Gruppe hatte sich zu ihm gewannt – wer genau konnte Noel nicht mehr feststellen.
„Alles gechillt Dude. Ich wollte den da doch nur helfen oder siehst du nicht das-“ Er hatte seinen Satz nicht einmal zu Ende reden können, da hatte sich Noel losgerissen, stürmte nach vorne, erreichte fast im selben Moment die Tür zu den Toiletten, riss sie auf und stürmte in einer der Kabinen. Schweißperlen tropfte von seiner Stirn – nein sein ganzer Körper war von Schweiß benetzt. Ein äußerst widerliches Gefühl. Er stöhnte, und verzog angewidert das Gesicht. Ein gellender Schmerz machte sich in seinem Magen breit. Ihm wurde schlecht – so unglaublich übel, dass er sich krümmte und schließlich seinen Magen in einer der Toilette entleerte. Dann war es wieder still. Hier stank es barbarisch, er spülte, aber das änderte nichts an dem Gestank nach Urin und anderen Substanzen. Seine Haare klebten auf seiner Haut – seine Kleidung war nass und seine Stirn brannte immer noch. Das war nicht gut – gar nicht gut. Jetzt fühlte er sich schwach, ausgelaugt, als ob er eine Grippe hätte, aber das war immer noch erträglicher als der stechende Schmerz. Und der stechende Schmerz war besser als der schleichende. Suchend sah er sich in der Toilette um. Einige der anderen Kabinen waren besetzt, im Raum selber war jedoch niemand. Er musste hier raus, ganz schnell. Wieder dieser stechende Schmerz – er kündigte sich jedes Mal auf die gleiche Art und weiße an. Er hatte Durst. Sein Mund brannte und er hatte das Gefühl jeden Moment zu dehydrieren. Wieder der gleiche Gedanke. Er biss sich auf die Unterlippe, verzog das Gesicht. Ich muss hier raus. Suchend sah er sich um. Die Toiletten lagen auf der Nordseite also müsste das Fenster doch – er untersuchte es – tatsächlich, es führte nach draußen. Ob er rausspringen könnte? Seine Hände waren glitschig. Er tastete den Fensterrahmen ab, dann griff er nach dem Griff. Mit einem Ruck öffnete er es. Nur wenige Meter über den Boden. Das sollte ich schaffen. Rastlos sah er sich noch ein letztes Mal um. Er hatte nur eine einzige Chance. Ein letztes Mal sog er die stickige Luft ein, sah sich hastig um – dann sprang er.
>>Kapitel XVII Ein wirklich schlechter Tag Teil I<<
Juli
„Warten sie noch auf jemanden?“, drang eine Stimme an ihr Ohr. Ein Mann stand neben den Tisch und warf ihr einen flüchtigen Blick zu. Der Kellner. Er lächelte freundlich, sein Kopf war bereits karg und sein Blick müde. Juli schüttelte den Kopf, denn sie mit ihren Ellbogen abstützte. Bis eben hatte sie noch stumm, fast tonlos, ein Lied vor sich her gesummt, doch jetzt hob sie nur leicht den Kopf, um ein Blick auf das fremde Gesicht erhaschen zu können. Ein wartender Blick wurde zu einem Erwartungsvollen.
„Hmm?“ Sie zuckte zusammen.
„Sie sitzen hier nun schon eine ganze Weile.“
„Ja, könnte man so sagen aber... ich...“ Ihre Stimme wurde zunehmend leiser, bis sie lediglich einem Piepsen glich. „Ich glaube er kommt nicht mehr.“
„Das tut mir leid Werteste.“ Der Mann wich nicht von der Tischseite, stattdessen sah er erwartungsvoll zu ihr hinunter. Stimmt ja.
„Hm? Oh ja, richtig-“ Sie kramte hastig etwas aus ihrer Tasche hervor. Ein Schein und ein paar Münzen. Wahrscheinlich würde Noel nicht mehr auftauchen. So lange konnte man nicht auf der Toilette brauchen. Wie lange wartete sie jetzt schon? „Hier. Mit Trinkgeld versteht sich selbst.“ Für einen Moment schien sich der Mann damit zufrieden zu geben, doch dann, wieder erwarten, öffnete er erneut den Mund.
„Wollen sie noch auf ihren-“, hörte sie die Stimme des Alten ansetzten.
„Einen Freund-“, unterbrach sie ihn schnell. „Nein. Ich denke er wird nicht mehr kommen. Wahrscheinlich ist er schon nach Hause gegangen. Und das werde ich jetzt auch machen. Dieses Kaffee ist echt klasse. Und die Cocktails! Richten sie den Barkeeper aus, dass seine Cocktails sensationell sind. Jedenfalls muss ich jetzt auch schon los.“
„Das werde ich ihn ausrichten. Dan wünsche ich ihnen noch einen schönen Abend.“
Noel war tatsächlich nicht mehr gekommen – hatte nicht einmal eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Seltsam. Sie hatte sich vorgenommen sich keine Sorgen mehr zu machen. Das hatte sie in den letzten Wochen schon genug getan. Er hatte schon seine Gründe. Bestimmt. Deswegen nahm sie sich mindestens für heute vor abzuschalten. Er würde mir schon sagen, wenn etwas nicht in Ordnung wäre, nicht?
~+~
Er kam nicht. Als sie am nächsten Tag vor der Tür wartete, kam er nicht. Sie schloss die Augen, atmete ein und aus, trabte unruhig auf der Stelle. Dieses faulige Gefühl in ihren Magen – sie konnte es nicht abschütteln. Selbst während der Vorlesung begleitete es sie noch. Mach dir keine Gedanken. Er wird schon wieder kommen. Genau wie Oliver. Sie schluckte, kniff die Augen zusammen. Nein. Schluss jetzt. Das musste aufhören. Etwas stimmt nicht. Du weißt das, nicht war Juli? Nun sag schon, was ist es? Wieso tust du nichts?! Feigling!
„He Froschmarie.“ Juli zuckte nicht zusammen, reagierte nicht einmal, verharrte an Ort und Stelle. „Ich rede mit dir! Ignorier mich nicht!“ Diese Stimme?! Ihr Herz zog sich Augenblicklich zusammen. Nicolle Dellas. Wieder machte ihr Herz einen Satz, als sie etwas Heißes ihre Wangen runtertropfen spürte. Sie schrie nicht, vielmehr blieb der Schrei in ihrer Kehle stecken. Alles, was sie hervorbringen konnte, war ein erstickender Laut. Ein Brennen machte sich auf ihrem Gesicht breit. „Oh. Habe ich etwa meinen Kaffee fallen lassen? Wie ungeschickt von mir. Wobei wenn ich es mir recht überlege. Das passt doch zu einem Frosch.“ Lachen. Schrille Stimmen.
„Schätze du hast Recht.“, war alles, was Juli hervorbringen konnte, dann wandte sie sich wieder ab. Die Brünette sah sie entgeistert an, weitete ihre Augen, dann zogen sich ihre Augenbrauen kraus. „Was geht den mit der ab?! Du bist ein Freak Froschmarie. Ein Freak! So jemanden wollen wir hier nicht. Dieser Studiengang ist für Leute mit Niveau. Nicht für Leute die mit Creeps abhängen. Mit irgendwelchen Spannern. Aber irgendetwas muss ja für dich rauspringen – dann wiederum, du bist ja echt verzweifelt, also wen wunderst es dennoch!“ Juli schwieg. Es interessierte sie nicht, was sie sagte, aber das mit Noel ging zu weit. Gleichzeitig – und dafür schämte sie sich fast noch mehr – hatte sie Recht. Sie schämte sich. Heimlich sah sie sich immer zwei Mal um, trennte sich von Noel immer schon ein paar Meter vor der Uni, um ja nicht mit ihm gesehen zu werden. Das war es – richtig? Darüber hatte sie noch gar nicht so recht nachgedacht. Sie bis sich auf die Lippe. Wie konnte sie nur so rücksichtslos sein?!
„He, aufhören da hinten! Was machen sie da Frau Smith?!“, sie hörte die erboste Stimme des Professors, der gerade den Raum betreten hatte. Was für ein seltsames Timing. Die braune Brühe tropfte von ihrem Gesicht auf ihre Unterlagen und hinterließ hässliche dunkle Flecken.
„Alles gut“, sagte Juli schnell und wischte sich den Kaffee mit einem Taschentuch aus ihrem Gesicht. „I-Ich war nur ungeschickt. Ich...mir ist der Kaffee umgekippt. Es tut mir schrecklich leid Herr Professor.“
„Auf ihren Kopf?“ Der alte Mann musterte sie abschätzend. Sie versuchte zu lächeln. Alles, was sie jetzt noch brauchte, war Aufmerksamkeit. Das würde ihr gerade noch fehlen.
„J-Ja. Ich bin gestolpert. Das ist alles.“ Wenn sie erst mal ein Auge sie geworfen hätten, wer weiß vielleicht wäre das, was später passierte, noch viel früher passiert. Alles, was sie jetzt wollte, war in der Menschenmasse unterzutauchen.
~+~
Sie sprechen hier mit der Mailbox von Noel O´Neil. Wenn sie etwas Wichtiges zu sagen haben, so sagen sie es mir bitte auf das Sprachband. Ich werde sie baldmöglichst zurückrufen.
Wie langweilig. Irgendwie enttäuschend. Sie hatte etwas kreativeres von einem Noel O`Neil erwartet, der sich durchaus einen Namen als Exzentriker gemacht hatte. Wieder ein Piepen. Keine Antwort. Es ging niemand ans Telefon. Gestern war er nicht aufgekreuzt. Weder hatten sie sich getroffen, noch hatte er eine der Vorlesung besucht. Vorgestern und den Tag davor auch nicht. Ob etwas passiert ist? Sollte sie es später noch einmal versuchen? Nein, das wäre aufdringlich. Da muss doch etwas passiert sein? Das sieht ihn gar nicht ähnlich. Stopp. Sei nicht albern. Er hätte doch angerufen, nicht? Zögerlich sah sie wieder zum Kabeltelefon.
„Noel hat heute noch nicht zurückgerufen, oder Mum?“ Oder die letzten Tage?
„Hm? Nein, noch nicht.“ Ihre Mutter saß wie immer am Küchentisch, ihre Augen klebten am Bildschirm, ihre Hände glitten über die Tastatur, wie eine Maschine. So war sie immer, eine Hand am Laptop, die andere um den Griff ihrer Kaffeetasse geschlungen. „Du machst dir zu viel Gedanken Juli. Bestimmt ist er nur krank. Du erinnerst dich bestimmt noch, wo du letztes Mal so eine richtig üble Grippe erwischt hast? Da warst du auch für ein paar Tage weg vom Fenster.“
„Hm, im Sommer?“
„Natürlich, schon mal etwas von Sommergrippe gehört? Die sind ja bekanntlich besonders übel.“ Da war es wieder, dieses schlürfende Geräusch, wenn immer sie ihre Lippen zum Strohhalm ansetzte. Wer trank den bitte Kaffee mit Strohhalm?!
„Vielleicht hast du Recht.“
„Natürlich habe ich Recht. Sonst wäre mein zweiter Name ja auch nicht Genie. Aber wenn du dir Sorgen machst, dann kannst du ihn ja besuchen.“ Da ist aber jemand von sich selbst überzeugt. Julis Lachen wackelte, widerstand jedoch den Drang etwas zu entgegen.
„Besuchen?“ Natürlich. Wieso war sie nicht früher darauf gekommen?! Dabei war die Antwort so offensichtlich gewesen. Ihr Blick hellte sich augenblicklich auf. „Das könnte ich tatsächlich machen.“
„Gut. Wenn du ihn besuchst, dann kannst du ihm gleich einen schönen Gruß von mir ausrichten. Er soll sich mal wieder blicken lassen, wenn es ihm besser geht.“ Die Worte drangen nur noch halb an ihr Ohr, denn Juli hatte bereits die Küchentüre hinter sich zugezogen und sah geradeaus zum anderen Ende des Ganges. „Gehst du jetzt schon?“, erreichte die dumpfe Stimme sie.
„Ja.“, schrie Juli und griff zielsicher nach ihrem roten Mantel. Und damit hatte sie einen Entschluss gefasst.
~+~
Es war tatsächlich schon später. Kurz vor acht zeigte das Display ihres Handys an. Für einen Moment wägte sie ab, ob sie vielleicht doch erst morgen kommen sollte, doch der Moment verflog und sie war bereits einen weiteren Schritt nach vorne getreten. Die Sonne war schon fast hinter dem Horizont verschwunden. Noch ein paar Minuten und sie wäre wahrscheinlich gänzlich weg. Ist das wirklich eine gute Idee? Sie hatte sich nicht angekündigt. Was war das, war sie etwa nervös? Unsinn. Hoffentlich weckte sie ihn nicht. Im dunklen wirkte das Haus fast monströs. Dunkle Schatten von verzerrten Gestalten. Die Nach zog ihre Kreise, schlich in jede Ritze und ließ aus Alltäglichen, Kreaturen wachsen. Sie atmete flach. Wieso? Reiß dich zusammen. Letztes Mal war es ihr nicht aufgefallen, damals war sie aufgeregt gewesen, doch jetzt erkannte sie eine gewisse Surrealität, die ihr damals entgangen war. Seltsam, dabei hatte sie doch sonst nicht solche Angst. Juli erinnerte sich und ihr Herz begann etwas schneller zu schlagen. Die Nacht in der Oliver verschwunden war. Es kam ihr wie gestern vor. Vielleicht erinnerte diese Situation sie daran. Das musste es sein. Ihre Hände umklammerten die kalte Türklinge. Sie schluckte drückte sie hinunter und... geschlossen. Natürlich. Natürlich ist sie geschlossen. Was hatte sie erwartet? Mittlerweile war es dunkel geworden. Die Wäscheleine, die vom Dach zum anderen Dach gespannt war, wurde nun zu einer Gestalt, die sie nicht weiter definieren konnte. Fast wie…ein Torso, ein Oberkörper und - Stopp Juli! Was dachte sie da gerade?! Reiß dich zusammen! Du hast eine Aufgabe zu erfüllen! Sie zog am Seil der Klingel. Augenblicklich ertönte ein Leuten. Keine Reaktion, aber das hieß ja noch lange nichts. Ein Knacken?! Wieder Stille. Sie zuckte zusammen. Ein Tier?! Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Es ist nur ein Tier. Juli schluckte, ihre Hände zitterten. Sie sollte sich selbst auslachen. Das konnte doch echt nicht wahr sein. Reiß dich zusammen. Niemand ging an die Tür. Sie trabte unruhig auf der Stille. Vielleicht schläft er? Ob die anderen Türen wohl auch geschlossen wurden? Er hatte einmal gesagt, dass sie jederzeit vorbeikommen dürfe, wenn ihr danach wäre. Ob diese Einladung auch jetzt noch galt? Suchend tastete sie sich an der Wand des Gebäudes – bis zu dem Loch – entlang und glitt in Innere. Drinnen war es genauso kalt wie draußen. Kein Wunder, hier war Drinnen auch gleichzeitig Draußen. In Vergleich zu den anderen Räumen wirkte dieser Raum schon fast karg. Ein paar Pflanzen auf dem Boden und ein Waschbecken, mehr konnte sie nicht ausmachen. Juli sah sich zu beiden Seiten um, untersuchte jede der beiden Türen. Geschlossen. Hier komme ich wohl nicht weiter. Wahrscheinlich schlief er tatsächlich, kein Wunder also, dass er ihr da nicht aufmachte. Sie sollte gehen. Wahrscheinlich machte sie sich ohnehin zu viele Gedanken. Noel würde sie später bestimmt auslachen. Bestimmt. Du machst dir zu viele Sorgen, nicht? Gerade wollte sie sich umdrehen, da hörte sie ein seltsames Geräusch. Hmm? Ein… Klicken? Sie wirbelte herum, sah sich hastig um. Nichts? Was war das gewesen? Die Welt um ihr herum war still geworden. Nichts rührte sich, doch die Tür – oder nein vielmehr einer der Türen - war einen Spalt weit geöffnet. Nanu? Hatte sie die nicht vorhin untersucht? Spielte ihr Verstand ihr einen Streich? Sie umklammerte mit einer Hand die Türklinke. Tatsächlich. Die Tür ließ sich öffnen. Aber wieso? Vielleicht hatte Noel die Tür tatsächlich geöffnet? Zögerlich trat sie ins Innere und – zu ihrer eigenen Überraschung – war es eiskalt. So kalt, dass sie ihre Hände um ihren Körper schlang und dennoch fror. Kleine Wölkchen bildeten sich vor ihrem Mund. Nicht so kalt wie draußen, aber dennoch nicht geheizt. Ein eiskalter Schauer überkam ihr. Auf dem Boden lagen überall Sachen verteilt. Nanu, niemand da? Der Korb mit den Instantnudeln war umgekippt worden. Ihre Sohlen schmatzten, als sie vorsichtig ins Innere trat.
„Noel?!“ Keine Antwort. Ihre Stimme glich einem Piepsen. „Noel!“ Wieder keine Antwort. Ihr Herz pochte gegen ihre Brust, als sie sich durch die Dunkelheit tastete. Nur das Mondlicht, dass milchig durch Fenster schien. Ihre Handfläche fand halt an der rauen Oberfläche der Wand.
„Astor?“ Ihr Herz pochte gegen ihren Brustkorb. Kein Geräusch, kein Laut, kein Atemzug, keine Antwort. Stille. Sie schluckte, bahnte sich vorsichtig einen Weg durch die Silhouetten aus Schatten. Eine Treppe. Sie erreichte das Treppenhaus, doch Noel und auch Astor blieben weiterhin, wie vom Erdboden verschluckt. Noel… ist nicht hier? Wieder machte ihr Herz einen Satz. Wieso zog sich ihre Brust zusammen? Wieso schlug ihr Herz nur ein klein wenig schneller? Ungleichmäßig. Sie war noch nie die Treppe nach oben, wusste nicht was am anderen Ende wartete, aber nur für die Möglichkeit, die geringe Chance das Noel da wäre – wäre es in Ordnung? Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Zitterten unmerklich. Sie hörte sich selbst schlucken und ihren eigenen Herzschlag, der immer schneller wurde. War sie nervös? Juli späte die Treppen hinauf, wägte ihre Optionen ab. Ihr Herz pochte mit jedem Schritt schneller. Lauter. Vielleicht ging es ihm schlecht, dann konnte sie es unmöglich ignorieren. Richtig? Noel O`Neil. Was ist mit Noel O`Neil? Wo ist Noel O`Neil? Nein, wer- Stopp. Sie biss sich auf die Lippe und eine Sorge übermannte sie, die sie weder erklären noch abschütteln konnte. Hier oben war es gespenstig still. Sie konnte ihre Hand vor Augen nicht sehen, so dunkel war es. Noel geht es – Nein, muss es gut gehen. Sie atmete ein und aus und überwand damit die letzten Meter, die sie zur nächsten Etage trennte. Was sie vorfand, war nicht was sie erwartet hatte. Sie zwinkerte mehrere Male, nur um sich zu vergewissern das sie nicht träumte. Hier war es fast stockfinster, kein Licht, nicht einmal ein Hauch von irgendetwas, das den Weg leiten könnte. Dann passierte es, sie stolperte, fluchte, hielt sich die Hand vor dem Mund und verzog das Gesicht. Der Schmerz war stechend. Sie musste sich zusammenreißen. Was ist das?! Sie riss die Augen auf. Skulpturen, kleine Figuren, etwas, das sich wie Pflanzen anfühlte, Bücher, Pfannen, lange Ketten, Ringe, Töpfe und für einen flüchtigen Bruchteil bildete sie sich ein etwas Buntes – nein, Goldfische, rote Kleckse im schwarzen Hintergrund - durch die Luft surren zu sehen. Ihr Schrei wurde in ihrer Kehle erstickt. Ihre Hände waren klebrig, schwitzig und ihr Atem zu schnell das er sie verriet. Nein. Unmöglich. Es war, als ob das Gerümpel sie mit aller Macht gegen sie stemmen würde. Gebein von Tischen und Stühlen, die ihr gegen ihr Schienbein traten und kleine Origamidrachen, die in ihre Haut schnitten. Mit jedem Schritt wurde der Berg aus Grümpel mächtiger, monströser und drohte sie unter sich zu begraben. Sie strauchelte, doch ließ nicht locker, stemmte sich mit aller Macht dagegen. Als ob das Gerümpel eine Seele, einen Willen hätte, der sie ablehnte. Das ist absurd. Verrückt. Und dann - sie zwinkerte erneut - Nichts. Absolut gar nichts. Der Gang vor ihr war vollkommen leer. Wie seltsam. Hatte… hatte sie sich das gerade nur eingebildet? Sie hielt ihre Hände vor ihre Brust, und für einen Bruchteil einer Sekunde bildete sie sich ein Auge hinter einer Tür aufleuchten zu sehen, fühlte einen Blick auf sie gerichtet wurde.
„N-Noel?“ Ihre Stimme brach, ihr Hals war ganz trocken. „B-Bitte sag etwas w-wenn du da bist? Das ist nicht lustig.“
Dort. Am Ende des Ganges brannte Licht durch einen Türspalt. Noel? Juli beschleunigte ihre Schritte und ihre Schritte waren das Einzige, was jetzt noch vom Boden hallte. Nur sie und sie allein. Was war das für ein seltsamer Raum? Wohin das Auge auch reichte, lagen Bücher, Ketten, kunstvolle Tücher auf den Boden. Zu ihrer rechten konnte sie einen altmodischen Schrank und einen Schreibtisch ausmachen, in der anderen Ecke ein Bett. Die Wände waren mit Zeichnungen und Bildern bekleistert. Die Quelle des spärlichen Lichtes, war eine einzige Kerze, die den Raum in ein mattes Licht hüllte. Unglaublich, fast wie eines dieser geheimen Studienzimmer. Ein Quietschen. Sie zuckte zusammen, sog die Luft ein. Ihr Herz raste, ihre Brust schnürte sich zusammen. Nackenhaare stellten sich auf. Was…Was war das?! Ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter. Langsam, ganz langsam, drehte sie sich um. Ihr Herz hörte nicht auf zu schlagen, raste immer schneller. Ein dürres Gesicht eines Mannes fing ihren Blick. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten, die Haut schon fast leichenblass, ausgebleicht. Ihre Augen weiteten sich. Wie tot. Die Finger dürr wie die eines Skeletts, die Haare struppig, wie die einer Vogelscheuche. Eine dünne, rauchige Stimme, begann zu sprechen.
„Was denkst du, machst du hier?“
>>Kapitel XVII Ein wirklich schlechter Tag Teil II<<
Noel
Nur ein bisschen.
Ihre Wangen glühten rot. Blut pumpte durch ihre Venen. Süßes, metallisches Blut. Der Geschmack von Eisen.
Aufhören
„Oh, wie nett von dir. Du wolltest mich besuchen kommen. Du hast dir Sorgen gemacht. Wie zuvorkommend von mir.“, spukte er. Seine Augen sprühten Funken. „Wie nett.“ Langgezogene Worte, von Spott triefend.
„Ich dachte, weil du so lange nicht mehr zur Uni gekommen bist, da -“ Bei das Wort drehte er sich blitzschnell um.
Halt den Mund. Halt den Mund halt-.
„Da dachtest du, du brichst in mein Haus ein. Natürlich.“ Seine Muskeln spannten sich weiter an. „Das dachtest du doch! Und jetzt denkst du bestimmt. Oh Noel hat es toll. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wieso er sich die ganze Zeit in seinem Zimmer verkriecht!“ Er schlug mit seinen Armen aus, verfing sich in einer der bunten Ketten. Die Ketten sprangen entzwei. Tausende bunter Perlen kullerten auf den Boden. Juli zuckte augenblicklich zusammen und schnappte nach Luft, wich einen Schritt zurück. Angst. Furcht lag hinter den glasigen Blick, den weit aufgerissenen Augen. Ja. Gut so. Du solltest mich fürchten. Eine Familie. Eine liebende Mutter, Freunde ein Ort den man zuhause nennen kann. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. Von Verachtung. Von Hass. Das ganze Zimmer war ein heilloses Durcheinander. Überall lagen Sachen. Ein Gegenstand prunkvoller und prächtiger als die andere. Wie eine Schatzkammer eines Fremden, kostbar, unbezahlbar wertvoll und unersetzbar. Und nichts, nicht eine einzige Sache war echt. Schweigen. „Also doch. Scher dich zum Teufel Juli. Verschwinde aus meinem Haus.“ Er sah sie an. Seine Worte waren vollgesogen von Lethargie. Anteillos. „Das. Das ist so ungerecht. Weißt du? Ich kann dich nicht ausstehen.“ Für einen Moment sagte sie nichts. Die Augen des Mädchens wurden feucht, aber sie erwiderte nichts. Jetzt hör doch auf. Juli schluckte. Ihre Hände wanderten vor ihre Brust, dann öffnete sie den Mund und trat zaghaft einen kleinen Schritt nach vorne.
„Es… Ich…ich geh hier nicht raus. Nicht ohne dich. Ich mache mir Sorgen Noel. Irgendetwas stimmt doch hier nicht. Wir sind Freunde da-“
„Ich. Habe. Keine. Freunde.“
„A-Aber-“, stotterte sie. Fand wieder einmal ihre Worte nicht. Juli ging wieder einen Schritt nach vorne. Ihre Augen glühten. „Ich. Ich geh nicht.“ Er war fast versucht zu lachen. Aber dann wurden seine Augen groß. Seine Hände begannen zu zittern. Da war es wieder. Er krümmte sich. Es begann. „Du verheimlichst mir doch etwas. Noel hör mal-“
„Bitte.“, japste, flehte er schon fast. „Scher dich einfach zum Teufel.“ Seine Stimme, nein, sein ganzer Körper begann zu beben. Er riss die Augen auf. Spreizte die Finger.
„Das...das kann nicht dein Ernst sein.“ Eine Familie. Eine liebende Mutter, Freunde ein Ort den man zuhause nennen kann. Wieso war die Welt grausam. Wieso war sie kalt. Und wieso -Wieso konnte die Welt nicht mit derselben Herzlichkeit, mit der sie auf Juli blickte, nicht auch auf Ihn blicken.
Das Mädchen gab nicht nach. Ein wirklich, wirklich dummer Mensch. Seine Augen waren weit aufgerissen. Ihm war übel und sein ganzer Körper fühlte sich an, als ob er brennen - in Flammen stehen, verglühen – würde bis nur noch ein Häufchen Asche und ein schwaches Glimmen übrigblieb.
Durst.
Seine Augen wurden groß. Er schluckte.
Blut. So viel Blut auf einen Fleck.
Dieser entsetzliche Durst. Er krümmte sich. Stöhnte. Wand sich. Ihm wurde übel.
Wasser. Blut. Hilfe
Gedankenfetzen. Stimmen die weder seine noch die eines Fremden waren. Seine Fingernägel wuchsen, seine Finger bogen sich. Knackten. Zähne bogen sich in die länge.
Er konnte es sehen. Die Blutbahnen. Ihr pulsierendes Herz. Und Blut. So viel Blut.
„N-Noel ist alles-“ Ihre Stimme erreichte ihn nicht, war lediglich ein entferntes Echo im hintersten Eck seines Bewusstseins. Und dennoch formten seine Lippen Worte.
„Halt den Mund!“, fauchte er. Wieso ich? Wieso musste ich – Warum, warum konnte ich nicht- Sein Hals brannte, seine Fingernägel gruben sich in die Kopfhaut. Färbten sich rot. Immer wieder die gleichen Gedanken.
Durst. Nein. Hör auf, hör auf hör-
Pupillen, die sich weiteten, dann spitz wurden.
Durst.
„Verschwinde!“ Fremde Worte aus seiner Kehle.
„Dir geht es nicht es nicht gut, ich kann nicht einfach-“ Wie viel Blut sie wohl hatte? Er könnte doch einfach -
„Verpiss dich habe ich gesagt.“ Seine Augen wurden noch größer. Sein Gesicht glich einer Fratze. Entstellt. Verzerrt.
Wenn ich nur kurz nippen würde. Nur ein Schluck. Nur ein bisschen. Ein bisschen ist in Ordnung. Ein bisschen ist nicht viel.
- Stopp.
„Noel.“ Schau mir nicht in die Augen. Schau mich nicht an. „Bitte.“ Komm bloß nicht näher. Ihr Herz, es pochte jetzt ganz bestimmt. Blut wurde durch ihren Körper, zu ihrem Herz, durch die Blutbahnen gepumpt. Durst. Er hatte solchen entsetzlichen Durst. Ihm war so entsetzlich schlecht. Sein Mund war trocken.
Ein Bisschen.
Sie beugte sich zu ihm. Musterte ihn. Ihr Arm war frei. Er konnte die Venen sehen, die deutlich hervorstachen. Blut. Der süße metallene Geruch von Blut.
Ein bisschen wird nicht schaden. Ein bisschen wird nicht auffallen.
„Noel du- Deine Augen. Deine Augen machen mir Angst.“ Ein Mensch besitzt im Schnitt vier bis sechs Liter Blut. Ein Gurgeln entwich seinem Rachen. Wie viel Blut das wohl wäre?
„Meine Augen sagt sie.“ Lachen kroch es aus seiner Kehle. Meine Augen hat sie gesagt. Wie lustig. Ein bisschen wird nicht schaden. Stopp. Ein bisschen ist in Ordnung – Und dann, dann ging alles ganz schnell. Ein Schrei hallte durch die Einsamkeit der Nacht.
„Hör auf.“ So viel Verzweiflung. So viel Panik in einer dünnen Stimme. Das Geräusch von gierigen Schlucken. „Höre auf.“ Schreie. Blut. Der liebliche Geschmack von Blut. Wesen Blut? Aufhören. Wie er es doch vermisst hatte. Und das alles für ihn allein. Ich will das nicht
„Bitte.“ Er hörte sich nicht auf. Zähne gruben sich immer tiefer. Ein leises Wimmern erfühlte den Raum. „Hör auf.“ Schluchzen. Etwas nasses tropfte auf seine Hand - Was ist das? - dann spürte er einen Tritt in die Magengrube. Ein Schrei hallte durch den Raum. Jemand viel zu Boden. Plump, dumpf. Ein Stechender Schmerz breitete sich aus. Die Augen des Mädchens waren getrübt, dennoch weit aufgerissen. Ihm wurde schlecht. Seine Nägel verkeilten sich im Holz der Dielen. Was hatte er nur-. Widerlich. Absolut abscheulich. Eckel. Er merkte, wie etwas süßliches in ihm hochstieg, dann krümmte er sich und übergab sich. Der Geruch von Eisen lag noch immer in der Luft. Wesen … wesen Blut roch er? Sein Gesicht war kreideblass. Jetzt ist es vorbei. Endgültig vorbei. Und alles wurde schwarz.
>>Kapitel XVIII Das Kind von damals<<
Der Mann war fort, die Stimmen um ihn herum erloschen. Tod. Ich muss Tod sein, echote es in den Kopf des Kindes. Sein Herz pochte so laut, dass er fürchtete sich selbst zu verraten. Und dann - ja ganz sicher - würde der Mann dann wieder zurückkommen. Der Brustkorb hob und senkte sich nur langsam.
Mama. Papa. Freunde. Helft mir
Sein Körper fühlte sich schwer, fast taub an und doch spürte er wie Gefühl, angekündigt von einem Brennen, in seinen Beinen zurückkehrte.
Wo seid ihr? Lasst mich nicht alleine. Bitte. Ich will hier nicht alleine sterben
Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper. Durst. Die Augen des Kindes waren weit aufgerissen. Er hatte solch einen entsetzlichen Durst. Kleine Händchen streckten sich zu der dunklen Plörre. Das Blut färbte den lehmigen Boden rot. Alles tat weh, alles schmerzte. Ich hab solche Angst. Er schleppte sich mühselig zu dem Rinnsal, steckte seinen Kopf hinein, schlang hastig jeden Tropfen der braunen Brühe hinunter. Ihm war heiß, Schweißperlen rannen von seiner Stirn. Sein ganzer Körper brannte. Seine Handflächen, sein Körper, selbst die Fußsohlen, die er fast nicht mehr spürte. Er stöhnte und er weinte, als er sich weiter vorbeugte und auf allen Vieren kroch. Wasser. Für einen Moment, nur für einen Bruchteil fühlte er sich besser, dann stieg ihn ein ganz widerlich süßlicher Geschmack nach oben und er übergab sich. Doch der Durst, dieser elendige Durst, blieb. Die braune, wässrige Lösung verteilte sich auf dem nackten Boden. Das Kind krümmte sich und wimmerte. Es half nichts. Säure kroch einfach seine Speiseröhre hinauf. Die Wunde in seiner Seite war groß und doch spürte er nicht mehr als ein dumpfes Pochen. Wieso nur? Ich hab Angst. Solche Angst. Bitte. Lass mich nicht überleben. Nicht als einziger. Nicht alleine. Ich will hier noch nicht sterben. Zusammengekauert lag er auf den Boden. Wasser. Schleifspuren säumten den matschigen Grund. Ich brauch Wasser. Ich verbrenne. Bitte. Die ganze Welt des Kindes bestand aus einer einzigen Pfütze und diese Pfütze lag vor ihm. Er robbte sich mühselig nach vorne, dann schob er seinen Kopf erneut nach vorne, schluckte, viel zu schnell, viel zu gierig. Für einen Moment war es weg. Der Moment verstrich und er übergab er sich erneut. Seine Stirn brannte, seine Lippen fingen Feuer und mit jedem Schluck wurde es schlimmer. Egal wie viel er auch trinken würde, kein Wasser der Welt konnte seinen Durst mehr tilgen. Er war alleine, von nichts als den süßlich verlockenden Geruch von Verwesung umgeben.
Und das war alles. Mehr gab es nicht zu erzählen, den in jener Nacht war er, Noel O`Neil zum Vampir geworden.
>>Kapitel XIX Lass uns ehrlich sein<<
Juli
War das wirklich passiert? Kalter Schweiß klebte auf seiner Stirn.
„Noel.“ Bitte. Sie musste doch etwas tun? Irgendetwas. Ihr ganzer Körper zitterte immer noch, ihr Atem war weiterhin flach. Er hatte ihr den Rücken zugedreht, doch als er sich umdrehte, stockte ihr der Atem. Seine Augen. Sie waren weit aufgerissen. Die Pupillen Spitz und lang, wie die einer Schlange. Jeder Muskel in ihr spannte sich an. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Vor ihr stand eine Gestalt mit dürren, knochigen Gliedern. Ihr Puls begann zu rasen. Ruhig. Noel ist Noel. Noel würde mir niemals etwas tun. Also wieso, wieso sollte sie sich also fürchten? Juli zwang sich zu einem Lächeln, das fast unsichtbar blieb. Richtig. Wie albern von ihr, dabei sollte sie es besser wissen, nicht wahr? Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Alles passierte ganz schnell. Nur ein Bruchteil eines Momentes. Ihr Herz sprang entzwei. Sie wollte Schreien, doch ihr Schrei blieb in ihrer Kehle stecken. Das nächste, das sie spürte war, wie sich etwas tief in ihren Arm bohrte. Wie Nägeln, die ihr jemand reingerammt hatte. Nein, nein, das kann nicht sein! Ein Gurgeln und das Geräusch von Schlucken waren das Einzige, das zu hören war. Ihr stockte der Atem. Heiße Tränen kullerten über ihre Wange. „Hör auf.“, hörte sie ihre Stimme, wie ein weites Echo in der Ferne. Ich habe Angst. Der Geruch von Blut lag in der Luft. „Hör bitte auf.“ Wiederholte sie. Immer und immer wieder. Hilfe. Sie schnappte nach Luft. Wand sich. Versuchte ihn wegzudrücken. Du machst mir Angst. Er verkeilte seine Zähne noch fester in ihren Arm. Hör auf. Ihre Fingerspitzen begannen sich taub anzufühlen, dann ihre Zehen. Schnell. Ihr Herz hämmerte so laut, als würde es jeden Moment aus ihrer Brust springen. Ich werde hier sterben, nicht?, schoss ein seltsam fremder Gedanke in ihren Kopf. Der Klos in ihren Hals wurde immer größer. Nein! Wie aus einem Reflex heraus nahm sie alle Kraft zusammen – nicht jetzt, nicht hier - dann stieß sie ihn in die Magengrube. Er stöhnte. Krümmte sich. Seine Augen fokussierten sie weiterhin. Wie eine Beute. Ihr war schwindlig. Dunkle Flecken tanzten in ihrem Sichtfeld. Er wand sich und dann, dann übergab er sich auf den Fußboden. Sein Gesicht war leichenblass. Seine hellen Haare klebten an seinem Nacken. Sie wagte es nicht zu atmen und dennoch zwang sie sich in seine Richtung zu sehen. Noel… ist krank, nicht war?
„Ich bin schon echt erbärmlich nicht?“ Sein Blick war zur Seite gerichtet. Seine Lippen bewegten sich nur langsam, kaum sichtbar. „Ein ziemlicher Bastard.“, dabei lachte er schon fast - hohl und kaum hörbar - ehe er sich wieder krümmte und würgte. Der säuerliche, metalerne Geruch trieb ihr die Tränen in die Augen. Er lag in seinen eigenen Erbrochen, zuckte nur ab und zu. Ihr Herz pochte noch immer. Mehrere Minuten verstrichen, in denen keiner der beiden etwas sagte. Langsam kehrte das Gefühl in ihren Zehen zurück und dennoch fühlte sie sich wie paralysiert. Sie wollte etwas sagen, brachte aber kein einziges Wort heraus. Noel O´Neil ist also ein Monster. So ist das also. Es macht Sinn, nicht war Juli? Hatte sie Angst? Seine Augenlieder flatterten. Fürchtete sie sich? Ihre Hände zitterten immer noch. Ja, aber das machte nichts. Ihre Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Ein Monster - sie schüttelte langsam den Kopf – so ein Unsinn aber auch. Juli griff nach seinem Arm, der nur noch an seiner Seite herabbaumelte, wie ein unnützes Etwas, das nicht zum Rest des Körpers dazugehörte. Sie schnaubte, atmete tief ein und aus. Seine Kleidung war dreckig. Dunkle Flecken säumten sein Hemd, doch sie zwang sich nicht weiter hinzusehen. „Du musst mir nicht helfen.“ Seine Augen waren glasig, sein Körper lethargisch. Er schaffte es nicht den Kopf zu heben, also blieb er an Ort und Stelle liegen. „Sei nicht albern. Lass mich einfach liegen.“
„Hör auf zu jammern und hilf mir gefälligst! Ein Bastard? Was ist das denn überhaupt für eine Aussage?!“ Sie war laut geworden und zugegebener weiße, überrascht von sich selbst. Ihre Stimme überschlug sich fast. Er war schwer und zog sie nach unten, dort wo sie unter keinen Umständen hinwollte. Der Boden klebte immer noch und alles in ihr zog sich zusammen, wenn sie auch nur einen flüchtigen Blick nach unten riskierte. Aber dann stütze er sich tatsächlich gegen sie, ging kleine Schritte neben sie her. Er wirkte schwach. Krank. Vielleicht war er das auch. Im Grund wusste sie es nicht. Es kostete ihr alle Kraft, ihn auf das Bett zu hieven und sie schaffte es eher schlecht als recht. „Also gut. Wo sind frischen Hemden?“
„Was?“ Sie wartete nicht auf seine Antwort. Ihre Hände wanderten automatisch zu dem Schrank.
„Vielleicht in der Schublade?!“ Natürlich, eine Schublade war der perfekte Ort, um Hemden zu lagern, nicht?
„Nein nicht!“ Noel hustete, dann schwieg er wieder. Blut. Schubladen um Schubladen mit Blut. Zugegebener weiße war ihr jetzt ein wenig übel. Mit einem Knall und einem sehr blassen Gesicht, wurden die Schranktüren wieder geschlossen.
„F-Falsche Schublade!“ Sie gab ihn keine Zeit zu reagieren, sondern riss hastig gleich wieder die nächste auf. Tatsächlich. Bingo. Gleich beim zweiten Versuch. Mit einer flinken Handbewegung zog sie ein Hemd hervor.
„Was machst du?“ Er konnte sich immer noch nicht bewegen, also bleib ihn nichts anders übrig als seinen Kopf leicht zur Seite zu drehen.
„Das wird jetzt etwas unangenehm sein aber-.“ Sie holte tief Luft. „Aber es muss eben sein.“
„Bitte was?!“ Mit einer schnellen Handbewegung knöpfte sie sein Hemd auf, hob ihn hoch und zog es über seinen Kopf. Sein Blick wurde trübe. Seine Stimme schwach. Er reagierte immer noch kaum auf seine Umgebung. Nein, vielmehr weiteten sich nicht einmal mehr seine Pupillen, wie sie näher herantrat. Fast so, als ob er sie nicht einmal mehr wahrnehmen würde. Nicht gut, gar nicht gut. Sie musste sich beeilen. Mit einer weiteren Bewegung zog sie ihm ein neues Hemd über. Er musste müde sein, denn seine Augen waren breits geschlossen. Immer wieder öffnete er sie kurz, mit diesem trüben Blick, sagte vielleicht einzelne Worte. Sein Brustkorb hob und senkte sich nur langsam. Ob die Worte ihr galten oder er Selbstgespräche führte, wusste sie nicht. Ein Seufzen entwich ihrer Kehle. Auch sie war müde, aber sie konnte, nein würde jetzt bestimmt nicht aufhören. Da erblickte sie die rote Brühe auf den Boden. O-Oder vielleicht doch? Das war jetzt doch sehr hässlich und in ein paar Stunden würde das sicher noch viel grässlicher riechen als jetzt. Nichts da! Keine Rückzieher an den schweren Fronten! Sie schluckte.
„He, Noel. Renn ja nicht weg! Ich bin gleich wieder da.“ Er schlief. Seine Lieder waren geschlossen und seine Brust senkte sich gleichmäßig auf und ab. Oh heiliges Putzmittel, leihe mir deine Kraft! Möge ich erfolgreich aus der Schlacht zurückkehren. Mit einem Mob und Putzmittel machte sie sich auf zum Schlachtfeld.
„Was machst du da?“, hörte sie Noel. Nanu, hatte sie ihn geweckt?
„Hm.“ Er sah in ihre Richtung. Seine Augen waren nur einen Schlitz weit offen.
„Hör auf.“ Sie ignoriere ihn, schrubbte nur noch fester. Ha, der Fleck war echt hartnäckig, nicht?! „Ist dir das nicht zu lästig?“
„Nein keineswegs.“ er drehte sich zur Seite und sie spürte einen Blick auf sich ruhen.
„Du musst echt verrückt sein.“ Seine Stimme klang immer noch schwach. Eine Weile sah er sie nur an, dann wanderte sein erschöpfter Blick zu einer der Schubladen. Richtig.
„Du willst trinken.“ Sie wartete nicht auf seine Antwort, rannte zur Küche, durchsuchte eilig die Schubladen, dann zog sie ein Glas hervor und rannte wieder hoch. Schnell schritt sie zur Schublade schob einer der Blutkonserven heraus.
„Das ist nicht nötig.“ Erst jetzt bemerkte sie wie kalt die Schublade war. Eiskalt. Beinahe hätte sie sie aus Schreck herausfallenlassen. Sie unterdrückte einen Schrei, der ihre Kehle herausgekrochen war. Viel zu hastig öffnete sie den Verschluss und die rote Flüssigkeit floss in einem roten Fluss in das Glas. Er zögerte. Sie beobachte, wie er langsam daran nippte und das Glas mit einem Zug leerte. Für eine Weile sah er einfach an die Decke, dann erhob er sich langsam und kniete neben sie. „Ich…ich kann auch helfen.“ Ihre Augen weiteten sich. Ihre Lippen formten Worte.
„Hm…Ja.“ Und dann platze es aus ihr heraus. „Du bist ein Vampir.“ Sie wurde rot und redete viel zu schnell weiter. „Was nicht schlimm ist. Ich wollte damit nur sagen… Ich meine-“ Nanu? Keine Spitzen Zähne mehr? Seine Hände und Augen waren auch wieder normal. Er lachte.
„Da habe ich dir wohl einen ganz schönen Schrecken eingejagt, nicht?“ Dann wurde seine Stimme plötzlich leise. „Das tut mir leid. Ich meine, dass du das sehen musstest.“
„Passiert das denn öfters?“
„Hm.“
„Du kannst mir ruhig vertrauen. Ich verspreche, ich sag es auch niemanden.“ Schweigen.
„Nein. Eigentlich…eigentlich nicht. Und normalerweise bin ich auch immer vorbereitet.“ Noel schnappte sich einer der Bürsten und drückte sie in die Dielen des Bodens. Hässliche Schrammen zierten den Untergrund.
„He, du machst sie noch kaputt!“ Er riss die Augen auf und warf ihr einen überraschten Blick zu.
„Oh. Das ist…das ist schon echt…“
„Lachst du etwa? Meinetwegen, aber lass den Boden leben!“ Sie sah fast etwas empört aus.
„Du…du bist schon echt seltsam. Weißt du das?“ Schweigen. „Du solltest eigentlich rennen. Stattdessen schrubbst du meinen Fußboden. Ja, ich bin mir ganz sicher, dass du verrückt sein musst. Völlig durchgeknallt.“
„War das etwa eine Beleidigung?“ Sie schnaubte.
„Nein. Was ich sagen wollte, war -“ Er hielt inne. Juli konnte ein Lachen nicht unterdrücken und auch er begann zu lachen. Wie schräg. Seltsam surreal.
„Weißt du. Das hättest du mir auch früher sagen können, dann wäre alles einfacher gewesen.“
„Wie?“
„Naja, dann hätte ich dir etwas von meinem Blut geben können.“
„Sei nicht albern.“, presste er hervor.
„Hm. Vielleicht hast du recht.“ Für einen Moment hielt sie Inne, wrang das Tuch aus und warf Noel einen flüchtigen Blick zu. „Sag mal, Noel wie lange ist das schon so?“
„Wie lange?“
„Oder bist du als Vampir geboren?“
„Oh.“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Das meinst du. Also…lass uns über was anders reden. Ich rede nicht gerne drüber. Ist ne ziemlich hässliche Geschichte.“
„Ich verstehe, also bist du nicht als Vampir geboren.“ Er weitete überrascht seine Augen. „War so eine Eingebung. Aber schon seltsam. Ich dachte Vampire können nicht in die Sonne und-“
„Ich bin kein...Ich meine ich bin noch kein Vampir. Ich…also-“ Er zögerte. Offenbar rang er mit sich, doch dann setzte er fort. „Ich habe einfach manchmal schlechte Tage. Aber ich komme klar.“
„Du kommst klar.“
„Gut. Vielleicht manchmal mehr schlecht als Recht, aber wenn ich so weiter mache, dann...Oje. Ich glaube ich bin dir wohl einige Erklärungen schuldig nicht?“
„Ja. Ja das bist du.“ Sie sah nicht einmal auf.
„Also...“ Er zögerte. „Also es ist so mit den Vampiren, oder Spinnenwesen, aber nennen wir sie einfach Vampire, das ist einfacher-“
„Spinnenwesen. Du siehst aber nicht aus wie eine Spinne. Also wieso Spinnenwesen?“
„Ich will es gar nicht wissen. Weiter im Kontext. Vor einer ganzen Zeit wurde ich von so einem Ding gebissen. Für gewöhnlich überleben das die wenigstens, aber naja, sagen wir ich hatte einfach kein-“ Er schluckte, beendete den Satz aber nicht. „Jedenfalls habe ich überlebt. Stell dir das ganze wie eine richtig üble Salmonellenvergiftung vor“
„Das kling hässlich.“
„Oh glaub mir, es ist unangenehmer als es klingt.“ Seine Stimme klang immer noch angeschlagen, aber er stoppte nicht. „Jedenfalls wird es nur besser, wenn man Blut trinkt.“
„Hmm.“
„Je mehr du trinkst, desto mehr verändert sich dein Körper. Das heißt aber noch lange nicht das du ein Vampir bist. Der Verwandlungsprozess dauert sehr lange. Wie lange kann ich dir nicht beantworten. Offengestanden weiß ich nicht wie viel Zeit mir noch bleibt. Ich...also irgendwann da-“ Seine Stimme brach. „Es tut mir leid.“ Er senkte den Kopf.
„Dann kann man es aufhalten, nicht?! Ich meine es muss einen Weg geben.“
„Wie?!“
„Wenn man ich sich immer weiter verwandelt, wenn man Blut trinkt, dann dürfte man sich doch nicht verwandeln, wenn man keins trinkt.“
„Das – Ja, so in der Art.“
„Dann ist es doch glasklar.“
„So einfach ist das nicht. Ich versuche schon so wenig Blut wie möglich zu trinken.“
„Wie wäre es damit: Du trinkst einfach Stück für Stück weniger Blut und wirst wieder zum Menschen. Ich könnte dir einen meiner Kalender geben und wir nennen das ganze Noels Plan zum Menschen.“ Noel verdrehte die Augen.
„Das klingt wie ein Drogenentzug.“ Er zog eine Augenbraue nach oben.
„Wo bekommst du das Blut immer her?“ Noel schien diese Frage unangenehm zu sein. Er senkte den Kopf und sah schnell in eine andere Richtung. „Krankenhaus.“
„Fällt das irgendwann auf?“ Noel schluckte und sah betreten zur Seite.
„Tja, wenn es auffällt, muss ich gehen. So einfach ist das.“ Einfach.
„Gut, mit anderen Worten darf es nicht auffallen. Dann werde ich mir wohl selbst Blut abzapfen müssen.“ Sie knallte ihre Faust auf die flache Handfläche und ließ dabei fast den Mob fallen.
„Das ist gefährlich! Sei nicht albern.“
„Nicht wenn man weiß, wie man es richtig macht. Du weißt schon mit Konserve und Infusionsnadel. Ich informiere mich natürlich davor.“ Noel lachte dumpf, was Juli dazu veranlasste den Kopf schief zu legen. Nanu, hatte sie wieder etwas Seltsames gesagt? „Du… lachst du mich etwa aus?! Hör mal-“
„Du bist verrückt. Absolut verrückt. Du solltest einfach gehen und das alles hinter dir lassen.“ Er klang wieder schwächer. Hoffentlich verschlechterte sich sein Zustand nicht. Wenn dem so wäre, wüsste sie nicht, was sie machen sollte. „Wieso machst du das überhaupt?“ Richtig wieso? Sie schmunzelte.
„Weil wir Freunde sind.“ Vielleicht war es auch eine spontane Entscheidung gewesen, wer wusste das schon? Aber was spielte das noch groß eine Rolle? Noels ließ sein Blick Richtung Tür gleiten.
„Lungerst du immer noch vor der Tür herum? Wird dir das nicht irgendwann langweilig. “ Sie zuckte zusammen. Redete er mit ihr?! Sie hatte sich auf den Stiel des Mobs abgelehnt und wäre beinahe umgekippt. Die Tür quietschte und das Kind trat aus den Schatten. Ein Schauer jagte ihren Rücken hinunter. War er schon die ganze Zeit dort gestanden? Aber wie, hätte es ihr nicht auffallen müssen?
„Ach jetzt doch nicht mehr so schüchtern Astor.“ Noel warf einen scharfen Blick in seine Richtung. „Dann warst du es also, der sie reingelassen hat. Sehe ich das richtig? Immerhin waren alle Türen verschlossen, wenn ich mich recht entsinne.“
Vielleicht wirst du alt Noel. Vielleicht auch dement. Ein Kichern hallte durch den Raum, ohne dass sich die Lippen des Kindes bewegten. Gut, du hast mich wohl durchschaut. Wie langweilig. Wieso dröhnten fremde Worte in ihren Kopf? Wesen Worte? Doch nicht etwa die Worte des Kindes? Noel lachte schief.
„Das hätte ich mir wohl denken können.“
„Das Ding- Ich meine dieses … Astor.“ Sie fand keine Worte mehr, brabbelte nur wirres Zeug vor sich hin.
Ich finde deine Idee jedenfalls großartig Juli. Julis Augen huschten von Astor zu Noel. Natürlich. Sie musste jetzt wohl endgültig verrückt geworden sein.
„Oh, stimmt ja. Telepathie. Er benützt Telepathie.“, hackte Noel schnell ein. „Also, ich bin dir wohl noch die ein oder andere Erklärung schuldig.“
„Richtig.“
Und DAMIT ist der zweite Ark abgeschlossen. Und damit hoffentlich auch der Schwierigste. Vor allen Kapitel 12, 17, aber überraschenderweise auch 19 haben mir Probleme bereitetet. *hust hust* Und Rechtschreibung und Grammatik, die waren hier mal wieder wild. XD Der Kapitel "Ein wirklich schlechter Tag" ist eine Referenz an "Kein schlechter Tag" Es gab auch schon ein paar Hinweise zum Titel des Buches und wieso das Buch so heißt wie es heißt, aber ich bezweifle das man darauf so schnell kommen wird. Gabriel sollte erst Gil heißen (und das wiederum ist ne Referenz an Pandora Hearts einer meiner all time favourites), dann bekam er allerdings doch nen anderen Namen. Und damit beginnt der nächste Ark, wo ich hauptsächlich mit viel zu vielen Kapiteln mit Überlänge und vielen Charakteren, die noch keine Datenbanken haben, zu kämpfen haben werde. Also erst mal ab auf Papyrus und Charaktersheets ordnen...Das war auch schon das Wort zum Sonntag.
LG Sinya