Nachdem Rafe endlich wieder alleine war und seine Gedanken unsortiert sortieren konnte, holte er den Pokénav hervor. Bediehnungsanleitung? Rückte der Professor wohl keine heraus. Oder es gab keine. Oder das Gerät konnte nur telefonieren. Nein, unwahrscheinlich, wenn es von der Devon entwickelt wurde. Zumindest sah es recht kompliziert aus. Es hatte eine gelbe Färbung und war aufklappbar. Unter der zentralen Taste, die wohl das Gerät öffnen sollte fand sich ein größerer beweglicher Bildschirm wieder. Wie von irgendwem schonmal erwähnt fand man eine Karte von Hoenn und ein Telefonregister als Hauptfunktion. Aber scheinbar konnte man auch den Zustand der Pokémon überprüfen. Nungut, das hieß verstärke Fähigkeiten hinsichtlich von Wettbewerben. Ein Radio oder ein Radar konnte Rafe aber beim besten Willen nicht finden. Schade, er hätte es praktisch gefunden. Aber er konnte ja auch nicht alles haben. Es wäre zu viel verlangt ein Gerät zu entwickeln, dass sich den Bedürfnissen des Trainers anpasst.
Und genauso wenig passte sich der Weg an Rafe an. Gerade, als er das Gerät weggesteckt hatte und die ersten Schritte aus dem Labor tat, bemerkte er die Laterne, die vor ihm stand - Und gegen die er mit einem Schritt mehr gelaufen wäre.
Etwas schreckhaft blieb Rafe also abrupt stehen und stellte sich auf seine Umgebung ein, um die Orientierung zurück zu gewinnen.
Scheinbar war das Wetter nicht, was man einen Knüller nennen konnte. Vielleicht waren deswegen so wenig Leute zu sehen? Nein, von weiter weg war doch etwas zuhören. Das Reißen eines Papieres? Verwirrt wandte sich Rafe in die Rchtung des Geräuschs, konnte aber die Quelle nicht mehr ausmachen. Stattdessen erblickte er den gleichaltrigen Jungen aus dem Labor - Mit dem er bei Gelegenheit doch noch reden wollte. Er schien gerade auch nichts besseres zu tun zu haben. Er lehnte gelassen an einer Wand. Rafe wollte gerade zu ihm rüber gehen, als er seine Pokémon hinter sich bemerkte. Während das kugelrunde Wasserpokémon mit dem seidigen, kurzen Fell verlegen das Schildkrötenpokémon musterte, blickte das Hundeähnliche Donnerpokémon mit der grüngelben 'Mähne' verwirrt zwischen Rafe und dem Trainer hin und her. Hydro schien sich aber am meisten für die Laterne zu interessieren, zumindest fand das Pokémon es lustig, dass sein Trainer fast mit dieser zusammen gestoßen wäre.
"Richtig, ihr solltet wohl zurück in eure Pokébälle. Ich habe zwar nichts dagegen, wenn ihr mich begleitet, aber ich bin mir nicht sicher, ob drei Pokémon außerhalb ihrer Pokébälle so gern gesehen sind. Mal abgesehen davon, dass wir doch nicht auffallen wollen, oder?" Seufzend kniete sich der Trainer neben die zustimmenden Pokémon und streichelte dankbar über Ninis weiches Fell sowie Thunders nicht elektrisierte und deswegen ebenfalls weiche Mähne. Dann holte er die Pokébälle hervor und verstaute seine Pokémon wieder. Als letztes folgte, wenn auch etwas verstimmt, Rafes Schiggy.
Dann blickte Rafe kurz zum Labor.
Was bringt mich eigentlich dazu das zu tun? Es könnte mir doch egal sein, was sie über das Wetter forschen... das Wetter war über die Jahrhunderte genau so, wie es die Natur brauchte... Aber irgendwie will ich auch nicht, dass die falschen Hand an Rayquaza anlegen... und ich will herausfinden, was der Professor eigentlich vor hat. Ich kann es mir nicht erklären... es kann an meinem Misstrauen gegenüber Kittelträgern liegen... aber ich habe das Gefühl er sagt uns nicht, was er weiß oder vorhat. Vielleicht ist das der selbe Grund, wieso ich mehr über diesen Trainer wissen will. Okay, es kommt sicherlich dumm, wenn ich einfach so jemanden von der Seite anspreche... aber ich will es lieber versucht haben, als am Ende zu sehen, dass irgendjemand wie Rayquaza durch eine von mir nicht genutzte Chance leidet.Mikael atmete flach, und schnell, es war eine beinahe übermenschliche Leistung die Muskeln nicht anzuspannen, und ruhig zu bleiben. "Bleib ruhig, alles ist in Ordnung", flüsterte er sich selber zu um seinen Körper zu beruhigen und möglichst natürlich gelassen auszusehen. Offensichtlich war der Trainer, zu sehr mit seinem Pokénav beschäftigt, so dass er beinahe eine ungewollte, ziemlich schmerzhafte Bekanntschaft mit einem Laternenpfahl gemacht hätte. Glücklicherweise merkte er es selber noch früh genug, so das er anhalten konnte. Offenbar hatte er Mikael erst jetzt entdeckt, dennoch wollte er offensichtlich etwas von ihm, so machte er bereits einen Schritt auf ihn zu, bevor ihn irgendetwas davon abhielt: "Hat er etwas bemerkt, bin ich aufgeflogen, nein das kann nicht sein, warum hällt er dann an? Ruhig, ganz ruhig, nur nichts überstürzen, lass dir Zeit, nur keine voreiligen Entscheidungen fällen, bewahre die Ruhe", Für Mikael war es eine gefühlte Ewigkeit, bis der Andere, seine Pokémon zurückgerufen hatte," Warum macht er dass, wäre es nicht intelligenter sie bei sich zu behalten? Hat er vieleicht doch nichts bemerkt, nur nicht die Muskeln anspannen", so langsam wurde er aus dem Jungen nicht mehr schlau, wenn er etwas bemerkt hätte, hätte er seine Pokémon drausen gelassen, und trotzdem versuchte er, wennauch er kläglich versagte, ein freundliches Lächeln aufzusetzen, er konnte also Schauspielen, da hiess es vorsichtig sein. Langsam kam er näher, was würde er machen wenn er nahe genug war, sollte Mikael ihm einen Preventivschlag verpassen, oder sollt er sich erst einmal anhören, was er zu sagen hatte, und ihn dann angreiffen, wenn er der Wahrheit zu nahe kam? Oder sollte er ihn unbeschadet ziehen lassen? Wie er solche Entscheidungen hasste, am liebsten hätte er ihm eine verpasst, und der wäre so schnell nicht mehr aufgestanden, was ihm genug Zeit gegeben hätte, in Ruhe abzuhauen. Dennoch wäre zuhören, so sehr er es auch hasste, der bessere Weg, auch wenn ihm keine konkreten Gründe dafür einfielen. Also meldete sich die Stimme, in seinem Kopf zu Worte "Was denkst du so lange darüber nach, hör zu und wenn es dir nicht gefällt, verpasst du ihm eine Abreibung, die sich gewaschen hat, dann hast du Zeit zu verschwinden.
Also atmete Rafe tief durch, richtete sich wieder auf und ging auf den noch unbekannten Trainer zu. Er versuchte - Auch wenn er es nach solchen Gedanken nicht wirklich konnte, musste er doch immer an Ai denken - zumindest freundlich zu lächeln und sich gleich zu erklären: "Wegen dem Professor und seiner seltsamen Argumentation..."
Also Mikales Vorgenen war ihm jetzt klar, das war immer so, wenn er sich nicht entscheiden konnte, zwischen dem Weg, den er nehmen wollte, und dem vernünftigen, hörte er immer auf die Stimme tief in seinem Körper und macht was sie sagt, dann war der Weg immer klar vor ihm und er musst ihn nur noch befolgen. Unterdessen war auch der andere Junge in die Nähe gekommen: "Wegen dem Professor und seiner seltsamen Argumentation..." Das war definitiv eines der Themen, das er gerade nicht ansprechen wollt, ehrlich gesagt, wollte er gerade gar nicht reden, höchstens darüber, warum er auf ihn zugekommen war, und sich nicht wie die anderen Vollidioten drinnen das bisschen Hirn, dass sie noch besassen, verdampften. Dazu wäre lediglich eine einfache nett formulierte Frage nötig gewesen, aber damit hatte er schon vor längerer Zeit aufgehört, wenn er etwas wissen wollte, bekam er die Infos früher oder später so wie so, also war es egal, welche Methoden er anwendete, denn schlussendlich zählte das Resultat.
Noch bevor der andere ein weiteres Wort sagen konnte, tratt Mikael einen Schritt nach vorne, und verpasste ihm einen Schlag in die Magengegend, nicht mit voller Kraft, aber doch genug, um einer Person normalerweise genug stark aus der Fassung zu bringen, das er einige Sekunden Zeit hatte, bevor sich sein Opfer von dem Schock erholt hatte. In diesen Sekunden, packte er den Jungen und drückte ihn gegen die Wand. "Kein Wort, sei froh, das ich dich nicht härter getroffen habe, sonst würdest du jetzt am Boden liegen und für einige Stunden schlafen, also hör mir gut zu, ich stell dir drei Fragen, und von den Antworten hängt unser weiteres Verhältnis ab, und denk nicht einmal dran deine Pokémon zu rufen. Ich habe euch vorhin gesehen, es wäre echt schade um sie oder dich, soweit alles verstanden?" Zur Unterstützung, seiner Drohung, packte er nochmals ein wenig härter zu, dem Jungen würden zwar keine bleibende Schäden bleiben, aber angenehm war der Treffer vorhin sicher nicht. Er hoffte nur der Junge würde nicht versuchen irgendetwas Dummes zu versuchen, denn der Schlag vorhin war lediglich eine Warnung gewesen und keine Technik, die dazu bestimmt war den Gegner zu verletzen, und er mochte es nicht kleinen Jungen, die gerade erst vom Rockzipfel ihrer Mutter frei gekommen waren, unschädlich zu machen. "Also, erste Frage, Wer bist du?" , er gab dem Jungen eine kurze bedenkpause, und wartete auf eine Antwort: "Zweite Frage wer schickt dich?" , auch hier gab er ihm ein wenig Bedenkzeit: "Und letzte Frage, was willst du von mir? Von dieser Antwort hängt es ab, ob du heute Abend mit deinen Pokémon glücklich sein kannst und deines Weges gehen kannst, oder ob du es eben nicht kannst."
"Yamamoto Rafe aus der Trainerschule in Metarost. Ein Neuling unter den Trainern wie so ziemlich jeder hier.", antwortete Rafe etwas verschrocken. Nicht wegen dem Schlag zuvor, er war härteres aus seiner Taekwondozeit gewohnt, sondern wegen der brutalen Reaktion des Jungen. Insgeheim hoffte er, dass der Name Yamamoto unter den Forschern nicht all zu bekannt war. Aber viel wichtiger: Wieso wurde sein Gegenüber handgreiflich? Gehörte er zu den Forschern und hatte von Rafes Vater erfahren? Oder war er nur genauso vorsichtig, weil er ebenfalls Anzeichen eines Spions meinte zu sehen?
"Schicken? Ich habe den Fleyer gelesen, falls du das meinst...", erklärte Rafe anschließend schluckend und sah kurz zum Labor. Er machte keine Anzeichen seine Pokémon zu rufen. Zumindest solange nicht, bis der andere Trainer diesen explizit drohen würde. "Den Fleyer wegen der Forschung. Deswegen wollte ich auch mit dir sprechen.", fügte er noch schnell hinzu. "Du scheinst der rosaroten Brille des Professors gegenüber..."
Rafe stoppte kurz. Wenn er wirklich zu diesem gehören würde, würde er sich mächtig verraten. Aber dafür war es ja jetzt sowieso zu spät. Zumindest mit Kontakten nach Sinnoh wäre der Name bekannt. Der Vorfall stand dort immerhin in der Zeitung. Deswegen wurde er ja auch von seiner Mutter nach Hoenn geschickt. Angespannt versuchte Rai die Körperhaltung und den Blick seines Gegenübers zu deuten. Würde dieser nicht viel vorsichtiger vorgehen, wenn er wirklich zu einer großen Organisation gehören würde?
Und wieso wollte Rafes Körper verdammt noch mal nicht ruhig bleiben? Ok, der Griff war nciht gerade sehr bequem, er wurde bedroht, überrascht nachdem seine Gedanken bereits wegen der Forschungsgeschichte abgelenkt waren. Dann drängte sich dieser Junge auf, willigte sogar ein Rafe alleine zu lassen, als wüsste er was passieren könnte. War er schon wieder zu leichtsinnig?
"Gegenüber auch sehr skeptisch zu sein, auch wenn du korrekter Weise meiner extremen Meinung nicht zugestimmt hast. Was würdest du wegen Rayquaza tun? Die Jüngeren scheinen ja ziemlich aus dem Häusschen zu sein und sich auf das Abenteuer zu freuen, welches der Professor ihnen so einfach serviert hat."
OT: Gemeinschaftspost mit zeev