Beiträge von Pika!

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    Kapitel 19: La, ti... Latios und Latias


    Gleich am nächsten Morgen wurde Isabell wach, als die Sonne aufging. sie konnte schon ein paar Geckarbor beobachten, die in der stetig steigenden Wärme des Tages schon zwischen den Bäumen umherhuschten. Das Mädchen richtete sich auf und öffnete die Hand. Sie hatte also tatsächlich nicht geträumt; in ihrer Hand lag das Medallion, das sie letzte Nacht von Samanta, dem Seedraking ihrer Mutter erhalten hatte. Als ihr PokéFriend auch in die offene Handfläche starrte, klappte ihr vor Verblüffung die Kinnlade runter.
    "Aber-aber" stammelte sie. Mehr brachte sie nicht raus. "Erzähl ich dir ein andermal!" vertröstete ihr Trainer sie. In diesem Moment ging die Tür der kleinen Hütte ihrer Großtante auf und diese und ihr PokéPartner traten heraus.
    "Na, gut geschlafen?" fragte die Frau und lächelte gutmütig.
    "Ja...ich glaube schon" sagte Isabell. Vorsichtig hing sie sich die Kette um. Seltsamerweise war das Glied, das gerissen war, wieder repariert. Noch seltsamer kam es ihr vor, als ihre Tante sie nicht danach fragte. Aber es war auch besser so. Sollte sie ihr etwa erzählen, dass sie letzte Nacht einen Geist gesehen hatte? Das wäre völlig absurd! Aber sie nahm sich vor, Hanna beim Frühstück indirekt so etwas zu fragen. Doch dann dachte sie noch mal nach. Es hatte keinen Sinn, ihr etwas zu verheimlichen, sie würde doch ihre Gedanken lesen!
    Aber dennoch, sie würde fragen, ganz sicher! Und beim Frühstück tat sie das auch. "Hanna" begann sie, während sie eine Scheibe Brot beschmierte. "Was weißt du über... Geister?"
    "Meinst du Geisterpokémon?" fragte ihre Tante zurück.
    "Ähm... nein" gab Isabell zu. "Über... richtige Geister." Sie wandte den Blick ab, aus Hoffnung, Hanna könne dann ihre Gedanken nicht lesen.
    "Nun ja, ich bin selbst noch keinem begegnet, doch ich weiß einiges darüber: Du weißt ja, dass die Verbindung zwischen Trainer und Pokémon sehr stark ist. Und wenn der Mensch stirbt, dann bricht diese Energie ganz plötzlich. Sie fliegt dann drei Jahre lang durch die Welt, und nach exakt drei Jahren stellt sie sich noch mal auf und wenn ein Mensch, der mit dem verstorbenen Trainer nah verwandt ist, gerade in der Gegend ist, dann kann er diese Energie als Geist in Form des PokéPartners sehen, der gestorben ist. Viele sagen, dieser Geist habe dann sogar die Augen dieses Menschen gehabt. Nach dieser Begegnung passierten viele Dinge, die eigene Bindung zu dem Pokémon wird stärker, das Pokémon lernt eine neue Attacke, verlorene Dinge tauchen wieder auf..." Damit sah sie auf das Schmuckstück an Isabells Hals.
    Isabell biss in ihr Brot und dachte nach. Also war es tatsächlich der Geist ihrer Mutter gewesen, beziehungsweise die Energie, die sie und ihr Pokémon verbunden hatte.
    "Möchtest du nach dem Essen etwas trainieren?" fragte Hanna und biss ebenfalls ab.
    "Und was? Wir haben in den letzten Tagen doch alles durchgenommen!"
    Ihre Tante schluckte. "Alles, bis auf´s Käpfen!" antwortete sie dann.
    "Käm...pfen?" wiederholte Isabell. Hanna nickte.
    Also fingen sie nach dem Essen gleich an. Samanta sollte gegen Martha kämpfen und dabei ging es weniger ums Gewinnen oder Verlieren, sondern ums Kontern und Wissen, welche Attacke als nächstes kommt. Isabell und ihr Pokémon taten sich schwer und versuchten zwar ihr Bestes, aber sie brachten es einfach nicht auf die Reihe. Erschöpft ließ sich Isabell auf eine Baumwurzel sinken. Dabei blieb ihr Medallion an einem Ästchen hängen und öffnete sich! Erschrocken schloss sie es eilig wieder.
    Doch es war zu spät. Nicht zwei Minuten später hörte Isabell schon einen ohrenbetäubenden Schrei. Sie sah in den Himmel - ein Panzaeron! Also hatte Kasimir das Signal bereits erhalten und seinen Schergen nach ihr geschickt! Doch bevor sie oder ihre Tante oder die beiden Pokémon reagieren konnten, hatte der riesige Metallvogel schon das Trasla gepackt und mitgerissen. "Nein!" Doch schon bekam sie wieder Seitenstechen. Im Innern verfluchte sie das Stahlpokémon, bis sie vor Schmwerzen zusammensackte.
    "Was machst du da?" hörte sie die Gedanken ihrer Großtante in ihrem Kopf. "Verlasse dich nicht auf der Schicksal, oder auf dein Medallion, du musst selbst nach den Kräften greifen, die in dir schlummern."
    Isabell sah auf. Wie Recht Hanna doch hatte. Das Mädchen schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie fühlte ganz deutlich die Anwesenheit ihres PokéFriends, auch wenn der schon sehr weit weg war. Dann fühlte sie ihre innere Kraft aufsteigen und ihr Unterbewusstsein rief nach Hilfe...
    Und schon schwang sie sich auf ein fliegendes Pokémon, das eine erstaunliche Geschwindigkeit an den Start legte. Es war so schnell, dass es das Panzaeron bald eingeholt hatte. Doch es tat nichts - da war noch ein zweites, das das Stahlpokémon angriff. Doch es ließ einfach nicht los. Aber Isabell war immernoch im Bann des Medallions, sodass Samanta plötzlich einen starken Blitz von sich gab, dass das Panzaeron und sein Trainer auf dem Rücken geschockt wurden. Der Mann konnte sich nicht mehr halten und fiel. Daraufhin lockerten sich die Krallen des silbernen Vogels und ließen das Trasla fallen, wodurch er nun all seine Konzentration auf die Rettung seines Trainers richtete.
    Isabell hatte schon Angst, dass ihr PokéFriend aufschlagen würde, aber das eine Pokémon, auf dem sie nicht ritt, fing sie auf und im nächsten Moment fiel das Mädchen in Ohnmacht...


    Als sie wieder aufwachte, musste es bereits Mittag sein. Sie setzte sich vorsichtig auf und hielt sich den Kopf, der ungalublich brummte. "Sam?" fragte sie und sah sich um. Sie hörte ein Geräusch, das sich wie ein hohes Qieken oder ein Schrei anhörte. Erschrocken wirbelte sie herum, sah aber nichts. Plötzlich wurden aber zwei Pokémon sichtbar, die das Mädchen aus dem Bio-Unterricht kannte: Latios und Latias. "Habt ihr mir geholfen?" fragte sie die beiden Legendären.
    Latias strahlte über das ganze Gesicht, machte einen Salto und gab wieder einen Schrei von sich.
    "Vielen Dank!" sagte Isabell. "Aber wisst ihr vielleich, wo das Trasla ist, das von dem Panzaeron entführt wurde?"
    Latios nickte und schwebte zu einem Stein, duckte sich kurz und brachte das Psychopokémon in seinen Armen wie ein Baby zu seinem Trainer. Samanta schien zu schlafen, vielleicht war sie noch etwas erschöpft. Latios legte sie neben Isabell und schwebte zurück zu seinem weiblichen Gegenstück.
    Samanta wurde wach. "Sam, geht es dir gut?" fragte Isabell aufgeregt. Sie nickte ganz vorsichtig. Latias streckte den Kopf zu den beiden und berührte das Trasla. Sie schimmerte rosa und auch Sam flimmerte kurz auf. Und schon ging es dem kleinen, blauen Pokémon besser. Fröhlich kreischte Latias wieder. "Wisst ihr vielleich, wo es zur Straße geht?" fragte sie die beiden. Wehmütig dachte sie an ihre Tante, von der sie sich nicht hatte verabschieden können.
    Latios nickte. Er und Latias nahmen die Gestalt eines Jungen und eines Mädchens an und so führten die beiden drachenpokémon das Mädchen und ihren PokéFriend zur Zivilisation...

    *schwereentscheidung*
    Das von Eldeen gefällt mir am besten, schöner Hintergrund und mal wieder super Colo, aber das von Jeltix ist viel süßer. Ich find es auch insofern schön, weil es nicht so aussieht wie das glatte, nackte Tierchen das es ist, sondern richtigen Pelz hat. Das ist echt knuffig!
    *fürtobutzvote* Zudem ist Tobutz überhaupt das schönste der dreien... :rolleyes:

    @Drever: *hüstel*Das steht alles in den vorigen Kapiteln :p... Die vierzehnte Generation sind Kasimir, Isabell und neuerdings weiß man es als Leser auch schon von Thomas. Kasimir ist der Oberfiesling in dieser Story. Für weitere Informationen die vorigen Kapitels lesen -.-


    Thanks for da Kommisch! xD


    Das hier ist zwar ein recht kurzes Kapitel, aber sauwichtig!


    Kapitel 18: Nächtliche Begegnung


    Isabell schreckte augenblicklich aus dem Schlaf. Sie atmete schnell und keuchend, sie hechelte schon fast, und ihr Herz raste und schlug ihr in einem wilden Rhythmus gegen die Brust. Doch was hatte sie aus ihren Träumen gerissen? Sie hatte weder einen Albtraum gehabt, noch war irgendwo ein lautes Geräusch zu hören gewesen.
    Zuerst musste sie einen klaren Gedanken fassen. Sie setzte sich hin und schlang die Arme um die Beine. Vorsichtig drehte sie den Kopf in alle Richtungen - neben ihr lag Samanta, die wohlig schlief. Isabell verstand das nicht. In den letzten Tagen waren sie immer gemeinsam wach gewesen und ihr PokéFriend hatte nicht geschlafen, während sie wach war. Wo bin ich? fragte sie sich und sah sich weiter um.
    Dann dämmerte es ihr: Martha hatte für diese Nacht einen unglaublich klaren Sternenhimmel und milde Temperaturen vorausgesagt. Also hatte Hanna dem Mädchen und ihrem Pokémon vorgeschlagen, diese Nacht im Freien zu schlafen. Wenigstens hatte das Psiana Recht behalten, denn obwohl Isabell nicht zugedeckt war, fror sie nicht. Sie konnte zwar nicht viel erkennen, jedoch erhellten das Sternen- und Mondlicht die Umgebung soweit, dass man immerhin schwarz-weiß sehen konnte. Irgendwo uhute ein Hoothoot oder ein Noktuh.
    In dieser Ruhe dachte Isabell nach. Über Thomas. Sie hatte zwar in der letzten Zeit jeden Tag an ihn gedacht, aber immer nur ganz selten und wenn dann ganz kurz. Jetzt nutzte sie die Gunst der Stunde, in der kein kleines Trasla sie an solche Sachen hinderte. Hätte sie zu Matschi lieber "lebewohl" als "auf Wiedersehen" sagen sollen? Sicher, es wäre angebrachter gewesen, aber er hätte sicher verdacht geschöpft. "Wie es ihm wohl geht?" fragte sie sich selbst und blickte wehmütig nach oben zum Himmel und sah sich die Sterne an.
    Aber plötzlich veränderte sich die idyllische Stille. Jegliches Geräusch der Nacht verstummte und Nebel zog auf. Er waberte aus dem Wäldchen und überhaupt von überall her und sammelte sich knapp zehn Meter entfernt von Isabell. Die weißen Schwaden bildeten schon nach kurzer Zeit eine undurchdringliche Wand. Da ihr solche Situationen unbekannt waren, bekam es das Mädchen schön langsam mit der Angst zu tun. Sie war schon dabei, ihren PokéFriend zu wecken und um Hilfe zu bitten, aber irgendetwas hielt sie davon ab.
    Plötzlich öffnete sich die Nebelwand, die einen Ring gebildet hatte. In ihrer Mitte war aber nichts weiter, als ein Haufen weiterer Nebel, der aber viel weißer war und schien, als leuchte er. Nein, er leuchtete wirklich! Er verließ langsam den Ring und bewegte sich auf Isabell zu. Mit jedem Zentimeter, den er zurücklag, nahm er mehr und mehr an Form, Farbe und Gestalt an. Er wurde blau und bekam die Figur eines Pokémon. Als er dann zehn Zentimeter vor dem Mädchen schwebte, hatte er sein Entgültiges Aussehen bekommen: Ein Seedraking!
    Es schwebte knapp eine Hand breit über dem Boden und schien aus purem Licht zu bestehen. Nur seine Augen waren feste Materie, wirkten aber nicht wie die eines Seedraking sondern eher wie die eines Menschen - mit stechend blauen Augen.
    Als Isabell endlich dämmerte, was, oder besser WEN, sie hier vor sich hatte, gab der Geist des PokéFriends ihrer Mutter einen Kuss auf die Stirn. In diesem Moment fühlte sie eine angenehme Wärme durch ihren Körper fahren, die sich von ihrem Kopf zu ihrer linken Hand ausbreitete. Dort entstand plötzlich etwas Kühles. Das Seedraking drehte sich um und bewegte sich wieder auf den Nebelring zu, der sich, sobald es seine Mitte erreicht hatte, wieder schloss und das Pokémon wieder in sich einschloss. Dann löste er sich auf und war verschwunden, als wäre er nie da gewesen. Nur der Gegenstand in Isabells Hand zeugte von der nächtlichen Begegnung.
    Sie musste diese nicht öffnen, um zu wissen, was es war. Sie fühlte es einfach. Sie wusste es einfach.
    Ohne ihn aus der Hand zu legen, legte sie sich wieder hin und schaute noch mal nach oben zum Himmel - das Sternenbild des Ursaring schien direkt über ihr zu stehen - hauchte ein leises "danke" und schloss die Augen.
    Sie war sich sicher, morgen würde sie ihre Reise fortsetzen.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Ok, wer kennt die Lösung? Was ist der Gegenstand, den Isabell in der Hand hatte? PNt es mir! :D Oder schriebt es her, wie ihr wollt -____-

    Kapitel 17: Vorbereitungen


    Nach sechs Tagen hatte Isabell das Medallion vergessen. Sie dachte einfach nicht mehr daran, weil sie so viel mit ihrer Großtante übte und trainierte. Sie wollte nicht gehen, es war einfach viel zu schön hier und am liebsten wäre sie für immer hier geblieben. Auch Hanna schien sie hier behalten zu wollen, denn sie machte keine Anstalten, sie an ihre wichtige Mission zu erinnern.
    Sie war mittlerweile etwas geübter im Wundenheilen und konnte Gedanken jetzt schon als undeutliches Rauschen wahrnehmen. Immerhin. Auch das Holzanzünden hatte sich etwas gebessert und so schafften sie und Samanta es schon, eine kleine Flamme mit ihrem Willen zu erzeugen.


    In den letzten Tagen hatte Thomas nur geplant. Er hatte Flugblätter unter denjenigen verteilt, von denen er wusste, dass sie Isabell immer schon gemocht hatten. Er hatte ein geheimes Treffen organisiert und mit den Freiwilligen, die auf seine Suche mitgehen wollten, besprochen und verhandelt. Viele wollten, dass für sie etwas rausspringt und er hatte nur versprochen, dass sie bestimmt als Helden gefeiert werden würden. Ob er aber sein Versprechen einhalten könne, das wusste er nicht.
    Eins war jedoch klar: Es waren unglaublich viele Schüler, wie sollten sie denn transportiert werden? Durch eingehende Recherche im Internet hatte Thomas herausgefunden, wo dieser Kasimir sein Unwesen trieb. Aber anders als Isabell würde eine so große Schülermenge besimmt auffallen. Daher hatte er den Hausmeister, übrigens hieß er Karl, wohlwissend, dass dieser einen Busführerschein hatte, darum gebeten, sie zu kutschieren. Natürlich hatte dieser gleich zugestimmt, denn auch ihm war das Mädchen ans Herz gewachsen.
    Gerade beugte sich Thomas über die Karte, die er ausgedruckt hatte. Er wollte den kürzesten Weg durchgehen. Und das ganze als Ausflug tarnen. Zum Glück war Wochenende und so würde das kein Misstrauen bei einem Lehrer wecken. Da Karl ihm so gut zur Seite gestanden hatte, hatte er die jeweiligen Klassenlehrer und auch Eltern der vielen Schüler, die mithelfen wollten, dazu überredet, diesen "Ausflug" zu genehmigen. Ansonsten hatten alle Stillschweigen geschworen und so war das alles zu einem geheimen Unterfangen geworden.
    Corax flatterte seinem Trainer auf den Kopf. "Ich hab Hunger!" krächzte das Unlichtpokémon. "Gleich gleich, ich habe zu tun!" - "Wenn ich für jedes "gleich", das du mir in den letzten Tagen gesagt hast, einen Pokédollar bekommen würde, wäre ich stinkreich!" schnauzte das Pokémon zurück. "Dann hole ich es mir eben selbst!" Mit einigen Flügelschlägen hatte er das Regal erreicht und schubste die Plastikdose vom Schrank, sodass der Deckel abfiel und sich das Futter auf dem Boden verteilte. Sofort machte sich der Vogel darüber her.
    Plötzlich klopfte es. Zuerst reagierte der Junge nicht. Erst als es wieder klopfte, dieses Mal lauter als vorher, stand er langsam auf und öffnete. Es war Simon und sein PokéFriend Udo. "Hey!" sagte der Junge verlegen und rieb sich am Hinterkopf.
    "Hallo Simon, kann ich dir helfen?" fragte Thomas, der etwas verblüft über den Besucher war, weil dieser noch nie zu seinem Zimmer gekommen war.
    "Ich..." zögerte er einen Moment. "Ich wollte mich rewangieren für damals im Bio-Unterricht! Ich hab gehört, dass du Isabell suchen willst... Möchtest... möchtest du uns vielleicht dabei haben?" Unterwürfig sah er dem anderen Jungen in die Augen, obwohl dieser knapp zehn Zentimeter kleiner war.
    "Ähm" Thomas wusste nicht, was er davon halten sollte. Doch dann entschied er sich anders. Ein Kleinstein wäre praktisch, denn noch hatte er kein Steinpokémon unter den Freiwilligen. "Gut, wenn du willst... gerne!"
    Simon machte ein fröhliches Gesicht und machte sich gleich auf und davon.
    "Aber du darfst es niemandem sagen, verstanden?" rief Thomas ihm noch hinterher. Dann ging er in sein Zimmer zurück und schloss die Tür. "Meinst du wirklich, er will helfen?" fragte sein Pokéfriend. "Klar, wieso nicht?" entgegnete der Junge. Gleich setzte er sich an seine Karte zurück.


    Frau Roter blickte wehmütig aus dem Fenster. Es war ein herrlicher Tag und doch lag etwas Unheimliches in der Luft. Natürlich hatte sie längst herausgefunden, was hinter diesem angeblichen Ausflug wirklich steckte. Aber sie wollte Thomas nicht daran hindern. Sie wusste, dass er ebenfalls zu dieser vierzehnten Generation gehörte wie seine Freundin. Warum waren seine Eltern sonst gestorben?
    Klar, er war nicht der direkte Nachfahre dieser einen reichen Familie, aber er war der Nachfahre der Familie, die mit dieser befreundet gewesen war. Er hatte auch dieses uralte Blut in sich - genau wie Isabells Bestimmung es war, Kasimir zu besiegen, war es seine, ihr dabei zur Seite zu stehen. Die anderen waren seine Gehilfen, genau wie Kasimir Gefolgsleute hatte.
    Sie drehte sich vom Fenster ab und setzte sich auf einen Stuhl. Sie würde mitspielen, sie würde ihrem Schüler und all den anderen, die ihm helfen wollten, Rückendeckung geben und die anderen Lehrer davon überzeugen, dass es tatsächlich ein Ausflug war. Sie hatte Arbeitsblätter zusammen gestellt und würde sie den vielen aushändigen, damit das noch mehr wie eine Exkursion wirkte.
    Aber sie würde Thomas nichts davon erzählen. Solange er, der Anstifter dieser Hilfsaktion, davon überzeugt war, dass auch sie nichts ahnte, dann würden das Außenstehende auch nicht ahnen.
    Gerade kam Silva rein. "Und?" fragte Frau Roter mit einem ungewöhnlichem Kribbeln in der Magengegend. "Ich glaube, sie gehen übermorgen los!" informierte ihr PokéFriend. "Gut, dann soll es so sein!" Die junge Frau nahm die CD mit dem Arbeitsblatt und machte sich auf ins Sekreteriat, um es auf entsprechende Anzahl Blätter zu drucken.

    Sollte eigentlich nicht als Witz gedacht sein, aber wenn du es lustig findest ist das ntürlich gut so :D
    Also, ich hatte jetzt vor, das nächste Kapitel zu schreiben (mich hat grad die Muse geknutscht xD) aber wir gehen ins Freibad und ich hab keine Zeit. Ich schreibe aber für das nächste Kapitel keinen Extra-Tread, ich editiere einfach diesen hier. Also, gleich wieder herschauen, auch wenn der Briefumschlag nicht orange ist! =)


    Zu allen Kommis: THX xD
    @Drever: Danke für die guten Noten! :D Wenn meine Lehrer mir die gleichen geben würden... Mannomann :rolleyes:
    Lunastein: Das wird im nächsten Kapitel aufgelöst! Und: Bei mir sind die Briefumschläge orange. Weiß ja nicht, wie sie bei anderen sind... :kratz:


    Kapitel 16: Psychische Kräfte


    Am nächsten Morgen war Isabell sehr ausgeruht. Das freute sie, denn sie wollte mit Samanta ein bisschen trainieren, was sie ja ein wenig vernachlässigt hatte. Und sie war davon überzeugt, dass ihr Tante bestimmt so einiges über Psychopokémon wusste, und das wollte sie von ihr lernen - sie würde es bestimmt nicht verheimlichen.
    Gleich nach dem Frühstück sprach sie Hanna darauf an. "In der Tat, ich weiß einiges darüber!" erfreute sie ihre Großnichte. "Was meinst du, wie ich von eurem Hunger wusste? Martha ist in vielen Dingen geübt, in Gedankenlesen und in Gefühlefühlen. Und was sie auch immer wahrnimmt, sendet sie mir über Telepathie. Wenn du willst, kann ich dir einiges anvertrauen."
    So gingen sie auf die Wiese und setzten sich auf einen Baumstamm an der Feuerstelle. Das Psiana hatte unterdessen einige Äste aus dem naheliegenden Waldstück geholt und sie auf die Feuerstelle gelegt. "Zuerst muss ich dir sagen, und das hat Martha auch schon in deinen Gedanken gelesen, dass die Entfernung zwischen mir und ihr nicht davon kommt dass ich Äbtin bin, denn ich war noch nie eine. In den Jahren, in denen ich hier lebe, habe ich viel mit Martha trainiert und das so gelernt.
    So, aber jetzt zeige ich dir den ersten Trick, und der wird dir auf deiner Reise sehr zu Hilfe kommen! Sie gut zu!" Das Psiana setzte sich neben ihre Trainerin und starrte die Äste an. Hanna aber schloss die Augen und schien sich zu konzentrieren. Dann legte sie eine Hand auf das lilafarbene Fell ihres PokéFriends und kaum hatte sie das getan, entflammten das Holz urplötzlich.
    Isabell schreckte zurück, wobei sie fast vom Stamm gefallen wäre. "Wie hast du das gemacht?" Sie hatte sich am Vorabend angewöhnt, ihre Großtante zu dutzen. "Martha ist doch kein Feuerpokémon, wie hast du das gemacht?" wiederholte sie.
    "Es ist nicht einfach, trotzdem jedoch machbar. Ich kann es dir nicht erklären, du musst es selbst versuchen, denn erst dann weißt du, wie es geht. Die Voraussetzungen hast du in dir, weil Samanta den Typ Psycho hat. Also, versuche es!" Sie tastete nach einem Ästchen und hob es Isabell vor die Nase.
    Diese tat genau das selbe wie ihre Tante. Doch erst beim vierten Versuch fing das Hölzchen an zu schwelen. Mehr brachte sie nicht zu stande. Enttäuscht seufzte sie.
    "Das macht nichts!" Tröstend legte Hanna die Hand auf die Schulter ihres Gegenübers. "Mit Übung bekommst du das schon raus!"
    Bedauernd nickte Isabell.
    Als nächstes wollte Hanna ihr eine Art Heilung demonstrieren. Dafür schnitt sie sich selbst in den Finger. Dieses Mal machten sie wieder dasselbe: Martha starrte den Schnitt an und Hanna schloss die Augen. Als ihre Hand das Fell berührten, heilte dieser wie von selbst davon. "Du musst es nicht machen, wenn du es nicht willst! Sich selbst ins Fleisch zu schneiden... ich weiß, das ist ein dummes Klischee." Sie lächelte gutherzig.
    Zuerst lehnte Isabell ab, weil ihre Tanta Recht hatte. Dann aber fiel ihr der Kratzer auf ihrem Knie ein. Also nahm sie diesen für ihren ersten Versuch. Doch auch dieses Mal funktionierte es nicht auf Anhieb und dennoch war der Kratzer nicht vollständig verheilt. Dennoch lobte Hanna sie eingehend.
    Die Tante zeigte ihr auch noch einige ihrer eigenen, telekinetischen Fähigkeiten, wollte sie auch im Gedankenlesen unterrichten, was ihrer Nichte nicht gelingen wollte. Dann brannte Isabells Frage zu sehr auf ihrer Zunge und so stellte sie diese beim Mittagessen:
    "Warum bist du verschwunden, ausgerechnet nach der Hochzeit meines Vaters?"
    Hanna seufzte und schauteverträumt in eine unbestimmte Richtung. Dann rang sie sich zu einer Antwort: "Auch wenn ich selbst keine Äbtin bin, war mein Vater einer. Er erzählte mir viel über das geheime Wissen in seinem Amt, denn er wusste, dass ich sehr gut schweigen konnte. Also wusste ich, um wen es ging, der neben deinem Vater vor dem Altar stand, mit diesem Silbermedallion. Also zog ich mich zurück, denn Martha kann auch in die Zukunft sehen. So wusste sie auch, dass du hier erscheinen würdest. Ich war dann unter mir selbst und ihr, und so übten wir uns in den ganzen Fertigkeiten, die wir jetzt haben, um sie dir für deine Aufgabe zu übergeben." Sie piektste mit ihrer Gabel eine Kartoffel auf und steckte sie sich in den Mund.
    Isabell blickte wehmütig in die Richtung nach oben, in der ihr Schmuckstück am Ast noch hängen musste. Da ihr aber noch eine weitere Frage auf der Zunge lag, dachte sie nicht mehr daran: "Wie kannst du, beziehungsweise Martha, deine Gedanken auf meine Übertragen?"
    "Da dein Pokémon genau wie meines ein Psychopokémon ist, bist du sehr offen für Telepathie. Jedoch nur für die von Samanta. Aber weil ich mich darin geübt habe, auch anderen meine Gedanken zu schicken, musst du Martha nur in die Augen sehen, um auch diese zu erhalten." Wieder stach sie eine Kartoffel auf. "Und wegen der viele Übung, die ich hier hatte, kann ich sogar noch mehr als bloße Telepathie mit meinem PokéPartner betreiben: Sie kann mir auch das schicken, was sie gerade sieht! Das ist praktisch, denn, und das hast du bestimmt noch nicht bemerkt, ich bin blind. Daher sehe ich durch Marthas Augen, nicht durch meine. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen..."
    Die Erkenntnis traf Isabell wie ein Blitz. Doch sie waren fertig mit essen und daher versuchte Hanna, sie im Gedankenlesen zu trainieren, bis es Abend wurde und sie sich beide wieder in ihre Betten in der kleinen Hütte legten.

    Schon zu spät xD


    Kapitel 15: Die verlorene Tante


    Im nächsten Moment bereute Isabell ihre ungewollte Tat. Aber sie machte sich nichts draus, denn sie wollte unbedingt ihren PokéFriend retten. Da sie größer und auch schwerer war als das Trasla, hatte sie es bald "eingeholt" und gefangen. Sie schloss Sam in ihre Arme, als würde sie sie nie mehr im Leben um nichts in der Welt loslassen. Jedoch kam der Boden näher und daran konnten sie nichts ändern - Samanta war in Telekinese noch nicht geübt genug.
    Isabell schloss die Augen und wartete auf den Aufprall, doch der blieb aus. Sie waren in der Luft hängen geblieben, als habe jemand die Zeit angehalten. Sie schwebten fast einen Meter über dem Boden, als die Schwerkraft wieder eingeschaltet wurde und sie diesen Meter noch runtersackten. Bis auf den einen, kleinen Kratzer, den Isabell am rechten Knie bekam, waren sie beide undverletzt geblieben.
    Gleich drückte sich Isabell an die Klippenwand und presste ihren PokéFriend noch enger an sich, wenn das überhaupt noch möglich gewesen wäre. "Geht´s dir gut?" fragte das Pokémon. "I-Ich glaube... schon" zögerte ihr Trainer.
    Dann rissen sie entsetzt die Augen auf: Vor ihnen entstanden, scheinbar nur aus Luft, alle möglichen Geisterpokémon - Nebulak, Alpollo, Zwirrlicht, Traunfugil. Sie schwebten auf die beiden zu und flüsterten aufgeregt durcheinander, sodass auch Samanta nichts davon verstand. Aber eines war mehr als eindeutig: sie wollten die beiden angreifen.
    "Sam, tu was!" stotterte das Mädchen. "Was denn?" - "Keine Ahnung, irgend eine Attacke oder so!"
    Die Geisterpokémon schienen sich an der Angst und Unsicherheit ihrer Opfer zu laben, was ihnen noch mehr Ansporn gab und sie sich diesen schneller näherten.
    "Und was für eine?" fragte das Trasla und starrte abwechselnd ihre Trainerin und die Geister an. "Psycho-Attacken, egal welche!" drängte Isabell. "Es sind zu viele!" - "Versuche es!"
    Sam wartete auch nicht lange und stellte sich zwischen die Geister und das Mädchen. Dann konzentrierte sie sich und auch Isabell schickte ihr so viel mentale Energie, wie sie nur konnte. Das Trasla leuchtete bläulich auf, und die Geisterpokémon wichen einen Moment ängstlich zurück, aus Angst, die Attacke könnte ihnen etwas anhaben. Als sie aber mekten, dass sie zu schwach war, um sie auch nur zu kitzeln, kamen sie wieder näher.
    Samanta konzentrierte sich noch mehr, und dann wurden die Geister von einer so starken Energiewelle zurückgeschleudert, dass sogar Isabell sie noch fühlen konnte, obwohl sie nicht in ihre Richtung verlief. "Warst... du das gerade?" fragte sie ihr Pokémon. "Ich weiß es nicht genau" gab dieses dann zu.
    "Psi!" Isabell drehte sich erschrocken um, als sie das Geräusch gehört hatte, aber so sehr sie sich auch anstrengte und umsah, niemand schien es von sich gegeben zu haben. Dann trat aus einem Busch ein Psiana. Es hatte ungewöhnlich schöne und klare Augen, dass Isabell schon in Angst verlief, sie könnten sie aufsaugen. Und während sie so reinsah, empfing sie plötzlich Gedanken einer fremden Person. "Willkommen, folgt meinem Psiana bitte, ich habe bemerkt, dass ihr hungrig seid. Ich kann euch Essen und ein Dach über dem Kopf geben."
    "Hast du das auch gehört?" fragte Isabell ihren PokéFriend. Das Trasla nickte nur, während sich das Psiana umdrehte und wieder im Busch verschwand. Das Mädchen und ihr Pokémon folgten ihm.


    Nach einem zehnminütigem Fußmarsch erreichten sie eine Wiese, auf der ein einsames Hüttchen stand. Vor der Tür, etwa drei Meter entfernt, lag eine Feuerstelle, die noch rauchte, also konnte sie nicht allzu lange unbenutzt gewesen sein.
    Das Psiana näherte sich der Tür und kratzte daran, dann wurde sie geöffnet und vor Isabell und Samanta stand eine alte, gebückt laufende Frau. Sie hatte lange, grauweiße Haare und ein gutmütiges, freundliches Gesicht. "Endlich seid ihr da, sehr gut gemacht, Martha!" Sie streichelte das Psiana.
    "Ähm, ist das Ihr PokéFriend?" fragte Isabell und sah auf das lilafarbene Pokémon.
    "Nennt man das jetzt so? Als ich sie bekommen habe, nannte man das noch PokéPartner. Naja, Veränderungen gehören zum Leben..."
    "Entschuldigen Sie bitte, wenn ich nach Ihrem Namen frage?" Isabell schien verlegen.
    "Ich heiße Hanna, wenn du es wissen willst."
    Plötzlich hatte Isabell ein komisches Gefühl in ihrer Magengegend, als hätte sie den Namen schon gehört. "Haben Sie vielleicht einen Bruder, Christian?" fragte sie vorsichtig.
    "Ach, der Gute, der Himmel hab ihn seelig!" Hanna sah verträumt in eine unbestimmte Richtung. "Mein kleiner Bruder... Woher kennst du seinen... Achso, ich verstehe!" Sie machte ein wissendes Gesicht.
    "Dann sind Sie also Tante Hanna, von der mein Vater immer erzählt hat?" Isabells Augen leuchteten vor Aufregung.
    "Sicher, wieso nicht!" Auch Hanna schien verstanden zu haben. Vor sich hatte sie ihre Großnichte, die sie aber nie kennen gelernt hatte. "Komm rein, ich gebe dir was zu essen!"
    Während Isabell den Eintopf löffelte, den ihre Großtante gegeben hatte, dachte sie nach: Tante Hanna war die absolute Lieblingstante ihres Vaters gewesen, die die Schwester seines Vaters war. Nachdem er geheiratet hatte, war sie plötzlich spurlos verschwunden und niemand wusste, wohin sie gegangen war. Anscheinend hatte Isabell sie jetzt wieder gefunden. Das machte sie mehr als glücklich und am liebsten hätte die Hanna ausgefagt und ihr auch erzählt, was, wie sie jetzt erst bemerkte, vor bald drei Jahren mit ihren Eltern geschehen war. Doch sie hielt sich zurück. Wenn ihre Großtante ihren Vater so sehr gemocht hatte, dann sollte sie erst einmal Schweigen über diese Sache walten lassen...

    Na gut...
    @Drever: Du sagtst, ich bin so gut, dass man nichts anderes mehr schreiben kann (das geht mir in einigen anderen fanstorys in dieser Rubrik genauso ^^). Aber wenn sich niemand meldet, dann liest auch keiner...


    Kapitel 14: Die Wahrheit


    Als Thomas die Lehrerwohnungen erreichte, war er körperlich so erschöpft, dass er es beinahe nicht schaffte die Hand zu heben und zu klingeln. Psychisch jedoch war er ganz wach und strotzte nur so vor Tatkraft, seine Freundin zu finden, dass er über nichts anderes mehr nachdachte.
    Endlich surrte die Tür und mit letzter Kraft konnte er sie aufstoßen. Zu seinem Glück war die Wohnung der Biologie-Lehrerin im ersten Stock und somit hatte er es nicht so weit. Er grüßte noch schnell den Hausmeister, der mithilfe der Aquaknarre seines Bamelin gerade den Boden wischte. Von allen erwachsenen Personen war er nämlich der netteste zu Thomas gewesen und hatte ihm nicht nur die Schule, sonder viele Geheimgänge gezeigt, die der Junge jetzt für Schabernack benutzte.
    Während er sich am Geländer festhielt und sich die Treppen emporkämpfte, flog Corax neben seinem Trainer und sah ihn besorgt an. Steigerte es sich in etwas rein, dem er vielleicht nicht gewachsen war? Oder wusste er genau was er tat und konnte es bestimmt meistern? Oder waren sie beide ab diesem Zeitpunkt, als Frau Roter ihre Wohnungstür öffnete, in etwas verwickelt, das sie eigentlich nichts anging? Er wusste es nicht.
    Frau Roter lächelte, schaute aber dann etwas besorgt, weil ihr Schüler so stark röchelte. "Komm rein!" sagte sie dann behutsam und wies ihn in ihre Wohnung. Sie bedeutete ihm, sich an den Tisch zu setzen und bot ihm ein Glas Wasser an, während Corax von Silva einen Trank bekam, wodurch beide, PokéFriend und Trainer, wieder zu Kräften kamen. "So, was ist los?" fragte sie dann.
    "Wo ist Isabell!" platzte Thomas hervor.
    "Ist das denn wichtig?" fragte seine Lehrerin. "Ich meine, sie ist vierzehn, sie wird schon alleine zurecht finden!"
    "WO IST ISABELL!!!" brüllte er aus vollem Halse, sprang auf und ging seiner Lehrerin an den Kragen. Blanker Wahnsinn spiegelte sich in seinen Augen.
    Trotzdem blieb die Frau ruhig und gelassen. Immernoch im selben Tonfall antwortete sie: "Du bist sehr besorgt um sie, richtig?"
    Thomas beruhigte sich. Er ließ locker und setzte sich wieder brav hin. "Entschuldigen Sie, Frau Roter" sagte er kleinlaut wie ein kleiner Junge, der bei etwas Verbotenem erwischt worden ist.
    "Gräm dich nicht, es ist in Ordnung. Das zeigst nur, wie nahe sich du und Isabell stehen."
    "Ja, deshalb wollte ich ihnen etwas zeigen!" Er holte seine Zeichnug hervor. "Diese Nacht hatte ich einen Traum von Isabell, und heute hatte ich eine Vision, die ich fast von alleine gezeichnet habe. Das ist dieses Bild! Wissen Sie vielleicht, was das bedeutet?"
    Die Lehrerin nahm das Blatt entgegen und begutachtete es eingehend, während der Junge ihr seinen Traum schilderte. "Wäre ich eine Kunst-Lehrerin, würde ich dir jetzt eine eins verpassen. Dieses Bild strotzt gerdezu von Details, das ist unglaublich!"
    "Frau Roter, beantworten Sie meine Frage!" drängte ihr Schüler.
    "Ist ja gut!" wehrte sie ab. "Diese Klippe ist am Rand des Waldes hier am Internat. Vielleicht hat Isabell diese Klippe gesehen und dann hatte sie eine besonders starke Emotion, sei es Freude, Trauer oder Angst, und da ihr eine so enge Verbingung habt, wirst du diese Emotion als Bild empfangen haben."
    "Und mein Traum?" fragte Thomas, der schon eine bange Ahnung hatte, auf was die Lehrerin anspielte. "Was hat der zu bedeuten?"
    "Im Schlaf ist man nicht auf irdische Gesätzmäßigkeiten begrenzt. Vielleicht wusste dein Unterbewusstsein schon von Isabells Verschwinden und somit hattest du vielleicht eine Vision aus der Zukunft..."
    "Woher wollen Sie wissen, dass es aus der Zukunft ist?"
    So erklärte Frau Roter, was das Schicksal seiner Freundin bereitet hatte, und dass sie ihre Aufgabe erfüllen musste, was auch immer passieren sollte.
    Thomas hatte die ganze Zeit über wie gebannt zugehört. Und nichts gesagt.
    "Versprich mir aber, dass du nichts machen wirst, verstanden?"
    "Natürlich, Frau Roter" vesicherte er, jedoch kreuzte er hinter seinem Rücken die Finger und verriet der Lehrerin auch nicht, was er vorhatte. Dann verließ er mit Corax die Wohnung und bekam den Dialog nicht mit, den sie und Silva noch führten:
    "Er hat seine Finger gekreuzt!" sagte das Pflanzenpokémon. "Ich hab es mir gedacht!" Frau Roter schüttelte den Kopf. Das war eben Thomas, sie hatte nichts anderes von ihm erwartet. "Aber ich glaube, dass wir ihn nicht im geringsten daran hindern können. Wenn er das machen will, dann soll er seine Freundin suchen!"

    Danke für dein Angagement (oder wie man´s schreibt, sorry, ich hab kein Französisch und ich habs auch sonst nicht mir Fremdwörtern ^^") und ich find das auch ganz nett von dir, aber irgendwie lohnt sich das nicht mehr...
    Wenn sich hier mehr melden, so wie in den früheren Kapiteln (XD als wäre das im zweiten Weltkrieg gewesen) DANN werde ich weiterschreiben... vielleicht. Denn wenn keine Kommis kommen ließt auch niemand und wenn niemand ließt (bis auf dich jetzt, Deus-Nex) für wen mache ich mir dann die ganze Mühe hier?
    Ich hab grade keine Zeit, aber wenn du so sehr darauf beharrst, werde ich demnächst, auch wenn sich niemand meldet, ein weiteres Kapitel schreiben...

    Ok, passt auf, wenn sich hier alle paar Wochen nur ein Leser meldet (an dieser Stelle Danke an Deus-Nex!!! Weil sich durch dich überhaupt jemand meldet) dann hör ich auf mit der Story! Ich will das einfach nicht mehr. Ich bitte euch um Kritik, das heißt, dass ich nicht nur Lob sehen will, sondern auch manchmal "du machst dies nicht richtig" oder auch "da könnte was verbessert werden" lesen möchte! Wenn euch die Geschichte nicht gefällt, dann schreibt das, dann weiß ich es zumindest, und kann was verbessern. Aber gar nichts? Das kommt mir vor, als würdet ihr all das, was ihr in den vorigen Posts geschrieben habt, nicht ernst meinen! Also sagt mir bitte klipp und klar: Gefällt sie euch oder nicht? Sonst höre ich gänzlich auf!
    Das war´s von mir. Ich hoffe, ihr nehmt das auch zur Kenntnis!
    Ich meine es nicht böse, aber ernst!!!

    Nach unendlichen zwei Wochen :waah: kommt endlich das neue Kapitel. Ich danke allen, die Kommis zum letzten geschrieben haben :top: Moment, das ist ja nur Lunastein X( ;( Naja, trotzdem danke :D"


    Kapitel 13: Der Fall


    Als der harte Schädel des Panzaeron sie traf, verspürte sie einen tiefen Schmwerz in der Seite. Sie wurde so ruckartig gestoßen, dass sie nur langsam reagieren konnte. Und ehe sie sich´s versah, fielen Isabell und ihr PokéFriend in die Tiefe. Isabell konnte nicht nachdenken, den sie fielen so schnell und doch wie in Zeitlupe. Sie fühlte einen Ruck im Hals, dann griff ihre Hand plötzlich nach etwas.
    Wie benommen schaute sie nach oben. Sie stürzte nicht mehr in den sicheren Tod, sie hielt sich an einer der Wurzeln der einsamen Eiche fest, die aus der Klippe ragten. Sam hatte auch eine zu fassen bekommen, jedoch war es eine recht dünne, von Isabells Füßen ein paar Zentimeter entfernte. Sie selbst hing etwa zwei Meter unter dem Rand der Klippe, weshalb ein Aufstieg wohl unmöglich gewesen wäre.
    Doch plötzlich erschrak Isabell und atmete ruckartig ein. "Was ist?" fragte Samanta, der die Reaktion ihrer Trainerin nicht entgangen war. Doch sie sah es auch selbst: An einer Wurzel über der, an die sich Isabell klammerte, viel zu weit weg um danach zu greifen, hing Isabells Medallion! Es war beim Fall von ihrem Hals gerissen, was den Schmerz erklären würde, und hatte sich ungefähr drei Mal um die Wurzel geschlungen und konnte so nicht runterfallen.
    "Ich muss es wiederholen!" sagte Isabell entschlossen. "Nein, tu es nicht, was ist, wenn du abrutschst?" entgegnete das Trasla eilig. "Das passiert schon nicht!" meinte Isabell. Sie streckte sich so weit es ging, konnte das Silber aber noch nicht mal mit den Fingerkuppen streifen. Enttäuscht ließ sie die Hand wieder sinken und hielt sich jetzt mit beiden fest. "Mist!" entfuhr es ihr. Dann stierte sie zu ihrem PokéFriend und hatte plötzlich einen Geistesblitz: "Sam, versuch dich an meinem Schuh hochzuziehen, dann kletterst du an mir hoch und ich heb dich zur Kette, dann kannst du sie holen!"
    Das Trasla schaute wehmütig nach unten, schluckte, und sah dann wieder zurück: "Ich versuch´s!" Sie machte sich so lang sie konnte und versuchte, nach Isabells Schuhen zu greifen. Aber sie schaffte es nicht. "Versuch´s nochmal!" spornte ihre Trainerin sie an. Das machte sie auch, doch dann machte es plötzlich "krrrk!" und die Wurzel, an der sich Samanta festhielt, brach ab, jedoch nicht ganz, sodass das Trasla zwar ruckartig runter gezogen wurde, aber dann immernoch am Ast baumelte. "Sam!" entfuhr es Isabell erschrocken. Aber als sie sah, dass ihr PokéFriend nicht in die Tiefe stürzte, atmete sie erleichtert auf. "Ich helf dir gleich" versicherte sie und machte sich erneut lang. Diesesmal konnte sie das Medallion schon zum Schaukeln bringen. Als sie dabei war, es sich zu greifen, hörte sie ein Kreischen.
    Sie blickte runter. Sams Wurzel würde bald endgültig abbrechen. Und kaum hatte Isabell diesen Gedanken zuende gedacht, geschah es auch. "SAM, NEIN!!!" rief sie, noch ehe diese Opfer der Schwerkraft werden konnte. Dann dachte sie nicht lange nach und die Finger der Hand, mit der sie sich noch festhielt, lockerten sich...


    Thomas irrte durch die Schule. Corax konnte ihm nur schwer folgen, denn sein Trainer wechselte immer so abrupt die Richtung, dass er sich erst umschauen musste, bevor er ihm hinterherfliegen konnte. Völlig unberührt vom Seitenstechen, das er nicht nur durch das Gehetze, sondern auch durch die Entfernung, die ab und zu zwischen ihnen entstand, bekam, hechtete er die Treppen hoch. Fast hätte er nicht gewusst, wohin er wollte, aber nur einen Bruchteil einer Sekunde bekam er die Orientierung wieder.
    Dann eilte er den Korridor entlang und hielt, scharf bremsend, vor einer Zimmertür. Hektisch und besonders energisch klopfte er an, dass die Tür nur so rumpelte. Er atmete schnell und unregelmäßig, und obwohl er einen Teil seiner Erschöpfung mit dem Kramurx teilte, das gerade auf seinem Kopf landete, musste er sich an der Wand anlehnen. Weil er so ungeduldig war, klopfte er sofort, weil sich drei Sekunden niemand meldete, wieder an.
    "Jaja, ich komm ja schon!" hörte er schließlich. Die Tür ging auf und Thomas sah in die Augen von Klara. "Ah, du bist es, ich muss weg, kannst rein!" sagte sie und flitzte an ihm vorbei und den Korridor entlang.
    "Wie kann man es nur so eilig haben!" sagte Thomas und schüttelte den Kopf. "Du hohle Nuss!" entgegnete Corax gereizt und verpasste der Stirn seines Trainers eine Schnabel-Attacke. "Wovon redest du?" fragte dieser verdutzt. Er hatte in seiner Sorge um Isabell völlig vergessen, dass er gerannt war.
    Sein PokéFriend erwiderte nichts sondern flatterte ins Zimmer. Gleich drehte er seine Kreise und sah sich um. Thomas folgte ihm und ging instinktiv zu Isabells Bett. Auf dem Kissen entdeckte er einen Zettel. Als er ihn gelesen hatte, blickte er entsetzt zu Corax. "Ich glaube, du hast recht!" meinte er dann zu diesem. "Wir sollten schnellstens zu Frau Roter gehen!" Corax verdrehte die Augen. "Schon wieder hetzen?" Doch sein Trainer war schon unterwegs und um den stechenden Schmerz schnellstmöglich zu vermeiden, schwang er sich in die Luft und folgte ihm.


    Fortsetzung folgt...
    Ach ja, bitte um Kommis :waah: xD

    *buffa* Ich bin auf die Nase gefallen xD
    Also, erst mal, machst du das alles zu einem, naja beinahe, Psychothriller. Find ich gut, ich schau gerne Autopsie und die ganzen CSI Viehcher xD
    Aber ich verstehe das nicht ganz, denn ich glaube mich zu entsinnen, dass Perle doch schon in dem "Jirachi, the Power of Wishes" oder wie man´s schreibt, gestorben ist. Wann ist sie denn jetzt ECHT tot? Naja, musst es nicht sagen, vielleicht ist es wichtig, dass sie ja gerade jetzt abkratzt :D
    Der Anfang der Geschichte, also die ersten paar Kapitel, erinnern mich irgendwie an Chihiros Reise ins Zauberland :kratz: Kommt nur mir das so vor, oder ist das auch anderen aufgefallen? ?( Oder bin ich jetzt wahnsinnig und habe Hallos? :waah: xD
    Supi Konzept und Umsetzung, arbeite aber bitte etwas mehr an Rechtschreibung, Zeichensetzung, Tippfehler und achte auf den "das"-"dass"-Unterschied. Da hast du nämlich auch einige Fehler...

    Uh, schwere Entscheidung... Bild 4! Obwohl ich auch gerne für Bild 1 gestimmt hätte.
    Zum Bild: Diese Details :waah: als wäre es eine echte Fotografie von Regirock. Und die Schattierung passt suppi zu den Lichtreflexen, für die Umgebung selbst, ganz ohne das Pokémon, wäre schon der Knaller gewesen. Diese zusammengefallenen Steinsäulen (oder was auch immer xD") sehen einfach super aus!
    Du schreibst nicht nur gute Fastorys sondern malst auch noch Bilder wie´n Meister! *verbeug* xD
    Wenn´s dir nichts ausmacht, Eldeen, könntest du mir vielleicht mal deine anderen Bilder schicken? (wenn du welche hast natürlich!) Die würde ich doch zu gerne sehen! ^^" (sorry, wenn das nicht in den Post gehört <.<

    *kopfreib* danke! ^-^


    Kapitel 12: Das Bild des Abgrunds


    Isabell erwachte. Sie streckte sich, stieß aber mit allen vieren auf Widerstand. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie einen alten Geradaks-Bau gefunden hatten, sie und Sam, und dort übernachtet hatten. Auch diese wachte gerade auf.
    "N-Morgen" brachte Isabell nur heraus. Sam nickte bloß. Ihre Trainerin versuchte halbwegs aufzustehen. Dann packte sie ihren Pyjama wieder ein, den sie als Kissen benutzt hatte. Sie verstaute ihn eher schlecht als recht im Rucksack und klopfte sich den Staub von Hose und Pulli, während das Trasla ihr gemütlich zusah.
    Nachdem alles geräumt war, verließen sie den für sie viel zu engen Bau. Sie waren immernoch in dem Wald, aber schon sehr weit weg vom Internat. Ihnen war unwohl angesichts der Tatsache, dass sie wohl ganz auf sich alleine gestellt waren, obwohl sie ja sich gegenseitig hatten. Sie wollten nicht wirklich das tun, was sie tun mussten, aber sie hatten keine andere Wahl.
    Sie setzten ihre Reise fort, immer der Nase nach, in der Hoffnung, den richtigen Weg durch Zufall zu finden, was natürlich fast unmöglich war. Sie liefen an vielen Bäumen vorbei, naja, sie waren ja auch in einem Wald, die hoch hinauf ragten, als wären sie in einem Urwald. Die Bäume waren knorrig und ihre dicken Wurzeln ragten aus der Erde heraus, daher stolperten sie auch ab und an über diese.
    Aber letzendlich kamen sie doch heil aus dem Wald heraus. Sie standen nun, in einiger Entfernung, vor einer Klippe. Zwischen ihnen und dieser lag eine saftige Wiese, die aber zum Abgrund hin an Dichte abnahm. Direkt am Rand stand eine einzelne Eiche, die Isabell daran erkannte, dass an jedem Ast mindestens drei Samurzel hingen, die hin- und herschaukelten und ständig "Samurzel, Samurzel!" sangen.
    "Erinnert an Silva, nicht wahr?" brachte Samanta hervor, die dem Blick ihrer Trainerin gefolgt war. "Jepp" antwortete diese. Sie traten etwas näher und blickten dem Abhang hinunter. Da unten schlängelte sich ein Fluss, und am anderen Ende des Tales krachte ein Wasserfall in die Tiefe, den man leise rauschen hören konnte. Das Tal sonst bestand hauptsächlich aus Wiesen mit hohen Gräsern, in denen Pokémon spielten, vereinzelten Baumgrüppchen und hie und da ragte ein grauer Felsen aus dem Grün.
    Plötzlich konnte Isabell ein rufen hören. Es hörte sich an wie der Schrei eines Raubvogels, und auch die Samurzel hatten es vernommen und ließen sich von den Ästen fallen, landeten auf ihren kleinen Füßen und trippelten mit ebendiesen in den sicheren Wald. Isabell und ihr PokéFriend wollten das Gleiche machen, aber sie wurden aufgehalten: Es war ein mindestens vier Meter großes Panzaeron, auf dessen Rücken sein Trainer saß. Es brüllte etwas Unverständliches und deutete auf das Mädchen und das Trasla. Der riesige, silbern schimmernde Vogel machte einen Satz nach oben und stieß die beiden mit einer Kopfnuss über den Rand der Klippe...



    Thomas schreckte hoch. Er war gerade tief in seine Hausaufgaben vertieft, die er, wie sonst auch, auf den letzten Drücker erledigte. Aber was hatte ihn so plötzlich durchfahren? Er wurde das Gefühl nicht los, dass es mit Isabell zu tun hatte.
    Langsam schweiften seine Gedanken ab und er drehte sein Arbeitsblatt mit den Mathe-Aufgaben um und fing an zu krutzeln. Er schien es gar nicht wirklich zu wollen und sah auch nicht das gesamte Bild, sondern immer nur das, was der Mine seines Bleistifts entsprang.
    Dann endlich erwachte er wieder und schaute sich das Gezeichnete an. Es war ernstaunlich gut gelungen im Gegensatz zu den anderen Bildern, die er in seinem Leben sonst gezeichnet hatte. Es stellte ein Tal dar, das, wenn es nicht mit Bleistift gezeichnet worden wäre, wohl grün gewesen wäre. Bäume standen darin, ein Wasserfall fiel in einen breiten Fluss. Am Himmel flog ein Panzaeron.
    Für ihn ergab das absolut keinen Sinn. Wieso hatte er dieses Bild so plötzlich gemalt? Und warum so erstaunlich genau? Auch Corax hatte das bemerkt und wunderte sich ebenso wie sein Trainer über die Zeichnung. Waum auch immer hatte er eine kleine Ahnung, verschwieg es dem Jungen aber...

    Oh, Mann, sorry! Mir ist grad aufgefallen, dass das eine Pokémon kein Makuhita, sondern ein Hariyama sein sollte! Ich werde das gleich ausbessern! Sorry, sorry, sorry ;(



    Kapitel 11: Das belauschte Gespräch


    Als Thomas aufwachte, fühlte er sich wie gerädert. Er streckte sich ausgiebig, störte aber dabei seinen PokéFriend, der immernoch, oder besser jetzt nicht mehr ^^, friedlich bei seinen Füßen geschlafen hatte. Thomas warf die Decke zurück und stand auf. Das Kramurz fiel deshalb zu Boden und kommentierte das Handeln seines Trainers nur mit beleidigtem Gekrächze. "Jaja, halt deinen Schnabel, ok?" thomas war überhaupt nicht darauf aus, mit ihm zu streiten. Er fühlte sich einfach sauschlecht.
    Schlaftrunken torkelte er ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Verdammt!, dachte er. Sonst habe ich nie so beschissene Träume, dass ich sogar davon wachwerde! Wehmütig dachte er an die vorige Nacht zurück: Er hatte einen furchtbaren Traum gehabt und wollte nicht wahrhaben, dass er ihn gehabt hatte:
    Er hatte Isabell und Samanta auf einem Hügel gesehen, die selbstbewusst einem jungen Mann in die Augen gesehen hatten. Sam hatte gegen das Ditto gekämpft, das dieser Fremde in den Kampf geschickt hatte. Dann explodierte das Ditto in Form eines Lektroballs und in diesem Moment war Thomas wachgeworden. "So ein blöder Traum!" flüsterte er seinem Spiegelbild entgegen. Er war mitten in der Nacht wachgeworden, was ihm bis dahin noch nicht passiert war. Naja, sagte er sich dann. Es war ja nur ein Traum!
    Er ging wieder zu Corax, der mittlerweile aufgestanden war und aufgeregt im Zimmer herumflatterte. "Was ist denn los, du dummer Vogel?" fragte sein Trainer spaßeshalber. Aber das Kramurx war unfähig zu antworten. Es krächzte ständig so verzweifelt, dass es völlig vergaß, dass sein Trainer es verstehen konnte und es ruhig etwas hätte sagen können. Immerwieder blickte es verstohlen aus dem Fenster, wenn es daran vorbeiflog. Thomas schritt, von Neugier gepackt, zu der Glasscheibe und schielte nach draußen.
    Dort standen zwei Männer, einer mit einem Draschel und der andere mit einem Hariyama. Sie standen vor Frau Roter, die aufgeregt mit ihnen diskutierte. Ihr Blanas hatte sich vor sie gestellt und sah aus, als würde es sie im Zweifelsfall beschützen. Vorsichtig versuchte der Junge, das Fenser zu öffnen und ihr Gespräch zu verfolgen, aber er verstand nur karge Wortfetzen. "Co, komm mal her!" flüsterte er seinem PokéFriend zu. Dieser wusste, was sein Trainer vorhatte. Leise schob sich das Unlichtpokémon durch den Fensterspalt und flatterte gemütlich auf einen Ast einer hochwachsenden Weinranke. Da ein wildes Pokémon nichts Unnatürliches war, würde er bestimmt nicht auffallen, und das war Thomas´ Plan.
    Corax hörte gespannt zu.
    "Aber sie war gestern doch noch da!" war der erste komplette Satz, den er vernahm. Er kam von dem Draschel-Trainer.
    "Woher wollen Sie das wissen?" ereiferte sich Frau Roter. Silva nahm eine beschützende Haltung ein.
    "Wir haben sie gesehen, Hugo und ich!" Er deutete auf das Draschel. "Und wie Sie sicher wissen, kann ich alles sehen, was mein treues Pokémon sieht!"
    "Das bezweife ich nicht im Geringsten!" verteidigte sich die Lehrerin. "Doch vielleicht unterlag Ihr Pokémon einer optischen Täuschung, die Damhirplex kommen gelegentlich aus den Bergen hier her und verströmen gerne mal ihren verwirrenden Duft!"
    "Das war ganz sicher keine-" doch er brach ab. Anscheinend wagte er nicht, etwas auszusprechen. Doch die junge Frau schien zu wissen, was er sagen wollte, ließ sich aber nichts anmerken.
    "Auf jeden Fall haben wir kein Mädchen mit einem Shiny Trasla auf der Schule! Da muss ich Sie leider enttäuschen!" Corax, der sich das Gefieder putzte, um noch weniger aufzufallen, hielt einen Moment inne. Ein Shiny Trasla? Was hatte das zu bedeuten? Und meinten die beiden Männer gar Samanta? Neugierig geworden vergaß er das Gefiederputzen und faltete seine Flügel sorgfältig auf dem Rücken und hörte gespannt zu.
    "Sind Sie sich da ganz sicher?" meldete sichh jetzt der Trainer des Hariyama zu Wort.
    "Meine Herren" begann Frau Roter. "Es tut mir Leid, sie enttäuschen zu müssen, aber diese besagte Schülerin hat dieses Internat nie besucht. Vielleicht irren Sie sich ja. Falls ich etwas von ihr hören sollte, dann werde ich Sie in Kenntnis setzen. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich habe führe wichtiges Botanik-Experiment mit einigen Schülern der fünften Klasse duch und muss regelmäßig, leider leider auch am Sonntag danach schauen. Wenn Sie gestatten!" Sie würdigte die beiden Männer keines weiteren Blickes und entfernte sich von ihnen.
    Die beiden starrten ihr noch kurz nach, dann verzogen auch sie sich.
    Corax meinte, die beiden Fremden flüstern zu hören, jedoch wäre es dumm gewesen, ihnen zu folgen, weil es ihm und seinen Trainer bestimmt nicht gut ergangen wäre. Also flatterte er kurz mit den Flügeln, um dann mit gleichmäßigen Flügelschlägen wieder dem Fensterzu nähern. Er setzte sich auf das Fensterbrett und klopfte zwei- dreimal an die Scheibe.
    Thomas reagierte sofort. Er stand von seinem Bett auf und schob mit einem Fuß den Pijama zur Seite, den er gerade ausgezogen hatte. Er drehte den Riegel um und ließ seinen PokéFriend herein, während er nach links und rechts spähte, um nach seiner Lehrerin und den beiden Männern zu sehen, die er immernoch unter dem Fenster vermutet hatte und jetzt nicht mehr dort standen. Dann schloss er das Fenster wieder sorgfältig.
    Er drehte sich zu seinem Pokémon, das sich unterdessen auf den Schreibtisch gesetzt hatte und ihn wartend anschaute. "Was glotzt du so, hast du nicht Informationen für mich?" fuhr er ihn ungeduldig an. Er konnte es nicht leiden, wenn ihn Corax so auf die Folter spannte.
    Nachdem dieser sich an der Ungeduld seines Trainers gelabt hatte, wurde er wieder ernst. "Ich fürchte" fing er eine knappe Abkürzung des Gesprächs an. "dass mit Isabell etwas nicht stimmt."

    @Drever: Eigentlich geht Corax seinem Trainer fast immer auf die Nerven :D Nur in diesem Moment ganz besonders, weißt du :rolleyes:


    Kapitel 10: Jetzt geht´s los!


    "Da bist du ja!" Fau Roter lächelte freundlich und auch Sam wurde von Silva höflich empfangen. "Bist du bereit?"
    Isabell wich dem Blick ihrer Lehrerin aus. Schnell odnete sie ihre Gedanken und sagte dann: "Ich habe noch ein zwei Fragen. Könnten Sie mir diese vielleicht beantworten?" Sie schaute wieder zu ihr zurück.
    "Natürlich, Isabell, mit dem liebsten Vergnügen!" Die Lehrerin schien Fragen erwartet zu haben und wunderte sich nicht darüber.
    Das Mädchen holte tief Luft und sagte dann: "Woher wissen Sie das alles? Über meine Vorfahren und das Medallion und so. Das kann Ihnen unmöglich alles meine Mutter erzähl haben!" Unwillkürlich dachte sie an das gütige Lächeln ihrer Mutter.
    "Weißt du" begann Frau Roter. Das tat sie immer, wenn sie im Unterricht eine Frage eines Schülers beantworten musste, um Zeit zu schinden und schnell eine gerechte und nicht zu hart klingende Antwort zu ordnen. Aber sie sprach nahtlos weiter: "Bei den Äbten ist das Schicksal deiner Famile schon seit dem ersten Tag bekannt, also seit diese Medallions existierten. Und dieses Wissen haben sie auch weitergegeben und beschützt, um es dir irgendwannmal zu sagen." Sie behielt bei jedem Wort de Lautstärke bei und senkte nicht bis zum letzten Wort ihre Stimme, wie man es sonst macht, wodurch das Ende ihrer Ansage eher angehackt und nicht vorher geplant schien.
    "Aber ich dachte" fing Isabell an. Zuerst musste sie aber über das Gesprochene einige Sekunden nachdenken. Dann fuhr sie fort: "Ich dachte, die Äbte würden ihr Wissen nicht an Außenstehende geben. Woher wollen Sie das also wissen?" Trotz der Wortwahl klang es nicht anklagend.
    "Weil ich selbst Äbtin bin, meine Liebe!"
    Isabell klappte der Unterkiefer runter. Das konnte sie nicht glauben, denn ein Abt konnte immer nur ein Abt sein und nicht noch einen Nebenjob haben oder einen richtigen Beruf. Andererseits würde das dann auch erklären, warum sich die Lehrerin so weit von ihrem PokéFriend entfernen konnte, denn das hatten nur die Äbte drauf. Isabell dachte kurz nach und war sich dann sicher, dass sie die Pflanzenäbtin sein musste. Seltsamerweise war ihr aber ihre Lehrerin in der Kathedrale nicht aufgefallen.
    Wie als hätte sie die Gedanken ihres Gegenübers gelesen, erklärte Frau Roter: "Ich bin bewusst auch Lehrerin geworden. Der Oberabt hat gesagt, es wäre für dich nur praktisch, denn wie du weißt bin ich nur eine Woche nach dir ins Internat gekommen. Wir haben dich beobachtet, seitdem du ein kleines Kind warst, wobei ich da noch keine Äbtin war, weil ich zu jung war. Aber als du dann ins Internat gekommen bist, da musste jemand hin, der sich um dich kümmern konnte. Doch ich war so gut wie überflüssig, denn Thomas hat sich deiner angenommen und das war auch gut so. Dann hatte ich nicht so viel zu tun und konnte mich noch mehr meiner Aufgabe als Lehrer widmen und das fällt natürlich viel weniger auf." Wieder kam das Ende so unverhofft.
    Isabell konnte das nicht glauben. Sie sollte der Auslöser dafür sein, dass Menschen einen völlig anderen Bewufsweg gehen? Oder zumindest nur Frau Roter, das war ja schon genug...
    "Hattest du nicht noch eine Frage?" riss Frau Roter ihre Schülerin aus ihren Gedanken.
    Diese schüttelte sich aus ihrer Trance und sagte dann: "Ja, klar, nämlich, wenn dieser Kasimir ein Ditto hat, wie hat der das dann bekommen? Ich meine, der kann es ja nicht in einer Zeremonie bekommen haben und da kriegt man ja seinen PokéFriend."
    Frau Roter schien nachzudenken, sagte aber schließlich: "Darüber wissen wir auch nicht genau bescheid. Der Oberabt war es ja höchstpersönlich, der Kasimir ein Rattfratz gegeben hatte. Es ist ja selbstverständlich, dass er damit nicht einverstanden war, denn anders als seine Freunde hatte er dann keine eigene Fähigkeit. Als man ihm dann, am viezehnten Tag nach seinem vierzehnten Geburtstag, von seinen Kräften erzählte, war er natürlich ganz begeistert. Er haute ab, wahrscheinlich um diese Kräfte von selbst freizusetzen zu lernen.
    Dabei war er unvorsichtig und sein Pokémon ist dabei ums Leben gekommen. Du hast bestimmt schon mal davon gehört, was dann alles passieren kann, nicht wahr?"
    Das Mädchen dachte kurz nach. Sie schaute zu Samanta und Silva, die nebeneinander auf einer herausragenden Wurzel des Kirschbaums saßen und die ganze Zeit zuhörten. Dann fiel es ihr ein, was sie mal in einem Buch gelesen hatte: Starb der Trainer, so starb auch das Pokémon. Aber wenn nur der PokéFriend starb, der ja einen Teil der Seele seines Trainers war, konnten viele Dinge mit dem Menschen geschehen: Meistens konnte er sich an die Zeit, die er mit seinem PokéFriend erlebt hatte, nur bruchstückhaft oder sogar gar nicht erinnern, wusste aber wohl, dass diese Zeit vergangen war und auch noch, wie sein Pokémon geheißen hatte und was für eines es gewesen war. In anderen Fällen konnte es passieren, dass der Trainer einen Teil seines Verhaltens einbüßte, meistens der, den ihn wirklich ausmachte. Manche Menschen, die ihren PokéFriend verloren hatten, waren häufig depressiv oder psychisch krank, sehr wenige hatten sogar Selbstmordbegangen, weil sie die Leere in ihrem Körper nicht länger ertregen konnten. Diejenigen, die psychisch noch einigermaßen in Ordnung waren, bekamen dann einen neuen PokéFriend, und man konnte auch noch einen dritten, sehr selten auch einen vierten erhalten, je nachdem, wie stark die Seele war und wieviele Spaltungen sie aushalten konnte, wenn das Pokémon starb.
    "Und dann hat er sich ein Ditto ausgesucht?" schlussfolgerte Isabell,.
    "So ist es. Aber so weit ich gehört hatte, hat er sich nicht verändert. Seine Seele muss sehr belastbar sein, vielleicht liegt das aber auch an den Kräften die er hat." Sie machte eine kurze Pause. "Du musst gehen..." murmelte sie dann. "Und hör mir zu: Wenn du mal traurig bist oder keinen Mut hast, dann denke an deine Mutter. Die wäre stolz auf dich, so oder so. Schau mal da" Sie deutete in den Himmel. "das Sternbild des Ursaring? Das war ihr absolutes Lieblingssternbild. Wenn mnan es mal nicht sah, da hättest du sehen sollen, als sie so alt war wie du, wie traurig sie dann war! Und auch als sie noch ein Kind war, da war es noch schlimmer! Aber ich schweife ab..." Sie griff in ihre Hosentasche und zog etwas heraus, das wie ein stück Papier aussah. "Unser Klassenfoto am Ende der neunten. Da hatten wir alle schon unsere PokéFriends. Hoffentlich wird es dir Glück bringen!"
    Dankend nahm Isabell Das Foto entgegen. Sie sah es sich an, wobei im fahlen Mondlicht nicht viel zu erkennen war. Sie konnte ihre Mutter sehen und Frau Roter, die zusammensaßen und die Arme um die Schulter der anderen geschlungen hatten. Auf dem Schoß der einen saß etwas blaues und bei der anderen etwas braunes- ein Seeper und ein Samurzel. "Frau Roter, ich weiß nicht, was ich sagen soll!" Isabell war zutiefst gerührt. Vorsichtig steckte sie das wertvolle Stück Fotopapier in ihren Rucksack.
    Sie mit einem Schwung landete dieser auf ihrem Rücken. "Viel Glück, Isabell. Ich sage auf Wiedersehen, weil ich hoffe, dass deine Mission erfolgreich enden wird!" Sie klopfte ihrer Schülerin auf die Schulter. "Bis dann!"
    "Bis dann" murmelte Isabell, die in Gedanken immernoch bei dem Foto war. Dann ging sie vom Krischbam weg, gefolgt von Samanta, in irgendeine Richtung, ohne so genau zu wissen, wo sie hinsollte, aber sie traute sich nicht, ihre Lehrerin zu fragen, denn wenn sie es wüsste hätte sie vielleicht noch mehr Angst und noch mehr Zweifel, ob sie das überhaupt schaffen könnte...

    "Feine Linien" Kappiert? :D Das sagt Frodo, als er den Ring anschaut =)


    Kapitel 9: Der Abschied


    Isabell und Samanta gingen ganz langsam. Sie schwiegen sich an, sowieso hatten sie auch nichts, was sie sich hätten sagen können. Verschiedenste Fragen schossen den beiden durch den Kopf:
    Das Mädchen dachte daran, das Internat zu verlassen. Sie konnte es sich nicht vorstellen, denn obwohl sie nur zwei Jahre hier wohnte, war es doch wie ein Zuhause für sie geworden. Und sie dachte an Matschi und ihre Geschwister. Sie müsste sie zurücklassen, ohne dass sie von dem erfahren sollten, was sie machte und wo sie hinging.
    Das Trasla hatte die Gedanken woanders. Sie dachte an Corax, denn genau wie ihre Trainer mochten sich auch die beiden Pokémon sehr. In den zwei Wochen, die sie sich kannten, hatten sie dicke Freundschaft geschlossen.
    So in Gedanken näherten sich die beiden also ihrem Zimmer. Aber sie waren noch dabei, den Hof zu überqueren, da tauchte Thomas vor ihnen auf, den krächzenden Corax auf der Schulter. "He, was zieht ihr denn für Gesichter?" fragte der Junge und grinste dabei. Er konnte einfach nicht ernst sein. "Kraahmurkssss!" Auch sein PokéFriend versuchte, mit seinem breiten Grinsen die beiden anderen aufzuheitern. Leider zeigte es keine Wirkung.
    "Ach, Matschi!" schluchzte Isabell. Am liebsten hätte sie ihm alles geklagt, aber sie hielt sich zurück. Ohne nachzudenken, fiel sie ihrem Freund um den Hals. Erschrocken flatterte sein Pokémon auf dessen Kopf und krähte protestierend. "Wiedersehen, Thomas!" hauchte Isabell ihm ins Ohr. Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Backe. Aber es war kein Kuss aus Liebe, es war eher als Dankeschön für alles, was er für sie gemacht hatte, seit dem sie sich kennen gelernt hatten. Nur leider interpretierte der Junge diesen Kuss nicht so.
    Nachdem sie ihn geküsst hatte, ließ sie ihn los und rannte mit Samanta an ihm vorbei zum Internatsgebäude. Wie erstarrt blieb Thomas auf dem Hof zurück. Er konnte vor lauter Überraschung den Kopf nicht nach ihr umdrehen, um ihr nachzusehen. Dann murmelte Corax: "Hat sie dich jemals Thomas genannt?" Sein Trainer fand seine Stimme wieder. Er schüttelte den Kopf, worauf Corax wieder seinen Platz auf der Schulter einnahm. "Nur einmal, als wir uns kennen gelernt haben. Aber sie hat mich auch noch nie... geküsst." Das letzte Wort brachte er nur unter größter Anstrengung heraus. "Meinst du, sie...?" Er schaute in die Augen seines PokéFriends. Dieser schmunzelte und lächelte dann verschmitzt. "Dann wäre eure Liebe nicht mehr so einseitig!" - "Hey, du weißt, dass du das nicht sagen sollst!" protestierte Thomas. "Außer dir versteht mich sowieso kein Mensch!" Das Kramurx lachte drauf los. "Aber jedes Pokémon, du Dödel!" Beleidigt verschränkte der Trainer die Arme und machte sich schnellen Schrittes zur Kantine, wo er durch den Geheimgang, den er entdeckt hatte, hineinschlüpfte um Süßes zu klauen. Sein Pokémon flüsterte dabei die ganze Zeit: "Thomas ist verknallt, Thomas ist verknallt!"
    Sie beide konnten nicht ahnen, dass dieses "Wiedersehen" eher ein "auf Nimmerwiedersehen" auf ewig sein könnte.


    Isabell kauerte auf ihrem Bett und schluchzte. Auch wenn der Abschied kurz gewesen war, hatte er ihr doch das Herz gebrochen. Auch Samanta saß neben ihr und wimmerte leise. Nach wenigen Minuten rafften sie sich aber wieder.
    Klara und Hannes waren noch bei Freunden, wie jeden Samstag Nachmittag, wenn sie nicht wegfuhren. Aber es ging auf Abend zu und bald würden sie nach Hause kommen. Isabell musste bis dahin alles zusammengeräumt haben.
    Sie kramte nach einem Rucksack und packte ein, was sie meinte, dass sie es brauchen würde: Etwas Geld, ein paar frische Klamotten, eine Haarbürste und anderen Krimskrams wie ein Jo-Jo und ein kleines Kästchen, in das sie bei Bedarf ihr Medallion verstauen könnte, das sie am Hals trug.
    Sie versteckte den Rucksack unter ihrem Bett und kaum hatte sie das getan, kamen auch ihre Geschwister ins Zimmer. Sie begrüßten sie knapp und streichelten auch Samanta wie eine Katze. Sie und ihre Trainerin ließen sich möglichst nichts anmerken.
    Nachdem sich die drei für´s Bett fertig gemacht hatten, bat Isabell die anderen beiden zu ihr auf´s Bett und setzte sich zwischen sie. "Ich weiß, dass ihr das nicht gerne hört" begann sie.
    "Oje, das kann ja was werden!" sagte Klara spaßeshalber und setzte sich das Trasla auf den Schoß und hielt es fest, ganz im Widerwillen des Pokémon. Aber Isabell ging nicht drauf ein, sie hatte wichtigeres zu besprechen.
    "Ihr müsst euch immer gut um einander kümmern, ok?" fuhr sie fort. "Ihr seid noch nicht mal in der Unterstufe, passt also gut auf euch auf!"
    "Jaja, ist das alles?" fragte Hannes, der es kaum erwarten konnte, noch etwas SuperMarioBrothers zu spielen, bevor er schlafen sollte. Aber weil seine Schwester geknickt schien, beschloss er, es für heute zu lassen.
    "Nein, noch nicht" entgegnete seine große Schwester. "Ihr müsst wissen, dass, egal wieviel ich mit euch schimpfe und so´n Zeugs, ich euch immer lieb habe!" Sie schlang ihre Arme um die neben ihr sitzenden und Samanta konnte sich endlich aus dem festen Griff befreien. "Ihr seid doch meine Geschwister!" Die gab beiden einen Kuss auf das Haar.
    "Bläh, was ist denn mit dir los?!" fragte ihr Bruder angewidert und entsetzt und drückte sich von ihr weg. "Hast du sie noch alle? Du tust so, als würden wir uns eine Ewigkeit nicht mehr sehen!"
    Wie Recht du doch hast! dachte Isabell. "Was soll denn mit mir sein? Darf ich meinen Geschwistern nicht sagen, wie lieb ich sie hab?"
    "Naja, also.. ich" Hannes konnte dazu auch nichts entgegnen. Isabells Aussage hatte schon so die gewisse Richtigkeit.
    "Nadann, gute Nacht, meine... Kleinen!" Sie wusste genau, dass die beiden es nicht mochten, wenn sie als klein bezeichnet wurden und wollte sie kurz ärgern.
    "Hey!" sagten die beiden wie aus einem Mund, aber sie wussten, dass ihre große Schwester nur Scherze machte. Sie gingen ins Bett und legten sich hin. Auch Isabell deckte sich zu, Samanta an sie gekuschelt.


    Nach einer Stunde schliefen die beiden endlich. Isabell stand leise auf und wechselte von ihrem Pijama in einen dünnen Pulli und eine Jeans. Den Pijama packte sie noch mit in den Rucksack. Dann schrieb sie einen Zettel: "Wenn ihr Fragen habt, dann wendet euch an Frau Roter!" und legte ihn auf ihr Kopfkissen. Sie war sich sicher, dass die Lehrerin wissen würde, was sie Klara und Hannes erzählen sollte und was nicht.
    Isabell zog sich Halbschuhe über die Füße und nahm auch noch eine Jacke mit. Gefolgt von ihrem PokéFriend verließ sie leise das Zimmer und machte sich auf zum vereinbarten Treffpunkt mit der Lehrerin.
    Der Alte Kirschbaum war ein dicker, hoher, reich belaubter Baum, der am Rand zum Wald stand. Man erzählte sich, dass der Gründer des Internats an seinem vierzehnten Geburtstag einen Kirschsamen in den Wald gepflanz hatte. Als er dann das Internat gründete, als er etwa dreißig war, kaufte er einen Teil des Waldes auf und ließ alles abholzen, bis zu dem Kirschbaum. Dieser symbolisierte die Grenzen des Internatsgrundstück, denn aus dem abgewaldeten Gebiet wurde dieses Grundstück. Seit damals sollte er niemals gefällt werden und so lange er stünde, sollte das Internat das Land nutzen, das damals gekauft worden war- nicht mehr und nicht weniger. Deshalb war das Banner des Internats auch ein blühender Kirschbaum.
    Isabell sah die weißen Blüten, die schon langsam anfingen abzublühen, schon von weitem im Licht des fast vollen Mondes schimmern. Wie gerne sie doch immer hergekommen waren, sie und Thomas, und die säuerlichen Früchte des Baumes genascht hatten. Aber das sollte für immer Vergangenheit sein.
    Bald wurden auch Frau Roter und Silva, ihr Blanas, sichtbar. Sie hatten den Blick in die Sterne gerichtet und murmelten sich gegenseitig Sätze zu. Isabell, die sich sicher war, dass ihre Lehrerin sie noch nicht gesehen hatte, drehte sich um und schaute noch ein letztes mal zum Internat. Alle Lichter, bis auf die in den Fluren und Korridoren, waren ausgeschaltet. Sie atmete tief durch und flüsterte dann, sodass auch Samanta, die neben ihrem rechten Fuß stand, es nicht hören konnte: "Tschüss, mein Zuhause!"
    Dann wandte sie sich um und ging mit ihrem PokéFriend ihrem Schicksal entgegen...



    Ich schreib weiter, wenn Kommis kommen =)

    Lunastein: Danke sehr! Ich hab mich von vielen Büchern inspirieren lassen, unter anderem Eragon und Der Herr der Ringe. Das mit HErr der Ringe wird im nächten Kapitel sichtbar =) Vielleicht findet ihr ja die Stelle <)
    (Das ist bis jetzt glaube ich das längste *lol*)


    Kapitel 8: Die Aufgabe


    Isabell freute sich riesig! Das Freundschaftsband zwischen ihr und ihrem Pokémon war jetzt eng genug, dass sie Samanta verstehen konnte. Und zu ihrer Freude verschwand diese Fähigkeit auch nicht mehr. Doch eins machte Isabell zu schaffen: Was war auf der Lichtung passiert? Sie hatte noch nie von so einer Attacke gehört, schon gar nicht, dass ein so junges, wenig trainiertes Pokémon so eine Attacke erlernen konnte.
    Aber sie machte sich schon bald keine Gedanken mehr darüber. Sie wollte Thomas unbedingt davon erzählen, dass sie jetzt auch verstand, was ihr Pokémon sagte. Also machte sie sich auf und rannte, wenn auch nicht besonders schnell. Sie hatte ja Zeit...
    Doch mitten auf dem Weg wurde sie aufgehalten von einem Blanas. "Bla, blanas!" sagte dieses und deutete auf die beiden.
    "Sam?" Isabell schaute zu ihrem Pokémon. "Sie sagt" begann Samanta. "wir sollen mitkommen. Frau Roter will uns sprechen." Isabell schaute fragend zu Blanas. Dieses nickte nur. "Na gut!" Isabell ging dem Pflanzenpokémon hinterher, das auf die Lehrerwohnungen hielt.
    Frau Roter konnte sich anscheinend sehr weit von ihrem Pokémon entfernen, bzw. ihr Pokémon von ihr. Isabell fragte sich, wie das überhaupt sein konnte, aber sie hatte zahlreiche andere Sorgen, z.B. warum Frau Roter so dringend mit ihr sprechen wollte.
    Im Zimmer der Lehrerin angekommen bot diese ihr zuerst einen Stuhl an einem Tisch und etwas zu trinken an. Letzteres lehnte das Mädchen ab, setzte sich aber gerne hin. Sie bemerkte erst jetzt, dass das Gehetze sie erschöpft hatte. Frau Roter setzte sich gegenüber von ihrer Schülerin an den Tisch. "Nun, liebe Isabell, wie es scheint, hat Blanas euch gefunden." Sie schaute zu ihrem treuen Pokémon, das Samanta gerade zum Lernen aufforderte.
    "Ja...?" In Isabells Stimme schwangen Fragen mit.
    "Es ist grauenhaft, was dir diese Halunken angetan haben. Aber Silva konnte ja den letzten Schlag noch abwehren und-"
    "Sie waren dabei?" Die Frage platzte aus Isabell heraus. "Warum haben Sie mir nicht geholfen?" Sie war entsetzt.
    "ICH war nicht da, aber Silva. Sie hat alles beobachtet, ich wusste, dass sie heute angreifen werden! Sie war es ja, die das Draschel abgewehrt hat, weißt du?"
    "Aber... Woher wussten Sie davon? Ich versteh´ das alles nicht!" Isabell war angegriffen worden von ihrer Lehrerin mit all dem was diese sagte, das sie nicht verstand.
    "Öffne dein Medallion, dann werde ich es dir erklären."
    "Aber ich kann es nicht öffnen, schon seit ich es habe." Isabell drehte das silberne Schmuckstück in den Fingern.
    "Versuch es wenigstens, es müsste klappen!" Frau Roter schaute auffordernd ihre Schülerin an.
    "Na gut, wenn es Sie glücklich macht..." Sie nahm die Kette von ihrem Hals und sah sich den Gegenstand genau an. So oft von ihrer Mutter und von ihr in Händen gehalten, hatte es nicht einen Fingerabdruck. Es sah aus wie frisch polliert. Isabell suchte die Seiten nach einem Schlitz ab, durch den man es öffnen konnte, doch seitdem sie es hatte war da keiner. Doch diesesmal schon. Sie steckte zwei Fingernägel dazwischen weil sie dachte, sich ordentlich anstrengen zu müssen, aber zu ihrer Verwunderung ging es ganz leicht. Die Innenseite, die jetzt zum Vorschein kam, unterschied sich in Glanz und Schönheit überhaupt nicht vom Äußeren.
    "Und, kannst du was sehen?" fragte Frau Roter, die geduldig zugesehen hatte.
    "Nö, da ist nichts... Oh, doch! Da sind ganz feine Linien, sieht aus wie eingraviert... Ich glaub, ich kann es lesen... >Die erste Generation beginnt, was die folgenden weiterführen. Die dreizehnte soll...< Ich erkenne nicht..." Angestrengt versuchte sie, die dünnen Buchstaben zu lesen.
    "...>Die dreizehnte soll eine Schlacht verlieren und die vierzehnte alles entscheiden.<" murmelte Frau Roter.
    "Stimmt, das steht da... Woher wissen Sie das?" fragte Isabell, die nicht glauben konnte, dass ihre Lehrerin das so genau wusste.
    "Weißt du, deine Mutter und ich sind schon seit der Sandkastenzeit die besten Freundinnen. Aber ich muss dir zuerst sagen, was dieser Text bedeutet: Vor sehr langer Zeit gab es zwei besonders reiche Familien, und die beiden Oberhäupter waren erbitterte Feinde. Sie hatten eine sehr enge Beziehung zu ihren Pokémon und versuchten dadurch, diesen Streit, der anfangs nichts weiter als Landschaftsstreit war, der sich aber dann hochschaukelte, für sich zu entscheiden.
    Aber ihr Konflinkt entwickelte sich schnell zu einem Krieg, der fast die ganze Stadt, in der sie lebten, einbezog und beinahe zerstörte. Dann kam ein Pokémon, das heutzutage weder gesichtet wird, noch irgendjemand kennt. Es beendete den Streit vorläufig, indem es sagte, die beiden Oberhäupter sollen zwei Medallions aus Silber herstellen lassen, in die es dann eine Prophezeihung eingravierte. Mitgeschmiedet wurden zwei besondere Edelsteine, die die Kraft haben, im Innern schlummernde Energien freizusetzen.
    Das Pokémon befahl den beiden Streitenden, ihren Krieg zu beenden und die Entscheidung der letzten Generation übertragen sollten. So wurde das Medallion von der einen zur anderen Generation weitergegeben und schließlich zur vierzehnten.
    Tja, und diese vierzehnte Generation bist du."
    "Aber..." Eigentlich wusste Isabell gar nicht, was sie beabern sollte. Sie suchte schnell etwas und fuhr dann fort: "Wer hat mich dann angegriffen?"
    "Ein Mann namens Kasimir, beziehungsweise zwei seiner Gefolgsleute. Er stammt von jener reichen Familie ab, die deiner verfeindet war. Er besitzt auch ein solches Medallion" - sie deutete auf das Silberstück in Isabells Händen - "und will unbedingt an das andere heran, an deins. Nur er und du seid in der Lage, eure inneren Kräfte mithilfe der Medallions freizusetzen, wobei ihr auch die einzigen seid, die diese haben. Denn all die Energie, die Freundschaften zu PokéFriends beinhalten, hat sich in euch über die Zeiten hinweg gesammelt. Was meinst du, warum du im Wald so weit und hoch springen konntest? Weil einer deiner Vorfahren ein Käferpokémon hatte. Der Unterschied ist nur, dass wenn das Medallion diese Kräfte ativiert, dass sie sehr viel stärker als üblich und nicht zu kontrollieren sind. Außerdem kann man sie auch nicht an- und ausknipsen wie eine Lampe. Das Medallion etscheidet, wann sie freigesetzt werden, meistens aber in großer Gefahr." Sie machte eine Pause, wollte vielleicht auch forfahren, aber Isabell unterbrach sie, da sie nicht erwartete, dass sie mehr zu sagen hatte:
    "Aber woher wusste dieser, wie heißt er, Kasimir, wo ich bin? Und warum hat er nicht gleich zugeschlagen, als ich noch kein Pokémon hatte? Ich verstehe das alles nicht!" Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie ihren Geist von all dem befreien.
    Unberührt von Isabells Reaktion fuhr Frau Roter fort: "Sobald dein Medallion geöffnet werden kann, am vierzehnten Tag nach dem vierzehnten Geburtstag, also heute, sendet es ein Signal aus, das vom anderen empfangen werden kann. Daher wusste er, wo du bist. Auch wenn du es öffnest sendet es Signale aus. Aber das macht jetzt auch nichts mehr, er weiß, wo du bist und es macht keinen Unterschied, wenn du es öffnest.
    Und es ging nicht um dein Pokémon, dass er dich jetzt erst angreift. Wie gesagt wusste er vorher nicht, wo du steckst.
    Weißt du, deine Eltern sind nicht umsonst ermordet worden. Damals, als die Medallions geschmiedet worden sind, empfand man die Zahl vierzehn als Glückszahl, weil man erst ab diesem Alter seinen PokéFriend bekommt. Außerdem sollte die dreizehnte verlieren, weil dreizehn eine Unglückszahl ist. Verstehst du? Deine Mutter war die dreizehnte Generation, weshalb sie ermordet wurde. Du wurdest bewusst am Leben gelassen, jetzt aber wirst du gejagt wie ein Waumpel von Staralili."
    Isabell sah verträumt zu den beiden spielenden Pokémon. Das Blanas ihrer Lehrerin schien Samanta gerade beibringen zu wollen, wie man richtig kämpft. Dann fand sie ihre Stimme wieder und wandte sich zu Frau Roter: "Wozu will der eigentlich mein Medallion?"
    "Weißt du, die Medallions können nur einen Teil eurer Kräfte erwecken. Einen Großteil der, die er freisetzen kann, konzentriert sich auf die Aufrechthaltung einer Freundschaft zwischen ihm und einem Ditto. Da man ein Ditto normalerweise nicht als PokéFriend haben kann, hat er diese Freundschaft erschummelt. Aber dadurch kann er solche Sachen, wie du sie im Wald zustande gebracht hast, nicht machen. Er will dein Medallion, weil beide zusammen eine Energie erschaffen können, die eine ganze Welt vernichten kann. Warum er das aber machen möchte, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen." Wieder machte sie eine Pause und sah sich eingehend das Silber an.
    "Und was muss ich jetzt machen?" fragte Isabell, die gewartet hatte, in der Hoffnung, ihre Lehrerin würde die Frage selbst beantworten bevor diese überhaupt gestellt wurde.
    "Deine Aufgabe, die schon seit der ersten Generation deiner Familie weitergegeben wurde bis zu dir, ist es, Kasimirs Medallion zu bekommen und zu zerstören, ohne dass er an deines herankommen kann, denn dann kann man erst recht nichts mehr gegen ihn ausrichten. Da er weiß, dass du hier bist, musst du das Internat verlassen, zum Schutz von dir und zum Schutz der Internatsschüler." Isabell wollte gerade etwas einwenden, aber Frau Roter gebot ihr mit einer Handgeste zu schweigen. "Du musst üben, aktiv dem Medallion zu befehlen, eure gemeinsamen Kräfte freizusetzen." Sie deutete auf Samanta und ihrem Gegenüber. "Und außerdem musst du lernen, dich so weit wie möglich von Sam zu entfernen, ohne diverse Symptome zu bekommen."
    Jetzt konnte das Mädchen nicht mehr an sich halten und fiel ihr ins Wort: "Ich soll das Internat verlassen? Darf ich mich wenigstens von Mat- äh, Thomas verabschieden? Wenn ich schon gehen muss? Und meine Geschwister?" Sie schien fast wahnsinnig. "Und wann soll ich überhaupt gehen? Kann ich mich seelisch auch ein paar Tage vorbereiten?" Sie war entsetzt. Sie konnte sich kaum vorstellen, hier wegzumüssen.
    "Erstens darf niemand von deiner Mission wissen, bis du nicht weit genug weg bist, weder Thomas noch Hannes noch Klara. Zweitens kannst du nicht noch einen einzigen Tag warten. Wenn Kasimir schon weiß, dass du hier bist und welches Ausmaß deine und Samantas Kräfte haben, wird er nicht lange warten und wahrscheinlich morgen schon den nächsten Angriff starten."
    "Also kann ich es Thomas nicht erzählen?" Geknickt ließ sie den Kopf hängen.
    "Versuche, dich so zu verabschieden, dass es ihm nicht als ein Abscheid auf immer und ewig vorkommt. Heute Nacht erwarte ich dich am Wald, am Kirschbaum. Komm mit ausreichend Reisegepäck, aber nicht zu viel, es erwartet dich ein langer Weg." Sie schien die ganze Zeit nur auf diesen Satz hingearbeitet zu haben.
    "Ich… aber… wir… ich dachte…" Isabell fand keine richtigen Worte. Sie sah zu Samanta, die von Silva gerade zu verstehen bekam, was ein indirekter Angriff war. Anscheinend wurde auch sie ausreichend gewappnet für ihre Reise. Isabell dachte nach. Allein schon wegen ihrem Pokémon musste sie diese auf sich nehmen. Denn sie konnte es nicht ertragen, sie noch einmal leiden zu sehen. "Na gut…"
    Frau Roter nickte. Dann verabschiedete sie sich von ihrer Schülerin und deren Pokémon und die beiden gingen dann auf ihr Zimmer, in Gedanken die ganze Zeit bei ihrer sehr schwierigen Aufgabe und Zweifel der Angst überfielen sie langsam…

    Kapitel 7: Der Angriff


    Die Woche verging wie im Fluge. Und auch die darauffolgende war schnell um. Isabell und Samanta hatten mittlerweile etwas besser zueinander gefunden und trainierten gerade in der Nähe des Waldes auf einer Wiese. Auch wenn sie schon dickere Freunde waren als am Anfang, konnte Isabell ihr Pokémon immer noch nicht verstehen. Aber sie war optimistisch und wartete geduldig auf den Tag, an dem sie es endlich konnte. Noch wusste sie nicht, dass der heutige Samstag dieser Tag sein sollte.
    Wie gesagt strengte sich das Trasla gerade an, mit Psychokinese einen kleinen Felsbrocken in die Luft zu heben. Ihre Arme zuckten dabei ein wenig, während sie sich anstrengte. "Mach weiter so, du schaffst das!" feuerte Isabell sie an. Auch sie konzentrierte sich und versuchte mit Leibeskräften, ihrem Pokémon zu helfen.
    Dann hob der Stein sich ab. Zwar nur drei, vier oder fünf Zentimeter, bevor er wieder auf den Boden fiel, aber er schwebte. "Ja, gut gemacht!" freute sich Isabell mit Samanta, die Freudensprünge machte.
    Doch sie unterbrach ihr Gehopse und starrte in den Wald. "Was ist, Sam?" Isabell sah auch in die Richtung, aber sie konnte nichts erkennen. Vielleicht sah Samanta ja auch mehr, als sie wahrnehmen konnte. "Traaaah!" rief diese plötzlich und wollte wegrennen, aber ein Netz schoss aus einem Busch hervor und fing sie ein. "Sam!" Isabell wollte hinterher und sie rausholen, als das Netz in den Wald gezogen wurde mit einer Mordsgeschwindigkeit, mit der Isabell nicht mithalten konnte. Und ehe sie sich dieser Schnelligkeit anpassen konnte, wurden ihre Beine wieder schwer.
    Sie sackte auf die Knie und starrte Sam hilflos hinterher, bis diese in dem Busch verschwunden war. "Sam" hauchte Isabell, denn mehr brachte sie nicht raus. Ihr Atem ging unregelmäßg, ihr Herz raste nur so und schlug ihr gegen die Brust, um den körperlichen Verlust ihres PokéFriends zu ersetzen. Das Seitenstechen war schlimmer als jemals zuvor.
    Dann stand Isabell auf. Nicht von selbst gesteuert, und es hatte auch nichts mit Samantas Typ zu tun oder ihrer gewöhnlichen Freundschaft, wie sie annahm, sondern mit etwas anderem, das sie auch noch herausfinden sollte.
    Wie von Geisterhand gesteuert ging sie dem Wald entgegen und wusste ganz genau, wohin sie gehen musste, auch wenn sie es nicht sah, denn sie konnte ihr Pokémon ganz genau spüren. Träge schleppte sie sich voran zum Wald, drückte dort die im Weg stehenden Äste zur Seite und fühlte sie nicht. Sie brachen einfach so, obwohl sie weder morsch noch trocken waren. Sie ging durch den Wald als bestünden die Pflanzen aus seidigem Stoff, den sie nur zerreißen musste, um zu ihrem Pokémon zu kommen.
    Und dann kam sie auf eine Lichtung. Sie erwachte aus ihrer Trance und fühlte sofort wieder ihre schweren Füße. Aber an die dachte sie nicht. Sie war noch nicht ganz klar und sah nur Samanta, doch je mehr sie ihr Bewusstsein wiedererlangte, erkannte sie eine Maschine, die das Wurfnetz anscheinend ausgeworfen hatte, und das Trasla damit immernoch festhielt. Dann auch zwei Männer, die auf einem Baumstamm saßen. Sie schienen auf jemanden zu warten.
    Eigentlich wollte Isabell losrennen und Sam retten, aber dann erblickte sie die beiden PokéFriends der Männer: Ein Draschel, was ja nicht so schlimm war, und ein - und das erschreckte Isabell am meisten - ein Hariyama. Der Trainer könnte sie wegschlagen wie eine Fliege, wenn sie sich ihnen näherte.
    Aber dann dachte sie an den Typvorteil. Ohne weiter einen Plan durchzugehen, rannte sie auf das Hariyama zu und machte einen Satz auf es und schlug kräftig auf seinen Kopf ein. "Lasst Sam in Ruhe!" brüllte sie dabei und sah schadenfroh, dass ihr Plan aufging:
    Der Hariyama-Trainer wand sich vor Schmerzen, denn die Schläge, die sein Pokémon einstecken musste, die diesem kaum etwas ausmachten, waren für ihn mindestens fünfmal so schlimm. Der Draschel-Trainer schickte sein Pokémon los, doch das war so ungeschickt, dass es über den anderen Mann stolperte und hart auf den Boden aufschlug.
    Aber sein Trainer ließ sich nicht beirren. Er ging zu der Maschine und versuchte, Samanta loszumachen, um mit ihr wahrscheinlich gleich wieder das Weite zu suchen. "Lass sie!" brüllte Isabell, die geschickt den großen Pranken des Hariyama ausweichen konnte. Sie machte einen großen Satz, als wäre ihr PokéFriend kein Psychopokémon, sondern ein Flug-Käfer und ihr Sprung damit doppelt so weit wäre. Sie stieß den Mann weg, der hinfiel und heftig auf der Seite landete. "Ich hol dich hier raus!" versicherte sie ihrem Pokémon und versuchte, das Netz zu lösen. Aber es funktionierte nicht. Dann entdeckte sie einen Knopf, auf dem "Off" stand. Sie war sich sicher, dass wenn sie diesen drückte, dass sie ihren PokéFriend befreien könnte.
    Doch bevor ihre Fingerkuppen den Knopf auch nur berührt hatten, wurde sie von hinten gepackt. Es war das Hariyama und auch wenn dieser Griff Schmerzen in der Hand seines Trainers auslöste, befahl er ihm nicht, das Mädchen loszulassen. "Nimm dir dieses verdammte Trasla und verschwinde, ich halte die Göre auf!" herrschte er den anderen Mann an.
    Dieser gehorchte und wollte gerade das Netz abmachen, als Isabell, die schon fast verrückt wurde, hysterisch brüllte: "Ihr habt nicht das Recht, mir meine Sam wegzunehmen!" Sie schüttelte sich, aber das Hariyama war stärker als sie. Dann geschah etwas, das mit dem zusammen hing, dass Isabell zu Samanta hatte gehen können:
    Die Augen des Trasla glühten blau und auch seine Trainerin sah alles etwas blauer. Dann stieß aus dem kleinen Pokémon eine blau schillernde Blase, die immer größer wurde, als würde sie jemand blitzschnell aufblasen, und noch ehe die Männer oder ihre Pokémon reagieren konnten, wurde alles, was Feind war, wegedrängt; die Maschine, die Männer, das Hariyama und das Draschel. Isabell aber wurde von der Blase nur gestreift und ihre Haare wurden durcheinander gewirbelt, als wäre es nur ein sanfter Lufthauch.
    Isabell hatte Angst, hart auf den Boden zu schlagen, stattdessen sank sie sanft auf das Gras und auch Samanta ging es so, ganz im Gegensatz zu den Zurückgeworfenen, die hart im Wald landeten.
    "Draschel, hol es dir!" rief der Trainer und das Draschel rannte schon los, aber von der anderen Seite der Lichtung schossen gelb leuchtende Kugeln auf es und warfen es zurück. Isabell war davon unberührt und nuzte die Gelegenheit: Sie packte Sam, rannte über die Lichtung und schließlich aus dem Wald hinaus, wo sie tief durchatmete und sich mit ihr ins Gras legte.
    "DAS war was, hä?" sagte sie zu ihrem Pokémon. "Ja, find ich auch" murmelte Samanta. "Sam, ich kann dich verstehen!" stellte Isabell gerade überrascht fest. "ICH KANN DICH VERSTEHEN!" Glücklich warfen die beiden sich um den Hals. Samanta krabbelte freiwillig auf die Schulter ihrer Trainerin und beide gingen zusammen zurück zum Internatsgebäude.

    Oh oh, ich erkenne mich der Anklage schuldig :D Ich lese gerade den ersten Band *lol*


    Kapitel 6: Die Bindung


    Als die Stunde vorbei war, kam endlich die Pause. Die Unterstufenklässler rannten vergnügt umher und stolperten nur so über die Wiese. Darunter auch Klara und Hannes, die ihren Freunden vorausgerannt waren. "Hast du Isabells Pokémon schon gesehen?" fragte das Mädchen ihren ein Jahr älteren Bruder.
    Der nickte. "Klar, bin doch nicht blind, oder?"
    "Wie findest du es?"
    "Weiß nich, was ich davon halten soll..." Er schaute zu ihren Freunden, die von einem ihrer Lehrer getadelt wurden, nicht zu schnell zu rennen.
    "Ich finde, da steckt noch mehr als ein gewöhnliches Trasla dahinter, findest du nicht?"
    "Jaja, kann sein..." Aber in Wirklichkeit hörte er nicht zu.
    "Ich meine nur, dass es ganz anders ist als alle anderen PokéFriends auf der Schule! Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, es ist so-"
    Aber sie konnte den Satz nicht beenden, denn der Lehrer hatte sich entfernt, die Schüler kamen zu ihnen und im nächsten Moment hatte das Mädchen vergessen, was es eigentlich sagen wollte...


    "Schmegtz?" fragte Thomas, der gerade einen großen Bissen seines Pausenbrotes genommen hatte und darauf kaute.
    "Ja, irgendwie schon..." Isabell riss ein Stück ab und legte es Samanta vor die Nase. Diese hatte noch garnichts gegessen, seit Isabell sie aus dem Ball befreit hatte. Das machte ihr schon Sorgen, aber sie sah mit Freude, dass ihr PokéFriend zaghaft am Brot zu knabbern begann.
    "Krah!" machte Corax eifersüchtig. "Jaja, du bekommst natürlich auch!" Thomas tat es seiner Freundin gleich und schob seinem Pokémon ein Stück des Brotes in den Schnabel, das gleich darauf zufrieden strahlte.


    Nach der Pause hatten sie Mathe, Chemie und Deutsch. Nach dem Unterricht gingen sie auch gleich zum Mittagessen, denn vom kleinen Pausenbrot bis zu diesem war es eine geraume Zeit. Zum Mittagessen gab es auch Pokémonfutter, das sich unter den Tischen in Näpfen befand. Samanta mochte es aber nicht, da unten zu hocken. Sie holte sich eine Hand voll davon hoch und setzte sich auf damit die Bank.
    Isabell sah glücklich zu, dass ihr Pokémon jetzt doch noch Apetit entwickelte. Das musste sie auch haben, denn sie brauchte die Energie, wenn sie und Isabell trainieren sollten.
    Das taten sie und Sam auch gleich nach dem Essen. Sie suchten sich einen ruhigen Platz, wo sie allein sein konnten. Isabell wollte etwas mit ihrem Pokémon versuchen, nämlich, wie weit sie sich voneinander entfernen konnten. Der Zwischenfall mit Udo und Simon hatte sie darüber grübeln lassen.
    Sie sagte ihrem Trasla, sie sollte sich nicht von der Stelle bewegen, aber sie konnte nicht, so sehr sie sich auch anstrengte. Das war ihr Instikt, der sie immer wieder zu ihrer Trainerin trieb. Also blieb dieser nichts anderes übrig, als ihren PokéFriend an einen dürren Baum zu binden.
    Dann ging sie ein paar Schritte rückwärts um sich zu vergewissern, dass das Trasla am Baum gebunden blieb. Dann drehte sie sich um und lief, zunächst leichtfüßig, dann aber wurden ihre Füße schwer und schienen steif, wie ihre Hand in Pokémonologie. Es ging immer schwerer und schwerer, schön langsam sackte sie ein, rappelte sich aber wieder auf. Es kam ihr vor, als ginge sie einen steilen Abhang hinauf und hatte zudem auch noch starken Gegenwind.
    Aber sie WOLLTE es wissen. Doch sie änderte ihre Meinung, als sie Seitenstechen bekam, das immer schlimmer wurde. Wahrscheinlich ging es Samanta nicht anders. Isabell wollte sich umdrehen, um zu ihr zurück zu gehen, aber sie wand sich unter der Folter, die sie sich selbst zugemutet hatte und das jetzt bereute.
    Samanta hatte auch Schmerzen und diese ließen eine Konzentration nicht zu. Doch trotzdem schaffte sie es irgendwie, mit Psychokinese den festen Knoten zu lösen, den Isabell gemacht hatte. In Windeseile rannte sie zu ihrer Trainerin, denn im Gegensatz zu dieser versagten ihre Glieder nicht ihren Dienst.
    Isabell hatte sich unterdessen umdrehen können und erkannte mit Erleichterung, dass die Schmerzen schwanden, ihre Muskeln sich wieder enspannten und wieder beweglich wurden. Sie nahm Samanta ganz fest in die Arme, als würde sie sie nie wieder loslassen, was dieser zwar nicht besonders gefiel, aber sie war dennoch erleichtert, nicht von ihrer Trainerin getrennt zu sein.
    "Sam" murmelte Isabell ihr zu. "Wenn ich das noch einmal mit uns mache, bitte Matschi und Corax darum, mich ordentlich zu verprügeln, ok?"

    Kapitel 5: Geschichte und Pokémonologie


    Der Tag verging schnell. Und, *schwubs*, schon war es wieder Montag. Und sie hatten ausgerechnet Geschichte in der ersten Stunde. Isabell saß zusammen mit Samanta, die zu ihren Füßen Platz genommen hatte, in der dritten Reihe. Sie war ganz verträumt und hörte sehr wenig zu- so, wie es eigentlich allen ihren Klassenkameraden ging. Sie hatte die Hand unter den Tisch gesteckt und versuchte, Samanta zu streicheln, aber diese suchte sich immer wieder eine neue Position, um nicht von ihr berührt zu werden.
    Die Minuten krochen nur so dahin. Irgendwann zwischendrin mussten sie einen Aufschrieb machen und Isabell tat dies geistesabwesend. Plötzlich stand jemand vor ihr. Sie sah auf: Es war Josefine, das Arbok von Frau Heldor, das drohend zischte. Es hatte sich zu seiner vollen Größe aufgebaut. "Lass sie, Jo, das macht nichts! Immerhin hat sie den Aufschrieb gemacht!" sagte seine Trainerin beruhigend. "Arrrrbok!" machte sie nur und schlängelte sich wieder zurück zu ihrer Herrin.
    Erleichtert atmete Isabell auf und schaute zu Thomas, der an der anderen Klassenzimmerseite saß. Der zuckte mit den Schultern, wobei Corax, der ja auf einer von diesen Platz genommen hatte, hoch und runter wippte.
    Die letzten Minuten brachen an. Alle starrten wie gebannt auf die Uhr, auf den Sekundenzeiger, der mit jeder Minute seinen 360-gradigen Lauf weterführte, bis auch der Minutenzeiger endlich das Ziel erreicht hatte- DAS Ziel. Die Glocke schrillte und fast zeitgleich packten die Schüler ihre Sachen zusammen, viele unterstützt von ihren PokéFriends, die auch so schnell wie nur möglich das Zimmer verlassen wollten. Noch ehe man sich umgedreht und dann wieder zurück gedreht hätte, war die Klasse rausgerannt, als wäre sie nie dagewesen.
    Isabell hatte sich Samanta auf die Schulter gesetzt, damit sie nicht von den stürmenden Schülern überrannt wurde. Im Gedrängel der Masse fand irgendwann auch Matschi zu seiner Freundin. Er hatte sie leicht gefunden, Corax war etwas hochgeflogen und hatte Ausschau gehalten. "Hi, Iss!" sagte er.
    "Hey Matschi. Der Unterricht war mal wieder öde, kann es sein?" entgegnete Isabell.
    "Wie immer." Er verdrehte die Augen. Sie wechselten keine Worte mehr, denn sie waren beim nächsten Klassenzimmer angekommen, indem sie jetzt Pokémonologie hatten. Anders als die Heldor war Frau Roter einverstanden gewesen, dass der rebellische Thomas und die störende Isabell zusammen sitzen durften. Die beiden hatten nämlich schon so manchen Unterricht ins Verderben gestürzt. Aber nur bei Frau Heldor und Herr Karaus, sonst hätte man sie für Engel halten können.
    Frau Roter präsentierte gerade die Anatomie eines Loturzel, die insofern sehr kompliziert war, dass das Blatt des Pokémon IN ihm wuchs und nur nach der Entwicklung ein direktes Teil des Lombrero wurde.
    Isabell zeichnete gerade die Skizze nach und war dabei, die Wurzeln des Blattes im Pokémon farbig abzuheben, als ihre Hand langsamer wurde. Sie fühlte sich schwerer und schwerer an, bis Isabell nur unter größter Anstrengung malen konnte. Schließlich ließ sie den Stift los, der über den Tisch rollte und schließlich runterfiel.
    Sie drehte sich um, was sehr anstrengend war, ohne es zu wollen, aber sie fühlte genau, wo sie hinschauen musste: Udo, das Kleinstein von Simon, einer ihrer Klassenkameraden, hielt Samanta in seinen kräftigen Armen und hiel ihm den Mund zu. Er entfernte sie immer weiter von ihrer Trainerin, was eigentlich verboten und eines der schlimmsten Verbrechen war.
    Da Isabells Unterkiefer wie versteinert war, tippte sie nur auf Thomas Schulter und deutete in die Richtung. Sofort wusste er, was sie meinte. Er meldete sich energisch, aber da solche Schüler, die nur die Aufmwerksamkeit des Lehrers auf sich ziehen wollten, von Frau Roter gewöhnlicherweise nicht sofort drangenommen wurden, tat er das umsonst. Dann machte er das, was er am besten konnte und das das einzige Schulfach gewesen wäre, indem er eine Eins Plus mit Sternchen hätte, wenn es das gab: Er verstieß gegen die Regeln. Er stand auf und sagte ganz bestimmt: "Frau Roter, Simon hat Samanta!"
    Die Lehrerin blickte ihn verdutzt an. Sofort reagierte ihr Blanas und sprang geschickt auf die Tische und stand nach nur zwei Sekunden vor Udo. "Blanas!" befahl es dem Kleinstein. "Sag deinem Pokémon, es soll Samanta loslassen!" übersetzte Frau Roter dem Jungen.
    "Jaja, ist ja gut! Udo, lass sie los!" Er gehorchte und das Psychopokémon watschelte zu seinem Trainer unter die Bank. Blanas sprang zurück.
    "Ich mache das nur ungern, das weißt du, und es muss schon ein schlimmes Vergehen sein, wenn ich es bestrafe, aber das ist das Schlimmste, was du als Schüler einem anderen Schüler antun kannst!" sagte Frau Roter und blickte ihrem Schüler direkt in die Augen. Dann erteilte sie ihm eine Strafe, die die Klasse, vielleicht sogar das Internat selber noch nie aus ihrem Mund gehört hatten: Nachsitzen und Hausregeln zwanzig mal abschreiben.
    Doch das alles kümmerte Isabell nicht mehr. Ihre Muskeln hatten sich wieder entspannt und der Stift flitzte wieder wie zuvor über ihr Blatt. "Danke!" hauchte sie ihrem Tischnachbarn zu. Der nickte nur und kruzelte weiter das nicht wirklich als solches zu identtifizierende Loturzel.




    Achja: Ich schreibe nur weiter, wenn hier auch Kommis kommen :D Und hoffentlich nicht nur von Loucaria *lol*