Beiträge von Pika!

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    @Pikachamp @Super-Saiyajin Gogeta (dein Nick ist ein Horror für jeden, der Dragonball noch nie geschaut hat, aber nix für ungut xD)


    Die Theorie, dass man den Fossilpokémon in der Vergangenheit begegnet, weil halt Vergangenheit, mag gut klingen, aber: Immerhin ist es weit prähistorische Zeit, in der sie gelebt haben, als es auch keine Menschen gab (was zu der Frage führt, wo und wann die Menschen zum ersten Mal aufgetaucht sind). Noch dazu können sie damals auch keine Gesteinpokémon gewesen sein. So weit ich weiß, haben sie ihren Gesteintyp erst durch ihre Fossilisation erhalten. Und anders ausgesehen haben sie wahrscheinlich auch noch, was aber natürlich nicht sein muss.

    [tabmenu][tab=Eine weitere Platzreduzierungsseite]Nochmal auf Fortsetzung klicken ^^[tab=Fortsetzung]

    Neko seufzte resigniert und betrachtete den Fisch, den der Stand zum Verkauf anbot. Alles nur Erdenkliche aus allen Sieben Ländern lag hier bereit, den Besitzer zu wechseln: Von Barschwa aus ferneren naminischen Gewässern, über Karpador aus dem Gebirge bis hin zu so exotischen Meeresbewohnern wie Lampi und Fione war alles vertreten, das Neko benennen konnte. Frisch gefangen waren die Fischpokémon natürlich allemal nicht mehr, dafür sprachen die roten, mit geplatzten Äderchen durchzogenen Augen; doch wie die Eiswürfel, in denen sie lagen, und die Frosdedje, die über sie hinwegschwebte und ihren kalten Atem in der nach Fisch riechenden Luft verteilte, bewiesen, wurden sie einwandfrei gekühlt. Also konnte Neko zumindest darauf vertrauen, dass der Fang nicht schlecht war.
    Den einen Fisch, den sie unbedingt wollte, gab es allerdings nur einmalig an diesem Stand. Da er noch eine Weile haltbar war und sein Verkauf nicht drängte, hatte der Standbesitzer seinen Preis noch nicht herabgesetzt und feilschte auch nicht darum. Nur leider genügte das, was Neko an Kleingeld dabei hatte, nicht aus, zu erwerben, was sie benötigte. Wenn sie hier am Fischstand zu viel ausgab, mochte sie später beim Getreide nicht mehr genug Geld übrig haben. Ryori hatte ihr den ungefähren Preis genannt, den diese Waren zumeist hatten, doch waren diese keinesfalls festgeschrieben. Sollte sie erst weitergehen und die andere Zutat besorgen? Was sollte sie dann jedoch tun, wenn sie zurückkam und dieser eine Fisch verkauft war? Kein anderer Stand im Umkreis hatte einen solchen im Angebot.
    Unsicher, was sie tun sollte, stand Neko wie ein Häufchen Elend neben der Schlange an Kunden, die sich vor dem Fischhändler gebildet hatte. Tief in Grübeleien versunken schrak sie auf, als sie plötzlich von etwas angefallen wurde, das sich mit Wucht gegen ihre Brust warf. Mit Mühe hielt sie das Gleichgewicht und sprang fluchtbereit zurück, als sie erkannte, dass es nur Traunfugil war. „Wo bist du denn gewesen?“, stieß sie überrascht aus, doch der graugrüne Geist kuschelte sich nur in ihre Arme und lächelte über das Ganze nebelhafte Gesicht.
    Mindestens ebenso glücklich wie er und noch viel erleichterter lächelte Neko und streichelte seinen Kopf. Als ihr aber das Dilemma in den Sinn kam, in dem sie sich befand, seufzte sie erneut. Das bemerkte Traunfugil und setzte eine Miene auf, als sei ihm gerade etwas eingefallen. Mit Gesten seiner winzigen Ärmchen gab er ihr zu verstehen, die Hand flach auszustrecken. Als sie verwirrt gehorchte, ließ er etwas in ihre Handfläche fallen.
    Neko glaubte, ihre Augen müssten aus den Höhlen fallen, als sie erkannte, um was es sich bei dem Gegenstand handelte: Eine Geldmünze! Ihr Wert war hoch genug, dass sich Neko den Fisch und das Getreide kaufen konnte, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wie sehr die Preise vom Durchschnittswert abwichen.
    Neko merkte, dass sie die Münze mit offenem Mund anstarrte, und blickte sich verstohlen um. Hoffentlich war niemandem aufgefallen, wie ihr Partner ihr das Metallplättchen überreicht hatte. Diebstahl war eine Straftat, und wenn ein Pokémon sie verübte, war automatisch der Menschenpartner dafür verantwortlich, ob er nun den Befehl dazu erteilt hatte oder nicht. Die Eloa verkroch sich in den Schatten eines Verkaufspavillons und zog Traunfugil an seiner Kette mit sich. Der quiekte zwar überrascht, machte aber weiterhin ein stolzes Gesicht.
    „Wo hast du das her?“, fragte Neko beunruhigt und hielt ihm die Münze vor die nicht vorhandene Nase. Traunfugil kicherte nur geisterhaft frech, schwebte zu ihrem Kopf und machte Anstalten, ihr die Mütze vom Kopf zu ziehen. Glücklicherweise konnte sie ihn davon abhalten, bevor er ihre Mauziohren offenlegen konnte, und schalt ihn zurecht. „Aber andererseits …“ Nachdenklich drehte Neko die glänzende Münze in der Hand. Es gab keine Möglichkeit für sie, herauszufinden, wem das Geld gehört hatte, dann konnte sie es doch genauso gut selbst zum Kauf benutzen. Als ob sie es gefunden hätte; immerhin mochte es auch sein, dass Traunfugil selbst es irgendwo auf der Straße hatte liegen sehen.
    Der Nebelgeist bedachte sie mit ratlosem Blick, doch Neko tätschelte ihm nur den Kopf und trat aus dem Schatten. Wieder stellte sie sich am Fischstand an und suchte in ihrem Beutel das benötigte Geld zusammen. Da es ziemlich auffällig wäre, wenn sie plötzlich mit einer so wertvollen Münze erschien, nachdem sie vorher um jeden Groschen gekämpft hatte, ließ sie Traunfugils Geschenk erst in dem Säckchen verschwinden. Ihr übriges Kleingeld hätte auch so für das Fischpokémon ausgereicht, ihre Sorge war schließlich nur gewesen, ob sie danach noch etwas hätte kaufen können. Und die war jetzt verflogen.
    So ersteigerte sie das letzte Schmerbe, das der Fischhändler im Angebot hatte. Sorgfältig und mit viel zusätzlichem Eis wickelte er es in ein wasserdichtes Papier und überreichte ihr die Ware. Zufrieden und ohne nennenswert schlechtes Gewissen, dass sie fremdes Geld benutzt hatte – es war immerhin für eine gute Sache! – ließ Neko den Fisch in ihren Korb gleiten, schloss den Deckel und nahm das wenige Rückgeld an.

    Geistesabwesend wollte Neko die Münzen in ihren kleinen Geldbeutel zurückschieben, als sie feststellen musste, dass sich dieser nicht mehr in ihrer Hosentasche befand!
    Als sie erschrocken herumwirbelte, erhaschte sie gerade noch so einen Blick auf einen naminischen Jungen, der zusätzlich zu seiner geringen Körpergröße geduckt zwischen der Menschenansammlung verschwand.
    Mit einem Lichtblitz dämmerte Neko, was geschehen war.
    „Mein Geld! Ich wurde bestohlen!“, rief sie aus, noch während sie loseilte. Traunfugil folgte ihr in seiner Überraschung nicht sofort, holte sie jedoch rasch ein. Schlank, wie sie war, schaffte sie es meist, sich zwischen den Marktbesuchern hindurchzuwinden; doch oft genug stieß sie auch mit ihnen zusammen und handelte sich dadurch Tadel und Flüche ein, die ihr hinterhergerufen wurden. Darauf zu achten hatte sie jedoch keine Zeit. Der kleine Dieb blitzte immer wieder in ihrem Blickfeld auf, doch zunehmend misslang es ihr, ihn im Gedränge ausfindig zu machen.
    „Flieg höher“, wies Neko Traunfugil an, weil sie fürchtete, den Straßenjungen schon bald zu übersehen. Der Nebelgeist nickte und erhob sich über die Massen. Wenngleich Neko ihm nicht beschrieben hatte, wen er verfolgen sollte, erreichten die enge Verbindung zwischen ihnen und Nekos hastige Verzweiflung, ihn genau wissen zu lassen, nach wem Ausschau zu halten war. So gelang es Neko, sich an ihrem Partner zu orientieren, der wie ein Wegweiser über das Gedränge hinwegschwebte. Sie selbst hatte den Dieb schon längst aus den Augen verloren.
    Da bot sich ihr plötzlich eine Lücke, und ihr Blick fiel genau auf den Jungen. Er war noch immer in seine kopflose Flucht vertieft, hatte aber gewiss gemerkt, dass sie ihn verfolgte. Neko nahm all ihre Entschlossenheit zusammen und leitete sie in die Beine, um möglichst schnell zu ihm aufschließen zu können. Der Flüchtige führte sie dabei vom Hauptauflauf der Marktbesucher fort in weniger belebte Bereiche. Trotz seiner kurzen Beinen war der Junge erstaunlich schnell und vor allem flink: Neko gelang es nicht, ihn einzuholen, aber ohne die Tarnung der Menge entkam er ihr jetzt zumindest vorerst nicht mehr.
    Und sie sah ihre Chance gekommen, als der Junge in eine enge Gasse zwischen zwei Marktständen einbog, die sich erst hinterher von einem Gemüsewagen blockiert herausstellte. Neko lief noch einmal etwas schneller in der Gewissheit, ihn bald zu erwischen – doch der Dieb wurde nicht langsamer. Stattdessen warf er sich in einem halsbrecherischen Manöver kurz vor dem Wagen auf den Boden; der Schwung ließ ihn durch den engen Spalt zwischen Wagen und Untergrund hindurchschlittern.
    Ungläubig beobachtete Neko das Geschehen – und erkannte, dass es für sie selbst lange zu spät war, noch zu bremsen. Sie war gefasst auf einen unvermeidlichen und zweifelsohne schmerzhaften Zusammenstoß mit dem Gemüsewagen. Doch ihr Instinkt ließ das nicht zu: Unwillkürlich sprang sie noch vor dem hölzernen Gefährt ab und flog, getragen von ihrer Geschwindigkeit, darüber hinweg. Ihr Sprung war nicht perfekt und viel zu flach, so stießen ihre Beine gegen das aufgeladene Gemüse, das sich über der Tragefläche häufte. Sie geriet ins Taumeln, wurde herumgeschleudert, verlor jegliche Orientierung – und landete sicher und unbeschadet auf den Füßen.
    „Nein, meine Kohlköpfe!“, rief ein Mann aus, wohl der Besitzer des Wagens und des Gemüsestandes gleich nebenan. Seine Ware kullerte auf das Pflaster, doch Neko hatte keine Augen dafür. Sofort hastete sie weiter, jetzt wieder nur noch von Traunfugil geführt.
    Sie keuchte, als sie endlich ein Stadtviertel erreichte, in dem so gut wie keine Menschen auf der Straße waren. Neko zitterte, Beine und Hals schmerzten vom Rennen, das Herz raste. Die Gassen schienen hier noch enger, die Häuser noch bedrohlicher, und wenn sie jemanden zu Gesicht bekam, warf man ihr dunkle Blicke zu. Ein ungutes Gefühl beschlich sie, was die Gegend betraf, in der sie sich befand. Hier sollte sich eine junge Frau allein gewiss nicht nachts aufhalten – und tagsüber am besten auch nicht.
    An einer Seitengasse einige Meter vor ihr hielt Traunfugil schließlich an und winkte seine Menschenpartnerin zu sich. Den kurzen Weg legte Neko auch noch zurück, auf Traunfugils Urteil vertrauend, eine potentielle Gefahr zu erkennen. Sie ging auf das schmale Gässchen zu, trat um die Ecke – und wurde angegriffen.
    Etwas Festes rammte sich ihr schmerzhaft in den Magen und warf sie kraftvoll zu Boden. Erbittert schlug sie um sich, versuchte, sich ihrer Haut zu erwehren. Der Angreifer war nicht so stark, wie sie befürchtet hatte, doch noch immer wesentlich kräftiger als Neko. Sie rangen gegeneinander, bis eine Faust sie am Kinn traf und ihren Kopf nach hinten schleuderte. Er donnerte auf den Boden, Sterne tanzten vor ihren Augen.
    Benommen schaute Neko auf, als eine weitere Attacke ausblieb. Sie blinzelte und erkannte, dass derjenige, der sie angefallen hatte, noch immer vor ihr stand. Doch es war kein muskelbepackter, brutaler Kerl, der sie ausrauben oder noch viel Schlimmeres mit ihr wollte; sondern der Junge, der ihr den Geldbeutel gestohlen hatte. Ganz so naminisch, wie sie ihn erst gehalten hatte, war er allerdings nicht: Tatsächlich war sein Haar sehr dunkel, doch nicht schwarz, sondern tief grau. Zwei schlappe Ohren, von etwas hellerem Fell überzogen, hingen ihm seitlich vom Kopf. Seine Nase war knubbelig und schwarz, teilte die Oberlippe mittig in zwei gleiche Hälften. Die Augen blickten sie starr an – die Iris war blutrot.
    Eine Fiffyen-Chimäre.
    Neko erkannte, dass der Junge gar nicht in ihr Gesicht starrte, sondern auf etwas, das sich gleich darüber befand. Sie betastete ihren Kopf und stellte fest, dass bei ihrem Zweikampf die Mütze herabgerutscht war und so ihre Mauziohren offengelegt hatte.
    Tränen sammelten sich in den Augen des Straßenjungen, und er warf sich Neko weinend an den Hals.

    Nachdem sich Inu aus Nekos Umarmung gelöst hatte, gab er ihr ohne zu zögern den Geldbeutel zurück. Sie setzte sich die Mütze wieder auf und prüfte den Inhalt ihres Korbs. Erstaunlicherweise hatte dieser mitsamt Inhalt bei der Jagd keinen Schaden davongetragen – lediglich das Eis war durchgeschüttelt worden –, und vor dem Zweikampf war er Neko rechtzeitig runtergefallen. Da sie nicht wusste, wo in Namine sie sich genau befand und wie sie zurück zum Marktplatz finden konnte, führte der Streuner sie bereitwillig dort hin. Endlich ersteigerte Neko mithilfe Traufugils Münze die eine Portion lynoischen Sumpfreis, die sie für ihr Vorhaben brauchte, und gab diesen dem Schmerbe in ihrem Korb zur Gesellschaft.
    Während des Kaufgeschäfts und als sie den Marktplatz verließ, wich Inu nicht von ihrer Seite. Für sie ebenso unscheinbar wie ein Schatten schlich er hinter ihr her, ohne wirklich absichtlich unauffällig aufzutreten. Alsbald hatte sie seine Anwesenheit vergessen; erst, als sie sich auf dem direkten Weg zum Stadttor befand, zupfte Traunfugil an einer ihrer Haarsträhnen und machte sie auf die kleine Fiffyen-Chimäre aufmerksam.
    Neko blieb stehen und wandte sich Inu zu, der erschrocken zu ihr aufblickte. Vermutlich hatte er Angst, dass sie ihn nun doch fortscheuchte, wie er es zweifelsohne gewohnt war. Sie ging in die Knie, bis sie auf einer Höhe mit seiner knolligen Nase war, und fragte rundheraus: „Inu, möchtest du mit mir kommen? Da wo ich wohne, wird dich niemand wegschicken, das verspreche ich dir.“ Dessen konnte sie sich sicher sein, hatte das Hauptquartier immerhin schon sie und Tetsu als Mitglieder angenommen. Als Chimäre wäre Inu dort ganz gewiss am besten aufgehoben. Über das Wo machte sie sich erst keine Gedanken – da würde sich schon was finden.
    Bis auf seinen Namen und die einsilbige Einwilligung, sie zum Marktplatz zurückzuführen, hatte Inu noch nichts zu ihr gesagt. Jetzt jedoch wurden seine Augen weit, und er sprach mit hoffnungsvoller, von Natur aus rauchiger Stimme: „Darf ich?“
    Verständnisvoll lächelte Neko. Wahrscheinlich konnte er schon nicht glauben, dass ihn jemand ohne Widerworte mit sich mitgehen ließ; ihr Angebot, das ihm so gütig entgegenkam, musste außerhalb seiner Vorstellungskraft liegen. „Sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen“, stellte die Eloa klar, richtete sich wieder auf und hielt Inu die Hand hin. „Komm.“ Unterstrichen wurden ihre Worte und Gesten durch Traunfugil, der sein freundlichstes Lächeln aufgelegt hatte und bekräftigend zu der kleineren Chimäre runternickte.
    Mit vor Freude leuchtendem Gesicht ergriff der Junge die dargebotene Hand und folgte ihr.[/spoiler]„Du könntest ihn im Heilerhaus unterbringen lassen“, schlug Ryori vor, nachdem sie Inu etwas Suppe und eine Scheibe Brot vorgesetzt hatte. Natürlich hatte er ihrer Meinung nach zu wenig Fleisch auf den Rippen, weswegen die Köchin ihm, sobald sie ihn erblickt hatte, sofort einen Teller ausgeschöpft hatte, ohne auch nur zu fragen, wo er her kam und warum er Neko begleitete. Jetzt, nachdem Neko erklärt hatte, wie sie sich begegnet waren und dass sie nicht gedachte, ihn wieder wegzuschicken, war Ryori erst recht auf ihrer Seite. „Im Heilerhaus ist immer genug Platz. Dort kann er sich auch nützlich machen, wenn er ein bisschen was im Kopf hat. Aber das musst du erst mit der Oberheilerin und vor allem mit Seijin besprechen. Er soll ja auch nicht im Weg sein oder zur Last fallen.“
    Neko sah die Fiffyen-Chimäre an, die vorsichtig einen Löffel nach dem anderen in den Mund schob und ab und zu vom Brot biss. Wie alt er sein mochte, konnte sie nur erahnen; zumindest hatte er selbst auf die entsprechende Frage keine Antwort geben können. Er war klein und zierlich, doch das musste nicht mit seinem Alter zusammenhängen. Genauso gut konnte es an der Mangelernährung eines Straßenkindes liegen oder an seinem Chimärenblut. Wie viele Jahre er auch immer gesehen haben mochte, er hatte sie bislang gut überlebt, und das auf den Straßen Namines. Neko dachte daran, wie unauffällig er ihr den Geldbeutel abgeluchst hatte und wie wendig er durch die dicht gedrängte Menschenmenge gelaufen war.
    Niemandem würde er im Weg stehen, weil er sich meisterlich darauf verstand, dass man ihn nicht einmal bemerkte. Ob er zur Last fallen würde, konnte Neko jetzt noch nicht sagen. Er wäre ein weiterer Mund, der etwas zu Essen verlangte, doch so, wie sich Ryori um ihn sorgte, wusste die Eloa, dass die gutmütige Köchin selbst gegen den Anführer der Schwarzen Rose für den Jungen einstehen würde.
    Und mit Sicherheit würde auch Tetsu für die neu angekommene Chimäre sein. Als Neko, Traunfugil und Inu aus Namine zurückgekommen waren, hatte er die kleine Gruppe zwar nicht bemerkt, doch dafür war er Inu umso mehr aufgefallen. Die Begeisterung in seinen Augen beim Anblick der eindrucksvollen Statur der Maschock-Chimäre rang Neko auch jetzt noch ein Lächeln ab.
    „Also, was hast du Schönes mitgebracht?“
    Ryoris Frage riss Neko aus ihren Gedanken, und diese wandte sich der Köchin zu. Die Naminerin war dabei, eine Arbeitsplatte freizuräumen, während Pantimos ein großes Holzbrett psychokinetisch hinüberschweben ließ. Neko hob den Korb vom Boden auf und stellte ihn auf die freie Fläche neben dem Brett. Vorsichtig entnahm sie ihm die gekauften Waren.
    Ryori nickte zufrieden. „Ich hoffe sehr, dass das deinen Freund entschädigen wird. Ich glaube nicht, dass er sonderlich glücklich war, als die Heiler ihm gesagt haben, dass er kein Mittagessen bekommt.“
    Neko zuckte schuldbewusst zusammen. Verunsichert wollte sie wissen: „Hat er großen Hunger?“ Jetzt, da Mizu sich in der Gesundungsphase befand, wäre es seiner Heilung bestimmt nicht zuträglich, wenn er nicht genug aß. Auch wenn Neko trotz diverser Zwischenfälle und Ablenkungen – denen sie nur zu bereitwillig gefrönt hatte, wie sie sich schlechten Gewissens eingestehen musste – versucht hatte, sich zu beeilen, war sie weit nach Mittagessen ins Hauptquartier zurückgekehrt. Sie selbst begnügte sich jetzt mit einem weiteren Brötchen, doch Mizu wusste noch nicht einmal, dass sie überhaupt etwas plante. So hatte er erst einmal kein Mittagessen erhalten, weil Neko Ryori darum gebeten hatte.
    Die Köchin tätschelte ihr tröstend die Schulter. „Ich habe ihm einen halben Teller Suppe zukommen lassen. Ganz verhungern lassen kann ich ihn ja wohl schlecht. Aber jetzt sollten wir anfangen, damit er heute noch eine ganze Mahlzeit zwischen die Zähne bekommt!“


    Yamiko blickte auf den Leichnam hinab, der von zwei Soldaten vor ihr aufgebahrt worden war. Friedlich schien er zu schlafen, wie die meisten Toten, doch hatten sich in seinen letzten Sekunden Zornesfalten in seinem Gesicht eingegraben. Er war voll Hass und Bitterkeit gestorben, ganz so, wie er auch gelebt hatte. Die Arme lagen seitlich des Körpers, die Handflächen nach oben gedreht: Ein uraltes Bestattungsritual, wonach Selbstmord das einzige Verbrechen war, das zu Lebzeiten nicht bestraft werden konnte und der Täter auf diese Weise die Gnade der Götter, denen er im Tod entgegentrat, erbitten sollte. Yamiko wertete das als Hinweis darauf, dass er nicht getötet worden war, und auch die Richtung, in die die Messerwunde deutete, ließ darauf schließen, dass er sich den Dolch mit eigener Hand ins Herz gestoßen hatte. Wer auch immer ihn zu ihr zurückgeschickt hatte – vermutlich der Rebellenanführer selbst –, versuchte wohl, jede Schuld von sich zu weisen.
    Aber Yamiko war es einerlei, wie Shinzu ums Leben gekommen war. Tot war tot.
    Obwohl sie erst nicht damit gerechnet hatte. Natürlich hatte die Königin gespürt, wie sein Kristall zerbrochen war. Doch das hätte auch nur ein Unfall gewesen sein können. Zwei Tage hatte sie nicht gewusst, was mit ihrem Sohn geschehen war, und hatte schon überlegt, ob sie ihm eine Nachricht zukommen lassen sollte, um sich nach seiner Lage zu erkundigen. Das war jetzt ja nicht mehr nötig.
    Irgendjemand im Hauptquartier musste aber den Xylith absichtlich zerstört haben. Irgendjemand, der genau wusste, um was es sich bei diesem Gegenstand der Macht handelte. Eigentlich hatte Yamiko geglaubt, dass es niemanden gab, der noch Kenntnisse über diese speziellen Kristalle hatte. Beizeiten musste sie in Erfahrung bringen, wer das war, und ihn am besten ausschalten. Doch im Moment, da außer ihrem Xylith weder ein weiteres Original noch eine Kopie existierte und sie außerdem wichtigere Dinge zu klären hatte, musste das erst einmal warten.
    Sie gab den Soldaten zu verstehen, Shinzus Leichnam aus dem Schloss zu entfernen. In der Nacht sollten sie ihn in die Schicksalsgasse tragen, jener Teil des Elendsviertels von Namine, in dem sie ihn gefunden hatte. Eine Leiche in diesem Stadtteil war nichts Ungewöhnliches, und vielleicht hielten ihn dessen Bewohner trotz seiner unspektakulären Todesursache für ein Opfer des Phantoms. Womit sie schließlich auch nicht falsch liegen würden: Shinzu war sein eigenes letztes Opfer geworden.
    Yamiko verließ den Raum und machte sich auf zu einem Zimmer, das weit oben im höchsten Turm des Schlosses zu Namine lag. Weit und breit war es der höchste Punkt, und diese Eigenschaft war für Yamikos Vorhaben besonders wichtig. Die Fenster waren mit Holzbrettern verriegelt, und in der Stadt hatte die geheime Königin verbreiten lassen, dass es das ehemalige Atelier der angeblich verstorbenen Königsgattin gewesen war. Aus Trauer um ihren Verlust habe der amtierende König, der eigentlich gar nicht existierte, das ehemals von Tageslicht hell erleuchtete Zimmer abdunkeln und verriegeln lassen, auf dass kein Sonnenstrahl und kein Blick von außen mehr nach innen gelangten. Yamiko erhellte es von innen nur mit einer kleinen, bleichen Blitz-Kugel. Laut mehrerer städtischer Legenden lag die tote Königin hier bestattet zwischen nie vollendeten Gemälden, weißen Leinwänden, Pinseln und Pigmenten.
    Tatsächlich stand in dem Raum nur ein einziger, großer Tisch, auf dessen quadratischer Platte eine Karte der Sieben Länder befestigt war. Es war eine ganz gewöhnliche geografische Karte, auf der nur kleine Kreuze auffielen, die statt einiger Städte darauf zu sehen waren. Etwas mehr als hundert dieser Markierungen zogen sich über die Darstellung, etwa gleichmäßig verteilt über das Reich – von der Steppe abgesehen. Dort fand sich nicht einer dieser Aufkleber.
    Yamiko hatte viele Frauen im Traum besucht und ihnen den Samen neuen Lebens eingepflanzt. Auf der Suche nach einer Blutlinie, deren Innere Kraft sich mit der Yamikos mischen und ein mächtiges Kind zeugen konnte. Jedes Kreuz stellte einen solchen Erben latenter Macht dar, und ihre drei verschiedenen Farben den Zeitpunkt ihrer Schaffung: Vor zwanzig, neunzehn und achtzehn Jahren hatte Yamiko jeweils gut drei Dutzend dieser Kinder in die Welt gesetzt; Shinzu hatte zu der ersten Generation gehört.
    Shinzu war ein absoluter Glücksgriff gewesen. Ein starkes inneres Licht, das praktisch unter ihrer Nase in Namine herangewachsen war; seine Familie war seit seiner Zeugung nur ein einziges Mal nicht sehr weit umgezogen und hatte sich ohne Weiteres zurückverfolgen lassen. Yamiko wusste, dass es nicht bei all ihren Sprösslingen so einfach verlaufen konnte. Vor Shinzu hatte sie so einige Fehlschläge einstecken müssen. Nicht nur, was das Auffinden ihrer Kinder betraf, sondern auch die Ausbildung. Shinzu war ihr erster Lehrling gewesen, der sich beim Üben mit dem Xylith nicht selbst umgebracht hatte.
    Bedächtig hielt Yamiko die offene Hand über die Karte und schloss die Augen. Um ihre Pläne zur Reife bringen zu können, musste sie unbedingt ein weiteres Kind finden. Daher rief sie ihre eigene Innere Kraft an und schickte eine Seher-Attacke durch ihre Hand in die Karte. Dabei konzentrierte sie sich auf die Attribute, die sie sich von diesem Kind erhoffte: Einen starken Willen, den sie jedoch durch ihm wichtige Beziehungen erpressen konnte, wenn er sich ihr nicht ergab, und natürlich ein helles inneres Licht, zumindest halb so stark wie ihres.
    Die erhöhte Position des Turmzimmers erlaubte es dem Seher, im ganzen Reich Empfang zu haben. Getrieben von Yamikos Kraft durchsuchte er die sechs Länder nach Kindern, die die gewünschten Eigenschaften mitbrachten. Schließlich kehrte er zurück und ließ sich in der Karte auf dem Tisch nieder, um die Kreuze zum Leuchten anzuregen, die an den Orten klebten, wo die entsprechenden Leihmütter zur Zeit der Zeugung gelebt hatten.
    Als Yamiko die Augen öffnete, schwindelte ihr zuerst. Ein Seher dieser Dimension brauchte viel Konzentration und Energie, und das spürte sie nun sehr deutlich. In den vergangenen acht Jahren hatte sie beinahe vergessen, wie ermüdend dieser Vorgang war.
    Eine gewisse Enttäuschung machte sich in ihr breit, als sie sah, dass nur ein einziges der aufgeklebten Kreuze leuchtete. Je weniger Kinder die Seher-Attacke fand, umso geringer war in der Regel die Wahrscheinlichkeit, eins von ihnen aufzuspüren. Das wusste Yamiko aus langer, kräftezehrender Erfahrung. Bei nur einem mochte es unmöglich sein, es aufzutreiben, vor allem nach so langer Zeit. Doch wenn nur eines ihrer Kinder so war, wie sie es brauchte, musste sie dieser einen Spur folgen. Vielleicht hatte sie ja Glück und auch dieses Kind war nicht weit von dem mit dem Kreuz markierten Ort weggezogen, wenn überhaupt.
    Als Yamiko den Raum verließ und bereits Überlegungen anstellte, wie sie dieser Person habhaft werden konnte, erlosch das Leuchten des Kreuzes aus der zweiten Generation. Es klebte im Lande des Lynor, genau dort, wo sich der Hauptarm des großen Flusses zum Delta aufspaltete.


    [tab=Namensbedeutungen]Yurika = von Yuri (Lilie), was auch für die Liebe zwischen Frauen steht
    Hana = Blume
    Isshu = Gedicht
    Arikui = Ameisenbär
    Inu = Hund
    Hitonoko = Menschenkind


    Da sind einige Namen zusammengekommen, aber letztendlich ist nur Inu von bleibender Bedeutung ^^
    Außerdem gibt es im Glossar neue Einträge: Elani, Blumensprache, Metagross-Rechner, Arceus-Altar, Allee, Kirche Namines

    [tabmenu][tab=Platzreduzierungsseite]Bitte auf Fortsetzung klicken ~[tab=Fortsetzung]Neko betete für Mizu.
    Seit sie bei den Rebellen des Herzlandes arbeitete, hatte sie kein wirkliches Gebet mehr an den Gott der Steppe geschickt. Auch vorher war sie nicht sehr religiös gewesen – der Gedanke, die Götter hatten immer ein wachsames Auge auf die Menschen, war ihr schon tröstlich genug. Doch jetzt brauchte es einfach ein bisschen mehr.
    Natürlich war Mizu endlich erwacht und man konnte fast meinen, ein solches Gebet käme daher zu spät. Doch Neko machte sich Gedanken darüber, was für Folgen diese Verletzung nach sich ziehen mochte, und die wollte sie so gut es ging eingedämmt wissen, nachdem die Heiler alles in ihrer Macht stehende getan hatten. Auf dem Fußmarsch nach Namine hatte sie mit sich gehadert, welchen Gott sie um Beistand erbeten sollte: Groudon, weil er nunmal Gott der Eloi war; Suicune als Göttin des großen Flusses, an dessen Ufern Mizu aufgewachsen war; oder Arceus, der gerade hier im Herzland die größte Macht des Pantheons ausübte.
    Letztlich hatte Neko sich jedoch für Groudon entschieden, da es ihr richtig vorkam. An ihn hatte sie sich stets gewandt, wenn sie Sorgen und Ängste geplagt hatten, also war diese Wahl nur logisch.
    Als Neko endete, steckte sie das Räucherstäbchen in den oberen Sandkasten zu den anderen und erhob sich. Sie wandte sich dem Arceus-Altar zu und neigte auch vor ihm das Haupt, um ihren Respekt vor der örtlichen Gottheit zu bekunden. Am Rande gewahrte sie, dass die Naminerin fort war; ihr Weggehen hatte sie gar nicht registriert. Wie auch die Fremde verließ Neko die Kirche, um ihren Besuch in der Hauptstadt fortzusetzen.


    Vom Tempel aus führte eine weitere Promenade ab, die der Allee, die Neko zur Kirche geführt hatte, sehr ähnelte. Sie stellte sich nicht ganz so protzig dar, wirkte aber auch alles andere als verarmt. Verschiedene Schilder unter der Bedachung des Gehwegs nannten den Namen und die angebotene Ware des Geschäfts, zu dem sie gehörten: Ein Antiquitätengeschäft nebst eines Pfandleihers, eine kleine Confiserie, ja sogar ein Friseursalon, wie man ihn nur in den reichsten Vierteln der größten Städte zu finden vermochte, wo diese Modeerscheinung eingeschlagen war.
    Neko fiel vor allem ein Schild auf, auf dem das Wort Steppenglas zu lesen war. Um das Wortspiel perfekt zu machen, zierten gläserne Grasbüschel das hölzerne Schild, in denen das Licht flackerte, wenn der Wind das Schild zu leichtem Schaukeln anregte. Neugierig warf Neko einen Blick durch die großen Schaufenster, in denen herrlich gearbeitete Glasfiguren ausstanden. Ob der Besitzer tatsächlich ein Eloer war, wie der Name des Ladens suggerierte?
    „Du bleibst schön hier, damit du mir nichts kaputt machst“, wies Neko Traunfugil an und wollte sogleich eintreten. Doch der Nebelgeist hielt sie quiekend auf. Er nahm ihre Hand, hob sie hoch, bis sie auf Armeslänge vor ihrem Gesicht hing, und schwebte dann demonstrativ hindurch. „Ne!“, verlangte Traunfugil bestimmt, doch seine Menschenpartnerin schüttelte den Kopf. „Auch wenn du durch alles hindurchschweben kannst, bleib bitte draußen.“ Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie keine weiteren Widerworte hören wollte. Es brach ihr das Herz, als Traunfugil eine traurige Miene aufsetzte, hinaufschwebte und sich an der Decke festsaugte. Die geisterhaft glühenden Augen schloss er schmollend, um auf ihre Rückkehr zu warten.
    Er tat ihr leid, doch Neko wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Im Glashaus sollte man nicht mit Steinen schmeißen – und auch nicht von Geistern begleitet werden, die ihre Kräfte nicht recht unter Kontrolle hatten. Traunfugil war einfach zu übermütig.
    „Ich bin gleich wieder da“, versicherte Neko ihm und öffnete die Tür. Eine kleine, gläserne Klingel ertönte, als sie den Laden betrat. Was der Eloa sofort auffiel, waren die vielen Regale, die die Wände säumten und Gänge zwischen sich aussparten. Über und über waren die Böden vollgestellt mit meisterlicher Glaskunst, wie Neko sie noch nie gesehen hatte: Pokémon in allen verschiedenen Größen und Posen, Normale wie Bunte oder mit Farben, die nicht in der Natur vorkamen, aus klarem oder milchigem Glas gefertigt. Besonders gefiel ihr eine Libelldra-Figur, die sich nach Drachenart um einen Sandstein schlängelte. Die durchsichtigen, roten Augen schienen von innen heraus zu leuchten. Doch auch alle möglichen Pflanzen und Blumen fanden sich unter den Exponaten. Unter anderem entdeckte Neko eine Rose aus blutrotem Glas, die in ihrer Fertigungsweise sehr derjenigen ähnelte, die Seijin unlängst erworben hatte. Wahrscheinlich war das also hier geschehen.
    Neko erhaschte einen Blick zur Ladentheke, hinter der sie den Besitzer vermutete. Zwar war der Posten tatsächlich besetzt, doch wer immer dort saß, verbarg sein Gesicht hinter einer großen Tageszeitung. Zu gern hätte sie gewusst, ob es ein Angehöriger ihres Volkes war. Aber es musste nicht einmal der Ladenbesitzer selbst sein, wahrscheinlich beschäftigte er Angestellte.
    Auf ihrem Weg durch die Gänge fielen ihre staunenden Augen auf eine Gruppe an Glasfiguren, von der sie gedacht hatte, außerhalb ihres Elternhauses nie eine zu erblicken: Katzenfiguren, einem Mauzi nachempfunden, aus sanddornfarbenem Glas mit eingeschlossenen Sandkörnern. Kindheitserinnerungen durchwehten Neko wie ein Sandsturm, Erinnerungen daran, wie ihre Mutter bei ihr am Bett gesessen und ihr Geschichten vom Nomadenvolk der Elani erzählt hatte. Neko wusste, ihr Vater war ein solcher gewesen, und dessen Bruder hatte Sanako die Katzenfigur geschenkt, die Neko als Kind immer so geliebt hatte.
    Sie hatte geglaubt, diese Figur sei einzigartig gewesen. Ein Zeichen dieser tragischen Liebesgeschichte, wie auch Neko selbst eines war. Jetzt zu sehen, dass noch mehr davon existierten, ja sogar hier, weitab der Steppe zum Schleuderpreis verkauft wurden, schmerzte die Chimäre sehr. Enttäuscht stellte sie die gläserne Katze zu ihren Brüdern und Schwestern im Regal zurück und floh vor der Erschütterung ihres kindlichen Glaubens.

    Als Neko aus dem Geschäft trat, nahm Traunfugil sie augenblicklich wieder in Empfang und ließ sich auf ihrer Schulter nieder. Seinen kleinen Groll auf ihren Befehl schien er schon vergessen zu haben. Sie streichelte seinen Kopf, während sie die Erinnerungen zu sortieren versuchte, die sie beim Anblick der aus Glas gefertigten Katzenfiguren heimgesucht hatten. Vier, bald fünf Jahre war sie nun schon verschiedenen Rebellengruppen des Herzlandes unterstellt und hatte ihre Heimat in dieser Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    Doch wenn sie an das Wort Heimat dachte, kam ihr nicht die Steppe in den Sinn, wie Neko erschrocken feststellen musste. Ihr inneres Auge zeigte ihr keine Bilder von wogenden Steppenweizenfeldern, die golden unter der Wüstensonne glänzten; keinen Obstgarten mit hitzebeständigen Nutzpflanzen, die zum Überleben nur der zusätzlichen Bewässerung aus dem Brunnen bedurften; nicht das gute alte Haus, das an der Spitze des Dorfes stand, seit dessen Geschichte zurückreichte …
    Was sie sah, waren keine Orte. Es waren Personen. Ihre Freunde bei den Rebellen – Akari, Momoko und Kasai –, ebenso wie Rai und sogar Raika, die beiden Anführer Tetsu und Seijin, die Stärke und Verstand der Schwarzen Rose verkörperten, und auch Shinzu, denn trotz allem war er ein wichtiger Teil Nekos eigener Geschichte. Und nicht zuletzt Mizu.
    Traunfugil summte eine kleine Melodie, während seine Menschenpartnerin die Promenade entlangging, und diese überkam ein leichtes schlechtes Gewissen, dass sie ausgerechnet ihre Partnerpokémon nicht mit einer Heimat assoziierte. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass Libelldra und Traunfugil so eng mit ihr verbunden waren, dass sie zu Neko an sich gehörten denn zu ihrem unmittelbaren Umfeld. Sie waren Teil ihrer Seele und ihres Wesens.
    Während sie so ihren Gedanken nachhing, folgte Neko dem Verlauf der Straßen, bis sie endlich den Markt erreichte. Hier tummelten sich wie immer mehr Menschen, als der Platz an sich zu fassen im Stande war, und im allgemeinen Gedränge wurde die unscheinbare Eloa vom Strom in eine Richtung gezwungen. Dabei achtete sie stets sorgfältig darauf, dass ihr weder der kostbare Klappdeckelkorb, noch ihr Erspartes, noch die Mütze abhanden kamen. Alle drei Gegenstände brauchte sie dringend.
    Auf ihrem Weg gelangte sie zu dem Teil des Marktplatzes, auf dem Taschenspieler und Wahrsager ihrem Gewerbe nachgingen. Neko hielt aktiv Ausschau nach dem Zelt Mirai Yochis, weil sie die alte Dame etwas den Brief betreffend fragen wollte, den sie bei ihrem ersten Besuch bei ihr erhalten hatte. Doch so wie es aussah, sollte es auch Nekos letzter Besuch sein: Wo sie sich auch hinwandte, sie entdeckte zwischen all den prachtvoll aufgemalten Zelten nicht das eine kleine, das sie suchte. So sollte die Frage, wann sie den Brief mit der Weissagung öffnen sollte, erst einmal unbeantwortet bleiben.
    Neko beobachtete für einen Augenblick einen Naminer, der an einem Tisch Kartentricks vorführte, eindrucksvoll in Szene gesetzt durch ein Pantimimi, das auf der Platte tanzte und die Karten zum Schweben brachte. Sie hatte es nicht sonderlich eilig, doch wollte sie nicht so lange bleiben, dass man von ihr erwartete, dem Kartenkünstler etwas zu spendieren. Sie brauchte ihr Geld selbst; das Pantimimi hatte sie an Pantimos erinnert, das Ryori in der Hauptquartiersküche aushalf.
    Als sie sich widerstrebend von dem faszinierenden Trickspiel loswandte, stellte sie fest, dass Traunfugil nicht mehr bei ihr war. Sein praktisch kaum spürbares Gewicht auf ihrer Schulter konnte schon einige Minuten nicht mehr darauf ruhen, sie hätte es nicht festmachen können. Obwohl es ihr eigentlich so vorgekommen war, seine roten Augen eben noch im Blickwinkel gesehen zu haben. Zunächst versuchte Neko, die Ruhe zu bewahren – vermutlich war ihr Nebelgeist genau wie sie an einem Ding von Interesse hängengeblieben und würde gleich wieder zu ihr finden.
    Doch als er auch nach Momenten des Wartens nicht wiederkam, fing Neko an, sich zu fragen, was sie tun sollte. Hier weiterhin stehen bleiben war definitiv keine Option. Wenn Traunfugil schon länger fort war, würde er sie auch nicht finden, wenn sie an einer Stelle verharrte, wenn die, an der er sie eigentlich verloren hatte, ganz woanders lag. Sollten sich die beiden nicht mehr in Namine begegnen, so würde Traunfugil sicher irgendwann von allein zum Hauptquartier zurückkehren.
    Zumindest hoffte Neko, dass der Nebelgeist auf eine solche Idee kommen würde.
    An einem der Gebäude, deren Fassaden zum Marktplatz hin zeigten, war eine der praktischen Karten des Stadtzentrums aufgehängt. Schnell fand Neko die Abschnitte, die die benötigten Waren verkauften, und stellte mit Freude fest, dass sie sogar nah beieinander lagen. Sie prägte sich den Weg ein, den sie gehen musste, und folgte dem Strom an Marktbesuchern, der ununterbrochen murmelnd an ihr vorbeizog.

    [tabmenu][tab=Vorgeplänkel]Obwohl ich gelobte, schneller zu posten, ging das bei diesem „Mammutkapitel“, wie ich es nenne, sehr schwierig. Die vielen Teile mussten geplant, geschrieben und in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden, ganz zu schweigen davon, dass ich das viel zu oft korrekturgelesen habe xP
    Letztlich wichtig ist der Teil „Der Rote Faden“ und das, was davor und danach außerhalb seines Spoilers steht. Alle sechs „Unterkapitel“ nehmen hier die Stellung von Spezialkapiteln ein, sind für die Handlung an sich also nicht wichtig, können aber ergänzend und erklärend gelesen werden. Müsste ich einen Favoriten wählen, nähme ich „Scherben bringen Glück“ und „Kleiner Geist ganz Groß“. Gerade bei letzterem ist der Titel sehr interessant zu interpretieren… x3


    Inspiriert ist dieses Kapitel an der Folge von Avatar - Der Herr der Elemente, die da den Namen trägt Geschichten aus Ba Sing Se. Außerdem hal Namine Elemente der Städte York und Würzburg. Die Allee ist entlehnt einer gleichnamigen Straße in einer meinem Wohnort nahen Stadt, die seit ihrer Renovierung dem Namen nicht mehr gerecht wird: Keine Bäume mehr...


    @Sheogorath

    [tab=Wird wohl aufgespalten werden müssen oo]Kapitel 36: Geschichten aus Namine


    Wie Xatu erwartet hatte, waren ihm die Soldaten tatsächlich entgegengekommen.
    Es war der zweite Tag nach dem unliebsamen Zwischenfall, den Shinzu im Hauptquartier verursacht hatte. Zwei volle Tage waren vergangen, in denen sich Seijin zusätzlich zu seinen Aufgaben als Rebellenanführer auch noch unnötigerweise die Entscheidung darüber aufgebürdet hatte, was mit dem Leichnam des Spions geschehen sollte. Viel zu viel Aufwand, befand Xatu, und hatte sich der Sache schließlich selbst angenommen – ohne das Wissen seines Menschenpartners. Mithilfe seiner telekinetischen Kräfte ließ der Psychoadler den schmucklosen Holzsarg, in den Shinzu nach seinem Freitod gelegt worden war, hinter sich herschweben. Auch jetzt, früh am Morgen, waren die Wachen des Stadtrandes, die den Weg zur Naminischen Festung observierten, höchst aufmerksam. Während Xatu sich zwischen den Ruinen auf die stolze, alles in der Gegend überragende Baute zu bewegte, entdeckten die Soldaten ihn und kamen ihm entgegen. Vornehmlich, ihre auferzwungene Pflicht zu erfüllen, doch Xatu war nicht gekommen, sich mit irgendjemandem anzulegen.
    Vorsichtig ließ er den Sarg zu Füßen der Krieger sinken. „Des Königs Spion“, sagte er ruhig – natürlich wusste er genau, dass Shinzu von einer Frau geschickt worden war, die den Platz einer Königin einnahm; doch es war von Vorteil, wenn Yamiko nicht davon erfuhr, dass jemandem ihre geheime Herrschaft bekannt war. „Mit Grüßen“, fügte Xatu sarkastisch hinzu, breitete die weißen Schwingen auch und kehrte auf dem Luftweg ins Hauptquartier zurück.


    „Das ist alles überhaupt kein Problem!“, verkündete Ryori noch einmal, als sie Neko aus der Küche geleitete. „Besorg du nur, was du benötigst, ich halte hier wie immer die Stellung.“
    „Vielen Dank“, erwiderte Neko, ebenfalls zum wiederholten Male. „Das bedeutet mir sehr viel.“ Neben ihrem Kopf schwebte Traunfugil und gab ein bestätigendes „Fii“ von sich.
    „Natürlich. Aber bevor du gehst, nimm wenigstens das hier.“ Die Köchin des Hauptquartiers drückte der Eloa ein Brötchen in die Hand, das sie auf dem Weg nach draußen wohl zwischendurch ergriffen hatte. Mütterlich tätschelte sie Neko die Wange. „Du musst selbst auch was essen.“
    Dankbar lächelte Neko und drehte die Gabe in den Händen. Die letzten Tage hatte sie tatsächlich nicht viel zu sich genommen – zuerst aus Sorge um Mizu, dann aus Gründen, bei denen sie es vorzog, nicht allzu genau über sie nachzudenken. Als Ryori an ihr Werk zurückkehrte, biss Neko herzhaft in das Brötchen. Mizu ging es besser!
    Als Neko und Traunfugil ihre Wanderschaft der Erlaubniseinholung fortsetzten, stießen sie auf Momoko, Akari und Kasai. „Morgen!“, flötete Momoko sogleich fröhlich, sowie sie ihre Teamkameradin erblickte. Ihr unerschütterlicher Frohsinn hatte Neko aus dem Schrecken, den der vorgestrige Morgen bei der Eloa hinterlassen hatte, zusätzlich zu Mizus Gesunden hinweggeholfen. „Wohin die Reise?“, wollte die Dyrierin wissen. „Wir besorgen schnell das Frühstück, und dann solltest du auch dabei sein!“, tadelte sie Neko, wohl aus denselben Beweggründen, aus denen Ryori der Chimäre das Brötchen überreicht hatte. Während sie es sagte, tanzte sie um Neko, ergriff ihre Hand und drehte sie so mit, was ihren Worten jegliche Schärfe nahm.
    „Ich will nach Namine“, erklärte Neko grinsend und ließ sich von ihrer Freundin mitreißen. Zusammen mit ihren Teamkameraden ging sie nun in die die von ihr angestrebten eigentlich entgegengesetzten Richtung.
    „Ganz allein?“, meinte Momoko überrascht. „In die gefährliche Großstadt?“ Dass die Grünhaarige das nur halb im Scherz meinte, war Neko natürlich klar. Ihr erster und bislang letzter Besuch in Namine war für die Eloa schließlich nicht sehr rosig verlaufen – und da war ihr ganzes Team dabeigewesen.
    Als habe Momoko ihn persönlich verletzt, schwebte Traunfugil vor und reckte empört den Kopf. Neko schob ihn sanft beiseite und meinte: „Wenn Traunfugil mich begleitet, kriege ich das schon hin. Und ich bin ja schon groß“, witzelte sie unbeholfen.
    „Wirst du das Seijin melden?“, flocht sich nun auch Akari in die Unterhaltung mit ein.
    „Was denn auch sonst?“, verlautbarte Momoko, bevor die Gefragte antworten konnte. „Nach dem Fiasko mit Shinzu, der hier rein- und rausgeschlichen kam, wie es ihm passte!“
    „Momoko!“ Die scharfe Zurechtweisung Akaris kam zu spät. Ihre Freundin hatte bereits die unvorsichtigen Worte gesprochen.
    Neko verstand Akaris Umsicht. Immerhin befanden sich zwei Menschen in unmittelbarer Nähe, die Shinzu auf verschiedene Art sehr nahe gestanden hatten: Sie, Neko, die geglaubt hatte, in ihn verliebt zu sein; und Kasai, der eng mit dem Naminer befreundet gewesen war.
    Als der Rothaarige begriff, was Akaris Anliegen war, hob er nur gelangweilt die Schultern. „Ich habe gedacht, Shinzu zu kennen, ja. Deswegen war ich schon ziemlich geschockt, als rauskam, was er verzapft hat. Aber es ist mir egal. Er ist Geschichte, und damit hat sich’s.“ Daran, wie rasch er die Konversation verließ und in der Küche verschwand, war jedoch erkennbar, dass ihm die Sache näher ging, als er zugeben wollte. Sein bester Freund hatte sich als der Feind in den eigenen Reihen herausgestellt und kurz darauf Selbstmord begangen. Einfach abtun ließ sich das ganz sicher nicht.
    Zumindest für Kasai. Was Neko betraf, so hatte sie nicht mehr viel überraschen können, nachdem Shinzu ihr sein wahres Gesicht gezeigt hatte.
    „Junge, was hat der denn?“, schnaubte Momoko.
    Akari sinnierte: „Ich glaube, es ärgert ihn ein bisschen, dass er nicht vorher etwas bemerkt hat. Immerhin kannte er Shinzu von uns allen am längsten. Aber man kann Kasai keinen Vorwurf machen. Shinzu hat uns alle getäuscht.“
    Das, fand Neko, traf den Nagel auf den Kopf.


    Ein bisschen nervös war Neko dann doch, als sie vor der Tür zu Seijins Büro stand. Würde er einzelne Personen überhaupt noch alleine in die Hauptstadt gehen lassen, nachdem das mit Shinzu bekannt geworden war? Ob er sie vielleicht sogar zurechtweisen würde? Mit dieser Vorstellung im Hinterkopf traute sie sich gar nicht mehr, die Hand zu heben und zu klopfen.
    Wie immer, wenn nichts Spannendes passierte und ihm langweilig wurde, fing Traunfugil an, mit Nekos Ohren zu spielen. Diesmal jedoch zupfte er etwas kräftiger als üblich, bis seine Menschenpartnerin ihm ihre Aufmerksamkeit zuteilwerden ließ: „Was denn?“, fragte sie leicht genervt. Als wisse ihr Nebelgeist, was in ihr vorging – und es lag nahe, immerhin hatte er als ihr Partnerpokémon eine enge Bindung zu ihr –, quietschte er entschlossen: „Mii!“
    Neko atmete tief durch. „Du hast Recht“, flüsterte sie. „Für Mizu!“ Also hob sie die Faust und klopfte bestimmt gegen die Holztür.
    Sie war es gewohnt, dass sich diese wie von Geisterhand öffnete, kaum dass man die Hand wieder sinken ließ. Doch diesmal geschah einige Zeit nichts, und Neko nahm schon an, dass Seijin möglicherweise nicht in seinem Büro weilte. Da endlich wurde die Türklinke betätigt, und der Rebellenanführer persönlich stand vor ihr. „Verzeihung“, murmelte er nur, bevor er sich gleich wieder umwandte, zum Schreibtisch zurückkehrte und hinzufügte: „Wenn Xatu nicht da ist, vergesse ich manchmal, dass die Tür nicht von alleine aufgeht.“
    „Schon recht“, meinte Neko verwundert. So zerstreut hatte sie den weißhaarigen Naminer, der schon wieder zu seinen Akten zurückgekehrt war, noch nie erlebt. Zögernd trat sie ein und ließ die Tür vorsichtig hinter sich ins Schloss fallen. Traunfugil klammerte sich an ihre Schulter – wahrscheinlich machte ihm die angespannte Atmosphäre ebenfalls zu schaffen.
    Das letzte Mal war sie hier gewesen, als Seijin Mizu zu sich bestellt hatte, um über Tanhels Glasauge und seine Seherfähigkeit den Angriff auf das Hauptquartier zu bestätigen, von dem Xatu in einer eigenen Vision eine Ahnung erhalten hatte. Da hatte sich Neko nicht eingehender im Herzen der Rebellion umgesehen, sodass sie die Gelegenheit nutzte, um einen genaueren Eindruck zu bekommen: Was ihr als Erstes ins Auge fiel, war, dass der Psychoadler nicht anwesend war. Für gewöhnlich befand er sich stets in unmittelbarer Nähe von Seijin, und wenn sich beide hier aufhielten, in der hinteren rechten Ecke, eingehüllt von Schummerlicht, als könne die Deckenlampe die Schatten dort nicht vollständig vertreiben. An der anderen Seite führte eine Tür in ein Nebenzimmer, vermutlich Seijins Schlafzimmer. Der große, wuchtige Eichenschreibtisch stand nach wie vor unbewegt an seiner Stelle gegenüber dem Eingang. Dahinter erhob sich ein schlichter, gepolsterter Stuhl, auf dem der Rebellenanführer Platz genommen hatte. Papiere lagen auf dem Tisch verstreut, manche beschriftet, andere kahl, und ein geöffnetes Tintenfässchen leistete einem Füllfederhalter auf der einzig papierfreien Stelle Gesellschaft.
    Gegenüber dem Fenster, also demonstrativ vom Sonnenlicht beschienen, kauerte sich eine Kommode an die Wand. Das dunkle Kiefernholz glänzte feucht, die Knäufe der Schubladen hingegen waren nicht lackiert und verliehen dem Kasten etwas Zielloses. Neugierig trat Neko näher heran, als sie etwas darauf liegen sah. Auf den ersten Blick war es lediglich eine Rose, doch genau hingesehen offenbarte sich ihre wahre Natur: Es war ein Kunstwerk aus Glas, so meisterlich verarbeitet, dass man sogar noch die feinsten Adern auf den Blättern erkennen konnte – ganz so, als sei eine lebendige weiße Rose zu Kristall erstarrt.
    Neben der Glasrose stand eine Arceus-Figur, die aus verhärteten und gefärbten Tengulist-Nadeln geknüpft war – natürliches Weiß und künstliches Schwarz und Neongrün, die drei Farben des Gottes des Herzlandes. Über dem Schrank an der Wand hing eine Uhr, die wirkte, als sei sie aus einem Stück Holz geschnitzt worden. An Pendel, Seitenwänden und Dach waren verschiedenste Vogelpokémon eingraviert, und über allen thronte ein Xatu, das fast wie sein lebendiges Gegenstück mit alles durchdringenden Augen auf Neko herabsah. Daneben prangte ein bunter Wandteppich. Auf dessen graublaues Grundleinen hatte der Weber ein Garados aufgenäht, detailliert bis in die letzte Drachenschuppe. Die intensive, karmesinrote Tönung eines Bunten hob sich kontrastreich vom blauen Hintergrund ab, der tosende Wellen in allen Blauabstufungen darstellte.
    „Gefällt dir meine Sammlung?“
    Neko schreckte auf und sprang zurück, ein überraschtes Miauen entwich ihr. Lautlos wie ein Schatten war Seijin neben sie getreten. „Ich, ähm …“ Fieberhaft suchte die aufgescheuchte Chimäre nach den passenden Worten. Eigentlich wusste sie gar nicht so genau, was er eigentlich meinte. „Sie ist … sehr interessant.“
    Der Anführer der Schwarzen Rose lächelte, bückte sich zum unteren Schrankfach und öffnete es. „Du bist noch nicht volljährig, also werde ich dir nichts Alkoholisches anbieten“, meinte er geschäftsmäßig, während er zwischen den Flaschen wählte, die in der Kommode Spalier standen. Schließlich entnahm er ihr eine, betrachtete sie prüfend und nickte zufrieden. Aus dem oberen Fach klaubte er zwei Gläser. Während Seijin zu seinem Schreibtisch zurückkehrte, kam er auf das vorige Thema zurück: „Ich bin vor allem stolz auf die Glasrose. Mit ihr ist meine Sammlung komplett.“
    Neko fragte sich, was Seijin damit meinen mochte. Von was für einer Sammlung sprach er bloß? Wenn er die Gegenstände meinte, die die Wand und die Kommode zierten, standen diese wahrscheinlich stellvertretend für seine Partnerpokémon: Die Holzuhr für Xatu, die Arceus-Figur für Tengulist und der Wandteppich für Garados. Doch in diesem Fall passte die Glasrose nicht ins Bild. Oder symbolisierten die Kunstwerke wichtige Ereignisse in seinem Leben, und die Rose hatte etwas mit der Rebellion zu tun? Warum war sie dann nicht schwarz?
    „Bitte, setz dich doch“, wies Seijin sie auf, was Neko sogleich befolgte. „Einen Schluck Feigensaft?“, fragte er und hob die Flasche, die er erwählt hatte. In ihr schwappte eine goldene Flüssigkeit, die einen leichten Stich ins Pfirsichfarbene aufwies.
    „Oh ja, bitte.“ Nachdem der Anführer Neko eingeschenkt hatte, nahm sie das Glas dankend entgegen. Sich selbst goss er auch was ein, während die Chimäre an dem Getränk nippte. Mit der Flut an Aromen in fast allen Bereichen des Geschmacks kamen Kindheitserinnerungen wieder. Seit sie im Herzland lebte, hatte sie keine Feigen mehr gegessen, geschweige denn deren Saft gekostet. Sie rang das nostalgische Gefühl nieder, das sich ihrer gerade heute zu bemächtigen drohte, und nahm einen weiteren Schluck.
    „Ich bewundere diese Kunstfertigkeit“, plauderte Seijin weiter. Sein Verhalten kam Neko immer merkwürdiger vor: Im einen Moment schien er der Welt entrückt seinen Gedanken nachzuhängen, im nächsten führte er ein gewöhnliches Alltagsgespräch. Es schien, als wolle er sich von den tiefen Grübeleien, die ihn als Rebellenanführer wohl regelmäßig heimsuchten, ablenken. Insgesamt war er aber auch ein Mann, bei dem man nicht immer genau wusste, woran man war. „Diese Blütenblätter so geschickt hinzubekommen erfordert viel Fingerspitzengefühl. Nur sehr talentierte Glaskünstler sind dazu in der Lage. In Namine gibt es ein Geschäft, geführt von …“
    „Namine“, unterbrach Neko den Redefluss des Anführers, als das Stichwort fiel. „Ich will nach Namine. Aber dafür brauche ich eine Genehmigung.“
    Seijin schien, entgegen ihrer Befürchtungen, nicht im Mindesten erbost zu sein, dass sie ihm über den Mund gefahren war. Er nickte, als habe er geahnt, mit welchem Begehr sie zu ihm gekommen war, und schob ein paar Unterlagen beiseite. „Weißt du, viele Rebellen im Hauptquartier wollen sich mit dieser Regelung nicht abfinden“, erklärte er währenddessen. „Naja, aber sie sind ja auch Rebellen, was? Sie finden es übertriebene Vorsicht und dass ich sie hier drin festsetze. Aber ich halte ja niemanden zurück, ich will nur informiert sein, wer wann wohin geht. Denn gewisse … Beispiele haben gezeigt, dass es nicht verkehrt für einen Anführer ist, zu wissen, wo sich seine Leute aufhalten.“
    Zweifelsohne spielte Seijin dabei auf Shinzu an. Neko fragte sich, was wohl mit seinem Leichnam geschehen sein mochte. Einen Friedhof hatte das Hauptquartier nicht, demnach musste er seinen nächsten Verwandten übergeben werden. Doch Shinzu selbst hatte Neko gesagt, er sei ein Straßenkind gewesen. Ließe sich seine Familie so überhaupt finden? Nicht, dass es Neko wirklich wichtig war, was mit Shinzu nach seinem Selbstmord geschah.
    Seijin schaffte es endlich, unter dem Papierstapel die Schreibtischunterlage hervorzugraben, auf der ein Kalender eingezeichnet war. Er suchte nach dem aktuellen Datum und zog die Augenbrauen hoch, als er es fand. „Ich pflege, so weit ich informiert bin, die Geburtstage meiner Rebellen hier einzutragen“, meinte er nachdenklich und blickte Neko an. „Dann hätte ich dir vielleicht doch Alkohol anbieten können. Möchtest du, dass ich es deinen Gruppenmitgliedern weitergebe?“
    „Nein“, erwiderte Neko rascher als beabsichtigt. „Ich sage es ihnen selbst …“ … irgendwann, fügte sie in Gedanken hinzu. Im Moment gab es einfach wichtigere Dinge.
    „In Ordnung.“ Seijin nahm die Feder zur Hand und setzte in das Kalenderkästchen eine Notiz. Nachdem er einen Moment gewartet hatte, dass die Tinte trocknete, bedeckte er die Unterlage wieder mit den Unterlagen und verkündete Neko: „Dann hast du hiermit meine Erlaubnis.“
    Neko bedankte sich bei Seijin dafür und für den Feigensaft, erhob sich und ging zur Tür. Gerade, als sie die Klinke betätigen wollte, glitt die Tür von selbst auf, und Xatu stand vor ihr. Sie grüßte den Psychoadler, der sie nur unergründlich musterte; dann wechselten die beiden die Plätze, und Neko machte sich auf den Weg zurück zur Küche, einen Korb besorgen.

    Nunja... was soll ich sagen. Bin natürlich nicht happy, dass es nur der sechste Platz geworden ist ( @Kiriki-chan : Danke für die Enttäuschung - ich werte sie als Kompliment ^^), aber in Anbetracht dessen, dass ich überhaupt ins Saisonfinale gekommen bin (auf Platz zwei, yiey), mag ich mich gar nicht beschweren. Auch der erste Platz bei Runde 1 macht mich stolz, und dass mich Runde 2 flashen würde, war sowieso von vornherein klar x°D
    Glückwunsch an @Paya . Konnte ich dich also doch nicht von deinem Goldthron runterwerfen! >x3 Aber bei so guten Abgaben ist der halt auch einfach gemietet und absolut verdient ^^
    @Marille : Da unsere Blutfehde wohl auch weiterhin gilt, und weder du noch ich den ersten Platz errungen haben, würde ich sagen, dass ich noch immer vorne liege mit meinem Saisonsieg 2012, du Fallobst =P


    Desweiteren bedanke ich mich bei allen Konkurrenten, ohne die ich mich weniger ärgern würde, aber auch nicht im mindesten Spaß hätte. Ihr seid klasse <D
    Danke an alle Voter, die mir Punkte geben, die mir keine Punkte aber Kommentare geben, und auch die, die mir gar nix geben. Ohne ihren Einsatz wäre jeder Wettbewerb zum Absterben verurteilt D:
    Und an die Wettbewerbsleitung, die das alles so wunderbar organisiert. Im deutschen Internetz hab ich nicht ein Forum gefunden, in dem das so toll gehandhabt wird wie hier. Weiter so!
    Last but not least aber auch ein Danke an die Genies, die hinter den hochkomplizierten Formeln stecken, mit denen hier die Punkte berechnet werden. Ich weiß, nicht jeder ist immer zufrieden mit dem System, auch ich nicht, aber ich bin froh, dass wir es haben - und man kann ja auch nicht jedem alles recht machen. Aber ihr gebt euch die beste Mühe, und das ist super ^^


    Es kommt die nächste Saison, und dann wird alles wieder auf Null gesetzt. Ich freu mich schon auf tolle neue Wettbewerbsthemen und den Nervenkitzel! =D


    :pika:

    [tabmenu][tab=Nur]Und damit ist der letzte offene Wettbewerb dieser Saison vorbei… Ich muss sagen, hat mir alles sehr Spaß gemacht <D Aber was mich ärgert wie ein auf die Butterseite gefallener Toast: @Paya, was ich auch versucht habe, dich konnte ich von deinem Thron nicht runterholen! x3 Zum Einen liegt das daran, dass ich in so manchem WB, in dem du mitgemacht hast, gepasst habe, und vor allem zum Anderen, dass du fast immer besser abgeschnitten hast als ich, so wie auch in diesem Wettbewerb. Insofern ziehe ich respektvoll meinen Hut, aber nicht ohne ein Blitzen in den Augenwinkeln. Noch ist die Saison nicht vorüber, ich häng mich nochmal rein ^^


    Glückwunsch an dich, Marille und Shiralya, und wenn wir schomma dabei sind:
    @Marille : Keine Anerkennung dafür, dass ich die verdrehte Logik deiner surrealen Welten erkannt habe? x°3 Ich hatte gehofft, die Anspielung Marill würdest du verstehen. Hatte ich recht? Ô-Ô


    Dönke an die Votes und Kommentare. Find besonders interessant, wie so manche Aspekte mal positive, mal negative Meinungen hervorgerufen haben. Wir wären gut für Marktstudien xP


    Pikachu
    [tab=eine]
    @Färöer

    Zitat

    "Welcher Fischer in dieser (anscheinend in der etwas länger zurückliegenden Vergangenheit) Epoche heißt Gerald?" Für mich wirkt die Abgabe dadurch unfreiwillig komisch, da man diesen Namen eigentlich mit dem Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah verbindet. Darüber hinaus ist die Namensgebung der Tiere auch fragwürdig denn ein Hammel ist ein männliches Schaf (kein Hund) und Schimmel ein weißes Pferd (kein Maultier).

    Ein französischer Fischer :B Die Geschichte ist nämlich an der Cote d‘Azur gelegen (schlag mich meinetwegen tot, wenn ichs falschgeschrieben habe…), oder habs mir zumindest so überlegt. Deswegen sagt der Typ ja auch „Maman“. Insofern hätte Gerard besser gepasst, aber der Name hat mich persönlich wiederum zu sehr an Obelix denken lassen. Ganz ohne Assoziation geht’s wohl nicht =/ Die Namen der Tiere haben weniger die Bedeutung, die du hier vermutest. Ich habe nur drei Namen gesucht, die sich irgendwie ähneln (durch das –mmel) und diese dann so zugewiesen wie sie am besten passten. Nichts weiter ^^

    Zitat

    Ich verstehe nämlich nicht ganz warum Gerald erst einen recht verständnisvollen Eindruck macht, bevor er dann den Fremden mit der Axt erschlägt...

    Naja, ich habe versucht, die Situation so darzustellen, dass der Eindruck eines „Schalters“ entsteht, der plötzlich in Gerald umgelegt wird =/ Bin darin nicht so gut, weil ich immer zu ausführlich schreiben will -__-


    @Foxhound`71

    Zitat

    Auch der Titel ist wirklich mehr als passend gewählt. Schön.

    Ist übrigens nicht deutsch. Da die Geschichte an der Cote d‘Azur gelegen ist, sollte er französisch werden. Dumm nur, dass man das französische Perle genauso schreibt wie im Deutschen =| Dann hätts auch ein anderer Titel getan, aber ich wollte den Text loswerden und hab mich mit dem Titel nicht mehr viel rumgeschlagen *hoost*

    Zitat

    Hammel: Interessanter Name für einen schwarzen, großen Hund. Ein absichtlicher Gegensatz?
    Schimmel: Ein Maultier statt ein prachtvolles weißes Pferd.
    Lümmel: Für einen faulen Kater ^^

    Wie ich schon bei Färöer schrieb: Die Namen der Tiere haben weniger die Bedeutung, die du hier vermutest. Ich habe nur drei Namen gesucht, die sich irgendwie ähneln (durch das –mmel) und diese dann so zugewiesen wie sie am besten passten. Nichts weiter ^^


    @Kiriki-chan

    Zitat

    Und dieses Mädchen ist ja auch seltsam, kommt einfach so aus ner Auster raus... Wie kam die da überhaupt rein?

    Ich kann deine Bedenken nachvollziehen, aber als ich diesen Satz las, musste ich irgendwie daran denken:

    Denn wer weiß, aus welchem untergegangenen antiken Inselreich die Kleine stammt *hehe*


    @Shiralya

    Zitat

    Selbst der Mord, den du vermutlich wegen der Jugendschutzbestimmungen unerzählt lässt

    Nö. Wortbegrenzung oo Hab das am wenigsten nötige rausgenommen


    @Paya

    Zitat

    Leider hat mich der schnelle Wechsel der Gefühle Geralds an dieser Stelle nicht wirklich überzeugen können. Es erscheint eher unglaubwürdig, dass er in der einen Sekunden daran denkt wie schrecklich es für die Eltern sein muss, ihre Tochter zu vermissen (auch wenn der Mann sicherlich nicht die Intention besitzt, sie zurückzubringen) und gleich im nächsten zur Axt greift.

    Wie ich schon Färöer schrieb: Naja, ich habe versucht, die Situation so darzustellen, dass der Eindruck eines „Schalters“ entsteht, der plötzlich in Gerald umgelegt wird =/ Bin darin nicht so gut, weil ich immer zu ausführlich schreiben will -__-


    @Rusalka

    Zitat

    Die Idee zu der Geschichte kam mir einige Tage vor Deadline und auch sonst habe ich nicht darauf geachtet, ob das Thema in der Saison schon einmal verwendet wurde, falls das deinen Zorn besänftigen kann.

    Mein Zorn? xD Das Leben ist zu kurz, über so etwas zu zürnen ^^ Wenn jemand Grund zur Wut hat, dann doch eher du wegen meiner haltlosen Anschuldigungen D:


    @Bonnie

    Zitat

    Hihi Bonnie-chan der meint da sowas von dich.

    Ich mag zwar keine herzförmige Schwanzspitze haben, weil ich die doof finde, aber ich bin dennoch ein weibliches Pikachu :3

    Zitat

    Das das vorherige Thema ein Chat gespräch war, tja dafür kann ich nichts. Fügung des Schicksals. Ich wollte das hier nur mal klar stellen. Glaub es, glaube es nicht, ist mir Sausage! Ich wollte es nur mal klar gestellt haben, weil ich das starke Gefühl hatte angesprochen zu werden.

    Nun, ich würde lügen, sagte ich, dass ich deine Abgabe nicht damit gemeint habe. Aber du musst halt schon zugeben, dass es begründet ist, oder? Bestimmt hättest du das gleiche gedacht ^^ Es war ja letztlich nicht als Kritik gedacht oder hat die Wertung verschlechtert, für Rusalkas Millionen Lichter habe ich ja auch gevotet. Ich hab nur darauf hingewiesen. Bei deiner Abgabe mochte ich letztlich die Idee an sich nicht, und das ist doch auch in Ordnung <D
    [tab=Kleinigkeit]Hypno
    So Kiddiez. Darf ich mich vorstellen, ich bin Doktor Hypno. Lasst euch von diesem Namen nicht täuschen, ich hab mit Hypnose und anderem manipulativem Blendwerk nichts am Hut ^^
    Derweil, eine schöne Münze hab ich hier, oder? Wie sie so glänzt und am Faden hin und her schwingt. Hin und her.
    Hin und her.

    Vote im Saisonfinale für Pika!s Abgaben.
    Vote in Runde 1 für ihre Ballade.
    Vote in Runde 2 für ihre Komödie.
    Vote in Runde 3 für ihre unbelebte-Dinge-Welt.
    Vote. Für. Pika!.

    Hin und her. Immer langsamer.
    So, ich halte es jetzt auf, ihr habt genug gestarrt.
    Wie gesagt, keine Hypnose oder anderes ^^

    Ach du Shicé, diese Themen. Ich bin so was von gecrasht! <<
    Insofern muss ich persönlich hier niemandem Glück wünschen x3 Aber ich tu es trotzdem. Viel Glück euch allen, Wunderschreiber! Möge über uns allen ein Togetic schweben, das seinen Glitzerstaub verbreitet <D

    [tabmenu][tab=Zeit für ein Duell!]Freie Kurzgeschichte, oder auch: „Eure Chance, Abgaben, die ihr nicht mehr rechtzeitig zu früheren Wettbewerben fertig bekommen habt, doch noch in einen Wettbewerb zu hauen!“
    No offense, aber es ist doch teils sehr auffällig, dass manche Abgaben ein Thema haben, das so schon in früheren Wettis dieser Saison verlangt war. Ich will nicht ins Detail gehen, aber wenn man ein bisschen darauf achtet, merkt man es sehr… und ich finde das schade. Da gibt man uns die Möglichkeit, eine völlig eigene Geschichte zusammenzutippen, und dann recycelt man nur ein altbackenes Thema? Nun ja, wems gefällt oder wer Lust darauf hat, der mag es doch gerne tun, aber mir sagt das überhaupt nicht zu…


    Well. Ich habe mir geschworen, bei den beiden letzten Wettis auf jeden Fall einen Vote abzugeben – beim Freien Gedicht hab ichs geschafft, also wird’s mir auch hier gelingen, wa? ^^


    [tab=Im Namen des Mondes werde ich dich bestrafen!]


    [tab=Es gibt immer nur eine Wahrheit]Wie mir eben auffiel, habe ich bei meinen letzten Votes vergessen, in der Schablone meine User-ID mit anzugeben (liegt daran, dass ich meine Codes per Hand in Word eintippe und daher auch die Vorlage nicht kopiert habe, und weil die Punkte nunmal in Vordergrund stehen, hab ich die ID völlig vergessen). Die Votes an sich schienen deswegen nicht verworfen worden zu sein, aber möglicherweise hat das der jeweiligen Wettbewerbsleitung ein bissl mehr Mühe gemacht, als wenn ich daran gedacht hätte. Möchte mich dafür entschuldigen und verspreche, mich um Besserung zu bemühen <D Und fange gleich mal damit an:


    ID: 6949
    A5: 3
    A6:2
    A7:1
    A9: 3
    A10: 1
    A11: 2


    Bilde ichs mir ein oder ist da ein Muster? .__.
    [tab=Schach und Matt!]Die kürzeste Geschichte der Welt…


    Kleinkinderschuhe zu verkaufen. Ungebraucht.


    Oder so ähnlich. Wer hat das nochmal geschrieben? Poe? Hemingway? Er hat ja bei seinen Autorenkollegen angegeben, er könne eine vollwertige Geschichte mit nur sechs Wörtern schreiben. Ok, das da oben sind nur vier, aber die Originalsprache war ja auch Englisch und ich weiß die Geschichte nicht mehr auswendig (spricht nicht gerade für mich, wenn ich mir eine Sechswortgeschichte nicht merken kann =|).
    Was ich damit sagen will: Auch in noch so wenige Worte kann man eine Geschichte packen; doch das birgt auch eine gewisse Schwierigkeit. Der Leser muss auch zwischen den Zeilen lesen und hinter die Worte blicken können!


    So deep, Adele is rolling in it![/tabmenu]Pikachu


    Edit: Hahaa, ich sehe grad, ich hätte bis Montag Zeit gehabt. Hab mich so beeilt, das heute noch fertig zu bekommen... xP

    [tabmenu][tab=Are]Zunächst wie stets, danke für alle Votes <3 Danke noch mehr an die zum Teil so liebevollen Kommentare. Es freut mich, dass ich mit dieser Abgabe auch mal positive Gefühle rüberbringen konnte. Sonst geht’s bei mir doch meist um Mord und Todschlag… >-<
    Und Glückwunsch an alle Treppchenplatzierten. Möge das Edelmetall mit euch sein! =D


    Kein Pika!-Post ohne viel Gelaber…[tab=you]Vierter Platz ist natürlich nicht das, was ich erhofft habe, aber ich muss sagen, dass ich auch nicht viel Besseres erwartet habe. Ich finde ja selbst, dass ein so einfaches Thema wie das Animal Crossing’sche Eichenfest nicht an ein ernstes, wortgewandtes Werk heranreichen kann; aber mir selbst hat die Idee gefallen, da war mir alles andere egal ^^ Hatte erst eine Sage geschrieben von Regigigas, wie es die drei Regis erschuf, aber da ich bei solchen Wettbewerben immer irgendwie Märchen und Legenden schreibe, habe ich aktiv nach einem anderen Thema Ausschau gehalten. Die Woche vor Abgabe war dann auch das Eichenfest, daran hab ich mich inspiriert.


    @Foxhound`71

    Zitat

    Ähmm... ist das ein Fandom? Erinnert mich irgendwie total an "Animal Crossing".

    Ja, es gab wohl iein Problem mit der Forensoftware, weswegen es erst nach einem „Beschwerdebrief“ meinerseits nachgebessert wurde x3 Dass du trotzdem erkannt hast, um was es sich handelt, find ich toll ^^

    Zitat

    Man erzählt sich eine Geschichte, die auf Sammeln von Eicheln Wert liegt und womit man... Möbel erhält?

    Naja, nur bestimmte Möbel halt. Pilzmöbel, die man sonst im Spiel nicht bekommen kann. Deswegen sindse wohl was Besonderes, aber nachdem man einen Satz Pilzmöbel durchhat, verkauft man die im nächsten Jahr nur noch … x3

    Zitat

    Ganz besonder der erste Abschnitt und der sich wiederholende letzte Abschnitt haben mich fast weggehauen vom Bildschirm.

    Toll, dass dich gerade die zwei Verse so angesprochen haben, die ich aus dem Spiel übernommen hab … x°D Der Eichenmann sagt das manchmal, wenn man ihm Eicheln übergeben hat, bzw. singt es.


    @Shiralya

    Zitat

    Ich finde, du triffst die Sprache des Eichelmannes ziemlich gut (auch wenn ich mir bei dem „Mann“ am Anfang und am Ende doch leicht unsicher bin, war lange nicht beim Eichenfest).

    Wie oben erwähnt, war ich der Woche vor Abgabedeadline das Eichelfest, und da hab ich mir genau aufgeschrieben, was der Eichenmann sagt. Deswegen: Ja, genau diese Sätze sagt er ^^

    Zitat

    Wenn du das aber noch mal bei dir online stellst, kann ich mir gut vorstellen, es noch einmal mit mehr Zeit ausführlicher zu kommentieren.

    Nun, da ich immer seeehr lange brauche, meine Wettiabgaben auch in mein Kleinwerketopic zu stellen, würde ich sagen, musst du mindestens vier Monate warten xDD Nein, vielleicht nicht unbedingt so lange. Ich kann mich ja auch mal beeilen :3 Und es würde mich total freuen, wenn ich so ein Kommi bekommen könnte <3 *kommiarmut*


    @Paya

    Zitat

    Allerdings passte diese doch sehr gut zu dem Charakter des Ich-Erzählers, der auf mich einen etwas verschrobenen aber durchaus sympathischen Eindruck gemacht hat.

    Ah, also hab ich Törtels Stil… ähm, ich meine natürlich den Stil des Eichenmannes gut hinbekommen. Weil so ist er ja auch eigentlich x3

    Zitat

    Vermutlich, weil die Silbenanzahl nicht immer ganz stimmig war oder das Metrum aus dem Takt geraten ist.

    Immer, wenn ich so einen Kommentar lese, wird mir besonders bewusst, wie wenig ich auf diese beiden Attribute achte << Jaja, ein Schwachpunkt aller meiner Gedichte *nick* Nichtsdestotrotz danke für deinen Vote ^^


    @Caroit

    Zitat

    Ich hab dieses Animal Crossing gespielt und bin einfach nur beeindruckt davon, wie perfekt hier dieses Ereignis im Spiel in ein Gedicht gepackt wurde.

    Ja, ACWW gehört zu den besten DS-Spielen eva <3 Natürlich ist es ein tolles Gefühl, Nichtkenner des Spiels mit meiner Abgabe zu beeindrucken, aber ein Kenner kann da schon kritischer sein. Weil er halt genau weiß, wie das Original aussieht und wie die Abgabe dazu passt. Freut mich, dich überzeugt zu haben <D


    @I~Weltall

    Zitat

    Ich hab erst "Königssache" gelesen...

    Ich las „Königsachse“. Immer wieder, obwohl ich längst wusste, wie es wirklich heißt @__@[tab=serious?]Und kein Pika!-Post ohne letztes Tab, das irgendwie nix zu sagen hat… zumindest meistens hänge ich noch so einen Tab dran x3
    Mir fällt für diesen hier leider nichts ein v.v Außer vielleicht...
    [align=right]Husche, pusche, in der Nacht
    Hat sie sich davongemacht. *hihihi*

    Die Maus des Verrückten Hutmachers aus Disney’s Alice im Wunderland

    [tabmenu][tab=Sonne]Ich hau dann auch mal ein Kommi raus…
    Muss sagen, es waren nicht besonders viele Gedichte, die mich wirklich aus den Socken gehauen haben (letztlich haben sie aber alle unbestreitbar ihr Gutes). Die wenigen, die doch Eindruck hinterließen, kann ich auch grade noch so bepunkten, wie ich finde, dass sie es verdient haben. Für mehr hätte ich mehr Punkte benötigt... Ich hoffe, meine Entscheidungen sind nachvollziehbar oder dergleichen ^^


    Pikachu[tab=Mond]

    [tab=Sterne]A13: 3
    A1: 3
    A8: 2
    A16: 1
    A2: 1
    A17: 1


    So hat es gesprochen, so möge es sein! *ohm*[/tabmenu]

    Zitat von Himiko.Kiyogawa

    Gibts hier ansonsten noch irgendwelche unerklärten Mysterien?

    Nunjaah... ich hab so einige Dinge angesprochen, auf die hier noch kein Spoink eingegangen ist x°D


    Dass Konfustrahl funktioniert, wundert mich nicht sehr, ist immerhin keine Attacke, die Schaden anrichtet. Verwirrt ja nur.
    Nachtnebel... ist das nicht die Attacke, die abhängig vom Typ des Opfers Schaden zufügt? *schnellpokéwikikonsultier* Hm, tatsächlich. Und wie es der Zufall will einst die Spiezialattacke unserer Giftgeister... nunja, jedenfalls, wurde Nachtnebel ab der zweiten Generation also so umprogrammiert, dass Normal-Pokémon doch keinen Schaden davontragen (Psycho erübrigt sich ja). Aber so weit ich im Kopf habe, ist Nachtnebel auf keinen sonstigen Typ sehr oder nicht sehr effektiv. Es hat immer normale Effektivität, richtet immer nur den aus dem Level berechneten Schaden an. Da ist es eigentlich schon seltsam, dass Normal-Pokémon immun dagegen sind =/


    So sehr mir die Geschichte gefällt, die Horus im Code gefunden hat (und ich zweifle auch nicht daran, dass das alles zusammengereimt ist), möchte ich nicht glauben, dass GameFreak die ganze Handlung um das Geistermädchen entfernt hat und nur noch dieser blöde Spruch zurückgeblieben ist vonwegen nicht wen ich suche. Vielleicht haben sies ja umgebastelt statt ganz gelöscht, und das Geistermädchen hat letztlich was mit diesem einen neuen Geist/Psycho-Legi zu tun (schon wieder Geist und Psycho! xD)
    Diese Geschichte muss nicht im Code integriert sein wie diese gebannte Story um Nanami. Schlagt mich tot, wenn ich Blödsinn rede, kenne mich mit Spieleprogrammieren nicht gut aus, aber wenn es möglich ist (/wäre), das Spiel auf dem Modul durch Downloads zu modifizieren, könnte dieses Event ja nachträglich ins Spiel übertragen werden, ohne dass je ein Hacker sie vorher findet.

    [tabmenu][tab=Gnarrf!]Meeensch, wieso krieg ich das nicht schneller hin?!


    Erstes Tab enthält „Ein Neuer Mond bricht an“ für den Innerer-Monolog-Wetti (den ich grade so gewann, höhö). Mein Ziel war es, Darkrai nicht als so bösartig darzustellen, wie es in den Spielen rüberkommt, aber auch nicht so wie im Anime-Film, dass man es nur missversteht. Hier ist es erst gut und wird zwar weitestgehend missverstanden, aber man soll sehen, dass es zu seiner bösen Form aufgrund dieser Vorurteile wurde, aber es nicht mehr gut ist. Oder so… Der Titel spielt sowohl auf die Mondphase an, die Darkrai zu eigen ist, als auch auf den Begriff Mond im Sinne von Monat, da hier für Darkrai eine neue Zeit anbricht. Darkrai


    Der zweite Tab war (mal wieder, grrk) für einen Wettbewerb, in dem man ein historisches Ereignis erzählen sollte. Hat mir an sich nicht so gefallen, das Thema (auch wenn ich mich natürlich nicht über den zweiten Platz beschweren will), aber die Idee war nunmal da und verlangte Umsetzung…


    Im dritten Tab findet sich „Bienenprinz“, auch Wetti; eine Person sollte hier eine Wahl treffen und der Entscheidungsweg nachvollziehbar dargestellt werden. Mag den Text sehr, auch wenn es scheint, dass einige Voter damals nicht ganz durchschaut haben, wie die Welt, in der die Handlung stattfindet, aufgebaut ist x3 Das Risiko besteht wahrscheinlich immer bei Fantasy… Die Namen der Charaktere sind an vielerlei inspiriert… Filla zum Beispiel heißt auf französisch „Zofe“ (wenn ichs recht im Gedächtnis hab… hab den Zettel bei meinem Umzug weggeworfen ._.), Nastir ist nach meinem verstorbenen Kater Tristan benannt, Vance nach einem Autor, der eine Kurzgeschichte namens „Die Mondmotte“ verfasst hat, Dynastes nach einer Atlaskäferart (oder ein anderer großer Käfer, fragt WikiSpecies). Prinzessin Lilymia hatte lange Zeit keinen passenden Namen, bis ich in der Commentsection von 9gag einen User mit diesem Nick gesehen habe. Hat mir auf Anhieb gefallen <3 Wadribie


    Zum Schluss ein (Wettbewerb)-Gedicht, in das man mit Pokémon-Bezug die Worte Orden, Schein und Legende einbauen mussten. Wie auch zB „Vom Gleichgewicht der Welt“ und „Glückskinder“ (wobei dieses ja eher ein Märchen und ohne Pokémon ist) erzählt dieses eine Legende, weil ich es irgendwie nicht mehr hinbekomme, Gedichte zu schreiben, die keinen geschichtlichen Aufbau haben. Ich nenne sie liebevoll „Gedschichten“; ich bin halt Geschichtenweberin und keine Poetin x3 Zumindest hats den Votern gefallen, und ich hab haushoch gewonnen :3
    Trotzdem will ich versuchen, meine nächsten Gedichte mehr lyrisch zu gestalten. Das kann ja wohl schlecht so bleiben << Arceus


    Viel Spaß beim Lesen und Kommentieren ^^


    I mean it Ò.Ó[tab=Ein Neuer Mond bricht an]Ein Neuer Mond bricht an


    Angst – verstörende, verzehrende, vernichtende Angst.
    Tief in mir, an mir reißt die Angst vor dem Sterben, tausendfach stärker, als sie irgendjemand, selbst im Angesicht des Todes, empfinden kann. Doch es ist nicht meine. Ich bin unsterblich. Wie leicht es ist, das bei diesem Grauen, das mein Herz umfasst, zu vergessen.
    Meine Insel. Warum habe ich sie so leichtfertig verlassen? Verbrannt, von ihrer eigenen Asche bedeckt ist sie nun.
    Meine Schützlinge. Wie konnte ich ihnen den einzigen Schild nehmen, der sie vor ihrem schrecklichen Schicksal hätte bewahren können?
    Die gnadenlose Furcht, die sie mit ihren letzten Atemzügen verspürt haben, tränkt den farblosen Pulverstaub. Ich kann sie fühlen, als sei das Feuer, das meine geliebte Neumondinsel verwüstet hat, noch nicht verloschen. Liebe, sorglose Seelen, innerhalb nur weniger Augenblicke traumatisiert, scheinen überall zu sein.
    Ich bin unsterblich. Angst vor dem Tod muss ich nicht haben. Ich darf das nicht vergessen!
    Warum grabe ich so verzweifelt? Stoße meine schwarzen Krallenfinger immer und immer wieder ins tote Nichts? Ist der Glaube, hier noch auf Überlebende zu stoßen, nicht vollkommen irrational? Als könne ich noch Hoffnung an diesem Ort des Todes finden! Ich weiß nicht einmal, was Hoffnung eigentlich ist. Kenne nur das Gefühl der Verzweiflung, die soeben durch meinen Geist fließt – oder, in besseren Momenten, ihre Abwesenheit. Hoffnung muss das Gegenteil der Verzweiflung sein.
    Auch wenn es nur ein Samenkorn eines Baumes ist, den ich zum Gedenken meiner Schützlinge pflanzen und heranziehen kann – ich will irgendetwas finden!
    Ho-Ohs blindgläubige, normalsterbliche Anhänger verbreiten in der ganzen Welt, ich bringe Kummer und Not über alle Pokémon, in deren Nähe ich mich befinde. Deswegen herrsche, wo ich mich aufhalte, tiefste Schwermut. Sie können ja nicht wissen, dass es weder das ist, noch, dass ich mich von seelischer Qual angezogen fühle, mich daran labe. Ich kann keine Freude oder Glückseligkeit empfinden, keine positiven Emotionen. Und anderer Wesen Sorge überträgt sich stets auf mich.
    Ich verursache kein Leid, ich teile es. Nehme es in mir auf. Nehme es auf mich. Das ist meine ureigene, in dieser Welt einzigartige Fähigkeit.
    Da! Unter Asche und Staub, ein Körper. Schnell, vielleicht lebt es ja noch! Vielleicht bin ich doch noch rechtzeitig gekommen, wenigstens ein paar Leben zu retten! Wozu sollten Unsterblichkeit und das Dasein als Legende auch sonst gut sein?
    Es ist ein Pichu. Ein winzig kleines, erst wenige Tage altes Elektromäuschen. Ich erkenne es wieder, wie ich jedes Pokémon, das meine Insel bewohnt, persönlich kenne. Ihre Geschichte, ihre Wesenszüge, und vor allem die Schatten in ihrem Leben. Sein Fell ist tristgrau gefärbt, das schöne Sonnengelb vollständig verblasst.
    Es ist tot.
    Jetzt kommt zu der allgegenwärtigen, immateriell umherziehenden Angst und der lodernden Verzweiflung auch noch Trauer hinzu. Meine eigene, tief persönliche Trauer um dieses junge Leben, dem so früh – viel zu früh! – ein Ende gesetzt wurde. Meine Tränen benetzen das Fell, aber sie können es nicht wieder reinwaschen. Ich presse den kleinen Leichnam an mich, will das erstorbene Herz ganz nahe an meinem unsterblichen spüren. Warum, warum nur war ich nicht hier, um dieses Pichu, um sie alle zu beschützen?!
    „Verflucht seist du, Ho-Oh!“
    Das will ich rufen, mit aller Gewalt in die Nacht hinausbrüllen. Aber ich kann nicht. In mir war nie ein Funken Wut, genau wie Freude kann ich sie nicht empfinden. Wie soll ich da die Macht des Neumonds, die mir die Dunkelheit verleiht, zu etwas anderem einsetzen, als dafür, die Wesen zu verteidigen, die mir am Herzen liegen? Es ist meine Natur, und gegen die vermag ich nicht anzukämpfen. Nicht einmal rächen kann ich mich für das, was der Regenbogenvogel mit seinem himmlischen Feuer angerichtet hat! Jetzt verehren ihn seine Anhänger nur umso mehr, weil sie glauben, er tilge das Böse vom Antlitz der Erde.
    Unverständiger Irrglaube!
    Cresselia, meine Schwester. Wäre ich ihrem Hilferuf nur nicht gefolgt! Es war eine Falle, das begreife ich jetzt, und ich bin nichtsahnend und arglos mitten hineingetappt. Sie sollte mich ablenken, damit Ho-Oh, von mir ungestört, meine Insel in sein Inferno stürzt. Nach seiner verdrehten Logik meine schutzlosen Schützlinge von dem Elend erlöst, das ich in ihrem Leben angeblich heraufbeschwöre. Warum bist du nur auf seiner Seite, Vollmond?
    Ho-Oh, Cresselia, der ganze Verbund der Legenden, den der Regenbogenvogel zur Vetreibung des Teuflischen zusammensammelt, sie alle wissen, dass sie mich nicht töten können. Doch sie können mich zerbrechen.
    Und ich lasse es auch noch zu. Weil ich es nicht anders kenne, nicht anders kann, als mich von purer Trübsal durchfluten zu lassen. Diese mir eigene Fähigkeit und meine Unsterblichkeit als Legende – mein Fluch, den ich doch nur einsetze, um den Schmerz anderer Pokémon zu lindern.
    Die Seelen meiner lieben, treuen Freunde sind um mich. Ich kann sie alle spüren. Sie haben diesen Ort noch nicht verlassen, haben auf mich gewartet. Um Abschied zu nehmen? Ohne ein Wort zu vergehen? Mir Vorwürfe zu machen? Das Eine wäre mir am liebsten, mit dem Zweiten wäre ich einverstanden, und das Letzte habe ich verdient.
    Überraschend – keine dieser drei Möglichkeiten ergreifen sie. Reinweiß glühend, wie irrlichternde Feuer sind sie, so wunderschön. Sie kommen zu mir, Pichu allen voran, umtanzen mich, bekrönen mein Haupt. Kommen in meine Gedanken mit ihrem, meinem Schmerz; ihrer, meiner Not.


    Meinem Zorn.
    Welch ein Gefühl – so befreiend, beflügelnd, bemächtigend.
    Diese Schandtat darf ich nicht ungesühnt belassen. Pichu und seine Leidensgenossen haben das Recht auf Vergeltung – ich bin der Einzige, der sie ihnen verschaffen kann. Auf Kosten tausender Unschuldiger wurde mir alles genommen, was ich auf der Welt hatte, weil man mich für das Böse hält. Nun werde ich das sein, wovor sich die Anhänger des Regenbogenvogels so lange und bisher grundlos gefürchtet haben. Ich werde ihnen genügend Rechtfertigung verschaffen, in Panik zu fliehen, wenn sie nur meinen Namen vernehmen!
    Ho-Oh soll für sein Werk büßen. Auch er ist unsterblich, doch auch er hat eine Psyche, die zerschmettert werden kann. Seinen Jüngern werde ich dieselben grauenhaften Alpträume bereiten, wie sie meine Schützlinge haben durchleben müssen. Bis in alle Ewigkeit.
    Der Neumond hängt über meiner Insel. Saugt jedes Licht an sich, verschlingt es gleichsam wie jede Hoffnung auf Vergebung.
    Ich bin nicht mehr länger der Leidteiler. Ich bin der Nachtmahr.
    Ich bin Darkrai![tab=Das letzte Bild]Das letzte Bild


    Wie grausilberne Monolithe, errichtet von einer hochintelligenten, außerirdischen Spezies, ragten die Wolkenkratzer in den Himmel. Eine Wolke zog über dem Atlantik vor der Sonne vorbei und tauchte einige der Gebäude in ihren Schlagschatten; augenblicklich zückte Helen ihre Kamera und knipste ein Foto. Zwar käme dieses Motiv nie mehr rechtzeitig zum heutigen Redaktionsschluss, doch war das auch gar nicht nötig. Die nächsten Monat kommende Oktoberausgabe befand sich bereits in Vorbereitung, und man konnte nie wissen, wann und wie man interessante Motive gebrauchen konnte.
    Eigentlich hätte Helen jetzt in Los Angeles sein müssen, um mit ihren Arbeitskollegen den letzten Schliff vorzunehmen, doch war sie bei der baldigen Ausgabe kaum beteiligt. Deswegen befand sie sich noch immer auf der anderen Seite des Kontinents und besichtigte mit ihrer Schwester New York. Immerhin hatten sie nur zu dieser Zeit des Jahres Gelegenheit, etwas gemeinsam zu unternehmen.
    „Die Alte ist viel größer, als man sie sich vorstellt“, meinte Cassandra rundheraus, den Blick tief in den Nacken gelegt. Über ihnen ragte die spangrüne Majestät der Freiheitsstatue auf, wirkte aufgrund der Perspektive jedoch weniger ehrfurchtgebietend, denn als habe man sie in einen stumpfwinkligen Kegel gezwängt.
    Sogleich hob Helen wieder ihre Kamera und hielt den Augenblick für das Familienalbum fest.
    „Knuffig“, kommentierte die ältere Schwester und präsentierte Cassandra das Ergebnis. Ihre neuwertige Kodak DCS Spiegelreflexkamera war zwar ein schrecklich klobiges Etwas, das Ähnlichkeit mit dem Glöckner von Notre Dame hatte und sich eigentlich kein Normalsterblicher leisten konnte. Doch machte sie bemerkenswert scharfe Bilder, die man nicht zuletzt auf dem kleinen Display jederzeit betrachten konnte.
    Aber als Cassandra das Werk kritisch begutachtete, zog sie eine Schnute. Ihr Abbild aus Flüssigkristall machte mit seiner ungewöhnlichen Kopfhaltung einen reichlich stupiden Eindruck. „Du hast mich im wirklich blödesten Winkel getroffen. Ich dachte, du bist Profi!“
    „Klar bin ich das. Das macht die Kamera. Digicams sind doch schließlich die Vorboten des menschlichen Untergangs gegen die Maschinen!“ Während Helen die Worte ihres Vaters zitierte, als er ihr die Kodak zum Geburtstagsgeschenk gemacht hatte, äffte sie auch seine Handgesten und Tonlage nach.
    Jetzt musste Cassandra doch lachen, meinte aber mit unterschwelligem Ernst: „Das glaube ich weniger. Die werden noch ganz groß auf dem Weltmarkt werden, da bin ich mir sicher!“
    Gespielt salbungsvoll stimmte Helen ihr bei. Doch insgeheim wusste sie, dass ihre kleine Schwester damit Recht haben mochte. Ihre Mutter hatte bei der Namensgebung ihrer Töchter praktisch festgelegt, was aus den beiden mittlerweile geworden war: Während ihre Erstgeborene so schön wie ihre Namensvetterin Helena von Troja war, hatte die Zweite erstaunliche Fähigkeiten in der Wahrsagerei wie die Seherin Kassandra. Allerdings beinhaltete das nur flapsige Sprüche, und nicht einmal die trafen immer zu. Versuchte Cassandra, diese Begabung bewusst einzusetzen, scheiterte sie sogar völlig. Daher nahm Helen an, dass sie einfach nur besonderes Glück hatte mit dem, was sie so dahersagte.
    Ein weiteres Mal lichtete Helen die Skyline ab, weil diese in der Morgensonne wie aus Juwelen gefertigt funkelte. Gut, dass sie so früh auf ihre Rundfahrt gegangen waren, wenn auf den Inseln im New Yorker Hafen nicht viel Touristenandrang herrschte. Dummerweise war, wie sie genervt feststellte, eben geschossenes Foto das vorletzte verfügbare auf der Speicherkarte ihrer Digitalkamera. Noch eines, dann war das Medium voll. Vielleicht ließ sich ein Bild finden, das sie schon auf ihren Computer kopiert hatte …
    Ein Klingeln unterbrach ihre Überlegungen, welche Dateien sich am besten zum Löschen eigneten. Helen kramte in ihrer Handtasche, bis sie ihr Mobiltelefon fand.
    „Ist das Mom?“, wollte Cassandra wissen, als sie den Klingelton erkannte, den ihre ältere Schwester eigens für ihre Mutter eingestellt hatte.
    Missmutig nickte Helen. „War ja klar, dass ihr unsere Flucht nicht schmecken würde.“ Erzwungenermaßen nahm sie den Anruf an und flötete unschuldig ins Telefon: „Ja, Ellie hier?“
    „Helen!“, tönte es lautstark aus dem Hörer, und die Angefahrene erkannte in Ruths Tonfall Sorge, Verzweiflung und Erleichterung, im Gesamten Machtlosigkeit. Eine ungewohnte Mischung für ihre strenge, stets beherrschte Mutter. „Gott sei Dank, dass ich dich erreiche!“, sprudelte es am anderen Ende, gefolgt von einem Sammelsurium an unverständlichen Sätzen.
    Währenddessen erblickte Cassandra etwas am Himmel und machte ihre Schwester mit ihren Blicken darauf aufmerksam. „Ist ja komisch“, meinte sie. „Dieses Flugzeug fliegt ganz schön tief.“ Auch Helen und einige Umstehende wandten den Kopf. Tatsächlich glitt da ein Flieger abnormal tief über die Großstadt hinweg; aufgrund der Entfernung ließen sich weder seine genaue Höhe noch seine Geschwindigkeit abschätzen. War der Flughafen vielleicht überlastet, und es musste eine Ehrenrunde gedreht werden?
    „Schatz, wo bist du?“, fragte Ruth endlich etwas gefasster. „Bist du schon in L.A.?“ Es klang, als sei sie selbst von diesem Umstand nicht ganz überzeugt.
    Auch wenn Helen das Gespräch bislang unbehaglich merkwürdig vorkam und das Flugzeug sie kurzzeitig abgelenkt hatte, spaßte sie: „Sandy und ich sind auf meiner Insel!“ Das stimmte zwar nicht, da sie sich auf Liberty Island aufhielten, doch lag Ellis Island nur einen Steinwurf entfernt und gehörte zu den Zielorten der beiden Schwestern. Außerdem hatte Helen immer schon einmal diesen Scherz bringen wollen, der in ihrer Familie schon lange herumgeisterte, Ellis Island sei ihre Insel, da ihr Spitzname Ellie war.
    Während der Flieger Meile um Meile fraß, konnte Helen regelrecht hören, wie auf der anderen Seite der Leitung die Zahnräder knatterten, als Ruth den Sinn ihrer Aussage analysierte. „Du bist in New York?“, schlussfolgerte ihre Mutter endlich. „Du bist heute Morgen nicht nach Los Angeles geflogen? Dachtest du nicht, es sei vielleicht wichtig, mir das zu sagen?!“ Ruth klang mit jedem Wort, das sie sagte, zorniger. Aber auch erleichterter, was Helen nun gar nicht nachvollziehen konnte.
    Ruths älteste Tochter seufzte tief. Ihre Mutter war so ein unverbesserlicher Kontrollfreak, dass es schien, als habe man den Beruf der Fluglotsin im Boston Tower allein für sie eingerichtet. Alljährlich im September mussten Helen und Cassandra sie in ihrer Geburtsstadt besuchen – mindestens das eine Mal im Jahr. Mit fester Stimme stellte sie klar: „Mom, ich bin sechsundzwanzig Jahre alt und noch dazu kein Flugzeug auf einem deiner Bildschirme. Ich muss dir nicht ständig meine Position durchgeben. Was ist denn überhaupt los?“
    Der Tiefflieger glitt immer näher heran wie ein gigantischer Albatros, der auf sein Nest zuhielt.
    Ruth antwortete: „Der Flug, mit dem du heute Morgen nach L.A. hättest fliegen sollen, wurde entführt!“
    Nur Helen hörte, was ihre Mutter sagte.
    „Oh, Shit“, stieß Cassandra aus. Eine Frau neben ihnen japste geschockt auf.
    Das Flugzeug legte sich leicht quer …
    „Schatz?“
    … und fuhr mit der Nase voran in einen Wolkenkratzer.
    Für einen Moment war es unnatürlich still auf Liberty Island. Dann erreichte sie der Schall eines furchtbaren Berstens und Donnerns, und die Besucher der Insel fingen entsetzt zu schreien an.
    „Helen, was ist da los?“, verlangte Ruth zu erfahren.
    „Ich … ich muss Schluss machen.“ Ohne auf den Protest ihrer Mutter zu achten, legte Helen auf.
    „Ellie, schieß sofort ein Foto!“, hielt Cassandra sie sogleich an. Sie schien nicht halb so erschrocken wie die anderen, nahm aber deren hastig diskutierte Theorien, was passiert sein mochte, auf: „Da ist bestimmt irgendwie der Pilot eingeschlafen. Über so einen Unfall wird man sich noch wochenlang das Maul zerreißen! Und du als Profifotografin kannst mit so einem Schnappschuss ein Vermögen machen!“
    Mechanisch, instinktiv den hellseherischen Fähigkeiten ihrer Schwester gehorchend, hob Helen ihre Kamera, legte in tausendfach geübter Geste den Finger auf den Auslöser – und zögerte im letzten Augenblick.
    Das Hochhaus funkelte wie eine kristalline Fackel, zuvor nur eine unter vielen, jetzt immer auffälliger zwischen den anderen Wolkenkratzern hervorstechend. Flammen züngelten an der Stelle, wo das Flugzeug ein grauenerregendes Loch gerissen hatte, aber keines sein sollte. Schwarzer Rauch stieg allmählich davon auf wie eine Feuerzunge – jedoch war diese nicht dazu angetan, die Dunkelheit mit ihrem warmen Schein zu erhellen, sondern im Gegenteil dem Tag das Licht zu stehlen. Es war ein kräftiges Motiv, das sich hier vor Helen wie auf dem Präsentierteller ausbreitete, das spürten ihre Instinkte als Fotografin. Und doch …
    „Ich kann nicht“, stammelte sie vor sich her.
    Cassandra, die von der Gefühlslage ihrer Schwester nichts ahnte, schnaubte ungeduldig: „Das ist doch ganz einfach! Du musst nur den Finger krümmen.“
    Wahrscheinlich sprach sie noch weiter, aber Helen hörte sie schon nicht mehr. Was ihre Ohren erfüllte, waren Schreie. Nicht die Rufe der Besucher der Freiheitsstatue und ihrer Insel, sondern die Schreie der Menschen, die in dem Gebäude in Feuer und unter Trümmern starben. Schreie des Schmerzes, des Entsetzens, der Angst – so als sei Helen mitten unter ihnen. Ihre Vernunft sagte ihr, dass das nur Einbildung sein konnte, und versuchte, diese mit Logik zu vertreiben. Doch die Illusion wurde nur stärker.
    Acht- und kraftlos ließ Helen ihre hochwertige Spiegelreflexkamera zu Boden fallen. Das letzte Bild, das je von der Skyline der Metropole aufgenommen wurde, auf dem sie so zu sehen gewesen war wie vor dem Einschlag des Flugzeugs, erlosch auf dem Display.
    In die Schreie der Sterbenden mischten sich allmählich die Worte, die Ruth gesprochen hatte. Hinterließen in Helens Geist, den Anblick New Yorks betreffend, eine fürchterliche Erkenntnis:
    Das war ihr Flieger. Sie wäre eine der ersten Toten gewesen.[tab=Bienenprinz]Bienenprinz


    „Ach weh, warum ist die Welt nur so ungerecht?“
    Lilymia, Kronprinzessin und Thronerbin des Königshauses der Bernstein-Fayee, kniete züchtig zwischen den Kissen ihres Schlafgemachs. Hinter ihr saß ihre Kammerzofe Filla, damit beschäftigt, das ringelblumengelbe Haar ihrer Herrin zu kämmen. Um ihr die Arbeit zu erleichtern, hatte Lilymia die sonnengoldenen Schmetterlingsflügel eingeklappt. Auf dem Schoß der Prinzessin ruhte ihre Hausbiene Nastir und summte wohlig unter den Streicheleinheiten, mit denen sie ihn voller Zuneigung bedachte.
    „Ich nehme nicht an, Ihr habt bereits eine Tendenz zu einem der Prinzen?“, erkundigte sich die Zofe.
    Die Bernsteinprinzessin sollte mit einem gleichaltrigen Prinz eines anderen Fay-Volkes vermählt werden, um die Königswürde an die nächste Generation weiterzugeben. Zu dieser Ehre hatten sich Vance von den mottenflügeligen Mond-Fayee und Dynastes der nomadischen Berg-Fayee angeworben. Die letzten Tage hatte Lilymia viel Zeit mal mit dem einen, mal mit dem anderen verbracht, um sie beide näher kennenzulernen. Da sie sich nicht für einen entscheiden konnte, auch wenn die beiden Prinzen unterschiedlicher nicht sein konnten, erhoffte sie sich nun hilfreichen Rat von ihrer besten Freundin.
    Versonnen meinte Lilymia: „Nun, ich bin von beiden äußerst angetan.“
    „Aber liebt Ihr einen von ihnen? Ihr wolltet immer einen Gemahl, den Ihr liebt und der Euch liebt.“
    Daraufhin lächelte die Prinzessin nostalgisch. „Seit ich ein Kind war. Ich liebe sie beide nicht, aber ich glaube, mit der Zeit kommt auch die Liebe, wenn wir erst einmal vermählt sind …“
    Nastir hob den Insektenkopf und leckte mit seinem Labium zärtlich ihre Hand, wie er es häufig tat. „Aber wie jede Prinzessin“, fuhr Lilymia fort, „wünsche ich mir auch einen starken Beschützer. Dynastes ist wie ein Krieger aus alten Sagen mit der Kraft eines Herkuleskäfers!“ Und welche Frau sehnte sich denn nicht nach einem Mann, der einen mehrere Faylängen messenden Hundertfüßer mit bloßen Händen bekämpfen konnte?
    Die Zofe ging dazu über, der Königstochter einen Zopf für die Nacht zu flechten. „Erlaubt Ihr mir, frei zu sprechen?“, begann Filla vorsichtig.
    „Ich bitte um deine ehrliche Meinung“, forderte Lilymia bestimmt.
    „Wenn das Euer Begehr ist“, fuhr die Kammerzofe fort, „so sehe ich in ihm wie in jedem Berg-Fay einen grobschlächtigen Hünen. Ich müsste mir bei ihm Sorgen um das körperliche Wohl Eurer Zartblumigkeit machen, wenn Ihr zum Vollzug Eurer ehelichen Pflichten mit ihm kämet. Außerdem ist sein Antlitz mit dieser Narbe, mag sie in den Bergen auch als Symbol seines Mutes und Ansehens gelten, hier im Goldenen Feld eher unästhetisch.“
    Als Lilymia den Kopf nachdenklich schräg legte, wurde Filla bei ihrem Werk gestört, beschwerte sich jedoch nicht. „Du hast Recht“, räumte ihre Herrin ein. So hatte sie das noch nicht betrachtet: Der König an ihrer Seite sollte in gewisser Weise auch zu ihr passen. „Was mannhafte Schönheit betrifft, so ist Vance eindeutig die bessere Wahl. Außerdem ist er sehr höflich und setzt seine Worte mit Bedacht.“ Der Mondprinz gab ihr wie kein anderer das Gefühl, eine echte Prinzessin des edelsten aller Fay-Völker zu sein.
    „Bedacht durchaus“, stimmte Filla zu. „Bedacht auf seinen eigenen Vorteil. Er will nichts anderes als die Bernsteinkrone, weil er als sechstgeborener Prinz bei den Mond-Fayee keine Chance hat, jemals König zu werden. Er ist nicht ganz ehrlich – Prinz Dynastes jedoch trägt im Gegenteil dazu sein Herz etwas zu sehr auf der Zunge.“
    Lilymia kicherte: „Kann man es dir denn überhaupt recht machen?“
    „Ich sorge mich nur um Euer Wohlergehen, Herrin“, stellte Filla klar. „Euer zukünftiger Gemahl darf keinen schlechten Einfluss auf Eure Redlichkeit haben. Der eine würde Euch, um seine Ziele zu erreichen, rücksichtslos in seine Machenschaften einspannen; der andere hielte Euch dazu an, wie er in aller Öffentlichkeit zu sagen, was Ihr denkt, so unpassend es auch sei.“
    „Aber sind Dynastes‘ stete Heiterkeit und herzliches Lachen nicht ansteckend?“, tirilierte die Prinzessin, strich über Nastirs papierdünne Bienenflügel und ignorierte desweiteren Fillas Bedenken. „Vance hingegen mag als Mond-Fay kein solcher Scherzbold sein, doch ist er sehr belesen. Zu allem scheint er etwas zu wissen, als stünde er in telepathischem Kontakt mit allen Spinnen, ganz wie das Orakel Aranida. Bei ihm könnte ich noch so vieles lernen!“
    Mit einem Haarband versiegelte Filla den Flechtzopf. Sie hielt der Prinzessin entgegen: „Die Witze des werten Bergprinzen sind bisweilen zu derbe für die Sitten der Bernstein-Fayee. Und was Prinz Vance betrifft, so glaube ich, wird er Euch mit seinem Wissen und seiner Beredtheit bei Streitgesprächen regelrecht hinfortargumentieren. Wollt Ihr Euch wirklich das Befehlswort nehmen lassen?“, fragte sie rhetorisch.
    Die Prinzessin seufzte und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen, breitete noch in der Bewegung die schillernden Flügel aus, um sie nicht zu zerknittern. „Musst du sie mir denn beide madig machen?“, klagte sie und drückte Nastir an sich.
    Filla erhob sich vom Bett und räumte die Frisierutensilien fort. „Ich habe den Eindruck, dass ich das tatsächlich gar nicht mehr muss. Ihr hegt bereits Eure eigenen Zweifel gegen sie, nicht wahr?“
    Lilymia antwortete nicht. Sie streckte die Arme durch, hob Nastir hoch über sich. Sah dem Drohn in die dunkelbraunen Facettenaugen, die viel größer waren als bei Bieninnen. Wer wusste, wie oft sie noch Gelegenheit dazu bekommen würde?
    Berg-Fayee kämpften von frühester Jugend an gegen Hornissen, die ihre wandernden Clane regelmäßig angriffen. Mond-Fayee bewohnten tagsüber lichtisolierte Baumhöhlen, weil ihre nebelblasse, empfindliche Haut den Sonnenschein nicht ertrug. Daraus ergab sich, dass Dynastes alle Hautflügelinsekten auf den Tod nicht ausstehen konnte, und Vance eine Allergie gegen Bienenhaar entwickelt hatte. Beide hatten sie unabhängig voneinander klargestellt, dass sie Lilymia nur heiraten würden, wenn diese Nastir weggab.
    Doch das konnte sie nie und nimmer tun. Seit Kindesflügeln an vertraute sie dem Drohn selbst die persönlichsten Dinge an, die sie nicht einmal Filla verriet. Ohne ihn würde etwas in ihrem Leben fehlen.
    Sie führte Nastir an ihr Gesicht, vergrub die Nase in seinem goldschwarzen, flauschigen Thoraxfell. Tief atmete sie den geliebten Duft nach Waldblütenhonig ein. Alle Bienen rochen auf ihre eigene Weise nach Honig, doch diese spezielle Note gehörte ganz allein zu Nastir.
    Warum war die Welt nur so ungerecht?


    Es war mitten in der Nacht, als Lilymia von etwas geweckt wurde. Erschrocken setzte sie sich auf, doch es war kein Laut zu vernehmen. Zuerst lauschte sie in die Dunkelheit ihrer Gemächer hinein, bis sie feststellte, dass sie wirklich nicht alleine war.
    „Filla?“, fragte sie leise. „Bist du das?“
    „Nein. Filla ist nicht hier“, kam prompt die verständnisvolle Antwort.
    Die Bernsteinprinzessin umklammerte ihr seidenes Bettlaken. Eine fremde Männerstimme!
    „Wer zum Höllenskorpion bist du? Wie kommst du in meine Gemächer?“, verlangte sie, weit weniger gebieterisch als beabsichtigt, zu wissen. Am Rande gemahnte sie, dass Nastir nicht an seinem Platz lag. Seine abwesende, friedlich zu ihren Füßen eingerollt schlafende Präsenz beunruhigte sie zusätzlich.
    Im Tonfall des Eindringlings klang keine Angriffslust. „Ich will dir bei deiner Entscheidungsfindung helfen.“
    Misstrauisch kniff Lilymia die Augen zusammen. Welch unerhörte Dreistigkeit, eine Prinzessin ohne Titel anzureden und wie eine Bäuerin zu duzen! „Woher weißt du überhaupt von meinem Dilemma? Bis auf meiner Zofe habe ich niemandem davon berichtet.“ Geschockt riss sie die Augen auf. „Sie wird es dir doch nicht etwa preisgegeben haben?“ Aber eigentlich glaubte sie das selbst nicht. Filla war ihr gegenüber viel zu loyal für einen solchen Verrat.
    „Glaube mir, ich kenne dich viel besser, als es Filla tut.“ Endlich trat der Fremde aus der Finsternis in den einfallenden Sternenschein. Was Lilymia zuerst auffiel, war sein schwarzes Haar, das das Licht gold-metallisch glänzend einfing. Auf den zweiten Blick erkannte sie den schlanken, athletischen Körper – völlig unbekleidet!
    Vor empörtem Schrecken hob die Prinzessin gegen ihn die Hand. „Wehe, du kommst näher, lüsterner Spanner!“ Da entsann sie sich ihrer königlichen Befehlsgewalt, holte Luft, um ihre Wachen zu rufen.
    Bevor sie ihr Vorhaben umsetzen konnte, sprang der fremde Fay vor, beugte neben ihrem Bett das Knie, ergriff ihre Hand und sagte eindringlich: „Lilymia, bitte hör mich an!“ Er küsste galant ihren Handrücken; die Vertrautheit dieser Geste ließ ihren Atem stocken. Seine Augen, von der Farbe lebendigen, fruchtbaren Waldbodens, sahen sie an, als wolle er jeden ihrer Wünsche erfüllen. Als er ihr ein hinreißendes Lächeln schenkte, schmolz sie dahin wie Wachs in der Sonne. Beim Weltenschöpfer Skarabäus, der die Erdkugel geformt hatte – sah er gut aus!
    „Nimm keinen von ihnen“, riet der Fremde, doch Lilymias umnebelter Geist verstand nicht, was er meinte. Hinter ihm konnte sie seine Flügel sehen: Schmal, an den Enden abgerundet und durchsichtig wie Kristallglas. Als Königstochter musste sie alle Fay-Völker und ihre Eigenheiten kennen, doch diese Flügelform war ihr gänzlich unbekannt.
    Er sprach weiter: „Mit beiden wirst du nur unglücklich werden. Diesen Gedanken könnte ich nicht ertragen, so weit ich auch von dir entfernt wäre.“
    Plötzlich zog er sie an sich und schloss sie in eine sanfte Umarmung. Lilymias Flügel zuckten nervös, aber sie mochte sich nicht gegen ihn zur Wehr zu setzen. In seinen Armen fühlte sich die Prinzessin so sicher und geborgen, dass sie ganz schläfrig wurde. Um ihre Nase wehte ein Duft, der diesen Effekt verstärkte – süß wie Karamell und würzig wie Kiefernnadeln.
    Bevor sie wieder einschlief, hörte Lilymia den Fay sagen: „Niemand darf uns jemals trennen. Wir werden für immer zusammenbleiben.“[tab=Eine Flöte von Azur]Eine Flöte von Azur


    Vor unendlich vielen Jahren,
    als jung Erd‘ und Himmel waren;
    zu jener mythenschwang’ren Zeit
    lebten einst mit der Menschheit
    und den sterblichen Pokémon
    leibhaftig Götter in der Welt
    unterm Schein der heil’gen Sonn‘,
    die jedes Leben sanft erhält.


    Doch ihre Mächte plötzlich schwanden,
    als in allen Erdkreislanden
    Menschen Taten für sich entdeckten,
    die Sündhaftigkeit in ihnen weckten.
    An die Götter die Hoheit
    Arceus erließ darum das Gebot:
    „Verbergt euch, schützt eure Reinheit
    - oder wählt den Schwächetod.“


    In Wälder, Höhlen, auf Inseln zogen sie
    und man sah sie nimmer nie.
    Auch versetzte sich in Traum
    Arceus selbst in verschloss’nem Raum.
    Und als einz’gen Weg zurück
    hinterließ gnädig den Menschen nur,
    aus einem Himmelsbruchstück,
    eine Flöte von Azur.


    „Nicht die den Lastern verfielen
    - nur ein Mensch kann sie spielen:
    Ein reines Herz guten Sinns
    öffnet die Halle des Beginns.“
    So wurde es verkündet.
    Und zu finden, so denn geschieht’s,
    der, die Auserwählte, gegründet
    der Orden des Himmellieds.


    Sodann verflog eine Ewigkeit,
    und in der Menschen Vergesslichkeit
    ging das Instrument verloren.
    Doch ist, wer dazu auserkoren,
    zum Azurflötenspiel bereit,
    ist’s der Götter Warten Ende,
    und Arceus wird endlich befreit.
    So erzählt es die Legende.[/tabmenu]

    @Hiraki17:

    Zitat von Pokéwiki

    In der ersten Generation sind Psycho-Pokémon immun gegen Geist-Attacken.

    Le source: http://pokewiki.de/Geist
    Wie gesagt, das mit den Grundängsten weiß ich und macht auch Sinn. Aber vielleicht haben die Entwickler erst andersrum gedacht: Der Verstand sollte immer die Überhand über die Mysterien dieser Welt haben. Also dass man erkennt, dass der Geisterhund von Baskerville eigentlich gar kein Geist ist, sondern nur ein mit Leuchtfarbe beschmierter stinknormaler Köter. Und dann wurde es doch abgeändert. Weils andersrum vielleicht doch stimmiger war. Japaner ticken ja so mit ihren Geistern =/


    Das mit Nebulak usw klingt ziemlich plausibel, hab ich so noch nicht drüber nachgedacht. Auch wenn ich jetzt sagen muss, bei Mega-Gengar hab ich eher den Eindruck, dass es wieder "auseinanderdriftet", da seine Arme erst sehr dünn sind, zu den Händen aber breiter werden, als ob sich da was abschnürt. Das Horror-Blick-Auge macht auch Sinn, ich frag mich, ob beim Design wirklich so weit gedacht wurde ^^ Wie sieht Horror-Blick denn in der sechsten Spielegeneration aus? Weil wenn das auch dieses gelbe Auge ist, kommt die Verbindung noch besser hin.
    Aber naja, was mir noch zu diesem Dimensions-Wechsel in den Sinn kommt: Wenn Gengar oder gar Mega-Gengar nahezu völlig in unsere Welt adaptiert sind, wie kommt es dann, dass sie weiterhin durch Wände gehen können? Oder wird diese Fähigkeit einfach gar nicht eingeschränkt? Und in dieser anderen Dimension müssten sie sich ja eigentlich auch entwickeln können, und jede Entwicklung ist etwas stärker, um in unsere hinüberzuwechseln. Wenn das so sein sollte, wie sehen diese Stufen dann in ihrer Dimension aus? Ist Alpollo eigentlich ein Gengar-ähnliches Mon? Und hängt dann drüben ständig ein Alpopo? (xP) Warum kommen sie nicht zwischendurch mit diesen in der anderen Dimension verbliebenen Teilen in unsere und lassen die, die man sonst sieht, dort? Können sie auch frei wieder in ihre Dimension zurückwandeln? Und die Frage, auf die wir alle warten: Was haben die Illuminaten damit zu tun?

    ~ Pikachu

    @was Horus schrieb: Das Video hab ich auch geschaut, hab gleich gedacht, das passt hier doch ganz gut. Aber wie vieles, was sich Floid und Frodo ausdenken, nicht gerade ernst gemeint...

    Zitat von Veatus

    Und das mit Arceus,Dialga,Palkia und co kannst du auch sehen wie eine Religion.Die Menschen selber haben die Legenden basierend auf einem wahren Kern erfunden.

    Ich nehme mal an (hoffe es x°P) dass du damit auf meine Theorie anspielst, dass Pokémon, wenn sie gefangen sind, einen Großteil ihrer natürlichen Fähigkeiten verlieren. Dein Gegenargument erkenne ich an, aber lass mich auch dagegen noch was sagen: Es ist (mehr oder minder, wie mans sehen will) bewiesen, dass so manches Legendäres Pokémon tatsächlich, wenn nicht gefangen, über die Fähigkeiten verfügt, wie ihm die Mythologie zuschreibt. Das mit Dialga und Palkia bleistiftsweise, die getrennt oder auch zusammen wie in Platin eine neue Welt erschaffen sollen. Irgendwas scheint da ja tatsächlich zu passieren, also aus der Luft gegriffen ist es nicht - auch nicht teilweise. Ich kann mir nämlich auch nich vorstellen, wie die Menschen auf die Idee gekommen sein sollen, dass Dialga die Zeit beherrscht, wenn es eigentlich nicht so ist, aber doch irgendwo ein "wahrer Kern" enthalten sein soll. Wie sähe dieser Kern denn aus? x__X
    Naja. Ganz ausgehoben hab ich dein Argument nicht und das war auch nicht meine Absicht. Da es mehrere Legendäre gibt, kann ein jeder gerade das rausnehmen, das seine These am besten untermauert - und tadaa, da wärn wir wieder im echten Leben. So ein Quark, für so was komm ich doch nicht ins BB .__.


    Aber ansonsten... scheint sich ja keiner so recht für meine sonstigen Theorien zu interessieren. Dafür sind wir wieder bei dem Thema mit Mew - Ditto gelandet. Ein Wunder, dass es nicht wieder um Lavandia geht *cough*
    Dafür hab ich noch was anderes. Es betrifft das Vorzeigegeisterpokémon seit eva schlechthin: Nebulak. Und das, obwohl es nicht einmal ein reiner Geisttyp ist! Natürlich war es neben seinen Entwicklungen das einzige Geistpokémon in der ersten Generation, da ists verständlich, dass es sich derart etabliert hat. Doch warum wurde ihm der Gifttyp überhaupt verpasst?
    Meine Theorie stützt sich darauf, dass in der ersten Generation Psychopokémon immun gegen Geistattacken waren. Ist es nicht verwunderlich, dass danach praktisch eine Drehung von hundertachtzig Grad gemacht wurde, und Geist jetzt sehr effektiv gegen Psycho ist? Mag es vielleicht sein, dass ursprünglich sogar gedacht war, dass Psychoattacken sehr effektiv gegen Geistpokémon sind? Aus irgendeinem Grund wurde das bei der Programmierung wieder rausgenommen (vielleicht wegen Logik: Auf Psycho (den Verstand) sind die drei fundamentalen Ängste des Menschen Unlicht (Dunkelheit), Käfer und Geist sehr effektiv. Vielleicht wollte man das dadurch hervorheben, dass der Verstand doch nicht viel gegen Geister ausrichten kann), doch dann war es doch nicht schmackhaft, dass Nebulak und Evoreihe außer Geist gar keine Schwächen aufweisen, also hat man ihnen Gift zugeschrieben, sodass Psycho doch wieder sehr effektiv ist. Mit Unlicht in der zweiten Gen kam noch eine Schwäche dazu, aber davor musste man halt irgendeinen Ausgleich schaffen.


    Edit: Ok, was soll der Blödsinn? Ich klicke auf Vorschau, und es wird gepostet...
    Naja, wollte noch hinzufügen, hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt. Meine Gedanken sind grad wirrer als üblich, kann also sein, dass ich im Grunde nur Kraut und Rüben zusammengeschrieben hab x3


    *pikachuicongehtiwienich*


    Donke, @Nickname, dass du dieses Mysterium aufgegriffen hast ^^ Deine Theorie ist auch an sich ganz nett, aber bedenke, dass Icognito interdimensionale Wesen sind. Sie sind nicht an eine bestimmte Region gebunden und können sich einfach in jede andere teleportieren. Was nochmal die Frage aufwirft, warum in Einall nur Symvolara vorkommt (was ist eig mit den anderen Regionen? In Fiore und Oblivia weiß ich gibts keine Icognito, aber sonst? =/). Vielleicht kommen beide Wesen aus dieser ominösen anderen Dimension, und Symvolara hat sich für sich selbst Einall erwählt, weswegen Icognito dann dort nicht hin sind, dafür in alle anderen. Oder es hat etwas mit den Menschen zu tun: Dass ursprünglich beide Pokémon überall (aka in allen Regionen der Hauptreihe) vorkamen, doch die Menschen verschiedene Kulturen entwickelten, die eben nur Icognito "anbeteten", während die Kultur in Einall Symvolara als Wächter gewählt hat.


    Prof. Eibe: Das mit den Regionen Japans weiß ich ;P Und Blödsinn würde ich diese Karte jetzt nicht unbedingt nennen... natürlich ist sie nicht offiziell und wahrscheinlich alles andere als logisch, aber es sieht doch nett aus ^^ Bringt ein bisschen räumlichen Bezug zu diesen Einzelkarten, die nix miteinander zu tun haben.


    Zu meiner Frage, woher die Pokémon in der Vergangenheit von Ranger 3 kommen, ist mir eine (einigermaßen) plausible Erklärung eingefallen: Es war ganz einfach Celebi, das die Pokémon aus der Spielgegenwart hingebracht hat. Es treibt ja gern so seinen Schabernack. Fragt sich dann nur, warum ausgerechnet diese Pokémon, und warum nur aus der Zukunft? Warum schafft es nicht Amonitas usw aus der weeeiten Vergangenheit her, als sie noch keine Fossilpokémon, also noch keine Gesteintypen waren? Aber vielleicht kann es das ja auch nur innerhalb einer bestimmten Spanne an Jahren.
    Mag es dann sogar sein, dass Celebi sogar mehrere Pokémon derart durch die Zeiten trägt? Relicanth, Tropius, Golgantes, ... Pokémon, die nicht wie aus unserer Zeit scheinen (blabla, Relicanth Quastenflosser, lebendes Fossil, ich weiß). Vielleicht ließe sich damit auch erklären, warum man von zB Vulnona oder Schillok sagt, dass sie so alt werden können: Celebi lässt sie einfach mal jedes Jahr, das sie selbst erleben, zehn Jahre in die Zukunft wandern (verständlich? >.<), und die mythentrauten Bronzezeit-Menschen haben da was zusammeninterpretiert.

    [tabmenu][tab=Kein]Immer wieder aufgeschoben, sind ja noch x Tage, hab ja noch Zeit, so was Tolles geplant… und letztlich doch nix geschrieben <<


    Dann wird Relachu jetzt wenigstens voten ^^ Dabei irritiert es mich, dass man „6 Punkte frei verteilen“ darf. Also könnte ich jetzt auch einfach ieinem alle sechs Punkte zuschreiben? Liegt das an der (relativ) geringen Anzahl Abgaben, oder wurde das System etwas abgeändert? o0
    Wayne… let’s get started ^^


    Relaxo-Pikachu[tab=Titel]Ich bewerte wie immer nach Schreibstil, Idee (ob der Autor einen interessanten Ort gewählt hat) und Umsetzung (ob es bei mir gut rüberkommt und wie viel aus der Idee herausgeholt wurde) und wie die Wettiaufgabe eingehalten wurde.


    [tab=verfügbar]Hatte arge Probleme, die Punkte so zu verteilen, dass ich es passend fand… auch standen ein, zwei Pünktchen zu wenig zur Verfügung, finde ich. Aber nach endlosem Jonglieren komme ich auf dieses Ergebnis:


    A06: 2
    A04: 1
    A07: 3[/tabmenu]

    So, hab jetz ma so die ersten und letzten zwanzig Seiten durchgelesen und mag auch mal Pika!nten Senf zu manchem Thema zugeben ^^ Alles brav in Spoilerchen verpackt (weil zum Teil verdammt lang .,.)

    Und zum Schluss noch…



    Huff… Relaxo
    Sollte es etwas geben, was hier nicht reingehört, bitte bescheid sagen, damit ichs ändern kann. Nich löschen ;-;