Abgabe 1 – Im Nebel
Hach, Nebelbilder sind immer schwierig … Man sieht immer so wenig, was auch hier der Fall ist. Ist ja an sich das interessante am Nebel, nur halt schwer zu fotografieren. Hier haben wir zum Glück noch den Baum im Vordergrund, der deutlich hervorsticht. Danach kann man nur noch erahnen. Eventuell hätte man hier den Kontrast etwas hochschrauben können? Dadurch wäre zumindest die erste Reihe Bäume noch deutlicher hervorgestochen. So … naja. Allerdings mag ich die Atmosphäre, die hier erzeugt wird! Auch die eher bläuliche Farbgebung ist positiv, das erzeugt dieses klamm-kalte Gefühl, das Nebel verursacht.
Abgabe 2 – Wenn Regentropfen ganz leise ans Fenster klopfen
Mein Hirn möchte, dass der Wasserstreifen, der sich einmal von oben nach unten durchs Bild zieht, scharf ist … ): Wegen diesem finde ich übriges das Hochformat passend, gut gewählt! Ansonsten finde ich hier sehr interessant anzusehen, wie Teile des Vordergrundes scharf und andere verschwommen sind, gerade die Unschärfe links des Wasserstreifens gefällt mich. Der Hintergrund hat ja nicht sonderlich mehr zu bieten als hell/dunkel, was allerdings dadurch etwas aufgepeppt wird, dass es keine waagerechte Trennlinie gibt, sondern ein Dreieck, das in den Himmel hineinragt (Dach?). Und auf der Scheibe ist Dreck. Aber das kann ich verzeihen. Mich stört eher der unscharfe Übergang zwischen Dach und Himmel, der für meinen Geschmack etwas grün ist.
Abgabe 3 – Regentropfen
Hm, die Idee ist hier auf jeden Fall cool – die Regentropfen auf diesem wasserabweisenden Untergrund zu fotografieren. Ungefähr im oberen rechten Viertel gefällt mir das auch ganz gut, im Rest des Bildes … eh. Während das weiße links noch akzeptabel finde, gefällt mir das unten nicht. Auch die unscharfen Tropfen stören mich da ein wenig. Hinzu kommt, dass die Tropfen sich teilweise etwas schlecht von der Unterlage abheben – da hätte noch ein bisschen mehr Kontrast (bzw helle Stellen: heller) oder ein noch näheres Rangehen gut getan. Dadurch wären die weißen Highlights noch stärker/größer gewesen und man bräuchte nicht so lange, um Motiv von Untergrund zu unterscheiden. Der Qualitätskontrast Weiß-Rot ist hier allerdings gut gewählt, der ist immer schön kräftig.
Abgabe 4 – Regenpause
Ein sehr atmosphärisches Bild. Mir gefallen die gedämpften Farben und die leichte Dunkelheit, die im Hintergrund vorherrscht. Die schwarzen Schachfiguren geben dem Bild dann einen Fokus – hier mag ich es sehr gerne, wie die Figuren glänzen. Eventuell hätte man hier ein wenig nach links halten können, sodass die Figuren links nicht um die letzten Zentimeter abgeschnitten wären und die Figurenteile ganz rechts erst gar nicht auf dem Bild drauf wären. Der Vordergrund gefällt mir insgesamt am wenigsten – unscharf und weiß sind meiner Meinung nach nur selten eine gute Kombi und auch die unfokussierten Blätter unter den weißen Figuren sind unnötig. Da hätte man den Bildausschnitt evtl etwas höher ansetzen können, sodass kurz unter den weißen Figuren Schluss wäre und dafür ein wenig mehr vom Baum über der Hütte zu sehen wäre.
Nett an diesem Bild ist, dass es eine Art Geschichte erzählt – man sieht die Schachfiguren im Mittelgrund, die Person in der Hütte im Hintergrund und den Titel, wodurch man schließen kann, dass der Regen ein Schachspiel unterbrochen hat. Man sieht also gewissermaßen,w as für eine Auswirkung das Wetter auf die Menschen hat.
Abgabe 5 – Morgennebel
Hach. Nebel. Auch hier leider wieder lasch, außerdem ein wenig stimmungslos. Der Bildaufbau an sich ist gut – der Boden nimmt eine passende Menge vom Bild ein, wo rechts eine Hälfte „voll“ (Baum) ist, ist links eine „leer“ (nur Nebel). Über dem Baum ist nicht zu viel Platz, neben dem Baum ist nicht zu viel Platz. Nur eben die Farben. Und die Schärfe. Der Kontrast zwischen Baum und Hintergrund könnte stärker sein, zum Beispiel. Sicher, Kontrastlosigkeit gehört zum Nebel dazu, aber nach meiner Ansicht macht es sich bei Nebelmotiven gut, wenn das Motiv, das am nächsten am Betrachter dran ist, scharf und dunkel ist. Der Effekt des Nebels kann dann gut dadurch gezeigt werden, dass im Hintergrund noch weitere Objekte sind, die immer unschärfer und heller werden.
Wobei es so leicht etwas von einem impressionistischen Gemälde hat – aber vermutlich hätte auch das leicht kräftigere Farben gewählt.
Abgabe 6 – Lichtblick
Hier ist die (schon etwas helle …) Lichtquelle schön dezentral nach links oben gesetzt worden. Die Art, wie die Sonne die Ränder der Blätter leuchten lässt, gefällt mir – von sowas bin ich generell ein Fan. Die Farben als Gesamtes sind gut, schöne warme Grüntöne. Auch die Belichtung passt, weder sind die dunklen Stellen zu dunkel noch die hellen zu hell (bis auf die Sonne, ich habe das Gefühl, beim Betrachten des Bildes nen ähnlichen Effekt zu erleben wie wenn ich direkt in die Sonne gucke). Fokus ist … naja. Man sieht zwar teilweise fokussierte Flächen, sinnvoller wäre es vermutlich aber gewesen, den Fokus etwas weiter vorne zu setzen – die ganzen Blätter dort sind nämlich so unfokussiert, was nicht so recht passt. Format des Bildes ist gut, eventuell hätte man es ganz quadratisch machen können. Unschön in dem Bild sind der rote Fleck ein wenig rechts der Sonne und das generelle (rote) Rauschen, das man besonders rechts unten sieht.
Abgabe 7 – Jäger und Gejagter
Ich muss zugeben, dass dieses Foto für mich von allen Abgaben am wenigsten mit dem Thema zu tun hat. Ja, wir sehen blauen Himmel und eine Wolke, was zusammen ja schon Wetter darstellt, aber dank dem Titel wird der Fokus auf den Raubvogel gelenkt. Der dafür auch noch relativ wenig vom Bild einnimmt … Schön finde ich hier das Format, das eher länglich, aber nicht zu schmal geraten ist – wobei der Vogel in diesem nicht sinnvoll platziert ist – und, dass die Linie zwischen Wolke und Himmel das Bild grob diagonal halbiert. Fokus passt, Farben/Kontrast hätten nach meinem Geschmack noch etwas kräftiger sein können.
Abgabe 8 – Abendstimmung
Na, DAS nennt man mal „Stimmung“! Die Farbgebung ist hier schön, man hat einfach Blau, Grün und Gelb auf einmal und zusammen ist es schön atmosphärisch. Außerdem haben wir durchleuchtete Blätter, eines meiner Lieblingsmotive. Das Bild strebt insgesamt nach links, sowohl ziemlich gerade (im Hintergrund) als auch leicht kurvig (Vordergrund, oben). Um das abzuhaken: Fokus, Belichtung, Tiefenschärfe sitzen, Bildausschnitt sinnvoll gewählt – hier mag ich besonders, dass bewusst nur ein Ausschnitt der Pflanze gezeigt wird – man sieht weder das untere noch das obere Ende. Das einzige, was ich auszusetzen hätte, wäre, dass rechts im Vordergrund eine dunkle, unfokussierte, Masse an Pflanze ist. Da diese mir aber erst relativ spät aufgefallen ist, scheint sie wohl doch nicht sooo sehr zu stören.
Abgabe 9 – Herbstmorgen
Ich muss sagen, dieser Übergang von dunkel und kalt zu hell und warm in der Mitte des Bildes gefällt mir schon sehr gut, nur … dann ist da noch so viel drumherum. Die Straße unten scheint noch annähernd gerechtfertigt, da sie zum Bild hinführe, aber der Baum oben ist eigentlich nur unnötig. Allerdings würde ein Ausschnitt mit nur der Mitte und dem unteren Teil vermutlich kompositorisch auch nicht funktionieren … Schwere Nuss. Fokus passt, Tiefenschärfe und Belichtung auch … vielleicht hätte einfach das Querformat gewählt worden und dann nur die Mitte fotografiert werden sollen. Das Motiv ist ja an sich schön, nur der Ausschnitt eben nicht passend. Oh, wirkt das Bild eigentlich nur auf mich leicht schief?
Abgabe 10 – Frei wie der Wind
Hach, nette Abwechslung von den spätsommerlichen/herbstlichen Abgaben!
Belichtungszeit und Auslösezeitpunkt super gewählt, die hochspritzenden Wellen sehen super aus. Die gelbe Jacke gibt einen guten Kontrast zum restlichen Bild ab, das ohne sie beinahe etwas zu trüb gewirkt hätte. So passt es aber wieder. Die Pose der Person ist gut, es stört mich aber, dass der rechte Arm quasi genau auf der Linie zwischen Himmel und Meer liegt. Außerdem hätte man das Hauptmotiv noch ein bisschen weiter links positionieren können (bzw rechts ein bisschen mehr Bild lassen können), sodass die Person noch weiter aus dem Bild „hinaus“ geguckt hätte. Zusätzlich hätte über dem Kopf der Person noch ein wenig mehr Himmel und unter dem Felsen weniger Strand sein können, aber das sind Kleinigkeiten.
Abgabe 11 – Super-Sommer-Abkühlung
Das Bild ist insgesamt sehr hell, ohne jedoch überbelichtet zu sein. Es sieht ein wenig aus, als sei es eine Werbung, die den Ventilator verkaufen will. Positiv fällt auf, dass das Format quadratisch ist und der Ventilator gleichzeitig etwa mittig platziert wurde, was zusammen sehr stimmig wirkt. Auch die Sonne, die durch den Ventilator scheint, ist ein super Detail. Einziger Störfaktor ist für mich die Armbanduhr, die nur angeschnitten zu sehen ist. Entweder ganz oder gar nicht!