Einige der anderen Trainer begannen allmählich, die Heimlichkeit in den Wind zu schießen, offenbar weil ihre Geduld erschöpft war und sie eher die direkte Konfrontation bevorzugten. Aus Gareths Sicht war das zwar ein närrisches Verhalten, aber er hatte keine Ambitionen, sich in ihre Entscheidungen einzumischen, solange sie sein eigenes Wohlergehen nicht beeinflussten. Ein einzelner Trainer, wie stark er auch sein mochte, würde es kaum mit einer zahlenmäßig so starken Gruppe aufnehmen wollen, auch wenn er sich im Endeffekt vielleicht als stärker erweisen mochte. Allein ihre zahlenmäßige erdrückende Überlegenheit würde demoralisiernd wirken.
Als das noch unbekannte Pokemon Pionskora entdeckte und ein lautes "Raiiiiii!" ausstieß, war Nebulaks Aufgabe beendet - ihr Gegner war identifiziert, ein Elektro-Pokemon, wie vermutet.
Sehr gut gemacht. Zieh dich jetzt zu uns zurück, solange es abgelenkt ist.
Nebulak schwebte um die Ecke zu ihm zurück, schneller als beim Hinweg, aber dennoch nicht hastig; darauf vertrauend, dass die Shatten ihm immer noch genug Deckung gaben.
Hat es dich erkannt?
Nebulak sandte eine unschlüssige, aber doch eher verneinende Antwort; Gareth wollte sich gerade beruhigt abwenden, als Nebulak ihn noch ein Bild sehen ließ... Pionskora, wie es für Sekunden in den gleißenden Lichtschein von Raichu gehüllt wurde... Das metallische Blitzen an seinem Auge war auf keinen Fall natürlich. Gareth dachte für Sekunden an den Kampf der Drachentrainerin gegen den Skorpion - dieser hatte dem Dratini mit einem schnellen Schweifschlag einen monokelähnlichen, metallischen Gegenstand vom Gesicht geschlagen. Hatte er diesen nicht im Anschluss sogar selber aufgesetzt? Hatte die Trainerin etwa vergessen, ihm das Ding wieder abzunehmen, bevor sie ihn losgeschickt hatte? Die Konsequenzen wären erschreckend - dem Trainer musste einfach auffallen, dass sein Pokemon dieses vergrößerungslinsenähnliche Item trug. Das wiederum bedeutete, dass die Entdeckung der Gruppe mit hoher Wahrscheinlichkeit kurz bevorstand...
Während Nebulak wie die bösartige Parodie eines Heiligenscheins über seinem Kopf schwebte, beendete Gareth seine Überlegungen und konzentrierte sich, um sich kampfbereit zu machen. Er fand dennoch die Zeit, sich kurz zu der Trainerin umzusehen und ihr einen gefühllosen, verächtlichen Blick zuzuwerfen. Durch ihren Fehler würde ihr größter Vorteil, das Überraschungsmoment verloren gehen, und die Entscheidung würde nun im direkten Kampf fallen, wo das vollentwickelte Raichu einen Vorteil gegenüber den ganzen noch unentwickelten Pokemon der Gruppe, die er bislang gesehen hatte, haben müsste.
[wtf, "das Überraschungsmoment"... bescheuerter Artikel.]