Die Zeit ist abgelaufen, wortwörtlich.
Bisher wurden wir nur an der Kette nach oben gezogen, jetzt ist der Zenit erreicht und die wahre Achterbahn beginnt. Das heißt, die Achterbahn der Gefühle.
Mehr habe ich heute nicht zu sagen.
Beiträge von Azaril
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Seid mal Mayuri gegenüber nicht so hart. ;(
Wie es ja schon ein paar Mal gesagt wurde (ich glaube unter anderen von @Bastet), ist Mayuri nicht so dumm, wie es manchmal den Anschein hat. Gerade in dieser Episode hat sich das denke ich auch deutlich gezeigt, in ihrem Gespräch mit Okabe über das Senden von Erinnerungen in die Vergangenheit. Da hat man deutlich gemerkt, dass sie zwar nicht über das wissenschaftliche Verständnis verfügt wie beispielsweise Kurisu, aber durchaus eine Ahnung davon hat, was solche Zeitreisen für den Reisenden bedeuten. Sie erkennt schon lange im Voraus, was für eine Wirkung diese Experimente haben können, und warnt in gewisser Weise davor.
Das ging in etwa so:
M: "Das wäre traurig."
O: "Für mich?"
M: "Nein, für Mayushii."
Man muss bedenken, dass in dieser Konversation Mayuri als die Zeitreisende dargestellt wurde und Okabe als derjenige, der nichts über ihre Reise weiß. Okabe vermutet, dass es traurig für den Unwissenden wäre, aber Mayuri erkennt richtig, dass der Zeitreisende der Beklagenswerte der beiden ist. Und das, meine Freunde, ist die subtilere Art der Schlauheit, über die Mayuri Shiina verfügt.
(Na gut, ich gebe zu, manchmal verhält sie sich schon ein bisschen dämlich, aber jeder hat so seine Höhen und Tiefen.)Mr. Braun hat Suzuha also befohlen, dieses Outfit so zu lassen... als Strafe für ihre Beteiligung an Okabes Plan. Ja, genau, Mr. Braun. Das ist nur eine Strafe, da sind sonst überhaupt keine Hintergedanken involviert, oder? :D
Suzuha war jedenfalls mal wieder ziemlich cool, oder hot, je nachdem.Kurisus Hintergrundgeschichte mag ein bisschen klischeehaft sein, ich habe mich da allerdings nie dran gestört. Manche Leute können halt einfach nicht falsch liegen und reagieren dann entsprechend widerwärtig, wenn sie jemand auf ihre Fehler aufmerksam macht, selbst wenn es die eigene Tochter ist.
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Oh mann, jetzt fällt es mir langsam schwer, nicht einfach weiterzuschauen. Ich meine mich zu erinnern, dass es die letzten Male auch immer diese Episode war, ab der ich kaum noch aufhören konnte und dann in den typischen "Nur noch eine Episode"-Rhythmus verfallen bin, der dann meist erst mehrere Episoden später zu einem Ende kommt, wenn überhaupt. Hat denke ich jeder schonmal bei irgendeiner Serie erlebt. ^^
Aber ich werde mich im Zaum halten. Oder es zumindest versuchen.Welches der Future-Gadgets (abgesehen von der Mikrowellen Zeitmachine) findet ihr am coolsten?
Die Plasma-Pistolen-Fernbedienung oder was das sein sollte war nicht schlecht, aber die Nebelmaschine/Rauchbomben-Mine gefällt mir noch besser.
Und dann wäre da ja noch die Laserschwert-Replik, die später noch vorkommt, wobei ich die dann doch unter die Rauchmine stellen würde, obwohl ich Laserschwerter ziemlich gern mag. Ist halt nicht so besonders wie die anderen Future-Gadgets, weil man Laserschwert-Nachbauten heutzutage in so ziemlich jedem Spielzeugladen bekommt.
Das Fremdschämen bezüglich Okabes "Ausrutscher" gegenüber Ruka hat sich deutlich in Grenzen gehalten. Liegt vielleicht daran, dass ich schon wusste, was noch kommt.Ansonsten wirklich eine gute Episode. Die Dynamik zwischen den Labormitgliedern kommt richtig gut zur Geltung, als sie die verschiedenen Future-Gadgets ausprobieren, und die Szene im Dunkeln zeigt, wie nahe sich Okabe und Kurisu inzwischen stehen. Die Erkenntnis Kurisus, dass es ihr im Future Gadget Labor besser gefällt als in ihrem Labor in Amerika, obwohl die Leute dort alle hochbegabte Experten sind, zeigt, wie wichtig einfach eine lockere, entspannte Atmosphäre in einer Gruppe sein kann. Mir gefällt es, dass ihr so langsam klar wird, dass es nicht darauf ankommt, ob die Labormitglieder alle superschlau sind, solange es Spaß macht, mit ihnen gemeinsam zu forschen und experimentieren.
Dabei versäumt es die Folge allerdings nicht, noch einmal eine gute prise Spannung in Form der Drohmail reinzubringen. Wer hat die geschickt? Wie beobachtet derjenige Okabe? Ich fand, dass seine Angst daraufhin gut dargestellt wurde. Es wurde dabei auch wieder gezeigt, dass er diese Last lieber selbst auf sich nimmt, als seinen Freunden damit Sorgen zu bereiten. Als Mayuri erkennt, dass etwas nicht mit ihm stimmt, merkt man dann auch so richtig, dass sein sonstiges Getue im Grunde nur eine Fassade ist. Wobei es natürlich nicht gut ist, alles auf sich selbst zu laden und niemanden ins Vertrauen zu ziehen, wie sich später auch noch zeigt, aber ich denke, dass die meisten wohl erst einmal so reagieren würden, bis sie mehr darüber herausfinden.
Wo wir gerade bei mehr herausfinden sind: Man erfährt nun endlich auch den Grund, warum Suzuha nach Tokyo gekommen ist. Um ihren Vater zu finden. In gewisser Weise könnte man diese Enthüllung als den Anfang vom Ende bezeichnen. Hier merkt man erneut, was für ein netter, um seine Freunde besorgter Typ Okabe eigentlich ist. Trotz all seiner Sorgen wegen der Änderungen bietet er an, noch eine D-Mail zu schicken, um Suzuha zu helfen. Ein bisschen unverantwortlich ist das schon. Noch unverantwortlicher ist jedoch, dass er dann tatsächlich eine D-Mail schickt, nur weil Suzuha nicht zu seiner Party gekommen ist. Natürlich stand dabei auch im Vordergrund, ihr bei der offenbar gescheiterten Suche nach ihrem Vater weiterzuhelfen, aber trotzdem...
Charakter des Tages... ist schwierig. Kurisu und Suzuha hätten meines Erachtens heute beide einen Recht auf den Titel. Mayuri ist auch nah dran. Aber ich denke, Kurisu hat die Nase ein winziges Stück weit vorne.
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Srsly die halten sich echt nicht an ihre eigenen Regeln.
Kann verstehen, warum du das so siehst. :D
Das Magiesystem des Fate-Franchise war schon immer eines mit tausend Möglichkeiten, milde ausgedrückt. Das Interessante ist, dass es im Quellmaterial tatsächlich für 99% dieser Möglichkeiten logische Erklärungen gibt, die aber oftmals zu lang und/oder kompliziert sind, um in einer Anime-Adaption Platz zu finden. In der Hinsicht kann ich die Animes nicht verteidigen, wobei man sagen muss, dass in Apocrypha noch deutlich mehr unterschlagen wurde als in Zero und UBW, um die Geschichte in 25 Episoden zu quetschen. Jedenfalls gibt es für einige der von dir angemerkten Punkte durchaus Erklärungen.Beispielsweise die Sache, dass Casters Master mit Saber mithalten konnte. Das lag im Grunde an zwei Faktoren: Erstens war Saber weit davon entfernt, am Höhepunkt ihrer Macht zu stehen, da ihre Verbindung zu Shirou unzureichend war und sie somit keine neue Energie von ihm bekommen hat, weshalb sie schwächer war und sparsam mit der ihr zur Verfügung stehenden Magie umgehen musste. Zudem war sie verwundet. Zweitens hat Caster Verstärkungsmagie auf den Körper ihres Masters gewirkt. Dasselbe hat Rin im Übrigen mit ihrem eigenen Körper getan. Die Sache ist die, dass Caster ungleich mächtiger ist als Rin. StayNight-Caster ist außerdem auch ein gutes Stück mächtiger als Zero-Caster. Sie war schon zu Lebzeiten viel mächtiger als jeder in moderner Zeit lebende Magus, und als Servant erst recht. Deshalb ist es ihr ein Leichtes, die Kampfkraft ihres Masters derart zu erhöhen, dass er mit einer geschwächten Saber mithalten kann. Wohlgemerkt, wäre Saber bei vollen Kräften gewesen, hätte sie trotzdem mit ihm den Boden aufgewischt und gleichzeitig noch Caster in Stücke geschnitten.
Ich hab UBW schon eine Zeit lang nicht mehr gesehen, bin mir also nicht mehr ganz sicher, was davon tatsächlich im Anime gesagt/gezeigt wurde und was nicht.
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Mir ist in der Episode etwas aufgefallen, was im Grunde schon die wichtigste Änderungen durch Rukas D-Mail vorwegnimmt, trotz scheinbarem Cliffhanger. Ich packe es mal vorsichtshalber in einen Spoiler, auch wenn es in der heutigen Episode dann ohnehin enthüllt wird.
Diejenigen, die den englischen oder deutschen Dub schauen, können das nicht bemerkt haben, es sei denn, die Endungen für die Anreden wurden beibehalten. Jedenfalls nennt Mayuri Ruka im Original immer Ruka-kun, aber am Ende von Episode 8 nach dem Senden der D-Mail wird Ruka von Mayuri als Ruka-chan angesprochen. Das ist eigentlich schon ein überaus deutlicher Hinweis auf die Geschlechtsänderung.
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Zu der ganzen Sache mit der Dr. Pepper-Flasche, die auf einmal auftaucht: Mir ist gerade der Gedanke gekommen, dass sie ja nicht unbedingt im selben Supermarkt gekauft worden sein muss. Es ist tatsächlich komisch, dass der Markt nur wegen dieser minimalen Änderung der Timeline auf einmal Dr. Pepper im Sortiment hat, aber es hat ja niemand gesagt, dass Kurisu in der neuen Timeline nicht doch noch woanders geschaut hat. Es muss nicht einmal unbedingt Kurisu gewesen sein, die beim Einkaufen war. Da die D-Mail an Okabe ging, können im Grunde die Aktionen jeder Person, die mit ihm in Kontakt steht, durch diese geändert worden sein, je nachdem, wie er auf die Nachricht reagiert hat. Die Frage ist also nicht, woher der Supermarkt auf einmal Dr. Pepper hat, sondern welches Labormitglied zu welchem Zeitpunkt die Flasche an welchem Ort aufgetrieben hat.
Könnte das womöglich das wahre Mysterium dieses Anime sein? Das Rätsel um die Dr. Pepper-Flasche? :D
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Das ist eine ziemlich interessante Frage, welche Nachricht ich gesendet hätte. Da es ja keine allzu lange Nachricht sein darf und jetzt auch von den wichtigen Ereignissen in meinem Leben keines sich mit nur ein paar Worten gravierend ändern ließe, würde ich wahrscheinlich auch so etwas simples machen wie Lottozahlen. Ein bisschen finanzielle Unterstützung kann nie schaden, und so könnte ich mich endlich voll und ganz dem Schreiben widmen. Und im Kontext des Anime war es denke ich als erste Test-Mail sehr gut geeignet, weil der Effekt leicht zu erkennen ist.
Die Dr Pepper Werbung finde ich nicht nervig, sie hat ja in der Episode sogar in gewisser Weise einen Zweck für die Handlung erfüllt, indem Okabes Erkenntnis, dass die Vergangenheit sich tatsächlich geändert hat, durch die Flasche auf dem Tisch vertieft wurde.
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Zettai yurusanai, womit ich dann auch
mit einem 3-fachen, hitlertastischen NEINEINEIN beantworten kann.
Hätte ich nicht besser ausdrücken können. :D
So, nachdem ich die letzten beiden Tage nicht zum Kommentieren gekommen bin, bin ich dafür jetzt wieder dabei, und das zu der Episode, bei der die Geschichte meines Erachtens so richtig losgeht. Alles, was bisher gekommen ist, war ja im Grunde nur das Vorgeplänkel, aber jetzt geht es endlich an die D-Mails.
Die Szene mit der Namensgebung steckt so voller Referenzen, da ist es fast schon schade, dass am Ende so eine schlichte Bezeichnung wie D-Mail (vorläufiger Name) gewählt wird. Nostalgia Drive klang schon irgendwie cool. ^^
In dieser Episode wird so viel in Gang gebracht, was einem jedoch komplett entgeht, wenn man nicht schon weiß, worauf man achten muss. Ich liebe es einfach, wie Steins;Gate einfach mal ein gutes Dutzend versteckter Hinweise pro Folge einwirft.
Zum Beispiel, als Okabe mit Mr. Braun spricht und der dabei die ganze Zeit auf seinen Fernseher starrt, während Kurisu oben experimentiert. So weit ich mich erinnere, waren Mr. Brauns Fernsehzeiten dafür verantwortlich, dass die Zeitmaschine nur zu bestimmten Uhrzeiten funktionierte.
Als Charakter des Tages möchte ich wenigstens 1 mal für Moeka stimmen und ich denke, heute ist eine gute Gelegenheit dazu.
Damit hast du etwas geschafft, was wohl nur wenigen Rewatchern gelingen würde. Respekt. Ich weiß jedenfalls, dass ich sie kein einziges Mal wählen werde.
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Weißt du, ob man die Filme hier schon auf BD bekommt?
Der erste Teil von Heavens Feel ist erst im Herbst 2017 in den japanischen Kinos gelaufen, kann also leider noch ein bisschen dauern, bis man da in Deutschland die DVDs oder Blurays bekommt.
Der zweite Teil kommt dann dieses Jahr, der dritte voraussichtlich 2019. In Deutschland haben wir dann die gesamte HF-Trilogie wahrscheinlich frühestens 2021. Wenn man trotzdem schon wissen will, was in der dritten Route passiert, bleibt nur die Visual Novel. Wobei ich glaube, dass es zu Heaven's Feel auch einen Manga gibt. -
Einge Storypunkte müssten sich ja noch aus dem Prequel ergeben.
Na ja, wenn man eine richtige "Prequel-Sequel-Beziehung" haben will, ist Unlimited Blade Works von den drei F/sn-Routen wohl die ungeeignetste, weil sie am wenigsten auf die Geschehnisse in Zero eingeht. Die "Fate"-Route (die im Anime von 2006 behandelt wird) ist im Grunde das "wahre" Sequel zu Zero (bzw. ist Zero das Prequel zur Fate-Route). In Heaven's Feel (dritte Route, dazu gibt es bisher einen Film, kommen noch weitere) wird auch deutlich mehr auf den vierten Gralskrieg eingegangen als in UBW.
Will damit eigentlich nur sagen, dass du bezüglich fortgeführter Handlungsstränge oder bereits aus Zero bekannter Charaktere bei UBW lieber nicht zu viel erwarten solltest. -
Kurisu(tina) ist natürlich ein essentielles Labormitglied und passt wunderbar in die chaotische Truppe (auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen will, zumindest nicht am Anfang). Aber gut, da ist meine Sichtweise natürlch schon beeinflusst, weil ich weiß, wie es mit ihr als Lab Member 004 weitergeht.
Was das SERN-Hacking angeht, stimme ich einigen meiner Vorposter zu, er hat ja eine Zeit lang gebraucht (ich glaube, es wurde irgendetwas von zwei Tagen gesagt?). Es ist zwar trotzdem ein wenig seltsam, dass er von Japan aus in eine der besten wissenschaftlichen Einrichtungen der Welt reinkommt und vertrauliche E-Mails abrufen kann, aber er wird halt nicht umsonst als Superhacker bezeichnet. :D
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@niemand
Ja, hast recht, da habe ich mich etwas unklug ausgedrückt. In gewisser Weise stimmen die Erinnerungen schon.
Trotzdem, aus seiner (Okabes) Sicht muss es so wirken, als hätte er irgendwelche falschen Erinnerungen, die er sich (noch) nicht erklären kann. -
"Daga... otoko da."
Ich weiß nicht, was genau es an diesem Satz ist, das mich immer wieder zum Lachen bringt. Wahrscheinlich die Art und Weise, wie Okabe es ausspricht, als müsse er sich selbst zwanghaft daran erinnern, um nicht auf falsche Gedanken zu kommen. :DJetzt ist der Cast endlich vollständig versammelt, es kann so richtig losgehen. Ruka und Faris stehe ich prinzipiell neutral gegenüber, hab schon schlechtere Charaktere gesehen, hab aber auch schon bessere gesehen. Letztlich fügen sie sich gut ein, sodass ich nichts gegen die beiden einzuwenden habe.
Eine andere Sache ist das schon mit Moeka.Ich konnte sie schon beim ersten Schauen nicht wirklich leiden, und das, bevor ich wusste, für wen sie arbeitet und was sie tun würde. Es nervt mich irgendwie ein bisschen, dass sie fast nur über ihr Handy kommuniziert und dann zeitweise in der zweiten Hälfte sogar ein wenig als das Opfer dargestellt wird, weil sie ja nur ausgenutzt wurde. Sorry, aber nur, weil man einsam war und jemand einem dann freundlicherweise ein paar Nachrichten sendet, ist das keine Entschuldigung für Mord, erst recht nicht an einem so süßen, jungen Mädchen wie Mayuri, die nie jemandem was getan hat.
Suzuha wiederum befindet sich für mich auf Platz 2 hinter Kurisu, was die weiblichen Charaktere in Steins;Gate angeht.
Ich werde trotzdem bei dieser Episode für Okabe stimmen, einfach wegen obigem Satz.Von der Story her ist ja nicht so viel passiert, die Episode diente halt hauptsächlich zur Einführung der restlichen Charaktere. So langsam kommt die Sache aber in Gang, der IBN 5100 wurde erstmals erwähnt und es kristallisiert sich heraus, dass etwas mit Okabes Erinnerungen nicht stimmt. Bin gespannt, was die Erstlingsschauer dazu sagen.
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Ich finde es immer wieder faszinierend, wie viel Sinn all diese verwirrenden Geschehnisse in Folge 1 auf einmal ergeben, wenn man bereits das Ende kennt. Mir ist aber tatsächlich noch etwas Neues aufgefallen. Das packe ich aber besser in einen Spoiler. Wer Steins;Gate noch nicht komplett gesehen hat, sollte den lieber nicht öffnen.
Ich seh den Anime jetzt zum vierten Mal, aber mir ist tatsächlich nie aufgefallen, dass Suzuha schon in der ersten Episode vorkommt. Rintarou schaut nach dem "Erdbeben" mal kurz aufs Dach hoch und sieht dort die Zeitmaschine und eben auch Suzuha. Keine Ahnung, wie mir das bis jetzt immer entgehen konnte. ?(
Charakter des Tages ist gar nicht so leicht, weil die Episode natürlich erst einmal allgemein ein paar Charaktere einführt und jetzt (noch) keiner davon wirklich hervorsticht. Okabe (sorry, ich meine natürlich Hououin Kyouma ) ist mit seiner Art sowieso genial, und Kurisu ist sogar anime-übergreifend eine meiner Lieblingscharakterinnen (allerdings hat sie in dieser Episode ja noch keine so große Rolle eingenommen). Aber der Titel geht denke ich an Mayuri, die mit ihrem Tu~tu~ru einfach so unglaublich niedlich ist, sodass es einfach pure Freude war, wieder ihre Stimme zu hören.
Und um noch für ein bisschen Stimmung zu sorgen:Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt. -
Hab Steins;Gate zwar erst vor ein paar Wochen schon rewatched (eben auch wegen S;G 0), aber mal sehen, vielleicht schau ich mir ja trotzdem nochmal die eine oder andere Episode an und diskutiere ein wenig mit.
Wozu hat man denn schon die Blurays? Die wollen auch mal häufiger benutzt werden. -
Leider kannte Dr. Meister den Weg zum Tigergehege nicht. Er war ja immerhin noch neu hier, wie sollte er da wissen, wo dieses Viech hingehörte?
Da er aber seine Unwissenheit vor den Helfern nicht eingestehen wollte, suchte er willkürlich ein anderes Gehege heraus, sperrte es auf und legte den Tiger dort ab. Zufrieden wandte er sich ab. Seine gute Tat für heute hatte er nun ja wohl getan, also konnte er sich endlich entspannen!
Einer der Hilfsarbeiter, ein eher schüchterner, junger Mann, wollte ihn auf seinen Fehler aufmerksam machen, brachte jedoch nur ein nutzloses Stottern zusammen. "A-Aber... aber..."
Als er den Satz schließlich zu einem Ende brachte, war Dr. Meister längst außer Hörweite. "Aber das ist doch das Tyrannosaurus Rex-Gehege." -
„Was verbindet Ihr mit der Sinnoh-Region bzw. Dialga/
Palkia?“Mein Einstieg zu Pokémon war mit der dritten Generation und ich habe mir damals dann auch noch ein paar Spiele der ersten beiden Generationen gekauft, aber die vierte Generation war die erste, bei der ich von Anfang an mit dabei war und bereits am Releasetag eine der neuen Editionen erhalten habe. Das war damals Diamant, das wohl zusammen mit PMD:Erkundungsteam Zeit das Pokémon-Spiel ist, das ich am häufigsten neu begonnen und wieder durchgespielt habe.
Lange Zeit war Dialga mein Lieblingspokémon, und auch jetzt ist mit Lucario noch ein Pokémon aus Sinnoh unter meinen absoluten Favoriten. Sinnoh ist nicht unbedingt meine Lieblingsregion, aber ich verbinde trotzdem massenweise Erinnerungen mit ihr, außerdem gefällt mir bis heute die Mythologie der Region sowie allgemein die Lore, die hinter all den legendären Pokémon Sinnohs steckt, nicht nur hinter den Cover-Legenden. Es war damals auch interessant, dass mit Arceus erstmals ein Pokémon mit einer Basiswert-Summe über 700 eingeführt wurde. Heute kaum noch etwas Besonderes, damals jedoch ein gewagter Schritt.
Es gibt noch ein paar Sachen, die mir ebenfalls gut gefallen haben. Zum Beispiel der Kraterberg. Eine Bergkette, die die gesamte Region in zwei Teile spaltet, sodass man auf seinen Reisen immer wieder dort durchkommt, was diesem Bergmassiv von Anfang an eine gewisse Präsenz verliehen hat. Dann findet natürlich der finale Showdown auf dem Gipfel statt... bei jedem Durchspielen ergreift mich wieder das Gefühl, dass es jetzt wirklich auf den Höhepunkt zugeht, je weiter ich im Inneren des Kraterbergs nach oben steige, und dann betritt man die Speersäule, welche diese Atmosphäre einfach perfekt einfängt und einem mit ihrer unheilvollen und zugleich erhabenen Musik und dem altertümlichen, ruinenhaften Design sofort klarmacht, dass man nun unmittelbar davor steht, einer wahren Legende zu begegnen. Die Speersäule ist bis heute der beste Ort für die Begegnung mit einer Cover-Legende, da können auch der Himmelturm oder die Drachenstiege nicht mithalten.
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Ach ja, ich und Deadlines. Da mach ich mir oft schon ein paar Wochen vorher Gedanken und schreib ein paar Sätze, denke mir dann, dass ich ja noch genug Zeit habe, und dann ist auf einmal der Deadline-Tag und ich stelle fest: Oh, da war ja was.
Naja, hilft nichts, musste ich halt ein wenig unter Zeitdruck schreiben. Normalerweise gehöre ich zu den Leuten, die ihre Texte lieber nochmal und nochmal und nochmal überarbeiten, damit auch wirklich alles passt und stimmig ist, aber es ist auch mal ganz interessant zu sehen, was ich innerhalb weniger Stunden zusammenbringe. Ein paar Sachen gefallen mir jetzt zwar nicht hundertprozentig, und normalerweise hätte ich das Gespräch zwischen Hohepriesterin und Kronprinz bei der Überarbeitung wahrscheinlich noch ein bisschen verlängert und den Wandel deutlicher gemacht, den die beiden in dieser kurzen Zeit durchwandern, aber ich denke, es ist ganz okay.
Meine Karten waren die folgenden:
Die Hohepriesterin (umgekehrt), Der Herrscher (umgekehrt), Der Gehängte (aufrecht)Ich habe dabei, was die ersten beiden Karten angeht, einen ziemlich direkten, nicht sehr subtilen Ansatz gewählt und die beiden Hauptcharaktere der Geschichte tatsächlich eine "gefallene" Hohepriesterin und einen machtgierigen Kronprinz sein lassen. Das Interessanteste an der Sache ist allerdings der Gehängte. Aber zur Interpretation schreibe ich unter der Geschichte noch genaueres. Viel Spaß beim Lesen!
Luzia seufzte tief, als ihr der Geruch von Weihrauch in die Nase stieg.
Würdevoll schritt sie einher, durchquerte ohne jegliche Hast den weiten Saal, in dessen Mitte sich das Rinnsal der stetig vor sich hin plätschernden Quelle in das kreisrunde Becken ergoss, auf welches sie nun zuhielt. In der Mitte des Beckens erhob sich eine kleine, künstlich angelegte und von saftigem, grünem Gras bewachsene Insel aus dem kristallklaren Wasser, über alledem thronte die Statue ihrer Göttin, ein wahres Meisterwerk der Steinbildkunst, das eine wunderschöne Frau mit verführerischen Rundungen an genau den richtigen Stellen zeigte. So leicht bekleidet war die Göttin, dass eswohl schon manch einem züchtigen, adligen Mädchen die Schamesröte ins Gesicht getrieben haben mochte, aber für Luzia war es seit Langem ein alltäglicher Anblick.
Sobald die Priesterinnen in ihren weißen Gewändern Luzias Nahen bemerkten, neigten sie den Kopf vor ihr, den Blick fest zu Boden gerichtet, als sei sie die Göttin selbst. Sie raffte ihre Robe, als sie den schmalen Steg erreichte, der hinüber auf die Insel führte, ein plumpes, nasses Gebildeaus altem Holz, von dem ein modriger Geruch aufstieg. Nur mit Mühe widerstand sie dem Drang, die Nase zu rümpfen, bis sie drüben war und durch die heilige Barriere trat, welche die Insel von der Außenwelt abschirmte und sie zu einem Stück göttlichen Landes auf Erden machte. Kein Schall gelangte durch den unsichtbaren Bannzirkel, ebenso blieb alles, was in seinem Inneren geschah, vor den Augen unerwünschter Beobachter verschlossen.
Wie es von einer hingebungsvollen und demütigen Hohepriesterin erwartet wurde, kniete sie sich vor der Statue der Göttin ins feuchte Gras und faltete die Hände zum Gebet. Noch immer hing ihr der Geruch in der Nase, der von den an den weißen Marmorsäulen aufgehängten Räuchergefäßen verströmt wurde, obgleich ihr bewusst war, dass auch dieser abgeblockt wurde, ebenso ging ihr der Anblick ihrer unterwürfigen Akolythen nicht aus dem Kopf.
Sie hasste es. Alles davon.
»Oh, Herrin, möge dies ein weiterer sinnloser, verschwendeter Tag werden«, betete sie mit einem sarkastischen Unterton. »Gib mir die Kraft, diesen Narren von einem Kronprinzen nicht schon nach dem ersten Wort umzubringen, und wenn du schon dabei bist, großzügig Dinge zu geben, so gib mir doch bitte etwas von diesen deinen Proportionen, bei deren Anblick die männlichen Besucher des Tempels immer so zu sabbern anfangen. Und richte bitte derjenigen meiner Vorgängerinnen, die für den Bau dieser Insel verantwortlich ist, aus, dass es eine idiotische Idee war, sich fürs Gebet ins Gras zu knien. Ich könnte gerade eine himmlische Wäscherin, die die Grasflecken so schnell wie möglich aus meiner Robe bekommt, wirklich gebrauchen. Hm… es war wieder einmal ein nettes Gespräch, Herrin. Danke, dass du mich jeden Tag aufs Neue so fühlen lässt, als redete ich mit einer leblosen Statue.«
Was für eine tolle Hohepriesterin sie doch war. Luzia seufzte noch einmal, tiefer als zuvor. Sie wusste wirklich nicht, was sie hier tat. War es klug, auf solche Weise mit einer Göttin zu sprechen? Vermutlich nicht, aber sie konnte nicht anders. Wenn es dabei half, eine Reaktion ihrer Herrin zu provozieren, so war es das wert. Doch wie an so vielen Tagen zuvor wurde sie auch heute wieder mit tiefem Schweigen gestraft.
Nur einmal möchte ich eine Antwort hören. Mehr brauche ich nicht, um zurückzugewinnen, was ich verloren habe.
Es hatte eine Zeit gegeben, da war Luzia stark im Glauben gewesen. Sie hatte weder an sich noch an ihrer Göttin gezweifelt, sich dem Dienst als Priesterin hingegeben und war so schließlich zur Hohepriesterin geworden. Doch mit dem Aufstieg war die Ziellosigkeit gekommen, die Lethargie und schließlich die Zweifel, als selbst ihre neue Position es ihr nicht ermöglicht hatte, direkt mit der Göttin in Kontakt zu treten. Tag für Tag war der Tempel daraufhin düsterer für sie geworden, während sie mehr und mehr das Gefühl erhalten hatte, den Bezug zu alledem hier zu verlieren.
Wie hatte sie je so fest an die Lehren des Tempels glauben können? Wie war es ihr möglich gewesen, sich von dem reinen Gefühl, dort könnte noch weit mehr sein, als sie zu erfassen vermochte, leiten zu lassen, ohne groß darüber nachzudenken? Einst hatte sie gedacht, die Welt und die Menschen zu durchschauen, jetzt war sie sich dessen jedoch nicht mehr so sicher. Dennoch kamen sie zu ihr und ersuchten sie, sie zu leiten, im Namen einer Göttin, an die Luzia nicht mehr wirklich glaubte.
Ja, sie hasste es über alles. Sie hasste das Schweigen. Die Stille in ihrem Herzen. Sie hasste diese Fassade, die sie immerzu aufsetzen musste, um vor Anderen tatsächlich als die hingebungsvolle Hohepriesterin zu erscheinen, obwohl sie insgeheim alle enttäuschte. Einzig hier, auf dieser abgeschirmten Insel, wo sie der Göttin am nächsten sein sollte und sich ihr doch am entferntesten fühlte, konnte Luzia sie selbst sein und auf eine Weise mit ihrer Herrin sprechen, welche die anderen Priesterinnen über alle Maßen entsetzt hätte. Fast konnte sie hören, wie sie Blasphemie riefen und die Fackeln entzündeten, um sie zu lynchen. Vielleicht sollte sie es wirklich darauf anlegen. Womöglich würde sich ihr die Göttin dann endlich offenbaren.
Zuvor musste sie aber mit einem Eindringling fertigwerden, der heute im Tempel erwartet wurde und die Erlaubnis hatte, die gesegnete Insel zu betreten, ihren persönlichen Zufluchtsort, den sie mit niemandem teilen wollte. Denn der Kronprinz würde heute, gut zwei Wochen nach dem Tod seines Vaters, all die Tempel der verschiedenen Gottheiten aufsuchen, um vom jeweiligen Hohepriester oder der jeweiligen Hohepriesterin dort den Segen sämtlicher Götter zu empfangen, angefangen beim großen Göttervater, bis sein Gang schließlich hier bei Luzia enden würde.
Oh, wie sie sich darauf freute! Diesen arroganten Mistkerl zu empfangen zählte zu ihren liebsten Beschäftigungen als Hohepriesterin, gleich nach dem sinnlosen Gebet vor einem zurechtgehauenen Stein.Die Kutsche ratterte schnell, aber bei Weitem nicht schnell genug, über die holprige Straße, deren teils rissige Pflastersteine wohl schon weit bessere Tage gesehen hatten.
Ungeduldig tippelte Renzel von Wengau, ältester Sohn des kürzlich dahingeschiedenen KönigsNefarios von Wengau, gegen das edle Holz, aus dem dieses prachtvolle Fuhrwerk bestand, während er gelangweilt durchs Fenster blickte und dem niederen Volk dabei zusah, wie es staunend demköniglichen Tross hinterher starrte. Das scharlachrote Polster der beiden gegenüber liegenden Sitzbänke im Inneren der Kutsche vermochte das stetige Wanken und Geholper kaum zu vermindern, sodass dem Kronprinzen schon nach kurzer Fahrt das Hinterteil schmerzte und er sich wünschte, einfach zu Fuß gehen zu können, aber natürlich wäre das keine standesgemäße Art der Fortbewegung.
Wäre er allein gewesen, so hätte er womöglich in Betracht gezogen, die falltürartige Klappe, die er genau für solche Fälle am Boden der königlichen Kutsche hatte einbauen lassen, in Anspruch zu nehmen, um zu entfliehen und seinen Leibwächtern einen gehörigen Schrecken einzujagen, sobald sie feststellten, dass sie einen leeren Wagen eskortierten. Doch bedauerlicherweise war er nicht allein, was womöglich daran liegen mochte, dass er bereits einen gewissen Ruf erlangt hatte, wenn es darum ging, sich vor lästigen Pflichten zu drücken. Dabei war Renzel keineswegs faul oder nachlässig, er wusste lediglich, wo seine Prioritäten lagen, und als Monarch war es sein gutes Recht, sich nicht um jede kleine Staatsangelegenheit kümmern zu müssen. Wozu hatte man denn zahlreiche Vasallen, die sich wie eine Horde sabbernder Barbaren um die Gunst des Königshauses stritten? Sollten sie jene Pflichten übernehmen, für welche ihm die Geduld fehlte.
Dieses Mal aber würde er sich der Verantwortung nicht entziehen können, das war ihm bewusst, und im Grunde wollte er es auch gar nicht. Ihm gegenüber saß Ser Edmund, der Hauptmann seiner Leibgarde, der angeblich als letzte Verteidigung im Falle eines heimtückischen Hinterhalts mit ihm mitfuhr. Als würde hier in der Kronstadt jemandeinen Angriff auf ihn wagen! Lächerlich! Doch der alte Ritter mit dem bereits ergrauten Haar und dem sorgfältig gestutzten Bart hatte darauf bestanden.
Man sollte meinen, mein Wort stünde über dem seinen. Wer bin ich, mich einem Ritter aus irgendeinem Haus niederen Adels fügen zu müssen? Doch solange es gilt, ein gewisses Bild nach außen hin aufrechtzuerhalten… nur bis zur Krönung, dann kann ich die Fassade fallenlassen. Oder wenigstens einen Teil davon.
»Nur noch dieser eine, oder?«, fragte er den Hauptmann, obwohl er die Antwort bereits kannte. Er war heute bereits in sechs der sieben Tempel gewesen, die über die Stadt verstreut waren, um sich dort den Segen der Götter zu holen – vorher, das besagten die Bräuche dieses Königreichs, konnte er nicht gekrönt werden. Und wenn es eines gab, das er unter allen Umständen haben wollte, dann war es diese Krone. Renzel hatte das Reich ohnehin schon vor dem Dahinscheiden seines Vaters quasi regiert. Der alte Mann hatte sich darin gefallen, dem Trunk und der Hurerei zu frönen, ohne sich groß um sein Königreichzu kümmern.
»Die Göttin der Liebe und des Scharfsinns gilt als wichtige Gottheit für alle jene, deren Herrschaft von klugen und weisen Entscheidungen durchdrungen sein soll und die sich Fruchtbarkeit für ihre Blutlinie wünschen«, erklärte Ser Edmund, der fast ebenso alt war wie der verstorbene König, unaufgefordert. Renzel wusste, dass der Ritter gut mit seinem Vater befreundet gewesen war und seine Pläne für das Reich mit Missfallen betrachtete. »Es wäre äußerst töricht, ihren Segen abzuweisen, Majestät.«
»Wenn sie so wichtig ist«, grummelte er. »Warum ist sie dann als Letzte an der Reihe?«
Renzel war schon einige Male in jenem Tempel gewesen. Ein eindrucksvolles Bauwerk aus weißem Marmor, das sich nahe des westlichen Marktplatzes erhob, wo die Kaufleute aus den verbündeten Ländern ihre Waren feilboten. Gerade, als er daran dachte, bog die Kutsche auf jenen weitläufigen Platz ein, sodass er den Tempel nun tatsächlich durchs Fenster erkennen konnte, mit seiner hohen Glaskuppel und den runden, mit kunstvollen Reliefs verzierten Säulen. Heute würde es ihm zum ersten Mal gestattet sein, die Insel in der Mitte der großen Haupthalle zu betreten, ein Privileg, das sonst der Hohepriesterin vorbehalten war.
Eine Hohepriesterin, die an Arroganz und Selbstgefälligkeit ihresgleichen suchte. Luzia, wie ihr unansehnlicher Name lautete, war ein eingebildeter Emporkömmling. Sie hatte als eine der jüngsten Hohepriesterinnen aller Zeiten Ruhm erlangt, aber das war Jahre her. Renzel war ihr bei dem einen oder anderen seiner Besuche im Marmortempel begegnet, aber die Gespräche waren stets kurz ausgefallen und sie hatte keinen Hehl daraus gemacht, was sie von ihm hielt. Sie sah in ihm offenkundig nur einen verwöhnten Jungen, dem es gehörig an Gottesfürchtigkeit fehlte und der es ebenso an der Unterwürfigkeit mangeln ließ, welche die meisten Menschen einer Hohepriesterin für gewöhnlich entgegenkommen ließen.
Teilweise konnte er da nicht einmal widersprechen. Die Götter waren für ihn einfach nur lästig, er glaubte nicht wirklich an sie, musste aber so tun, als ob, um seine Gefolgsleute und Untertanen nicht zu verärgern. Die Schlachtfelder, auf die ihn sein närrischer Vater geschickt hatte, als Renzel noch keine zwanzig Sommer erlebt hatte, hatten gute Arbeit dabei geleistet, ihm jeglichen Glauben auszutreiben, außer an den Tod. Und an Macht. Schiere, überwältigende, weltliche Macht, die er nutzen konnte, seine Feinde zu zerquetschen – ohne die Hilfe irgendwelcher Götter, sondern durch seine eigene Kraft und Gerissenheit.
Wie gern hätte er die sieben Tempel niedergebrannt und die Priester hinrichten lassen! Um aller Welt zu zeigen, dass er keine falschen Götter brauchte, um seinen Willen durchzusetzen. Aber täte er dies, wäre er ein noch größerer Narr als der vorherige König. Denn leider war Renzel nicht dumm genug, den Einfluss zu unterschätzen, den Religion aufs gemeine Volk ausübte, und so war ihm bewusst, dass er sich keine Auflehnung gegen die Konventionen des Glaubens leisten konnte.
Noch nicht.
Aber vielleicht, dachte er bei sich, würde er das Schritt für Schritt ändern können. So stieg er, in Gedanken bei seinem in ferner Zukunft liegenden Triumph über den Klerus, schließlich vor dem Tempel aus seiner königlichen Kutsche aus und trat schnellen, entschlossenen Schrittes durchs hohe Eingangstor.Luzia konnte es beinahe spüren, als der Kronprinz den Tempel betrat.
Nicht wegen irgendeiner Verbindung zu ihrer Göttin, die ihr auf magische Weise mitteilte, wenn jemand das Tor durchschritt. Nein, es war die Atmosphäre, die ihr einen unverkennbaren Hinweis lieferte. Obwohl die Geräusche von außerhalb der Insel nur sehrgedämpft hierher vordrangen, kehrte doch auf einmal eine ungewohnte Stille ein, zudem vermochte sie durch einige der Sträucher und kleinen Zierbäume hindurch zu erkennen, wie einige der jüngeren Priesterinnen ehrfurchtsvoll die Köpfe neigten. In manch einem Gesicht spiegelte sich sogar blanke Verzückung, als wäre ein weißer Ritter in strahlender Rüstung erschienen, ein wahrer Held. Dabei war es nur ein herrschsüchtiger Narr, der sich seinen Segen abholen wollte, um sich dann wieder zu verziehen und wahrscheinlich erst Monate später wiederzukommen, wenn es ein weiterer Brauch zwingend von ihm verlangte. So jedenfalls schätze Luzia diesen Jungen ein.
Nun, ihn Junge zu nennen, war vielleicht ein wenig ungerecht, obwohl er tatsächlich ein paar Jahre jünger war als sie. Sie konnte nicht umhin, ihn eingehend zu mustern, als er vor den Steg trat, der zur Insel hinüberführte – hochgewachsen, in einer purpurnen Gewandung aus fürstlichem Brokat und mit einer verwegenen Narbe im Gesicht, die ihm eine gewisse gefährliche Aura verlieh, war er sicher als eindrucksvoll zu bezeichnen. Sein schwarzes Haar bildete das genaue Gegenteil zu ihrem blonden und bedeckte dabei einen Teil seines linken Auges, das leicht genervt die Statue der Göttin musterte. Das rechte Auge dagegen war milchig und blind, wohl die einzige Eigenart seines Aussehens, die von manch einer Dame als unansehnlich bezeichnet werden würde. Obwohl es natürlich niemand wagte, ihm das ins Gesicht zu sagen.
Obgleich sie ihn nicht wirklich ausstehen konnte, respektierte sie doch, dass er sich nicht davor scheute, seine Narben offen zu zeigen. Sie war nicht mit seiner gesamten Hintergrundgeschichte vertraut, aber wiemanhörte, hatte er sich scheinbar als General in den Heeren seines Vaters einen Namen gemacht. Es war fast ein wenig enttäuschend, dass er nicht in Rüstung zu ihr kam, aber er hatte es sich nicht nehmen lassen, zumindest ein Schwert mit sich zu führen, das ihm nun aber von einer Priesterin abgenommen wurde. Auf der Insel der Göttin waren keine Waffen erlaubt.
Dann endlich trat er durch die Barriere. Mit nur wenig Interesse sah er sich daraufhin um, hob lediglichkurz eine Augenbraue, als er sie sah, wie sie vor der Statue stand und auf ihn wartete. Aus seiner Sicht musste es gewirkt haben, als sei sie wie aus dem Nichts dort erschienen, sobald er Fuß auf die Insel gesetzt hatte, aber er würdigte ihr Erscheinen keiner weiteren Aufmerksamkeit. Seiner gesamten Haltung war anzumerken, dass er sie seiner Zeit nicht als würdig erachtete. Prinz Renzel ließ sich nicht gerne in irgendeinen Tempel zitieren, so viel war offensichtlich.
Ein wenig verunsicherte das Luzia. Sie biss sich nervös auf die Lippe und erinnerte sich daran, dass sie zuvor noch nie einen Segen an einen zukünftigen König gegeben hatte. Würde es überhaupt funktionieren, wo sie der Göttin in den letzten Jahren doch mit so wenig Respekt begegnet war? Oder spielte letztlich nur die Eignung des Kronprinzen eine Rolle? War er überhaupt geeignet?
Nun, bemerkte sie unter einem Aufwallen vonbitteremSarkasmus. Es ist ja nicht so, als würde mich die Göttin diesbezüglich ins Vertrauen ziehen. Woher soll ich also wissen, ob er geeignet ist? Ich sollte es einfach hinter mich bringen.
»Willkommen im Heiligtum ihrer…«
»Sparen wir uns das doch einfach«, wurde sie umgehend von Renzel unterbrochen. »Dieser ganze Firlefanz widert mich an. Sprich deine Segensworte, dann gehe ich wieder, aber erspare mir irgendwelche ausschweifenden Floskeln, Luzia.«
»Ich…« Sie wich einen Schritt zurück. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Er war anders als die letzten Male, als sie ihm begegnet war. Wesentlich energischer, fordernder. Aber zugleich wirkte er auf eine beunruhigende Weise ungeduldig und angespannt. Habe ich etwas getan, ihn zu verärgern? Oh, du Dummkopf, natürlich hast du etwas getan! Mehrmals. Du hast ihn doch niemals sonderlich höflich behandelt. »Nun gut, wie du wünschst, Renzel.«
Sie betonte seinen Namen deutlich. Wenn er sie nicht ansprach, wie es einer Hohepriesterin gebührte, dann würde auch sie auf Titel und Unterwürfigkeit verzichten. Zwischen den obersten Dienern der Götter und der Familie des Königs sollte eine Gleichstellung herrschten. Sie gebot nicht über ihn, aber er ebenso wenig über sie.
»Im Namen meiner Herrin, die den Menschen Liebe bringt und…«
Sie stockte. Auf einmal wusste Luzia nicht mehr weiter. Sie war den genauen Wortlaut der Segnung mehrmals durchgegangen, um die Zeremonie fehlerfreiüber die Bühne zu bringen, sie erinnerte sich deutlich an jede einzelne Silbe, und doch kam nun keine einzige davon mehr über ihre Lippen. Frustriert biss sie die Zähne zusammen, als ihr die Sinnlosigkeit des Ganzen aufging. Sie traute sich nicht zu, jemanden im Namen einer Göttin zu segnen, an der sie so deutlich zweifelte. Sie war nicht die Richtige für diese Aufgabe. Sie wollte diese Farcenicht länger mitspielen.
»Was ist nun?« Renzel wirkte noch ungeduldiger als zuvor, zu recht. »Soll ich mich hinknien oder so? Die anderen Hohepriester haben es alle genossen, mich knien zu sehen. Willst du das ebenfalls? Damit du grinsend auf mich herabblicken kannst, den baldigen Herrscher dieses Landes?«
»Pah!«, machte sie nur. »Es dreht sich nicht immer alles nur um dich. Aber das passt zu dir. Schon als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, hast du nur daran gedacht, was für dich selbst wichtig ist. Vor allem Macht. Wenn du König wirst, was geschieht dann mit all den Ressourcen, die du zur Verfügung hast, seien es wirtschaftliche oder militärische? Wird das Volk vom neuen Monarchen profitieren? Oder profitiert nur er selbst?«
»Soll das heißen, du willst mir den Segen verweigern?« Er breitete die Arme zu beiden Seiten hin aus. »Was willst du hören? Einen Schwur, dem niederenPöbel zu dienen? Ein König geht mit gutemBeispiel voran, er regiert mit Verstand und eiserner Faust, so schreiben die großen Staatstheoretiker. Ha! Zumindest beim letzten Punkt stimme ich ihnenzu. Aber letztlich spielt es keine Rolle, was die Bevölkerung denkt, solange man sie gewogen genug hält, einen Aufstand zu vermeiden. Du willst also wissen, wie ich meine Ressourcen verwenden werde? Besser als mein törichter Vater, so viel steht fest. Ich werde die Grenzen des Reiches ausweiten, plündern und brandschatzen, und das alles wird meinen Reichtum nur noch vergrößern!«
»Ich sehe, die Schlachten, in denen du diese Narben erhalten hast, haben dich nichts gelehrt. Aber ich sagte nichts davon, dir den Segen zu verweigern. Ich glaube lediglich, dass es keinen Sinn macht, ihn von mir zu erhalten.« Luzia lachte verbittert auf. »Ich weiß ja nicht einmal selbst, was ich will! Die Göttin spricht nicht zu mir, vielleicht existiert sie nicht einmal. Ich habe schon lange keine Ahnung mehr, wie es weitergehen soll. Man muss dich fast um deine Entschlossenheit beneiden, dein unerschütterliches Selbstvertrauen. Aber vermutlich täte ich gut daran, stattdessen jemanden zu beneiden, der tatsächlich beneidenswert ist, kein verlorenes Prinzlein, das nie wirklich aus dem Krieg zurückgekehrt ist und nun glaubt, es könne das ausgleichen, indem es andere Länder mit Krieg überzieht.«
»Das geht dich nichts an! Was weißt du schon über mich? Ich habe dieses Königreich zusammengehalten, schon lange bevor mein Vater starb! Von mir aus hätte dieser alte Mann viel früher abkratzen können.«
»Hat da wohl jemand nachgeholfen?«, fragte Luzia mit leicht süffisantem Unterton.
Sofort straffte Renzel sich. »Selbst wenn es so wäre, würde ich es wohl kaum offen zugeben. Erst recht nicht vor einer verkommenen Priesterin, die nicht einmal an ihre eigene Göttin glaubt, wie es scheint.«
Eine Zeit lang starrten sie sich schweigend an, bevor sich der Kronprinz schließlich seufzend ins Gras sinken ließ, ungeachtet dessen, dass sein kostbarer Brokatmantel dadurch vielleicht Flecken erhalten könnte. Nun, bei dem königlichen Purpur würde es weit weniger auffallen als auf ihrer weißen Robe. Luzia setzte sich ebenfalls, allerdings auf den Sockel der Statue, wo sie sich an die grazilen Beine des Gottesbildnisses lehnte. Zweifellos ein unverzeihlicher Frevel in den Augen der meisten Priester, aber im Moment war es ihr ziemlich egal.
»Hier sind wir nun, zwei Seelen, die offenkundig ihren Weg verloren haben«, brummte er schließlich. Überraschendphilosophisch für ihn, stellte Luzia schmunzelnd fest.
»Da mag etwas dran sein«, gab sie zu. »Ich habe mich des Spotts über meine Göttin schuldig gemacht, aber weißt du, ich bereue es nicht einmal wirklich. Es scheint einfach unwichtig. Mein Leben ist ohnehin seit Jahren dasselbe, und das wird es weiterhin sein, ganz egal, wie ich mich der Göttin gegenüber verhalte.«
»Götter, Höflinge, Ritter«, schnaubte Prinz Renzel. »Es ist alles einerlei. Ich habe keine volle Nacht mehr durchgeschlafen, seit jenes Brandgeschoss mir mein rechtes Auge nahm. Der Tod ist der einzige Gott, den ich anerkenne, und er ist allgegenwärtig. Aber natürlich interessiert das all diese Idioten, von denen ich tagtäglich umgeben bin, nicht im geringsten. Manchmal fühlt es sich an, als sei ich ein Gefangener in meinem eigenen Leben.«
Wieder schwiegen sie, hingen beide ihren eigenen Gedanken nach, und doch war da etwas in der Luft zwischen ihnen, eine Art stummes Einverständnis, als würden sie nun, da sie es in laut ausgesprochene Worte geformt hatten, endlich einsehen, in welch Sackgasse sie beide geraten waren.Und damit hatten sie erstaunlicherweise etwas gemeinsam. Luzia konnte sich ein erleichtertes Lachen nicht verkneifen.
»Was ist so lustig?«, fragte Renzel.
»Ich habe bisher nie mit jemandemdarüber gesprochen«, eröffnete sie ihm. »Nur mit leerer Luft, hier auf dieser Insel, wo ich allein sein konnte. Es ist… erfrischend, mich nicht mehr verstellen zu müssen. Ich hasse die Göttin! Haha! Ich habe es endlich in Beisein eines Anderen ausgesprochen! Es ist, als würde mir dadurch eine unwahrscheinlich große Last vom Herzen genommen.«
Nun lächelte er ebenfalls, allerdings auf eine grimmige Weise. »Ich würde sie am liebsten alle tot sehen. Diese Fürsten in ihrer protzigen Aufmachung, Ser Edmund, all diese Leute, die immer wieder etwas von mir wollen und mich einfach nicht in Ruhe lassen können. Ich will die Tempel niederreißen, am besten gleich die ganze Stadt brennen sehen. Ein schöner Herrscher bin ich, nicht wahr? Aber ja, ich verstehe, was du meinst. Es tut gut, es endlich auszusprechen.«
»Nun, das ist definitiv interessanter, als ich es mir ausgemalt habe.« Luzia hätte nie geglaubt, sich jemals wieder so lebendig zu fühlen wie nun. Nach Jahren der stetigen Eintönigkeit entbehrte es nicht einer gewissen Ironie, dass gerade dieser ihr so verhasste Kronprinz es geschafft hatte, sie so empfinden zu lassen. Als hätte ihr Dasein doch noch nicht allen Sinn verloren. Es gab mindestens eine Person, mit der sie darüber reden konnte. »Ich nehme an, wir können beide auf die Segnung verzichten, oder?«
»Wahrere Worte wurden lange nicht gesprochen.« Es lag ein seltsamer Glanz in Renzels Augen, den sie so bei ihm noch nie bemerkt hatte. »Hm. Es scheint, als wäre ich nicht der einzige, dem alte Regeln und Konventionen gleich sind. Vielleicht sollte ich doch gleich morgen meine Streitmacht hierher zurück beordern, um mit allem zu brechen, was meine Vorfahren je für gut und richtig hielten.«
Luzia nickte eifrig. »Das wäre wohl mit Sicherheit ein unvergesslicher Amtsantritt, den ich nur zu gerne sehen würde. Ich wäre die Erste, die auf deinen Befehl hin Hammer und Meißel nimmt, um die schönen Gesichtszüge dieser verfluchten Statue zu verunstalten.«
»Nun denn.« Schwungvoll erhob er sich und strich seine Kleidung glatt. »Ich fürchte, uns geht die Zeit aus. Meine Gefolgschaft wartet auf mich. Das war ein überraschend angenehmes Gespräch, zumindest gegen Ende hin.«
»Gleichfalls.« Es war schon seltsam, wie sehr sich die Meinung, die man über einen bestimmten Menschen hatte, binnen weniger Minuten auf drastische Weise ändern konnte. Renzel schien sie zu verstehen, und ebenso verstand sie ihn. Sie vermochte nicht zu sagen, was sie dazu bewegt hatte, sich ihm anzuvertrauen, aber etwas sagte ihr, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Eine Entscheidung, die endlich wieder Bewegung in ihr Leben bringen mochte, wenn sie sie richtig nutzte. »Es würde mich freuen, wenn unser nächstes Treffen nicht wieder so lange auf sich warten ließe. Ich denke, wir haben da ein paar sehr aufregende Ansätze für die Zukunft des Königreichs, die wir nicht unausgearbeitet lassen können.«
»Der Meinung bin ich ebenfalls«, nickte er, bevor er zum Abschied tatsächlich leicht den Kopf vor ihr neigte. »Natürlich hat dieses Gespräch offiziell nicht stattgefunden, stattdessen war es eine vollkommen gewöhnliche Segenszeremonie.«
»Natürlich«, antwortete Luzia und sah ihm dann hinterher, wie er erneut über die Brücke schritt, hinaus in eine andere Welt.Sobald Renzel wieder in der Kutsche war, atmete er erleichtert auf.
Was genau war dort gerade geschehen? Er wusste es nicht. Oder eher, sein Verstand vermochte es noch nicht gänzlich zu verarbeiten. Diese arrogante Hohepriesterin, die ihn stets auf so abschätzige Weise angesehen hatte, war scheinbar vollkommen durchgedreht und hatte sich geweigert, ihrerPflicht nachzukommen… aber aus irgendeinem Grund hatte ihn das nicht gestört, imGegenteil, er hatte diesen neuen, unbekannten Charakterzug an ihr sogar recht erfrischend gefunden. Und bevor er sich selbst daran zu hindern vermochte, hatte er ihr davon erzählt, was er sich wirklich fürsein Reich wünschte.
Feuer und Tod.
Sie hatte gesagt, dass er nie wirklich aus dem Krieg zurückgekommen war, und vielleicht hatte sie den Nagel damit auf den Kopf getroffen. Vielleicht lag es genau daran, dass er seine Macht lediglich dazu nutzen wollte, sein eigenes Dasein zu verbessern, während er Andere in den Dreck stieß. Sie war die Erste gewesen, die das erkannt hatte, noch bevor er sich selbst dessen wirklich bewusst geworden war. Doch das hatte ihn wider Erwarten keineswegs verärgert, sondern ihn nachdenklich gestimmt und erkennen lassen, dass er sich zu lange davon hatte einschränken lassen, was andere von ihm erwarteten.
»Ser Edmund«, sprach Renzel noch halb in Gedanken den Namen des Ritters aus, der ihm erneut gegenüber saß. »Ihr seid alt und habt meiner Familie lange treu gedient. Geht nach Hause und erfreut euch am Rest eures Lebens, wie es euch beliebt.«
»Majestät?«, fragte der alte Mann verwirrt.
»Habt ihr mich nicht verstanden, Ser?« Renzel pochte mehrmals gegen das Dach der Kutsche, um dem Kutscher zu signalisieren, dass er anhalten sollte. Dann öffnete er die Tür von innen heraus. »Ihr seid entlassen. Ehrenhaft, unehrenhaft, sucht euch eins aus, mir ist es gleich.«
»I-Ich verstehe nicht«, stammelte der Ritter völlig entgeistert. »W-Warum?«
Renzel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Sagen wir, jemand hat mir eine neue Perspektive auf mein Leben eröffnet. Der stille Teich, gefüllt mit altem, abgestandenen Wasser, muss einem Strom neuer Frische weichen, meint ihr nicht auch? Und jetzt, raus aus meiner Kutsche.«
»D-Das ist unerhört!«, empörte sich Ser Edmund, kam dem Befehl jedoch nach. »Ich war der treueste Freund eures Vaters, habe mein Leben dem Dienste eurer Fa…«
»Falls du es nicht bemerkt haben solltest, alter Mann«, fuhr ihm der Kronprinz und baldige König erbarmungslos über den Mund. »Mein Vater ist tot.«
Damit schlug er dem Ritter die Tür vor der Nase zu und wies den Kutscher an, ihn in den Palast zurückzubringen. Lächelnd lehnte sich Renzel zurück. »Ich könnte mich an dieses Gefühl gewöhnen. Und es war gerade erst der Anfang.«
Die Hohepriesterin (umgekehrt)
Hier habe ich unter anderem das Stichwort "keine Verbindung zum inneren Ich" eingebaut, indem die Hohepriesterin Luzia den Bezug zum Glauben und ihrer Göttin verloren hat, was in gewisser Weise ihr Selbst ausgemacht hat. Daraus resultiert eine Unsicherheit über ihre eigene Eignung als Hohepriesterin, die zum Errichten eines Lügengespinstes um Luzia herum führt, weil sie nach außen hin für ihre "Unterpriester" und die gewöhnlichen Gläubigen noch immer vorgibt, die aufrechte Hohepriesterin zu sein, obwohl sie in ihrem Inneren immer weiter davon abkehrt und letztlich auch nicht mehr davor zurückschreckt, ihre Verbitterung in sarkastischen Gebeten zu äußern. Zudem urteilt sie leichtfertig über andere, wie sich beispielsweise an ihren Mitpriesterinnen oder auch dem Kronprinzen zeigt.Der Herrscher (umgekehrt)
"Ein König geht mit gutemBeispiel voran, er regiert mit Verstand und eiserner Faust"
So sagte Prinz Renzel in der Geschichte, und fuhr fort, ein schlechtes Beispiel zu sein. Der umgekehrte Herrscher fügt sich nicht gerne den starren, festen Regeln und ist allzu leichtfertig dabei, seine Macht zu missbrauchen. Genau diese Eigenschaften verkörpert Renzel. Die Bräuche verlangen von ihm, vor seiner Krönung die sieben Tempel zu besuchen, begleitet von einem großen Gefolge, sodass er gezwungen ist, sich mit der verhassten Luzia zu treffen - dabei würde er am liebsten aus alledem ausbrechen und einfach nur mit seinen Heeren andere Länder vernichten, ohne sich um sein eigesn Volk zu scheren. Macht und Herrschaft sind für ihn nur ein Mittel zum Zweck, Regeln und Tradition nur eine Lästigkeit. Mit Sicherheit oder einer vernünftigen Regierungsweise, wie sie vom aufrechten Herrscher verkörpert werden, darf man als einer seiner Untertanen wohl kaum rechnen.Der Gehängte (aufrecht)
So, und wo steckt jetzt der Gehängte in der ganzen Geschichte? Ist das etwa Ser Edmund, der einzige namentlich erwähnte Charakter außer Luzia und Renzel? Weit gefehlt.
Der Gehängte liegt in der aufgehangenen Situation, im wahrsten Sinne des Wortes.
Er steht für ein Feststecken, für Phasen des Lebens, in denen es einfach nicht weitergehen will, so wie es die beiden Hauptcharaktere erleben. Luzia fügt sich seit Jahren in ein langweiliges Tempelleben ohne jemals eine Antwort ihrer Göttin zu erhalten, während Renzel durch seinen Machtmissbrauch zu kaschieren versucht, dass er nie wirklich über die Schrecken der Schlacht, die er überlebt hat, hinweggekommen ist. Die beiden befinden sich auf einem starren Weg, auf dem es scheinbar weder ein Vor noch ein Zurück gibt, und das fällt ihnen erst so richtig auf, als sie miteinander sprechen und feststellen, wie sehr sie sich da in Dinge verrannt haben, die ihnen eigentlich gar nicht gefallen.
Aber damit endet die Rolle des Gehängten noch nicht, den ein weiteres Stichwort, für das er steht, und nach dem ich schließlich auch die gesamte Geschichte benannt habe, ist Perspektivwechsel.
Aus der Beschreibung der Karte: "So wie der Gehängte auf dem Kopf steht, müssen auch wir die Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten."
Und genau das ist es, was am Ende geschieht. Erkenntnis, gefolgt von einem Wechsel im Blickwinkel. Luzia erkennt, dass sie eine Lüge gelebt hat, und gibt endlich offen zu, ihre Göttin zu hassen und ihre Statue zerstören zu wollen, zudem gibt sie auch zu, den Kronprinzen falsch eingeschätzt zu haben. Renzel dagegen beschließt, endlich mit den Regeln zu brechen, die ihn so lange gehalten haben, weil er nur dann seine Vergangenheit hinter sich lassen kann, und setzt diese neue Einstellung sogleich um, indem er ein Symbol für diese Regeln aus seinem Leben entfernt: Ser Edmund.
Er fasst das sogar selbst ganz gut innerhalb der Erzählung in einem Satz zusammen: "Sagen wir, jemand hat mir eine neue Perspektive auf mein Leben eröffnet. Der stille Teich, gefüllt mit altem, abgestandenen Wasser, muss einem Strom neuer Frische weichen"
So wird aus der festgefahrenen Situation, die den Gehängten verkörpert, ein neuer Blickwinkel, der ebenfalls den Gehängten verkörpert.Ha, gerade noch in der Zeit!
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Wie angekündigt war ich heute in Fate/stay night: Heaven's Feel 1 – Presage Flower. Ich werde versuchen, mein Review so frei von Spoilern wie möglich zu halten, garantieren kann ich allerdings nichts. Lesen also auf eigene Gefahr. ^^
Ich denke, zur Animationsqualität muss ich nicht viel sagen, ist eben Ufotable. Stilistisch und von der Flüssigkeit her einfach perfekt.
Kommen wir also zum Inhalt.
Zunächst einmal stellt man schnell fest, dass der Film ohne Vorkenntnisse nicht geschaut werden kann, jedenfalls nicht, wenn man alles verstehen will. Soll nicht heißen, dass man die Visual Novel gelesen haben muss, aber man sollte zumindest die Grundprämisse von Fate/stay night beziehungsweise Fate im Allgemeinen kennen, da die meisten Erklärungen rigoros übersprungen werden – und das ist auch gut so.
Der Kampf zwischen Lancer und Archer, Shirous Verletzung, Sabers Beschwörung – das meiste davon wird kurz und bündig abgehandelt, fast nur im Hintergrund, während ein paar kurze neue Szenen den "Vordergrund" einnehmen (ich weiß grad nicht, wie ich es besser beschreiben soll). Auch das Gespräch mit Kotomine in der Kirche fällt deutlich kürzer aus.
Ich habe mich lange gefragt, wie genau sie das umsetzen, weil gerade der Beginn aller drei Routen relativ gleich verläuft und es daher auf Dauer etwas eintönig werden kann, zumal sie ja bei UBW sich die Zeit genommen haben, in gleich zwei Doppellänge-Episoden aus zwei verschiedenen Perspektiven die Einleitung abzuhandeln. Da wäre es für Fate-Fans ein bisschen langweilig geworden, das Ganze ein zweites und in vielen Fällen wahrscheinlich auch schon drittes oder noch häufigeres Mal über sich ergehen zu lassen.
Hier stellt HF gleich zu Beginn klar, dass es kein Film für Einsteiger ist. HF ist die dritte und letzte Route, wer es schaut, sollte bereits wissen, worum es grundsätzlich geht. Was ich durchaus für eine gute Entscheidung seitens der Macher dieses Animes halte, da so kostbare Zeit für andere Dinge verwendet werden kann, die sowohl spannender als auch wichtiger sind als eine ellenlange Erklärung eines Grundszenarios, das ohnehin bereits so gut wie jeder Zuschauer kennt.Nun, so viel dazu. Bevor HF allerdings zu den Geschehnissen des Prologs kommt, greift es sogar noch ein wenig weiter zurück, in Shirous und Sakuras Vergangenheit, nämlich zu ihrer ersten Begegnung, woraufhin kurz die Entwicklung ihres Verhältnisses zueinander bis zum Beginn von Fate/stay night wiedergegeben wird, was ich ebenfalls überaus gelungen fand. So weit ich mich erinnere, erfuhr man in der VN nur durch Emiyas Gedanken davon, weshalb es ein kluger Schachzug war, das als zusätzliche Einleitung nehmen, zumal man dadurch auch den langjährigen Fate-Fans noch einen etwas anderen Einstieg geboten hat.
Wenn es dann endlich so weit ist, die Servants beschworen und die Master in Position sind, geht es auch ohne Umschweife mit den atemberaubenden Kämpfen los, in denen man noch mehr als in Zero und UBW die schiere Wucht der Schläge, die blanke Macht der antiken Helden geradezu zu spüren vermag – und das lag mit Sicherheit nicht nur daran, dass ich es im Kino gesehen habe. Bei der Gelegenheit möchte ich auch die hervorragenden Sounds sowie den Soundtrack erwähnen, bei welchem sowohl Stücke mit Anspielung auf Zero dabei waren (wenn zum Beispiel über Kiritsugu gesprochen wurde), als auch Fragmente, die ich aus der VN wiedererkannt habe, gemischt mit einer guten Prise an neuer Musik, die vielleicht irgendwann als charakteristisch für HF angesehen werden wird.
Schon bald wird dann auch den Zuschauern, die das Quellenmaterial nicht kennen, klar, dass dieser Gralskrieg gänzlich anders sein wird als alle Anderen, spätestens dann, wenn der mysteriöse Schatten erscheint. Es war recht lustig zu sehen, wie die übrigen Kinobesucher auf manches reagiert haben, wovon ich schon gewusst habe, obwohl die gravierendsten Wendungen erst in den nächsten Teilen kommen werden. :D
Der erste Teil endet dann schließlich ziemlich genau an der Stelle, an der ich den Schnitt auch erwartet hatte, weil da von der Geschichte her ohnehin ein neuer Teilabschnitt beginnt und zudem die Spannung sehr hoch ist, da es für jemanden, der die Story nicht schon kennt, einen ziemlichen Cliffhanger darstellt.
Und nachdem uns entgegen meiner Erwartungen der erste Film bereits einen flüchtigen Blick auf Saber Alter gewährt hat, bin ich erst recht für den zweiten Teil gehypt.
Alles in allem habe ich nur wenig am ersten Teil von Heaven's Feel auszusetzen. Presage Flower wirkt wie eine Einleitung, ein Vorgeplänkel vor dem wahren Krieg, und genau das sollte es auch sein. Es führt die "neuen" Charaktere ein und scheut dabei nicht davor zurück, bereits recht früh mit einigen altbekannten Charakteren rigoros aufräumen – deren Glanzzeit war in den vorherigen Routen, jetzt dürfen Andere ins Rampenlicht treten. Damit bereitet dieser Film auf hervorragende Weise die Bühne für die nachfolgenden Teile und macht definitiv Lust auf mehr, genau wie es ein erster Teil tun sollte.
Kurzum, ein gelungener Auftakt. :)