Gegen Fairy wär ich aber nicht Kampf, nur Zwerg
Beiträge von Vano
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Was namedropt ihr mich hier die ganze Zeit smh
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User: Vano
Clan: Baojian
KW: 46
Aktion: RE: "BisaBoard Tokyo-Drift!" - Turnier: Mario Kart 8 Deluxe
Pokémon: Pachirisu
Sondermedaille: nein
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Ich bin hier, um anzumerken, dass ich das coolste Pachi von allen habe (danke Zujuki )
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Hatte übrigens 12-13 gegen Sirius verloren, gg
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Hab enorm solide 12-15 gegen peddantisch vergeigt, gg und stark gespielt!
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3:1 gegen Mercury gewonnen, ggs!
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Gudn Abend, ich hatte die Ehre, mit airwaves ein RPG schreiben zu dürfen. Wir hatten beide afaik noch nie eins geschrieben und haben nix erwartet, haben aber aus reinem Zufall perfekt miteinander synergiert, weshalb sich das ganze Ding nach kurzer Zeit sehr verselbständigt hat. Daraufhin hatte jeder von uns beiden sehr viel Spaß an den Texten des jeweils anderen und das sage ich als jemand, der seit knapp 10 Jahren weder gerne liest, noch schreibt. In diesem Sinne besten Dank an airwaves, es war mir ein inneres Blumenpflücken 🤝
Viel Spaß an diejenigen, die das Ganze hier eventuell sogar freiwillig durchlesen.
KUS RPG, Quest 1: Das verirrte Sichlor
Ort: Hoenn - Baumhausen City
Mission: Ein lauter Hilfeschrei erreicht euch, als ihr gerade Baumhausen City erreicht, ein Sichlor ist in die Wohnung einer jungen Frau geflogen und sie hat doch panische Angst vor Käfern. Eilt ihr zur Hilfe und bekämpft das Sichlor, welches doch eigentlich nur zur Lampe hinwollte.
In den Hauptrollen:
Vano als Benjamin Beetle, Käfersammler
airwaves als Finn Greenwood, Pokémon-Ranger
Benjamin stand kurz vor seinem Ziel, das Ninjask mit den goldenen Flügeln zu erwischen. Dann würden sie endlich sehen, wen sie im Johtoer Nationalpark ausgelacht haben
Der nächste Schlag mit dem Kescher ging jedoch auch daneben.
"Verflixt!"
So ging das noch einige Minuten - Benjamin pirschte sich an, versuchte, das Ninjask einzufangen, und kurz bevor er es hätte sein Eigen nennen können, flog es ihm wieder davon.
Nach dem etwa zwanzigsten Mal glaubte er, eine gute Position erwischt zu haben. Ein Schritt, zwei Schritte...
Plötzlich entglitt ihm der Boden unter den Füßen und er machte Bekanntschaft mit dem kleinen Hang, den er vor lauter Käfer gar nicht wahrgenommen hatte. Unversehrt, dennoch unsanft landete er kopfüber am Rande einer Lichtung nahe Baumhausen - Benjamins derzeitiger Jagdgrund für seine Käfersammlung.
Als er wieder in der Lage war, nach vorne zu schauen, sah er nur, wie einige Pokémon vor ihm weg in den Wald flohen, und im Augenwinkel konnte er eine Gestalt nahe der Bäume sitzen sehen. Der Farbe der Kleidung nach zu urteilen, vermochte das sehr wahrscheinlich ein Ranger zu sein. Vielleicht konnte der ihm mit dem Ninjask schnell helfen! Fix stand Benjamin auf, klopfte sich den Schmutz von der Kleidung und eilte zu dem Mann in Orange.
"Hallo! Entschuldigung, dass ich störe, aber ich bin Käfersammler und habe gerade ein super seltenes Ninjask entdeckt! Ich möchte es unbedingt fangen! Könnten wir bitte vielleicht...?"
"... etwas leiser sein!?"
Finn Greenwood ist Pokémon Ranger mit Leib und Seele und hatte bereits den ganzen Tag damit verbracht, im Wald vor Baumhausen City den Pokémon bei unterschiedlichsten Problemchen zu helfen. Gerade hatte er sich mit ein paar Waldbewohnern zu einem wohlverdienten Päuschen zusammengesetzt, als plötzlich ein Junge mit ordentlich Schwung den Hang runterfiel und wie von einem Bibor gestochen angerannt kam. Dies erschreckte die versammelten Pokémon so sehr, dass sie sofort die Flucht ergriffen und tiefer in den Wald flohen. Dabei kam auch das Baumhaus, das sie gerade erst nach stundenlanger Arbeit endlich fertiggestellt hatten, zu Schaden, weil ein Safcon mit zu vielen Härtnern intus versehentlich gegen den Baum prallte.
"Siehst du eigentlich, was du hier anrichtest?", sagte Finn scharf, auf den Schutthaufen deutend. "Hast du zu viel Stachelspore geschnuppert oder wie kann es sein, dass ein einzelner kleiner Junge so einen Wirbel veranstalten kann?"
Pummeluff, Finns Partner-Pokémon, war ebenfalls ganz außer sich und lief aufgeplustert im Kreis herum, laut "PUM-PUMMEL" rufend.
"Ich werde dir ganz sicher nicht dabei helfen, ein Pokémon in einen Ball zu sperren - schon gar nicht, wenn es selten ist. Es ist ein Pokémon des Waldes und sollte hierbleiben", entgegnete Finn und wandte sich ab, um sich wieder dem Aufbau des Baumhauses zu widmen.
Benjamin kam nicht umhin, den Ranger ein paar Sekunden dämlich anzuschauen. Er konnte es nicht fassen. Da hatte er diesen unglaublich weiten Weg von Johto auf sich genommen, um sich Rang und Namen zu machen, um Käfer einzufangen, von denen seine Mitstreiter zuhause nur träumen konnten. Und kaum hatte er eines der seltensten Pokémon gefunden, die er je zu sehen bekam, wollte ihm dieser Typ mit Helfersyndrom durch die Blume verbieten, seinen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Der hatte doch keine Ahnung!
Sollte er ihm widersprechen? Er könnte sich andererseits auch einfach umdrehen und gehen – eigentlich musste er ohnehin selbst lernen, seine Herausforderungen zu meistern. Aber wo er sein Gegenüber mitsamt leicht demoliertem Baumhaus so beobachtete, beschlich ihn dann doch ein wenig, dass er manchmal vielleicht etwas übers Ziel hinausschoss.
Das Ninjask war mittlerweile ohnehin über alle Berge. So sehr er das auch nicht zugeben wollte. Dann könnte er auch genau so gut...
„IIIIIYYAAAAAAH! HIIIIILFE! KREEEEEIIISCH!“
Ein ohrenbetäubender Schrei hallte durch die paar Bäume, die zwischen ihnen und dem Stadtrand Baumhausens noch lagen.
Der Käfersammler und der Ranger schauten sich an.
„EIN SIIICHLOOOR! SO HIILF MIR DOCH EINER!!“
Beim Namen dieses Pokémon wurde Benjamin sofort wieder wach. Für genau so etwas war er doch hierhergekommen. Das war DAS Pokémon in Johto! Niemals durfte er es im Nationalpark selber fangen. Diesmal war er stärker. Diesmal konnte er es schaffen!
Sofort drehte er sich um und setzte sich in Bewegung. Bis zum Häuschen, aus dem die Schreie kamen, war es nicht sonderlich weit. Aus dem Augenwinkel sah er jedoch, wie der Ranger sich auch auf den Weg zu machen schien.
Im Grunde genommen hatte Finn einen ruhigen und verständnisvollen Charakter und es benötigte viel, um ihn aus der Fassung zu bringen. Aber dieser aufbrausende Käfersammler hatte es doch tatsächlich geschafft, diese Grenze schon nach wenigen Sekunden zu überschreiten. Finn war normalerweise nicht nachtragend, aber bei diesem Jungen hoffte er inständig darauf, dass es die letzte Begegnung gewesen sein mag.
Das Baumhaus wieder aufzubauen, kam ihm als Ablenkung gerade recht. Ein kleines Raupy kroch sogar vorsichtig aus dem Wald hervor, um Finn mit seinem klebrigen Fadenschuss dabei zu unterstützen. Als sie gerade dabei waren, die ersten Bretter zusammenzukleben, wurden sie von einem lauten Schrei auch schon wieder unterbrochen.
„IIIIIYYAAAAAAH! HIIIIILFE! KREEEEEIIISCH!“
Das Raupy erschreckte sich so sehr, dass es seinen Fadenschuss nicht aufs Holz, sondern wild durch die Luft sprühte, wodurch es sich versehentlich selbst damit bedeckte und sich zu einem Safcon verpuppte. Finn war von dieser ungewöhnlichen Entwicklung einen kurzen Moment perplex, als...
„EIN SIIICHLOOOR! SO HIILF MIR DOCH EINER!!“
...ihm wieder in den Sinn kam, was der Grund für Raupys Schreckmoment gewesen war. Als er darüber hinaus noch bemerkte, wie schnell der junge Käfersammler zum Ort des Geschehens rannte, lief es ihm eiskalt den Buckel runter. Er befestigte seinen Partner Pummeluff mit einer Schnur an seinem Oberarm, um es wie einen Luftballon nachziehen zu können und nahm die Verfolgung auf. Ohne weiter darüber nachzudenken, kletterte er in Baumhausen City direkt die erste Bambusleiter in einem Tempo nach oben, wie es ihm kein Griffel hätte nachmachen können. Kurz bevor er das Ende der Leiter erreichte, wurde er jedoch von einem... Hintern ausgebremst. Finn war so schnell geklettert, dass er Benjamin einholte und mit dem Gesicht voran einen ungünstigen Körperkontakt aufnahm. "Wenn du Leitern so schnell klettern könntest, wie du Hänge runterfällst, wäre uns allen geholfen!", schnaubte Finn. Mit einem kräftigen Schubs schob er den Käfersammler die letzten Sprossen nach oben, damit der Weg frei wurde. Dies ging selbst Benjamin zu schnell, der nun unsanft auf dem Plateau landete und erstmals völlig sprachlos war.
Sie waren nun am Ort des Geschehens angekommen. Eine Frau mittleren Alters lag in einer Ecke ihrer Küche auf dem Boden, zitternd und wimmernd vor Angst. Ein Sichlor von ungewöhnlicher Größe stand vor ihr, die Sicheln wetzend und - war es etwa am Sabbern? Schnell versuchte Finn, die Lage zu analysieren. Was brachte ein scheues Pokémon wie Sichlor dazu, in die Stadt vorzudringen und Einwohner zu bedrohen? Sichlor bemerkte noch gar nicht, dass die beiden hinter ihm aufgetaucht waren und war sichtlich mit seinen Gedanken woanders. Finn hielt einen Moment inne und war kurz davor, den entscheidenden Hinweis zu erkennen:
"Was riecht hier s- ...",
als sich Benjamin aufrappelte, das Sichlor bemerkte und wie aus dem Nichts lautstark "IIIIIYYAAAAAAH! Das ist ja RIIIIESIG!" schrie. Das riss nicht nur Finn aus seinen Gedanken, sondern auch Sichlor zuckte einen kurzen Moment zusammen, drehte sich zu den beiden um und blickte sie wütend an.
Man konnte sich definitiv schöneres vorstellen, als innerhalb eines kurzen Zeitabstandes gleich zwei Mal mit dem Gesicht voran auf hartem Untergrund aufzukommen. Doch offensichtlich war das das Schicksal, das an diesem Tag für Benjamin bestimmt war. Anscheinend hatte der Ranger ziemlich zügig zu ihm aufgeholt, und als ihm das alles dann nicht schnell genug ging, beförderte ebenjener ihn auf sehr unfreundliche Art und Weise auf die Holzbretter.
Den ersten schmerzhaften Aufprall mochte er noch gut weggesteckt haben, aber der zweite war dann schon ein Ding. Benjamin brauchte einen kurzen Moment, sich zu sammeln, bevor er sich dann langsam aufsetzte und erst einmal versuchte, herauszufinden, ob in seinem Gesicht noch alles vollzählig war.
Ja, sah gut aus.
Dann konnte er seine Aufmerksamkeit wieder dem widmen, wegen dem er ursprünglich hierher gerannt war: Dem Sichlor, das offenbar mitten in der Wohnung dieser armen Frau gelandet war. Eigentlich unüblich, wo diese Pokémon doch recht selten zu finden waren und es einem nicht unbedingt passierte, dass es einem zulief.
Benjamin schaute kurz auf die Umgebung, doch dann schoss sein Blick sofort wieder zurück, als ihm bewusst wurde...
"Was riecht hier s-", wollte der Ranger neben ihm gerade ansetzen, als dem Käfersammler ein lauter Schrei entfuhr:
"IIIIIYYAAAAAAH! Das ist ja RIIIIESIG!"
So einen Brecher hatte er, seines Wissens nach, noch nie gesehen. Was DAS wohl für einen Eindruck machen würde, wenn er damit in seine Heimat zurückkehren würde! Das anderspigmentierte Ninjask war da schon längst vergessen. Dieses Pokémon war nicht nur eindrucksvoll, sondern potenziell auch extrem stark.
Doch bisher hatte er eher Glück im Unglück - sollte ihm auch dieses Pokémon durch die Lappen gehen, wäre das ein herber Rückschlag. Irgendetwas musste er ja mal zustande bringen. Auch wenn es nach dieser sicher noch weitere Gelegenheiten geben mag - er wollte nicht ewig warten.
Als er aus seinen Gedanken zurückkehrte, stellte er fest, dass das Sichlor ihn sehr grimmig ansah. Mit seiner Lautstärke hatte Benjamin nun anscheinend die Aufmerksamkeit des Pokémons auf sich gezogen. Benjamin schaute kurz zum Ranger herüber, der ihn wiederum mit einer Mischung aus "Selber Schuld" und "Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?" anzusehen schien. Er war sich nicht sicher, ob er sich darauf freute, was jetzt passieren konnte, aber jetzt musste es schnell gehen.
Auf es mit Gebrüll!
"HIYA!"
Benjamin schwang voller Tatendrang seinen Kescher und traf den Kopf des Sichlors perfekt. Es verfing sich mit den Spitzen an seinem Kopf im Netz und schien nicht sonderlich erfreut zu sein. Nun in der Wohnung stehend, bemerkte Benjamin auch, was das Sichlor wohl einerseits angelockt haben und andererseits dort bleiben wollen musste: In der Wohnung brannte die volle Star-Beleuchtung - und nebenher hatte die arme Frau, die immer noch schluchzend am Boden lag, sich offenbar ein halbes Fünf-Gänge-Menü gekocht. (Waren es dann eigentlich 2,5-Gänge?)
Benjamin wandte sich dem Sichlor zu, das langsam anfing, zu verstehen, was mit ihm geschehen war. Aber derzeit hatte Benjamin es noch im Netz gefangen. Jawoll! Der erste Schritt war ihm...
...Moment.
Und jetzt?
Das Sichlor war beileibe nicht klein genug, um vollkommen im Netz zu verschwinden. Nun stand es also da, mittlerweile nicht weniger aufgeregt, und starrte Benjamin durch das Netz hindurch in den Tod. Der Stiel seines Keschers war nun auch nicht unbedingt lang genug, um vor den großen Sichelarmen geschützt zu sein.
Benjamin fing ordentlich an zu schwitzen.
Sichlor holte aus.
"IHIHIIIIHII!"
Unter nicht sonderlich glorreichem Gekreische wich Benjamin den riesigen Sicheln aus und versuchte, in Richtung Ausgang zu flüchten. Schlussendlich resultierte es allerdings eher in einer Art Rundlauf durch die Wohnung. Was er sich bei der Aktion mit dem Kescher jetzt gedacht hatte, wusste er jetzt auch nicht mehr so genau. Das Einzige, womit er sich sicher war, war, dass er die Sache komplett falsch angegangen war. So konnte das ja auch nichts werden.
An dieser Stelle musste Benjamin wirklich einsehen, dass er heute nicht besonders hilfreich war. Im Ausgang stand immer noch der Ranger, der aussah, als hätte er bei der Beobachtung dieser gesamten Farce mehrere Hirnzellen verloren.
Irgendwie wollte er das jetzt noch wiedergutmachen. Mitten im Lauf kramte Benjamin in seiner Tasche - wenn er wenigstens etwas dabei hatte, dann sein gesamtes Arsenal an Items für Käferpokemon.
Heraus zog er eine ganze Menge an Lock- und Besänftigungsmitteln (die brauchte er, wie man sich eventuell denken konnte, durch seine Art nunmal sehr regelmäßig). Er selber hatte sich jetzt leider die Möglichkeiten verbaut, diese einzusetzen, und warf sie dem Ranger in die Hände.
"Sorry, wie auch immer du heißt! Das ist all mein Zeug, um Käferpokémon zu beruhigen! Weiß nicht, ob du es gebrauchen kannst, aber du musst dich jetzt bitte drum kümmern! Ich lenke es ab!"
Mehr Puste konnte und wollte er an dieser Stelle nicht verbrauchen. Das Sichlor war durch sein Netz zwar etwas in Sicht und Bewegungsfreiheit eingeschränkt und zum Glück deutlich langsamer, als es sonst hätte sein können, aber hatte eindeutig Benjamin im Fokus und schien ihn für die Unterbrechung seines Festmahls zurechtweisen zu wollen.
In der Hoffnung, dass der Ranger entweder mit seinen Items oder wenigstens mit Benjamins Taktik als menschlichem Delegator etwas gegen das Sichlor tun konnte, machte er sich bereit für den wichtigsten Hindernislauf seines Lebens.
Finn ließ die beiden erstmal machen und überprüfte zunächst die Umgebung. "Das kann doch nicht sein...", murmelte er und blickte noch einmal genauer in jede Ecke des Raumes. Doch sein Verdacht, schon wieder in der semi-lustigen Show "Verstehen Sie Spaß?" gelandet zu sein, bestätigte sich nicht. Unglaubwürdig betrachtete er das jämmerliche Schauspiel, das sich ihm bot, und fragte sich, ob der Käfersammler das wirklich ernst meinte. Selbst die Tränen der Küchenboden-Frau waren schon getrocknet. Sie hatte sich mittlerweile auf die Arbeitsfläche gesetzt, um einen besseren Blick aufs Geschehen zu haben und snackte dabei gestiftelte Karotten mit einem Frischkäse-Dip, die wohl als Vorspeise gedacht waren. Finn versuchte Blickkontakt mit ihr aufzunehmen, um herauszufinden, ob bei ihr alles in Ordnung sei. Doch die Frau war wie gefesselt und genoss offenbar die Show, sodass sie auf ihn gar nicht reagierte.
Plötzlich nahm das Katz-und-Maus-Spiel eine erschreckende Wendung. Was bei Benjamin eher nach einem Taumeltanz aussah, war bei Sichlor definitiv ein Schwerttanz. Finn musste nun schnell einschreiten, doch er zeigte sich siegessicher. Er war schließlich nicht irgendjemand, sondern ein Top-Ranger erster Klasse. Ein hungriges Sichlor sollte da nun wirklich kein Problem darstellen und gerade bot sich auch die ideale Gelegenheit für sein Einschreiten. Benjamin und Sichlor zogen gerade Kornkreise um den Couchtisch, als Finn seinen FangKom zückte und mit einem charakteristischen "Fangversuch, los!" einen kleinen Kreisel auf das Sichlor schoss. Er begann immer schneller seinen Arm zu kreisen, damit sich der Kreisel schön um Sichlor herumbewegen konnte. Glücklicherweise hatte ihm Professor Birk kürzlich noch Physiotherapie für die Schulter verordnet. Dadurch konnte er nun endlich wieder die schönen kreisrunden Kreise zeichnen, für die er in der ganzen Ranger-Szene bekannt war - und das ganz ohne Hilfslinien!
Kurz bevor der Fangversuch erfolgreich abgeschlossen werden konnte, bekam das Sichlor jedoch unerwartet Hilfe von außerhalb. Benjamin hatte offensichtlich nicht kapiert, dass Finn gerade einen Fangversuch unternahm und warf plötzlich sämtliche Sprühdosen auf ihn zu, die er dabei hatte. Dabei traf eine der Dosen versehentlich den Kreisel, der Sichlor umkreiste, wodurch es ausbrechen konnte. "Sag mal... wo bist DU denn dagegen gelaufen!?", schrie er Benjamin an, doch ehe er sich versah, drehte sich die gesamte Situation. Das Sichlor befreite sich aus dem Netz und erkannte die wahre Bedrohung im Raum: Finn. Es begab sich in eine Sprint-Position und war jeden Moment bereit, loszustürmen. Ab nun geschah alles in Zeitlupe. Alle Beteiligten starrten mit großen Augen und weit geöffnetem Mund das Sichlor an, wie es jeden Moment auf Finn losgehen würde.
Etwas hatten jedoch alle vergessen - und das war Pummeluff, das immer noch mit der Schnur an Finns Oberarm befestigt war und über seine Schulter baumelte. Es war beim Fangversuch dezent durchgeschüttelt worden. Sauer, dass es von seinem treuen Partner so behandelt wurde, befreite es sich mit einem lauten "PUM-PUMMEL" vom Seil, holte
seinen Stiftsein Mikrofon hervor und begann, zu singen.Dies war die stärkste Waffe im Pokéversum und wie zu erwarten war, schliefen alle Personen sowie das Sichlor ohne Umwege sofort ein. Es kehrte Ruhe ein. Als Pummeluff sein Lied beendet hatte, bemerkte es, dass schon wieder alle eingeschlafen waren. Aufgeplustert voller Wut und Enttäuschung nahm es
sein Mikrofonseinen Stift und kritzelte wunderschöne Autogramme auf die Gesichter der Schlafenden, schnappte sich die gestiftelten Karotten und setzte sich zum Abreagieren auf die Couch.Als Benjamin wieder aufwachte, fand er die Wohnung in einem etwas absurden Zustand vor - die Frau, die zuvor noch um Hilfe geschrien hatte, lag ausgebreitet auf dem Wohnungsboden, mit dem Gesicht in einer Schale geschnittener Karotten. Eine davon schien dabei ihren Weg in ihre Nase gefunden zu haben. Das Sichlor verteilte sich wenig platzsparend über dem Wohnzimmertisch, und der Ranger errichtete eine etwas neuartige Wegsperre im Türrahmen der Wohnung. Jeder von ihnen hatte komische, schwarze Markierungen im Gesicht.
Er schaute nach rechts. Dort befand sich ein Pummeluff mit etwa dem Dreifachen eines klassischen Pummeluff-Volumens und schmollte vor sich hin. Der Käfersammler war nicht sicher, ob es ihm bekannt vorkam, aber den Rest der Geschehnisse konnte er sich grob erschließen.
Kurz sah er zum Sichlor, das etwas ungelenk in der Wohnung vor sich hin schlief. Es wäre jetzt ein leichtes, es einzufangen und zuhause damit anzugeben. Aber das konnte er nicht über sich bringen. Wenn er wirklich stark werden wollte, musste er sich seine Errungenschaften auch selbst erarbeiten. Hier hatte er nichts geleistet.
Er entschied, in der Wohnung nach Hilfsmitteln zu suchen, um das Sichlor möglichst artengerecht so zu fixieren, dass es nach dem Aufwachen nicht gleich wieder randalieren konnte, schob den Ranger in eine etwas wohnungsnähere Position und wartete, bis dieser wieder aufwachte. Da sich nach einer Minute nicht bereits Besserung einstellte, entschied Benjamin, sich die Wohnung anzuschauen, stolperte dabei allerdings unglücklich über einen heruntergefallenen Kochtopf und legte sich der Nase nach hin. Das war anscheinend genug Lärm, um den Ranger zu Bewusstsein zu holen. Nachdem Benjamin es ohnehin kaum noch schlimmer machen konnte, bewegte er sich zu ihm und nahm er all seinen Mut zusammen, um zu erklären:
"Hey, ääh... ich weiß, dass ich heute wirklich nur Mist gebaut habe und möchte mich kurz dafür entschuldigen. Das Sichlor schläft noch, ich habe es aber hoffentlich ausreichend sicher befestigt, sodass du oder ein anderer Zuständiger das Pokémon später wieder in die Freiheit lassen kann. Ich ziehe hiernach wohl erstmal besser weiter, damit ich irgendwann auch mal etwas alleine hinbekomme.
Vielleicht sollten wir der armen Dame aber noch kurz beim Aufräumen ihrer Wohnung helfen..."
Der Ranger schaute ihn noch etwas benommen an, während Benjamin ihm die Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen.
Finn träumte gerade den schönsten Traum, den er je hatte. Darin bestritt er zusammen mit einem Baojian das Finale eines Rennens, das Teil eines großen Turniers war. Als Führende bogen sie gerade mit ihrem Para-Flitzer im "Double Dash"-Style um die letzte Kurve und konnten das Ziel schon seh-
KRAWUMM!
Durch einen lauten Knall wurde Finn unsanft aus dem Schlaf gerissen. Er kam langsam zu sich und als er die Augen gänzlich öffnete, wollte er sie am liebsten schon wieder schließen. Das erste, was er zu Gesicht bekam, war Benjamin, der mit deutlich zu wenig Corona-Sicherheitsabstand viel zu schnell auf ihn einredete. Finn war noch zu benommen, um alle Informationen aufzunehmen, die ihm der kleine Junge zu geben versuchte. Zumal er ihn am liebsten in den nächsten Regenschirmständer stopfen wollte, weil er nicht nur einen üblen, nach Stachelspore riechenden Mundgeruch hatte, sondern er ihn vor allem aus seinem wunderschönen Traum gerissen hatte.
Bevor er dem Jungen noch mehr Aufmerksamkeit schenkte, blickte Finn erstmal durch den Raum, um die Lage zu erkunden. Er sah, dass die Frau wieder am Küchenboden angekommen war, jedoch immer noch tief und fest schlief. Sichlor, ebenfalls schlafend, war überraschend gut am Esstisch gesichert. Pummeluff war bereits am Dampf ablassen zu einer guten Folge von Digimon Adventure. Ein Glück war das Opening wohl schon vorbei, sonst hätten sie gleich noch einmal eine Runde schlafen gehen können.
"Hast du dich etwa um das Sichlor gekümmert?", fragte er den jungen Käfersammler und blickte ihn dabei ungläubig an. Benjamin, völlig eingeschüchtert, nickte vorsichtig. "Soweit ich das von hier aus beurteilen kann, sieht das nach einer ausgezeichneten Arbeit aus, mein Kleiner. Du scheinst ja doch auch etwas gut zu können", entgegnete Finn. Er nahm Benjamins Hand als Aufstehhilfe dankend an.
Etwas Zeit verging und langsam kamen nun auch die Frau und Sichlor wieder zu sich. Finn und Benjamin hatten in der Zwischenzeit schon das ganze Haus wieder aufgeräumt, sich mit Pummeluff versöhnt, zwei Digimon-Folgen geschaut und sich sogar etwas miteinander angefreundet. Die Frau gab sich kurz darauf als Laura zu erkennen und erklärte den beiden den Sachverhalt nun genauer. Wie Benjamin schon richtig vermutete, war die Beleuchtung Schuld daran, dass das Sichlor überhaupt den Weg ins Haus fand. Es hatte wohl keine böse Absicht, aber offenbar so großen Hunger, dass es etwas zu euphorisch auf sie und den Kochtopf zugeflogen kam.
Laura entschuldigte sich bei Sichlor, ihm mit ihrem Schrei so einen Schrecken eingejagt zu haben und begann sofort damit, das Essen wieder aufzuwärmen. So saßen nun Laura, Sichlor, Pummeluff und unsere Helden gemeinsam an einem Tisch und genossen das köstliche Essen zusammen. Sogar die Nasen-Karotte wurde gewaschen und landete bei jemandem auf dem Teller. Alle verstanden sich blendend und sogar Laura konnte ihre Angst vor Käfern etwas ablegen. Sichlor gefiel es so gut bei ihr, dass es gernell bei Laura bleiben wollte, dem sie voller Freude zustimmte.
Für unsere Helden war der Auftrag nun erledigt. Sie verabschiedeten sich und machten sich wieder auf den Weg zurück Richtung Wald. Benjamin plagte immer noch ein schlechtes Gewissen wegen des Baumhauses und so begannen sie, es zusammen ein weiteres (und hoffentlich letztes) Mal aufzubauen.
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und 2:0 gegen airwaves ggs und sorry <3
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3-1 gegen peddantisch gewonnen, ggs!
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2:0 gegen Brother ELIM_inator gewonnen, ggs
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Guten Abend - uns kam zu Ohren, dass manche... Mitglieder dieser Gesellschaft wieder einmal die Praktiken unseres Unternehmens hinterfragen. Leider haben unsere Abteilungen gerade wirklich sehr viel mit... anderen Dingen zu tun. Daher haben wir entschieden, im Zuge unserer aktuellen Massenausbildungen auch dieses Problem an unsere Pokémon zu verlagern.
Unser neues Zuchtprojekt ist Simsala
. Es soll durch die Welt reisen, die Leute ausfindig machen, die den Ruf unseres Unternehmens schädigen und diese sanft, aber bestimmt vom Gegenteil überzeugen.
Dafür haben wir es mit folgenden Gimmicks ausgestattet:
- Mit dem Zauberspruch Böser Blick schüchtert es jeden Gegner in einer Argumentation erst einmal kategorisch ein. Nichts ist wirksamer als das stille Judgment eines Pokémon, das den 50-fachen IQ von dir besitzt.
- Ist der
Feind des Unternehmensder uns intellektuell gleichgestellte Diskussionspartner erst einmal ausreichend ängstlich, kommt der Zauberspruch Gefängnis für den Verstand zum Einsatz. Dies erleichtert es uns, das Gegenüber von unserer Wahrheit zu überzeugen, da er sich nun in einer von uns geschaffenen Realität aufhält. - Anschließend können wir mit dem Zauberspruch Gedankenleere dafür sorgen, dass niemand sonst seine Gedanken verändern kann (aber er jetzt auch einfach keine mehr hat).
- Sobald Simsala mit der krankmachenden Strahlung vorbeikommt, hat dann jeder verloren, der nicht vorher zum Glück schon einen Aluhut aufhatte. Die hirnwellenverändernde 5G-Strahlung (die natürlich von Simsala ausgeht, von wem denn sonst) polt sämtliche Gedanken auf die korrekte Seite der Geschichte.
- Für den Fall, dass die restlichen Maßnahmen nicht ausreichend zufriedenstellend sind oder Simsala aus irgendeinem Grund an einem Aspekt scheitern sollte, erhält es als Notfall-Aktion noch einen Zweihandknüppel (auch bekannt als der Meinungsverstärker 2000).
Damit sollte Simsala
ausreichend ausgestattet sein, um den Namen unseres Unternehmens wieder ins Reine zu rücken. Wir freuen uns auf positive Rückmeldungen!