Ich möchte nochmal das Anfangsthema aufgreifen, warum es mMn hauptsächlich von Männern kommt, dass sie Schuld sei und co.
Dazu stell ich mal 2 Szenarien vor:
Auf ein Volksfest gibt es ein Stand, bei dem man gegen Geld 3 Bälle bekommt und eine Person beim Treffen der Zielscheibe ins Wasser fällt. Das geht den ganzen Tag und man erkennt auch, dass die Person im laufe des Tages keinen Spaß mehr daran hat. Am nächsten Tag erzählt er dann, dass der Stand eine dumme Idee war und im von gestern noch alles schmerzt und er deswegen den Stand geschlossen hat. Diese Aussage hat auch eine Lokalpresse veröffentlicht. Im Netz kommt von den meisten Leuten erwartungsgemäß ein "Selbst Schuld [...]".
Das 2. Szenario ist das Themeneingangs, nur, statt der Frau ist es ein Mann. Nach der Stellungnahme in der Doku, sofern dieser sich überhaupt getraut hätte, über männliche Schmerzen zu sprechen, käme erwartungsgemäß von den Frauen ein "Selbst Schuld [...]". Von den Männern käme dazu noch ein "Das ist vllt. ein Waschlappen! Ich könnte locker x Frauen durchmachen"
Während es beim 1. Szenario keine Gruppe/Lager gibt, die sich mit der Person identifiziert (außer vllt. Clowns und Standleute) gibt es beim 2. ein Schwarz-Weiß Lager, die sich damit identifizieren. Während die Frauen nur mit dem Kopf schütteln, machen sich die Männer darüber lustig.
Beim Eingangsthema schütteln die Männer den Kopf, während die Frauen Solidarität zeigen. Diese Solidarität führt dann zu einer höher stufigen Diskussion, welche wir nun überall bei dem Thema sehen.
Meiner Ansicht nach, warum es mehrheitlich von Männer dieses "Selbst Schuld" kommt, ist mehr ein Lagerproblem, als ein sexistisches Problem. Das sexistische Problem fand schon viel früher statt. Nämlich an der Stelle, als sie oder ihr Manager ihren Körper als Geldeinnahme missbrauchte - und damit hat oder wurde sie in dem Fall ganz klar zum Objekt deklariert. Denn es ging dabei nie um das Wesen der Person, sondern um dessen Körper. Die 100-Männer-Aktion war dann die Eskalation vom ganzen. Es fängt mit kleinen Sachen an wird dann immer mehr/hemmungsloser.
Wenn jemand meint, dass das in Wirklichkeit mehr ein Hilferuf, als ein Statement war, der sollte Anzeige erstatten. Dann kann die Staatsanwaltschaft ermitteln, ob das nun wirklich noch freiwillig war/ist, oder ob hier schon Prostitution bzw. (emotionale) Erpressung vorliegt und sie in Wirklichkeit gar nicht mehr mit dem OF zu tun haben möchte. Soll ja schon vorkommen sein (Video)
Ich weiß ja nicht, was manche hier unter "Objekt" versteht und ich wüsste auch nicht, warum man gehemmt sein sollte, etwas beim Namen zu nennen.
Jeder Dienstleister ist zunächst einmal ein Objekt (mich eingeschlossen). Das kann ein Mensch oder eine Maschine sein - vollkommen irrelevant. Immerhin ruf ich einen Handwerker, damit dieser bei mir seinen Dienst verrichtet und nicht, weil ich mich mit ihm Unterhalten will und mich seine Lebensgeschichte interessiert.
Bei Online-Dating ist das genauso. Da zählt zuerst das Objekt (Bilder) und bei Interesse am Objekt schaut man sich das vermeintliche Subjekt an. Das gilt für Männer wie für Frauen, auch wenn letztere es gerne bestreiten.