Beiträge von Alito

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    :heart:Herzlich Willkommen :heart:


    Vorwort
    Hallo in meinem zweiten Auftragstopic hier im BB.
    Mein erstes Topic lief über ein Jahr, ich hoffe, dieses läuft länger und ich hoffe
    auch, dass ich diesesmal mehr Zeit zum spriten habe^^
    Meine Galerie


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    Mein Können
    Sehr gerne mache ich folgende Spriterarten:
    Hybrid
    Farbtausch
    Patterntausch
    Typenänderung
    Umfärbung/Newcolour
    Anime


    Gerne mache ich diese Spriterarten :
    Abpixelung (solange nicht riesig)
    Re-und Decolor
    Pattern


    Nicht so gerne mache ich diese Spritearten:
    Trainer
    Eier
    Self/ Repose
    Abpixelung(groß bis riesengroß)


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    Regeln
    Kein Spam
    Keine Doppelposts
    Immer die Stimmungen beachten


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    Meine Stimmung(sschwankungen)
    So viele Aufträge wie ihr wollt : :heart:
    5-6 Aufträge pro User : :kiss:
    2-4 Aufträge pro User : :saint:
    1 Auftrag Pro User : :scared:
    Nur Spritearten, die ich sehr gerne/gerne mache : :thumbsup:
    Nur Spritearten, die ich sehr gerne mache : :thumbup:
    Auftragsstopp : :pinch:
    Krank : :sick:
    Urlaub : :cool:

    Aktuelle Stimmung : :heart:


    MFG
    Kiro [Blockierte Grafik: http://www.greenchu.de/sprites/icons/715.png]

    N´Abend, Gin^^



    MFG
    KiroUHaFnir

    Kapitel 4: Elemente


    "Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass mich das groß beschäftigt. Als großer Bruder fühlt es sich nicht richtig an...", sprach Joshua und trank mit einem emotionslosen Blick einen Schluck Tariiza. "Geht mir auch so", antwortete ich, "ich habe das Gefühl, als großer Bruder darf man sich so was nicht ansehen lassen. Die jüngeren Geschwister brauchen einen in solchen Momenten...und wie sähe das aus, wenn gerade diese sich deswegen aus dem Konzept bringen lassen?" Está nickte, trank seinen Energydrink aus, zeigte Danny mit einer Geste, dass er noch einen haben möchte und antwortete dann :"Besonders der Gedanke, dass wir nun voll für unsere Geschwister verantwortlich sind...läuft mir eiskalt den Rücken runter." Danny, der mit 13 Jahren ebenfalls seine Eltern verlor, reichte Está den Drink und antwortete :"Ach...so schlimm ist das nicht. Gut, mir fallen selbst noch Situationen ein, in denen ich für die Dummheiten meines Bruder geradestehen musste, aber das hab ich hingenommen und mich mit meiner Verantwortung abgefunden!" - "Ja, aber es ist dann so, als müsste man sich praktisch sein ganzes Leben mit seinen jüngeren Geschwister befassen. Ich hoffe, dass Kahiko irgendwann auf sich selbst aufpassen kann...aber besonders im Krieg, von dem man ja nicht gerade erwarten kann, dass er in fünf Jahren vorbei ist, kann das zu einem Problem werden. Kazyero nervt!", antwortete ich und schlug meinen Kopf auf den Tresen. "Ihr seid alle so richtige Schweine!", sate Joshua und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Getränk, "Ihr habt eure Geschwister alleine an der Backe. Ich hab wenigstens noch meine große Schwester Sophia, die sich auch mit Freuden um Butters kümmert!" Langsam hob ich meinen Kopf wieder, sah Joshua unglaubwürdig an und antwortete :"Silla! Das glaubst ja auch nur du! Ich meine, was willst du von einer 17-Jährigen erwarten, dass sie sich ewig mit dir um deinen Bruder kümmern kann?!" - "Aplaja...Lecio, Butters ist aber auch einer, der viel einstecken kann...", antwortete Joshua etwas nervös, woraufhin ich entgegnete :"Qiez, Silla! Weißt du noch, als er auf dem Spielplatz Sand in die Augen bekam? Und stell dir vor, der Junge hat nur ganze 20 Minuten lang geheult!" Daraufhin fingen Está, Montana und Danny an, laut zu lachen. "Ya wessa, Jay! Und über deinen...Zäl, wollen wir ja gar nicht erst reden!", sprach Joshua etwas gereizt. Montana, der schon länger nichts mehr gesagt hatte, sondern sich mehr auf seinen Kir konzentrierte, sprach :"Ach komm, Yoshi! Butters ist acht und Kahiko ist 14...das kann man nicht vergleichen!" Mit einem teuflischen Blick antwortete Yoshi :"Wer sagt denn, dass ich von der Gegenwart rede?" - "Ay, crivet!", sprach ich etwas geschockt, "Halt bloß die Fresse, was das angeht!" Und um zu verhindern, dass mir Yoshi für die nächsten 20 Minuten wieder Selbstmordgedanken hervorruft, trank ich den Rest Candiar aus meiner Fleische auf Ex aus. Anschließend spürte ich eine leichte Benommenheit. Trotzdem orderte ich noch eine Flasche. "Käran Szej Led!", sagte Joshua, "Kein Grund, dich deswegen jetzt ins Koma zu trinken!" - "Bitte...", knurrte ich, "sagt mal. Montana und Está...habt ihr auch Waffen?" Daraufhin griff Montana in seine Tasche, holte eine Pistole und ein Kampfmesser heraus und zeigte sie mir :"Klar. Einfach vom Militär bekommen. Einmal ne Gat-28, nette Pistole aus Techoras und ein Army-Kampfmesser. "Caviza! Und du Está?", antwortete ich, woraufhin Está zwei Dolche, mit Drachensymbolen zückte und einige Shurikens. "Nèz caviza! Wo hast du denn die Shurikens her?", fragte ich neugierig. "Von meinem Onkel. Der war mal ein Jahr in Japan und hat die mitgebracht. Ich finde die Dinger ziemlich nice!" - "Ach, Está mit seinem Englisch-Tick!", sprach Montana lachend und spielte damit auf das "nice" an. Ich sprach daraufhin :"Aplaja, zum Glück hat jeder etwas, womit er sich verteidigen kann. Väyn cer led!" - "Ey, Jay. Zeig mal dein Schwert am Rücken!", sagte Montana. Ich nahm das Schattenschwert von meinem Rücken und zog es aus deiner Hülle. Está, Montana, Danny schauten es fasziniert an. Para faro...ich konnte es mir nicht verkneifen, die faszinierende Geschichte zu Drako zu erzählen.
    „Swäl.“begrüßte ich die Empfangsdame.
    „Swäl, wie kann ich euch helfen?“erwiderte sie freundlich.
    Roumald fragte: „Können sie uns sagen, wo wir Schwert- und Bogenmeister finden können?“
    „Ich werde einmal im Computer nachsehen…Es gibt einen Großmeister in Aphaio, der Schwert, Bogen und noch vieles mehr beherrscht, ist das was für euch?“
    „Qiez, können sie uns bitte sagen, wo wir ihn finden?“meinte Fabés aufgeregt.
    „Ihr findet ihn in den Aphaiokatakomben.“
    Wir sahen die Dame verwirrt an.
    „IN den Katakomben?“fragten wir vier im Chor.
    „Qiez, er wohnt tatsächlich dort unten, und das schon seit zwanzig Jahren. Er ist fünfzig Jahre alt und heißt Sorao Piaré. Aber man munkelt, dass er nicht mehr so helle ist, aber dies sind nur Gerüchte. Ihr findet die Katakomben wenn ihr vom Rathausplatz nach rechts zum Schwerterplatz geht.“
    „Vielen Dank für die Informationen, kialz!“sagte ich und wir verließen das Rathaus.
    Wir gingen zum besagten Schwertplatz und sahen einen menschenleeren Platz, in der Mitte stand eine Wache vor einer Absperrung, ich konnte nicht erkennen, was hinter ihr war. Wir gingen auf den Soldaten zu und Carlos fragte ihn: „Entschuldigung, wissen sie, wo wir die Katakomben finden?“
    Die Wache sah uns musternd an ging einen Schritt zur Seite und zeigte auf eine Treppe, die in den Erdboden ging.
    „Dort rein, hier ist eine Taschenlampe.“
    Der Soldat gab uns eine Taschenlampe und wir betraten die Katakomben mit flauem Gefühl im Magen. Als wir unten angekommen waren, war es stockdunkel, ich sah nicht einmal meine Hand, geschweige denn irgendetwas in dieser Schwärze. Ich schaltete die Lampe an, vor uns war ein modriger Holzweg, an den Wänden hingen Skelette, Totenköpfe waren auf Speere aufgespießt worden, überall waren Spinnennetze. Wir alle hatten große Angst, verdammt große Angst. Sei wie Jay, hab keine Angst!, dachte ich mir immer wieder, aber trotzdem zitterte ich am ganzen Körper. Als wir nach einer Weile endlich den Gang verließen und in einen großen, runden Raum kamen, entfachten sich plötzlich alle Fackeln an den Wänden und die einzigen zwei Ausgänge wurden durch Fallgitter versperrt, wir saßen in der Falle.
    Rücken an Rücken standen wir in der Mitte des Raumes, als wir eine krächzende Stimme hörten: „Wer seid ihr und was macht ihr an so einem unheimlichen Ort?“
    „W-Wir suchen Sorao Piaré.“sagte ich ängstlich.
    „Warum sucht ihr ihn?“fragte die immer Stimme, die immer näher zu kommen schien.
    „W-Wir wollen ihn darum bitten, dass er uns unterrichtet.“sprach Roumald, er hatte gleich viel schiss wie ich.
    „Hahahaha! Euch schmächtige Gestalten soll ich trainieren, ihr habt sie doch nicht mehr alle.“
    Wir drehten uns alle zu dem Eingang, aus dem wir gerade gegangen waren und sahen einen Mann mit langen, braunen Haaren, einem Stoppelbart und alten, zerrissenen Klamotten. Er hatte grüne Augen und ein rotes Kopfband um den Kopf.
    „Bist du Sorao Piaré?“fragte ich etwas verwirrt, da ich ihn mir anders vorgestellt habe.
    „Qiez, der einzig wahre. Ich soll euch trainieren? Dann beweist, dass ihr das Zeug habt, meine Schüler zu werden. Wie heißt ihr?“
    „Faro ce Roumald Houssand.“
    „Faro ce Carlos de la Merta.“
    „Faro ce Fabés Shiqo.“
    „Faro ce Kahiko Veljeta.“
    Wir sahen ihn ernst an, dann gab er uns die Erste von drei Prüfungen.
    "Also ich muss sagen, dass das ziemlich geil ist!", sprach Montana, der genauso wie ich, sein Blick nicht mehr von meinem Schwert abwenden konnte. "Serwerla! (Sicher doch!)", antwortete ich. Daraufhin sagte Está :"Angesichts der Tatsache, dass einer deiner Vorfahren Imperator war und du dieses abnormal geile Schwert hast, MUSST du einfach Imperator werden! Väyn hechor dravez! (Das musst du!)" - "Ja, mag schon sein!", entgegnete ich selbstsicher grinsend, steckte das Schwert wieder in seine Hülle und legte es wieder an meinem Rücken an. "Echt, Leute. Stellt euch mal vor, der beste Freund des Imperators zu sein. Da gäbe es Sonderrechte, ne Jay?, meldete sich Yoshi zu Wort. "Bruder, keine Ahnung", entgegnete ich nachdenklich, "ich weiß noch nicht einmal, wie der Job eines Imperators aussieht. Auf was man achten muss und so weiter. Techoras regieren ja schön und gut, aber ich weiß nicht, was man sich in der Position leisten kann...und besonders, ohne sich unbeliebt zu machen!" - "Stimmt auch wieder...", antwortete Montana und trank einen Schluck, "naja...kriegst du sicher schon irgendwie hin! Aber weißt du auch, wie du mit dem Schwert umgehst, geschweige denn Elemente damit beherrschst?" - "Weder noch", antwortete ich, überrascht, dass Montana und sicher auch Está und Joshua von den Elementen wussten, "aber mein Opa sagte, es gäbe in irgendeiner Stadt, dessen Name ist gerade vergessen habe, einen Lehrmeister, der mir das ganze zeigen kann." Está sah mich unsicher an und fragte :"Und gehst du da hin?" Daraufhin antwortete ich ebenfalls unsicher :"Ich weiß nicht...einerseits wisst ihr, wie ich hasse, mir von anderen was sagen oder erklären zu lassen..." Sofort ertönte von allen dreien im Chor "Ay qiez!" (Oh ja!) begleitet von einem bestätigenden Nicken. "Andererseits finde ich dieses Schwert echt geil und will auf jeden Fall wissen, wie man damit umgeht!", vollendete ich meinen Satz, ohne natürlich zu vergessen, mir meine Unentschlossenheit auch in der Stimme anhören zu lassen. "Tja, Jay. Du musst dich entscheiden...also ich würde so ein Schwert nicht einfach ignorieren, es könnte ziemlich mächtig sein!", antwortete Joshua, der mir schon ziemlich oft bei Entscheidung geholfen hat. Naja, normalerweise betrinke ich mich, wenn ich nicht weiter weiß...aber hier schien es wohl nicht von Nöten zu sein. "Alles klar!", stand ich auf und war mir meiner Entscheidung bewusst, "Dann werde ich eben lernen, wie man mit dem Schwert umgeht!" - "So will ich das hören! So und nicht anders!", entgegnete Montana mit einer Kommandantenstimme. Ich nickte und ließ mich sofort wieder auf den Stuhl fallen, weil mir von dem Alkohol etwas schwindelig war. Nach einer Minute Stille fiel mir plötzlich ein, dass sich Kahiko noch gar nicht bei mir gemeldet hatte. Ich fragte mich, wo mein Bruder sich rumtrieb. Gut, er war mit seinen Freunden unterwegs, aber ich hätte irgendwie erwartet, er würde mal anrufen...hat er sonst auch immer gemacht...naja, damals lebten unsere Eltern auch noch und wenn ich nicht rund um die Uhr auf ihn aufgepasst hätte, hätten meine Eltern mir dir Hölle heiß gemacht. Ich hab Kahiko zwar damals auch schon ab und zu alleine gelassen, aber meinen Eltern nie was gesagt...und rausgefunden hatten sie es auch noch nie. Aplaja, ihm wird schon nichts passieren, er hat ja seinen komischen Bogen da...


    „Also“, fing Sorao an, „eure erste Prüfung besteht darin, dass ihr mir dieses Buch dort holt.“
    Er zeigte auf ein Buch auf einem Sockel am Ende einer mit Fackellicht beschienene Gang. Auf den ersten Blick sah es aus wie eine normale Gasse, aber irgendwas machte mich misstrauisch.
    „Ihr müsst im Team arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Ich bin gespannt, wie ihr das schafft.“
    „Das ist doch nur ein normaler Gang, was soll daran schwer sein?“meinte Roumald irritiert.
    Roumald wollte gerade den Gang betreten, als plötzlich der Boden unter seinen Füßen nachgab und er schnell wieder zurückging. Nun war ein Loch in diesem sonst scheinbar normalen Gang.
    „Es gibt nur einen Weg über diesen Gang, der Rest führt in die Tiefe. Ihr müsst als Team arbeiten und eure Elemente einsetzten um da heil rüberzukommen.“
    „Unsere Elemente? Wie sollen wir das anstellen?“fragte Fabés verwirrt.
    „Das ist euch überlassen.“sagte Sorao grinsend.
    Na toll, dachte ich als ich meinen Bogen zückte und mir einmal den Gang ganz genau ansah. Wir müssen unsere Elemente verwenden? Nur, wie?
    „Schieß die Fackeln aus.“meinte Fabés zu mir.
    „Die Fackeln ausschießen? Wie soll das denn gehen? Die Pfeile fangen ja dann Feuer.“sagte ich skeptisch.
    „Du hast doch Lichtpfeile, die werden das schon machen.“
    Ich zuckte mit den Schultern und zielte auf die Fackelreihe. Ich spannte den Bogen und ließ los. Der Pfeil sauste durch die Fackeln und Fabés hatte Recht, die Fackeln erloschen. Dann schoss ich auch auf der anderen Seite die Fackeln aus. Es war komplett dunkel.
    „Schieß noch einen Pfeil, Kahiko.“sprach Fabés in der Dunkelheit.
    Ich tat wie mir Befahl. Sobald ich den Pfeil geschossen hatte, sah man am Boden gewisse Platten aufleuchten, doch nach einigen Augenblicken erloschen sie wieder.
    „Die Platten, die aufleuchten, sind die festen Platten. Roumald, du bist der wendigste und der beste Springer von uns. Da die Platten eher weit voneinander entfernt sind, wirst du deshalb hinüber hüpfen. Kahiko wird immer wieder Pfeile schießen, damit du den Pfad siehst. Carlos hilft dir, auf die ersten Platten zu kommen, da diese weit weg von uns sind.“ erklärte Fabés, worauf wir bejahten. Ich schoss wieder einen Pfeil, worauf Carlos seine Hände wie bei einer Räuberleiter zusammentat und Roumald auf ihn zulief und mit dem Drall durch den Schwung , dem Carlos ihm mit seinen Händen gab, sprang Roumald auf die erste Plattform, dann wurde es wieder dunkel.
    „Pass auf, dass du mich nicht triffst, Kahiko!“meinte Roumald worauf ich grinsen musste.
    „Keine Sorge, wird schon schiefgehen.“erwiderte ich und schoss den nächsten Pfeil.


    "Ich frage mich wirklich, wie ich eigentlich mit meinem Element umgehen kann...", sagte ich mit einem nachdenklichen Blick. Daraufhin antwortete Está :"Ich hab schon einiges darüber gelesen...vielleicht könnte ich dir helfen!" Ich trank den letzten Schluck aus meiner Flasche und fühlte mich auf einen Schlag noch etwas schwindeliger. "Ach ja? Glaubst du wirklich, du kannst mir zeigen, wie ich Schatten beherrsche?", fragte ich Está etwas misstrauisch. Es wäre natürlich richtig klasse, wenn er das könnte...und zutrauen könnte ich es ihm auch, schließlich ist Está der Schlauste hier von uns. "Ich kann's versuchen, sollen wir es gleich mal ausprobieren?" Ich nickte nur stumm. "Okay, suchen wir uns dafür dann besser einen abgelegenen Ort aus!", sagte Yoshi und trank den letzten Schluck Tariiza aus. Das Gleiche machten auch Está und Montana. Wir reichten Danny die Flaschen und Yoshi gab ihm noch einen Geldschein. "Gryvezo! Wir sehen uns dann!", verabschiedete sich Danny lässig. "Auf jeden Fall!", antwortete Yoshi und verließ mit uns die Bar. "So, ich schlage vor, wir gehen in den Park, da gibt es einige gute...ich sage mal 'Verstecke', wo wir das ungestört machen könnten!", schlug Está vor und richtete seinen Blick gen Osten. "Okay, wieso nicht.", entgegnete ich und ging zusammen mit Está, Yoshi und Montana in Richtung Park. Der war von hier auch nicht gerade weit. Als wir uns ihm näherten, gingen wir über eine hölzerne Brücke, die schon ziemlich alt, aber noch recht stabil aussah. Unter der Brücke ein Fluss, in dem etliche Fische schwammen. Natürlich konnten es sich Montana und Está nicht verkneifen, in den Fluss zu spucken und zu wetten, wer die meisten Fische trifft. Das erinnerte mich gleich an den Park in Kaleon. Auch von einem Fluss umgeben, über dem sich ebenfalls eine Holzbrücke befand, veranstalteten die Beiden immer ein Wettspucken. Ansonsten legten wir uns ab und zu auf dicke Äste und chillten dort etwas, spielten Fußball oder vertrieben uns anders die Zeit."Kommt ihr mal?!", rief ich, als Yoshi und meine Wenigkeit schon ein kleines Stück weitergegangen waren, aber Montana und Está noch mit Spucken beschäftigt waren. Daraufhin rannten die Beiden sofort zu uns. Wir gingen zusammen weiter durch den Park. Es war wirklich ein sehr schöner Park, Wiesen, die in einem prächtigen Grün in's Auge stachen, ein großer Spielplatz, auf dem sich glücklich aussehende Kinder vergnügten, während die Eltern auf den hölzernen Bänken saßen und sich unterhielten und etliche Apfelbäume, von denen ich mir einen Apfel nahm und ihn aß. Weiterhin gab es steinige Wege, teilweise ziemlich schattig, von den hohen Bäumen, aber wirklich perfekt, um einmal die Seele baumeln zu lassen. Das erinnert mich alles so sehr an Kaleon...meine Heimatstadt...wie sehr ich sie vermisse. 15 Jahre lang lebte ich in dieser Stadt, lernte, sie zu lieben, sie zu achten und meine Zeit in ihr voll auszukosten. Der Gedanke daran, dass das alles nicht mehr da ist, ist wirklich ärgerlich. Trotzdem weinte ich dieser Stadt keine Träne nach. Sie hatte auch ihre schlechten Seiten, dafür genoss ich die Guten aber in vollen Zügen. "Okay, hier könnte ein guter Platz sein!", sprach Está und schob einige Büsche und Äste beiseite, woraufhin wir an einem kleinen schattigen Plätzchen ankamen, über dem hier und da einige Eichhörnchen und Kaninchen huschten. "So, bereit für den Unterricht, Jay?", fragte Está mich, woraufhin er von mir die Antwort bekam :"Treib es nicht zu weit, Está!" - "Käran Szej led. So, dann stell dich einmal in die Mitte und ich versuche, dir zu erklären, wie man Schatten beschwört. Ich biss noch einmal in meinen Apfel, warf ihn anschließend weg und stellte mich in die Mitte des kleinen Platzes. "Dann lass mal hören, Sherlock!", sprach ich zu Está, gespannt darauf, was gleich passieren würde.


    „Led, gleich bist du dort Roumald!“rief Carlos etwas erleichtert.
    Ich holte gerade den letzen Pfeil aus meinem Köcher und sagte laut zu Roumald: „Jetzt musst du schnell sein, ich hab nur mehr einen Pfeil!“
    „Quer? Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“fragte Roumald etwas aus der Fassung.
    Ich bejahte während er laut fluchte. Ich spannte den Bogen und ließ los. Die Platten leuchteten, Roumald sprang so schnell er konnte, doch als er die vorletzte Platte erreichte, erlosch das Licht und es war wieder stockdunkel. Ich hörte etwas hinunter brechen und rief sofort. „Roumald! Alles in Ordnung?“
    „Q-Qiez…Ich bin beim Buch…“keuchte Roumald.
    Plötzlich wurde der Gang wieder durch den Fackelschein erhellt und Roumald hielt das Buch in der Hand.
    „Nur eine Frage…Wie komm ich wieder zurück? Muss ich wieder springen?“fragte Roumald, worauf Sorao meinte: „Keine Sorge, du musst nicht wieder springen.“
    Sorao zog seinen Bogen vom Rücken, welchen ich erst jetzt bemerkte, da man ihn von vorne nicht sah, und sagte, wir sollen hinter ihm gehen. Der Bogen hatte eine glänzende Oberfläche und viele braune und ockerfarbene Verzierungen. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher, den er am Rücken trug, spanne ihn ein und schoss in die Tiefe als auf einmal vor ihm Säulen empor schossen, die aber wieder runterfuhren und auf gleicher Höhe wie der alte Pfad stehenblieben.
    „Lassen sie mich raten, ihr Element ist Gestein, oder?“fragte Fabés erstaunt.
    „Qiez, das ist es. Jetzt kannst du rüberkommen.“meinte Sorao grinsend.
    Roumald musterte zuerst etwas skeptisch den Säulenweg, ging dann aber schnell drüber.
    „Was sollen wir jetzt mit diesem Buch?“meinte Carlos irritiert.
    „Das wird euch noch nützlich sein. Folgt mir nun zur zweiten Prüfung.“meinte Sorao.
    Wir nickten und folgten ihm aus dem Gang in einen runden Raum, der aber um einiges größer war als der runde Raum zuvor. In der Mitte des Raumes blieben wir stehen.
    „Die Katakomben waren einmal die geheime Trainingsstätte der Imperatoren von Techoras, der Imperator vor West, Lyko Träynce, trainierte auch hier, aber West trainiert hier nicht mehr, da er es für zu altmodisch, unsicher, gefährlich und schmutzig hält. Aber es gibt hier noch einige Trainingsapparaturen, die noch ganz gut in Schuss sind, und mit denen werdet ihr nun in der zweiten Prüfung konfrontiert. Jeder Einzeln, da ja jeder eine andere Waffe besitzt. Du mit den Tomahawks, Roumald, richtig? Du fängst an.“
    Roumald bejahte selbstbewusst-zumindest versuchte er, selbstbewusst zu sein-und Sorao ging zu einer Wand des Raumes an dem ein Holzkasten war.
    „Ihr anderen drei kommt zu mir, Roumald bleibt in der Mitte.“sprach Sorao.
    Wir liefen schnell zu ihm und Roumald zog seine beiden Tomahawks.
    „Bereit?“fragte Sorao herausfordernd.
    „Qiez, das bin ich.“erwiderte Roumald während Sorao einen Hebel im Holzkasten umlegte.


    "Okay, Jay. Ich erkläre dir mal, worauf es bei der Elementbeherrschung ankommt", fing Está an, zu erklären, während ich versuchte, aufmerksam zu sein, "in dir und auch jedem Anderen, der Elemente beherrscht, steckt die so genannte 'Elementare Kraft', die auch 'Qajô' genannt wird und dafür sorgt, dass dein Element mit der Umwelt interagieren kann und du somit auch die Kontrolle darüber hast. In deinem Fall geht es um die Tageszeiten, Schatten und teuflische Gestalten, wie Dämonen. Das Qajô macht es also möglich, mit genau diesen Dingen zu interagieren, die halt aus deiner Umwelt erzeugt werden. Tageszeiten erkennst du im Himmel und Schatten siehst du überall."
    Ich hörte Está interessiert zu, obwohl ich eigentlich nicht der Typ bin, in dessen Genen eine lange Aufmerksamkeitsspanne hockt und darauf wartet, sich die längsten Geschichten anzuhören...meine Geschwister und besonders meine Lehrer könnten ein Lied darüber singen. Naja, obwohl ich ziemlich gut in der Schule bin, habe ich gelernt, dass Minimum an Aufmerksamkeit, das ich besitze, auszuschöpfen. Und ich kann mich nicht beklagen, ich habe einen Notendurchschnitt von 1,9 und bin trotzdem jemand, der nach fünf Sekunden nicht mehr zuhört. "So. Fangen wir mit was Leichtem an!", sprach Está, während ich mir seine vorherige Predigt durch den Kopf gehen ließ. "Als Erstes solltest du natürlich in der Lage sein, einen Schatten zu beschwören. Bei Beschwörungen spielt die Gestik eine Rolle, du musst die Schatten praktisch wie Marionetten steuern. Aber das erkläre ich dir gleich alles noch in Ruhe. Versuch erst einmal einen Schatten aus den Boden zu beschwören. Streck mal deine Hand aus, mit dem Handrücken nach oben." Ich tat einfach mal was er sagte und streckte meine linke Hand aus.
    "Und jetzt?", fragte ich.
    Daraufhin antwortete Está prompt :"Jetzt musst du deine elementare Kraft, also dein Qajô in deine Fingerspitzen verlagern. Sie stellen gleich die Kontaktpunkte zwischen dir und dem zu beschwörenden Schatten dar."
    "Und wie soll ich das bitte machen? Soll ich mich kopfüber von einem Baum hängen lassen, damit das Qajô mitsamt meinem Blut komplett in meine Hand fließt, oder wie?", fragte ich etwas ratlos, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich das, was mir Está sagte, jetzt anstellen sollte.
    "Konzentrier dich einfach, Jay!", antwortete Está knurrend, "Zur Not stell dir einfach ganz fest vor, wie das Qajô in deine Hände fließt! Wenn du glaubst, dass du soweit bist, heb deine Hand und wir werden sehen, ob du einen Schatten beschwören kannst!" Ich schloss daraufhin meine Augen und stellte mir das Qajô in meinem Körper als fließende Energie vor, die von meinem ganzen Körper in die Fingerspitzen meiner linken Hand flossen. Währenddessen atmete ich stetig tief ein und aus und versuchte, meine Umgebung komplett auszublenden. Das Zwitschern der Vögel, das von den Eichhörnchen in den Bäumen verursachte Rascheln der Blätter, leises Menschengerede...einfach alles. Nachts würde mir so etwas viel leichter fallen, aber was bringt mir ein Schatten nachts, wenn ich nichts sehen kann, geschweige denn, wenn MAN den Schatten nachts nicht sehen würde. Nach einer halben Minute fühlte ich ein seltsames Gefühl in meinen Fingerspitzen, ein Gefühl, als würde jemand ganz leicht an meinen Fingern ziehen. Intuitiv hob ich meine Hand, öffnete meine Augen und schaute, ob ich einen Schatten beschworen hatte. Doch leider war dem nicht so. Auch das Gefühl in meinen Fingern war wieder weg.
    "I-Ich habe gerade etwas gespürt...ich habe wirklich das Qajô in meinen Fingern gespürt!", sprach ich und sah dabei in Estás Richtung.
    Er entgegnete daraufhin :"Ja, sei aber nicht sparsam damit. Heb zuerst die Hand, wenn du dir ganz sicher bist, dass es genug ist. Und konzentrier dich!" Ich wiederholte den Vorgang von eben und verharrte noch etwas länger in dieser starren und ruhigen Position. Als ich wieder dieses Ziehen in meinen Fingern spürte, versuchte ich, mich dennoch zu konzentrieren, bis es stärker wurde. Und das wurde es nach einiger Zeit auch. Als ich das Gefühl hatte, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen sei, hob ich blitzschnell meine Hand und öffnete meine Augen. Doch leider wieder nichts...
    "Ja, gut. Manchmal kann es ein paar Anläufe dauern!", sprach Está, der mich dabei die ganze Zeit beobachtete.
    "Vielleicht stört dabei der Handschuh!", antwortete ich und sah auf meinen schwarzen Handschuh, der ziemlich geil an meiner linken Hand aussah.
    Nein, keine Sorge! Handschuhe oder andere Gegenstände beeinflussen das nicht. Du musst es einfach öfters versuchen, irgendwann wird es schon funktionieren...mehr oder weniger!", antwortete er.
    Ich wiederholte den Vorgang immer wieder, doch ich hatte einfach keinen Erfolg. Ich wiederholte ihn viermal, fünfmal, sechsmal, siebenmal...und plötzlich! Beim achten Mal stieg aus dem Boden ein Schatten empor, der etwa meine Größe hatte. Ich sah ihn mit großen Augen an. Ein großes, schwarzes, menschen- und formloses Geschöpf, welches ruhig in der Luft schwebte und wohl auf einen Befehl wartete. "Alter, ist das geil!", sprach Yoshi, als er staunend den Schatten anstarrte. Auch Montana und Está war die Überraschung deutlich anzusehen. "Gut, gut, Jay. Versuche jetzt, nicht dein Qajô wieder aus deinen Fingern fließen zu lassen. Konzentrier dich und versuche, es weiter drinnen zu halten! Wenn deine Energie wieder entfließt, hat der Schatten auch keine Quelle mehr, aus die er Energie beziehen kann und verschwindet!", rief Está mir zu.
    "Okay! Und wie kontrolliere ich den Schatten jetzt?!", fragte ich Está.
    "Das erkläre ich dir jetzt!", entgegnete Está und weckte in mir den Verdacht auf eine weitere lange Erklärung...


    „Jetzt bist du dran, Kahiko. Wenn du es schaffst, gibt es die letzte Prüfung, wenn du es nicht schaffst, dann verschwindet ihr aus den Katakomben.“meinte Sorao.
    Ich ging in die Mitte des Raumes und sah zu den Anderen. Roumald und Fabés hatten die Prüfung gerade so bestanden, Carlos hatte sie vergeigt. Jetzt hing alles an mir, dachte ich als ich meinen Bogen in die Hand nahm.
    „Bist du bereit, Kahiko?“fragte Sorao.
    Ich nickte und er legte einen Hebel um. Plötzlich schossen überall runde Zielscheiben aus Schlitzen in der Kuppel, ich versuchte, sie zu treffen. Die ersten gingen noch, aber die Ziele kamen immer schneller und verschwanden immer schneller, was es mir als Anfänger sehr schwer machte, aber bis jetzt habe ich nur ein paar nicht getroffen. Ich konzentrierte mich sehr, doch auf einmal hörte ich etwas hinter mir, es hörte sich an als würde jemand seine Waffe ziehen. Ich drehte mich schnell um, spannte den Bogen. Geschätzte fünf Meter vor mir war eine Puppe mit einer Waffe in der rechten Hand, mit der sie wild herumfuchtelte, sie kam immer näher. Die Puppe bewegte sich durch eine Schiene am Boden vorwärts. Ich zielte kurz und traf die Puppe am Kopf, worauf diese einen geschätzten Meter vor mir stehen blieb.
    „Led, du hast bestanden. Kommen wir jetzt zur letzen Prüfung.“meinte Sorao als er zu mir ging.
    „Und die wäre?“fragte Roumald etwas skeptisch.
    „Ihr drei werdet gemeinsam gegen mich antreten. Wenn ihr mich besiegt, habt ihr bestanden.“
    Wir sahen ihn ungläubig an. Normalerweise wären wir im Vorteil, da wir ja Vier gegen Einen waren, aber er war ja auch ein Großmeister, was die Sache sicher um so einiges erschwerte.
    „Wir alle sollen gegen sie antreten? Ist das ihr Ernst?“meinte Fabés skeptisch.
    „Qiez, das ist mein Ernst. Ihr müsst aber eure Elemente einsetzen, sonst kommt ihr gegen mich glaub ich nicht weit.“sagte er herausfordern, worauf wir uns um ihn aufstellten. Jeder von uns war in etwa zehn Meter von ihm entfernt.
    „Seid ihr bereit für die letzte Prüfung?“fragte er uns während er seinen Bogen in die Hand nahm.
    Wir bejahten laut und er rief: „Dann geht´s jetzt los!“
    Er schoss blitzschnell vier Pfeile in den Boden, einen vor Roumald, einen vor Carlos, einen vor Fabés und einen vor mir, plötzlich fing die Erde an zu beben und aus dem Boden schoss eine Gesteinswand, im Zentrum dieser Mauer war Sorao. Drüber konnte man nicht, da die Mauer bis zu Kuppel reichte, drunter konnte man sowieso nicht, also blieb nur der direkte Weg durch.
    Carlos, Fabés und Roumald liefen zu mir und Fabés meinte: „Wie sollen wir nur diese Mauer knacken? Das ist unmöglich!“
    „Er meinte, wir sollen unsere Elemente einsetzen, versuchen wir es einfach einmal. Welche Elemente habt ihr?“fragte ich.
    „Frio Qajô ces Vileno.“sagte Roumald.
    „Frio Qajô ces Giugeno.“sprach Carlos.
    „Frio Qajô ces Eliuez.“antwortete Fabés.
    „Was mein Element ist, wisst ihr ja. Also, wie können wir die Mauer durchbrechen? Blind darauf rumschlagen wird wohl nichts bringen.“meinte ich während wir vier die brachiale Mauer ansahen.


    Montana und Joshua begutachteten den Schatten genau so interessiert, wie Está und ich. "So. Du hast jetzt einen Schatten beschwört, heißt aber natürlich nicht, dass du das perfekt drauf hast. Das übst du am Besten öfters, damit du das auch sicher hast!", sprach Está, woraufhin ich antwortete :"Alles klar, Está. Ich steche dich dann später ab!" Ein lautes Lachen konnten sich Montana und Joshua nicht verkneifen, nur Está blieb ernst. "Witzig, Jay. Aplaja, ich erkläre dir jetzt einfach mal, wie du Schatten kontrollierst. Dafür brauchst du jetzt beide Hände und deine Gedankenkraft. Dafür musst du versuchen, einen kleinen Teil deines Qajôs in deinen Kopf zu verlagern und den Rest gleichmäßig in beiden Händen. Wenn du das geschafft hast, versuch einfach mal, mit deinen Händen die Bewegungen des Schattens zu steuern. Wenn du zum Beispiel deine linke Hand hebst und sie rapide nach links fallen lässt, fliegt der Schatten nach links. Je nach dem, wie hoch du deine Hand hälst, kannst du auch die Flughöhe bestimmen. Mit der rechten Hand kannst du ihn nach rechts lenken. Soll er ganz auf den Boden oder wieder in den Boden zurückkehren, lass einfach deine Arme hängen. So bekommt er keinen Kontakt mehr zu deinem Qajô. Die Kunst dabei ist es, erst langsam zu versuchen, mit deinen Gliedmaßen den Schatten zu kontrollieren und anschließend nur mit deinen Gedanken und deinem Schwert. Aplaja, versuch erst mal das, was ich dir gerade erklärt habe!"
    "L-Leech. Väyn faro akya! "
    Ich schloss erneut meine Augen und konzentrierte mich darauf, mein Qajô in die benötigten Bereiche zu verlagern. Nach etwa einer Minute völliger Konzentration und Ruhe, spürte ich einen Teil des Qajôs in meiner rechten Hand, dafür aber etwas weniger in meiner Linken. Tief ein- und ausatmend versuchte ich nun, einen weiteren Teil meiner elementaren Kraft in meinen Kopf zu verlagern. Und obwohl ich schon fast aufgab, spürte ich nach drei weiteren Minuten einen leichten Schmerz in meinem Kopf, von dem ich ausging, dass es das Qajô war. Ich öffnete meine Augen und warf meine linke Hand nach links und beobachtete, wieder Schatten auch tatsächlich in diese Richtung schwebte.
    "Perfekt! Jetzt steuere den Schatten mit beiden Händen durch die Luft!", rief Está, wora ufhin ich nickte, meine rechte Hand hob und den Schatten durch die Luft manövrierte. Und tatsächlich gelang es mir auch, den Schatten gut zu kontrollieren. In meinen Gedanken suchte ich mir konkrete Punkte aus, zu denen der Schatten fliegen sollte. Und ich hatte es auch ganz gut drauf, ihn dort hin schweben zu lassen. Nur langsam spürte ich, wie meine Arme sich immer schwerer anfühlten und die Kontrolle über den Schatten langsam abbrach. Er flog mit vollen Karacho über die Köpfe von Montana, Está und Joshua, welche sich daraufhin instinktiv duckten. "Contrâ!", rief ich etwas hilflos.
    "Jay, copa gir zevaro mangar!", rief Está laut.
    Ich senkte meine Hände und der Schatten fiel in den Boden und verschwand. Ich lief zu meinen Freunden und fragte :"Contrâ! Alles okay?" Sie nickten alle drei gleichzeitig.
    "Was war nur gerade los?", fragte ich und schaute dabei Está an. "Das Qajô einzusetzen, um einen Schatten zu bewegen, verbraucht einiges an Energie. Darum ist so etwas auch eine Sache von Ausdauer und viel Übung, um mit der Zeit immer weiter zu verhindern, dass so etwas passiert. Gut, dass du mit diesem Schatten noch keine Kampfübungen gemacht hast...sonst wären Montana, Yoshi und ich wohl jetzt Kleinholz. Aplaja, wie dem auch sei, am Besten, du lässt es für heute gut sein, das war schon wirklich klasse, was du da hingekriegt hast!"
    "Gryvezo!", antwortete ich und schaute in den Himmel, der sich so langsam verdunkelte. "Wir sollten uns besser auf den Weg machen! Hab keinen Bock ohne mein Augenlicht in einer wildfremden Stadt herumzulaufen!", schlug ich vor. Meine Freunde nickten und wir liefen zusammen aus dem Park raus.


    „Leech, jede Mauer hat einen wunden Punkt, aber die Schwierigkeit ist, ihn zu finden. Wenn ich mir das hier so ansehe würde ich sagen, dass die Wand ganz oben am schmälsten ist, dort müssen wir sie durchbrechen.“meinte Fabés während er die Wand musterte.
    „Wand am schmalsten Teil durchbrechen, leech. Aber wie kommen wir da hoch? Das sind doch sicher zehn Meter, wenn ich noch mehr!“seufzte Carlos skeptisch.
    „Carlos, versuch einen Gesteinsdamm unter Roumald, Kahiko und mir zu erbauen.“sagte Fabés worauf Carlos verwirrt fragte: „Und wie um Himmelswillen soll ich das machen? Ich hab so etwas noch nie vorher gemacht!“
    „Zieh dein Schwert, konzentriere dich nur auf es und auf den Damm, der UNTER uns erscheinen soll. Wenn du merkst, dass dein Schwertarm kribbelt, und zwar stark, dann schlag gen Boden.“
    Als Carlos nickte, mussten Roumald und ich kurz lächeln, da sich bei uns beiden sicher das gleiche Bild im Kopf abspielt. Carlos schloss die Augen und ließ den Kopf hängen. Nach geschätzten fünf Minuten schlug er mit aller Wucht gegen den Boden. Plötzlich tauchte unter uns ein Gesteinsdamm herausschoss.
    „Néz led Carlos!“riefen Roumald und ich, aber Fabés meinte etwas ängstlich: „Wenn er den Damm nicht zum stehen bringt, dann kleben wir gleich an der Decke, ich würde also eure Stimmen für etwas anderes verwenden!“
    Roumald und ich sahen Fabés irritiert an, dann sahen wir beide zur Decke hinauf, schnell riefen wir: „Halt die verdammte Mauer auf!“
    Carlos schlug erneut gegen den Boden und geschätzte zwei Meter von der Decke entfernt blieb der Damm stehen.
    „Led, Kahiko, Roumald, ihr müsst zusammen die Mauer durchboren. Da der Gesteinsdamm direkt an der Mauer anschließt, wird Roumald ganz zu ihr gehen, Kahiko bleibt ein paar Schritte von ihr entfernt.“
    Wir taten wir uns befiehl und warteten auf die nächsten Anweisungen.
    „Ihr müsst jetzt gleichzeitig agieren. Wenn ich ´Los´ schreie, dann schießt Kahiko einen Pfeil gegen die Mauer und du schlägst gegen sie mit beiden Tomahawks. Wichtig ist, dass ihr beide den gleichen Punkt trefft.“
    Wir sahen etwas ungläubig an.
    „Erstens, wie sollen wir beide genau denselben Punkt treffen, und zweitens, mit was soll ich schießen? Die Pfeile, die mir Sorao zuvor gab, hab ich komplett bei der einen Prüfung aufgebraucht.“meinte ich worauf Fabés mir einen fragenden Blick zuwarf.
    „Das in deinem Köcher sind doch Pfeile, oder? Also hast du ja doch welche.“
    Ich sah über meine Schulter und sah, dass ich wirklich noch Pfeile drin hatte, eigentlich war der Köcher sogar voll.
    „Leech, dann geht´s jetzt los.“meinte ich während ich zur Wand sah.


    Es ging schon langsam auf den Abend zu, der Himmel nahm eine für mich angenehme dunklere Farbe an, die Menschen gingen so langsam auch nach Hause und ich ging mit Está, Montana und Yoshi ebenfalls nach Hause. Naja, "nach Hause" klingt irgendwie komisch...schließlich ist mein Zuhause in Kaleon gewesen...und jetzt scheint es wohl in Aphaio zu sein. Daran werde ich mich gewöhnen müssen.
    "Jay, soll ich dir morgen noch ein paar Dinge zeigen?", fragte Está mich, woraufhin ich antwortete :"Serwerla, wieso nicht."
    "Okay, machen wir dann irgendwann morgen!", antwortete er. Den restlichen Weg verbrachten wir vier stumm. Ab und zu sahen wir in den düsteren Himmel oder auf die leeren Straßen. Die Stadt hatte nur wenig Laternen, vielleicht weil die Polizisten draußen mit Taschenlampen rumliefen und sich zu spät auch niemand mehr draußen aufhalten sollte. Obwohl es mitten im Hochsommer war, ging die Sonne meistens schon um 20.45 Uhr unter. Um 21 Uhr müssen wir in unseren Häusern sein.
    "Leute, langsam schlägt meine Nachtblindheit an...", sprach ich, woraufhin Yoshi antwortete :"Kein Problem, wir helfen dir, den Weg zu finden!"
    "Danke, wäre echt nett!"
    In Kaleon wäre dies kein Problem...diese Stadt kannte ich so gut, wie mein Zimmer, weshalb ich es auch schon ziemlich oft riskierte, nachtblind nach Hause zu gehen. Das funktionierte eigentlich in den meisten Fällen gut. "Wir sind gleich da", sprach Montana. Kurze Zeit später hielt jemand seinen Arm vor mich und symbolisierte mir damit, dass ich stehen bleiben sollte. "Tür", sagte Yoshi, woraufhin ich meinen Schlüssel aus meiner Tasche rausholte und ihn ihm gab. Joshua schloss die Tür auf, ging kurz rein und machte das Licht an, sodass ich wieder was sehen konnte. Anschließend gab er mir den Schlüssel wieder und ich ging rein.
    "Vielen Dank", sprach ich zu Joshua.
    "Kein Problem. So, Leute, wir sehen und morgen wieder, ne?"
    "Klar, wir können ja irgendwie per WhatsApp oder so ausmachen, wann und wo.", entgegnete Montana.
    "Alles klar", entgegnete ich, "bis morgen dann!"
    Die Anderen verabschiedeten sich ebenfalls und gingen. Ich schloss die Tür und ging die Treppe zu meinem Zimmer hoch. Anschließend schaltete ich das Licht an und schaute mir kurz mein Zimmer an, um mir zu merken, was wo steht. So etwas kann ich mir ziemlich gut schnell einprägen. Danach schaltete ich das Licht aus und legte mich auf mein Bett. Da fiel mir plötzlich ein, dass mein kleiner Bruder noch gar nicht da war. Was macht er denn so spät? Ja, die Betonung liegt auf "so spät", normalerweise nimmt er das Schutzgesetz so ernst, dass er vor 19:30 Uhr nicht mehr rausgeht. Aber jetzt um diese späte Uhrzeit noch weg zu sein, ist merkwürdig. Ich beschloss, auf Kahiko zu warten, holte meine Kopfhörer raus und steckte sie in mein Handy. Anschließend steckte ich mir die Stöpsel in die Ohren und entsperrte mein Handy. Ich wählte einen Track von Vynäko aus, der natürlich die Thematik der schweren Gewalt, Waffengewalt und des Drogenmissbrauchs beinhaltete. Ich bin mal wirklich gespannt, wann mein Bruder wiederkommt...


    „Diesen Punkt müsst ihr treffen.“sagte Fabés und kreiste um einen Bereich auf der Mauer.
    „Und wie sollen wir uns diesen Punkt merken?“fragte Roumald skeptisch.
    „Ich werde hier stehen und darauf zeigen. Wenn ihr dann beide gleichzeitig anfängt, werde ich mich ducken und hoffen, dass mir nichts passiert.“meinte Fabés während wir ihn perplex ansahen.
    „Macht euch einfach keine Gedanken um mich und schießt, leech?“
    Roumald und ich nickten und machten uns bereit. Ich spannte einen Pfeil in die Sehne und Roumald holte aus. Als Fabés ,Jetzt´ schrie, schlug Roumald zu und ich ließ los, plötzlich durchflutete gleißendes Licht den Raum und Wasser schoss gegen die Mauer. Das Licht ließ nach und tatsächlich, die Mauer war durchbrochen.
    „Ist ja alles schön und gut dass wir jetzt die Mauer durchbrochen haben, aber schon einmal nachgedacht, wie wir im Inneren wieder runterkommen?“fragte ich als Fabés gerade aufstand.
    „Roumald, du musst eine Wasserrutsche erschaffen, damit wir runterkommen.“entgegnete Fabés, als hätte er meine Bemerkung gar nicht gehört.
    Roumald nickte, zog seinen zweiten Tomahawk und schloss die Augen. Nach geschätzten drei Minuten schlug Roumald mit seinen Schwertern überkreuzt durch die Luft. Zuerst sah es ganz gut aus, es bildete sich etwas rutschenförmiges, doch dann plätscherte das Wasser im Inneren zu Boden.
    „Komm schon, Roumald. Du schaffst das!“sagten Fabés und ich laut zusammen, worauf Roumald wieder seine Tomahawks überkreuzte.
    Nach nur ein paar Augenblicken schlug er wieder mit den Schwertern überkreuzt durch die Luft, da bildete sich eine riesige Rutsche aus Wasser vor uns.
    „Izara! Ich weiß nicht, wie lang ich das so lassen kann.“meinte Roumald als er, Fabés und ich zur Rutsche gingen.
    Da die Rutsche so breit war, rutschten wir alle zusammen. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Boden und hinter uns verschwand die Rutsche. Platschnass standen wir vor Sorao, der grinsend am Boden saß.
    „Da ihr ja alle sowieso schon so außer Puste seid und das für totale Anfänger wirklich eine Meisterleistung war, lass ich das mal als Prüfung bestanden gelten. Glückwunsch!“meinte Sorao, während er aufstand und die Mauer wieder im Boden verschwand.
    „Para? Haben wir bestanden?“fragte Carlos, worauf wir lächelnd nickten.
    „Ihr solltet jetzt lieber nach Hause gehen, es ist schon nach einundzwanzig Uhr. Ich komme deshalb mit euch. Aber was hier heute passiert ist, dürft ihr niemanden sagen.“meinte Sorao während wir die Katakomben verließen.
    Draußen angekommen, schien der Mond und warf sein silbernes Licht über die Stadt, die darauf zu glänzen begann. Sorao begleitete uns bis zu der Siedlung und meinte, wir sollten morgen um Ein Uhr wieder in den Katakomben sein. Wir bejahten und gingen zu unseren jeweiligen Häusern. Als ich vor dem Haus von Jay und mir stand, sah ich, dass im oberen Stock noch Licht brannte. Ich sperrte die Tür auf und betrat das Haus, da hörte ich hinter mit jemanden die Treppe runterkommen.
    „Wo warst du?“hörte ich Jay fragen und ich überlegte mir eine gute Ausrede.


    MFG
    Kiro UHaFnir

    In^^ doch nicht, hab leider keine Zeit :S


    e//: Cars ist doch auch ein Disneyfilm, oder? Aber auf der Liste steht er nicht, gehört er jetzt zu Disney oder nicht?

    sooo, nach Eeeeeewigkeiten wieder ein Update, da endlich Ferien sind^^


    Sind aber nur drei WIPs


    MFG
    Kirino UHaFnir

    Hallo, Caroit^^


    Ich wollte dir seit Eeewigkeiten einen Kommi schreiben, hab aber jetzt erst die Zeit dazu gefunden. Naja, dann fang ich dann mal an:


    MFG
    Kirino UHaFnir

    Nach zehntausend Jahren endlich wieder ein Update :thumbsup:





    MFG
    KirinoUHaFnir




    MFG
    Kirino UHaFnir

    N'Abend, Gin


    Wie versprochen mein Kommi^^


    MFG
    Kirino UHaFnir



    Capitolo Otto
    Geboren um zu töten
    (Aus der Sicht von Davide Vedi)
    Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.
    John F. Kennedy


    „Wie sollen wir da raufkommen?“ fragte ich Paolo worauf er mit den Schultern zuckte.
    Wir befanden uns im Pantheon und sahen nach oben zu der Öffnung, aus der eine Schnur ging an der ein Päckchen hing, während wir hin und her passten. Wie sollten wir dort jemals raufkommen? Das ist unmöglich! Plötzlich hörte ich Schüsse. Wir zuckten Beide zusammen und jemand rief: „Wenn ihr euch bewegt, dann seid ihr Tod.“
    Ich erkannte diese Stimme, sie gehörte Marco Lazole, meinem ehemaligen Auftragsgeber. Als ich Schritte hörte, erhob ich mich und drehte mich zugleich um, und stand nun vor Marco. Er hatte einen edlen schwarzen Anzug an, dazu polierte schwarze Schuhe, kurze schwarze Haare, dunkelbraune Augen und eine gebräunte Haut. Er sagte spöttisch: „Dafür hast du aufgehört, Menschen zu töten? Erbärmlich! Bist du jetzt etwa glücklicher?“
    „Ein Schussduell. Machen wir ein Schussduell.“ meinte ich als Marco nickte.
    „Du hast eine Waffe bei dir?“ fragte Paolo nervös.
    Während ich nickte, griff ich in meine weiße Umhängetasche und holte meinen Colt heraus. Innerlich zitterte ich, doch äußerlich versuchte ich ruhig zu wirken.
    „Du kennst doch noch die Regeln, oder?“ fragte Marco worauf Paolo meinte: „Noch? Hast du schon mehrere Schussduelle gehabt?“
    „Mehrere? Er hat sie alle platt gemacht! Wenn jemand nicht das tat, was er wollte, knallte er ihn einfach kaltblütig ab.“ entgegnete Marco lachend.
    „Die Regeln lauten; Alles ist erlaubt. Es gilt, wer den Anderen zuerst umbringt, egal wie, hat gewonnen.“
    Ich versuchte, gefühlslos zu wirken, obwohl ich enorme Angst hatte. Als Marco nickte und er gerade ebenfalls zu seiner Waffe greifen wollte, zielte ich auf ihn, doch zögerte beim abdrücken. Dies nutzte er natürlich prompt aus und schoss auf mich, doch es war nur ein Streifschuss, doch das Blut floss nur so meinen linken Arm hinab. Ich zielte noch immer auf ihn, doch ich fing an zu zittern, und zögerte noch immer. Wieso kann ich ihn nicht einfach wie die Anderen abknallen? Ich hatte sonst auch nie Probleme damit, jemanden kaltblütig zu ermorden, weshalb zögerte ich nun? Er hat mir so viel angetan, warum kann ich mich nicht einfach rächen, indem ich ihn töte? Da er für mich der Vater war, den ich niemals hatte. Er benutzte mich zwar nur, doch er kümmerte sich doch manchmal um mich, zwar selten, aber diese Momente genoss ich mehr als alles andere.
    „Warum zögerst du? Na los, bring mich um! Sonst töte ich dich!“ schrie Marco erwartend.
    „No, lass ihn in Ruhe!“rief Paolo, der ein Messer aus seiner Hosentasche holte und es auf Marco schoss. Er traf ihn direkt zwischen die Augen. Das Blut spritzte nur so und prasselte warm auf meine Haut. Ich ging wie hypnotisiert auf die Leiche zu und schaute auf sie herab. Voller Grauen starrte ich in seine glasigen Augen. Paolo sagte hinter mir: „Konzentrieren wir uns wieder auf das Päckchen. Wie sollen wir-“
    „Warum hast du das getan?“ schnaubte ich wutentbrannt während ich mich umdrehte, ihn an den Schultern packte und schüttelte. Mir schossen die Tränen nur so aus den Augen und immer wieder schrie ich: Warum? Warum hast du das getan? Ein Gefühlsgemisch aus Verzweiflung, Zorn und Trauer durchflutete meinen Körper als ich in Paolos verwirrte Augen starrte. Inzwischen hatte ich aufgehört, ihn zu schütteln, doch meine Hände verblieben auf seinen Schultern. Inzwischen fragte ich mich, wie er überhaupt von der Entfernung so genau zielen konnte und wie er einfach so kaltblütig einen Menschen töten konnte.
    „Du fragst dich jetzt sicher, wie ich einfach so einen Menschen töten konnte, oder?“ fragte er mich während er den Kopf hängen ließ. Klare Tränen liefen sein Gesicht herunter, er schluchzte: „Ich kann mir das selber nicht erklären. Seit ich das mit den Caernus weiß, kann ich nicht mehr klar denken. Ich habe einfach Angst, deshalb trage ich auch jetzt immer ein Messer bei mir. Aber dass ich ihn direkt zwischen den Augen getroffen habe, war nur ein Zufallstreffer. Ich wollte ihn ja eigentlich gar nicht treffen, sondern vorbeischießen, aber…“
    Er fing noch mehr an zu weinen. Ich glaubte ihm nicht, dass das ein Zufallstreffer gewesen sein sollte, aber dies konnte ich ihm nun schlecht ins Gesicht sagen, da er mir leid tat. Als ich gerade etwas zu ihm sagen wollte, hörte ich hinter mir jemanden rufen: „Du Bastard! Warum hast du ihn getötet? Parla!“
    Ich kannte diese Stimme nur zu gut. Während ich mich umdrehte, stand ich vor Gianluca Correane, er ist der Kapitän von dem Fußballteam „I Lupi“, außerdem ist er der zweite Anführer von einem von zwei Mafia Einheiten, obwohl er gleich alt ist, wie ich. Er hatte lange, blonde Haare, die leicht gewellt waren und zwei verschiedenfarbige Augen. Sein linkes Auge war himmelblau, sein rechtes Cremefarben, warum das so ist, wusste ich nicht.
    „PARLA! SPRICH ENDLICH DU ELENDER GOTTESLÄSTERER!“
    Wütend richtete er seine Pistole aus Elfenbein auf mich, doch bevor er abdrückte, schubste mich Paolo weg und die Kugel traf nun nicht mich sondern ihn. Zum Glück war es nur ein Streifschuss beim linken Oberarm. Paolo schrie auf und abermals spritze Blut auf mich. Plötzlich erschien sein Avatar und errichtete eine blaue Barriere um ihn, dann beschwor ich meinen Avatar, Ghoje, herbei und auch Gianluca rief seinen Avatar Luxeno. Luxeno war ein blauer Luchs mit gelben Sternchen am ganzen Körper, sein Schweif war wie ein Schleier eines Kometen.
    „Klären wir das auf dem Spielfeld, ohne Waffen!“rief ich, versuchend, Selbstsicher zu wirken, was mir durch die gerade geschehenen Ereignisse schwerfiel.
    „Bene, aber nur, weil ihr sowieso unsere nächsten Gegner seid.“sprach Gianluca während er die Waffe zurücksteckte.
    Er ging zu der Leiche von Marco und flüsterte etwas, wahrscheinlich ein Gebet, dann verließ er das Pantheon.
    „Ghoje, hol uns das Päckchen!“ sagte ich geistesabwesend während ich zu Paolo ging und mir seine Wunde ansah. Ich legte eine Hand darauf und sprach langsam: „Ego te absolvo.“
    Behutsam entfernte ich meine Hände von der Wunde und Paolo fragte, was ich da getan hätte.
    „Ich habe dich verarztet.“antwortete ich knapp als ich aufstand.
    Ghoje schwebte gerade vor mich und gab mir das Päckchen. Ich öffnete es und darin befanden sich ein schwarzer und ein roter Stein.
    „Dann haben wir nun unser Ziel erreicht?“fragte mich Paolo während er sich mühte, aufzustehen.
    Ihm stand der Schock ins Gesicht geschrieben, mir wahrscheinlich auch. Ich ging zu der Leiche, hockte mich hin, schloss Marcos Augenlider und sprach: „Requiescant in pace.“
    „Ich wollte das wirklich nicht, ehrlich.“sagte Paolo während wir das Pantheon verließen.
    Ich wünschte, ich könnte ihm glauben, doch einen Menschen so zielgenau zwischen die Augen zu schießen bedarf Jahrelangen Training, nicht einmal ich könnte so etwas schaffen.
    „Davide, kann ich dich etwas fragen?“
    „Sí, certamente. Was denn?“meinte ich etwas überrascht.
    „Wer bist du wirklich? Ich meine, bist du wirklich der Sohn vom Trainer? Und wir war deine Kindheit?“
    Meine Kindheit…aufgewachsen in einem ganz normalen Haushalt, doch insgeheim ein Versuchskaninchen von der italienischen Mafia, aufgezogen zum töten. Tolle Kindheit.
    „Das geht dich ni-“
    „Doch, das geht mich schon etwas an! Ich bin il capitano von Fulmine, und wenn einen Spieler etwas bedrückt, möchte ich das auch wissen.“
    „Du willst meine Kindheit nicht hören, sie ist viel zu grausam.“
    „Erzähl sie mir trotzdem, prego.“
    Ist es besser, meine Probleme mit anderen zu teilen? Ich denke schon…oder vielleicht doch nicht? Was wenn er mich auslachen würde, sagen würde, ich hätte solch eine Kindheit verdient? Würde ich meine Kindheit einem fast Wildfremden erzählen? Aber bei Paolo spüre ich eine angenehme, freundliche Aura. Nicht so wie bei dem Rest der Menschen auf dieser beklagenswerten Erde. Nein, seine Aura ist rein, solch eine besondere Aura habe ich noch nie bei einem Menschen gefühlt. Ich habe das Erste Mal das Gefühl, dass ich Jemanden wirklich vertrauen kann.
    „V-Va b-bene…Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt…“
    Wir setzten uns auf eine Steinbank und ich begann mit einem Kloß im Hals, meine Kindheit zu erzählen…


    ~-~


    „Kommst du wieder?“
    Ein Tränenmeer das in meinen offenen Wunden brennte ergoss sich über mein schmutziges Gesicht. Ich saß auf dem kalten Betonboden, an Armen und Beinen mit eisernen Ketten angekettet in einem durch und durch weißen Raum. Vor mir stand gerade Marco auf, der kalt bejahte und den Raum verließ. An der gegenüberliegenden Wand von mir war ein Spiegel, in dem ich meinen kümmerlichen Körper sah. Ich hatte bodenlange, schwarze Haare und mein rechtes Auge zierte eine schwarze Augenklappe.
    „Subjekt „Mars“ ist wieder einsatzbereit.“krächzte eine Stimme, von der ich die Quelle nicht kannte.
    In den Raum trat ein Mann in einem weißen Kittel, der mir die Augenklappe wegnahm und sagte, ich solle nicht mehr weinen sondern wie eine Maschine keine Gefühle haben, da ich nichts weiter als eine eiserne Maschine seie. Sozusagen eine Marionette, eine Marionette die zur ultimativen Waffe gemacht wird.
    „Ich…Ich will das nicht! Warum tut ihr das mit mir?“
    Ein Mann in einem violetten Anzug, hochgestellten schwarzen Haaren, bleicher Haut und einer Rahmenlosen Brille betrat den Raum und sprach: „Du bist fünf, hast kein Zuhause, keine Eltern. Du hast alles verloren in deinem zarten Alter. Wir geben dir all das, doch dafür musst du eben eine Gegenleistung erbringen…und die lautet, dass wir dich zur ultimativen Waffe machen und somit die Weltherrschaft an uns reißen. Die Mafia wird so zum ultimativen Imperium aufsteigen! Die Welt wird sich von Grund auf verändern!“
    Die Männer verließen den Raum und ich spürte einen Druck in meinem Kopf, ich schloss meine Augen. Mein Körper bebte, so sehr, dass ich dachte, ich zersplittere gleich in tausend Stücke. Als ich ein Klicken vernahm, öffnete ich schlagartig die Augen und sah gen Boden. Ich schaute meine Hände, meine Füße und meinen restlichen Körper genau an. Meine Haare waren weiß, meine Haut war kalt und grau, sie bestand aus Adamant, das so modifiziert wurde, dass es unzerstörbar ist. Durch ein Serum, welches mittels einer Injektion in meinen Körper kam, veränderten sich meine Gene und meine DNA so, dass ich mich jederzeit in diese herzlose Mördermaschine verwandeln kann. Doch um sicherzugehen, dass ich nicht ausbreche oder anderes anstelle, haben sie mir einen Chip in mein Gehirn eingesetzt, wodurch sie mich steuern können und ich rein gar nichts dagegen unternehmen kann. Vor dem Spiegel befanden sich ein paar Soldaten in voller Montur. Sie hatten massenweise Gewehre, Messer und Bomben bei sich.
    „Sie können jetzt loslegen…FEUER!“ krächzte es wieder.
    Die Männer zielten auf mich, ich schloss meine Augen. Ich hörte nur mehr die Schüsse, spürte nur mehr wie mein Körper kribbelte bevor ich zu schreien begann und das Bewusstsein verlor.


    ~-~


    „Questo é terribile!“sagte Paolo, ihm sah man den Schock an.
    Wir gingen gerade zu Villa Medici, da es dort einen wunderbaren Ausblick über Rom gibt.
    „Tja, kann man nichts machen.“meinte ich während ich den Ball dribbelte.
    „Und wie können die den Chip aktivieren?“
    „Durch eine Fernbedienung, die aber nur eine Reichweite von dieci metri hat. Es besteht also kein Grund zur Sorge. Außerdem gab es in dem Labor einmal eine fürchterliche Explosion, bei dem alle Forscher starben, deshalb mach ich mir da keine Sorgen und…sind das nicht Alessandro und Michele?“
    Wir haben gerade den großen Garten neben der Villa erreicht, da sahen wir wie Alessandro und Michele Spezialtechniken übten. Paolo wollte gerade etwas sagen, doch ich fiel ihm ins Wort: „Der Trainer sagte doch, man kann den anderen ihre Gegenstände abnehmen, oder? Wer am Ende die meisten Gegenstände hat, gewinnt, oder?“
    „Sí, aber wir können doch nicht einfach-“
    „Certamente, wenn du dich traust.“
    Paolo sah mich ernst an, doch dann kam die überraschende Antwort: „Va bene, stehlen wir ihnen die Gegenstände.“
    Er grinste frech worauf auch ich lächelte. Als wir gerade zu ihnen gehen wollten, rief Michele: „Unheilsbote!“
    Michele kickte den Ball zuerst mit dem Knie und dann mit dem Fuß. Dadurch bekam der Ball Fledermausflügel und einen Teufelsschwanz. Danach flog er ein paar Mal um Alessandro herum und dann hinter ihn. Dann landete Michele auf dem Ball, der dadurch seine Flügel und seinen Teufelsschwanz verlor. Erst jetzt bemerkte ich etwas Abseits einen Jungen mit orangen Haaren, der gen Boden starrte. Es sah so aus, als ob er über etwas Wichtiges nachdenken würde. Doch Moment, was war das in seinen Händen?
    „Warte, Paolo. Was hat der Kleine da in den Händen?“
    „Das sind unsere Gegenstände.“sagte Alessandro neben mir.
    Ich erschrak. Wie konnte er so schnell neben mir stehen? Er war doch gerade erst auf der anderen Seite des Gartens, wie konnte das möglich sein?
    „Du bist doch nicht so tough, wie du vorgibst zu sein, oder?“fragte mich Michele frech.
    „Tougher als du bin ich alle mal.“erwiderte ich ernst.
    „Tse, beweis es.“
    „Hey ragazzi, beruhigt euch wieder. Wollt ihr euch etwa Mutproben auf den Hals binden?“meinte Alessandro nervös.
    „Una bella idea! Was ist Michele, hast du schiss davor oder machst du mit?“
    „Seid ihr jetzt komplett größenwahnsinnig?“sagte Alessandro aufgebracht, worauf Paolo lachen musste.
    Auf die Frage, warum er genau jetzt lachen würde, antwortete er nur: „Es ist witzig anzusehen, wie du dich aufregst. Wenn sie eine idiotische Mutprobe machen wollen, dann sollen sie eine machen. Aber es sollte keine Mutprobe sein, wo ihr euch verletzten könnt, capito?“
    „Sí, capito!“sprachen Michele und ich im Chor.
    „Was haltet ihr von einem Wettkampf Caernus gegen Caernus?“
    Wir drehten uns um und sahen dem orangehaarigen Jungen in seine Augen, erst jetzt bemerkte ich, dass er blind war.
    „Das wäre interessant.“
    Wir wendeten uns erneut und sahen Giacomo und Raffaele, aber ohne Fußball.
    „Wo ist euer Fußball?“fragte Paolo sie, worauf Raffaele etwas wütend antwortete: „Giacomo wollte zur Engelsburg, dorthin gingen wir auch, aber Giacomo, il Idiota, hat anstatt zu passen, geschossen, hat ihn komplett verzogen und nun ist der Ball auf Reisen im Tiber.“
    „Ich hab ja schon gesagt, es tut mir leid…“rechtfertigte sich Giacomo.
    „Sí, sí, das sollte es dir auch. Der Trainer wird uns den Kopf herunterreißen wenn er davon erfährt!“
    Alessandro, Paolo und ich lachten, aber Michele entgegnete todernst: „Also, nimmst du die Herausforderung an?“
    „Sí, lass uns loslegen.“erwiderte ich ebenfalls sehr ernst.
    „Wartet! Was ist, wenn ihr einfach gegeneinander Fußball spielt. Das andere wäre viel zu gefährlich.“sagte Paolo schnell.
    „Va bene, aber unter einer Bedingung.“antwortete Michele, während er auf Paolo zuging.
    Er flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr worauf Paolo kreidebleich wurde, doch Michele lachte nur.
    „M-Meinst du das wirklich ernst?“ fragte Paolo Michele schockiert.
    Als er bejahte starrte er ihn ungläubig an.
    „Nimmst du diese Bedingung an?“fragte Michele den völlig aufgelösten Paolo.
    „S-Sí, i-ich nehme die Bedingung an.“
    „Bene, dann lass uns Fußball spielen!“sprach Michele während wir zu der großen Grünfläche gingen, doch Paolo meinte, er müsse noch etwas erledigen und lief weg, worauf Giacomo ihm hinterherrannte. Bevor Alessandro das gleiche tat, hielten Raffaele und ich ihn zurück.
    „Was hast du ihm für eine Bedingung gestellt?“rief Raffaele wütend.
    „Das bleibt ein Geheimnis. Also, Davide, bist du bereit?“
    Ich nickte und wir betraten den Rasen. Michele ging auf die eine Seite, ich auf die andere, den Ball legte Raffaele in die Mitte zwischen uns.
    „Es gelten folgende Regeln“, fing Michele an „Wer den Ball als Erstes hat und dann ein Tor schießt, hat gewonnen, und bekommt die Gegenstände des jeweils anderen. Außerdem muss man mit seinem jeweiligen Avatar von Anfang an ausgerüstet sein. Capito?“
    Ich bejahte. Alessandro ging hinter Michele, Raffaele ging hinter mich, sie waren die Goalies.
    „Damit es etwas fairer ist, erlaube mir, mich zu verwandeln.“sagte Alessandro worauf er plötzlich himmelblaue Haare und gelbe Augen hatte. Er ist Doloma? Gut zu wissen…, dachte ich, als Raffaele verwirrt rief: „Bist du etwa auch ein Caernus?“
    „No, er ist ein Höllenfürst. Aber Details erkläre ich dir später.“ entgegnete ich schnell
    Der orangehaarige Junge pfiff am Rande der Grünfläche und Michele und ich sprinteten auf den Ball los. Ich rief laut den Namen meines Avatars, worauf Ghoje erschien und mit mir verschmolz. Ich hatte nun einen Umhang an und mich umgab eine rote Aura.
    „Cavalpio!“rief Michele, worauf ein Ritter in einer schwarzen Rüstung, gehüllt in einen düsteren Schleier erschien und mit ihm ebenfalls fusionierte. Er hatte nun eine schwarze Ritterrüstung an, die aber sein Tempo nicht drosselte, im Gegenteil, er wurde immer schneller, ihn umhüllte eine düstere Aura, die mir Angst machte. Er erreichte zuerst die Kugel und als wir aufeinandertrafen, spürte ich eine unangenehme Kälte, die sich in meinem Körper breitmachte.
    „Nebelschleier!“ rief ich, worauf sich dichter Nebel bildete.
    Ich ging in die Nebelschwade und stand hinter Michele, der sich verwirrt umsah. Während ich ihm den Ball stibitze, lief ich schnell an ihm vorbei und aus dem Smog hinaus.
    Ich lief Richtung Tor, als Alessandro rief: „Giganto!“
    Hinter ihm erschien ein brachialer Gesteinskoloss, der daraufhin mit Alessandro verschmolz. Alessandro hatte nun eine Gesteinsrüstung, er erinnerte an einen Terrakotta-Soldaten.
    „Hyper-Harmonie!“sagte ich laut, worauf ich den Ball hochschoss.
    Das Leder kam einmal in einer plötzlich erschienen Wasserlache auf und ich schoss es dann Richtung Tor.
    „Gigantenzange!“schrie Alessandro laut.
    Als der Ball geschätzte zwei Meter von ihm entfernt war, schloss er seine beiden Hände zu Fäusten zusammen. Genau in dem Moment, wo der Ball zwischen seinen Fäusten war, schlug er mit seinen Fäusten auf die Kugel und drückte sie so zusammen. Doch der Druck von meinem Schuss war zu groß, und so fiel Alessandro rückwärts um und der Ball zappelte im Netz.
    „Tja, das war wohl nix.“ meinte ich hämisch als Ghoje meinen Körper verließ und ich wieder mein normales Aussehen annahm.
    „Grrr…nun gut, hier sind die Steine.“ sagte Michele mürrisch.
    Sein Avatar verließ seinen Körper ebenfalls und er gab mir die Steine in die Hand. Ein Stein war himmelblau, der andere schwarz.
    „Bene, jetzt muss ich nur mehr Paolo finden.“sprach ich seufzend.
    „Ich schließ mich dir an“, entgegnete Raffaele, „Giacomo ist schließlich Paolo nachgelaufen, da müssen die beiden ja zusammen irgendwo sein.“
    „Buona fortuna!“sagte Alessandro fröhlich winkend, dessen Haare wieder Schwarz und dessen Augen wieder himmelblau waren.
    „Buona fortuna…hoffentlich findet ihr ihn schnell.“meinte Michele besorgt.
    „Zuerst stellst du ihm irgendeine blöde Bedingung sodass er wegrennt, und jetzt machst du dir Sorgen um ihn? Was für eine hinterlistige Schlange bist du eigentlich?“schrie ich Michele an.
    „Du hast kein Recht, so mit mir zu sprechen. Paolo und ich sind Freunde, seit ich denken kann. Ich würde ihm nie etwas tun.“rief Michele wütend.
    „Vor allem weil du jetzt weißt, dass er der Vertreter der Menschen ist…“meinte Alessandro der darauf grinste.
    Mir stockte der Atem, ein Kloß bahnte sich in meinem Hals an. Paolo ist der Vertreter der Menschen? Das kann nicht sein!
    „Du lügst! Er kann nicht der Vertreter der Menschen sein…Ich hätte es spüren müssen…Come…“sprach ich entgeistert.
    „Interessante. Du kannst also die Aura von anderen Lebewesen spüren, no?“fragte mich Michele.
    „Che cosa? Aura von anderen Lebewesen? Was redet ihr da?“sagte Raffaele verwirrt.
    „Jeder Caernus hat eine bestimmte Fähigkeit, man kann es auch als eine Gabe betrachten. Davide besitzt die Gabe, von anderen Lebewesen die Aura zu spüren und zu sehen, wodurch er sehen kann, was für ein Mensch jemand ist. Paolo müsste eigentlich eine besondere Aura haben, doch anscheinend ist dies nicht der Fall, no?“erläuterte Michele.
    „No, Paolo hatte eine freundliche, warme Aura. Kein Anzeichen von einer außergewöhnlichen Aura.“erwiderte ich.
    „Wenn Davide solch eine Kraft, Gabe, was auch immer hat, dann hast du doch auch so eine, no?“meinte Raffaele während er Michele skeptisch ansah.
    „Sí, die habe ich auch. Meine Gabe ist es, in die Vergangenheit der Menschen sehen zu können.“
    „Tse, dimostralo!“rief Raffaele misstrauisch.
    „Va bene. Du heißt Raffaele Hektor Dionsos, dein zweiter Vorname kommt von dem Hektor von Troja. Du kommst aus Venedig und hast dort schon als Kind als Gondoliere gearbeitet, da deine Eltern zu faul waren sich Arbeit zu holen. Als du genug Geld hattest, fuhrst du mit zwölf Jahren nach Rom, und von dort als Schwarzer Passagier auf einer Fähre weiter, nach Cagliari, zu deiner Großmutter. Als du dort ankamst erfuhrst du, dass deine Großmutter vor ein paar Wochen gestorben sei, und du deshalb allein in ihrer Wohnung wohnen müsstest, vorausgesetzt du könntest die Miete zahlen. Durch Kellnern und Nachhilfe hieltst du dich über Wasser, bis Herr Vedi kam, und dir aus dieser Krise half, indem er dich mit nach Fiori nahm. Dort hast du uns alle kennengelernt und wohnst mit Giacomo zusammen unter mir und Paolo in einer WG. Waren das genug Beweise?“
    Raffaele sah ihn erschrocken an, er war kreidebleich. Als Michele etwas sagen wollte, schrie Raffaele: „ Adesso basta! Es reicht! Alles, was du gesagt hast, stimmt.“
    Er sah bedrückt zu Boden. Ich sagte, wir sollten jetzt endlich losgehen, um Paolo und Giacomo zu suchen, worauf sich Raffaele ohne ein Wort zu sagen umdrehte und losging. Ich folgte ihm schnell, hinter uns hörte ich Alessandro, wie er uns erneut viel Glück wünschte, doch von Michele hörte ich nichts.
    „Wo sollen wir als Erstes suchen?“ fragte mich Raffaele.
    „Non so, Raffaele. Gehen wir als erstes Mal ins Hotelzimmer. Che ore sono?“
    „Wir haben noch una ora. Also beeilen wir uns.“
    Ich bejahte und wir liefen zur nächsten U-Bahnstation. Dass wir jetzt nicht dribbelten, war uns in dem Moment egal. Wir wollten gerade die U-Bahnstation betreten, da schoss jemand knapp bei meinem Kopf einen Fußball vorbei. Raffaele und ich drehten uns blitzartig um und sahen Thiago und Violo, die uns verwirrt ansahen.
    „Hattet ihr nicht andere Partner?“fragte Violo, während er den Ball holte, der von einer Wand abgeprallt war und ein paar Meter vor uns lag.
    Thiago und er standen nun direkt vor uns.
    „Sí, eigentlich schon, aber Michele hat irgendwas zu Paolo gesagt worauf er abgehauen ist und Giacomo hat ihn verfolgt. Jetzt suchen wir die Beiden.“sagte Raffaele.
    Dribbelnd meinte Thiago: „Ihr habt nur mehr eine knappe Dreiviertelstunde, ich würde ins Stadion zurückgehen. Weil wenn euer Trainer so streng ist, wie ihr immer sagt, dann ist es besser, früher dort zu sein. Dann ist man wenigstens pünktlich. Und außerdem bin ich mir sicher, dass die Beiden zum Stadion kommen, glaubt mir. Warum gehen wir nicht gleich gemeinsam dorthin?“
    „Sí, gehen wir gemeinsam. Wenn wir zu spät kommen, sind wir dann wenigstens nicht mehr die Einzigen.“sprach ich.
    Wir lachten und betraten die U-Bahnstation.


    MFG
    Rexi UHaFnir

    Kapitel 2: Aphaio-Die uneinnehmbare Festung


    Während ich versuchte, mich etwas auszuruhen, ertönte plötzlich eine ziemlich laute Explosion. Anschließend hörte ich, wie die Haustür eingetreten wurde und etliche Schüsse fielen. Ohne groß nachzudenken, sprang ich auf, verließ mein Zimmer und lief schnell zu Skye, nach nebenan. Ich schloss die Tür, als ich drin war und sah Skye, wie sie verängstigt auf dem Bett saß. "J-Jay?! Was ist hier los?", fragte meine kleine Schwester weinend. "Keine Sorge, Skye. Bei mir bist du sicher, dir wird nichts passieren!", versuchte ich sie zu trösten, obwohl ich selbst erst mal überlegen musste, was ich jetzt mache. Da hatte ich die Idee. "Skye, steh auf!", sprach ich, woraufhin meine Schwester vom Bett aufsprang. Ich hob die Matratze hoch und entfernte mit Gewalt eines der Bretter, auf denen die Matratze normalerweise liegt. Plötzlich hörte ich weitere Schüsse. Ich ging zur Tür und positionierte mich neben ihr. Als sie sich plötzlich öffnete, schlug ich brutal auf die Gestalt ein, die versuchte, reinzukommen. Es war ein komplett in schwarz gehüllter vermummter Soldat mit einem Sturmgewehr. Plötzlich vernahm ich ein lautes Trampeln, als würde jemand die Treppe hochgehen. Wie konnte ich mich nur aus dieser Lage retten? Und vor allem : Wie konnte ich Skye aus dieser Lage retten? Wenn ihr etwas zustoßen würde, könnte ich mir das nie verzeihen. Plötzlich hörte ich ein lautes Klirren. Ich schaute zum Fenster, das zerbrochen war. Jemand hatte einen Stein durchgeworfen. Blitzschnell lief ich zum Fenster und schaute nach unten. Kahiko stand dort, der einen beunruhigten Gesichtsausdruck hatte. "Schnell, Jay! Wir müssen verschwinden!", rief mein Bruder und symbolisierte mir mit einer Geste, dass ich rausspringen sollte. Ich schüttelte den Kopf. Plötzlich hörte ich lautere Schritte und weiter Schüsse. "Skye! Spring aus dem Fenster! Kahiko fängt dich auf!", brüllte ich zu meiner weinenden Schwester. "A-aber..." - "NIX ABER! SPRING!" Skye gehorchte und sprang auf ihr Bett und von dort aus auf die Fensterbank. Sie schaute runter und sah Kahiko. Skye sprang aus dem Fenster, in die Arme von Kahiko. Wenigstens das kann der Trottel gut. "KAHIKO! Lauf mit Skye zu unseren Großeltern!", rief ich nach unten. Ohne groß zu fragen, was mit mir sein würde, nickte Kahiko und lief mit Skye weg. Anschließend lag ich mich auf den Boden und rollte mich unter Skyes Bett. Wenige Sekunden danach hörte ich einen lauten Knall...jemand trat die Tür ein. Ich sah, wie einige Soldaten in das Zimmer kamen und alles durchsuchten. Jeden Winkel des Zimmers suchten sie ab, doch kamen wohl nicht auf die Idee, unter dem Bett zu gucken. Plötzlich sah ich, wie ein weiterer Soldat in das Zimmer kam und sprach :"Und? Habt ihr ein paar Techoras gefunden?" - "Nur zwei. Die habe ich aber auch schnell umgelegt!", antwortete ein anderer Soldat mir einem dreckigen und selbstgefälligen Blick. Ich schaute den Mann, der das sagte an...ich hoffte, mir sein Gesicht merken zu können. Plötzlich kam in mir der Gedanke auf, diesen elenden H*rensohn grausam zu erstechen. "Scheint niemand mehr hier zu sein!", sprach einer der schwer Bewaffneten. "Okay! Zündet das scheiß Haus an, wir verpissen uns!", antwortete ein anderer Soldat. Plötzlich sah ich, wie ein Soldat mit einem Benzinkanister auftauchte und die entflammbare Flüssigkeit im ganzen Raum verschüttete. Die anderen Soldaten liefen aus dem Raum raus. Dann nahm der Mann mit dem Kanister ein Streichholz, zündete es an, lies es auf den Boden fallen und flüchtete. Als das brennende Streichholz auf den Boden fiel, entstand eine riesige Flamme, die sich rasend schnell und monströs in alle Richtungen ausbreitete. Auf einmal spürte ich eine drastische Hitze. Ich rollte mich zur Seite und stand auf. Ich sprang über das Feuer aus dem Raum raus. "MEINE ELTERN!" Ich wollte die Treppe runterlaufen, doch scheinbar haben die Lizagon nicht nur in dem einen Zimmer ein Feuer gelegt. Das ganze Wohnzimmer brannte, Holzbretter fielen runter, die Treppe war nicht mehr zu betreten. "Fuck!", fluchte ich und drehte mich um. Laut hustend lief ich durch das Feuer zurück in Skyes Zimmer, obgleich ich Verbrennungen erlitt. Das war mir egal. Ich lief zum Fenster und sprang raus. Eine Sekunde später befand ich mich im freien Fall von etwa sechs Metern. Ich schloss die Augen, damit ich es nicht kommen sehe. Doch plötzlich spürte ich etwas weiches unter mir...es war ein Busch. Ich bin tatsächlich in einem Busch gelandet, der meinen Aufprall gedämpft hatte. Ohne mich groß über mein Überleben zu freuen, lief aus Kaleon raus, in Richtung Izquia...der Stadt, in der meine Großeltern leben...



    „Skye, ist mit dir alles in Ordnung?“
    Vorsichtig legte ich sie auf einen Stein ab. Wir waren in den Tintoise-Wäldern, welche die Städte Kaleon und Izquia verbanden. Es gab natürlich auch Straßen zwischen ihnen, aber im Moment fand ich es zu gefährlich, sich auf offener Ebene aufzuhalten. Obwohl wir schon weit gekommen waren, roch ich noch immer Rauch, doch wahrscheinlich stank nur Skyes Kleidung danach. Wie es Jay wohl geht?, fragte ich mich gerade als ein Kuckuck schrie.
    „Hör doch, Kahiko! Das ist der Erste Kuckuck den ich in diesem Jahr gehört habe! Das bringt Glück!“
    Wir haben gerade alles andere als Glück…, dachte ich während ich sagte: „Ja, du hast Recht.“ Ich wollte ihr Ihre gute Laune nicht verderben indem ich jetzt sage: Wie kannst du so etwas gerade jetzt sagen! Oder: Eigentlich müsstest du traurig sein, denn wir haben gerade alles verloren, was uns wichtig war! Ich hielt meinen Mund und genoss die Stille nach all dem Aufruhr. Doch Skye fragte mich: „Werden die noch weitere Städte angreifen? Und wenn ja; werden sie noch weitere Menschen töten?“
    Überrascht sah ich Skye an. Ich legte ihr meine Hände auf ihre Schultern und meinte, sie soll sich darüber keine Sorgen machen, es ist bald schon vorbei, doch da war ich mir selbst nicht sicher.
    „Warum können Menschen nicht einfach in Frieden leben? Warum muss es Krieg geben?“
    „Das kann ich dir nicht sagen, Skye. Aber was ich dir sagen kann, ist; du musst jetzt tapfer sein. Wir müssen jetzt weiter nach Izquia, also komm.“
    Während sie aufstand nahm sie meine Hand und meinte, ich solle ihre Hand ja nicht loslassen, worauf ich lächelnd bejahte. Wir gingen schnell einen Waldweg entlang, bis wir zu einer Gabelung des Weges kamen. Vor uns im Boden steckte ein kleiner brauner Pflock, aus dem zwei Äste ragten. An jedem Ast war ein Schild angebracht. Auf dem linken Schild stand geschrieben: Izquia. Auf dem anderen stand: Grottensee. Grottensee…warum kommt mir der Name so bekannt vor?, dachte ich als Skye an meiner Hand zerrte und wir den linken Weg nahmen. Nach geschätzten zwanzig Minuten kamen wir am Waldrand an. Vor uns lag nun Izquia, ein etwas größeres Dorf. Hier lebten die Menschen in Eintracht und Harmonie miteinander. Wir gingen auf das Stadttor zu. Eigentlich war es immer geöffnet, doch die Nachricht, dass Kaleon angegriffen wurde, hatte sich anscheinend wie ein Lauffeuer verbreitet. Nun standen wir vor dem kolossalen Stadttor. Es war aus Eisen, mit sehr vielen Verzierungen aus Gold.
    „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“
    Ich sah nach oben. Ein Soldat lugte durch ein Fenster zu uns hinab. Ich rief: „Wir sind aus Kaleon geflüchtet, bitte, öffnet das Tor!“
    „Das soll ich euch glauben?“
    Das hatte ich mir gedacht, dass er das sagt. Aber wie sollen wir bitte beweisen…
    „Qiez!“ schrie Skye, worauf der Soldat antwortete: „Also gut, wir öffnen die Tore!“
    Das Tor ging entzwei und wir gingen schnell hinein. Nun war es nur mehr ein Katzensprung bis zu dem Haus von unseren Großeltern. Hinter uns hörte ich, wie das Tor knarrend zuging während wir gerade die bunten Häuser von Izquia bewunderten.



    Ich nahm den zwar gefährlichsten aber dafür auch schnellsten Weg aus Kaleon raus...nämlich die offene Straße, die mit Marmorblöcken gepflastert und mit Bänken, Laternen und hohen Pflanzen geschmückt war. Ich machte mir nur wenig Sorgen um meine eigene Sicherheit, sondern viel mehr um die meiner Geschwister. Was, wenn ein Soldat ihnen aufgelauert wäre? Wenn sie verletzt worden wären? Dann hätte ich als Bruder versagt. Plötzlich sah ich in der Ferne die mir vertrauten Mauern von Izquia. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich als Kind gefreut habe, diese besonderen Mauern zu sehen und zu wissen, dass ich gleich bei meinen Großeltern sein würde. Doch heutzutage lässt mich dieser Anblick kalt...das ist aber normal, so hab ich mich entwickelt und so soll es auch sein. Laut atmend kam ich den Toren näher. Als ich vor ihnen stand, rief eine Stimme :"Ey, Junge! Was willst du?!" Ich sah nach oben zum Ursprung der Stimme. Es war ein Mann in Blauer Uniform mit mehreren Orden an seiner Jacke. Er hatte ein Sniper-Gewehr auf dem Rücken. "Ich...ich bin aus Kaleon geflüchtet. Sicher sind meine Geschwister auch schon hier angekommen!", rief ich nach oben. Der Wachmann sah mich für einen Augenblick düster an. "Öffnet das Tor!", antwortete er, ohne seinen Blick von mir abzuwenden. Die metallenen Tore öffneten sich mit einem lauten Quietschen. Ich betrat Izquia und ging sofort in Richtung meiner Großeltern. Dafür musste ich durch die halbe Stadt laufen, aber der Weg war immer noch in meinem Kopf eingeprägt, auch wenn ich seit einigen Monaten schon nicht mehr bei meinen Großeltern war. Ich klopfte an die Tür eines relativ großen weißen Hauses. Die Tür öffnete sich und eine ältere Frau kam zum Vorschein. Sie trug eine Kochschürze, hatte braune Hausschuhe an und schulterlange blonde Haare. "Hallo, Jay. Schön, dich wiederzusehen, mein Enkel!", begrüßte die Frau mich lächelnd. "H-Hallo, Oma", antwortete ich. "Na, komm schon rein, mein Junge!" Das musste sie mir nicht zweimal sagen. Ich trat ein und sah in ein schlicht eingerichtetes Wohnzimmer. Zwei grüne Sessel, die in 3 Meter Entfernung vor einem altmodischen Fernseher standen, ein antiker Holztisch mit ein paar Stühlen, Bilder an der Wand von Familienmitgliedern, Hochzeiten oder Anderem. Plötzlich sah ich, dass Kahiko und Skye das Wohnzimmer betraten. "Jay!!", rief Skye sofort, lief zu mir und umarmte mich. "Na, Kleine?", sprach ich und tätschelte ihr den Kopf. "Du hast es also geschafft, Jay. Sehr gut!", sagte Kahiko zu mir. Bevor ich etwas sagen konnte, sprach meine Oma :"Na, Kinder. Setzt euch doch hin, ich mache einen Tee!" Kahiko, Skye und ich setzten uns an den antiken Holztisch.



    „Also Kinder, was ist denn geschehen?“fragte unser Opa besorgt.
    Während Jay und ich ihm die Ereignisse schilderten, kam Oma mit einem gut duftenden Tee aus der Küche.
    „Es ist also Zeit…“sagte Oma worauf Jay und ich synchron fragten: „Wofür ist es Zeit?“
    „Kahiko, komm mit.“sprach Oma als sie Richtung Kellertür ging.
    „Jay, du kommst mit mir mit.“sagte Opa während er zu der Treppe in den ersten Stock ging.
    Jay ging Opa nach, ich Oma, Skye blieb schlafend im Wohnzimmer zurück. Oma öffnete die knarrende Kellertür und schaltete das Licht an. Zuerst flackerte die Glühlampe sehr, doch dann leuchtete sie durchgehend. Wir gingen die Wendeltreppe hinab, durch unsere Schritte wirbelten wir Staub auf, wodurch ich husten musste, doch Oma schien dies nichts zu machen. Unten angekommen, gingen wir zu einer verschlossenen Holzkiste. Oma holte aus ihrer rechten Schürzentasche einen goldenen Schlüssel, den sie in das Schloss schob und es aufschloss. Als sie die Kiste öffnete, wirbelte sie noch mehr Staub auf und ich hatte einen Hustenanfall und schloss meine Augen.
    „Nimm dies an dich, Kahiko.“
    Ich öffnete meine Augen, vor mir stand Oma. In ihrer rechten Hand hatte sie einen Bogen aus Elfenbein mit reichlichen Verzierungen aus Gold, in ihrer linken einen Köcher aus Ziegenleder.
    „Das ist Angelus, er wird seit Generationen in unserer Familie vererbt. Er soll dir im Kampf gegen Lizagon helfen. Außerdem muss ich dir noch etwas erklären. Weißt du über die Elemente bescheid?“
    „Was? Nein, weiß ich nicht. Aber was soll das ganze überhaupt? Warum soll ich in den Krieg ziehen? Das ist doch vollkommen absurd!“
    „Gut, dann erkläre ich dir die Elemente. Manche Menschen besitzen Elemente, andere nicht. Du besitzt das Element Licht, dein Bruder Jay besitzt das Element Dunkelheit. Elemente kann man nur mit Waffen einsetzten, weshalb du Angelus brauchst. Angelus wurde vor Urzeiten von der Herrin des Sees, Nimue, erschaffen, um das Böse zu vertreiben. Und genau das sollen Jay und du tun, ihr sollt Techoras vor dem Untergang bewahren.“
    Nimue…Deshalb kam mir der Grottensee so bekannt vor, sie ist die Herrin vom Grottensee.
    „Aber ich habe noch nie in meinem Leben mit einem Bogen geschossen! Wie könnte ich es jetzt?“
    „Angelus hat ein Eigenleben. Er erkennt nur jemanden an, der ihm würdig ist. Du brauchst gar nicht groß Bogenschießen können, Angelus erledigt das für dich…Aber nur, wenn du einen unzähmbaren Willen dafür hast, das Böse zu vernichten. Und nun nimm ihn an dich!“
    Ich griff den Bogen mit meiner rechten Hand, mit meiner linken nahm ich den Köcher, den ich sogleich über meine Schulte hing. Als Oma den Bogen losließ und ich ihn allein in der Hand hielt, fing er an zu leuchten und plötzlich hatte ich auf meiner rechten Hand einen Handschuh an.
    „Er akzeptiert dich. Kahiko, bitte rette Techoras. Tu es für deine Eltern…bitte.“
    „Ja, ich verspreche es, ich werde Rache ausüben, gegen diejenigen, die meinen Liebsten etwas antun!“



    Mein Opa und ich gingen in den ersten Stock. "Opa, was willst du mir denn so unbedingt zeigen?", fragte ich skeptisch. "Resolta, Jay!", antwortete er, obwohl mir nicht gerade danach war, geduldig zu sein. Er führte mich zu der Besenkammer. Er öffnete die Tür. "Okay...da sind Besen, Putzmittel und Lappen...", sprach ich verwirrt. Mein Opa schüttelte den Kopf, hockte sich hin und schaffte in der Mitte des kleinen Raumes etwas Platz. Dann fing er an, Holzlatten vom Boden zu entfernen. Ich hob eine Augenbraue, denn ich hatte keine Ahnung, was mein Opa da machte. Als er ein paar Holzlatten entfernt hatte, kam eine hölzerne Treppe zum Vorschein. "Alter...", staunte ich. Das war mir ziemlich neu. "Garzo, Jay!", sprach mein Opa und ging die Treppe runter. "Zilia Caweza! Wehe, du spielst mir jetzt irgendeinen Streich!", antwortete ich und folgte ihm. "Jetzt halt den Mund und komm einfach mit, Jay!", entgegnete mein Opa leicht genervt. "Das ist nicht leicht. Ich kann hier nichts sehen!", sagte ich. Tja, es war dort unten ziemlich dunkel, ich konnte nicht das Geringste sehen. Ich tastete mich langsam mit meinen Füßen voran, was zum Glück einigermaßen gut klappte. Nach kurzer Zeit spürte ich, dass die Treppe aufhörte. Anschließend hörte ich ein Klick-Geräusch und ich konnte wieder sehen. Ich befand mich in einem Raum, das etwa die Größe meines Zimmers hatte und von einer freien Glühbirne beleuchtet wurde, die von meinem Opa angeschaltet wurde. Noch immer wusste ich nicht, was hier los ist. Im hintersten Winkel des Zimmers entdeckte ich eine Stahltruhe, auf die mein Opa zuging. Ich folgte ihm und begutachtete die Truhe. Auf ihr war das Wort "Drako" eingeritzt. Opa öffnete die Truhe und nahm ein schwarzes Schwert heraus. Auf ihm war ebenfalls "Drako" eingeritzt, nur in alt-techorianischen Schriftzeichen. "Was hat das zu bedeuten, Opa?", fragte ich, ohne meinen Blick von der prachtsamen Aura des Schwertes abzuwenden. Mein Opa ging am anderen Ende des Raumes zu einem alten Holztisch und zwei Stühlen. Auf einen setzte er sich hin und sprach :"Pläk!" Ich gehorchte und setzt mich auf den anderen Stuhl. "Jay...dieses Schwert hier, gemacht aus Meteoritengestein und Platin, gehörte deinem Ur-ur-ur-Großvater Richard Veljeta. Er war zu damaligen Zeiten der Imperator von Techoras!", erklärte mein Großvater, woraufhin ich antwortete :"Was? Einer unserer Vorfahren hat mal Techoras regiert?" Ich konnte nicht fassen, was mein Opa mir erzählte. Er entgegnete :"In der Tat. Meiner Meinung nach, war er einer der besten Machthaber unseres Landes! Einer, der seinen Pflichten und Versprechen wirklich nachging...und Techoras auf eine würdige Art regierte. Ganz anders als so manch anderer Imperator vor ihm. Dein Ur-ur-ur-Großvater herrschte über dieses Land mit eiserner Faust, bezwang die Lizagon mit diesem Schwert und wurde zu einer Legende. Nach dem Attentat auf ihn wurde sein Schwert mit dem Namen "Drako" gesichert und innerhalb der Familie geschützt. Es sollte dem nächsten Nachfahren gehören, der das Zeug dazu hat, die Lizagon zu besiegen und zum Imperator aufzusteigen!" - "Und du glaubst, ich habe das Zeug dazu?", fragte ich skeptisch. "Ich WEIß, dass du das Zeug dazu hast, Jay. Ich kenne seit deiner Geburt...seit über 15 Jahren. Und bei dir spüre ich diese Aura...du hast auf jeden Fall das Zeug dazu!" - "A-Aber Opa...ich als Imperator von Techoras...niema-", mein Opa schaute auf das Schwert in seinen Händen. "Nimm es, Jay. Ergreife den Griff von Drako!", sprach er zu mir. Ich bewegte meine zitternde Hand langsam zu dem Schwert, schloss die Augen und ergriff letztendlich seinen Griff. Im nächsten Moment wurde mir ganz schwindelig, ich hörte gequälte Stimmen aus der Unterwelt. Ich spürte, wie eine gewisse Kraft in meinen Körper eindringen und sich mit meiner Aura messen wollte. Nach etwa einer halben Minute wurde für mich wieder alles normal. "Nimm Drako an dich, Jay! Benutzt es, um die Lizagon zu vernichten und Imperator dieses Landes zu werden!", sagte mein Opa, stand auf, ging zur Stahltruhe und holte eine schwarze Hülle mit einem Band heraus. Dann kam er zurück zu mir und hielt die Hülle in meine Richtung. Ich steckte Drako in die Hülle. Mein Opa ergriff sie und legte sie mir mit dem Band um meinen Kopf an. Das Schwert in der schwarzen Hülle befand sich nun an meinem Rücken. "Komm!", sagte mein Großvater und ging wieder die Treppe hoch. Obwohl ich ziemlich abwesend aufgrund dieses Ereignisses wirkte, folgte ich ihm.



    Mit meinem Köcher am Rücken und meinem Bogen in der Hand saß ich im Wohnzimmer. Ich beäugte den Bogen ganz genau, als Jay den Raum betrat. Er hatte ein Schwert auf seinem Rücken. Jay sagte, als er den Bogen sah: „Du auch? Kannst du überhaupt mit einem Bogen umgehen?“
    Während ich den Kopf schüttelte meinte er: „War doch klar.“
    „In euren Händen liegt das Schicksal von Techoras. Wir verlassen uns auf euch, enttäuscht uns nicht!“ sagte Opa als er Jay auf den Rücken schlug.
    „Aber alleine könnt ihr so etwas nie schaffen, ihr braucht Hilfe. Izquia wird wahrscheinlich als nächstes dran sein, flüchtet also nach Aphaio. Dort werdet ihr hinter den gut bewachten Mauern erst einmal Schutz finden, außerdem ist es die Hauptstadt von Techoras, sie wird also nicht so leicht einzunehmen sein. In Aphaio gibt es sicher viele, die sich euch anschließen werden, um gegen Lizagon zu kämpfen, ich bin mir sicher.“sprach Oma.
    „Aphaio? Aber das ist ganz schön weit weg von hier. Wenn wir zu Fuß gehen, brauchen wir sicher 3 Tage.“erwiderte ich perplex.
    „Hast du etwa Angst, dass du draufgehst?“fragte mich Jay worauf ich sarkastisch entgegnete: „Ja, ich hab ja solche Angst!“
    Wir sahen uns finster in die Augen und Oma versuchte, uns zu besänftigen, indem sie Tee holte. Das Dämmerlicht schien durch den hellen Raum und Opa meinte: „Ihr geht Morgen los. Wir geben euch Proviant. Aber Skye darf nichts davon mitbekommen.“
    „Was soll ich nicht mitbekommen?“
    Skye stand in der Wohnzimmertüre, in den Händen hielt sie ein Buch.
    „Du sollst nicht mitbekommen…ähm…dass wir Morgen früh aufstehen.“sagte ich schnell worauf Skye mit einem knappen Ok antwortete und mich fragte, ob ich mit auf ihr Zimmer kommen könnte. Ich bejahte und wir gingen die Treppen hoch in ihr Zimmer. Dort angekommen, setzte sie sich auf ihr Bett und begann zu lesen: „Die Stadt brennte Lichterloh. Alles, was ich vernahm, waren verzweifelte Schreie der Bewohner von Aphaio. Der dichte Rauch stoch in der Nase und trieb mir Tränen in die Augen. Von überall her kamen Soldaten von Lizagon einmarschiert. Am Hauptplatz lag das blutige Haupt des Machthabers. Aphaio, die unüberwindbare Stadt, war geschlagen…Wird das wieder geschehen?“
    Während ich sie überrascht ansah, las ich den Titel des Buches: Der Kontinentalkrieg.
    „Woher hast du dieses Buch?“fragte ich nach langem Schweigen.
    „Auf dem Dachboden gefunden.“antwortete sie schnell.
    „Das wird nicht passieren, das verspreche ich dir. Ich werde diese Stadt beschützen, komme, was wolle.“
    „Wirst du dann Imperator?“
    „Was? Ich? Imperator? Dafür wäre ich nicht geeignet, Skye.“
    „Doch, versprich es mir! Du musst Imperator werden! Versprich es!“
    Als ich nach langen Überlegungen bejahte, umarmte mich Skye und fing an zu weinen, als sie sagte: „Du wirst der größte Imperator den Techoras je gesehen hat, das weiß ich. Versprich es mir…Kahiko…vertreib die Soldaten von Lizagon und rette Techoras!“
    Das sollte sie nicht mir sagen, sondern eher Jay, dachte ich als ich die Umarmung erwiderte.



    Ich saß auf dem weißen Sofa im Wohnzimmer, mein Blick hing an meinem Schwert. Ich hörte, wie Kahiko die Treppe runterkam. Er setze sich an den Tisch und trank seinen Tee. "Scheiße! Ich hab ja jetzt gar keine Tabletten mehr!", fiel mir plötzlich ein. Ich sprang auf, ging zu meiner Oma und fragte :"Sag mal...hast du noch Tabletten für mich?" - "Ja, natürlich. Sie sind in der Küche!", antwortete sie. "Puuh...danke", entgegnete ich und ging in die Küche. Ich holte aus dem Schrank neben dem Kühlschrank ein volles Röhrchen Vitamin A-Tabletten heraus. Ich öffnete es, holte eine Tablette raus und schluckte sie mit etwas Leitungswasser runter. Die restlichen Tabletten steckte ich in meine Tasche und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Dort angekommen, stellte ich erschrocken fest, dass ich nichts mehr sehen konnte. Plötzlich drückte mich irgendwas in die Mitte des Raumes und die Küchentür schloss sich. Ich konnte nicht das Geringste sehen. "N-Nein. Nicht schon wieder...also bitte, das kann doch nicht euer Ernst sein!", sprach ich leicht angespannt. Anschließend hörte ich das Kichern von Kahiko und meinen Großeltern. Wie ich das hasse! Sie nutzten meine Nachtblindheit immer aus, um sich einen Spaß zu erlauben. Genau, das war nicht das erste Mal. Das haben sie sogar schon gemacht, als ich noch 6 Jahre alt war. Damals hatte ich so richtig Panik. Doch jetzt nervt mich das nur...naja und es spannt mich auch etwas an. "I-Ihr könnt jetzt aufhören, es ist nicht mehr witzig!", rief ich. Das Gelächter verstummte und wenige Sekunden später wurde das Licht wieder eingeschaltet. Ich lief sofort zu dem noch grinsenden Kahiko, packte ihm am Kragen und sprach energisch :"Das findest du wohl witzig, ne?! Garc Palezo!!" - "Hähä, ist ja gut, Jay", antwortete Kahiko nervös, während mein Opa uns beide trennte. "Ach, komm schon, Jay. Du bist immer so mies drauf, da dürfen wir uns doch auch einen Spaß erlauben!", sprach mein Bruder. "Qiez, qiez! Hechor Paleca Zelega! (Du dreckiger Bastard!) ", drücke ich mein Verständnis dafür aus. "Jay, gibt's dich auch ohne Schimpfworte?", fragte Kahiko mich. "Kommt darauf an", entgegnete ich, "gibt's doch auch querschnittsgelähmt?" Daraufhin warf meine Oma ein :"Jay, sei bitte etwas netter!" - "Ves Tayna! (Wenn's sein muss!)", knurrte ich leise und schmiss mich wieder auf das Sofa. "Also...", setzte mein Großvater an, während er auf einem Holzstuhl Platz nahm, "ihr macht euch auf den Weg nach Aphaio. Guckt erst mal, dass ihr euch dort von den Geschehnissen erholt. In "Valeko" gibt es einen Lehrmeister, der sich sehr gut mit Schwertkampftechniken auskennt, Jay. Den solltest du dort mal besuchen!" Sowieso schon schlecht gelaunt, antwortete ich :"Fariaz! Ich mach ja nichts lieber, als mir von irgendwelchen Kanalratten sagen zu lassen, was ich tun soll!" Meine Familie schien meine asozialen Antworten zwar langsam zu ignorieren, trotzdem gab es da immer gewisse Dinge, die ich loswerden musste. "Ihr passt auf Skye auf?", fragte Kahiko unsere Großeltern. "Qiez", antwortete mein Opa, "und macht euch keine Sorgen. Izquia ist eine ziemlich sichere Stadt. Gut ausgebildete Soldaten bewachen sie und die meisten Bewohner sind auch fähig, mit Waffen umzugehen und ihre Stadt zu verteidigen. Hier würde ich mir keine Sorgen machen!" - "Okay, dann...danke für alles. Wir gehen dann mal. Kommst du, Jay?", entgegnete Kahiko. "Qiez", antwortete ich, stand auf, nahm mein Schwert und ging zu Kahiko. Unser Opa konnte sich eine Umarmung zum Abschied nicht verkneifen. "Passt auf euch auf...Und Jay, denk daran, was ich dir gesagt habe!", sprach mein Opa zum Schluss. "MOMENT MAL!", ertönte eine laute Mädchenstimme. Wir schauten die Treppe hoch...Skye stand dort und sah ziemlich aufgebracht aus. Sie rannte runter zu uns und fragte mit lauter Stimme :"Ihr lasst mich hier?! A-Aber warum!?" Kahiko und mir fehlten in dem Moment die Worte. Mit einem flüchtigen Blick zu unseren Großeltern, hofften wir, dass sie eine gute Antwort hätten...



    „Skye, du musst verstehen dass-“fing Oma an.
    „Was soll ich verstehen? Dass meine Brüder im Krieg sterben?“
    Sie fing an, bitterlich zu weinen, aber auch in mir kam tiefe Trauer auf.
    „Skye, wir kommen wieder, versprochen.“sagte ich während ich mich vor sie hinhockte.
    „Haltest du dein Versprechen?“fragte sie mich worauf ich fast in Tränen ausbrach.
    „Qiez, natürlich, ich hab’s dir versprochen. Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen.“
    Ich versuchte zu lächeln, doch es war ein beklagenswerter Versuch, da mich innerlich der Abschiedsschmerz auffraß.
    „Sei Tapfer, wir kommen schon wieder zurück.“sagte Jay wie immer selbstsicher.
    „Leech, wenn ihr das sagt.“
    Wir verließen das Haus und ich fragte Jay: „Also gehen wir zuerst nach Aphaio und dann nach Valeko, oder?“
    „Rodäz, ich werde mir sicher nichts von irgendeinem Razota sagen lassen!“
    „Willst du jetzt Techoras verteidigen, oder nicht?“meinte ich wütend während wir uns der Stadtmauer näherten.“
    „Du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun habe, und was nicht! Gehen wir nach Aphaio, suchen wir uns Mitstreiter und dann haben die Soldaten keine Chance mehr. Außerdem, kannst du mit einem Bogen umgehen? Ich glaube nicht.“
    „Der Handschuh verleiht mir die Gabe, mit einem Bogen umzugehen. Aber du brauchst einen Lehrmeister!“
    „Geh mir nicht jetzt schon auf die Nerven, Kahiko!“meinte Jay genervt, während wir Izquia verließen.
    „Wenn wir in Aphaio sind, müssen wir erste einmal eine Bleibe finden, dann können wir Weiteres klären, leech?“
    Er bejahte verächtlich als wir den Wald betraten. Ein paar Sonnenstrahlen durchbrachen das Dickicht aus Laub- und Nadelbäumen, und spendeten kühlen Schatten an diesem heißen Tag.
    „Was hast du Skye eigentlich versprochen?“fragte mich Jay überraschend.
    Zuerst wollte ich gar nicht antworten, doch dann meinte ich schnell: „Ich soll so wenig Menschen wie möglich umbringen.“
    „Wirklich? Oder belügst du mich? Das will ich nicht hoffen.“
    „Ich lüge nicht, ehrlich.“
    Ich versuchte, selbstbewusst zu wirken, doch Jay kaufte mir das nicht ab und wurde wütend.
    „Du lügst, sag die Wahrheit!“
    Ich sah ihn erschrocken an und wurde nervös, meine Schritte beschleunigten sich.
    „Vergiss es einfach…“entgegnete ich, als Jay mich am Arm packte und zurückzog.
    „Ich wiederhole mich nur noch ein Mal: SAG ES MIR ENDLICH!“



    Ich starrte meinem nervösen Bruder in die Augen. Ich hasste es, wenn er etwas zu verheimlichen hatte. Gut, ich war natürlich auch nie ohne Geheimnisse, aber jetzt, da unsere Eltern tot sind, bin ich für Kahikos Leben verantwortlich. Und wenn er irgendeine Scheiße vorhat, muss ich dafür gerade stehen. "Rede, Zäl!" - "L-leech, aber bitte lass mich los!", antwortete mein Bruder. Ich ließ seinen Arm los und war gespannt auf seine Antwort. "I-Ich hab Skye versprochen, dass ich mich an den Lizagon räche und irgendwann Imperator von Techoras werde!" Für einen kurzen Moment starrte ich ihm noch in seine mit Angst erfüllten Augen. Er sah aus, als würde ich ihn jeden Moment dafür verprügeln. Ich brach den Blickkontakt ab, drehte mich um und fing laut an, zu lachen. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten. Als ich aufhörte zu lachen, drehte ich mich wieder um und sah meinen ziemlich verwirrt aussehenden Bruder an. "D-Du und Imperator, das ist ja einfach herrlich!", sprach ich, woraufhin Kahiko energisch antwortete :"Was ist daran bitte so lustig?" Ich entgegnete :"Mein lieber Bruder. Um Imperator zu werden, braucht man Stärke und vor allem Selbstbewusstsein...zwei Attribute, die nicht in deinen Genen stecken." Mit so was traf man Kahiko normalerweise an einem wunden Punkt, doch was mein Bruder sagte, überraschte mich dennoch :"D-Dann werde ich mir das eben antrainieren! Wenn ich will, kann ich es schaffen! Und überhaupt, denkst du, dass ein Säufer wie du, der nachts sturzbetrunken auf dem Weg nach Hause ist und dann noch auf die Straße kotzt, bessere Chancen hätte?" - "Ya wessa, Kahiko! Du weißt, dass das nur einmal passiert ist...und du weißt genauso gut, dass ich 'nen Reizmagen habe. Aplaja, trotzdem hättest du nicht das Zeug dazu. Ich weiß wenigstens, wie man seinen Bruder vor den Schlägern in der Schule beschützt und sich nicht einfach so irgendwo versteckt. Sieh es einfach ein, Kahiko...ich hätte die deutlich besseren Qualifikationen dafür." - "Leech, Zäl. Das werden wir ja noch sehen, wer hier das Zeug dazu hat!", antwortete mein Bruder ernst und sagte mir, was das angeht, den Kampf an. Doch wie sollte ich meinen Bruder bei so was nur ernst nehmen? Naja, auf jeden Fall nahm ich ihn nicht als Bedrohung war. "Izara, Kahiko. Wir sollten uns auf den Weg machen!", sprach ich. Mein Bruder folgte mir. Er sah irgendwie etwas geknickt aus. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Thema bei uns erst mal besser nicht erneut angesprochen werden sollte...



    „Da! Siehst du die Mauern? Das sind die Mauern von Aphaio!“ rief ich aufgeregt.
    Wir gingen gerade aus dem Wald heraus und befanden uns nun in einer sandigen Ebene, vor uns thronte eine gigantische Stadt, die Schutz durch eine kolossale Steinmauer fand. Als wir näherkamen, hörte ich von weitem eine Stimme: „Halt! Wer da?“
    „Wir sind zwei Flüchtlinge aus Kaleon. Pryavet, öffnet das Tor!“schrie Jay als wir geschätzte zwanzig Meter vom Tor entfernt waren.
    „Beweist es!“
    „Faro Ce Jay Veljeta, welko ces Kahiko Veljeta.“
    „Nun gut, ihr dürft eintreten. Öffnet das Tor!“
    Vor uns öffnete sich das Tor mit lautem Quietschen und aufgewirbeltem Sand. Wir betraten schnell die Stadt, hinter uns schloss sich das Tor mit einem lauten Knall. Vor uns herrschte ein buntes Treiben. Viele Menschen huschten durch die Straßen von Aphaio, manche zu Fuß, einige auf dem Fahrrad und ein paar Jugendliche mit Skateboards und Rollerskates. Alle sahen sehr ängstlich aus.
    „Wir müssen erst einmal eine Bleibe finden.“sprach Jay, als wir die Straße hochgingen, links und rechts von uns ragten Hochhäuser empor. Wenn man nach oben schaute, brach man sich fast das Genick, da man, egal, wie weit man den Kopf zurück tat, niemals das ganze Gebäude erblicken konnte.
    „Warst du noch nie in einer Großstadt? Du führst dich auf wie ein kleines Kind!“ sagte Jay genervt.
    „Rodäz, ich war noch nie in so einer Großstadt.“ erwiderte ich, während ich die Neonschriften auf den Gebäuden las.
    „Na toll, das kann auch nur mir passieren…Komm endlich!“rief Jay genervt.
    Nach einer Weile kamen wir zum Hauptplatz von Aphaio. Dort gingen wir zu dem riesigen Springbrunnen in der Mitte, die Engelsskulptur darauf symbolisierte die Freiheit der Menschen. Jay und ich setzten uns auf die Brunnenkante und berieten uns, wie es weitergehen soll.


    MFG
    Rexi UHaFnir


    Prolog


    "22 Uhr...dafür würde ich auf die Fresse kriegen.", dachte ich, als ich in der Dunkelheit nach Hause ging. Meine Eltern können wegen mir auch die ganze Bude zusammenschreien, wäre mir völlig latte. Ich atmete tief ein und aus. Ist mir scheiß egal...trotzdem hoffe ich, dass sie nicht völlig ausrasten. Vor lauter Kopfschmerzen schüttelte ich meinen Kopf. Vorsichtig schaute ich auf den Weg vor mir. Ich bin froh, dass die Laternen an sind, sonst könnte ich hier gar nichts sehen...



    Wann kommt er denn endlich?, nervös starrte ich schon die ganze Zeit auf die Uhr, die neben einem Familienportrait auf einer hölzernen Kommode stand. 22Uhr war es schon, wann kommt er denn endlich? Mein Blick schweifte weiter zum Familienfoto, auf dem unsere Eltern, unsere Schwester Skye, mein Bruder und ich abgebildet waren. Während ich noch an unsere Kindheit dachte, wurde ich abrupt von unserem schreienden Vater unterbrochen: „Jay! Wo warst du schon wieder?“
    Ich sprang von unserem grauen Ecksofa auf und lugte bei der Wohnzimmertür um die Ecke. Ich sah meinen Bruder Jay, der wie immer schwarz gekleidet war. Er hatte kurze braune Haare und diverse Tattoos am ganzen Körper. Als Vater gerade nochmals losbrüllen wollte, kam Skye herunter und fragte, warum er so laut sei. Skye hatte lange, hellblaue Haare und smaragdgrüne Augen. Sie war gerade einmal acht Jahre, weshalb sie eigentlich schon längst schlafen sollte, doch anscheinend ging es ihr wie mir, sie machte sich Sorgen um Jay.



    "WAS GEHT DICH DAS AN!?", rief ich mit der restlichen Stärke in meiner Stimme. "Junger Mann, du weißt, dass du um halb zehn Zuhause sein musst. Wenn die Polizei dich draußen um so eine Zeit findet..." - " IST MIR DOCH LATTE, WAS DIESE ARSCHGEIGEN FÜR PROBLEME HABEN!", antwortete ich mit einer noch nie da gewesenen Ignoranz in meiner Stimme. Es ist mir wirklich egal, dass ich mich um so eine Zeit nicht draußen aufhalten darf. Seit vor einigen Monaten die Gefahrenstufe im Land gestiegen ist, gilt das Gesetz, dass sich die Bewohner von Techoras um halb zehn in ihren Häusern befinden müssen. Und selbst wenn Terroristen mit Sprengsätzen draußen rumlaufen, das ist mir alles egal. "Jay! Ich möchte nicht, dass du festgenommen wirst. Das wäre auch für mich ziemlich peinlich.", sagte mein Vater, der von mir aber nur einen verächtlichen Blick riskierte. Plötzlich hörte ich die besorgte Stimme meiner kleinen Schwester :"Jay. Ich will auch nicht, dass du festgenommen wirst..." Ich atmete tief ein und aus. Am Abend hab ich nicht so viel Kraft dafür, besonders, wenn ich mir ein oder zwei Flaschen Candiar gegeben habe. Ohne weitere Worte ging ich an Skye vorbei, tätschelte ihr sanft den Kopf und ging die Treppe hoch. "Junger Mann, das wird ein Nachspiel haben!", rief mein Vater mir hinterher. "LECK MICH!!!", brüllte ich zurück. Damit war die Sache für mich erledigt, weshalb ich genervt in mein Zimmer ging.



    Warum verhält er sich nur so?, dachte ich während ich Skye in ihr Zimmer brachte, sie zudeckte und ihr Schneewittchen vorlas. Als ich meine Vorlesung beendet hatte und sie eingeschlafen ist, verließ ich leise den Raum und ging den Gang hinunter zu Jays Zimmer. Auf seiner Tür stand groß in roter Schrift : NICHT STÖREN!!! Doch ich legte meine Hand trotzdem zögernd auf die Klinke und wollte diese öffnen, aber die Tür war verschlossen. Von drinnen hörte ich nur Jay brüllen: „Verschwinde doch endlich und lass mich in Ruhe!“
    „Das wird nicht klappen, das ist nämlich auch mein Zimmer.“ antwortete ich als ich Schritte vernahm, kurz darauf hörte ich, wie er die Tür aufschloss.
    „Halt einfach deine Klappe und geh schlafen, verstanden?“ schnaubte Jay entnervt, doch ich meinte nur: „Warum kommst du immer so spät nach Hause? Du weißt doch, dass in Techoras die höchste Gefahrenstufe ausgerufen wurde. Wenn du nur etwas Vernunft hättest, dann würdest du zu Hause bleiben!“
    Ich stand in der Tür als Jay die Tür vor mir zuknallen wollte, doch ich stemmte mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür und trat schnell durch einen kleinen Spalt ins Zimmer.
    „LASS MICH EINFACH IN RUHE, VERSTANDEN?“ rief Jay in der Dunkelheit des Zimmers.
    Es war wirklich dunkel, da ich nicht einmal meine eigene Hand sehen konnte, geschweige denn ihn. Doch da ich in diesem Raum alle Ecken kannte, war es ein leichtes zu meinem hölzernen Bett zu kommen und meine grüne Stehlampe anzuschalten.



    "MACH DAS VERDAMMTE LICHT AUS!", brüllte ich Kahiko an, der aber keine Anstalten machte, zu gehorchen. "Sag mir erst, warum du dich immer wie der letzte Mensch benimmst!", antwortete mein Bruder in der Gewissheit, dass er sich jeden Moment eine von mir fangen könnte. Ich ging zu einem kleinen Tisch, neben meinem Bett und nahm eine Packung Vitamin A-Tabletten in die Hand. Seit meiner Geburt leide ich nämlich an Vitamin A-Mangel, deshalb muss ich regelmäßig diese Tabletten nehmen. Der Arzt sagte, wenn ich es zu oft vergessen würde, könnte ich komplett blind werden...und dabei leide ich jetzt schon an Nachtblindheit. Das Problem ist, dass ich es ziemlich oft vergesse. Da muss ich Kahiko, Skye und meinen Eltern eigentlich schon ab und zu dafür danken, dass sie mich daran erinnern. Ich holte eine Tablette raus und schluckte sie mit etwas Wasser herunter. "So Kahiko", setzt ich an, versuchend, mich zu beherrschen, "ich sage dir jetzt das Gleiche, was ich Montana immer sage, wenn er im Club zu viel trinkt :'Pass auf, dass du keine auf die Fresse kriegst!'. Und jetzt mach das verdammte Licht aus." Ich holte mein Handy aus der Tasche und legte es auf den Tisch. Kahiko verschränkte die Arme wütend und ließ das Licht immer noch an. Ich legte mich auf mein Bett, schloss meine Augen und sprach in einem energischen Ton :"Kahiko...fordere mich nicht heraus. Ich bin nicht in Stimmung..."



    „Meinst du, ich habe Angst vor dir? Ich will nur wissen, warum du dich so verhältst! Warum säufst du und warum bist du immer so unfreundlich zu Anderen?“ entgegnete ich zornig, doch ich versuchte, innerlich ruhig zu bleiben. Ich wusste genau, man durfte sich nicht mit Jay anlegen, sonst würde das schlimm enden, doch ich wollte endlich wissen, weshalb er immer gegen alles einen Groll hegt und zu allen immer so verdammt unhöflich war. Ich verstand einfach nicht, was in seinem Kopf vorging.
    „Was interessiert dich was ich tue oder nicht tue? Das ist noch immer meine Sache, misch dich da nicht ein, verstanden? Und jetzt schalt endlich dieses SCHEIß Licht aus!“ schrie Jay wutentbrannt.
    Kurz darauf klopfte es an der Tür und ich hörte Skye sagen: „Kahiko! Jay! Lasst mich bei euch schlafen…“
    Ich ging zur Tür und machte diese auf, worauf Skye zu Jay lief, ihn umarmte und anfing, zu weinen.
    „Warum streitet ihr euch in letzter Zeit immer nur? Warum verträgt ihr euch nicht einfach?“ fragte sie, worauf ich mir dieselben Fragen stellte. Als ich mich neben Jay und Skye setzte, meinte ich: „Wir werden heute nicht mehr streiten, versprochen. Und wenn du jetzt brav schlafen gehst, lese ich dir noch ein Märchen vor.“
    „Gut! Ich warte in meinem Zimmer! Aber bitte streitet euch nicht mehr!“
    So schnell kann man also ein Kind aufheitern…, dachte ich als Skye aus dem Zimmer lief.
    „Na dann geh doch endlich und lass mich in Ruhe…“ brummte Jay, doch ich beachtete ihn gar nicht und ging zur Zimmertür. Bevor ich das Zimmer verließ, sagte ich noch enttäuscht zu Jay: „Und du warst einmal mein Vorbild, sieh nur, was jetzt aus dir geworden ist…“



    Endlich war Kahiko weg. Ich stand auf und schaltete das Licht aus. Ich genoss die anschließende Dunkelheit. Besonders, weil ich in ihr nicht das Geringste sehen konnte. Ich sah meine Nachtblindheit nicht immer als Hindernis. Klar, wenn ich in Gefahr bin und es ist gerade dunkel draußen, bin ich natürlich am Arsch. Aber in der sicheren Dunkelheit nichts mehr zu sehen, gab mir das Gefühl, als wäre alles um mich herum verschwunden...als müsste ich mir um nichts mehr Gedanken machen. Die Dunkelheit war wie ein Schutz für mich. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Nach einigen Minuten hörte ich, wie sich die Tür langsam öffnete und jemand reinkam. Ich wusste nicht, wer es war, aber ich vermutete, dass es Kahiko war. Dies bestätigte sich auch, als er leise sagte :"Oh, man. Dem Mädchen muss man ja viel vorlesen." Er ging zu seinem Bett. Ich hatte das Gefühl, dass er wieder das Licht anmachen wollte, um mich zu ärgern. "Kahiko. Ich kann dich in der Dunkelheit nicht sehen, also ist die Dunkelheit momentan das einzige, was dich vor mir schützt! Also lass das Licht aus!" - "Schon gut, ich lass es aus", antwortete Kahiko energisch, "aber trotzdem würdest du es nicht wagen, mir etwas anzutun...und das weißt du!" Da hatte mein Bruder leider recht. Die techorianische Kultur sagt nämlich vor, dass die Erstgeborenen ihre Geschwister beschützen müssen. Und natürlich dürfen die Brüder selbst ihnen auch nichts antun. Stößt einem der jüngeren Geschwister etwas zu, wird es für den Erstgeborenen als Schande angesehen. Und das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Trotzdem schrecke ich nicht davor zurück, meinem Bruder zu drohen...auch wenn ich es sowieso nie durchziehen würde. Ich habe jetzt keinen Nerv mehr dafür, mir Gedanken über Kahiko oder so zu machen. Meine Kopfschmerzen bringen mich fast um...



    Ich lag noch lange wach, da ich nach diesem Streit einfach nicht schlafen konnte. Ob Jay auch noch wach war? Wahrscheinlich nicht. Hellwach nahm ich mein IPhone mit der neongrünen Hülle vom Nachttisch und starrte auf die Uhrzeit. Es war Punkt Eins. Ich klickte auf das WhatsApp Icon und tippte auf den Namen Roumald Houssand. Er war meistens um diese Uhrzeit noch online, so auch jetzt. Anscheinend hat er bemerkt, dass ich auch online war, weshalb nun mein Handy klingelte. Während ich schnell mein Handy auf stumm schaltete, ging ich zum Fenster, öffnete dies schnell und schloss es wieder hinter mir. Nun setzte ich mich auf die roten Ziegel und hob ab: „Hallo, Roumald.“ sagte ich mit normaler Stimme, da alle Gläser des Hauses Schallschutzgläser waren.
    „Was machst du denn so spät noch wach?“ meinte er verwirrt.
    „Ach, ich hatte wieder Streit mit Jay. Er kam wieder so spät nach Hause und dann fragte ich ihn noch, warum er immer so viel trinkt und immer so spät nach Hause kommt und so weiter… Du weißt, was ich meine.“
    „Wie kann man nur mit so einem Bruder bestraft werden…Du tust mir wirklich leid! Willst du heut bei mir schlafen? Bei dir herrscht sowieso dicke Luft.“
    „Nö, ich bleib hier. Aber danke für das Angebot.“
    Bevor er auflegte sagte er noch etwas, doch ich hörte nicht mehr ganz hin, da ich eine Stimme vernahm. Es waren meine Eltern.
    „Was sollen wir nur mit Jay machen?“ fragte meine Mutter verzweifelt.
    „Ich schlage dir schon lange vor, ihn auf die Militärakademie zu schicken. Weshalb willst du das nicht?“ meinte Vater etwas wütend.
    „Ich dachte, das wäre nur eine Phase, aber du hast Recht. Es gibt sonst keinen Weg.“
    Militärakademie? Das dürfen die nicht!
    „Es wäre auch besser für Skye und Kahiko, wenn er weg ist. Er ist schlecht für sie.“ Sagte Vater worauf ich fast nein geschrien hätte, doch ich ballte nur meine Fäuste und schloss die Augen. Das stimmt nicht! Er ist doch mein Bruder, das können sie nicht machen!


    MFG
    Rexilius UHaFnir

    Vorwort
    Hallo, und herzlich willkommen zu der FF von Gin Black und mir.


    Warnung
    In dieser Fanfiction wird Blut fließen und Charaktere werden sterben.


    Genre
    Krieg|Drama

    Inhalt
    Die beiden Brüder Jay Veljeta, dem Regeln und Gesetze egal sind und Kahiko Veljeta, der kein Selbstbewusstsein besitzt, aus Kaleon in Techoras verlieren nach einem hinterhältigen Angriff der verfeindeten Lizagon ihre Heimat und müssen flüchten. Sie fassen den Entschluss, sich an den Feinden zu rächen. Und so beginnt die Geschichte zweier Brüder in Kriegszeiten...


    Wichtige Informationen
    Kontinent: Camäyn
    Länder:
    Techoras
    Lizagon


    Danksagung & Widmung
    Rexilius : Ich bedanke mich zuerst einmal bei Gin, da er mit mir diese FF schreibt und für seine tollen Ideen bedanke ich mich auch sehr.
    Gin Black: Ich bedanke mich auf jeden Fall auch bei dir, Rexilius, da mir das Schreiben dieser Fanfiction mit dir viel Spaß macht.
    Inspiration & Idee
    Rexilius :Gin unterstützte mich mit seinen vielen Ideen und war mir immer eine Inspiration.
    Gin Black: Ja, Rexilius inspirierte mich auch sehr und bringt mich immer wieder auf neue Ideen.


    Charaktere
    [tabmenu]
    [subtab=Charaktere]
    [tab=Jay]
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    Name : Jay Veljeta
    Alter : 15
    Geburtsdatum : 16.10.1998
    Geburtsort : Kaleon
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Braun
    Augenfarbe : Braun
    Lieblingsessen : Steak
    Lieblingsgetränk : Candiar
    Waffen : Drako (Schattenschwert) und Deseart Eagle, Kampfmesser
    Eigenschaften : Ziemlich vulgär, brutal, stur, ungehorsam
    Merkmale : Schwarzes Drachentattoo am linken Arm, Kette um den Hals
    Hobbies : Mit Freunden abhängen, Fußball spielen
    Was er nicht mag : Wenn seine Eltern ihn anschnauzen, Langeweile, wenn Andere sich für was Besseres halten, schreiende Kinder, Süßigkeiten
    Was er mag : Alk, Ausflüge, Dunkelheit, Rap
    Stärken : Hohe Ausdauer, gute Kampftechniken, kann gut Klavier spielen
    Schwächen : Angeborener Vitamin A-Mangel, Nachtblindheit, handelt sich durch seine Sturheit häufig Probleme ein, süchtig nach Novolines
    Beste Freunde : - Joshua "Yoshi" Käylem
    - Montana Kawer
    - Está Gilligan
    Element : Dunkelheit
    [tab=Kahiko]
    [Blockierte Grafik: http://i60.tinypic.com/2sbvex2.jpg]
    Name : Kahiko Veljeta
    Alter : 14
    Geburtsdatum : 28.7.1999
    Geburtsort : Kaleon
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Grün
    Augenfarbe : Grün
    Lieblingsessen : Sashimi
    Lieblingsgetränk : Spezi
    Waffen : Angelus (Bogen) und zwei Dolche
    Eigenschaften : hilfsbereit, freundlich
    Merkmale : rosa Strähne, Haifischzahnkette
    Hobbies : Surfen, malen und zeichnen
    Was er nicht mag : Angeber, wenn sein Bruder spät nach Hause kommt, Hausübungen
    Was er mag : Natur, Tiere, Pflanzen
    Stärken : spricht viele Sprachen, spielt gut Volleyball, kann gut surfen
    Schwächen : leichtgläubig, hat kein Selbstbewusstsein, schlecht in der Schule
    Beste Freunde : - Roumald Houssand
    - Fabés Shiqo
    - Carlos de la Merta
    Element : Licht
    [tab=Joshua]
    Name : Joshua "Yoshi" Käylem
    Alter : 15
    Geburtsdatum : 20.11.1998
    Geburtsort : Kaleon
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Blond
    Augenfarbe : Blau
    Lieblingsessen : Sandwiches
    Lieblingsgetränk : Tariiza
    Waffen : SKS mit Bayonett
    Eigenschaften : Provokant, stur, respektlos
    Merkmale : Adlertattoo am rechten Arm
    Hobbies : Fußball, trinken
    Was er nicht mag : Nörgler, Heuchler
    Was er mag : Seine Geschwister, Rap
    Stärken : Kann sich gut durchsetzen, ist sportlich
    Schwächen : Kann schlecht lügen, kriegt schnell Kopfschmerzen, süchtig nach Novolines
    Geschwister: Butters Käylem (jüngerer Bruder) und Kira Käylem (ältere Schwester)
    Beste Freunde : - Jay Veljeta
    - Montana Kawer
    - Está Gilligan
    Element : Feuer
    [tab=Montana]
    Name : Montana Kawer
    Alter : 15
    Geburtsdatum : 21.12.1998
    Geburtsort : Lyäz
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Schwarz
    Augenfarbe : Grün
    Lieblingsessen : Nudeln
    Lieblingsgetränk : Kir
    Waffen : Gat-28 (Halbautomatische Pistole aus Techoras), Army-Kampfmesser
    Eigenschaften : Muskolös, provokant
    Merkmale : Sternentattoo am linken Oberarm
    Hobbies : Schwimmen, Boxen
    Was er nicht mag : Möchtegern-Rambos, Schule
    Was er mag : Sport, Musik hören
    Stärken : Gut in Form, kräftig
    Schwächen : Etwas schlecht in der Schule, kann sich manchmal nicht beherrschen
    Geschwister: Timon Kawer und Finn Kawer (beides jüngere Brüder)
    Beste Freunde : - Jay Veljeta
    - Joshua Käylem
    - Está Gilligan
    Element : Psycho
    [tab=Está]
    Name : Está Gilligan
    Alter : 15
    Geburtsdatum : 12.2.1999
    Geburtsort : Räyl
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Braun
    Augenfarbe : Blau
    Lieblingsessen : Pizza
    Lieblingsgetränk : Energydrink mit Beerengeschmack
    Waffen : Glock 17, Zwei Dolche
    Eigenschaften : Wankelmütig, stur
    Merkmale : Schlangentattoo am ganzen rechten Arm, linkes Auge wird durch seine Haare verdeckt
    Hobbies : Basketball, spazieren gehen
    Was er nicht mag : Lügner, Heuchler
    Was er mag : Schule, Metall-Musik
    Stärken : Ist ziemlich intelligent, hält viel Alkohol aus
    Schwächen : Wird schnell müde, kommt morgens schwer aus dem Bett raus
    Geschwister: Geschwister : Mirjam Gilligan und Zoey Gilligan (beides jüngere Schwester)
    Beste Freunde : - Jay Veljeta
    - Joshua Käylem
    - Montana Kawer
    Element : Psycho
    [tab=Skye]
    Name : Skye Veljeta
    Alter : 8
    Geburtsdatum : 4.1.2006
    Geburtsort : Kaleon
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Hellblau
    Augenfarbe : Smaragdgrün
    Lieblingsessen : Pizza
    Lieblingsgetränk : Kakao
    Waffen : -
    Eigenschaften : scheu, schüchtern
    Merkmale: Haare sind bodenlang
    Hobbies: musizieren, singen, tanzen
    Was sie nicht mag: Frösche, schleimige Dinge
    Was sie mag: Einhörner, die Farbe rosa
    Stärken: geduldig, sehr ausdauernd
    Schwächen: scheu, ängstlich
    Geschwister : Jay Veljeta
    Kahiko Veljeta
    Beste Freunde : - Páis Houssand
    - Oiléan Shiqo
    - Veidhlín de la Merta
    Element : -


    [tab=Roumald]
    Name : Roumald Houssand
    Alter : 14
    Geburtsdatum : 2.12.1999
    Geburtsort : Kaleon
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Braun
    Augenfarbe : Grün
    Lieblingsessen : Austern
    Lieblingsgetränk : Cola
    Waffen : Zwei Tomahawks
    Eigenschaften : Leichtblütig, fröhlich
    Merkmale: besitzt Dreadlocks, die er zu einem Zopf zusammengebunden hat, besitzt die gleiche Kette wie Kahiko
    Hobbies: surfen, skaten
    Was er nicht mag : Angeber, Spinnen
    Was er mag: Pinguine, R&B
    Stärken: ist sehr geschickt und wendig
    Schwächen: ist sehr leichtgläubig und schlecht in der Schule
    Geschwister : Aigua Houssand (älterer Bruder)
    Sorra Houssand (ältere Schwester)
    Páis Houssand (jüngere Schwester)
    Beste Freunde : - Kahiko Veljeta
    - Fabés Shiqo
    - Carlos de la Merta
    Element : Wasser


    [tab=Fabés]
    Name : Fabés Shiqo
    Alter : 14
    Geburtsdatum : 20.11.1999
    Geburtsort : Tyroe
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : Blau-Grün
    Augenfarbe : Braun
    Lieblingsessen : Miso Suppe
    Lieblingsgetränk : Kaffee
    Waffen : Zwei Schwerter und zwei versteckte Klingen
    Eigenschaften : schlau, hitzköpfig, weltoffen
    Merkmale: natürliche Haarfarbe: blond
    Hobbies: surfen, Radfahren
    Was er nicht mag: Schlangen, lange Warten
    Was er mag: Hardrock, laute Musik
    Stärken: hervorragende Kombinationsgabe, gut in der Schule
    Schwächen: tollpatschig, ungeduldig
    Geschwister : Dorchadas Shiqo (ältere Schwester)
    Oiléan Shiqo (jüngere Schwester)
    Beste Freunde : - Kahiko Veljeta
    - Roumald Houssand
    - Carlos de la Merta
    Element : Elektro


    [tab=Carlos]
    Name : Carlos de la Merta
    Alter : 14
    Geburtsdatum : 6.8.1999
    Geburtsort : Lilios
    Nationalität : Techorianisch
    Haarfarbe : hellbraun mit rosa Schimmer
    Augenfarbe : grün
    Lieblingsessen : Takoyaki (Oktopusbällchen)
    Lieblingsgetränk : Apfel-Tee
    Waffen : Schwert und Schild
    Eigenschaften : übereifrig, arrogant, egoistisch
    Merkmale: bleiche Haut
    Hobbies: surfen, Tischtennis spielen, zocken
    Was er nicht mag: Clowns, Zirkusse, Rassismus
    Was er mag: Videospiele in jeglicher Form, sein Surfbrett
    Stärken: sehr Selbstbewusst, sehr talentiert-bei allem, was er macht
    Schwächen: er ist ein Angeber und Besserwisser
    Geschwister : Veidhlín de la Merta (jüngere Schwester)
    Beste Freunde : - Kahiko Veljeta
    - Roumald Houssand
    - Fabés Shiqo
    Element : Gestein
    [/tabmenu]


    Kapitelübersicht
    Prolog
    Kapitel 1
    Kapitel 2
    Benachrichtigungsliste
    GB
    -
    PN
    -




    MFG
    Rexi UHaFnir

    N'Abend Gin^^



    MFG
    Rexi UHaFnir(kürzester Kommi ever X3 )

    Hallo Vorfreude^^


    Ich geb' dir einmal einen Kommi, hoffe, du freust dich^^




    MFG
    Rexi UHaFnir