Beiträge von Alito

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Capitolo Sette
    Sünden werden bestraft
    (Aus der Sicht von Michele Divertiani)
    Alles, was gegen das Gewissen geschieht, ist Sünde.
    Thomas von Aquin


    „Also Paolo, hast du nun herausgefunden, was deine Teammitglieder bedrückt?“fragte der Trainer.
    „Sí, das habe ich.“ antwortete Paolo selbstsicher.
    „Wirklich? Weißt du auch, was es bei Cattioso und Divertiani ist?“
    Die ganze Wahrheit mit den Caernus kann er nicht kennen, das weiß Herr Vedi aber sicherlich, dachte ich als Paolo dann überraschend sagte: „Sí, auch von Giacomo und Michele. Und bevor sie sagen, ich wüsste noch immer nicht alles, no, das stimmt nicht. Ich weiß auch über die Caernus Bescheid.“
    Alle sahen Paolo fragend an und ich fragte ihn entrüstet: „Woher weißt du von den Caernus?“
    Nun sahen alle mich verwirrt an, doch Paolo lachte und meinte amüsiert: „Sagen wir’s einmal so; ein Vögelchen hat’s mir gezwitschert.“
    Ich schaute ihn wütend an während er anfing zu erklären, was ein Caernus ist und was wir machen.
    Als er seine Erläuterung beendet hatte meinte ich, ich wolle mit ihm unter vier Augen reden. Paolo nickte und wir gingen an die Seitenlinie, die Anderen standen beim Anstoßpunkt.
    „Bist du jetzt zufrieden? Nun werden alle glauben, ich bin schlimmer als der Teufel.“
    „Niente e più nero del diavolo. Niemand ist schwärzer als der Teufel, Michele. Und ich bin mir außerdem vollkommen sicher, dass sie es bestimmt verstehen werden."
    „Wenn du meinst…Ich habe zwei Fragen an dich. Die Erste lautet; kennst du wirklich die Vergangenheit von ALLEN in unserem Team?“
    „Sí. Aber ich weiß, worauf du hinauswillst. No, sie haben es nicht vor allen Anderen gesagt, sondern nur mir unter vier Augen, außer Leo, der hat es vor allen gesagt.“
    „Capisco. Dann meine zweite Frage; wer war dieses Vögelchen, das dir alles über die Caernus gezwitschert hat?“ fragte ich ihn während mir bewusst wurde, wie albern ich mich anhörte. Doch anstatt einer Antwort bekam ich stattessen eine Gegenfrage gestellt: „Chi va diritto non fallisce strada, é?"
    Was meint er mit Ehrlich währt am längsten? Während ich ihn verwirrt ansah, erwiderte ich: „Che cosa? Soll das deine Antwort sein?“
    Als er lächelnd nickte, spürte ich, wie innerlich meine Wut brodelte.
    „Paolo, ich will einen Namen.“
    „Einen Namen? Gut, er heißt Jakob.“
    Als er grinste sah ich ihn zerstreut an. Ich kenne keinen Jakob, was meint er damit?
    „Parla italiano? Du sprichst schon noch deine Muttersprache, oder Michele?“
    „Che cosa?“
    Schön langsam beginne ich zu begreifen, was er mir mitteilen versuchte, dachte ich während er wieder zu den anderen ging. Italienische Namen werden in Deutsch komplett anders geschrieben. Aus Paolo beispielsweise wird Paul. Oder aus Johannes wird Giovanni. Doch was heißt Jakob auf Italienisch?
    „Divertiani! Komm sofort her!“rief der Trainer.
    Während ich meinen Kopf schüttelte, lief ich zu den Anderen.
    „Heute habe ich etwas Spezielles mit euch vor. Sagen wir, eine Schnitzeljagd.“
    „Eine Schnitzeljagd?“ fragten wir alle ungläubig im Chor.
    „Sí. Ihr werdet in Zweiergruppen durch Rom laufen. Doch nicht einfach normal laufen, no. Ihr müsst mit einem Fußball dabei die ganze Zeit dribbeln. Dabei muss jedes Team zwei bestimmte Gegenstände finden. Wenn ihr unterwegs auf eure Teamkollegen trefft, müsst ihr ihnen den Gegenstand wegnehmen, die Gruppe mit den meisten Gegenständen gewinnt. Ihr habt bis Punkt achtzehn Uhr Zeit, dann treffen wir uns wieder im Stadion. Und seid pünktlich. Capito, Passione?“
    Paolo nickte stürmisch und Herr Vedi erhob erneut das Wort: „Ich werde euch nun einteilen.“
    „Che cosa? Dürfen wir nicht aussuchen, mit wem wir eine Gruppe bilden?“ fragte Giacomo während ich plötzlich einen Geistesblitz hatte.
    Giacomo! Jakob heißt auf Italienisch Giacomo! Warum bin ich nicht früher draufgekommen?
    „Die Gruppen lauten: Gustavo und Edilio, Remus und Adriano, Alessandro und Michele, Gareth und Caleb, Thiago und Violo, Raffaele und Giacomo, Davide und Paolo. Leonardo, du gehst mit Thiago und Violo mit.“ sagte Herr Vedi und Paolo sah ihn überrascht an.
    Davide ging zu Paolo und flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr, worauf Paolo ihn mürrisch ansah, doch Davide lachte nur. Gin gab jeder Gruppe einen Zettel, wo die Wegbeschreibungen und die gesuchten Gegenstände draufstanden. Auf dem Zettel von Alessandro und mir stand:


    Ort: San Paolo fuori le Mura
    Hinweis: Unter Paulus, Andreas, Lukas, Petrus und dem Messias liegt was ihr suchet.
    Gegenstände: 1x Schwarzer Stein, 1x Himmelblauer Stein


    Die Paulus Kirche? Wie sollen wir in einer Kirche einen schwarzen und einen himmelblauen Stein finden? Und der Hinweis ist jetzt auch nicht der Allerbeste. Unter Paulus, Andreas, Lukas, Petrus und dem Messias liegt, was ihr sucht. Was soll das denn bedeuten?
    „Ich weiß, was der Hinweis bedeutet.“ meinte Alessandro während ich noch immer verwirrt auf den Zettel starrte.
    „Naja, wenn du meinst…Holen wir uns einen Fußball und dann forza, auf zu San Paolo.“ erwiderte ich gedankenversunken als ich einen Fußball holte.
    „Ich habe vergessen zu erwähnen, dass jeder von euch ein Band um den Fuß gebunden bekommt, damit wir nachweisen können, ob ihr wirklich die ganze Zeit durch gedribbelt seid.“ erklärte der Trainer während er die schwarzen Stoffbänder mit einem Metallenem etwas darauf austeilte.
    Ich band mir es mir schnell um mein rechtes Bein und dribbelte zurück zu Alessandro.Wir haben ganze sechs Stunden Zeit, das wird wohl reichen…hoffe ich, dachte ich während Alessandro und ich das Stadion verließen. Er dribbelte mit dem Ball und ich meinte lachend: „Wenn wir den Ball die ganze Zeit dribbeln müssen, dann viel Spaß in der U-Bahn!“
    Alessandro lachte ebenfalls und meinte: „Wird schon schiefgehen.“


    ~-~


    CHIUSO
    „Kann eine Kirche geschlossen sein?“fragte ich Alessandro verwirrt während wir hin und her passten.
    „Tja, anscheinend schon. Was sollen wir jetzt machen? Wenn wir nicht diese Steine besorgen dann…du weißt, wie der Trainer reagiert! Was sollen wir tun?“meinte er hilflos wie ein Lamm, dass gerade zum Schlachter geführt wird.
    „Wir gehen einfach rein und besorgen uns, was wir brauchen. Es wird wohl kein Sicherheitspersonal oder so in der Kirche sein, warum auch…“
    „B-Bist du dir sicher, Michele? Was ist, wenn sie uns erwischen?“
    „Doloma, du als Höllenfürst und ich als Caernus können leicht rein und raus ohne, dass uns jemand sieht.“
    Als er lächelte, färbten sich seine Harre blau und seine Augen nahmen ein stechendes Gelb an.
    „Va bene, nun muss ich mich in meine erste Form versetzen.“
    „Meinst du, du schaffst das?“
    Ich zuckte mit den Schultern und wir gingen hinter einen Baum. Ich versicherte mich, dass niemand uns sehen konnte und hockte mich hin. Während ich meine Augen schloss sprach ich langsam: „Ab imo pectore...tenebrae.“
    Mein ganzer Körper kribbelte, ich öffnete meine Augen.
    „So fällst du bestimmt nicht auf“, meinte Alessandro sarkastisch „Du siehst wie ein Römischer Offizier aus.“
    Ich saß mich auf den Boden und atmete heftig. Alessandro fragte, ob wohl alles in Ordnung sei, ich antwortete, noch immer ganz außer Atem: „Sí, sí…Es geht schon. Und was das Unbemerkt sein betrifft: wenn ich diesen Umhang trage, dann bin ich unsichtbar.“
    Auf meinen schwarzen Mantel deutend, der mir über die rechte Schulter hing, meinte Alessandro: „Mit dem Teil? Na, wenn du meinst…“
    Lächelnd, wenn auch etwas holprig, stand ich auf und setze meine Kapuze auf. Kurz darauf hörte ich Alessandro sagen: „Wow, das funktioniert ja wirklich. Nun gut…Dann geht’s jetzt los.“
    Ich wollte nickten doch dachte, er könne mich sowieso nicht sehen, weshalb ich es ließ. Alessandro verwandelte sich in eine Ratte und lief voraus. Ich blieb ihm, so gut es ging, auf den Fersen. Wir rannten einen langen Gang mit hohen, weißen Säulen entlang, die oben mit Stuck verziert waren. Links von mir war eine grüne Fläche, mit einer Statue des Heiligen Pauls in der Mitte. Als ich um die Ecke bog, blieb ich abrupt stehen. Ein Kardinal, ich erkannte ihn an seinem komischen roten Hütchen, hatte Alessandro in der Hand und streichelte ihn. Warum würde jemand freiwillig eine Ratte streicheln? Ich schüttelte den Kopf, sauste an ihm vorbei und betrat die Kirche durch eine kolossale Tür aus Olivenholz. Plötzlich stand ich in einer gigantischen Halle, in der fast alles aus Gold war. Nur die Säulen, der Boden und die Decke waren aus schwarzen und weißen Marmor, in dem man sich spiegeln konnte. In der Halle waren alles Kardinäle, die ängstlich in meine Richtung sahen. Zuerst fragte ich mich, weshalb sie so angsterfüllt waren, doch diese Frage klärte sich, als mir klar wurde, dass ich auch Angst hätte, würde so eine schwere Türe einfach so aufgehen. Während ich auf die Kardinäle zuging, hörte ich eine bekannte Stimme sagen:„Na na, sie müssen doch keine Angst haben, eure Geistlichkeiten. Sie müssen nur tun, was ich sage.“
    Schleunigst drehte ich mich um und sah Francesco mit schwarzen Männern, die auf die Kardinäle mit Colts zielten. Wenn die jetzt schießen, bin ich hinüber!, dachte ich als ich schnell in den hinteren Bereich der Kirche rannte. Über den Säulen waren Medaillons von allen Päpsten, die je gelebt hatten. Hinten angekommen, stand ich unter einer Apsis mit goldenem Mosaik. Oben waren fünf Menschen mit Heiligenscheinen zu sehen. Bei genauerem hinsehen erkannte ich neben den Leuten Namen, nämlich: Paulus, Lukas, Andreas und Petrus. Nur bei dem Mann in der Mitte war kein Name zu sehen. Warte, dachte ich, in dem Hinweis stand doch, unter denen seien die gesuchten Gegenstände! Ich ging weiter bis ich vor einem weißen Altar stand. Auf ihm stand nur ein Kerzenständer mit zwei brennenden Kerzen.
    „Zeig mir, wo die Steine sind!“hörte ich Francesco rufen.
    Blitzartig drehte ich mich um und sah, wie er Alessandro eine Waffe an den Kopf hielt. Alessandro hatte wieder schwarze Haare und himmelblaue Augen.
    „I-Ich weiß nicht, wovon sie sprechen!“meinte Alessandro als Francesco ihm eine Ohrfeige verpasste und er zu Boden fiel.
    „PARLA! Ich will die Steine vor Mario haben! Sonst kann ich nicht weiter für dein Leben garantieren…“
    Mario? Meint er den Trainer? Meine Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als die Erde anfing, zu beben.
    „Alessandro, hör auf!“schrie ich aus Leibeskräften als das Beben plötzlich aufhörte.
    „W-Wer war das? Wo bist du? Zeig dich!“brüllte Francesco wutentbrannt.
    „Ha, er wird die Steine vor ihnen haben, und sie können nichts dagegen tun, hehe.“ meinte Alessandro, dem Blut aus dem Mund floss während er wieder die Persönlichkeit von Doloma annahm.
    Während ich mich umdrehte, dachte ich: wo sind die Steine? Auf dem Zettel steht doch, unter denen sind sie…Haben wir einen Hinweis übersehen? Ich wollte den Zettel aus meiner Hosentasche holen, doch dabei fiel mir ein, dass Alessandro ihn hatte.
    „Feuer“, rief Alessandro während ich mich erneute umdrehte, er hielt den Zettel in der Hand.
    Was? Feuer? Was sollte das für ein Hinweis sein? Hier ist doch gar kein Feuer…oder vielleicht doch? Schnell drehte ich mich wieder um und blies die Kerzen aus, worauf der Boden unter mir verschwand und ich in einen Abgrund viel. Es war stockdunkel, ich konnte nicht einmal erkennen, von wo ich runtergeflogen war. Der einzige Gedanke der mir durch den Kopf ging war: hoffentlich falle ich in Wasser, und so war es auch.
    Als ich unter Wasser war, wurde mir das Gewicht meiner Rüstung zum größten Problem, vorerst. Während ich meinen Kopf gerade an die Oberfläche gebracht hatte, verwandelte ich mich wieder zurück in meine menschliche Form. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie kalt das Wasser war. Deshalb sprach ich zitternd „L-Lumos M-Maximo!“
    Über mit tauchte eine riesige Lichtkugel auf, die den Raum erhellte. Da dieser Zauber aber nur kurz wirkte, suchte ich die Gegend nach einem Ufer ab, und wurde, kurz bevor das Licht erlosch, auch fündig. In der Dunkelheit schwamm ich so schnell ich konnte ins seichte Gewässer. Während ich dieses endlich erreichte, hörte ich jemanden flüstern: „Luxi? Was machst du hier in diesen Heiligen Höhlen?“
    Schnell stand ich auf und meinte schnaufend: „W-Wer i-ist da?“
    „Rate doch einmal! Welche Person außer mir nennt dich sonst Luxi?“
    „Aquame? Was tust du denn hier?“
    Plötzlich ergoss sich gleißendes Licht über die Finsternis und verschlang sie Augenblicklich. Nun stand ich vor einem Mädchen, das eine Lyra in der Hand hielt und bodenlange, meerblaue Haare und kristallklare Augen hatte. Sie trug zartrosa Muscheln in ihrem welligen Haar, außerdem hatte sie ein langes, himmelblaues Kleid an.
    „Ich wache hier über die Lebensader der Erde. Was tust du hier, Luxi? Wenn meine Schwestern erfahren, dass du hier bist…du weißt, dann ist hier die Hölle los.“
    „Sí, sí, ich weiß…Aber ich suche einen schwarzen und einen himmelblauen Stein. Weißt du, wo ich die finde?“
    Sie sah mich fragend an und meinte ungläubig: „Du betrittst Heiligen Boden nur weil du STEINE suchst? Habe ich das richtig verstanden? Sind das besondere Steine?“
    „Keine Ahnung. Ist ein Auftrag vom Trainer. Aber wahrscheinlich sind es keine normalen Steine.“
    „Dann weiß ich, was du suchst. Folge mir.“
    Während ich nickte, erlosch das Licht und Aquame hielt eine Türkise Laterne in der Hand. Im nächsten Raum angekommen, löschte sie das Licht, denn nun war es nicht mehr von Nöten. In dieser kleinen Halle erhellten Kerzen mit blauen Flammen den Weg zu einem weißen Altar mit einer gläsernen Truhe, die mit viel Gold verziert war darauf.
    „In diesem Kästchen befindet sich, was du suchst.“
    „Aber?“ meinte ich ungläubig in der Hinsicht, dass sie mir die Steine einfach so überlassen würde.
    „Was meinst du?“erwiderte sie verwirrt.
    „Es muss doch einen Haken geben, oder?“
    „Ohne diesen Haken, kriegst du die Truhe nicht.“
    Als sie lachte, bestätigte sich meine Aussage. Sie sagte, ich solle zu ihr herkommen, dann wird sie die Bedingung stellen. Mit vorsichtigen Schritten näherte ich mich ihr, bis ich schließlich neben ihr stand. Sie war einen geschätzten Kopf kleiner als ich, weshalb ich mich so bückte, dass ich auf ihrer Höhe war. Wir sahen uns in die Augen, sie sprach: „Es gibt nur eines, was ich von dir will. Das weißt du genau…“
    „Doch dann wirst du von deinen Schwestern verstoßen werden, und du wirst auch keine Göttin mehr sein…Sag mir, ist es dies wert?“
    Bevor sie etwas sagen konnte, rief jemand: „Aquame! Schäm dich einen Caernus in diese Heiligen Höhlen zu bringen! Du hast diesen Ort somit entweiht!“
    Als ich mich in die Richtung wandte, aus der die Stimme kam, sah ich Terrae, Aere und Ignise.
    „Du kennst die Bedingung…“flüsterte mir Aquame ins Ohr.
    Während ich nickte und mich wieder ihr zuwandte, rief Ignise erneut: „Unterstehe dich, sie anzurühren!“
    Ich legte meine Hände auf Aquames Wangen und küsste sie während ich meine Augen schloss. Ich spürte ihre kalten Lippen auf meinen, auch ihr Gesicht war nicht wärmer, im Gegenteil, sie wurde immer kälter. Als ich meine Lippen von ihren entfernte, lächelte sie und meinte: „Du kannst so gut küssen, obwohl du auf Jungs stehst. Nimm die Truhe, schnell…“
    Während ich jemanden auf mich zulaufen hörte, schnappte ich mir die Kiste und sprang auf den Altar. Blitzartig öffnete ich die Truhe, nahm die Steine und schmiss das Kästchen in Richtung Ignise, die ebenfalls auf den Altar sprang. Kühn wehrte sie die Truhe mit einer geschickten Handbewegung ab und bedrohte mich gerade mit ihrem goldenen Speer, als Aere meinte: „Aquame hätte nicht gewollt, dass du ihn so umbringst. Er soll wie seine anderen verdorbenen Vorfahren im Kampf in der dritten Form sterben. Außerdem hat er noch immense Schäden, weil er sich in die Erste Form verwandelt hat, nicht wahr?“
    Von was redete sie? Ich spürte keinen Schmerz. Während ich zu Aquame sah, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ihre Haut war komplett blau und sie fing an, sich in Wasser aufzulösen.
    „Du spürst noch keinen Schmerz, oder? Aquame beschützt dich bis zum letzten Atemzug, einfach unglaublich…! Nun nimm die Steine und verschwinde! Verschwinde endlich!“meinte Ignise wütend.
    „Bene, aber wie soll ich bitte wieder in die Kirche kommen?“fragte ich sie.
    „Bringst du denn nichts auf die Reihe? Deine Vorfahren würden sich für dich schämen, wenn sie noch leben würden!“ sagte Ignise während sie mit dem Finger schnipste und ich mich hinter einem Baum vor der Kirche wiederfand.
    Ich saß mich ins Gras, ließ meinen Kopf nach hinten fallen und schloss meine Augen. Warum sie? Weshalb musste gerade sie gehen, nicht eine ihrer Schwestern.
    „Master Lux! Hast du die Steine?“
    Während ich meine Augen öffnete, sah ich Doloma in seine Augen.
    Als ich auf mein Handy schaute, sagte ich etwas traurig: „Sí, ich habe sie. Aber wir haben noch CINQUE ORE! Was sollen wir also tun?“
    Doloma verwandelte sich wieder in Alessandro und zuckte mit den Schultern. Er setzte sich neben mich ins Gras und meinte grinsend: „Dann statten wir doch den Anderen einen Besuch ab.“
    „Va bene, aber wir haben etwas wichtiges vergessen!“ meinte ich schockiert.
    „Che cosa? Was haben wir vergessen?“
    Ich zeigte auf den Fußball, der bei der Kirchenmauer lag und Alessandro rief: „Ach du verdammte Scheiße!“
    Als ich gerade den Ball gerade holen wollte, zog mich Alessandro zurück und hielt mir meinen Mund zu.
    „Sie müssen hier irgendwo noch sein!“ hörte ich Francesco wütend rufen, worauf eine Mädchenstimme antwortete: „Was willst du denn überhaupt von denen? Haben die etwas Besonderes bei sich? Waffen? Gold? Edelsteine?“
    „No, Valentina. Sie gefährden unsere Mission.“
    „Inwiefern?“
    „Sie sind Gotteslästerer und Teufelsanbeter! Abscheuliches Gesindel! Und…liegt dort hinten ein Fußball? Mario ist ja der Trainer von diesem einen Team, der gehört sicher ihnen. Ich gehe mal hinten nachsehen.“
    Verdammt! Wir sollten abhauen, aber wenn wir jetzt türmen, dann knallen die uns sicher ab.
    „Nein, lass mich gehen. Ich komme dann nach.“
    „Va bene. Aber wenn du sie siehst, dann knallst du sie ab, verstanden?“
    Jetzt ist es vorbei!, dachte ich als Alessandro mir ins Ohr flüsterte: „Bleib einfach ruhig! Vielleicht sieht sie uns gar nicht…!“
    Während das Mädchen gerade in mein Sichtfeld getreten war, bemerkte sie uns auch prompt. Sie hatte grüne Augen und rosa Odangos…Moment mal…Das Mädchen sieht genauso aus wie Paolo das eine Mädchen beschrieben hatte, das er zum Flughafen begleitete. Sie hatte auch den gleichen Namen. Wie war ihr Nachname nochmal‘? Lyall? Sie beachtete uns nicht, ging weiter zum Ball, hob ihn auf und schritt anschließend auf uns zu. Während sie sich vor uns hinhockte, meinte sie: „Der gehört doch sicher euch, oder?“
    Ich nickte ängstlich, als sie weitersprach: „Dachte ich’s mir. Ich töte euch nicht, keine Angst. Aber dafür müsst ihr Paolo Passione sagen, er soll heute um Punkt Mitternacht im Forum Romanum sein. Dort, wo man die Wagenrennarena sieht. Ich hab jetzt den Namen von dieser Arena vergessen…“
    „Circus Maximus?“ entgegnete ich als sie meinte: „Genau! Wenn er nicht dort sein sollte, dann wird Francesco nicht ruhen, bis er ihn hat.“
    „Warum ist er hinter Paolo her?“ fragte Alessandro, worauf die überraschende Antwort kam: „Francesco labert immer irgendwas wie; er ist der Vertreter der Menschen, wir müssen ihn auf unsere Seite bringen. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Er soll dort sein, verstanden?“
    Paolo ist der Vertreter der Menschen? Das kann nicht sein! Warum habe ich es all die Jahre dann noch nie bemerkt?
    „Eine Frage noch. Lautet dein Nachname Lyall?“erkundigte sich Alessandro, worauf sie überrascht antwortete: „Ja, das stimmt. Woher weißt du das?“
    „Hehe, das wüsstest du wohl gerne, nicht wahr? Aber gib uns den Ball und wir sorgen dafür, dass Paolo heute Mitternacht im Forum Romanum ist.“
    Das tun wir bestimmt nicht! Die Göttinnen bekommen den Vertreter der Menschen bestimmt nicht. Als ich gerade den Mund aufmachen wollte, hielt Alessandro ihn mir wieder zu und ich griff zu meiner Hosentasche, in der sich mein Messer befand. In diesem Moment sagte sie: „Ihr habt euch aber sehr gern, hihi. Hier ist euer Ball. Lebt wohl!“
    Als sie aus meinem Blickfeld war, riss ich Alessandros Hand von meinem Mund weg und holte mein Messer aus der Hosentasche während ich mich drehte. Nun lag er unter mir, ich hielt ihm mein Messer unter den Hals.
    „Hättest du gefragt, ob er wirklich der Vertreter der Menschen sei, dann hätte sie herausgefunden, dass du in Wirklichkeit ein Caernus bist. Wäre es das wert gewesen?“flüsterte Alessandro wütend als ich mich neben ihm hinlegte.
    „Du hast recht…Aber weshalb wusste ich nicht, dass er es ist? Ich kenne ihn nun schon sein ganzes Leben lang!“
    „Wie hat der vorherige Vertreter mit Nachnamen geheißen?“
    „Puh…Er hat uns seinen Nachnamen oder Vornamen nie gesagt, wir haben auch nie sein Gesicht gesehen, er trug immer so eine schwarze Maske, ähnlich denen, die bei il carnivale in Venezia getragen werden. Wir nannten ihn nur „uomo nero“.“
    „Der Schwarze Mann? Wie der aus dem Kinderspiel?“
    „Sí. Wir wissen bis heute nicht, wer er war. Doch etwas weiß ich nun sicher.“
    „Und was?“
    „Der frühere Vertreter der Menschen ist nicht wie angenommen Tod, no…Er lebt.“
    „Che cosa? Bist du dir sicher?”
    „Sí, zu hundert Prozent. Aber wir müssen jetzt wirklich wieder dribbeln. Komm, gehen wir zur Villa Medici. Daneben gibt es einen großen Park, in dem wir Techniken üben können.“
    Während Alessandro nickte, standen wir auf, ich dribbelte mit dem Ball, als ich versehentlich gegen einen Jungen rannte und dieser umflog.
    „Scusí bambino! Bist du verletzt?“meinte ich erschrocken als ich dem orangehaarigen Jungen aufhalf.
    „N-No, mir geht es gut.“ antwortete der Junge, worauf ich ihn erkannte, er war der kleine Bruder von Giacomo.
    „Federico, komm mit uns mit. Wir sind gute Freunde von deinem Bruder, Giacomo.“ entgegnete ich als mich Alessandro verwirrt ansah.
    „Ihr kennt Giacomo? Seid ihr etwa auch von Fulmine a catena?“
    „Sí, mi chiamo Michele Divertiani, lui é Alessandro Pompejii.” sagte ich während Alessandro dribbelnd meinte: „Ist es klug, ihn mitzunehmen?“
    „Giacomo wird sich freuen“, sprach ich während ich aufstand, Federicos Hand nahm und zu Alessandro ging „außerdem könnte es für uns zum Vorteil werden.“
    Den letzten Teil flüsterte ich Alessandro ins Ohr, damit ihn Federico nicht hören konnte.
    „Nei fiori cova la serpe. In den Blumen lauert die Schlange, oder?“ murmelte er zurück und ich musste grinsen.
    „Hast du denn gar kein schlechtes Gewissen, dass du einfach so deine Freunde betrügst?“fragte Federico worauf ich abrupt stehenblieb.
    Was hatte gerade gesagt?


    e//: Warum vergiss ich immer den Charakter?

    Huhu, Saraide^^


    Ich wollte dir wiedereinmal einen Kommi da lassen^^


    MFG
    Rexi UHaFnir

    Huhu, Saraide^^


    Frohe Ostern, und hier ist mein Ostergeschenk für dich: ein Kommi^^ Den hast du dir ja so sehr gewünscht. Ich habe aber nur Kapitel 4 gelesen.


    MFG
    Rexi UHaFnir

    Nach eeeeeeeeeeewigkeit einmal wieder ein Update:




    MFG
    Rexi UHaFnir


    Capitolo Sei
    Der Vertreter
    (Aus der Sicht von Giacomo Cattioso)
    Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität.
    Alfred Hitchcock



    Montag, 16.Juni
    „Giacomo, Giacomo! Wach doch endlich auf!“
    Ich schlug meine Augen auf und sah Alessandro in seine ängstlichen Augen.
    „Che cosa? Wieso siehst du mich so an?“
    „D-Du b-blutest…“
    Während ich ihn verwirrt ansah, bemerkte ich, wie meinem rechten Arm eine regelrechte Flut aus Blut hinunterfloss, doch kannte ich nicht den Grund dafür. Mir brummte der Kopf, so, als hätte ich zehn Flaschen Alkohol getrunken. Was war geschehen?
    „Du musst zu il dottore! Du verblutest noch!“
    „Er geht nirgends hin.“ Als ich diese Stimme hörte, erstarrten Alessandro und ich zugleich. Um meinen Verdacht zu bestätigen, schaute ich in die Richtung, von der die Stimme kam. Es war Michele. Alessandro drehte sich um und sagte empörend: „Was redest du für eine Scheiße? Er wird uns noch verbluten.“
    „Er bleibt, du gehst.“
    „C-Che cosa?!? H-Hast du das ihm etwa angetan?“Michele schwieg für einen kurzen Augenblick, dann erwiderte er: „…Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt. Du bist doch so ein Fanatiker der Literatur, oder? Dann verstehst du das.“
    Alessandro schaute ängstlich auf mich und ich sagte, er solle sich keine Sorgen machen. Während er nach einigen Momenten immer noch nicht gehen wollte, trat Michele hinter ihm, holte seinen Dolch aus seiner linken Hosentasche und hielt ihm Alessandro an den Rücken, dem darauf der Atem stockte.
    „Das würdest du nie tun. Nie…“flüsterte Alessandro während Michele ihm lachend antwortete: „Du hast recht, töten würde ich dich nicht. Aber verletzen…“
    Sobald Michele den Satz beendet hatte, nahm er in Windeseile Alessandros rechten Arm, setze mit seinem Messer an und schnitt ihm, ohne mit der Wimper zu zucken, seine Haut auf. Es musst eine tiefe Wunde gewesen sein, da sie um einiges mehr blutete als meine eigene. Während das Blut floss und floss und sogar schon auf den schneeweißen Bettlaken, der sich sofort blutrot färbte schrie ich voller Entsetzen: „Alessandro! Michele, lass ihn sofort in Ruhe!“
    „Hm, wenn er geht, dann sí“
    Alessandro hielt sich mit seiner linken Hand die Wunde zu und meinte ruhig: „…Und du meinst, das bringt mich aus der Fassung? Ich gehe nicht aus diesem Zimmer…egal, was du auch mit mir anstellst.“
    „Perché? Warum? Ich verletzte Giacomo nicht, das verspreche ich dir.“
    „Weshalb sollte ich DIR vertrauen?“
    „Was habe ich dir jemals getan, Alessandro?“
    „Es geht nicht darum, was du getan hast, sondern was du Giacomo angetan hast.“
    Ich erschrak. Was hatte mir Michele je angetan? Mir fiele jetzt nichts ein…
    „D-Dein Dorf…D-Dio…“
    „Silenzio!“rief Michele wutentbrannt.
    „G-Glaubst du w-wirklich, die Caernus waren u-unschuldig als dein Dorf zugrunde ging?“
    „C-C-Che c-cosa?“sagte ich und sah fragend und gleichzeitig entsetzt Michele an, der betreten zu Boden starrte.
    „Die Göttinnen und die Caernus hatten, wie so oft, Streit, wollten diesen aber den Menschen verbergen und suchten sozusagen ein ‚Versteck‘, damit ihre Auseinandersetzung nicht den Lauf der Geschichte verändert. Da in Dio gerade la schiavitú die Oberhand hatte, nutzen sie diese Situation natürlich aus. Die Göttinnen hatten Panzer, Pistolen, Rauchbomben und vieles mehr, die Caernus hatten nur ihre Magie, ihre Formen und ihre ‚Eigenschaften‘. Damit waren die Caernus ihnen natürlich haushoch überlegen, aber sie rechneten nicht damit, dass die Leute, die vorher die Caernus anbeteten, nun die Göttinnen verehrten. Somit verloren sie einen großen Teil ihrer Kräfte und den Rest kennst du ja am Besten.“
    Während ich ihn verwirrt ansah, fragte ich: „W-Woher weißt du das alles?“
    „Tja Master Lux, das müssten sie am besten wissen, hehe…“
    Alessandros Haare änderten schlagartig die Farbe von schwarz nach himmelblau, seine Augen nahmen ein stechendes gelb an.
    „B-Bist du e-etwa auch ein C-Caernus?“
    Alessandro lachte und Michele erklärte mir: „No, er ist kein Caernus, sondern ein Höllenfürst.“
    „Che cosa? Schön langsam komm ich nicht mehr mit…“
    „Gestatten? Ich bin Doloma, Fürst der Hölle. Ich bringe Unglück und Leid über die Welt.“
    „A-Aber du bist auf einmal so anders. Du bist nun nicht so zurückhaltend und schüchtern wie ich dich eigentlich kannte.“
    „Höllenfürsten haben sozusagen ‚zwei Leben’. Das heißt, stirbt er als Mensch, hat er noch immer das Leben eines Höllenfürsts und kann sich eine neue ‚Menschenhülle‘ erschaffen. Doch stirbt er als Höllenfürst, so bleibt er für immer ein Mensch.“ erläuterte Michele der dann hinzufügte: „Höllenfürst habe außerdem eine Persönlichkeitsstörung. Deshalb ist Alessandro anders als sonst.“
    „Master Lux hat es schon treffend erklärt, aber ich lasse euch dennoch nicht alleine.“
    Als Michele Alessandro wütend ansah, fragte ich schnell: „Weshalb nennst du ihn ‚Master Lux‘?“
    „Die Caernus walten über uns, deshalb denken sie sie könnten alles mit einem anstellen, so wie eben das.“
    Alessandro zeigte auf die Wunde, die plötzlich verheilte. Während ich staunte meinte Michele aufgebracht: „Doloma, dann kommst du halt mit. Aber beeilt euch.“
    „Che cosa? Wohin gehen wir und weshalb sollte ich mich beeilen?“
    „Stell nicht so viele Fragen! Komm einfach mit.“
    Alessandro stand vom Bett auf, seine Haare nahmen wieder ein tiefes Schwarz, seine Augen ein helles Eisblau, an.
    „Ich gehe mich umziehen, treffen wir uns dann in der Rezeption?“ fragte Alessandro ruhig.
    Michele nickte und Alessandro verließ das Zimmer.
    „Du solltest dich auch mal anziehen.“ meinte Michele gedankenversunken.
    „Nicht bevor du mir nicht verratest, wohin wir gehen. Außerdem habe ich eine Wunde, die stark blutet.“
    „Wo?“
    Ich schaute ihn verwundert an und zeigte auf meinen Arm, musste aber feststellen, dass überhaupt kein Blut zu sehen war, nicht einmal eine Narbe. Während ich verwirrt auf meinen Arm starrte, räusperte sich Michele und meinte: „Avanti! Ich warte mit Alessandro in der Rezeption.“
    Als er den Raum verließ, sah ich mir die zuvor blutroten Bettlaken an. Nur waren sie nicht mehr in Blut getränkt, sondern schneeweiß.
    Was geht hier nur vor sich?


    ~-~


    „Wohin wollt ihr drei?“
    Michele, Alessandro und ich drehten uns um und sahen unserem neuen Manager in die Augen.
    „Gin? Was tust du denn hier?“fragte Michele, der ja nicht wissen konnte, dass er jetzt zu unserem Team gehörte.
    „Hallo, Michele. Ich bin der neue Manager von Fulmine a catena.“
    Michele musterte ihn und wollte sich gerade umdrehen als Gin meinte: „Ich komme mit euch.“
    „Perché?“fragte Alessandro mit düsterer Miene.
    „Ich kann kein italienisch, aber ich denke, du meinst, warum ich mit euch mitkommen möchte. Also, heute ist Training, und ich soll aufpassen, dass ihr alle pünktlich dort seid, da der Trainer etwas mit euch vorhat. Genaueres weiß ich nicht.“
    „Du kommst auf gar keinem Fall mit!“sagte Michele laut.
    „Willst du dich mit mir anlegen?“meinte Gin in einem bedrohlichen Ton.
    Bevor die Sache eskalierte, entgegnete ich stürmisch: „H-Hey! Ist ja egal wenn er mitkommt.“
    „Da hast du recht. Wenn ihm was passiert, ist er selber schuld.“ erwiderte Michele amüsiert.


    ~-~


    „Was wollen wir hier?“fragte ich als wir vor einer verlassenen Lagerhalle standen.
    „Lass uns reingehen, dann wirst du es schon sehen.“ antwortete Michele.
    Während wir reingingen, hörte ich eine bekannte Stimme sprechen. Ich lief zu ein paar Kisten, die nahe an den Stimmen waren. Als ich um die Ecke blickte, stockte mir der Atem.
    „Ich brauche dich nicht!“schrie die eine Person, die in einer weißen Montur und Kapuze vor Herr Vedi stand.
    „Ich habe dir dieses Angebot gemacht, weil ich dich nicht wie deine Mutter verlieren will. Außerdem ist das Leben als Attentäter, viel zu gefährlich und ich will nicht, dass du auf die schiefe Bahn gerätst, so wie ich einst.“
    „Du bestimmst nicht über mein Leben, sondern ich! Und jetzt lass mich in Ruhe, wegen dir habe ich meinen Auftrag nicht erfüllt.“
    „No, ich lasse dich nicht gehen. Ich will nicht dass du so ein Leben lebst. Du bist schließlich mein Sohn!“
    Ich lief näher an sie heran und versteckte mich wieder hinter ein paar Kisten.
    „Ich bedeute dir doch nichts! Du hast dich nie um mich gekümmert!“
    „Weil ich im Gefängnis saß. Ich konnte nichts tun, deshalb sollst du anders als ich werden.“
    „Im Gefängnis? Perché?“
    „Hat dir das deine Mutter nicht erzählt? Ich war ein Mafioso…“
    Der Fremde zog ein Messer und wollte gerade auf Herr Vedi einstechen, als ich aus meinem Versteck hervorkam und rief: „Stop! Lass ihn in Ruhe!“
    Herr Vedi und die andere Person drehten sich sofort in meine Richtung und der Trainer sagte verwirrt und erschrocken: „Was tust du denn hier, Cattioso?“
    „Dasselbe könnte ich sie fragen.“
    In diesem Moment kamen Michele, Gin und Alessandro aus ihrem Versteck und stellten sich neben mich hin.
    „Wer sind denn die?“fragte der, der neben Herrn Vedi stand in einem höhnischen Ton.
    „Sie sind von Fulmine a catena.“
    „Ach, von diesem mickrigen Team seid ihr? Ha, ihr könnt bei Weitem nicht mit mir mithalten.“
    „Was hast du gerade gesagt?“rief ich zornig als der Trainer meinte: „Unterschätze ihn nicht.“
    „Pah, das tue ich nicht. Ich fordere dich zu einem Stürmerduell heraus!“entgegnete ich während ich auf ihn mit meiner rechten Hand zeigte.
    Michele, Alessandro, Gin, Herr Vedi und der Fremde sahen mich verwirrt an.
    „Aber Giacomo“, sagte Alessandro „du bist doch Torwart, kein Stürmer. Hast du das vergessen?“ sprach Alessandro in einem besorgten Ton.
    „Sí, ich weiß, aber solch einem arrogantem Mistkerl, der glaubt er sei der Beste, möchte ich liebend gern eins auswischen.“
    „Wann habe ich gesagt, ich bin der Beste? Ich kann mich nicht erinnern…aber wenn du ein Stürmerduell willst, dann bin ich dafür offen.“
    Bevor ich antworten konnte, zog mich Michele zu sich und flüsterte mir ins Ohr: „Er ist ein Caernus. Pass also gut auf, verstanden?“
    Als ich nickte, tat der Fremde die Kapuze hinunter. Nun blickte ich einen Jungen in meinem Alter, mit kurzen, schwarzen Haaren in seine stechend roten Augen. Entfernt erinnerte er mich an Herr Vedi, aber er war ja auch sein Sohn, weshalb er ihm demnach ähnelt.
    „Du glaubst mich, Davide Vedi, in einem Stürmerduell besiegen zu können? Pah, du bist doch nur ein Goalie, was willst du schon gegen mich ausrichten?“
    „Das wirst du schon sehen!“
    Ich holte aus meiner Umhängetasche einen Fußball, worauf Michele fragte: „Hast du den immer mit?“
    Während ich bejahte gingen Davide und ich aufeinander zu. Als wir dann nur mehr einen halben Meter auseinander waren, legte ich den Ball ab und wir gingen jeweils elf Schritte auseinander. Wir sahen uns finster in die Augen, es konnte losgehen.


    ~-~


    Herr Vedi Pfiff einmal und wir liefen auf den Ball zu. Davide legte ein enormes Tempo vor, was es mir erschwerte, als Erstes das runde Leder zu erreichen. Er kam als Erstes bei der Kugel an und dribbelte gleich schnell weiter.
    „Absatzkick!“ rief er, doch ich schrie kurz darauf: „Feuerzirkel!“
    Dann stahl ich den Ball durch einen Halbkreistritt, wobei mein Fuß von einem glühenden Feuer umhüllt wurde. Ich lief weiter und schoss zwischen die Kisten, die wir als Tor auseinandergestellt hatten. Das war zu einfach…, dachte ich als ich plötzlich hörte: „Der Berg!“
    Der Boden begann um mich herum zu beben und ein riesiger Berg erschien vor mir, an dem der Ball abprallte. Während ich umflog war Davide wieder in Ballbesitz und lief wieder auf mein Tor zu. Ich sprang schnell auf und lief ihm nach, doch musste leider feststellen, dass er ein Tor geschossen hatte.
    „Das gibt es nicht…“hörte ich Davide entsetzt sagen.
    „Was meinst du? Du hast sowieso gewonnen…“meinte ich etwas enttäuscht.
    „Das meine ich nicht. Aber ich finde es überraschend, dass du gegen mich eine Spezialtechnik einsetzen konntest.“
    „Che cosa? Ich verstehe nur Bahnhof.“
    „Das ist so…Normalerweise können meine Gegner überhaupt keine Techniken einsetzen, da ich zu schnell für sie bin. Doch nun frage ich mich, wie konntest du mit meinem Tempo mithalten?“
    „Sí, Giacomo. Nicht einmal Michele und ich konnten ihn verfolgen, so schnell war er.“ rief Alessandro, wobei Michele und Gin sich die Ohren zuhielten, da er fast brüllte.
    „Das nennt ihr schnell? Paolo ist um sehr viel schneller und geschickter.“ erwiderte ich.
    „Wer ist Paolo?“fragte Davide neugierig.
    „Nimm mein Angebot an und finde es heraus.“ entgegnete Herr Vedi während er Davide besorgt ansah.
    Davide sah Herr Vedi-wenn ich mich nicht irre, und ich irre mich nie-hilflos an und meinte-zu meinem überraschen: „Gut, ich nehme dein Angebot an.“
    Herr Vedi ging auf Davide zu und sie umarmten sich, wobei Beide zu weinen begannen. Alessandro, Gin und ich lächelten, doch Michele meinte kalt: „Das ist ja alles schön und gut, aber ich muss mit dir reden, Davide.“
    Sie lösten die Umarmung und Davide sah Michele fragend an.
    „Worüber möchtest du mit mir reden?“
    „Du bist ein Caernus, oder?“
    Davide erschrak und sagte während er nickte: „Sí, woher weißt du das?“
    „Du musst mir helfen, mich in meine erste Form zu versetzen.“
    Es herrschte Stille.
    „Nun gut, ich helfe dir. Doch, wofür versetzt du dich in solche Gefahr?“
    „Ich will den Vertreter der Menschen finden.“
    Davide stockte der Atem und der Trainer sagte: „Beschäftigt euch damit nach dem Training. In zwei Stunden ist Training, vergesst es nicht.“
    Er ging an uns alle vorbei und verließ die Lagerhalle.
    „Das Angebot von dem ihr vorher spracht…Wollte der Trainer dich in den Kader holen?“fragte ich vorsichtig.
    Davide nickte stumm und sah auf den Ausgang der Lagerhalle. Er schloss die Augen und sein Avatar erschien. Es war ein Geist, der in roten Lumpen umhüllt mit einer schwarzen Laterne in der Hand quirlig umher schwebte.
    „Ghoje! Du weißt was zu tun ist.“
    Ghoje kicherte in einem hohen Ton und flog ein paar Kreise über Davide während er seine Laterne schüttelte, aus der ein rotes Puder sanft auf ihn fiel. Plötzlich hatte Davide keine weiße Montur mehr an, sondern eine schwarze Jeans, ein rotes, ärmelloses Shirt, schwarze Sneakers und eine Kette mit einem Chinesischen Zeichen aus Metall.
    „Dann gehen wir nun zum Stadion, oder? Ich brenne darauf, diesen Paolo kennenzulernen.“
    Während Davide das sagte, grinste er und wir gingen aus der Lagerhalle. Die grauen Wolken, der eiskalte Wind und das Krähen und Krächzen der Raben jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Während ich stehen blieb schloss ich die Augen. Wenn der Vertreter der Menschen in unserem Team ist, dann werden die Göttinnen wohl nach ihm suchen und wir werden bald unser blaues Wunder erleben. Werden Davide und Michele uns davor beschützen? Haben sie die Macht dazu? Ich denke nicht, aber nun heißt es wohl Vertrauen und abwarten…denke ich. Während ich noch immer wie angewurzelt dastand, zog mich jemand nach hinten und hielt mir den Mund zu. Er zog mich hinter einen Container, dann flüsterte er mir ins Ohr: „Beruhige dich, Giacomo. Ich bin’s, Paolo.“
    Er ließ mich los und ich drehte mich sofort um. Während ich ihn fragte was er hier tue, entgegnete er: „Was geht hier für ein krankes Spiel? Was meint ihr mit ‚Caernus‘ und mit ‚erster Form‘…Giacomo, erkläre es mir, prego!“
    Ich sah in Paolos dunkelblaue Augen und spürte seinen heftigen Atem auf meinem Gesicht, da unsere Köpfe nur geschätzte eineinhalb Zentimeter entfernt waren. Er sah mir ängstlich in die Augen und ich fing an zu erzählen, wurde aber abrupt unterbrochen als ich Michele sagen hörte: „Wo ist Giacomo?“
    „Sag du musst hier noch etwas erledigen. Ich warte hier.“ flüsterte Paolo so leise dass ich es kaum vernahm.
    Ich tat wie mir befahl. Während ich hinter dem Container hervorkam meinte ich: „Ich dachte, ich hätte ‘nen Fünferschein gesehen, hab mich aber geirrt. Ich muss aber noch etwas hier erledigen, ich komm dann zum Training. Es ist ja sowieso erst in zwei Stunden.“
    „Wenn du meinst…“antworte Michele misstrauisch als sie weitergingen.
    Ich stand wieder wie unter Schock da, und abermals zog mich Paolo hinter den blauen Container. Unsere Gesichter waren ebenfalls wieder sehr nahe beieinander, wenn nicht noch näher als vorher. Er sah mir ängstlich in die Augen.
    „Prego, Giacomo…Erkläre es mir.“
    Paolo Stimme zitterte, doch weshalb? Hatte er etwa Angst vor der Antwort? Doch ich verdrängte diese Gedanken und begann Paolo die aktuelle Lage der Dinge zu erläutern…


    ~-~


    „S-Stimmst das wirklich?“fragte mich Paolo ungläubig.
    Wir verharrten noch immer in der gleichen Position wie zu Beginn des Gesprächs. Als ich nickte konnte ich meinen Blick einfach nicht von Paolos tiefblauen Augen abwenden, doch warum? Wenn ich einmal wegsah, schaute ich in der nächsten Sekunde sofort wieder in seine Augen. Was ist mit mir los?
    „Der Trainer sagte beim letzen Spiel, dass jeder Spieler von Fulmine etwas auf der Seele liegt…Hast du deine, wie soll ich sagen, ‚Belastung‘ den anderen gesagt?“
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    „Dann erzähl sie mir doch jetzt.“
    Während ich lächelte meinte er: „Das ist eigentlich keine Belastung, sondern in der heutigen Welt ganz normal…“
    „Bist du etwa Terrorist? So wie die in Russland und der Ukraine oder wie die in Syrien?“meinte ich scherzhaft, doch Paolo verzog keine Miene.
    „No, etwas gaaaaaanz anderes…Ich…Ich bin schwul.“
    Mir stockte der Atem. Hat er das gerade wirklich gesagt? Aber er ist doch der Mädchenschwarm schlechthin…Das kann doch nicht möglich sein. Träume ich? Wir hatten noch immer Blickkontakt als ich nach einigen Momenten der Stille sagte: „Das kaufe ich dir nicht ab. Beweise es!“
    Er schaute überrascht und fragte: „Wie soll ich das bitteschön beweisen?“
    „Keine Ahnung…Lass dir was einfallen.“
    Er nickte, kam immer näher zu mir und küsste mich. Ich schloss die Augen. Zuerst zuckte ich noch zurück, doch dann, so komisch es auch klingt, gefiel es mir und ich ging auf den Kuss ein. Ich weiß nicht warum, doch irgendwie fühlte es sich gut an. Während wir uns umarmten strich ich ihm mit meiner rechten Hand durch seine seidenen Haare und dann ging der zuerst normale Kuss zu einem leidenschaftlichen Zungenkuss über. Ich fühlte seine Wärme, seine zärtlichen Berührungen, es fühlte sich alles so gut an, doch…tat ich das Richtige? Als der kalte Wind durch meine Haare blies, verdrängte ich den Gedanken schnell wieder. Die krächzenden Krähen und der eisige Betonboden auf dem wir saßen waren mir in diesem Moment egal, das Einzige, auf das ich mich konzentrierte, war Paolo. Unsere Lippen entfernten sich langsam voneinander und ich musste lächeln, doch Paolo erwiderte es nicht, worauf ich fragte: „Was ist los? Geht’s dir nicht gut?“
    „No, es ist nur…Ich fühle mich jetzt nur schlecht. Es liegt nicht an dir, Giacomo. Aber…ich liebe Michele und jetzt fühle ich mich so miserabel da ich ihn sozusagen ‚betrogen‘ habe. Außerdem muss ich dich fragen: Bist du auch schwul oder warum bist du auf den Kuss eingegangen?“
    „D-Du ‚liebst‘ Michele? Ist er auch schwul?“
    Während Paolo nickte, fragte er erneut: „Bist DU schwul?“
    Ich schüttelte den Kopf und er sah mich fragend an. Er erkundigte sich, weshalb ich ihn dann nicht weggeschubst hätte, doch darauf wusste ich keine Antwort.
    „Wie fühlte es sich an?“meinte er als ich den Blickkontakt unterbrach und etwas wegrutschte.
    Ich wollte nicht antworten, wollte vor den Fragen fliehen, doch Paolo griff nach meiner Jacke und zog mich wieder zu sich.
    „Giacomo, ich will eine Antwort…prego.“
    „Va bene, es fühlte sich gut an. Zufrieden?“sagte ich mit einer etwas aufgebrachten Stimme.
    Paolo schreckte zurück doch ich nahm ihn an den Schultern, zog ihn zu mir und umarmte ihn. Warum tat ich das? Ich spürte abermals seine Wärme, doch er umarmte mich nicht. Dies irritierte mich zwar, doch ich ließ ihn nicht los und drückte ihn noch fester an mich. Weshalb ich dies tat, konnte ich mir nicht erklären, ich ließ mich einfach von meinen Gefühlen leiten.
    „Warum tust du das?“fragte mich Paolo, dessen Herz ich schnell pochen spürte.
    „Wenn ich darauf nur eine Antwort wüsste…“meinte ich, während ich meine Augen schloss.
    „Du lässt dich also von deinen Gefühlen leiten?“
    Ich bejahte und wollte ihn gerade loslassen, doch nun umarmte er mich auch, und er fing an zu weinen.
    „Ich habe das leise Gefühl, dass dich etwas bedrückt. Erzähl es mir ruhig, Paolo. Ich bin für dich da.“
    „B-Bene, ich erzähle es dir…“
    Während ich ihm gebannt zuhörte als er über seine Vergangenheit erzählte, verharrten wir noch immer in derselben Position, und das das ganze Gespräch lang. Nun Wir lösten unsere Umarmung und sahen uns wieder in die Augen. Irgendetwas bedrückte ihn noch, ich spürte es. Deshalb entgegnete ich: „Das war nicht alles. Parla! Was ist noch?“
    Als er den Blickkontakt zu mir unterbrach sagte er kleinlaut: „Sí, ich habe dir nicht alles erzählt. Aber das was ich dir jetzt erzähle, bleibt bei dir. Du wirst es niemanden verraten, vor allem nicht Michele und Alessandro, capito?“
    Ich bejahte als überraschende Antwort kam: „Ich bin der Vertreter der Menschen.“


    Guten Abend, Mars!


    Ich wollte schon lange einen Kommi schreiben,aber hatte es voll vergessen.


    MFG
    Rexi UHaFnir


    Capitolo Cinque
    Si scrive schiavitù si legge libertà
    (Aus der Sicht von Giacomo Cattioso)

    Aller Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.
    Hermann Hesse



    Es regnete in Strömen. Alle Mitglieder von Fulmine und drei unbekannte Jungen, die Trainer Vedi als Violo Medici, Caleb Crawford und Gin Darwin Black vorstellte, waren in einem Café beim Trevi Brunnen. Aber einer fehlte, Michele. Es war nun zehn nach sechs und Herr Vedi fing an, zu erklärend dass Violo und Caleb bei unserem Team mitspielen werden und der andere Junge unser Manager sein soll. Ich stütze mich mit meinen Händen auf dem hölzernen Tisch ab und starrte Löcher in die Luft. Wir waren in einem extra Raum des Cafés, den Trainer Vedi gerade noch auftreiben konnte. Die Wände waren in grün, welches sehr gut mit der roten Decke harmonierte, außerdem hing von der Decke ein kolossaler Kronleuchter, der reichlich mit Edelsteinen in den verschiedensten Farben gestückt war.
    „Nun muss ich gehen. Passione, kläre jetzt die Probleme deines Teams, sonst…Du weißt was dann passiert.“
    Paolo nickte stürmisch und ich konnte mir ein grinsen nicht unterdrücken. Als Herr Vedi gegangen war, fragte Paolo uns, was uns bedrückt. Keiner sagte etwas. Logisch, wer würde schon offen über seine Probleme reden, vor allem wenn drei Fremde auch noch hier sind. Als dann Leonardo anfing, zu erzählen, sahen ihn alle gebannt an und ich nahm meine grüne Umhängetasche und schlich mich aus dem Raum, unbemerkt glückicherweise. Während ich in den Regen ging, holte ich meinen schwarzen Schirm aus meiner Tasche und spannte ihn auf. Das schwache, orange Licht der scheinbar schwarzen Laternen erhellte meinen Weg nur etwas, als ich jemanden schreien hörte. Es hörte sich nach einem kleinen Jungen an. Ich folgte der Stimme in eine dunkle, verwinkelte Seitengasse, die die Laternen nur etwas beleuchteten und sah, wie zwei Typen in einer weißen Montur einen kleinen Jungen bedrohten. Der Junge hatte oranges Haar, seine Augenfarbe konnte ich nicht erkennen. Die eine Gestalt zückte ein Messer und hielt es dem Buben unter sein Kinn. Ich ging dazwischen und die Gangster türmten. Ich drehte mich zum Jungen um der anfing zu weinen.
    „He, die Bösen sind weg. Du brauchst keine Angst mehr zu haben.“
    Nun hockte ich mich hin, strich ihm durch seine Haare und lächelte. Jetzt konnte ich auch seine Augenfarbe erkennen. Ich erschrak und sagte aufgeregt: „Du b-bist ja blind!“
    „S-Sí…Heute, als ich zum Spiel von Fulmine a catena wollte, überfielen mich zwei Männer und verschleppten mich irgendwohin. Dann hoben sie mich auf und banden mich auf einem Metalltisch fest. Dann hielt der eine meinen Kopf fest und dann sah ich nur mehr ein Licht bevor ich mein Augenlicht endgültig verlor, doch ich konnte entkommen, als sie gerade weg waren, doch dann fanden sie mich wieder, dann kamst glücklicherweise du. Mille Grazie. Mi chiamo Federico, e tu?“
    „Wow Kleiner…Du hast ganz schön was durchgemacht. Mi chiamo Giacomo Cattioso.“
    „C-Che c-cosa? Du bist der Torwart von F-Fulmine a catena?“
    Ich bejahte und fragte ihn, ob ich ihn nach Hause begleiten solle, worauf er nickte und lächelte.
    „Va bene. Wohin müssen wir?“
    Federico erklärte mir den Weg und ich nahm seine linke Hand mit meiner rechten, in der anderen hielt ich den Regenschirm über uns. Wir verließen die Seitengasse und Federico fragte mich: „Hast du schon etwas schlimmes erlebt, Gigi? Ääääh, ich meinte natürlich Giacomo, scusí.“
    „Lustig, dass du mich Gigi nennst. So hat mich seit Ewigkeiten niemand mehr genannt. Weshalb nennst du mich so? Deine Frage werde ich vielleicht dann beantworten.“
    „Ich habe dich Gigi genannt, da mein älterer Bruder auch Giacomo heißt, oder sagen wir, geheißen hat…Er ist schon lange tot…“
    „Oh, scusí…Mein Beileid…Wenn das so ist, dann möchte ich dich nicht mit meiner Vergangenheit nicht weiter belasten. Die ist nämlich schwerer als ein Blauwal!“
    Ich lachte doch Federico starrte schwermütig zu Boden. Er blieb stehen und meinte: „Bitte, erzähle mir etwas über deine Vergangenheit…“
    Ich sah ihn überrascht an, wartete auf eine erklärende Antwort, weshalb er etwas über meine Vergangenheit erfahren wollte. Doch ich wartete vergeblich.
    „Bitte, bitte, bitte!“Federico zerrte an meiner Hand und ich sah gerade aus und ergab mich seiner Bitte…


    ~-~


    Schiavitù!
    Immer wieder klang dieses Wort in meinem Kopf.
    Schiavitú!
    Um mich herum gab es unzählige Explosionen, Leute schrien und liefen um ihr Leben, sie schubsten mich einfach aus dem Weg, als wäre ich eine nichts. Die Erde bebte, ich hielt mir meine Ohren zu, wünschend, dass ich einfach auf der Stelle umfalle und Tod bin. Meine Eltern retteten nur sich und meinen kleinen Bruder, mich ließen sie einfach zurück. Eine Tränenflut floss mein schmutziges und von Wunden verziertes Gesicht herunter, doch ich wollte meine Hände nicht von meinen Ohren nehmen, da ich Angst hatte, dass wenn ich sie hinunternehme, wieder etwas explodiert und ich dann noch mehr Angst bekomme und panisch, wie die anderen herumrenne, doch, ich spürte keine Berührungen mehr, kein Geschubse, Gerangel mehr.
    „Wer ist dieser kleine Junge? Oder ist es doch ein Mädchen wegen den langen Haaren?“
    Ich sah auf und sah einer großen Frau in ihre goldenen Augen. Sie hatte bodenlange schwarze Haare, trug ein langes, goldenes Kleid, goldene Sandalen und ein kleines goldenes Diadem auf ihrem Kopf, das mit zahlreichen Edelsteinen gestückt war, außerdem glitzerte ihre Haut. Sie sah aus wie eine ägyptische Königin. Neben ihr stand ein Mann, der einen schwarzen Umhang an hatte. Er kam zu mir, griff mir mit seiner rechten Hand an den Hals und hob mich auf. Um Luft ringend wollte ich noch immer nicht meine Hände von den Ohren nehmen, doch die Frau sagte: „Lass ihn, Ineas. Wir werden ihn mit in den Palast nehmen. Er scheint verletzt zu sein, kümmert euch um seine Verletzungen und um seine Kleidung! Sofort!“
    Der Mann ließ mich runter und sah sie verwirrt an.
    „A-Aber Terrae! I-Ich meine, e-eure Hoheit! Wollt ihr ihn nicht am Boden liegend sehen? Das Blut aus seinem Körper rinnend während der Boden sich blutrot färbt, seine Augen gläsern werden und wir seine letzen Hilfeschreie hören? Diese Schreie, diese lieblichen Schreie und dieses wunderschöne rot…“
    „Hör auf mit diesen hässlichen Worten, Ineas! Willst du dich mir wiedersetzen?“
    „A-Aber nein, eure M-Majestät! N-Natürlich nicht!“
    Sie lächelte amüsiert und fragte nach meinem Namen. Während ich noch immer meine Hände auf den Ohren hatte, hockte sie sich vor mich hin und strich mir durch meine Haare. Sie nahm meine beiden Hände und entfernte sie von meinen Ohren, als es plötzlich wieder eine Detonation gab. Ich wollte sofort wieder meine Hände auf meine Ohren tun, doch Terrae hielt sie noch immer fest. Ich fing noch mehr an zu weinen, wenn dies überhaupt möglich war. Sie wischte mir die Tränen weg und sagte fürsorglich: „Na na, wein‘ doch nicht. Es wird nur mehr eine Explosion geben. Dann ist es vorbei, versprochen Schätzchen.“
    Sie drehte mich um, vor uns waren viele Bewohner von unserem kleinen Dorf. Unser Dorf war so klein, dass es nicht einmal einen Namen hatte, doch wir nannten es Dio, was Gott hieß, da alle im Ort sehr gläubig waren, auch ich bin es. Sie durchbohrten mich mit ihren Blicken und schrien immer wieder schiavitú, was Sklaverei hieß. Ich fragte mich, weshalb hier jetzt alle versammelt waren, doch bei genauerem hinsehen sah ich, wie jemand auf dem kaputten Brunnen stand, eine Bombe in der Hand. Zwischen mir und der Menge waren geschätzte zehn Meter, als die Bombe hochging. Ich schloss die Augen, mit meinen Händen hielt ich mir wieder meine Ohren zu. Ich spürte, wie ein starker Wind aufkam, der direkt in meine Richtung kam, kurz darauf fühlte ich, wie eine Flüssigkeit auf meine Haut prasselte. Während die Bö aufhörte, öffnete ich meine Augen, nahm meine zittrigen Hände von meinen schmerzenden Ohren und sah mir meine Handrücken an. Sie waren mit blutroten Punkten übersät. Als ich nach vor schaute, sah ich wie Teile von Menschen herumlagen. Überall lagen Beine, Arme, Körper und Köpfe. Ich riss die Augen auf und fiel auf die Knie, abermals begann sich ein Tränenmeer zu bilden. Jemand hob mein Kinn und hielt mir einen Kopf vor meine Augen, aus dem unten noch Blut floss. Ich schrie und Ineas lachte laut auf.
    „Ineas! Du wirst dich ab jetzt um den Jungen kümmern. Sonst…!“
    Terrae machte eine schneidende Bewegung mit ihrem Finger bei ihrem Hals. Ineas schluckte und nahm meine Hand. Er merkte, dass ich Angst hatte, dass ich versuchte, mich loszureißen und noch immer flossen meine Tränen über mein Gesicht, deshalb sagte er, ich hätte Glück, das ich noch lebe, doch ich entgegnete schreiend darauf: „Ich würde lieber sterben, als mit diesen Schmerzen noch zu leben zu wollen!“
    Ineas zog mich zu sich und legte mir seine rechte Hand auf die Stirn. Plötzlich spürte ich, wie mir augenblicklich kalt wurde und ich fiel nochmals auf die Knie, während er meine Hand losließ und seine Andere von meinem Kopf nahm. Ich kippte um und sah, wie Terrae meinen sich vor mich hinkniete und Ineas wegschickte. Sie hob legte eine Hand auf meine Wange und strich mir mit ihrer anderen Hand durch die Haare.
    „Du wirst es überleben, Schätzchen. Wie heißt du?“
    „I-Ich…I-Ich…“mehr brachte ich nicht hervor. Ich versuchte es erneut: „M-Mi c-c-chiamo…G-Giacomo C-Cattioso.“
    „Giacomo, ab jetzt brauchst du keine Angst mehr haben…Du wirst bei mir im Palast wohnen, dort bist du sicher, doch die anderen deiner Religion müssen sterben…“


    ~-~


    „Du hast in einem Palast gelebt?“fragte mich Federico ungläubig. Die Niederschläge wurden stärker, weshalb wir nun in einem Café in der Nähe des Vatikans waren und darauf warteten, dass der Regen etwas aufhört.
    „Ja, habe ich. Kurzzeitig, dann hielt ich es mit Ineas nicht mehr aus. Er machte mich zu dem, was ich heute bin, zu einem Teenager der sich über sich selbst und Andere lustig macht und das Leben nicht ernst nimmt.“
    „Du hast auch einen kleinen Bruder?“sagte Federico sobald ich den Satz zu Ende gesprochen hatte. Ich sah ihn fragend an, doch dann fiel mir wieder ein, dass er ja blind ist, und deshalb nicht darauf reagiert. Deshalb meinte
    ich: „Sí, ich habe un piccolo fratello. Doch seinen Namen habe ich nie gekannt, da meine Eltern ihn stets von mir fernhielten, warum, weiß ich nicht.“
    „Ich komme auch aus einem kleinen Dorf das keinen Namen hat und zerstört wurde. Aus welcher Region kommst du?“
    „Sizilien.“ sagte ich während Federico stürmisch meinte: „Anche a me! Ich auch! Aus welcher Provinz kommst du?“
    „Syrakus.“ erwiderte ich ungläubig und Federico antwortete schnell: „Anche a me! Das kann kein Zufall sein.“
    Als ich gerade etwas fragen wollte, schaltete der Cafébesitzer den Fernseher lauter. Federico und ich drehten uns gleichzeitig zum großen Flachbilfernseher während der Nachrichtensprecher, etwas angespannt, sagte: „Die Europäische Union warf Italien raus. Angeblich soll ein Streit zwischen Italien und Frankreich eskaliert sein und die Franzosen sollen auch an der Zerstörung des Petersdoms schuld sein, dies berichteten Augenzeugen, die scheinbar den französischen Staatspräsidenten Eric Impytioale in der Nähe des Doms erkannten. Ob die Aussagen wahr sind, ermittelt gerade die Italienische Polizei.“
    Den Rest verstand ich nicht, da ein paar Erwachsene sich komplett aufregten. Sie nannten die Franzosen „Stronzi“, was so viel wie Arschlöcher hieß. Da ich schon bezahlt hatte, nahm ich Federicos Hand und wir gingen in den etwas weniger gewordenen Regen. Ich spannte meinen Schirm auf und blieb wie elektrisiert stehen als Federico fragte: „Welcher Religion gehörst du an?“
    „A-Also…Ich würde jetzt nicht sagen, dass das eine Religion ist, aber wir beten die Dämonen und Höllenfürsten an, aber nicht den Teufel.“
    „Ich wurde ebenfalls nach diesem Glauben erzogen. Da muss es doch irgendwelche Verbindungen geben! Mama hat beispielsweise immer gesagt, mein Bruder hätte ein Mal der Caernus auf seinem Rücken. Hast du so eines?“fragte er in einem erwartungsvollen Ton. Ich nickte, doch vergaß im ersten Augenblick, dass er ja blind war und dies nicht mitbekam, weshalb ich einfach bejahte. Aufgeregt meinte Federico: „Dann bist du mein Bruder! Dann habe ich wenigstens wieder ein Familienmitglied…“
    „Du bist also wirklich mein piccolo fratello…Das hätte ich nie gedacht. Natürlich freue ich mich dass ich dich zum Bruder habe, aber…Was meinst du mit wieder ein Familienmitglied? Was ist mit Mamma é Papá?“
    Ich sah ihn erwartungsvoll an und ich fragte ihn weiter: „Ich sollte dich ja nach Hause bringen, hast du überhaupt eines? Oder ist das irgendeine Wegbeschreibung gewesen?“
    „Das war der Weg zu Thiagos Haus. Ich wohne schon seit ein paar Monaten bei ihm, da unsere Eltern durch einen Mordanschlag gestorben sind.“
    „Thiago? Meinst du Thiago Messi? Und wer hat unsere Eltern umgebracht?“
    „Ja, ich meine Thia, er ist ja jetzt in eurem Team. Unsere Eltern haben gesündigt und die Caernus bestraften sie dafür…“
    „Wenn wirklich die Caernus sie getötet haben, dann sind sie jetzt Sklaven der Höllenfürsten, und sind noch nicht ganz Tod. Ihre Seelen leben noch, doch sie können nur im Tausch gegen die eigene Seele ins Leben zurückgerufen werden.“
    „Was hat das Mal auf deinem Rücken für einen Sinn?“fragte er mich als wir gerade weitergingen.
    „Mit diesem Mal können mir die Caernus nichts anhaben. Sie können mich weder bestrafen, noch können sie mich zu einem Sklaven der Höllenfürsten machen.“
    „Ach so, also könntest du unsere Eltern zurückholen, ohne selber zu sterben?“


    ~-~


    Es klopfte, doch beim ersten Mal vernahm ich es nicht, ich war ganz und gar in meine Gedanken versunken. Ich musste den heutigen Tag erst mal verdauen.
    Erneut klopfte es, doch dieses Mal nahm ich es etwas wahr, doch ich stand noch immer nicht vom Bett auf, da ich zu aufgelöst war. Ich wartete auf noch ein Klopfen, doch dann hörte ich einen Schlüssel, der gerade in das Schloss gesteckt geworden war. Während ich mich aufsetzte, sah ich Michele, der gerade die Tür absperrte.
    „Ciao, du Schwänzer. Wo warst du heute? Hattest wohl wichtigeres zu tun, oder?“
    Er ignorierte meine Worte und ging mit ernster Miene auf mich zu. Ich sah ihn fragend an, wartend auf eine Antwort, doch stattdessen schubste er mich nach hinten, saß sich auf mich und hielt mir ein Messer unter mein Kinn, das er gerade aus seinem Ärmel gezogen hatte. Seine himmelblauen Augen wechselten schlagartig die Farbe zu einem stechendem rot. In mir kam Angst hoch, mein ganzer Körper kribbelte, ich konnte nicht mehr klar denken und sagte schnell: „Das war doch nur Spaß! D-Da musst du doch nicht gleich mit ‘nem Messer auf mich losgehen, o-oder?“
    „Du betest du Caernus an?“
    „W-Woher weißt d-du d-d-das?“fragte ich verwirrt und aufgeregt zugleich, während er die Waffe immer näher an meinen Hals hielt.
    „Denk EINMAL in deinem erbärmlichen Leben nach, dann kommst du schnell auf die Antwort…Ich würde mich beeilen, sonst hast du bald keinen Kopf mehr zum überlegen.“
    Was? Wovon redete er?, fragte ich mich als mir im Kopf eine Antwort überlegte, doch vor lauter Furcht konnte ich nicht klar denken. Ich spürte die Klinge immer näher an meinem Hals, doch plötzlich klopfte es. Michele ging von mir runter, seine Augen wurden wieder himmelblau und ich ging schnell zu Tür. Als ich diese nur einen Spalt öffnete, sodass ich gerade mit dem Kopf hinaussehen konnte, spürte ich etwas Spitzes auf meinem Rücken und sah Paolo und Violo in ihre fragenden Augen.
    „Ciao, Giacomo. Warum bist du vorhin abgehauen?“
    „I-Ich dachte, ich wüsste wo Michele ist, hab mich aber geirrt. Dann war es aber schon so spät und ich dachte, ihr wärt nicht mehr im Café, weshalb ich ins Hotel ging.“
    „Und das sollen wir dir glauben?“fragte Violo ungläubig.
    „Kannst du das Gegenteil beweisen?“meinte ich scharf worauf er die Arme verschränkte und erwiderte: „Ein paar Freunde von mir haben dich mit einem piccolo bambino gesehen, der orange Haare hatte…Was sagst du nun?“
    „Woher wissen deine Freunde wie ich aussehe? Das ist eher fragwürdig.“
    Ich spürte, wie das Messer immer fester gegen mich gedrückt wird und mir Michele, der hinter der Tür stand, ins Ohr flüsterte: „Sie sollen verschwinden, sonst…!“
    „Ich möchte jetzt nicht darüber diskutieren. Es ja auch schon spät, buonanotte.“
    Während ich die Tür zuschlug und zusperrte, zog mich Michele zurück und schubste mich wieder aufs Bett, saß sich wieder auf mich und bedrohte mich abermals mit dem Messer. Ich versuchte, mich zu wehren, doch er hatte so eine Kraft, dass ich ihm haushoch unterlegen war.
    „Hast du jetzt eine Antwort?“sagte er finster während seine Augen wieder ein stechendes rot annahmen.
    „Hast du das Mal auf meinem Rücken erkannt?“
    „No, ich wusste nicht einmal, dass du eines besitzt, doch das macht dich umso interessanter…“
    „Che cosa? Interessanter? Warum…Warte, b-bist du ein C-Caernus?“entgegnete ich aufgelöst und völlig verwirrt worauf er grinste und meinte: „Du bist doch nicht so blöd, wie ich gedacht habe. Sí, ich bin ein Caernus…Und ich brauche deine Hilfe.“
    „Du bist also tatsächlich ein Caernus? Beweise es!“
    „Giacomo, meine Augen haben sich von himmelblau zu rot verändert. Brauchst du noch Beweise?“
    Jetzt bemerkte ich, wie idiotisch diese Aussage von mir war, und ich fragte: „Warum brauchst du MEINE Hilfe?“
    „Ich wusste, du würdest das fragen. Ich werde es einmal erklären, also hör gut zu.“
    „Bene, bene, aber bitte, tu das Messer weg.“
    „Scusí. Aber nun hör mir bitte zu.“ sagte er während er von mir ging und das Messer entfernte.
    „Betest du heute auch noch meine Spezies an?“
    Ich sah ihn verwirrt an und bejahte vorsichtig, als er fortfuhr: „Gut, dann erzähle ich dir nun alles, was du wissen musst. Weißt du, wie die Menschen entstanden? Nicht durch Adam und Eva, nicht durch die Ursuppe, sondern durch meine Spezies. Wir erschufen außerdem einen Gott, der über die Menschen wacht, und wir erschufen das Himmlische Volk, also die Göttinnen Ignise, Aquame, Terrae und Aere. Aber wir erschufen auch die Dämonen und die Höllenfürsten. Doch die Göttinnen verschworen sich gegen uns und zogen die Menschen auf ihre Seite, indem sie ihnen einredeten, wir wären die Bösen und wollen sie vernichten, und die Menschen glaubten natürlich, weil sie so leichtgläubig sind, prompt den Falschen. Diese Ungerechtigkeit sorgte schon oft für Krieg zwischen uns, den aber immer die Göttinnen gewannen. Und-“
    „Scusí, dass ich dich unterbreche, aber was ist mit dem Gott, der über die Menschen wacht? Gehört er nicht zum Himmlischen Volk?“
    „No, er ist auf unserer Seite…War auf unserer Seite. Aber er hat einen Nachfahren, doch ich weiß nicht wen. Das ist die Erste Sache, für die ich deine Hilfe brauche. Die Zweite ist aber umso wichtiger. Jedes Jahr gibt es einen drei Welten Rat. Das heißt, die Hölle, der Himmel und der Vertreter der Menschen treffen sich zu einem Rat, der bestimmen soll, wie es bis zum nächsten Rat weitergeht, und jedes Jahr, seit der Vertreter der Menschen nicht mehr lebt, setzten die Göttinnen ihren Willen durch und wir müssen uns ohne Wiederworte diesem annehmen. Aber das soll sich dieses Jahr ändern, weshalb ich deine Hilfe brauche. Wir müssen den Vertreter der Menschen finden. Wenn wir das schaffen, werden er und du am Rat teilnehmen.“
    „Ich verstehe…Aber wie finden wir ihn?“
    „Frag mich was Leichteres.“
    „Du hast keinen Schimmer, wo er oder sie ist, oder?“
    „Es ist ein er. Und ich kann ihn aufspüren, aber dies verbraucht viel Kraft. Außerdem müsste ich mich dazu in meine Erste Form versetzen.“
    „Erste Form? Wie viele Formen hast du als Caernus?“
    „Tre, aber ich habe noch nie irgendeine Form angenommen, weshalb es für mich sehr gefährlich wäre, da ich überhaupt keine Erfahrung mit dem habe. Aber ich vermute, dass der, den wir suchen, in unserem Team ist.“
    „Wie kommst du denn auf das?“fragte ich während ich aufstand, zum Fenster ging und auf Rom starrte.
    „Das spüre ich.“
    „Achso…“
    Ich sah schweigend auf die Stadt, die in der Dunkelheit der Nacht wunderschön leuchtete.
    „Irgendwas ist mit dir. Du bist nicht bei der Sache, was ist los?“fragte mich Michele kalt, als ich Musik hörte. Es war das Lied Nuvole di Fengo von Fedez und Gianna Nannini, das ich als Handyklingelton hatte. Läutete mein Handy, oder höre ich die Musik nur in meinem Kopf? Ich konnte nicht mehr klar denken, seit ich Federico heute begegnet bin. Irgendwie, fühle ich mich als sein Bruder verantwortlich für ihn, aber…Meine Gedankengänge wurden abrupt von Michele unterbrochen, als er laut sagte: „Hey, dein Handy läutet. Bist du taub oder was?“
    Ich drehte mich um, Michele stand hinter mir mit meinem Handy in der Hand. Während ich es nahm starrte ich auf das Display. Es war Herr Vedi. Was wollte er denn so spät noch von mir?, fragte ich mich als Michele meinte, ich solle abheben, dies tat ich auch.
    „Buonasera, Herr Vedi.“
    „Komm sofort mir Michele in mein Zimmer. Capito?“
    „S-Sí Trainer.“ erwiderte ich mit überraschter Stimme als er auflegte.
    „Woher weiß er, dass ich bei dir bin?“
    Ich zuckte mit den Schultern, ging zu der Zimmertür und sah Michele erwartend an. Er seufzte und zog sich seine Kapuze über. Warum er das tat, war mir zwar nicht klar, aber es musste ja einen Grund geben. Während wir das Zimmer verließen und ich es zusperrte, hörte ich Leonardo rufen: „Giacomo! Wo warst du heute?“
    „Schrei doch nicht gleich so! Wir müssen schnell zu Herr Vedi, ich beantworte deine Fragen domani, morgen.“
    Bevor Leonardo mir antworten konnte liefen Michele und ich schnell zu Trainer Vedis Zimmer. Zuerst bogen wir links ab und rannten den Gang hinunter, dann klopften wir an die Tür. Sofort öffnete er und ließ uns ein, anschließend fragte er: „Lux, was hast du mit ihm vor?“
    „Lux? Wer soll das sein?“
    „Wer denn wohl, du Schnellchecker?“ fuhr mich Michele an und Herr Vedi meinte: „Du hast ihm nichts erzählt, Lux? Du hast ihm wirklich nichts erzählt? Ich bin enttäuscht von dir, Lux.“
    „Hör auf, mich Lux zu nennen!“ schrie Michele ihn an, doch es schien, als hätte er keine Angst, verzog nicht einmal sein Gesicht, während ich zusammenzuckte.
    „Ich hab ihm alles über den drei Welten Rat erzählt, über den Kampf gegen die Göttinnen und über den Vertreter der Menschen. Giacomo hilft mir, ihn zu finden.“
    „Wie soll gerade er dir helfen?“
    Bevor Michele etwas erwidern konnte fragte ich: „Woher wissen sie eigentlich so viel über die Caernus, Herr Vedi?“
    „Das geht dich nichts an. Vor allem, da Terrae dich aufgezogen hat und du die Göttinnen verehrst.“
    „Che cosa? W-Woher wissen sie das? Außerdem bete ich zu den Caernus, nicht zu den Weltenzerstörerinnen.“
    Herr Vedi sah mich verwirrt an, Michele klärte ihn auf: „Deshalb habe ich ihn gebeten, mir zu helfen.“
    „Aber wie soll er dir helfen?“
    „Ich habe vor, mich in meine erst Form zu versetzen, dazu brauche ich aber seine Hilfe, da es nicht ganz ungefährlich für mich ist…Aber wenn ich tot wäre, dann wäre es ihnen ja eh egal. Nachdem sie zugelassen haben, dass dieser Francesco mich misshandelt, bin ich ihnen ja sowieso nichts wert.“
    „Misshandelt?!?“entgegnete ich ungläubig und schockiert zugleich.
    „Wollen sie es ihm erzählen, oder soll ich es tun?“
    „Erzähl du ihm doch, weshalb sein kleiner Bruder jetzt blind ist und warum sie sich gerade jetzt getroffen haben.“
    „G-Gerade j-jetzt?“stotterte ich ungläubig.
    Dann sprach Herr Vedi amüsiert: „Klar, meinst du, das Treffen mit deinem kleinem Bruder war Zufall?“

    Servus, Gin!


    Neues Kapitel, neuer Kommi! ;3


    MFG
    Rexi UHaFnir

    Hallöle, Sinya!


    Da du schon lange keinen Kommi mehr bekommen hast, schreibe ich dir halt einen^^


    MFG
    Rexi UHaFnir

    Hallo, Caroit^^


    Dein Titel hat mich so verzaubert, dass ich gleich wissen wollte, was dies für eine Geschichte ist.


    MFG
    RexiliusUHaFnir



    MFG
    RexiliusUHaFnir


    Heute nur eine, aber in zwei Versionen:
    [Blockierte Grafik: http://i59.tinypic.com/34pgbdj.png]|[Blockierte Grafik: http://i58.tinypic.com/2yngsa9.png]
    Ich habe mich einmal im Smudgen (hoffe, ich habs richtig geschrieben) versucht. Ich finds jetzt nicht sooooo gut, aber ein Anfang ist gesetzt^^ Ich hoffe, das mit den Komplementärfarben passt auch. :3


    Vielleicht editiere ich noch ein paar in den Post, schauen wir einmal^^


    MFG
    Rexilius UHaFnir



    Capitolo Quattro
    Das erste Spiel [2/2]
    (Aus der Sicht von Michele Divertiani)
    Ist Gott eine Erfindung des Teufels?
    Friedrich Nietzsche


    Jetzt komme ich!, dachte ich während ich bei Leonardo vorbeilief und nun auf gleicher Höhe wie Gareth war.
    „Pass ab!“sagte ich zu Gareth der gerade bei einem Gegner vorbeidribbelte. Während er immer weiter in Richtung gegnerischen Strafraum lief sah er mich verwundert an.
    „Was macht ein Verteidiger wie du hier? Geh zurück!“
    „Pass mir einfach den Ball ab, dann kannst du sehen, was ich hier mache.“
    Ich grinste und lief weiter. Kurz bevor ich beim gegnerischen Strafraum ankam, passte Gareth mir den Ball zu und ich rief: „Paladins Wucht!“
    Ich drehte mich einmal im Kreis um Schwung für den Schuss zu gewinnen, während ich von blauem Schein umgeben war. Dann trat ich den Ball aus einer Drehung heraus nur mit meiner Fußspitze. Der Keeper sprang von mir aus nach links und wollte den Ball noch fausten, doch der Ball flog genau ins Kreuzeck.
    „Und nun ist das erste Tor schon gefallen! Das Besondere, ein Verteidiger hat dieses Tor geschossen, nämlich Michele Divertiani! Die Fans jubeln, die Anhänger der gegnerischen Mannschaft sind nicht sehr erfreut über dieses Tor. Fulmine a catena scheint auch verwirrt und glücklich zugleich zu sein. Wird es heute noch weitere Vorkommnisse geben? Wir werden sehen! Primavera legt sich den Ball für den Abstoß bereit, das Spiel geht weiter!“
    Als ich meine Position einnehmen wollte fragte mich Paolo, weshalb ich das getan hätte, ich antwortete darauf dass ich keine Lust hatte hinten in der Abwehr zu stehen und zuzusehen, wie ihr da draußen das Spiel macht. Paolo meinte es wäre riskant gewesen hätten wir den Ball verloren und dass wären nur drei Mann in der Abwehr, doch dieses Risiko musste ich eingehen. Dann fragte er mich woher ich diesen Schuss konnte, doch ich antwortete ihm nicht und ging zurück auf meine Position. Aleksander ging zum Ball auf der Mittellinie, hinter ihm stand Bodo. Der Unparteiische pfiff, die Partie ging weiter. Aleksander passte das runde Leder zu einem Jungen, der von mir aus auf der rechten Seite war und nun sofort loslief. Er spielte Gareth und Alessandro geschickt aus und kam immer näher zu mir. Ich lief auf ihn zu, doch in diesem Moment sagte er: „Wasserring!“Er sprang, drehte sich ein paar Mal in der Luft, landete dann auf dem Ball, der darauf im Boden verschwand. Nun tauchte vor mir eine Wasserfontäne auf, die mich dann umschloss, sodass ich in einem Wasserkreis gefangen war. Als der Ballführende vorbeigelaufen war, verschwanden die Wassermassen und ich drehte mich schnell um. Er hatte gerade geschossen, doch Giacomo hat locker den Ball gehalten. Giacomo schoss den Ball fast über das gesamte Spielfeld, Paolo nahm ihn an und überwindete leichtfüßig die gegnerische Verteidigung, was ihm nicht schwerfiel, da er sehr schnell und wendig war.
    „Odins Schwert!“rief Paolo. Ihn umgaben nordische Zeichen, die in einem Kreis am Boden um ihn erschienen, und er schoss die Kugel mit seinem rechten Fuß, worauf das Leder Richtung Tor raste. Dabei sah es so wie ein riesiges orangeleuchtendes Schwert aus. Der Keeper sagte laut: „Wüstensturm!“Kurz darauf herrschte um ihn ein Sandsturm, doch dieser konnte den Ball nicht von seiner Bahn abbringen und das zweite Tor war geschossen.
    Der Rest der ersten Halbzeit war weder besonders ereignisreich noch besonders spannend. Leonardo traf einmal per Fallrückzieher durch eine Flanke von Alessandro, Thiago bekam eine gelbe Karte da er einen Gegenspieler absichtlich grätschte und ich? Ich stand hinten in der Abwehr und musste mir das alles ansehen, da ich linker Außenverteidiger war und niemand über die Flügel spielte. Als der Schiri zur Halbzeit abpfiff, fragte mich das gesamte Team, weshalb ich ein Tor geschossen hätte, worauf ich antwortete, dass ein Tor besser ist als keins.
    „Das wissen wir auch, doch woher konntest du diese Technik?“fragte mich Paolo erneut.
    „Vergiss einfach, dass ich die Technik eingesetzt habe, ok?“
    Ich sah Paolo genervt an worauf Thiago energisch meinte: „Weshalb willst du es uns nicht sagen? Wir sind doch ein Team, oder?“
    Er sah mich erwartungsvoll an, doch sobald ich mich umgesehen hatte, kam mir etwas komisch vor. Schnell sagte ich sagte zu den anderen, ich müsse kurz auf die Toilette, und da wir sowieso noch zehn Minuten bis zum Anpfiff hatten, glaubten sie mir das auch. Ich sah Trainer Vedi, der gerade wütend mit jemand stritt. Als ich näher kam, hörten sie geradewegs auf zu diskutieren und sahen mich finster an.
    „Brauchst du etwas, Divertiani? Wenn nein dann mach dich für die zweite Halbzeit bereit, verstanden?“
    „Ja, hör auf den Menschenfeind und sei schön brav. Sonst könnte er noch etwas Schlimmes mit dir anstellen…Hehehe…“sagte der Mann mit dem Mr. Vedi gerade noch geredet hatte. Der Herr hatte kurze, schwarze Haare, die er zurückgekämmt hatte. Er besaß einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und schwarzen Halbschuhen und einer schwarzen Krawatte, auf der oben seitlich ein Schriftzug prangte. Beim Lesen des Wortes stockte mir der Atem. Dort stand ganz klein in Weiß „Mafia“ geschrieben. Ich sah den Mann geschockt in seine kalten, grauen Augen, doch er fand meine Angst eher amüsant und fing an zu lachen.
    „Michele, Michele…Du brauchst dich doch nicht zu fürchten. Die Mafia ist ganz brav und tötet deine Freunde nicht. Doch dich…“
    „W-Woher kennen sie meinen Namen und warum wollen sie mich töten?“sagte ich etwas leiser damit es die anderen nicht hörten.
    „Dir wird nichts passieren, Divertiani. Dafür werde ich sorgen. Und nun verschwinde endlich, Francesco.“
    Francesco fing noch mehr an zu lachen und sagte zu mir: „Nur damit du es weißt, dein ach so gutmütiger Trainer war mal bei der italienischen Mafia der Boss. Also ganz oben und hatte überall das Sagen. Und außerdem ist er-“
    „Das reicht jetzt!“schrie der Trainer. Ich sah Herrn Vedi verwirrt an. Ich fühlte mich hintergangen, traurig und wütend zugleich. Weshalb er nicht sagen wollte, dass er ein Mafioso war, kann ich nachvollziehen, doch…Warum hatte er Paolo und mich aufgenommen und hat sich um uns wie ein Vater gekümmert wenn er so kriminell sein soll? Francesco ging und der Trainer sah mich mit seinen roten Augen an und meinte: „Das, was er gesagt hat, stimmt alles…Doch, bitte behalte es für dich…Michele.“
    Ich nickte und versuchte erst einmal zu realisieren, was gerade vorgefallen war. Ich habe soeben erfahren, dass der Mann, der Paolo und mich sozusagen großgezogen hat, einer der Kriminellsten Leute in ganz Italien, nein, in ganz Europa war. Ich hielt noch immer mit ihm Blickkontakt bis er sagte: „Forza! Die zweite Halbzeit beginnt jede Minute, geht auf eure Positionen. Divertiani! Wenn du noch einmal versuchst, ein Tor zu schießen, setze ich dich auf die Bank, verstanden?“
    Ich schüttelte meinen Kopf um endlich klare Gedanken zu bekommen und antwortete: „Sí, scusí dass ich ein Tor geschossen habe, obwohl ich ein Verteidiger bin, dies war ein hohes Risiko, dessen war ich mir bewusst. Dies wird nicht wieder vorkommen.“
    „Das möchte ich auch hoffen.“
    Rutschen sie mir doch den Buckel runter!, dachte ich während ich gerade auf meine Position gehen wollte, doch von Paolo daran gehindert wurde.
    „Was ist mit dir los? Bedrückt dich etwas?“
    „No, no, das ist es nicht. V-Vergiss es einfach…“
    „Denkst du, ich könnte es ertragen, dich mit so trauriger und verwirrter Miene zugleich, sehen zu können? Michele, du bist mein bester Freund, ich will wissen, was los ist, damit es dir besser geht. So etwas tun Freunde.“
    Ich sah ihn mit einem schwachen Lächeln an und meinte, ich werde es ihm vielleicht nach dem Spiel erzählen, danach lief ich schnell zurück zu meiner Position, und schon ging das Spiel weiter. Primavera legte sich den Ball zum Abstoß zurecht und Gareth drehte sich noch kurz zu mir um und sah mich misstrauisch an. Sein Blick war so unangenehm, dass ich gen Boden blickte. Als ich den Pfiff des Schiedsrichters vernahm, schaute ich sofort auf und sah wie Aleksander den Ball zu mir schoss, ich nahm die Kugel fraglich an und passte sie zu Alessandro. Auf einmal war Alessandro von gegnerischen Spielern umzingelt. Bodo, der ebenfalls im Kreis um Alessandro stand, rief: „DRACHEN PRESSING!“
    Prompt versammelten sich weitere Mitglieder von Primavera um Alessandro und bildeten einen weiteren Kreis. Dann lief im inneren Kreis jemand auf Alessandro zu und verschwand plötzlich. Das ging solang weiter, bis dies jeder von den dreien im Kreis getan hatte. Dann rannten alle drei gleichzeitig auf ihn zu und es schien so, als würde Alessandro in Flammen aufgehen. Primavera hatte nun Ballbesitz.
    „Holt euch gefälligst den Ball zurück! Und zwar schnell!“ rief der Trainer von der Seite des Spielfelds. Ich sah kurz zu Herrn Vedi, doch wendete meinen Blick sofort wieder Alessandro zu, der gerade aufstand. Sein ganzer Körper war mit Ruß bedeckt, sodass er fast wie ein Rauchfangkehrer aussah. Ich versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, da ein Lachen in dieser Situation eher unangebracht schien. Während Bodo immer näher zu mir mit dem Ball kam, lief ich ihm entgegen und rief: „Eisenwall!“
    Ich blieb abrupt stehen, streckte meine Arme zur Seite und sah Bodo finster an während hinter mir aus dem Boden eine kolossale Wand aus Eisen kam. Durch das Beben fiel Bodo um, ich schnappte mir den Ball und lief in Richtung Mittellinie. Während vor mir ein gegnerischer Spieler war, wollte ich um ihn dribbeln, er aber stieß mich immer wieder mit seinem Ellenbogen. Als ich nun ebenfalls mit meinem Ellenbogen ihn versuchte, leicht abzudrängen, flog er auf einmal hin.
    Ich hörte ein Pfeifen und sah zum Schiri. Er zeigte Freistoß für Primavera an.
    „Das war wohl nichts, hm? Man nennt mich nicht umsonst den Schwalbenkönig, hehe.“
    Ich drehte mich zum Gegenspieler und sah ihn finster an. Ich ging zurück in die Verteidigung und hörte wie Giacomo zu mir sagt: „Mach dir nichts draus. Das war doch klar und deutlich ‘ne Schwalbe. Ich weiß gar nicht, warum der Referee gepfiffen hat. Tja, wenn er schon keine richtigen Entscheidungen fällen kann, dann kann er wenigstens pfeifen. Irgendwas muss er ja können.“
    Ich sah hinter zu Giacomo, und lachte. Er hatte die Arme verschränkt und lachte ebenfalls. Während ich den Pfiff des Schiedsrichters vernahm, drehte ich mich sofort um. Thiago, Alessandro, der noch immer fast am ganzen Körper schwarz war, und Edilio bildeten vor dem Jungen, der vorher die Schwalbe gemacht hatte, eine Mauer. Der Bub schoss, ich wollte gerade den Schuss aufhalten, da kam Aleksander angerannt und lief weiter auf Giacomo zu. Ich hastete ihm hinterher, doch ich wusste, ich würde ihn nicht mehr einholen. Als Aleksander kurz vor Giacomo war, kniete Giacomo hin und wollte den Ball gerade abfangen, doch Aleksander machte einen Lupfer und schoss das erste Tor für Primavera, doch es war nicht mehr so lange zu spielen, also werden wir sicher gewinnen…oder? Giacomo holte den Ball aus dem Netz während ich meinte, er soll sich nichts daraus machen, wir gewinnen so oder so, doch er sah mich so eiskalt an dass ich für einen Moment dachte, die Zeit wäre stehengeblieben. Ich wollte etwas sagen, stotterte und dachte dann, Was wollte ich eigentlich sagen wenn es nicht zu sagen gibt? Giacomo schoss die Kugel zu Paolo vor, der sie sich für den Anstoß bereitmachte.
    „Mit diesem Tor hatte niemand gerechnet! Wird es noch weitere Überraschungen geben? Wir werden sehen! Oh, anscheinend verlangt Mario Vedi eine kurze Auszeit um sich mit seinem Team beraten zu können. Diese Auszeit wurde ihm auch genehmigt. Wir sehen uns gleich wieder nach einer kurzen Unterbrechung.“
    Wir gingen zu Trainer Vedi und er fing an zu reden: „Was bedeutet Team?“
    „ Toll ein anderer macht’s!“ meine Giacomo scherzhaft worauf wir zu lachen begannen, doch der Trainer blieb todernst.
    „Cattioso! Zwanzig Liegestütz! Sofort!“
    Zuerst erschrak Giacomo, doch dann fing er grummelnd und widerwillig mit den Liegestützen an. Der Trainer sah in die Runde und sein Blick blieb bei mir hängen. Ich versuchte zu schlucken, doch ich spürte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete.
    „Diveriani“, fing der Trainer an, „Was bedeutet es für dich, in einem Team zu sein?“
    Ich sah Herrn Vedi verwirrt an. Nach einigen Momenten der Stille antwortete ich überrascht: „Sehr viel.“
    „Konkreter! Erkläre es konkreter!“
    „Ich fühle mich respektiert und in eine Gemeinschaft integriert.“
    Giacomo hatte gerade seine zwanzig Liegestütz absolviert und stand gerade auf, als der Trainer ihn fragte: „ Und du, was bedeutet es für dich in einem Team zu sein? Und antworte ohne irgendwelche Scherze.“
    „Mir bedeutet es viel in einem Team zu sein, da ich nur im Team Leistung erbringen kann.“
    „Gut. Paolo, Leonardo, was ist mit euch?“
    „Ich kann mit dem Team über alles reden und ihnen auch Geheimnisse anvertrauen.“ sagte Leonardo, der etwas nervös wirkte.
    „Im Team will ich mit den anderen Mitgliedern immer mein Bestes geben und niemals aufgeben.“
    „Dieses Spiel ist noch einfach. Doch, was macht ihr wenn euer Bestes nicht mehr ausreicht? Du bist der Kapitän. Siehst du denn nicht, dass einige deiner Spieler sich selbst im Weg stehen? Wenn du dies nicht erkennst, dann kannst du gleich deine Kapitänsbinde abgeben.“
    Im Team schauten sich alle gegenseitig schockiert an, nur Paolo blieb stocksteif stehen, er war so blass wie eine Kirchenmauer. Der Trainer sah noch immer mit ernster, fast düsterer Miene Paolo an.
    „Dieses Spiel bist du noch auf dem Feld, beim nächsten Spiel, wenn du es bis dahin nicht verstanden hast und deine Mitmenschen noch immer mit sich zu kämpfen haben, dann ab auf die Bank mit dir. Und du kommst erst wieder aufs Feld, wenn du es kapiert hast, verstanden?“
    Paolo nickte stürmisch. Der Trainer ging in Richtung Feld und blieb dort stehen und Paolo sagte: „Ragazzi! Avanti, kommt mal näher. Ich denke, wir haben uns viel zu sagen, oder?“
    Alle nickten.
    „Sí, das habe ich mir gedacht. Heute Abend treffen wir uns so ungefähr um sechs bei il fontana di Trevi. Capito?“
    „Sí capitano!“riefen alle während der Pfiff des Unparteiischen ertönte. Wir gingen zurück auf unsere Positionen und sahen gespannt dem weiteren Spiel entgegen.
    „Forza, Fulmine! Forza!“ riefen die Fans immer und immer wieder. Ich sah ihn die Mengen, wie sie die Fahnen schwangen und mit ihren Fangesängen das ganze Stadion zum beben brachten. Paolo machte sich bereit zum Abstoß. Der Schiedsrichter pfiff und Paolo passte den Ball zu Gareth, der dann mit der Kugel weiter in Richtung gegnerisches Tor lief. Er überwindete die Mittelfeldspieler leichtfüßig. Als er bei der Verteidigung angekommen war, lief er über den rechten Flügel und spielte eine hohe Flanke zu Paolo. Paolo wollte das runde Leder versenken, doch ein Verteidiger stahl ihm blitzschnell den Ball und schoss ihn in hohen Bogen in unsere Hälfte. Alessandro nahm den Ball an, doch wurde wieder von Spielern von Primavera eingekreist, doch diesmal lief ich zu Alessandro und rief ihm zu, er solle mir die Kugel zu passen, was er auch tat. Dann passte ich den Ball zu Thiago, der wiederum schoss das Leder zu Leonardo vor. Leonardo wollte gerade an einem Mittelfeldspieler vorbei, da ertönte ein pfeifen.
    Pfiff, pfiff, pfiiiiiiipf!
    Wir hatten gewonnen. Wir liefen alle zur Mittellinie und der Ansager schrie ins Mikrofon sodass er dröhnte: „Und mit einem Überwältigendem Sieg schlug das bisher noch unbekannte Team aus Cagliari, Fulmine a catena, die erste Mannschaft im Italia Turnier! Wir wünschen ihnen noch viel Glück in den weiteren Spielen.“
    Wir freuten uns, umarmten uns und nahmen Paolo auf unsere Schultern. Winkend und lächelnd sahen wir in die Menge und ließen uns bejubeln. Dieses Gefühl war wirklich einzigartig. Ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch auf Erden.
    ~-~
    „Scusí, bist du Michele Divertiani?“
    Ich erschrak kurz dann hob ich den Kopf und nickte. Vor mir stand ein großer, stark aussehender Mann. Er hatte ein von Narben geziertes Gesicht, gelbraune, kurze Haare und dunkelblaue Augen. Moment, dachte ich, der Mann sieht haargenau so aus, wie der, den Leonardo am Petersdom fotografiert hatte!
    „Komm heute um punkt zwanzig Uhr zu der Aussichtsplattform neben der Villa Medici, sonst…!“
    Ich wollte gerade antworten, doch der Mann ging einfach weg. Nachlaufen konnte ich ihm auch nicht, da sich so viele Menschen hier, bei der Engelsburg, tummelten, dass ich ihn sofort aus den Augen verloren hatte. Ich saß auf einer Bank im Park rund um die Engelsburg und las gerade ein Buch. Das Buch trug den Titel „Rinascimentale e medievale“ was so viel wie Renaissance und Mittelalter hieß. Ich interessierte mich schon immer für alte Bauten,
    weshalb ich mich auch freue, nun hier in Rom zu sein.
    Als ich in meinem Buch gerade etwas über die Fortbewegungsmittel im Mittelalter las, sprach mich ein Junge an. Ich hob meinen Kopf und sah den Bub an. Er hatte grüne Augen und blonde Haare. Er trug ein schwarzes, kurzärmliges Shirt, eine Jacke mit Kapuze und eine schwarze Jeans, seine Schuhe waren ebenfalls schwarz. An seinem Armen hatte er unzählige Wunden.
    „Entschuldigung, könnte ich dich mal etwas fragen?“
    Ich nickte und meinte: „Sí, gerne.“
    „Gut, wo finde ich diesen einen berühmten Brunnen? Ich habe seinen Namen vergessen.“
    Als ich antworten wollte hörte ich plötzlich ein miauen. Etwas bewegte sich in der Kapuze des Jungen, bis ich schließlich einen schwarzen Katzenkopf erkennen konnte.
    „Che bello gatto! Eine schöne Katze hast du da.“
    „Vielen Dank. Er heißt Toseko. Doch, könntest du mir bitte nun den Weg erklären, ich hab‘s eilig.“
    „Sí, sí, klar doch. Aber ich muss auch zu il fontana di trevi, also können wir doch gemeinsam dort hin. Was hältst du davon?“
    Ich lächelte den Jungen an doch er sah mich noch immer eiskalt an. Toseko sprang auf meinen Schoß, legte sich hin und fing an zu miauen.
    „Ist ja gut, Toseko. Ok, gehen wir gemeinsam.“
    „Mi chiamo Michele, Michele Divertiani. É tu?“
    „Ich kann zwar kein italienisch aber ich denke, du willst meinen Namen wissen, oder?“
    Ich nickte.
    „Mein Name ist Gin Darwin Black. Können wir nun los? Wie gesagt, ich hab’s eilig.“
    Ich stand auf und Gin und ich gingen los. Als wir gerade erst losgegangen waren, hörte ich jemanden rufen: „For Pete’s sake! Haltet den Dieb!“
    Gin und ich drehten uns sofort um während in unsere Richtung ein Junge lief. Er hatte einen Rucksack in der Hand und schaute gerade nach hinten, als Gin und ich ihm gleichzeitig ein Bein stellten. Er flog zwischen uns hin und der andere Bub, der vorher so geschrien hatte, kam dann auch zu uns. Er hatte eine braune Melone mit blauem Band auf und einen blauen Anzug mit ebenfalls blauen Schuhen an. Er hatte nur am Oberkopf braune Haare, die er zur Seite gekämmt hatte, außerdem hatte er grüne Augen und weiße Strähnen in den Haaren. Gin wandte sich dem Dieb zu und entriss ihm den Rucksack und gab ihm den anderen Jungen. Er sagte in einem sehr unverständlichen Englisch: „Thanks for your help.“
    Der Räuber wollte gerade türmen, doch Gin griff ihm gerade noch am Arm und konnte ihn somit stoppen.
    „Wer bist du?“fragte Gin den Jungen mit der zerrissenen und durch und durch dreckigen Kleidung der ein Blaues Kopftuch aufhatte, silberner, lange Haare und graue Augen.
    „Das braucht einen wie dich nicht zu interessieren.“
    „Ich wiederhole mich nicht nochmal. Wer bist du?“
    „Violo Medici! Und jetzt lass mich los!“
    Violo und ich sahen uns ungläubig an, dann ließ ihn Gin los. Der Junge, der sich Violo nannte, nahm dann die Beine in die Hand und lief los.
    „I’m Caleb Crawford. And you?“
    „Dafür habe ich keine Zeit. Michele komm, gehen wir jetzt endlich zum Trevi Brunnen.“
    „What a coincidence! Ich wollte auch gerade zum Trevi Brunnen! Can I go with you?“
    Toseko rührte sich gerade wieder in Gins Kapuze als ich sagte: „Ich habe nichts dagegen, aber ich bin auch gewissermaßen in Eile. Ich werde euch schnell zu il fontana di Trevi begleiten und dann muss ich schon wieder weiter. Weiß eigentlich einer, wie spät es ist?“
    Caleb starrte auf seine silberne Uhr und meinte: „It’s half past four.“
    „Hm, dann kommt er halt mit, Hauptsache wir kommen schnell dorthin.“
    „Grazie. Dann gehen wir jetzt einmal los.“
    ~-~
    „Meine Damen und Herren des Adels und hohem Standes! Ich begrüße sie herzlichst zu dieser Wohltätigkeitsveranstaltung von der Familie Medici!“
    Bah, wie ich diese Leute hasse die denken, die Wohltätigkeitsgelder gehen an Wohltätigkeitsorganisationen und die Leute die ihr Image aufpolieren wollen. Doch an die die arm sind, denkt niemand. Die Medicis veranstalteten solche Veranstaltungen sicher zehn bis fünfzehn Mal im Jahr, um sich damit selbst zu bereichern. Sonst sehe ich immer eine Übertragung im Fernsehen, wenn die Flimmerkiste dann nicht den Geist aufgibt. Aber heute ist es anders, ich habe mich nämlich in die Villa von ihnen auf Cagliari eingeschlichen! Ich bin noch nicht strafbar und außerdem kann ich sagen, dass ich zu jemand gehöre, also ist das größte Problem beseitigt, dass ich entdeckt und in den Jugendknast gesteckt werde…Hoffe ich. Ich bin ja erst dreizehn, also könnte ich nie so einen ausgereiften, guten Plan wie Erwachsene machen, Strategie war noch nie mein Ding. Doch, was tue ich hier eigentlich? Ich wollte in die Villa, doch weiter habe ich auch nicht gedacht. Als ich an eine große Leinwand in der Mitte des riesigen, weißen Raumes mit Marmorsäulen, haufenweise von Tischen, jeder einzelne mit goldenem Besteck und goldenen Bechern gedeckt, und vielen Prominenten sah, spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter, die mich hinter eine Ecke zerrte und mir den Mund zuhielt.
    „Wer bist du und was machst du hier?“
    Er ließ mich los und ich stand einem Jungen in einem Smoking gegenüber. Er hatte ein Blaues Kopftuch, silberne, lange Haare und graue Augen.
    „Dasselbe könnte ich dich fragen.“
    Der Bub fing an zu lachen und sagte: „Ich wohne hier. Was ist mit dir?“
    „Du…wohnst hier?!? Bist du etwa der Sohn von Elisabetha Medici?“
    „Sí. Du bist wohl der Schnellchecker der Firma langsam, oder?“
    Er lachte hämisch und ich fragte ihn: „Mi chiamo Michele. É tu?“
    „Violo. Violo Medici. Schön dich kennenzulernen.“
    Und so begann eine gute Freundschaft, die aber nicht so lange zu halten schien, wie wir es gerne gewollt hätten. Unsere Freundschaft dauerte knapp über ein halbes Jahr. Seine Eltern waren nicht einverstanden damit, dass er sich mit so einem primitiven Knaben abgibt. Einen Tag später sah ich in der Zeitung groß die Schlagzeile: „SOHN DER MEDICIS GETÜRMT“. Danach wusste ich, dass er nicht damit einverstanden war, dass seine Eltern ihn von seinem wahrscheinlich einzigen Freund abgegrenzt haben.
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    Während Gin, Caleb und ich gerade in der U-Bahnstation bei der Engelsburg waren, gingen plötzlich alle Lichter aus. Ich hörte Schreie der panischen Leute und auch, wie sie alle herumliefen wie aufgescheuchte Hühner. Als dann Schüsse ertönten wurde es still. Ich hörte, wie eine einzelne Person ging. Auf einmal spürte ich etwas Kaltes, Spitzes in meinem Nacken. Ich stand stocksteif da, konnte nichts unternehmen, da ich in diesem Augenblick zu geschockt war. Die Person hinter mir griff unter mein Shirt und fuhr mit ihrer rauen, kalten Hand meinen Rücken hoch. Mir erschauerte. Die Hand blieb zwischen meinen Schulterblättern stehen und drückte auf meine Haut, direkt auf eine noch nicht ganz verheilte Narbe. Ich zuckte zusammen und hörte wie ein Mann, dessen Stimme mir bekannt vorkam, sagte: „Hier ist er. Nehmt ihn mit, und dann…Gnade ihm die Göttinnen.“ Ich vernahm abermals Schüsse, dann zog mich eine Hand nach hinten und hielt mir ein Tuch vor dem Mund. Das letze, das ich hörte, bevor ich weggetreten bin, war: „Verrat wird mit dem Tod bestraft, doch keinen gewöhnlichen Tod…hehehe…“
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    „Wach auf, du Gottesverächter!“ schrie ein Mann während mir jemand in den Bauch trat. Ich öffnete schlagartig meine Augen und krümmte mich auf dem harten Betonboden. Am ganzen Körper spürte ich Schmerz, besonders aber auf meiner linken Brust. Dort fühlte es sich an, als würde mein Körper dort verbrennen. Mir war übel, sehr kalt, mir brummte der Kopf und in meinen Ohren war ein andauernder hoher Ton zu hören. Kurz gesagt, mir geht es miserabel und ich habe keinen blassen Schimmer wo ich bin. Während ich mir gerade die Stelle ansehen wollte, trat mir abermals jemand in den Bauch. Als ich aufsah konnte ich meinen Augen nicht trauen.
    „W-Was w-wollen sie d-denn hier?“fragte ich ihn während mir auffiel, dass ich nur eine Hose anhatte, sonst nichts. Er wollte gerade antworten, stoppte aber ab und brach den Blickkontakt mit mir ab. Nun sah ich mir meine Wunde auf der Brust genau an. Das ist ein Brandzeichen!, dachte ich erschrocken und aufgebracht zugleich. Es sah von meiner Sicht aus wie ein verkehrtes Kreuz-logisch dass es verkehrt war wenn ich es von oben betrachtete-mit drei Kugeln. Eine war-von meiner Sicht aus-am unterem Ende des Kreuzes, die anderen jeweils bei dem Teil, das durch die Mitte geht. Bevor ich erkennen konnte, was in den etwa Murmelgroßen Kugeln eingebrannt war, trat mir der eine Mann abermals in den Bauch, sodass ich dieses Mal sogar Blut ausspuckte.
    „Dieses Brandmal ist ein Zeichen deines Verrats an den Göttinnen Ignise, Aquame, Terrae und Aere!“
    „Diese Göttinnen sind an dem Zerfall der Welt an erster Stelle! Sie heben die Welt aus ihren Angeln, nicht wir!“erwiderte ich während ich den Mann ansah, der mich immer wieder trat. Es war dieser Mafioso Francesco, der, der auch im Stadion in Rom war.
    „Zeig dich, du elender Wurm deiner einst so glorreichen Spezies. ZEIG DICH ENDLICH UND VERLEIHE MIR DEINE KRÄFTE, DAMIT ICH DEN GÖTTINNEN NOCH BESSER DIENEN KANN!“
    Ich sah den anderen Mann an der sich dann zu mir hinkniete und anfing, mich über meine Vergangenheit auszufragen…