Beiträge von Caroit

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Interessante Bekanntschaften


    „Kami Liebling, sieh mal, wir haben Besuch.“
    „Das sehe ich. Gibt es auch einen Grund dafür?“ Irgendwas muss ihr Auftreten aber mit mir zu tun haben. Immerhin haben sie nach mir gefragt.
    „Ach setzt dich doch zu uns“, bittet mich meine meine Mutter, auf einen freien Platz neben sich klopfend. Die beiden Besucher sitzen uns gegenüber auf einem anderen Sofa und der Raum zwischen uns ist von einem kleinen,gläsernen Tisch versetzt. Eine Frau und ein Junge, der anscheinend tatsächlich ein wenig jünger als ich ist. Die Frau hat hellbraune Harre, die zu einem einfachen Pferdeschwanz gebunden wurden. Ihre Kleidung ist nicht wirklich auffällig; eine schwarze Jeans und ein hellgrünes Sweatshirt. Obwohl sie schlicht und einfach angezogen ist, strahlt ihre ganze Person Würde und Anmut aus. Hinzu kommt auch noch ein freundliches Lächeln, das sie unentwegt auf mich wirft.
    Der Junge neben ihr hat im Gegensatz zu ihr keine große Präsens. Es wirkt geradezu, als würde er stets in ihrem Schatten stehen. Würde man beiden zufällig begegnen und mit ihnen ein paar Worte wechseln, würde man sich noch ziemlich genau an die Frau, aber kaum an den Jungen erinnern können; vielleicht gerade weil er so unscheinbar ist und wahrscheinlich auch, weil ich mich frage, warum er mit dieser Frau reißt und zu uns gekommen ist, schaue ich ihn mir genau an. Er trägt einen dunklen, blauen Pullover, was an sich schon recht komisch ist, da eigentlich tagsüber schon sommerliche Temperaturen vorherrschen. Des weiteren trägt er eine normale, ebenfalls blaue Jeans und dazu dunkle Turnschuhe. Alles recht einfach. Also, allein von seiner Kleidung her tut er nicht wirklich viel, um aus dem Schatten unserer Besucherin zu treten. Auch seine ovale Brille, die oben keinen Rand hat, ist dunkelblau. Vielleicht ist das ja seine Lieblingsfarbe, aber man kann es trotzdem damit übertreiben. Immer wieder fallen ihm ein paar Strähnen hell orangenes Haar in die hellblauen Augen, die er ärgerlich beiseite schiebt. Er sollte mal wieder zum Friseur gehen, es ist doch schließlich sehr nervend immer Harre in den Augen hängen zu haben. Die Sommersprossen passen recht gut zu seinem Gesicht und vom Körperbau her ist er recht schlank. Ich vermute, dass er nicht gerade vor Selbstbewusstsein trotzt, den er blickt nur immer mal wieder kurz hoch, hält nie wirklich Augenkontakt und sieht meistens auf den Boden. Zusätzlich knetet er noch seine Hände, als wenn er nervös wäre und hat bis jetzt noch kein Wort gesagt.
    Während ich die mir Gegenübersitzenden gemustert habe, ist ein peinliches Schweigen entstanden. Ich warte am besten einfach erst einmal ab, bis ich genau weiß, in was für einer Situation ich gerade stecke.
    Endlich beginnt die Frau damit, mich ein alles einzuweichen: „Hallo Kami, ich bin Anita. Deine Mutter und ich kennen uns noch von früher.“
    „Hallo.“ Ich gebe zu, meine Antwort ist nicht wirklich wortreich, aber was kann ich bitteschön noch viel mehr dazu sagen? Ich weiß ja noch immer nicht, was überhaupt los ist.
    „Das hier neben mir ist Gabriel, mein Assistent.“ Der Junge schaut kurz zu mir und lächelt sogar leicht.
    „Ich bin Pokémon Professorin und immer auf der Suche nach neuen Informationen und Entdeckungen.“
    „Ein wirklich interessanter Beruf, den Sie da haben, aber was hat dies mit mir zu tun?“
    „Weißt du, deine Mutter und ich haben uns ab und zu geschrieben. Wann immer sie etwas von dir berichtet hat, schrieb sie auch über deine Forschernatur.“ Na toll, was hatte sie ihr bloß über mich gesagt. Eltern haben ja nun mal die komische Angewohnheit, voller stolz etwas über ihre Kinder zu erzählen, was denen vielleicht total peinlich ist. Ich werfe meiner Mutter einen etwas misstrauischen Blick zu, woraufhin sie bloß schmunzelt. Aber schon kurz darauf fokussiere ich wieder das Gesicht der Professorin, da sie weiterspricht.
    „Es geht darum, dass ich mit meinen Forschungen nicht weiterkomme. Leider habe ich auch nicht genügend Zeit, um die nötige Feldforschung zu betreiben. An dieser Stelle kommst du in Spiel. Ich möchte, dass du eine Forschungsreise antrittst und das Geheimnis, welches ich nicht zu enträtseln vermag, lüftest.“
    „Um was für ein Geheimnis handelt es sich?“ Nun ist meine Neugier aber wirklich geweckt. Sie hält mich für die Richtige um ein Rätsel zu lösen. Ich soll eine Forschungsreise antreten. Das klingt alles so spannend, aber muss da nicht irgendwo noch ein Hacken sein?
    „Du kennst sicherlich ein paar Mythen, Märchen und Legenden zu unserer Region.“
    „Ja, warum?“
    „In vielen spielt eine Frau eine Rolle. Ich vermute, dass es immer die selbe ist. Es wird von ihrer besonderen Beziehung zu Pokémon gesprochen und wie sie verletzte heilt.“
    „Jetzt wo sie es sagen, fällt es mir auch auf. Aber was hat dies mit der Reise zu tun?“
    „Ich möchte wissen, wer diese Frau war“, sagt sie und schaut mir fest in die Augen. Sie scheint wirklich sehr entschlossen zu sein. Sie sieht mir meinen Zweifel wohl an, denn sie fährt fort:
    „Es muss immer die selbe sein. Die Übereinstimmungen sind einfach zu groß, zumal sie aus unabhängigen Quellen stammen. Die Geschichten wurden nicht aufeinander abgestimmt, sie wurden unabhängig von einander erschaffen.“
    „Sie meinen also, ich soll heraus finden, ob eine Frau existiert hat und wer sie war, nur indem ich alte Geschichten durchsuche?“ Keine sehr verlockende Aussicht, wobei ich auch immer noch an der Theorie der Professorin in Sachen ein und die selbe Person zweifel.
    „Nicht ganz, du hast die Reise vergessen. Uns sind nur die häufigsten Geschichten bekannt. Du sollst durch die ganze Region reisen und auch die unbedeutenden Geschichten notieren.“
    „Und diese unbedeutenden Geschichten helfen mir dann, alles über diese Frau herauszufinden.“
    „Ganz genau. Also, was sagst du?“ Ich werfe meiner Mutter einen fragenden Blick zu. Wenn sie mir die Reise verbieten würde, müsste ich mich gar nicht erst entscheiden.
    „Oh nein Schätzchen, das musst du schon alleine entscheiden.“ Na toll. Und was nun? So wirklich begeistert bin ich nicht. Viel lieber beschäftige ich mich mit Medizin. Nein, ich glaube ich werde das nicht machen.
    „Nun Kami, wie entscheidest du dich?“, fragte sie mit erwartungsvoller Stimme. Ich enttäusche sie nicht gerne, aber die Reise ist halt einfach nichts für mich.
    „Es tut mit leid, meine Interessen liegen mehr im Bereich der Medizin und ein wenig auch in der Allgemeinen Pokémonforschung.“ Komischerweise macht ihr meine Absage rein gar nichts aus. Sie sitzt einfach da und schmunzelt.
    „Das spricht doch nun wirklich nicht dagegen“, wendet sie ein und blickt mich mit einem wissenden Lächeln an. Sie neigt ihren Kopf in Richtung ihres Assistenten und bitten ihn etwas aus einem Rucksack zu hohlen. Erst jetzt fällt mir dieser auf; ich habe ihn wahrscheinlich wegen seiner braunen, unscheinbaren Farbe übersehen. Nach kurzem Suchen befördert Gabriel ein Gerät zum Vorschein. Es erinnert ein wenig an einen Laptop, ist aber kleiner; ungefähr die Größe eines DIN A5 Blattes. Von der Farbe her ist es auch nichts besonderes, sondern einfach nur ein mattes schwarz. Interessiert beäuge ich diesen komischen Mini-Laptop, so etwas habe ich nun wahrlich noch nie gesehen.
    „Anita, was hast du denn da mitgebracht?“, fragt meine Mutter. Anscheinend weiß sie auch nicht, was dieses Ding ist oder warum die Professorin meint, dies könnte mich dazu bewegen mitzukommen.
    „Das hier stellt die neueste Technik auf dem Gebiet der Pokémonforschung dar. Seit Jahrzehnten bekommen junge Trainer dieses Gerät auf ihre Reise mit. Natürlich ist diese Version nicht das erste Modell, immer bessere Technik ermöglichte das ursprüngliche Gerät immer weiter zu perfektionieren. Ihr seht vor euch:den Pokédex“, antwortete unser angesprochener Gast. Vollkommen überzeugt bin ich allerdings noch nicht. Ich muss zugeben, dieser Pokédex hat mich neugierig gemacht, aber warum sollte ein Gerät mich davon überzeugen Unannehmlichkeiten und Gefahren einer solchen Reise in Kauf zu nehmen, zumal ich immer noch nicht davon überzeugt bin, dass ich nicht einfach einem Hirngespinst nachjagen würde. Da muss sie schon noch ein Ass im Ärmel haben und mit etwas besserem ankommen.
    „Gabriel“, spricht sie ihren Assistenten an und unterbricht somit meine Gedankengänge, „Würdest du Kami und selbstverständlich auch ihrer Mutter bitte den Pokédex anhand deines Exemplares vorstellen. Sie sollen schließlich in den Genuss einer Vorstellung seiner ganzen Funktionen kommen.“ Ich glaube, sie ist ziemlich überzeugt von diesem kleinen Gerät. Am besten lass ich mich einfach mal überraschen.
    „Also, wie schon gesagt nennt sich dieses kleine Wunder der Technik Pokédex“, beginnt Gabriel mit seinem Vortrag. Komischerweise ist von der schüchternen Zurückhaltung, die er bis jetzt die ganze Zeit an den Tag legte, rein gar nichts mehr zu merken; richtig selbstsicher spricht er jetzt.
    „Sein eigentlicher Sinn ist das Erfassen von Daten verschiedener Pokémon. Trifft man auf ein unbekanntes Pokémon, klappt man ihn auf, tippt hier auf das große Feld und richtet den Bildschirm auf besagtes Pokémon. Dieses darf sich jedoch nicht weiter als fünf Meter von einem entfernen, deswegen gibt es auch die Möglichkeit Fotos von einer handelsüblichen Kamera darauf hoch zuladen. Man muss nur die Speicherkarte der Kamera in dieses Fach legen, auf einen dort erscheinenden Button drücken und -“
    „Gabriel, bitte. Langweile sie jetzt nicht mir Einzelheiten. Es geht nur darum, dass sie wissen, was ein Pokédex kann; sie müssen sofort wisse, wie man diese Funktionen nutzt. Du kannst es Kami erklären, sobald sie ihren eigenen hat“, unterbricht die Frau namens Anita ihren Assistenten. Während er über die einzelnen Nutzungsmöglichkeiten geredet hat, zeigte er auf bestimmte Stellen auf dem Bildschirm und an dem Gerät. Merken konnte ich mir diese jedoch nicht; Technik ist nicht so sehr mein Fall.
    „Entschuldigung. Ich hatte nicht vor, euch mit meinem Vortrag zu ermüden“, bringt er eilig hervor. Schuldbewusst richtet er seinen Blick gen Boden und sitzt dort mit hängenden Schultern. Die Ermahnung der Professorin hat ihn wohl verschreckt, er wagt auf jeden Fall keine erneuten Versuch und den Pokédex näher zu bringen.
    „Das Wichtigste, nämlich das erfassen von Daten, hat Gabriel schon genannt. Man kann aber nicht nur das Aussehen eines Pokémon speichern, sondern auch alle beliebigen Forschungsergebnisse zu dem jeweiligen Pokémon eintragen. Man hat sehr viele Möglichkeiten den eigenen Pokédex individuell einzurichten. Das fängt auch schon an bei der Farbe an, man kann zwischen einer Vielzahl von Farbtönen den liebsten wählen; in Gabriels Fall war es schwarz.“, erklärte sie an Gabriels Stelle weiter.
    „Man kann alles mögliche damit aufzeichnen, da sind Fußabdrücke und Rufe nur ein paar weitere Beispiel. Nicht zu vergessen, Vernetzung ist ein weiteres gutes Stichwort. In jedem Pokécenter steht dir ein Automat mit einer globalen Datenbank zur Verfügung. Sei es, weil du einem gesichteten Pokémon keinen Namen zuweisen kannst oder weil du einfach gucken möchtest, was andere über ein Pokémon herausgefunden haben, der Pokédex macht es möglich. Deine Daten werden auch nur mit deiner ausdrücklichen Erlaubnis für alle in der Welt zugänglich gemacht. Also, was sagst du?“ Das sind eine Menge Informationen, über die ich erst mal nachdenken muss. Soll ich wirklich diese Reise wagen? So ein Pokédex wäre schon nützlich und ich könnte allerlei neue Pokémon kennenlernen und erforschen, aber ich weiß nicht, ich wäre sehr lange von zu Hause fort. Meine Mutter wäre dann ganz allein hier.
    „Ich bekomme also für die Dauer der Reise dieses Gerät zur Verfügung gestellt und danach?“, fragte ich. Das hätte ich eventuell so nicht sagen sollen, denn die Professorin lächelt nun siegessicher. Sie glaubt wohl, sie habe mich überzeugen können. Hat sie es etwa nicht? Ich wäge doch schließlich die Option einer Reise gerade ab und es fällt momentan sehr zu Gunsten des Anliegen der Professorin aus. Es könnte also sein, dass sie mich überzeugt hat.
    „Den Pokédex darfst du natürlich sein Leben lang behalten und selbst nach deinem Tod könntest du ihn vererben. Er würde dir also vollständig gehören.“ Selbst wenn sich diese Expedition als total sinnlos erweist, würde der Pokédex trotzdem noch mein sein. Ja, ich denke, ich sollte diese Erfahrung machen. Wann hat man schließlich diese Chance? Aber, da ist noch meine Mutter. Sie sagte zwar, sie überlasse mir die Entscheidung, jedoch frage ich mich, ob es wirklich für die in Ordnung wäre. Ich werfe ihr einen kurzen Seitenblick zu und habe nun die Gewissheit, dass sie einen solchen Trip unterstützt. Ihr aufmunterndes Lächeln spricht einfach Bände.
    „Nun gut, ich bin dabei“, gebe ich meine Einwilligung lächelnd kund.
    „Hervorragend!“, ruft sogleich die Professorin und springt schon auf, „Wir sollten keine Zeit verlieren. Ich rufe gleich in meinem Labor an und lasse mir eine Pokédex für dich schicken. Welche Farbe möchtest du eigentlich haben?“ Sie ist voller Tatendrang und ist anscheinend gar nicht mehr zu stoppen.
    „Ginge laubgrün?“, frage ich, um die kurze Chance etwas zu sagen nutzen zu können.
    „Selbstverständlich. Aber ich befürchte, ihr könnt erst morgen aufbrechen. Dein Pokédex muss erst per Eilpost geliefert werden und du musst ja auch noch packen.“
    „Moment mal. Ihr?“ Sagte sie gerade wirklich 'ihr'? Sie hat bis jetzt nicht erwähnt, dass ich nicht alleine unterwegs sein würde. Was meint sie nur?
    „Oh, aber natürlich. Gabriel wird dich begleiten. Ihr werdet als Team arbeiten und mir so das gewünschte Ergebnis liefern. Er ist schließlich Forschungsassistent und eine Forschungsreise ist da genau das richtige für ihn. Zudem bist du dann nicht alleine weg und hast jemanden zum reden. Hast du ein Problem damit?“
    „Nein, wieso sollte ich auch?“, antworte ich ein wenig verlegen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen dass Gabriel ein großartiger Gesprächspartner sein wird, aber man sehen, was die Zukunft bringt. Ich gucke kurz zu ihm und bemerke, dass ich ihn wohl ein wenig gekränkt habe. Er weicht meinem Blick aus uns sieht allgemein recht traurig aus. Die Professorin bemerkt dies aber nicht oder interessiert sich nicht dafür, denn augenblicklich fängt sie an mir mitzuteilen, was ich unbedingt mitnehmen müsste und ist ein paar Atemzüge später auch schon mit kurzen Abschiedsworten Richtung Pokécenter geeilt,um sich ein Zimmer für sich und ihren Gehilfen zu nehmen, sowie alles für die bevorstehende Abreise zu organisieren.
    Ich fühle mich gerade ein wenig überfordert mit der Situation. Alles geht auf einmal so schnell. Meine Mutter scheint zu Ahnen, was in mir vor geht, denn sie nimmt mich liebevoll in den Arm und flüstert: „Alles wird gut, mein Schatz.“ Ich hoffe sie hat hat recht. Ich löse mich aus ihrer Umarmung und überlege schon, was ich alles mitnehmen werde, als sie mich mit der Frage nach dem zukünftigen Verbleib des Taubsis aus meine Gedanken reißt. Ich hatte den kleinen Vogel doch tatsächlich nicht bedacht. Mitnehmen kann ich sie nicht und da lassen … Würde meine Mutter da mit klar kommen?
    „Mitnehmen kann ich sie auf keinen Fall, der Flügel ist gebrochen und braucht Ruhe“, schildere ich meiner Mutter mein Dilemma und gucke sie dabei bittend an.
    „Ach, na gut. Wenn du mir sagst, was genau ich tun muss, kümmere ich mich um das kleine Ding“, willigt sie schließlich nach kurzem Zögern ein.
    „Danke, du bist die Beste!“, rufe ich aus, drück ich auch sogleich noch einen Kuss auf die Wange und verschwinde in mein Zimmer, um nach dem Vögelchen zu sehen. Es liegt friedlich in seinem Korb und schlummert selig vor sich hin. Ein Schauer überkommt mich, als ich an diesen komischen Augenblick von vorhin dachte. Was ist da verdammt nochmal passiert? Der Gedanke, von ihr getrennt zu sein, schmerzt auf eine sonderbare Art und Weise. Was hat dieses Pokémon nur an sich, dass es mich so verzaubern kann? Zuvor ist mir so etwas noch nie passiert, also warum genau jetzt und bei diesem Pokémon? Es ist wahrscheinlich sogar gut, wenn ich dieses Taubsi nicht auf die Reise mitnehmen kann. Für Forschungsarbeiten brauche ich einen klaren Kopf und ich glaube, sie würde für diesen Zustand nicht gerade förderlich sein. Ach verdammt, ich sollte eigentlich packen, aber stattdessen knie ich hier vor dem Korb und betrachte sie verträumt. Ich muss mich jetzt endlich mal zusammenreißen. Also, mein Gepäck darf nicht zu schwer werden, es muss aber alles wichtige enthalten. Schlafsack und eine medizinische Grundausstattung sollten auf alle Fälle mitkommen, des weiteren wäre ein auffüllbare Trinkflasche gut und eine Taschenlampe könnte auch hilfreich sein. Solche Dinge wie Zahnputzsachen dürfen auch nicht vergessen werden, Proviant muss auch genügend vorhanden sein und eine Karte von Unova ist unabdingbar. Ich merke schon, ich habe noch eine Menge zu tun, bevor es morgen los geht.
    Grübelnd betrachte ich den Rucksack, der in der Mitte meines Zimmers steht. Der Schlafsack verbraucht den meisten Platz, ist aber auch unbedingt von Nöten. In einem kleinen Seitenfach habe auch noch mein Portemonnaie untergebracht. Mir fällt zwar nicht ein, was ich noch mitnehmen müsste, aber trotzdem bin ich mir nicht sicher, alles Wichtige eingepackt zu haben.
    Wie ich so dasitze, bemerke ich zunächst nicht, wie mich braune Augen anschauen. Erst, als ein kurzes, vogelrufähnliches Geräusch meine Ohren erreicht, wende ich meinen Kopf überrascht der kleinen Dame zu. Ich habe nicht erwartet, dass sie schon wach ist. Ihre Augen sehen so gütig und dankbar aus … Moment mal, kann man aus den Augen eines Pokémons so etwas wirklich herauslesen oder interpretiere ich da etwas hinein, was ich mir wünsche? Wünsche ich mir denn, dass sie mich mag?
    „Na du Süße, bist du schon wach?“, spreche ich das kleine Vögelchen an. Ich lächle sie dabei und empfinde so etwas wie einen mütterlichen Instinkt; ich will sie beschützen, um jeden Preis. Es ist wirklich komisch, dass ich solche Gefühle für ein Pokémon hege und schon wieder frage ich mich: Warum bei ihr? Es gibt so viele andere Monsterchen, um die ich mich gekümmert habe, aber so etwas ist wirklich noch nie passiert. Ich verstehe auch nicht wirklich warum und das macht mir schon ein klein wenig Angst. Für alles gibt es eine logische Erklärung; ich muss einfach nur herausfinden, wieso es ausgerechnet bei ihr so ist. Nun ja, ich habe nicht gerade das Gefühl, das dies leicht werden wird, aber ich hoffe, dass ich eine Erklärung dafür irgendwann finden werde.
    Schon wieder lässt sie von sich hören und zieht damit meine Aufmerksamkeit erneut auf sich. Wie auch schon zuvor, muss ich ihr einfach in ihre Augen blicken. „Du willst wohl, dass ich mich mit dir beschäftige, To - “ Ich lasse meinen Satz unbeendet und mir fällt auf, dass ich sie doch fast Toby genannt hätte. Dieser Name passt nun wirklich nicht zu ihr; sie braucht einen neuen, nur welchen? Die Entscheidung ist gar nicht mal so einfach; es gibt so viele Namen, aber welcher nur passt zu ihr? Plötzlich kommt mir ein Name in den Sinn, der nicht mehr aus meinem Kopf weichen möchte. Schließlich drehe ich mich zu ihr, da ich beim Grübeln den Boden mit meinen Blicken durchlöchert habe, und verkünde mit einer ein wenig feierlich klingenden Stimme: „Ab heute soll dein Name nicht mehr Toby, sondern Tomoko lauten.“ Meine Aussage wird mit einem Ruf ihrereseits zu Kenntnis genommen und vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich habe den Eindruck, dass ihr Ausruf erfreut klang.
    „Kamilein, hast du nicht etwas vergessen?“, ertönt die Stimme meine Mutter und wenige Sekunden später steht sie auch schon in meiner Tür und schaut mich fragend an. Ich möchte auch schon zu meiner Verteidigung ansetzen, jedoch lässt sie mir keine Zeit, da sie auch schon neben Tomoko kniet und sie liebevoll ansieht.
    „Oh Arceus, was ist nur mit dem kleinen Ding geschehen? Es trägt ja einen Verband um den Flügel.“ bestürmt die mich so gleich darauf mit Fragen und sieht mich auffordernd an. Gefügig seufze ich noch kurz und will beginnen, meine Verpsrechen zu halten und ihr alles zu erzählen, doch sie ist mal wieder schneller und sagt: „Nein, nein, das wirst du mir beim Essen erzählen. Hast du denn keine Hunger? Es ist schon fast Zeit für das Abendessen und du hattest nichts zu Mittag. Ich zumindest könnte ein ganzes Galoppa verdrücken.“
    Ich habe wohl keine andere Wahl, als jetzt etwas zu Essen und ihr alle zu erzählen, daher stehe ich auf und folge meiner Mutter, die sich ebenfalls erhoben hat, ins Wohnzimmer, wo auch ein Esstisch steht. Sie hat alles schon bereit gestellt und daher setzte ich mich nur noch an den Tisch und gucke gleich darauf in den auf dem Tisch stehenden Topf. Was ich erblicke, lässt mein Herz ein wenig höher schlagen, eine lecker Linsensuppe befindet sich darin. Beim Anblick der braunen Linsen, die mit kleinen Karotten- und Kartoffelstückchen in der generell bräunlichen Suppe schwimmen, läuft mir das Wasser im Munde zusammen und es fällt mir ein wenig schwer, mich zu beherrschen; am liebsten würde ich mich sofort darauf stürzen, aber ich warte artig, bis meine Mutter die Salatschüssel, die sie eben noch schnell aus der Küche geholt hat, abstellt und sich setzt.
    „Nimm dir ruhig“, fordert mich meine Mutter auf, als sie sieht, wie hungrig ich aussehe. Es ist so viel heute geschehen, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie der Hunger langsam an mir nagte, aber der Geruch, dieses köstlichen Essens, lässt mir meinen knurrenden Magen bewusst werden. Eilig nehme ich ein paar Kellen der Suppe und beginne diese gierig in mich hinein zu schlingen. Nachdem ich den ersten Teller geleert habe und mir nun ein wenig Salat auf diesen tue, gucken mich die Augen meiner Mutter neugierig an und ohne das sie etwas sagen muss, weiß ich, dass ich ihr die Ereignisse des Tages berichten soll. Ich fange an der Stelle an, wo ich auf Annabell traf und ende mit den Worten:
    „... nun aber habe ich sie Tomoko getauft.
    „Verstehe, dann war heute wirklich ein aufregender Tag für dich. Hast du schon alles für die morgige Reise gepackt?“
    „Ja, es ist alles schon fertig. In dem Rucksack, den du in meinem Zimmer gesehen hast, befindet sich das Nötigste“, erwidere ich mit beruhigender Stimme. Ich glaube, sie freut sich zwar, dass ich diese Chance bekommen habe, aber so wirklich gerne lässt sie mich nicht gehen. Ich bin nun mal ihr einziges Kind und da macht sie sich halt besonders Sorgen um mich. Ich werde ihr möglichst oft schreiben, damit sie weiß, dass es mir gut geht.
    Wir reden noch ein wenig während des Essens und nachdem ich ihr geholfen habe, die Sachen nach dem Essen in die Küche zu bringen, gehe kurz ins Bad Zähneputzen und danach in mein Zimmer. Ich ziehe mir mein hellblaues Nachthemd an, knipse das Licht aus, und tapse durch das nur noch vom Mondlicht, welches gedämpft durch die Gardinen scheint, sodass man grobe Schemen erkennen kann, erhellte Zimmer und lege mich letztendlich in mein Bett.
    „Gute Nacht, Tomoko“ raune ich dem Pokémon noch zu, aber ich vermute, dass sie schon schläft, da von ihr nicht mehr zu hören ist. Vielleicht hat sie aber auch einfach keine Lust etwas von sich zugeben; wer kann das schon mit Genauigkeit sagen.

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    Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens.
    Jean Paul


    Nachdem ich mich eines Tages ein wenig in Fanwork-Bereichen umgeguckt habe, die mir nicht so vertraut sind, landete ich schließlich in diesem hübschen Bereich hier und dank dem Allgemeinen Tutorial, dauerte es nicht lange, bis ich mit Tiled munter drauf los mappte.


    [tabmenu][tab=~]Eine Übersicht, über alle Maps.
    [tab=Grüne Plätze]
    [subtab=Erste Map]

    [Blockierte Grafik: http://oi48.tinypic.com/2mwifyq.jpg]
    17.03.13


    Wie der Name schon sagt, ist dies meine aller erste Map und für den ersten Versuch finde ich sie gar nicht mal so schlecht.


    Credits: Gaia Project, Zetavares, Mapmaster
    [subtab=Zweite Map]

    [Blockierte Grafik: http://oi50.tinypic.com/33nf6kp.jpg]
    18.03.13


    Einen Tag nach dem ersten Versuch wagte ich mich an einen zweiten. Dieses Mal ist die Map ein wenig größer geworden und ein paar Pokémon kamen auch noch hinein.


    Credits: Gaia Project, Zetavares, Mapmaster, Dragoon
    [subtab=Baum des Lebens]

    [Blockierte Grafik: http://oi46.tinypic.com/e12izd.jpg]
    30.03.13


    Eine Map, die mir bis jetzt ganz gut gefällt. Besonders gut gefällt mir der Wald ganz oben.


    Credits: Red-eX, Alistair, Hydragirium, Jupiter, Dragoon
    [tab=Gebirge][subtab=Gebirgssee]

    [Blockierte Grafik: http://oi45.tinypic.com/2rm5x5g.jpg]
    30.03.13


    Ich wollte mal versuchen verschiedene Landschaften zu mappen und dann kam dieses Gebirge zu stande.


    Credits: Red-eX, Alistair, Hydragirium, Jupiter, Dragoon
    [tab=Meer][subtab=Inselreich]

    [Blockierte Grafik: http://oi48.tinypic.com/20joket.jpg]
    31.03.13


    Wie auch beim Gebirge, habe ich auch hier einfach mal eine neue Landschaft ausprobiert.


    Credits: Red-eX, Alistair, Hydragirium, Jupiter, Dragoon
    [tab=Sonstiges]
    [subtab=Endivie]

    [Blockierte Grafik: http://oi46.tinypic.com/9ie6vr.jpg]
    23.03.13


    Bei der Map kam es mir mehr darauf an, die ungefähre Farbe der Pixel zu treffen, als eine hübsche Landschaft zu erschaffen. Wenn man ein wenig weiter weg zoom, erkennt man das Bild des Pokémons aus G/S/K.


    Credits: Gaia Project, Zetavares, Mapmaster
    [/tabmenu]

    Hallöchen Vampirlover<3,
    ich bin ebenso Anfängerin wie du und stöbere schon seit einiger Zeit durch den Mapping-Bereich. Da ich ja auch noch nicht so viel Erfahrung habe, bin ich bis heute immer dabei geblieben mir die verschiedenen Maps und die Kritik dazu nur anzugucken bzw. durchzulesen. Nun aber bin ich auf deine zwei Maps gestoßen und aus irgendeinem Grund verlangt es mir danach, dir ein nettes, kleines Feedback da zulassen.
    Also, ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen des Kommis^^


    Dorf der Treue
    Als erstes sticht mir die Begrenzung, die aus lauter Bäumen besteht ins Auge. Erst einmal gefällt mir, dass du die Map mit den Bäumen quasi 'eingerahmt' hast; wenn ich da jetzt an ein paar von mir denke, vergesse ich das gerne mal. Da man meistens versucht, eine Map möglichst natürlich zu gestalten, würde ich dir raten, die Bäume einfach ein wenig versetzt zu platzieren und auch verschiedene Arten von Bäumen zu verwenden. Ich vermute, dass dieses Dorf klein und friedlich ist, umgeben von einem netten Laubwald. Wenn du nun in einen Wald gehst, triffst du in den meisten Fällen verschiedene Bäume und Büsche an, da die Natur natürlich vielfältig ist. Das kannst du versuchen ein Stück weit in deine Maps zu integrieren.
    Kommen wir als nächstes zum See des Dorfes. Mit dem Rayquaza in der Mitte hast du einen hübschen Blickfang gesetzt und passend dazu gucken die vier Menschen am Rand des Ufers in dessen Richtung (Sind das alles Champs? Ich kenne nur zwei von ihnen und die eine habe ich schon mal irgendwo gesehen... Vielleicht kannst du meine Wissenslücke in einem Re-Kommi schließen^^). Dank der Treppe, die zur Insel hoch führt, und dem kurzen Steg, kann man vermutlich auch ganz gut in diesem See schwimmen. Was mich nun noch ein wenig stört ist die Form des Sees und der Insel. Wenn so etwas mit in eine Map einbauen möchtest, ziehst zu am besten keine geraden Linien, sondern 'zeichnest' einen wackeligen Kreis/Oval/etc. an der Stelle an der du einen solchen See einbauen möchtest. Natürlich ist es damit dann nicht getan, da man nun ein paar Fehlerchen hat, aber die korrigiert man nun einfach mit den passenden Tiles und man hat einen natürlicher aussehenden See. Das Gleiche kannst du übrigens auch mit der Insel machen. An deiner Stelle würde ich beim See auch noch andere Tiles für die Steine im Wasser verwenden, denn wenn ich mich nicht irre, sind diese für Land geschaffen. Das sieht man an diesem kleinen, grauen Schatten, den sie werfen. Es gibt aber auch solche Steine für das Wasser, da müsstest du dich einfach mal umschauen, wo du sie findest.
    Abschließend äußere ich mich noch kurz zu den Menschen und Pokémon, die du in deiner Map platziert hast. Das du bei den fliegenden Pokémon jeweils beide Positionen benutzt hast ist gut, dadurch kommt es zu ein wenig Abwechslung. Ich würde dir jetzt noch raten, sie nicht geometrisch zu platzieren. Sieh dir beispielsweise die Gruppe Noctuh links unten an. Sie bilden ein gleichschenkliges Dreieck und die vier anderen Vögel rechts von ihnen bilden ein Parallelogramm. Versuche wie auch die Bäume die Pokémon in solchen Gruppen etwas versetzter zu setzten.


    So, dass war es nun erst einmal mit meinem kleinen Kommi zu deiner Map. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Wenn du noch fragen o.Ä. zu dem Kommentar hast, kannst du dich natürlich gerne an mich wenden.
    Liebe Grüße,
    Caroit

    Ich meine normale Pokemon
    tauchen immer wieder auf, aber was ist mit legendären Pokemon zum
    Beispiel ? Die denken sich nicht einfach "Auf den hab ich keinen Bock mehr"
    sondern gar nichts weil sie nach dem besiegt werden sterben ! ;S


    Nur weil die legendären Pokémon verschwunden sind, nachdem man sie im Spiel besiegt hat, müssen sie nich unbedingt gestorben sein. Ich vermute eher, dass sie es noch schaffen zu flüchten, nachdem sie verloren haben, und sich dann einfach versteckt halten und sich erholen. Später triffst du dieses legendäre dann einfach nicht mehr, da es höchst schwierig sein dürfte ein Pokémon in der ganzen Region zu finden, dass nur einmal existiert. Die Begegnungen mit den Legendären im Spielverlauf sind schließlich eingebaut und beruhen nicht auf Zufall. Außerdem könnte das Legendäre, nachdem es wieder zu Kräften gekommen ist, auch in eine andere Region flüchten.


    Irgendetwas gibts in dieser Welt, was die pkmn halt nur KO gehen lässt, sie aber nicht endgültig tötet.
    Danach erholen sie sich, indem sie einfach eine Weile relaxen und sich vollfressen.
    Ich glaube aber auch nicht, dass es zu solchen ungleichen Kämpfen oft kommen wird. Die kleinen, schwachen pkmn würden fliehen und die grossen, starken sich lieber einen gleichwertigen Gegner suchen.


    Genau so sehe ich das im Großen und Ganzen auch^^

    4. Kapitel - Orchideenduft



    Warm schien die Sonne aus einem wolkenlosen Himmel herab. Alainara saß auf einer einfachen Bank aus weißem Marmor und genoss diesen Augenblick voller Frieden an diesem Frühlingstag. Die vielen verschiedenen Düfte, die auf irgendeine Weise alle miteinander harmonierten, trugen zu dem angenehmen Gefühl bei, dass sie an diesem Ort immer verspürte. Hier konnte sie, beim Anblick der farbenprächtigen Blumen, vergessen und einfach alles hinter sich lassen; die Gespenster der Vergangenheit und Gegenwart erreichten sie an diesem Platz nicht.
    Wehmütig dachte sie an ihre Mutter und ihre Brüder. Damals, als alle noch da waren, waren sie drei oft zusammen hier. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie daran denken musste, wie Muncholo ihr, an einem der gemeinsamen Tage im Garten, eine Freude machen wollte und lauter Blumen aus den Beeten gepflückt hatte. Mit ernster Miene ist er an sie herangetreten und verkündete im Brustton der Überzeugung:
    „Papa sagt, dass Frauen wie liebliche Blumen sind.“ Mit diesen Worten überreichte er ihr den Strauß Blumen. Alainara erinnerte sich noch genau an das fröhliche Lachen ihrer Mutter und an den verwunderten Blick ihres kleinen Bruders. Welch sorgenlose Zeiten das doch noch waren. Manchmal, wenn ihr Vater die Zeit dafür fand, verbrachte die ganze kleine Familie ihre Zeit an diesem Ort; in dem Garten Arianas. Ihre Mutter hatte all diese Pflanzen so sehr geliebt und nun gehörten sie Alainara.
    Mit einem traurigen Seufzen drehte sie sich zu dem Beet hinter ihr um und versuchte, die Gedanken an die Vergangenheit ein wenig beiseite zuschieben, denn so schön sie auch waren, so stimmten sie Alainara trotzdem melancholisch und ließen sie eine Leere in sich spüren. In diesen Momenten war ihr nur allzu gut bewusst, wie sehr sie ihre Familie vermisste.
    Mit ihrer Rechten streichelte sie sacht über die zarte Knospe einer Liodoro Orchidee, die gerade am Erblühen war. Die rosige und weiße Farbe der Blüte konnte man schon erkennen und erneut dachte Alainara an ihre Mutter zurück. Rosa war ihre liebste Farbe gewesen. Sie war es gewesen, die ihr Zimmer gestaltet hatte und dafür gesorgt hatte, dass Alainaras Räumlichkeit ein pastellfarbenes Rosa als dominante Farbe hatte. Hinzu kam noch, dass Ariana die Orchidee allen anderen Blumen vorgezogen hat.
    Dieses Mal erlösten Schritte auf dem sandfarbenen Kies des Weges das Mädchen aus ihren bittersüßen Erinnerungen. Ein wenig wanderten ihre Mundwinkel nach oben, als sie die Gestalt ihrer Zofe erblickte. Diese hatte ihre brünetten Haare heute in einen einfachen Zopf geflochten und im braun-weißen Gewand einer Dienerin wirkte sie geradezu unauffällig. Mit viel Tratsch und Klatsch brachte sie die junge Prinzessin um viele Nerven, jedoch wurde sie von allen wegen ihrer aufrichtigen Freundlichkeit gegenüber anderen geschätzt.
    „Prinzessin, ich habe Euch schon gesucht“, sprach die Zofe, nachdem sie einen Knicks gemacht hatte. Fragend sah Alainara sie an. Vermutlich war der Schneider angekommen, der an diesem Tag ihre Maße für ein neues Kleid nehmen sollte; genauer gesagt, ein Verlobungskleid. Ihr Onkel wollte ihre Verlobung öffentlich und groß feiern.
    „Schneider Wendelin wartet im Blauen Salon auf Euch“, sprach die Dienerin weiter. Es war nicht so, dass Alainara nicht schon vermutet hatte, dass der Schneider für das Auftauchen der Magd der Grund war, aber es nun sicher zu wissen, lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder vollends auf ihre nahe Zukunft, die sie nicht unbedingt als rosig ansah.
    „Sag ihm, seine Dienste werden heute nicht gebraucht, ich fühle mich nicht gut.“ Eigentlich wusste sie, dass es an ihrem Los nichts ändern würde, wenn sie die Anfertigung des Kleides ein klein wenig hinausschob und dennoch tat sie es. Ein verzweifelter Versuch, das Unausweichliche doch zu verhindern.
    Die Zofe warf ihr einen prüfenden Blick zu, bevor sich ein verständnisvolles Lächeln auf ihre Lippen schlich.
    „Soll ich veranlassen, dass niemand Euch heute besuchen kommt, damit Ihr Zeit zur Genesung habt, Herrin?“
    „Ja. Danke Mina.“
    „Aber wieso bedankt Ihr euch denn? Ich tue nur meine Pflicht“, erwiderte die Angesprochene, zwinkerte Alainara verschwörerisch zu und machte Anstalten zu gehen.
    „Einen Moment noch“, hielt die Stimme der Prinzessin sie zurück, „Wenn du dem Schneider meine Nachricht ausgerichtet hast und sorge getragen hast, dass mich heute niemand mehr stört, komm bitte wieder hier her. Ich werde beim Brunnen auf dich warten.“ Alainaras Stimme war sonderbar ernst und Mina fragte sich, was ihre Herrin nur vorhatte. Anstatt aber nachzufragen, nickte sie nur um ging in Richtung des Blauen Salons davon.
    Alainara wusste, dass es riskant war, ihre Zofe in ihre Pläne einzuweihen, jedoch war es offensichtlich, dass sie Hilfe brauchte, um diese umzusetzen. Es war auch nicht so, dass sie Mina misstraute, doch war sie sich nicht sicher, ob diese ihre Pläne bereitwillig unterstützen würde oder ob die Dienerin nicht vielleicht etwas ausplaudert, bei ihrer Vorliebe fürs Tratschen. Aber hatte sie überhaupt eine Wahl? Außer Mina kannte Alainara niemanden, dem sie es zutrauen würde, ihr zu helfen.
    Entschlossen, es darauf ankommen zu lassen, dass alles missglücken könnte, stand die Prinzessin entschlossen auf und folgte einem Weg, der sie tiefer in den Garten und weiter weg vom Schloss führte. Je näher sie dem Herzen des Gartens kam, desto höher und dichter wurde auch die Vegetation längs der Pfade. Anstatt über Blumenmeere zu gucken, wurde einem der Blick von hohen Bäumen und dichten Büschen versperrt. Die Sonne, die einen zuvor ungehindert mit ihren Strahlen wärmen konnte, kam hier nur spärlich durch die Kronen hindurch. Es war, als tauche man in eine mysteriöse Welt ein, die gerade durch das Zwielicht ihre geheimnisvolle Note bekam. Trotzdem verströmte dieser Teil des Gartens keine unheimliche Atmosphäre, vielmehr wirkte er vertraut und Halt gebend.
    Der Garten selbst war kreisförmig angelegt. Wie verschieden große, ineinander gelegte Ringe sahen die einzelnen Wege aus Sicht der Vögel aus und durch gerade Pfade, die strahlenförmige vom Mittelpunkt bis an den Rand verliefen, wurden die einzelnen Ringe miteinander verbunden. Ganz Außen erstrahlte die Welt im Anblick tausender Rosen, Orchideen und anderer bunter Blumen. Je näher ein Ring bei der Mitte lag, desto höher und grüner war seine Pflanzenpracht.
    Alainara war einem der geraden Pfade gefolgt, bis sie vor der Hecke stand, die das Herz des Gartens umgab. Ein kleines Stück noch folgte sie dem Kies, der die Hecke umgab, sodass sie schließlich vor einem schmiedeeisernen Tor stand. Gerührt öffnete sie das Tor, trat hindurch und befand sich nun auf eine verzaubert wirkende Lichtung. Die Sonne erleuchtete das Herz des Gartens und tauchte alles in ihr goldenes Licht. Verzücken erhellte das Gesicht des jungen Mädchens, nachdem sie ihre ledernen Schuhe ausgezogen und ihren rechten Fuß bedächtig auf das vor ihr liegende Gras gesetzt hat. Der andere Fuß folgte und es dauerte nicht lange, bis sie sich freudig im Kreis drehte, den Blick gen Himmel gerichtet. Ihr schlichtes, weißes Kleid bauschte sich auf. Als der Schwindel sie dann schließlich überwältigte, beschloss sie sich ins seidige Grün des Grases zu legen, jedoch endete ihr Versuch, dich elegant niederzulassen darin, dass sie unbeholfen auf ihr Hinterteil plumpste und zu kichern anfing, noch bevor ihr Haupt den Boden berührte. So lag sie dann dort auf den Rücken und beobachtete ein paar Wölkchen auf ihrer Reise über das blaue Himmelszelt, die sich inzwischen dort versammelt hatten.
    Überwältigt von einer tiefen, inneren Freude lauschte sie den Vögeln und war gleichzeitig überrascht, dass dieser Ort ihr nicht lauter schmerzvolle Erinnerungen aufzwang. Dieser Platz erinnerte sie mehr als alles andere an ihre geliebte Mutter, seit diese verstorben war, hatte Alainara diesen Ort nicht mehr aufgesucht, aus Angst, die Trauer und Sehnsucht könnte sie zerreißen. Nun aber war sie hier und es kam ihr beinahe so vor, als wäre ihre Mutter bei ihr, als läge sie neben ihrer Tochter und würde über sie wachen. Hier hatte sie das Gefühl, der Verstorbenen wirklich nahe zu sein.
    Nach einigen Augenblicken richtete sich das Mädchen wieder auf und näherte sich dem Kernstück des Herzens. Wenn er auch nicht durch enorme Größe beeindrucken konnte, erfüllte einen dennoch ein Hauch Ehrfurcht beim Anblick der kunstvollen Verzierungen. Dieser Brunnen war wahrlich ein Augenschmaus. Das Fundament bildete ein kreisrundes Auffangbecken, auf dessen Rand man sich setzen konnte, ohne fürchten zu müssen, vom Wasser durchnässt zu werden. Eine Säule ragte aus der Mitte des Beckens empor mit drei ebenfalls runden, flachen Ebenen. Über die oberste Etage ergoss sich das Wasser aus der Säule und fiel von dort aus hinab auf die zweite Ebene. Um letztendlich im Becken zu landen, um seine Reiser erneut anzutreten, musste das Wasser auch auf die dritte und größte Fläche hinab fließen. Wie auch die Bänke des Gartens war dieser Brunnen aus weißem Marmor gefertigt, doch das eigentlich Bezaubernde an ihm waren sie kleinen Figuren, die immer zu viert den Rand einer Ebene verzierten und im Ganzen betrachtet versetzt angeordnet waren. Obwohl sie nur die Größe eines Babys hatten, besaßen sie alle liebevoll gemeißelte Details. Ausschließlich weibliche Skulpturen verschiedener Arten und in unterschiedlichen Posen waren für diesen Brunnen gemeißelt worden. So zwinkerte beispielsweise eine Nixe, welche sich etwas über Alainaras Kopf befand, dem Mädchen zu. All das verdeutlichte noch einmal, dass dies der heiligste Ort ihrer Mutter gewesen ist.
    Als sie noch lebte, hatte sie keinem einzigen Mann den Zutritt hierzu erlaubt, noch nicht einmal ihrem Sohn. Sie wollte eine Oase für Frauen schaffen, da diese durch die Gesetze des Landes so gut wie keine Rechte hatten.
    „Darf ich hereinkommen, Prinzessin?“
    Überrascht wendete sich Alainara vom Anblick des Brunnens ab und erblickte ihre Zofe hinter dem Türchen wartend. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Dienerin schon so schnell da sein würde, zumindest hatte sie den Eindruck, als läge nur eine geringe Zeitspanne zwischen ihrem Gespräch bei der Bank und diesem Moment.
    „Natürlich, gesell dich doch zu mir. Auf den Rand kann man sich bequem setzen, dann können wir uns unterhalten.“ Mit einer einladenden Geste zeigte die Prinzessin auf den Brunnenrand und setzt sich.
    „Nun verratet mir doch bitte, Herrin, warum du mich zu diesem Ort bestellt hast“
    „Nein Mina, an diesem Ort sollst du mich nicht 'Herrin' nennen. Hier ist alles so friedlich … Nenn mich doch bitte Alainara.“ Damit handelte sich die Sprecherin einen erstaunten Seitenblick ein und sie selbst war auch von sich überrascht. Obwohl sie Mina mehr vertraute als den anderen Dienern, hatte sie sich ihr bis jetzt kaum geöffnet und nun merkte Alainara, dass sich dies gerade änderte.
    Mit ernster Miene fixierte sie das Gesicht des anderen Mädchens und sprach schließlich:
    „Wegen des Brunnens kann uns niemand belauschen. Hör jetzt genau zu, ich brauch deine Hilfe. …“

    [tabmenu][tab=~]Dankeschön für eure ausführlichen Kommentare und Schande über mich, dass ich so lange für die Re-Kommis gebraucht habe. Dafür habe ich euch aber auch das nächste Kapitel mitgebracht.
    [tab=Snake]

    Für den Anfang war es auch hier schade, dass die Zofe keine konkreten Sätze sagen durfte, denn dadurch geht viel Atmosphäre verloren. Selbst wenn es nur belangloser Klatsch oder ihre üblichen Sorgen über das Wohlergehen der Prinzessin sind, macht das viel aus und man kann besser nachvollziehen, dass ihr Alainara nur bedingt zuhört (und man sieht auch, wie anstrengend das für sie sein muss).


    Ich denke, es wäre nicht schlecht, wenn ich generell ein paar mehr Dialoge mit einbauen würde. Jedoch sieht es in der Hinsicht auch noch im vierten Kapitel mager aus. Im fünften Kapitel probiere ich dann mehr wörtliche Rede mit einzubringen.


    Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass das Zimmer, abgesehen von dem Schminktisch (den du bis ins Detail beschrieben hast), trotz allem farblos wirkt.


    Das liegt daran, dass ich bei meiner Klassenfahrt in Dresden auch im Grünen Gewölbe war und mir ein Schminktisch aus dem Bernsteinkabinett als Vorlage gedient hat. Da habe ich es dann ein wenig mit dem Beschreiben des Möbelstücks übertrieben und das Zimmer dabei noch vernachlässigt. Dass habe ich aber nun ein wenig korrigiert, in dem ich dem Zimmer auch noch ein paar Sätze gewidmet habe.


    Das Gespräch zwischen Meriton und der Prinzessin war relativ einseitig, was der ganzen Situation in gewisser Hinsicht ihre Dynamik genommen hat. Ein oder zwei Bestätigungen auf seine Aussagen hin, dass Alainara verstanden hatte, hätten hier allemal gereicht, da sie ohnehin schon wortkarg den Saal betreten hatte.


    Allerdings frage ich mich eher, warum sie nicht einfach etwas sagte, dass sie noch nicht bereit dafür sei.


    Alainaras Onkel kann man nicht wirklich als verständnissvoll bezeichnen daher kann bzw. darf sie überhaupt nicht groß etwas gegen Meritons Entscheidung sagen und da sie am liebsten überhaupt nicht mit ihm reden möchte, bleibt sie auch während des Gesprächs wortkarg.


    (und da bekam ich das Gefühl, sie könnte in der Zukunft eventuell einmal aus ihrem Gefängnis ausbrechen)


    Da liegst du gar nicht so falsch, aber Näheres werde ich an dieser Stelle noch nicht verraten.


    Auch Milak verwundert mich mit seiner Einstellung. Vor seinem Vater machte er noch einen gleichgültigen Eindruck ob seiner Entscheidung, aber privat wirkt er beherrschend und richtiggehend arrogant.


    Man könnte ihn wohl am besten als einen Mann mit zwei Gesichtern bezeichnen. In der Öffentlichkeit ist er eher kühl und berechnend, während er privat nicht die angenehmste Persönlichkeit ist.


    Noch einmal danke für deinen ausführlichen Kommentar und besonders bei dir muss ich mich für die lange Wartezeit auf einen Re-Kommi entschuldigen. Es tut mir Leid und ich werde in Zukunft darauf achten, das es nicht mehr vorkommt.
    [tab=Shiralya/Misana]

    Im goldenen Käfig sitzen ist einfach ein sehr bekannter Ausdruck und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es dir auch möglich wäre, einen schöneren, passenderen Titel zu finden. Wenn du das nun aber ganz anders siehst als ich, dann kannst du ihn auch lassen, denn stören tut er kein bisschen.


    Ich hatte ursprünglich vor diesem Ausdruck in einer anderen Fanfiktion eine bedeutende Rolle zu geben, jedoch habe ich diese Geschichte nie wirklich ausgeschrieben und beim Schreiben des Kapitels musste ich daran denken, weswegen ich mich für den Titel entschieden habe. Irgendwie gefällt er mir, selbst wenn er jetzt nicht der originellste ist.


    Zunächst ist mir aufgefallen, dass du in diesem Abschnitt wirklich nur aus einer Perspektive schreibst und nicht so sehr wechselst, wie du es in den vorangegangenen Kapiteln getan hast. Entweder du nutzt dieses "Phänomen" als Kontrast zwischen den beiden Welten und Hauptfiguren oder du solltest dich besser auf eine Erzählweise festlegen. Das kann schon etwas verwirrend werden.


    Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich bei den zwei Mädchen verschiedene Erzählweisen benutzt habe. Ich denke aber, ich werde in Zukunft aber nur zwischen Ereyna und Alainara wechseln, denn ursprünglich war es auch nicht anders geplant.


    Dann, bevor du auf die Prinzessin eingehst, kommt eine sehr genaue, detaillierte und vor allem lange Beschreibung des Schminktisches.


    Wenn er nicht im Laufe der Geschichte eine tragende Rolle einnehmen wird, solltest du dich vielleicht mit etwas weniger begnügen und stattdessen noch ein bisschen auf den Rest des Zimmers eingehen, das du eigentlich gar nicht beschreibst.


    Ja, ich geb zu, dass war ein wenig zu viel des Guten. Da sieht man mal, was passiert, wenn ich im Grünen Gewölbe in Dresden eine so schöne Vorlage sehe, dass ich sie ganz detailliert beschreiben möchte. Aber ich habe inzwischen auch noch ein paar Sätze zum Rest des Zimmers eingefügt.


    Die Beschreibung der Familienverhältnisse hingegen fällt sehr mager aus. Den Satz in dem du erwähnst, dass ihr jüngerer Bruder starb, musste ich zweimal lesen, um ihn zu verstehen.


    Nachdem du mich darauf hingewiesen hast ist mir auch aufgefallen, dass dieser Satz ein wenig zu kompliziert ist, daher habe ich ihn ein wenig verändert und generell bei den Familienverhältnissen ein wenig umgeschrieben.


    Was mich hingegen sehr überrascht hat, war Milaks Reaktion auf die Aussage seines Vaters. Ich hätte ehrlich gesagt erwartet, dass er wenigstens seinem Sohn von der geplanten Hochzeit erzählt hat.


    Meriton gibt seine Pläne nicht gerne anderen preis, selbst wenn es sich dabei um seinen Sohn handelt. Das habe ich aber inzwischen auch noch bei der Stelle mit eingefügt.


    vor ihm kuschen (Vor ihm was?)


    An dieser Stelle zitiere ich einfach mal den online Duden: "(umgangssprachlich) aufgrund von Machtlosigkeit, Unterlegenheit sich nicht wehren, sondern still sein"


    Vielen Dank auch an dich für den Kommi und auch danke, dass du immer so lieb bist meine ganzen Fehlerchen zu korrigieren.
    [tab=tozeig]

    ich fand die überschrift passend,aber ich würde vielleicht noch was spannung einbringen...


    Ich vermute mal, du meinst damit den Titel der Fanfiktion. Zugegeben ist die Übersetzung jetzt nicht so spannend, jedoch gefällt mir auch einfach der Klang dieser Worte und deswegen habe ich ihn so gewählt.


    Obwohl dein Kommentar sehr kurz ist, danke ich dir trotzdem dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, ihn zu schreiben.
    [/tabmenu]

    Huhu Yakumo,
    jetzt musstest du schon einige Zeit auf deinen Kommentar warten, aber besser spät als nie, nicht wahr?


    Kapitel 3
    Am Anfang des Kapitels schreibst du, dass die Straßen "verlassener als sonst" sind, nur wie viele Menschen sind denn üblicherweise in den Straßen anzutreffen? Rein theoretisch könnten sie ja stark besucht sein und wenn sie dann leerer wie üblich sind, wären immer noch mehr als nur ein paar Menschen auf ihnen unterwegs. Vermutlich meinst du aber, dass meistens nur ein paar Menschen dort sind und nun eben kaum einer bis gar keiner. Man kann es sich zwar schon denken, was du meinst, aber im ersten Moment kann man damit nichts anfangen, da man nicht weiß, wie es an anderen Tagen ist.
    Die Stelle mit dem Schneehaufen ist dafür sehr schön. So etwas schafft einfach eine gewisse Atmosphäre und solche vermeintlichen Kleinigkeiten bringen auch ein gewisse Leichtigkeit in den Text. Nur der Vorgang von den Schneeflocken zum Wassertropfen ging ein wenig zu schnell. Dort steht zwar schon 'langsam' aber trotzdem kommt es dem Leser so vor, als vergingen kaum Augenblicke zwischen dem Verfangen der Schneeflocken im Haar und dem herunter rinnen eines Tropfens. Dieses Ereignis hast du übrigens wunderbar als Überleitung zum erneuten Blicken in eine Pfütze genutzt.
    Ich muss zugeben, als ich dich darauf hingewiesen habe, dass es Schade ist, dass man immer noch nicht weiß, wie Yumi aussieht, nachdem sie zuvor schon in eine Pfütze geblickt hat, habe ich nicht gedacht, dass im dritten Kapitel nun so etwas kommt. Ich musste sogar ehrlich gesagt schmunzeln, als ich das mit der Pfütze gelesen habe, denn dann war ich mir schon ziemlich sicher, was als nächstes geschrieben steht.
    Das nächste Auffällige ist ein Wort, was ich noch nie gehört habe und laut dem Online Duden gibt es das Wort 'Arztgebäude' auch nicht. Demnach ist das ein Neologismus, also ein Wort, was du neu erfunden hast. Als stilistisches Mittel sind sie nicht verkehrt und manchmal passen sie auch aber an dieser Stelle ist es einfach unsinnig. Ich glaube aber auch vielmehr, dass du hier nicht mit Absicht ein neues Wort platziert hast und als Alternative wäre 'Arztpraxis' eine Möglichkeit.
    Nun schaffst du einen guten Bezug zum ersten Kapitel, indem sie sich gewünscht hat, dass etwas aufregendes in ihrem Leben passiert. Wie ich auch schon vermutet habe, gefällt es ihr aber nun doch nicht so gut, dass wirklich etwas passiert ist.
    Dann wird Yumi angesprochen und als erstes habe ich gedacht, dass es Sara oder ihr kleiner Bruder ist, der dort spricht. Mir kam halt in den Sinn, dass sie Yumi zufällig auf der Straße sehen und von dem ganzen Ereigniss, was ja auch durch die Medien geht, ein wenig verschreckt sind und demnach auch so klingen. Als ich jedoch weitergelesen habe konnte ich die Theorie, dass einer von beiden da gesprochen hat, wieder verwerfen und inzwischen vermute ich, dass es entweder einer aus dieser Paralleldimension, der mit ihr Kontakt aufnehmen möchte, oder sogar der Splitter der Time in ihr ist. Egal ob ich richtig liege oder nicht, dass der Name des Protagonisten geflüstert wird und niemand zu sehen ist, kennt man schon von anderen Büchern/Filmen/etc. und dennoch passt es einfach hier herein und baut Spannung auf. Hinzu kommt, dass es nicht einfach eine mysteriöse Stimme ist, sie scheint noch nicht einmal von einem Menschen zu stammen. Das lässt einen noch stärker wissen wollen, was den nun da gesprochen hat und warum es Yumis Namen kennt.
    Oye, ich hatte zwar schon die Vermutung, dass auch ihr kleiner Bruder einen Splitter der Time in sich trägt, aber nun verhärtet sich mein Verdacht. Warum sollte er schließlich sonst beim Arzt sein. Ein wenig erinnert mich der Kleine an meinen einen kleinen Bruder und ich kann daher sehr gut verstehen, warum Yumi unbedingt möchte, dass Riku doch nicht 'krank' ist und im ersten Moment von der Nachricht geschockt ist, das er die selben Symptome wie sie hat. Als Leser möchte man ihn beschützen und bangt auch ein wenig um ihn, da er ja auch noch recht jung ist. Jetzt hofft man noch mehr, dass das drohende Ende der Welt doch noch abgewendet wird.
    Ich hätte dann da noch eine kleine Frage. Du schreibst, dass anscheinend jeder Mensch dieses Problem zu haben scheint und ich bin mir nun nicht sicher ob wirklich alle Menschen einen Splitter der Time in sich tragen oder nur einige. Die Mutter zum Beispiel scheint ja keinen zu haben zumindest weiß Yumi von keinem, weshalb sie eigentlich auch nicht davon ausgehen kann, das alle einen haben.
    Am Ende des Kapitel geht Yumi alleine in Richtung Park. Aber was möchte sie dort bloß? Zumindest in diesem Kapitel bekommt man keine Antwort darauf. Das Krähen der Raben und diese unheimliche Gasse tragen nicht unbedingt dazu bei, dass man erwartet, dass nun etwas ganz schönes passiert. Es wirkt alles mehr so düster und auch ein wenig gruselig. Hinzu kommt noch, dass sie am Ende erstarrt, was diese unheimliche Stimmung auch noch einmal unterstreicht. Damit ist dir übrigens auch ein weiterer spannender Schluss gelungen.


    Und das Ende des Kommis ist nun auch schon erreicht. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
    Also dann, bis zum nächsten Kapitel,
    Caroit

    Hallöchen,
    da ich heute die erste Stunde Ausfall habe, nutze ich die Zeit einfach mal dafür, dir den versprochenen Kommi zu schreiben.


    3. Kapitel Schmerz und zerstörte Hoffnung
    Die erste Frage, die man sich stellt, warum verspürt er nur Schmerz in den Beinen? So habe ich zumindest den Anfang verstanden. Wobei mir auch grad auffällt, dass nirgend steht, dass er nur Schmerz in den Beinen verspürte. So habe ich es aber beim ersten Mal lesen aufgefasst.
    Dann geht es auch schon weiter mit einer weiteren Frage, wer ist Shay? Man kann nur vermuten, dass es der Junge aus dem vorherigen Kapitel ist, aber so genau wissen tut man es nicht. Vorher wurde dieser Name nicht einmal genannt und nun steht er dort auf einmal. Theoretisch könnte das dritte Kapitel ja wieder ein Sichtwechsel sein und dieser Shay ist vielleicht gar nicht der Junge aus dem zweiten Kapitel. Deswegen wäre es schön gewesen, wenn du mit ein paar Worten verdeutlicht hättest, dass es sich auch wirklich um den Jungen aus dem zweiten Kapitel handelt.
    Der nächste Punkt ist, dass du ein wenig mehr auf Gedanken und Gefühle der Charaktere eingehst. Was hat Shay beispielsweise gedacht und gefühlt, als er plötzlich im Zelt aufgewacht ist und wenig später dann diesen komischen Mann gesehen hat? Schön mit einbringen kann man bei so etwas auch die Mimik bzw. Gestik, da man z.B. ein angstverzerrtes Gesicht haben kann oder wenn man mit hängenden Schultern irgendwo sitzt/steht, sagt das auch so einiges über die Gefühlslage bzw. auch ein wenig über den Charakter der Figur aus.
    Es ist eine interessante Wendung, dass der Mann, der vorher ein wenig böse erschien, jetzt so freundlich zu dem Jungen ist und ihm hilft. Wobei dies gleichzeitig ein wenig verwirrend ist, denn erst verfolgt er ihn und dann hilft er ihm? Ich denke aber, dass er für dieses Verhalten einen guten Grund hat und du diesen im Laufe der Geschichte noch erwähnen wirst. Und genau nach diesem Grund fragt man sich; warum verhält er sich so? Daher regt diese Wendung auch ein wenig zum Weiterlesen an, weil man wissen will, was bei diesem Verhalten dahinter steckt.
    Gegen Ende des Kapitel erfährt man dann auch, warum er am Anfang des Kapitel solche Schmerzen verspürt hat; gebrochene Beine tuen eben weh. Wobei es noch ein wenig komisch ist, dass er sich bei einem einfachen Sturz gleich beide Beine bricht. Eines kann ja schon mal passieren, wenn man wirklich blöd fällt, aber gleich alle beide?
    Er verspürt also Angst, weil er sich nun vielleicht nicht mehr rächen kann. Währen nicht Gefühle wie Enttäuschung oder vielleicht sogar Wut ein wenig logischer? Vielleicht hat er aber Angst, weil er nicht weiß, wie er mit solch großen Einschränkungen, wie er sich vielleicht für immer hat, in Zukunft leben soll. Eventuell könntest du diese Stelle ja noch ein wenig erläutern, warum genau er Angst verspürt.


    Das war's dann auch schon wieder mit dem Kommi, ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Nimm es mir auch bitte nicht übel, dass ich soviel kritisiere, ich versuche wirklich nur dir zu helfen und die kritik ist keinesfalls böse gemeint.
    Liebe Grüße,
    Caroit

    Hey das ist völliger Blödsinn, auch ein geistig Behinderte mag normal behandelt werden, vielen merkt man nicht an das sie geistig behindert sind, das ist ein totaler Irrglaube das sie dumm oder sonst was sein sollen.


    Ja, da muss ich dir Recht geben. Mein kleiner Bruder ist atypischer Autist, also geistig behindert, und man merkt es ihm kaum an. Oftmals sind andere nur verwundert, wenn man ihnen erzählt, wie alt er ist, da er deutlich jünger wirkt, sowohl von seinem Aussehen, also auch von seinem Können.
    Trotzdem kann er es nicht leiden, wenn man ihm alles abnehmen möchte, nur weil er behindert ist, dass musste ich schon früh lernen. Er möchte die Dinge eben auch alleine schaffen und meistens möchte er, wenn überhaupt, dass man ihm einen kleinen Tipp gibt. Aber ich muss auch sagen, dass er manchmal aus Faulheit möchte, dass wir im alles machen (z.b. bei einem Spiel weiter kommen, nur so zur Info, er ist gerade mal 10). Dann kommt er an und meint, dass er das nicht könnte und wir es doch machen sollen.
    Ich habe mal gehört, wie einer in einem Film Kinder mir Behinderungen 'Schätze' genannt hat und ich finde, dass ist recht treffend. Mein kleiner Bruder ist auf einer Waldorfschule nur für Behinderte und einmal im Jahr gibt es ein Schulfest. Als große Schwester bin ich da natürlich auch immer dabei und es ist einfach herrlich. Die Schüler dort sind so offen und freundlich. So wurde ich z.B. von ein paar Kleinen einfach angesprochen, ob ich mit ihnen spielen möchte. Abgelehnt habe ich natürlich nicht und es hat richtig Spaß gemacht. Von einer anderen, die schätzungsweise ein wenig älter als ich ist, wurde ich einfach gefragt, wie ich heiße und mit ihr habe ich mich dann ein wenig unterhalten. Auf diesem Schulfest legen alle einfach so eine ehrliche Freundlichkeit und Offenheit an den Tag, dass man sich einfach wohlfühlen muss.

    Hallo,
    deine Überschrift hat mich neugierig gemacht und das Bild hat mich dann endgültig davon überzeugt, dir einen Kommentar da zulassen. Wichtig zu erwähnen ist noch, dass ich ich mich Stück für Stück durch den Startpost, Kapitel, etc. arbeite und auch während dessen schreibe. Also kann es sein, dass sich Fragen meinerseits, die ich äußere, im Laufe des Kommentars von selbst klären. Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen.


    Startpost
    Beginnen wir doch mit dem Titel. Ich habe mich ein wenig gewundert, als ich ihn nun gelesen habe, denn wenn ich mich nicht irre, lautete er am Anfang noch "Die Dächer der Welt"; also so, wie die alte Version. Wenn man alleine nur "Dach der Welt" hört, ist eine Assoziation mit dem Himalaya nicht weit und genau dies unterstützt auch noch einmal das Bild mit den Bergen. Wobei ich gestehen muss, dass mein erster Gedanke beim Lesen des Titel ein Bild von einer riesigen Menge an flachen Häusern von oben war. Nun hast du jedoch den Titel ein wenig abgeändert. "Yorwynde" wird dann wohl ein Gebirge sein oder? So sicher bin ich mir ehrlich gesagt nicht und es wäre schön, wenn du mir dieses Wort vielleicht erklären könntest.
    Das Zitat lässt einen grübeln. Ich denke, es geht in der FF um eine Person, die die Fähigkeit hat in die Zukunft zu gucken, aber das was die sieht, versteht sie nicht wirklich. Aber auch nur diese eine Person ist in der lage die Zukunft zu sehen. Ich schließe zumindest aus dem Zitat, dass es in der Geschichte darum gehen könnte. Aber wie auch immer, es ist auf jeden Fall interessant, da es eben dazu anregt, darüber nachzudenken und sich somit mit dem Zitat zu beschäftigen. Ich sehe auch gerade, dass von einigen Wörtern der Anfangsbuchstabe leicht eingefärbt ist. "Wenn", "du", "Zukunft", "selber", "verstehst" lauten die Wörter. Die Frage ist, ob es einen bestimmten Grund hat, dass du gerade diese Wörter ganz leicht hervorgehoben hast. Sind sie irgendwie besonders wichtig oder was genau ist so besonders an ihnen?
    Im Vorwort erfährt man dann auch den Grund, warum du den Titel geändert hast. Ich muss zwar gestehen, dass mir "Die Dächer der Welt" besser "Die Dächer von Yorwynde", aber mit einer Neuauflage, besonders, wenn du noch ein andere Geschichte mit einbringst, auch den alten Titel ein wenig zu verändern, ist eine gute Idee. Ansonsten ist das Vorwort sehr schön und begrüßt den Leser nett, wozu es ja auch dienen soll.
    Der Klappentext ist gut gemacht und wirft so einige Fragen auf. Warum wird alles anders, als sein Vater von seiner Begabung erfährt? Was für eine Naturerscheinung? Was für eine Begabung hat Claud? Wobei, die letzte Frage kann man sich in Hinblick auf das Zitat eigentlich schon beantworten. Seine Begabung wird wohl sein, dass er in die Zukunft sehen kann. Nichts desto trotz gibt es immer noch Fragen, die nicht beantwortet sind und die einen neugierig werden lassen.
    Ansonsten beinhaltet dein Startpost alle wichtigen Punkte, ist übersichtlich und informativ. Schön ist auch, dass du die einzelnen Kapitel im Startpost verlinkt hast, so findet man sich gleich viel besser zurecht. Alles in allem hast du wirklich einen sehr schönen Startpost.


    Prolog
    Der Prolog beginnt gleich spannend mit einem mysteriösen schwarzen Streifen, den der Ich-Erzähler sieht. Gleich am Anfang wird der Leser mitgerissen und fragt sich, was nun mit dem Ich-Erzähler passiert und was es mit dem Streifen auf sich hat. Meine Vermutung ist, dass es Claud ist, der durch diesen Streifen die Zukunft sieht, aber noch nicht weiß, dass es die Zukunft ist. Er geht auch gleich davon aus, dass es eine andere Welt ist, aber wie kommt er darauf? Woran erkennt er, dass es nicht die selbe Welt ist, wie die, auf der er sich befindet? Wasserströme, die durch eine Stadt fließen lassen erst einmal nur auf eine Überflutung hindeuten und nicht gleich auf eine andere Welt. Sieht er eigentlich dann nur diese andere Welt oder ist es eher ein Ausschnitt, also, dass er gleichzeitig am Rande noch sieht, was um ihn herum geschieht, so ein wenig, als hätte er den Ausschnitt eines Fernsehbildschirms direkt vor Augen. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Anders kann ich mir zumindest nicht erklären, woher er sonst wissen könnte, das es ein schwarzer Streifen ist.
    Ah, ein wenig später erfährt man, warum er weiß, dass das, was er sieht, nicht real sein kann. Dass es der selbe Platz ist, wie der, an dem er gerade steht, kommt ein wenig überraschend, da vorher geschrieben steht, dass er durch den Streifen nicht den Fußgängerweg vor ihm erblicken kann und man dann davon ausgeht, dass er etwas komplett anderes sieht, also es auch wo anders spielt. Schön wäre es, wenn man da vielleicht schon einen kleinen Hinweis mit einbaut, dass er in seiner Vision (ich nenne es jetzt einfach mal so) zwar am selben Ort ist, aber etwas anderes sieht, als was gerade in der Realität passiert.
    Die andere Welt hast du wirklich sehr schön beschrieben. Un sollte es wirklich so sein, wie ich vermute, dass dies eine Vision von der Zukunft ist, dann bin ich verdammt gespannt, wie es zu all diesen Änderungen kommen wird. Es ist ja nicht so, dass eine zweite Sonne einfach so auftaucht und der Himmel verändert auch nicht einfach mal so aus Lust und Laune seine Farbe.
    Ha, ich hatte recht damit, dass der Ich-Erzähler Claud ist und er eine Vision der Zukunft hat. Wobei es auch nicht wirklich schwer war darauf zu kommen, wenn man sich den Klappentext und das Zitat zuvor durchgelesen hat.
    Die Frage bleibt, warum man annimmt, dass sein Cousin diese Gabe bekommen wird. Gab es da irgend ein besonderes Ereignisse oder warum ist man so sehr der festen Überzeugung, dass Lyell die Gabe bekommt, die nun Claud hat.
    Am Ende ist dann da auch noch die ganz große Frage, was wird Claud jetzt machen und wie geht er damit um? Ein schönes Ende vom Prolog, welches auch Lust auf noch mehr macht.


    Ich hoffe du verzeihst mir, dass ich das erste Kapitel nicht gleich mit kommentiert habe. Nur eins möchte ich zu dem Kapitel sagen, du solltest zwischen das Wort 'Kapitel' und die Zahl '1' noch ein Leerzeichen packen, momentan sieht es so aus, als stände dort 'Kapiteli'.
    Liebe Grüße,
    Caroit

    Hallöchen,
    bevor das 3. Kapitel kommt, lasse ich es mir nicht nehmen, etwas zu den Änderungen im Startpost zu sagen und auch noch das zweite Kapitel zu kommentieren. Vorweg aber noch eins, ich habe den Kommentar von Cassia nicht gelesen, also verzeih mir bitte, wenn ich etwas wiederhole, was sie auch schon angesprochen hat.
    Danke übrigens für den Re-Kommi. Ich muss sagen, dass ich sie einfach liebe und ich dann auch das Gefühl habe, dass sich der Autor wirklich mit dem Kommentar bzw. der Kritik auseinander gesetzt hat. Wenn ich so etwas bekomme, schreibe ich wirklich gerne regelmäßig bei einer Fanfiktion Kommentare, da ich mich dann auch immer auf einen Re-Kommi freuen kann.


    Neuer Startpost
    Auf den ersten Blick bemerkt man schon das neue Bild, dass du dem Startpost verpasst hast. Von der Größe her passt es auf jeden Fall besser in den Startpost als das Vorgängerbild. Es ist schön, dass du das Motiv der Sanduhr beibehalten hast; dieses verrinnen der Zeit passt einfach vom Thema her wunderbar zu deiner Fanfiktion. Mir persönlich gefällt dieses Bild sogar besser als das Letzte, da man bei diesem im Hintergrund noch den Ausschnitt einer Uhr sieht, was mich ein wenig an "die Time" erinnert. Zudem ist bei diesem Bild noch schön, dass die Uhr römische Ziffern hat, welche gut in die Atmosphäre des Startpostes bzw. der Fanfiktion passen.
    Sehr schön, wie du das Vorwort abgeändert hast. Es klingt nun ein wenig netter und du bringst den Wunsch zum Ausdruck noch etwas dazu lernen zu wollen. Dadurch animierst du zumindest Leute wie mich dazu, dir einen Kommentar zu schreiben, und dadurch zu versuchen, dir ein wenig zu helfen.
    Den Punkt 'Idee' hast du auch noch überarbeitet und der Abschnitt gefällt mir nun auch sehr gut. Nicht zu vergessen, du hast auch noch das Copyright mit rein gebracht; jetzt fehlt eigentlich nichts mehr im Startpost.
    Alles in allem kann ich dir sagen, dass deine Änderungen den Startpost positiv verbessert haben und er nun noch schöner ist.


    Kapitel 2
    Am Anfang sieht Yumi ihr Gedicht im Wasser. An dieser Stelle hättest du wunderbar einbringen können, wie sie aussieht und es ist wirklich Schade, dass du diese Stelle nicht dafür genutzt hast, so weiß der Leser bis jetzt noch immer nicht wirklich etwas über ihr Aussehen.
    Du bringst wunderbar rüber, wie stark und mächtig dieser Schmerz ist. Als Leser kann man sich gut vorstellen, dass sie am Anfang wie erstarrt oder wie gelähmt ist und nicht anderes kann, als auf die Knie nieder zu sinken. Dort hast du auch die äußeren Umstände berücksichtigt und den Schnee mit eingebracht. Dass sie sich niederkniet unterstreicht auch, die Größe des Schmerzes, da sich wohl kaum jemand einfach so in den Schnee kniet und seine Hose durchweichen lässt.
    Ich bin so gut wie absolut sicher, dass in diesem Moment ein Stück der Time in ihr Herz eingedrungen ist. Warum sollte sie schließlich sonst dieses Ticken danach hören. Ich bin schon gespannt, ob und wann man ein wenig Hintergrundinformationen dazu erhält. Man weiß ja noch nicht, warum überhaupt Splitter der Uhr in Menschen eindringen und ob es Yumi nur zufällig getroffen hat oder nicht. Das du nicht alles gleich am Anfang verrätst ist auch gut so, dadurch bin ich umso gespannter, in welchem Kapitel ich Antwort auf solche Fragen finde.
    Den Abschnitt vom Betreten der Tür bis zum erreichen der oberen Etage hättest du noch mit ein paar Dingen spicken können. Yumi hätte über den Grund, warum niemand da war nachdenken können und wenn sie nur bemerkt, dass es um die Uhrzeit oder an diesem Tag so üblich ist. Außerdem steht nirgendwo ein Wort davon, dass sie sich die Schuhe ausgezogen hat, aber als sie in der ersten Etage angekommen ist, spürt sie den Teppich unter ihren Füßen. Daraus schließe ich, dass sie nach dem verlassen der Treppe keine Schuhe anhat. Eigentlich könnte man ja meinen, es sei selbstverständlich, dass man sich beim Betreten des Hauses die Schuhe auszieht, jedoch könnte sie auch einfach noch so geschockt sein, dass sie alles anbehält und sofort nach oben geht. Es wäre daher schön gewesen, wenn du diesen zeitlichen Abschnitt noch ein paar Sätze gewidmet hättest.
    Als nächstes schreibst du, dass dieses Ticken in Yumi ein wenig lauter geworden ist. Diese Stelle, diese kleine Schrecksekunde, baut unheimlich Spannung auf. Was passiert nun mit Yumi? Warum wird das Ticken lauter? Das sind beispielsweise Fragen, die dem Leser nun durch den Kopf gehen. Man möchte eine Antwort darauf, also liest man weiter. Auf jeden Fall ist diese kleine Szene wirklich gut geworden und baut enorm Spannung auf.
    Ich weiß, Yumi achtet in diesem Moment nicht unbedingt genau auf das Aussehen ihres Zimmers, aber ein kleines Fitzelchen mehr davon wäre schön. Außer, dass sie einen alten Schreibtisch und einen Computer hat, ist ihr Zimmer noch ziemlich leer bzw. der Leser weiß nicht was sonst noch so drin ist. Du hättest es wie gesagt nicht komplett und ausführlich beschreiben können, aber vielleicht steht da ja ein Schrank oder ein Bett, welches ihre Hand zufällig beim Vorbeigehen streift oder so etwas in der Art.
    Als nächstes ziehst du den Leser mit Yumis Schicksal in den Bann. Hat sie das selbe wie alle anderen? Wird all dies für sie schlimm ausgehen? Hinzu kommt auch noch ihr kleiner Bruder, bei dem man sich fragt, ob er das gleiche Problem wie Yumi hat oder was sonst mit ihm ist. Enden tut dann das Kapitel mit der Panik Yumis, die du wirklich gut dem Leser übermittelst, man kann sie fast schon greifen. All diese Zeilen sind voll von Spannung und es ist zwar ein ganz klein wenig fies von dir, das Kapitel an dieser Stelle enden zu lassen, da du aber sicherlich möchtest, dass die Leser weiter lesen, ist es strategisch äußerst gut.


    Das war es nun auch schon wieder von meiner Seite. Ich wünsche dir noch eine gute Nacht und sage: bis zum nächsten Kapitel.
    Liebe Grüße,
    Caroit

    Hallo,
    ich habe mich jetzt mal spontan dazu entschlossen dir einen Kommentar zu schreiben. Also viel Spaß beim Lesen =)


    Startpost
    Auf den ersten Blick wirkt der Startpost noch ein wenig leer. Mal sehen, ob ich dir da nicht ein paar Tipps geben kann, damit er voller wird. Als erstes wäre ein Bild als Blickfang schön. Es sollte in irgendeiner Weise etwas mit deiner Geschichte zu tun haben, da es sie repräsentiert. Sollte das Bild nicht von dir selbst gemacht worden sein, müsstest du dies nur im Copyright erwähnen und die Quelle angeben.
    Schön unter einem solchen Bild sieht auch immer ein passendes Zitat aus. Um ein Zitat für meine Fanfiktions zu finden, gehe ich meistens auf die Seite zitate.net, wenn ich nicht schon ein passendes kenne.
    Ein weiterer Punkt, den du noch in deinen Startpost packen kannst, ist das Genre. Gängige Genre sind zum Beispiel Fantasy, Mystery, Romantik, Drama, und so weiter. Anhand des Genre kann der Leser auch besser abschätzen, ob die Geschichte einem gefällt oder nicht.
    Das Copyright hast du schon in deinem Startpost stehen. Jedoch ist es auch wichtig, dass du vermerkst, dass die Pokémon und andere Elemente, die du aus Anime, Spielen und sonst woher entnimmst, nicht deiner eigenen Fantasie entspringen.
    So etwas wie Idee und Inspiration, Danksagung und Widmung oder auch einfach nur ein Vorwort sind weitere Punkte, die du noch in deinen Startpost mit einbringen könntest. Als Hilfe kann dir auch dieses Topik nützlich sein.
    Bevor ich mich auch schon dem ersten Kapitel zuwende, sage ich noch kurz etwas zu den Charakterbeschreibungen. Es ist nicht falsch welche zu machen, es gibt aber auch Leser, die solche Beschreibungen nicht lesen möchten, da sie die Charaktere in den Kapiteln selbst kennen lernen wollen. Es wäre also schön, wenn du die Charakterbeschreibungen in ein Tab-Menü oder so packen könntest.


    Kapitel 1: Schöne Begegnung
    Das Kapitel ist nun wirklich sehr kurz. Kaum fängt man an zu lesen, ist das Kapitel auch schon zu Ende. Daher könnte das Kapitel durchaus ein wenig mehr Länge vertragen. Du hast im Startpost angegeben, dass du nicht viel Zeit zum Schreiben hast, daher rate ich dir, die Kapitel vorher auf dem Computer in einem Textdokument vor zu schreiben und dann später, wenn du es posten willst, einfach zu kopieren. Alternativ kannst du auch bei den Persönlichen Notizen deine Kapitel vorschreiben, das Prinzip bleibt das Gleiche. Du kannst einfach über mehrere Tage an einem Kapitel arbeiten und dadurch kannst du sie, selbst wenn du nicht viel Zeit zum Schreiben hast, länger zaubern.
    Kommen wir zum nächsten Punkt, die Beschreibungen. Deine Leser sehen nichts, was du nicht beschreibst. Stell dir vor, sie sind blind und du sagst ihnen nun, wie alles aussieht. Sie wissen wirklich rein gar nichts, was du ihnen nicht sagst. Also lass den Leser auch das wundervolle Bild sehen, was du im Kopf hast, wenn du an Fiffyens Laden denkst. In welchen Farben ist der Laden gestrichen, wie ist er aufgebaut und so weiter. Genauso wie die Umgebung musst du dem Leser auch von den Gefühlen der Hauptpersonen berichten. Wie fühlt sich Fiffyen, wenn sie sieht, wie beliebt ihr Laden ist? Mit solchen Beschreibungen wird das einzelne Kapitel auch noch einmal ein Stückchen länger.
    Zum Ende hätte ich noch eine kleine Frage. Wer ist Hariyama, oder möchtest du das erst im nächsten Kapitel verraten?


    So, das war es nun auch schon mit meinem kleinen Kommi. Deine Idee ist wirklich gut und ich denke, dass man eine Menge daraus machen kann. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen und wenn du irgendwelche Fragen hast, oder einen Teil meines Kommentars nicht verstehst, kannst du dich jeder Zeit mit einer PN oder in meinem Gästebuch bei mir melden.
    Liebe Grüße,
    Caroit

    Hallo,
    ich schrieb dir ja schon in einer PN, einen Kommi hier zu hinterlassen und nun bekommst du ihn auch. Als du mich in meinem Gästebuch gefragt hast, ob man auch zwei Fanfiktions gleichzeitig haben darf, ahnte ich natürlich schon, dass du eine weitere in Planung hattest. Tja, das hat nun mal meine Neugier geweckt und als ich dann auch noch gesehen habe, dass das Genre unter anderem Fantasy ist, konnte ich quasi nicht mehr gegen den Beschluss dir einen Kommentar zu schreiben unternehmen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte, als ich das Wort 'Tod' im Titel las, da mir das Thema Tod und so etwas nicht so wirklich behagt (irgendwie komisch, da in meiner einen FF auch Leute sterben werden, aber nun gut). Aber, man soll ja auch kein Buch nach dem Einband beurteilen und genauso wenig werde ich irgendwelche Vorurteile gegen diese FF entwickeln, nur weil im Titel ein Wort drin vorkommt, dass mir persönlich nicht behagt. Uh, jetzt habe ich ein, für meine Verhältnisse, recht langes Vorwort geschrieben, weswegen ich nun auch gar nicht mehr lange rum labern möchte, sondern am besten gleich mit dem eigentlichen Kommentar weitermache.


    Startpost
    Der Titel scheint recht passend zu sein, wenn man mal so in Richtung Klappentext schielt. Aus dem Vorwort weiß du ja schon, dass das Wort 'Tod' nicht gerade zu meinen Lieblingswörtern zählt, aber ich möchte noch einmal kurz anmerken, dass dies nur mein persönliches Empfinden ist und keineswegs aussagt, dass der Titel schlecht ist. Das Bild passt sehr gut zum Titel und durch die diesen Ausschnitt einer Sanduhr wird auch noch sehr schön verdeutlicht, dass den Charakteren nicht viel Zeit bleibt, um die Welt zu retten. Ein kleiner Makel beim Bild wäre die Größe, da es schlicht und einfach ein wenig zu groß ist, aber wie gesagt, ist das nur ein kleiner Makel. Unter dem Bild folgt ein kleiner Spruch, der im Hinblick auf den Titel und das Bild nur angemessen erscheint. Nur solltest du vielleicht noch hinschreiben, dass es ein Zitat von Lucius Annaeus Seneca ist, zumindest laut zitate.net (erstes Zitat auf der Seite).
    Mit diesem "(lol, Lüge)" im Vorwort wolltest du den Text wahrscheinlich lockerer klingen lassen, jedoch wirkt dies nicht so schön. Entweder du schreibst anstatt dieser zwei Wörter, dass es deine erste (hier) veröffentlichte Fanfiktion aus der Ich-Perspektive ist, oder du lässt diesen Teil einfach komplett weg. Außerdem klingt der letzte Satz ein wenig hart, denn selbst, wenn jemand nicht gerade Fan dieser Perspektive ist, könnte ihm deine Geschichte gefallen. So habe ich meinen ersten Kommentar zu meiner Geschichte aus der Ich-Perspektive auch von jemandem bekommen, der diese Perspektive eigentlich nicht so sehr mag.
    Der Anfang des Abschnittes 'Idee' ist ein klein wenig verwirrend, da du statt erster Startpost zweiter Startpost geschrieben hast: "Die Idee zum Startpost habe ich vom Startpost meiner zweiten FF". Ich hoffe, du siehst, was ich meine. Es ist übrigens nicht schimm, wenn einige Aspekte schon vorher da waren, solange du nicht die Idee von kompletten Geschichten übernimmst. Das selbe hat man ja schließlich mit Klischees (siehe Klischee-Diskussion). Es ist immer eine Frage der Umsetzung.
    Meinst du beim Klappentext mit den zwei Seiten einer Uhr die Vorder- und Rückseite? Oder ist das eine spezielle Uhr, die auf der einen Hälfte hell und auf der anderen dunkle ist? Man weiß nicht so genau, was du meinst und dies wirkt ein wenig verwirrend. Auffallend ist, dass du nur erwähnst, wie die Menschen aus der Paralleldimension diese wichtige Uhr nennen, woraus man schließen kann, dass die menschen auf der Erde wahrscheinlich komplett ahnungslos sind und von dem drohenden Untergang nichts wissen. Schön ist auch, wie du am Ende verdeutlicht hast, dass ihnen nur eine einzige Woche bleibt und die Idee, dass Yumi zwar versucht zu helfen, es aber alles schlimmer macht. Das bringt Spannung darein und wirft Fragen auf, auf die der Leser in der Geschichte nach Antworten sucht.
    Mit der Charaktervorstellung triffst du mehr oder weniger genau meinen Geschmack. Ich bin auch eher der Typ, der die Charakterer lieber in der Geschichte kennen lernt, obwohl ich es jetzt auch nicht als negativ ansehe, wenn eine Charaktervorstellung vorhanden ist.
    Einen wichtigen Punkt hast du im Startpost vergessen; das Copyright fehlt. Dort kannst du klar machen, dass deine Fanfiktion nicht einfach ohne deinen Willen vervielfältigt werden darf.
    Als abschließenden Punkt kommt noch das allgemeine Aussehen dran. Es ist übersichtlich gehalten und wenn man Informationen sucht, findet man sie dort schnell. Für die einzelnen Überschriften hast du keine bunte Farbe verwendet, sondern hast sie einfach in Schwarz gehalten, was aber sehr gut zum Titel der Fanfiktion passt. Alles in allem sieht der Startpost wirklich sehr ansehnlich aus.


    Prolog
    Der Prolog ist zwar wirklich sehr kurz ausgefallen, gefällt mir aber doch recht gut. Am Anfang erzeugst du den Eindruck, dass viele durcheinander reden, da du die einzelnen Aussagen niemandem zugeordnet hast; vermutlich ist dieser Eindruck aber von dir gewollt. Du gibst dem Leser so ein Gefühl dafür, welche Stimmung in der Szene bei den Menschen herrscht. Es klingt nach Verzweiflung und auch ein wenig nach Panik. Diese Gefühle sind aber nur verständlich, wenn man bedenkt, dass sie ihr nahendes Ende vor Augen haben.
    Dieser Mann, der für Ruhe sorgt scheint eine Autoritätsperson zu sein; sonst hätte er auch nicht wirklich für Ruhe sorgen können. Später schreibst du dann auch noch explizit, dass er der Leiter dieser Versammlung ist und bestätigst damit den vorhandenen Verdacht.
    Es müssen also alle Teile der Uhr eingesammelt werden und die befinden sich in Erdenbewohnern. Wirklich interessant muss ich sagen und es wird für die Charaktere nicht gerade leicht sein, alle zusammen zu bekommen. Es ist ja vielleicht so, dass sie Teile überall auf der Welt verteilt sind und nicht jeder Mensch ist bereit zu kooperieren. Da setzt du deine Charaktere aber vor eine wirklich schwierige Aufgabe, aber ich bin gespannt, wie sie versuchen werden, die Welt zu retten und was für eine Lösung für das Problem gefunden wurde. So lässt du deinen Prolog auch aufhören, ohne das der Leser genau weiß, was für eine Idee der junge Mann hat; ein schön spannender Schluss vom Prolog.


    Kapitel 1
    Die Geschichte spielt also aus Sicht von Yumi. Hast du dir eigentlich bei dem Namen etwas gedacht? Ich hab mal ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass man den Namen mit Ursache bzw. Grund der Schönheit übersetzen könnte. Hast du vielleicht vor, später darauf hinzuweisen, dass sie in irgendeiner Weise besonders schön ist?
    Fehlen tut im ersten Abschnitt ein wenig die Beschreibung der Umgebung. Wie genau sieht das Klassenzimmer aus? Als Leser bekommt man nicht wirklich einen Eindruck davon. Wenn wir grad schon bei Beschreibungen sind, davon hättest du auch was die Personen betrifft großzügiger austeilen können. Yumi sieht in Saras Gesicht und dann? Was sieht sie denn? Wie sieht Sara aus? Ein wenig später erfährt der Leser nur, dass Sara blond und kleiner als Yumi ist, weshalb man sich noch nicht wirklich ein genaues Bild von ihr machen kann.
    Die Stelle, wo du beschreibst, wie der Schnee auf den Ästen des Baumes in der Sonne glitzert, ist wirklich sehr schön geworden. Jeder hat schon einmal die Schönheit von Schnee in der Sonne gesehen und dadurch entsteht ein Bild der Idylle. Witzig, dass kurz danach heraus kommt, dass Yumi keinen Schnee mag, wenn doch zuvor so deutlich gemacht wurde, wie schön er sein kann. Es kommt dadurch auch noch einmal gut zur Geltung, dass Yumi dem Schnee nicht wirklich viel abgewinnen kann.
    Yumi bemerkt, dass ihre Freundin bedrückt ist. Erkennt sie es an Mimik, Gestik oder ist es nur ein Gefühl von ihr? Wenn du die Dinge nicht beschreibst, kann sie der Leser auch nicht sehen. Daher kommt es auch ein wenig überraschend, dass Sara bedrückt zu sein scheint, weil sie zuvor noch verständnisvoll genickt hat und man da den Eindruck hatte, als wäre alles in Ordnung.
    Ich frage mich, wie lang eine Pause in Yumis Schule ist. Es wirkt so, als würde kaum Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Klingeln vergehen. Kaum klingelt es, geht der Lehrer nach draußen, Sara wechselt ein paar Worte mit Yumi und dann klingelt es auch schon wieder. Ich denke, du merkst, was ich meine. Wenn du vielleicht noch so etwas rein bringst, wie dass sie in Gedanken versinkt und das zweite Klingeln sie da raus reißt, hat man das Gefühl, dass die Pause nicht so arg kurz ist, wie sie momentan zu sein scheint.
    Du schreibst, dass sie sich auf ihren Sessel aus Holz fallen lässt. Erstmal finde es recht komisch, wenn man sich mal einen Sessel komplett aus Holz, also ohne Polster, vorstellt und zweitens sitzt man in der Schule wohl eher auf Stühlen, als auf Sesseln.
    Der letzte Abschnitt des Kapitels endet mit einer netten Vorausdeutung. Yumi wünscht sich Aufregung in ihrem Leben, jedoch heißt es nicht umsonst, dass man vorsichtig mit den Dingen sein soll, die man sich wünscht. Gut möglich, dass ihr das Abenteuer, dass sie erwartet, dann doch zuviel sein könnte.
    Am Anfang des nächsten Abschnittes bezeichnest du in der ersten Zeile Schnee als weißes "Etwas". Diese Formulierung ist nun nicht so wirklich passend, da man meistens eine unbekannte Substanz mit dem Wort diesem Wort betitelt. Ich bin mir sicher, du findest ein passendes Synonym oder eine andere Möglichkeit Schnee zu umschreiben; mein Synonymwörterbuch schlägt Schneedecke, Schneefall, Schneeflocken und Weiß vor.
    Schön ist, wie du auf den Weg eingehst, auf dem Yumi geht. Dadurch unterstreichst du zum einen noch das Alter des Parks und zum anderen schafft es eine gewisse Atmosphäre, die sehr gut zu der Szene passt.
    Erneut machst du noch einmal deutlich, dass Yumi ein recht langweiliges Leben führt und nichts mit sich anzufangen weiß. So wirklich Lust etwas Neues auszuprobieren scheint sie auch nicht zu haben. Gut möglich, dass das bevorstehende Abenteuer für sie auch eine Möglichkeit ist, um dem monotonen Alltag zu entfliehen.
    Als du dann beschreibst, wie alles verstummt ist, schaffst du eine bestimmte Atmosphäre, die auf etwas wichtiges hinweist, was gleich passieren wird. Ist die Frage, was wird passieren? Und diese Frage wird auch nicht mehr in diesem Kapitel erklärt. In dieser Szene ist es ein wenig komisch, dass sie die Bewegung von Grashalmen sehen kann, wenn diese doch eigentlich von einer Schneedecke bedeckt sind.
    Außerdem beschreibst du zu wenig die Gefühle Yumis. In dieser Perspektive ist das Beschreiben von Gefühlen aber sehr wichtig. Wie hat Yumi sich zum Beispiel gefühlt, als auf einmal kein Geräusch mehr zu hören war. Hatte sie Angst oder ist ihr mulmig zu mute?
    Der Schluss ist die mal wieder sehr gut gelungen. Der Leser weiß nicht, warum Yumia auf einmal diesen Schmerz füllt und was genau eigentlich passiert ist. Darum möchte er das nächste Kapitel lesen, um Antworten zu finden.


    Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich es noch nicht geschafft habe auch das zweite Kapitel in den Kommentar mit rein zunehmen. Aber ich denke, du hast auch so erst einmal genug Stoff zum Lesen bekommen. Ach ja, setzt du mich noch bitte auf die Benachrichtigungsliste. Und eins noch, selbst wenn ich viel kritisiere, finde ich vom Schreibstil her ist diese FF besser als die Kapitel deiner anderen, die ich bis jetzt kommentiert habe. Ich finde, es ist eine deutlich Steigerung zu sehen. Damit verabschiede ich mich nun auch wieder.
    Liebe Grüße,
    Caroit