Ich kann jetzt auch nur zum Oberstufenkurssystem viel sagen, da bei Wahlen (6. Klasse Latein-Französisch, 8. Klasse je nach dem Chemie oder Russisch, für Lateiner nochmal französisch, 10. Klasse Möglichkeit Englisch abzulegen und dafür Spanisch) grundsätzlich keine Kurse gab, sondern die Klassen einfach gemischt wurden, so dass es dann eben Latein und Französisch Klassen gab und später dann bloß alle "Russen" in eine Klasse gepackt worden sind, der Rest ist geblieben und ab Klasse 11 (bei uns Q11) dann ein reines Kurssystem ohne Klassenverband ( wir werden als Jahrgangsstufe behandelt), jeder Schüler bekommt seinen individuellen Stundenplan und die ersten beiden Schulwochen gibt es die Möglichkeit, in sofern es mit dem eigenen Stundenplan und dem des Tauschpartners verreinbar ist, in einen anderen Kurs zu wechseln im jeweiligen Fach, weil es pro Fach mindestens 2 Kurse gibt.
Kurssystem an sich: Ich wundere mich, dass ich es all die Jahre nicht vermisst hab ^^ Klar, man hat nicht mehr seine üblichen Leute aus der damaligen Klasse um sich rum, aber an sich konnte bei uns aufgrund des häufigen zusammenwürfelns der Klassen, eigentlich in keinen Kurs kommen, in dem man keinen kannte, weil man immer jemanden gekannt hatte, der dann und dann mal mit dir in der Klasse war und man so unter Umständen alte Kontakte, die sich eben auch wegen des zusammenwürfelns verloren haben, auch wieder aufleben lassen. Und ist man mit Kurs und/oder Lehrer unzufrieden, gibt es die Möglichkeit zu tauschen oder unter bestimmten Umständen (z.B. massive Probleme mit der Lehrkraft) innerhalb dieser Frist oder auch mitten im Semester den Kurs ohne Tauschpartner zu wechseln, wenn der Schulleiter diesen Antrag genehmigt.
Weiterer Vorteil, je nach Kursteilnehmern (wie viele einen Kurs für Fach xy belegen wollen) und Lehrersituation gibt es größere oder kleinere Kurse und die kleinen sind einfach so dermaßen angenehm, dass ich ja regelrecht mit Schrecken an die 10 Jahre im Klassenverband zurückdenke *lach* Und netter Nebeneffekt: Wenn mal eine Lehrekraft fehlt, gibt es keine Vertretungsstunden mehr oder dergleichen, sondern hat eine Freistunde - Wer Glück hat ( ich hatte es :D) der hält einen super Stundenplan in den Händen, der dir entgegenbrüllt: An Wochentag XY hast du erst um 11:30 Unterricht!
Grundsätzlich finde ich, dass dieses "auseinanderreißen" kein Argument ist gegen Kurse. Grundsätzlich (scheint ja bei den meisten so zu sein) sind nur einzelne Fächer, die keine Kern/Hauptfächer sind, in Kurse aufgeteilt und die 2 Wochenstunden wird man auch ohne seine beste Freundin überleben. Und das Kurssystem wird meist ja auch erst für die Oberstufe eingeführt, da ist man auch in einem Alter, wo man seine Kurse nicht nach dem Kriterium "Das nimmt meine beste Freundin auch" auswählt und auch in der Lage sein sollte, eventuell neue Kontakte zu knüpfen.
Klar, ich gebe zu, wenn man mal aus Gründen irgendwo in der Schule alleine war, ist man schon ziemlich einsam und froh, wenn man jemanden an seiner Seite hat, aber gerade in der Schule sind meiner Meinung nach solche Barrieren wie Schüchternheit viel einfacher zu überwinden, weil man schon den gleichen grausamen Lehrer, das grausame Fach oder die grausame Klausur teilt und so viel einfacher ins Gespräch kommt.
Und wer dazu mit 17/18 noch nicht in der Lage ist, der wird sich auch bei seiner Ausbildung oder in seinem Studium schwer tun und darauf sollte man ja letzendlich vorbereitet werden.
An sich muss ich aber sagen, finde ich die frühen Wahlen (z.B. für die 6. Klasse, das wurde bei uns Ende 1. Halbjahr in der 5. Klasse (!!) gewählt) sehr sinnfrei. Schön und gut, je früher man mit etwas anfängt desto besser, aber ich glaube dass niemand behaupten kann, in der 5. Klasse mit ca. 10 bis vielleicht 12 Jahren, mit Sicherheits gewusst zu haben, was er da wählt bzw. was diese Entscheidung überhaupt bedeutet, da zählt das Wort der Eltern einfach mehr, weil man in dem Alter vielleicht noch eher die Schiene fährt "Die werden's schon wissen". Bei mir wurde es Latein, weil mein Vater das früher auch hatte - heute würde ich es nicht mehr nehmen weil es mir nichts gebracht hat. Von Französisch hätte ich, auch im Berufsleben, weitaus mehr gehabt. Jetzt hab ich ein Latinum, von dem ich nichts habe.