3.Kapitel: „Hürden der Vergangenheit“ (Anfang in Kursiv ist ein Fiebertraum)
Kindergeschrei erfüllte den Raum, es war eine unruhige Stimmung und es lag Spannung in der Luft in diesem kleinen Haus auf einer Insel in der neuen Welt.
„Warum musst du gehen Bison? Du wirst hier gebraucht, Kabaji sieht in dir einen Vater. Du bist der erste Mann dem er vertraut, seitdem sein Vater verschollen ist und unser gemeinsamer Sohn, was ist mit ihm, soll er ohne Vater aufwachsen?“
Eine sehr zierliche Frau blickte mit wässrigem Blick in die vertrauenswürdigen Augen eines Mannes, dieser war so groß das er mit seinem Kopf beinahe die Decke berührte, er war muskulös und auf seinem Rücken hatte er eine Axt die seiner Größe in nichts nachstand. „Die Revolution braucht mich, wenn wir noch weiter zu sehen wird diese Welt bald nicht mehr existieren und unsere Söhne können nirgendwo mehr aufwachsen, du wirst es nicht verstehen aber ich muss gehen.“, sagte er, ging zu der Krippe die in der Ecke stand, aus dieser kam auch offensichtlich das Geschrei. Der Mann zog ein blau-weiß kariertes Tuch aus seiner Tasche legte es in die Krippe und wandte sich ab und obwohl dieser Mann so stark und kalt wirkte, kullerten dicke Tränen seine Wangen hinunter.
„Dieses Halstuch ist für Kabaji, sag es ihm nicht sofort das ich weg bin er würde mir folgen.“
Langsam kam Joey wieder zu sich, er bemerkte Umrisse die um sein Bett herum standen und der Geruch von verbranntem Stoff drang ihm in die Nase, es war ein beißender Geruch. Chopper saß an seinem Schreibtisch und wälzte Bücher, neben ihm lehnte Robin und sah ihm beim Bücher lesen über die Schulter. Zorro und Ruffy saßen neben dem Bett und begutachteten misstrauisch jede Bewegung von Joey, er hustete kurz und sah den Beiden in die Augen, die eine Mischung aus Freude und Angst wiederspiegelten.
„W...Was ist passiert? Ich kann mich an nichts mehr erinnern nur das ich so eine komische Frucht gegessen ha-“, fing er an, wurde aber jäh von Robin unterbrochen.
„Eine Teufelsfrucht, das ist es. Wir können noch so lange nach Krankheiten suchen, wenn es keine ist, hmm mal sehen wo hab ich dieses Buch...“
Sie kramte in einem Stapel Bücher herum.
“Ach da ist es ja, das was wir gesehen haben war extrem helles Licht und Hitze, du hast das Bett vollkommen zerstört...“
Sie lies das Buch fallen und wurde Kreidebleich.
„Das...das...das ist v...verrückt ich glaube es nicht, ich meine e...es muss so sein a...aber das du sie einfach so findest das ist eine Frucht die aussah wie ein Sonne hab ich recht?“
Joey nickte bejahend, unwissend ob er sich freuen oder sich fürchten sollte.
„Joey du hast die Sunshine-Frucht gegessen, du bist Licht, oder um genauer zu sein: du kannst Licht werden. Also ich bin sprachlos.“
Eine bedrückte Stille lag im Raum als von Ruffy ein herzliches und warmes Lachen zu hören war.
„Das ist doch toll, jetzt haben wir schon 4 Leute mit Teufelskräften.“
Ruffys Lachen erheiterte die Stimmung wieder ein bisschen, doch Joey war immer noch bedrückt.
„Würde es einem von euch etwas ausmachen mir hoch zu helfen und mich an Deck zu bringen? Ich brauche frische Luft.“
Zorro half ihm hoch und stützte ihn, gemeinsam gingen sie unter dem wachsamen Auge von Chopper nach draußen an Deck. Als die Strahlen der Sonne Joey trafen spürte er wie seine Kraft zurückkehrte, er stand wieder aufrecht und nicht mehr so wackelig, er nahm den Verband von seiner Schulter und sah das die Wunde vom Kugelsplitter ohne eine Narbe verheilt war. „Das kann die Frucht also, könnte praktisch sein.“ ,sagte er mit noch etwas skeptischer Stimme und blickte dann zu der Crew.
„Ich weiß nicht ob ihr jetzt verunsichert seid oder was euch sonst durch den Kopf schießt, sollte ich euch Probleme gemacht haben werde ich im nächsten Hafen von Bord gehen.“ Joey hatte den Satz noch nicht einmal richtig zu Ende gebracht da hatte er schon einen rechten Hacken von Ruffy abbekommen dieser starrte mit einem ernsten Blick in Joeys Augen mit gelassener jedoch vollkommen ernster Stimme sagte er zu Joey:
„Du bist jetzt Mitglied der Strohhut Piratenbande, davon kommt man nicht einfach so los. Wenn du denkst, dass ich dich jetzt von Bord lasse hast du dich geschnitten, du bist einer von uns, denn ich kann das Feuer in dir sehen.“
Joey stand da und blickte in die Runde. Die gesamte Mannschaft war versammelt und keiner schien ihm auch nur in irgendeiner Art negativ gesinnt oder gar Böse, im Gegenteil sie strahlten eine Wärme aus, welche heißer war als alle Schmiedeöfen vor denen Joey bis jetzt stand, konnte das sein? Er kannte diese Leute doch nur von Erzählungen und den Steckbriefen, aber er fühlte etwas, was er noch nie gespürt hatte, nämlich eine fast schon familiäre Wärme und ehe er sich versah spürte er wie ihm Tränen die Wangen runter glitten, er wollte das nicht, er hatte all die Jahre immer gelernt das so etwas schwach ist, doch er konnte gerade nicht aufhören es war ein befreiendes Gefühl das in ihm hoch stieg, als ob er 40 Kilo leichter wäre.
Joey sah wieder die Mannschaft an und öffnete seine Lippen die sich im Gegensatz zum Rest seines Körpers anfühlten als wären sie aus Blei und sagte:
“Ich danke euch, jedem von euch. Ich weiß nicht ob man sich tatsächlich für ein Gefühl bedanken kann, aber ich will es einfach tun. Ich bin ein gebrandmarkter Mensch, ich weiß nicht viel über mein Leben, vielleicht weil ich viel verdrängt habe, aber eines weiß ich ganz genau. Als ich das erste mal eure Steckbriefe in der Hand hielt und die Leute Geschichten flüsterten, da wusste ich das ich hier hin gehöre: an Bord der Sunny. Ich war damals Schmiedelehrling bei meinem alten Meister, er nahm mich auf nachdem ich in seine Schmiede eingebrochen war um etwas zu Essen zu stehlen, ich habe davor Jahre auf der Straße gelebt eigentlich seitdem ich gehen kann, was davor war weiß ich nur noch schemenhaft.“
Joey war in seinem Redefluss gefangen er hatte das Bedürfnis ihnen alles zu erzählen weil er ihnen vertraute, er wandte sich zu Zorro:
“Zorro seitdem ich das erste Mal von dir gehört habe war ich begeistert von dir, deine Art des Schwertkampfes zeichnet dich aus und ich habe innerlich gefleht das ich dir eines Tages begegne und habe damals als Abschlussarbeit meiner Schmiedelehre den Himmelsteiler geschmiedet und gehofft das ich ihn dir eines Tages übergeben kann. Ich will von dir den Schwertkampf lernen.“
Zorro sah ihn verdutzt an, seine Verwunderung ging aber schnell in einen Ausdruck von Ehrgefühl über. Er nickte und sagte mit sicherer Stimme:
“Wenn du mich nicht als Meister Zorro bezeichnest lehre ich dich gerne etwas, denn in unserem Kampf hast du bewiesen, dass in dir sehr viel Potential inne wohnt, also ja ich werde dich trainieren, aber es wird nicht leicht.“
Joey konnte sein Glück nicht fassen, sollte er nun endlich Glück im Leben haben? Doch noch bevor er in Gedanken versinken konnte rief Lysoop aus voller Kehle:
“Nun lasst uns feiern und Joey gebührend begrüßen!“
Das Leben ist eine Reise und wir alleine bestimmen die Route, jedoch können Mensch auf unserem Weg ein guter Kompass sein.