Kapitel 2: Kann ich dir trauen?
Rosalina rannte durch die Straßen der Stadt, geplagt durch die qualvollen Schreie jener Bewohner. Sie hatte das Pilz-Schiff, ein pilzförmiges Raumschiff aus der Garage ihres Observatoriums, genommen und war zur Erde geflogen, begleitet von einem silberfarbenen Luma.
Blieb überhaupt noch genug Zeit, um sämtliche Einwohner zu evakuieren? Doch dieser Gedanke war reiner Wahnsinn, ihr Raumschiff war zwar groß, doch bestimmt nicht groß genug um genügend Personen retten zu können!
„Was sollen wir nur tun, Mama?“, wimmerte das silberne Luma, das Rosalina begleitete, leicht ängstlich.
„Zuallererst müssen wir Mario finden!“, antwortete die Sternenmutter leicht gehetzt, „Dann werden wir weitersehen.“ Sie hoffte, dass der gerissene Klempner irgendeinen Plan hatte, ansonsten wäre es um diesen Planeten wohl geschehen. Und das konnte sie nicht einfach zulassen.
Immerhin war dies ihre Heimat…
Der Boden bebte und brachte die jung wirkende Frau leicht aus dem Gleichgewicht, da sie an diesem Ort nicht Fähig war zu schweben. Durch die Hitze begann sie allmählich zu schwitzen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Am Horizont konnte sie rosafarbene Zinnen erkennen, die nur vom Schloss der hier residierenden Prinzessin stammen konnten. Ob Peach in Sicherheit war? Vielleicht sollte sie als erstes dort nachsehen, da das Schloss immerhin das wichtigste Gebäude in der Umgebung war…
Plötzlich kam der Blondhaarigen eine bunte Gruppe von Toads entgegengestürmt, die mit Schilden und Speeren bewaffnet waren, anscheinend gehörten sie zur Palastwache.
Aber etwas schien sie in große Angst versetzt zu haben, da sie ja nicht umsonst ihren Posten verlassen hatten. Im Geschrei konnte Rosalina nur den Satz „Es ist Kamek! Rennt um euer Leben!“ verstehen. „Wer ist Kamek?“, fragte daraufhin das Luma.
„Ich weiß es nicht…“, antwortete die Wächterin daraufhin, „Ich glaube, diesen Namen schon einmal irgendwo gehört zu haben, aber ich bin mir nicht sicher, wo…“ Auf einmal fiel es ihr wieder ein. Sie hatte ihn zwar nie persönlich getroffen, aber war Kamek nicht einer der Koopas, die einen Teil von König Bowsers Flotte angeführt hatten? War der Echsenmonarch wieder auf die Macht der Power-Sterne aus?
In dem Fall musste Rosalina handeln. Sie wollte nicht erneut tatenlos zusehen, wenn ihre Familie in Gefahr war! „Wir müssen zum Schloss!“, teilte sie ihrem Luma mit, der anscheinend durch den bloßen Gesichtsausdruck seiner Mutter verstanden hatte, was vor sich ging.
Gegen die weitere Erschütterung der Erde ankämpfend brachten sie den Rest der Stadt hinter sich. Gerade, als der asphaltierte Weg einem aus fester brauner Erde bestehendem Wiesenpfad wich, konnte Rosalina eine eher kleine Gestalt erkennen, die in eine blaue Robe gekleidet war, deren Ärmel in einem weißen Rand endeten. Passend zur Kleidung trug sie eine ebenfalls blaue Mütze, deren unterer Rand weiß war. Die traditionelle Kleidung eines Magikoopas. Zusätzlich zu dem trug er noch eine schwarze, simpel gestaltete Umhängetasche.
Die Blondhaarige verlangsamte ihren Schritt, wäre aber wegen des Erdbebens fast gestrauchelt. War dies einer der Lakaien Bowsers?
„Ich kenne diese Person!“, rief das Sternenkind neben Rosalina auf einmal, „Sie hat Mario damals ins Weltall katapultiert!“
Also war dies tatsächlich einer der Diener des Koopa-Königs. Handelte es sich dabei etwa um Kamek? Wenn dies der Fall war musste er den Eingang zum Hof des Schlosses bewachen. Rosalina wurde es dabei etwas mulmig. War sie nun etwa gezwungen, gegen ihn zu kämpfen? Bislang hatte sie ihre Kräfte nur für das Beschützen von anderen verwendet und nicht, um jemanden zu verletzen. Aber leider durfte man in solch einer Situation nicht zögern. Trotz aller Bedenken musste sie etwas unternehmen. Also rief sie kurz darauf wild entschlossen: „Kamek!“
Der Magier im blauen Gewand drehte sich daraufhin zu ihr um. Nun konnte die Sternenmutter auch sein Gesicht erkennen, das längliche, große Maul eines Koopas, aus dem zwei Spitze Reißzähne lugten. Seine Augen wurden von einer äußerst großen Brille verdeckt. Er wirkte leicht irritiert, als hätte man ihn gerade beim Nachdenken gestört.
Rosalina wartete, bis er etwas sagte, er schien sich nicht zu rühren. Doch nach einer kurzen Zeit rief er etwas, das Rosalina aufgrund der Entfernung und dem großen Lärm nicht zu verstehen vermochte.
„Was sagt er?“, fragte der Luma daraufhin. Seine Mutter versuchte es an seiner Mundbewegung abzulesen: „Gefangen… Gefahr… Hilfe…“ Das waren definitiv nicht genug Worte. Mit einem lauten „Was?“ versuchte sie ihn dazu zu bringen, lauter zu schreien, woraufhin der Magikoopa allerdings nur mit einer äußerst genervten Handbewegung reagierte, als solle sie näher kommen.
Also trat sie zusammen mit dem Luma ein paar Schritte näher. Doch schon nach einer kurzen Strecke begann Kamek aufgeregt mit seinen Armen zu wedeln und rief nun deutlich hörbarer: „Nein! Das ist ZU nah!“ Abrupt blieb Rosalina stehen und fragte: „Was geht hier vor?“
Der Magikoopa, der nun nur noch einige wenige Schritte entfernt war, ließ seinen Kopf hängen und seufzte daraufhin tief. „Du bist Rosalina, nicht wahr…?“ Danach hob er seinen Blick wieder und sah die Sternenwächterin zwar nicht reuevoll, aber dafür mit einem kleinen Anflug von Trauer an. „Okay, dass du meinen Namen kennst werte ich jetzt einmal als schlechtes Zeichen, aber hör mir zu…“, er zeigte mit seinem Finger auf die Beiden, „es ist jetzt keine Zeit für Erklärungen! Ich sitze gerade in großen Schwierigkeiten, und ihr auch! Nicht nur, dass dieser gewaltige Komet am Himmel kreist, nein, hier im Garten treibt gerade ein schreckliches Ungeheuer sein Wesen, das mich auffrisst, sobald ich auch nur drei Schritte mache…“, anscheinend stellte er sich dies Gerade vor, denn ihn überkam laut dem plötzlichen Schütteln seines Körpers ein Anflug von Ekel.
Noch bevor Rosalina etwas erwidern konnte, sprach er weiter: „…und mein Zauberstab ist irgendwo verschollen. Ich kann hier also nicht weg… Würdet ihr mir bitte helfen?“
Die Blondhaarige dachte einen Moment angestrengt nach. Es wäre möglich, dass dies eine Falle wäre, deshalb konnte sie ihm nicht einfach so gewissenhaft helfen, wie sie es sonst tat. Aber tief in ihrem Inneren spürte sie, dass Kamek es ernst meinte. Sie wusste auch nicht, warum, aber er hatte im Moment eine derart traurige und verzweifelte Ausstrahlung, sodass man einfach nur Mitleid mit ihm haben konnte. Vorsichtshalber fragte sie so ernst klingend wie möglich: „Woher soll ich wissen, dass ich dir trauen kann?“
Der Magier seufzte daraufhin noch tiefer als zuvor. Es schien, als wäre er mit seinen Nerven am Ende, da er seine spitzen Zähne zusammenknirschte. Mit flehender Stimme bat er noch einmal: „Bitte, vertrau mir einfach… Mein Stab müsste irgendwo dort im Gebüsch sein.“
Nun deutete er mit seinem Finger in Richtung der Hecke, die den Garten umrahmte. Rosalina nickte daraufhin kurz und entschlossen und drehte sich in Richtung Hecke. Kurz bevor sie loslaufen konnte versperrte ihr der silberne Luma den Weg und fragte leicht ängstlich: „Bist du dir tatsächlich sicher, dass wir ihm helfen sollten? Ich meine, er ist…“
Das Sternenkind brach ab, als Rosalina ihm sanft den spitzen Kopf tätschelte und ihm zuflüsterte: „Keine Angst, es wird alles gut, vertrau mir einfach.“ Der Luma nickte daraufhin betreten mit seinem kleinen, rundlichen Körper und folgte seiner Mutter immer noch verunsichert. Was ging bloß in diesem Magikoopa vor?
„Ich kann es nicht fassen…“, murmelte Kamek vor sich hin, als er Rosalina in die von ihm gedeutete Richtung davonlaufen sah, „sie hilft mir tatsächlich!“ Kurz darauf musste er in schurkischem Ton in sich hineinlachen. Wenn die Sternenprinzessin zurückkam und ihm den Zauberstab brachte würde er einfach verschwinden und sie vom Vieh im Garten fressen lassen. Je weniger von seiner Hilflosigkeit wussten, desto besser.
Überhaupt hatte er sowieso vorgehabt, die Sache alleine zu regeln. Würde er noch mehr Personen in diese Sache hineinziehen, würde die Wahrheit ans Licht kommen. Und das durfte er auf keinen Fall zulassen. Während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen verschränkte er die Arme und nickte leicht. Es war zwar schade, wenn man eine Frau wie Rosalina an dieses schreckliche Ungetüm verfütterte, aber es war immer noch besser als selbst gefressen zu werden.
Plötzlich hörte das Erdbeben auf. „Phase zwei muss also begonnen haben.“, schlussfolgerte Kamek daraus. Nun musste er um jeden Preis ins Schloss! Wer konnte schon ahnen, was diese Hexe…
Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als er am Horizont eine längliche Gestalt anrennen sah. Sie schien leicht in Panik versetzt und visierte zielstrebig das Schloss an.
Oh mein Gott, das kann doch nicht wahr sein, dachte Kamek in jenem Moment, wenn der jetzt nicht sofort halt macht geht mein ganzer Plan zugrunde!
Die Person trug eine grüne Mütze mit einem L-Symbol und einen gepflegten Schnauzer unter seiner relativ großen Nase. Seine Kleidung bestand aus einem grünen T-Shirt und einer blauen Jeanslatzhose. Zusätzlich schien sie einen roten Werkzeugkasten bei sich zu tragen.
Insgesamt wirkte sie eher schlaksig und unsportlich. Aber ihr Blick war so sehr auf das Schloss gerichtet, sodass sie Kamek erst gar nicht bemerkte. Diesem war gerade der Name der Person entfallen. War das nicht der Typ, der ständig mit Mario rumhing? Den, den er als Baby gekidnappt hatte?
Die Person geriet allmählich in den Gefahrenbereich. Der Magier musste sie auf der Stelle stoppen, aber noch bevor er schreien konnte, hatte der Mann schon das Revier des Monsters betreten. Jetzt hieß es, Schadensbegrenzung zu betreiben. Vielleicht hatte das Ungeheuer den Typen mit der grünen Mütze noch nicht bemerkt? Da der Mann dabei war, direkt an ihm vorbeizulaufen, drehte sich Kamek elegant zur Seite und konnte ihn gerade noch an der Schulter packen. Allerdings hatte er sich dabei auf die Zehenspitzen stellen müssen, da der Kerl ungefähr zwei Köpfe größer war als der Magikoopa.
Am liebsten hätte er den Mann in Grün auf der Stelle zu Asche verbrannt. Wenn sein Zauberstab doch nur hier wäre! Die Wut, die im Moment wie das Inferno der Lavaminen in ihm tobte spannte seinen gesamten Körper an und ließ ihn mehr unabsichtlich den Griff auf die Schulter seines Gegenübers verstärken. Langsam zog er ihn zu sich runter und musste sich zusammennehmen, um ihm nicht gleich schlimme Worte ins Ohr zu schreien.
Das Einzige, das der Magier in diesem Moment aus seinem von Emotionen erschütterten Körper herausbekam waren die wütend geflüsterten Worte: „Keinen. Einzigen. Schritt.“
Plötzlich wirbelte sich der Mann herum und sah Kamek erschrocken ins Gesicht. Das einzige, was er in diesem Moment stammelte, war: „K-K-K-K-K-K-K-K-Ka…!“
Flink wie eine Kobra war die Hand des Magikoopas nach vorne geschnellt und hielt seinem Gegenüber den Mund zu, noch bevor dieser hätte schreien können. Kamek selbst war jetzt auch nach Schreien zumute, seine Wut war bloßer Furcht gewichen. Wäre er kein Kaltblüter, würde er jetzt wahrscheinlich schwitzen. Fest entschlossen, ihn irgendwann dafür zu köpfen, sah er seinem Gegenüber direkt in die Augen und flüsterte angsterfüllt: „Okay, hör mir jetzt mal zu, du Idiot. Ja, ich bin Kamek, aber… Wir werden jeden Moment sterben, wenn du jetzt nicht tust, was ich dir sage…“
Eine leichte Erschütterung durchfuhr den Boden und eine einzige, bedauerliche Botschaft hallte im Kopf des Magiers wieder: Zu spät.
Die nächsten Ereignisse gingen so schnell voran, sodass sein Gehirn sie noch nicht einmal mehr verarbeiten konnte. Eine pechschwarze Wurzel schnellte aus dem Boden hervor, umfasste seinen Bauchbereich und zog ihn so schnell kopfüber nach oben, sodass er noch nicht einmal mehr hätte schreien können.
Warum stehe ich den plötzlich auf dem Horizont, war der erste Satz, der durch den Schock seine Gedanken streifte, bis ihm klar wurde, dass das Monster ihn nach oben gerissen hatte. Seine blaue Robe wurde von der Schwerkraft etwas nach unten gezogen und entblößte seine roten Schuhe, aber da die Pflanze ihn relativ weit unten gepackt hatte wurde kein weiteres Körperteil entblößt. Seine Mütze hielt er um jeden Preis mit beiden Händen fest. Sein eigenes Aussehen war ihm peinlich, weshalb er unbedingt so wenig wie möglich davon preisgeben wollte.
Von hier oben sah der Kerl, der das alles zu verantworten hatte, wie eine Maus aus. „Hoffentlich wirst du mitgefressen!“, schrie Kamek gehässig nach unten.
Als wäre seine Bitte erhört worden schossen noch weitere Wurzeln aus dem Boden, von denen eine den Mann umschlung und ebenfalls vom Boden pflückte, allerdings mit dem Kopf nach oben.
„Ich hasse mein Leben.“, fluchte der Magier daraufhin. Schließlich gab es eine noch heftigere Erschütterung des Erdbodens und die Pflanze, zu der die Wurzeln gehörten, brach heraus.
Es handelte sich um eine riesige Subspezies der Piranhapflanze, von der Kamek bisher nur gelesen hatte. Angeblich hätte sie vor fünfhundert Jahren bereits ausgestorben sein sollen, aber diese Hexe musste noch Samen vorrätig gehabt haben.
Das Blut in seinen Füßen wich und floss in seinen Kopf, was ihn beinahe zum Explodieren brachte. Er durfte auf keinen Fall die Besinnung verlieren! So Aufmerksam wie möglich musterte er den Hauptstängel der Pflanze. Er war ebenso schwarz wie die Wurzeln, allerdings mit Dornen übersät. Wie es für alle Piranhapflanzen typisch war endete er in der großen, maulförmigen Blüte, die ebenfalls schwarz und mit weißen Punkten übersät war. Die Öffnung der Blüte war mit gewaltigen, messerscharfen Zähnen besetzt und es triefte eine Art Speichel heraus, anscheinend wollte die Pflanze so viel Vorfreude wie möglich haben, bevor sie die beiden fraß und wirkte so, als würde sie die beiden mit einem äußerst gierigen Blick lustvoll betrachten. Je länger Kamek hinsah, desto mehr teilte ihm sein Magen mit, dass er wohl gleich sein Frühstück opfern müsse. Aber im Moment konnte er seinen Würgreiz noch unter Kontrolle halten.
Der andere Kerl, der ebenfalls in dieser Situation war, war nun knochensteif. Sein Blick sah angsterfüllt aus und er zitterte am ganzen Leib. „Memme“ war das einzige Wort, was dem Magier dazu einfiel. Also konnte er auch keine große Hilfe sein. Wenn nicht bald ein Wunder geschehen würde, müssten sie sich auf einen qualvollen Tod gefasst machen. Da Kamek seine beiden Hände zum Festhalten seiner Mütze benötigte, betete er gedanklich für eins, machte sich aber keine großen Hoffnungen mehr.
Als wäre sein Flehen erhört worden schossen zwei pfeilartige Lichtstrahlen, die fast an Kometen erinnerten, empor und zerschnitten die Wurzeln der Pflanze, woraufhin diese gequält aufschrie.
Bevor der Magikoopa überhaupt realisierte was geschehen war, landete er unsanft auf seinem Kopf. Schreckliche Schmerzen durchzuckten seinen Körper, waren aber ebenso schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Der Aufprall schien einen Teil seines Gedächtnisses wachgerüttelt zu haben, denn auf einmal erinnerte er sich an den Namen des Mannes, dem er das alles zu verdanken hatte: Luigi.
Dieser hatte panisch alles über sich ergehen lassen, doch durch den Sturz schien er wie wachgerüttelt. Dem Klempner wurde nun die Gefahr bewusst, in der er schwebte, und es gab nur zwei Optionen: fliehen oder kämpfen.
Aber wollte er nicht Mario helfen? Es gab keinen Ausweg, nun musste er tapfer sein! Aber zunächst sah er sich leicht beklommen um und suchte nach der Person, die ihn vorübergehend gerettet hatte. Sein Blick schweifte über die monströse Pflanze, die durch den Verlust zweier Wurzeln wohl zu sehr in Panik geraten war und gen Himmel schrie. Als nächstes fiel Kamek in sein Blickfeld, der durch die unsanfte Landung noch benommen auf dem Boden lag. Überhaupt bestand im Falle des Magikoopas noch einiges an Erklärungsbedarf, aber dafür war nun keine Zeit.
Plötzlich fiel Luigi auf, dass der Boden nicht mehr bebte. Was war denn in der Zwischenzeit passiert? War das Beben nicht vom Kometen verursacht worden? Mit einem Blick in den Himmel konnte er jedoch bestätigen, dass dieser immer noch bedrohlich flackernd den Himmel über dem Pilzkönigreich ausfüllte.
Auf einmal rief eine tiefe weibliche, aber zugleich vertraute Stimme: „Luigi, bist du in Ordnung?“ Der Klempner erhob sich und drehte sich um. Dort stand eine große, blondhaarige Frau, die ein silbernes Tiara und ein himmelblaues Kleid trug. In ihrer linken Hand hielt sie einen dünnen Zauberstab, dessen Spitze in einem goldenen Stern endete, der weiß leuchtete.
Begleitet wurde sie von einem silbernen Luma, der einen goldenen Stab mit einer roten Kugel auf der Spitze trug.
„Rosalina?!?“, stieß er überrascht und zugleich erfreut hervor, „Was machst du denn hier? Die hundert Jahre sind doch nicht etwa schon herum…?“
Die Sternenprinzessin kam näher und schüttelte sanft ihren Kopf, wobei die Haare, die den rechten Teil ihres Gesichts bedeckten, leicht mitwippten. „Ich bin hergekommen, als ich diesen unheilvollen Kometen erblickt hatte.“, antwortete sie und sah dabei leicht beklommen nach oben, „Anscheinend kam ich gerade rechtzeitig.“
Daraufhin konnte Luigi nur freudig nicken. Doch hinter ihm mischte sich anschließend eine sehr vertraute Stimme in das Gespräch ein: „Ich möchte euch zwei Turteltauben ja nicht bei eurer Wiedersehensfeier stören, aber wir haben da immer noch ein gewaltiges botanisches Problem. Wenn ihr ins Schloss wollt helft ihr mir besser, es zu beseitigen.“
Kamek. Er war wohl in der Zwischenzeit wieder zur Besinnung gekommen und hatte sich wohl unbemerkt den beiden genähert. „Ach ja, wir haben deinen Zauberstab gefunden.“, merkte Rosalina in gleichgültigem Ton an, als wäre es ihr eigentlich vollkommen egal gewesen.
Leicht zögernd händigte das Luma dem Magikoopa den Zauberstab aus, es schien zu verängstigt, um überhaupt richtig zu sprechen und zitterte am ganzen Körper. Luigi wunderte es auch nicht im Geringsten, immerhin handelte es sich dabei um Kamek. Man konnte ihm nicht wirklich trauen, immerhin waren die Dinge, die er am besten konnte zaubern, täuschen und lügen.
Weshalb hatte Rosalina überhaupt seinen Stab gesucht?
Die Piranhapflanze schien sich wieder gefasst zu haben und schlug mit ihren zwei verbliebenen Wurzeln kräftig auf den Boden und brüllte das ungleiche Trio dabei wutentbrannt an, anscheinend wollte sie Rache. Während sich Rosalina und Kamek in eine eher drohende Angriffshaltung übergingen, brachte sich Luigi eher zitternd und zögernd in eine kampfbereite Haltung. Je länger er die zu groß geratene Venusfliegenfalle betrachtete, desto mehr wuchs sein Drang, schnell das Weite zu suchen.
„Ich muss mutig sein! Ich muss mutig sein!“, flüsterte er sich immer wieder zu.
[tabmenu][tab=~]Dies wäre also das zweite Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen.^^
Da die Frage aufgekommen ist, wie der Gumba den Werkzeugkasten transportiert hat... Er hat ihn auf seinen Kopf gehoben. Aber vielleicht hätte ich das einfach näher beschreiben sollen.^^'[tab=Snake]Dies ist tatsächlich die erste Mario FF in diesem Forum? Ich bin sprachlos.
Es freut mich, dass dir mein Schreibstil gefällt.^^ Die Beschreibung von Luigis Ängstlichkeit macht mir leider ein paar Probleme, da ich selten mit ängstlichen Protagonisten arbeite. Aber wenn ich etwas länger mit ihm arbeite, wird sich das hoffentlich legen.^^ Leider passieren mir immer wieder solche Logikfehler, wie die Sache, dass Luigi plötzlich darauf kommt, zum Schloss zu rennen, da ich beim Beschreiben der Gefühle die Denkvorgänge meistens vergesse, aber ich werde verstärkt darauf achten.[tab=Rio]Es macht mich sehr froh, dass dir der Titel des Kapitels gefällt.^^ Ich habe versucht, mehr auf die Übergänge zu achten, ich hoffe, dass es nun besser herübergekommen ist. Mit Luigis Ängstlichkeit habe ich ein paar Probleme, weil ich nur selten Protagonisten wie ihn intensiv behandle, aber ich hoffe, dass er nicht zu sehr Out of Character wird.^^
Jetzt wurde ja gelüftet, um wen es sich bei der mysteriösen Person handelt, ich hoffe, ich habe dich nicht enttäuscht. ;)[/tabmenu]