Angenommen
Name: Scheherazade (Sahrzad) Kathreptis
Mögliche Spitznamen wären Scheh, Raza oder Razade, jedoch bietet er solche seinem Gegenüber nicht von sich aus an, sondern eher die kürzere und männlicher klingende Version, Sahrzad. Sein richtiger Name lautet Miles Crownberg, allerdings verabscheut er diesen und möchte so unter keinen Umständen angesprochen werden.
Geschlecht: männlich, wobei man dies vom Vornamen her nicht direkt vermutet
Alter: 16
Lichtfarbe: bernsteingelb
Lichtstärke: stark
Aussehen:
Scheherazade ist eher schmächtig, wenn nicht schon unscheinbar. Mit seinen 165 Zentimetern ist er für einen Jungen seines Alters auf jeden Fall äußerst klein geraten, wobei es ihm nichts ausmacht. Es hat sich ihm schon häufig als praktisch erwiesen, kleiner und wendiger als manch andere zu sein, stattdessen ernten diejenigen, die ihn deswegen necken sollten, eher ein spottendes Lächeln von ihm. Insgesamt wirkt er auf viele auch äußerst zerbrechlich, da er ebenfalls wenig auf die Waage bringt und deshalb sehr schlank ist. Obwohl er aus dem Westen Adynas stammt ist seine Haut sehr hell, man könnte sie fast schon für bleich halten, doch dies liegt wahrscheinlich an seiner genetischen Herkunft, da seine Eltern beide aus Erana stammen.
Sein Haar ist kurz geschnitten und tiefschwarz, während seine Augen auf den ersten Blick eine Iris-Heterochromie aufweisen, da sein rechtes gelb und sein linkes himmelblau ist, allerdings befindet sich dahinter noch etwas ganz anderes.
Sein Kleidungsstil an sich ist recht wandelbar, wenn nicht schon ziemlich auffällig. Aufgrund seiner Kurzsichtigkeit wird er so gut wie nie ohne eine Brille gesehen, wobei er andere Accessoires eher verabscheut, seiner Meinung nach sind diese Frauensache. Am häufigsten wird er in einer schwarzroten Seidenrobe gesehen, die eher aus dem östlichen Raum zu stammen scheint und auf viele Bewohner Amruos deshalb recht ungewöhnlich wirkt. In seiner Freizeit steigt er allerdings auch häufig auf andere, bequemere Stücke wie Kapuzenjacken, einfachen T-Shirts und Hosen um, wobei er selbst stets betont, dass diese seinem bevorzugten Stil nie gerecht würden und lediglich dazu dienen würden, nicht aufzufallen.
Zeichen: Ja, man kann es Scheherazade wohl zweifellos direkt ansehen, dass er ein Erleuchteter ist. Bei ihm muss man nämlich erst gar nicht nach seinem Zeichen suchen, man findet es direkt in seinem Gesicht. Genauer gesagt an seinem rechten Auge, was viele auf den ersten Blick für eine Iris-Heterochromie halten. Passend zu seiner Lichtfarbe hat sich nämlich hier die Regenbogenhaut bernsteingelb verfärbt, während in der Haut das Zeichen eingebrannt ist, welches man jedoch nur genauer erkennen kann, sollte man ihm aus nächster Nähe in die Augen sehen. Das Zeichen beschreibt das Ziffernblatt einer Uhr mitsamt Zeigern, die allerdings steif verharren und sich nie bewegen. Die Besonderheit am Ziffernblatt ist, dass die römischen Zahlen nicht perfekt im Uhrzeigersinn gehen, sondern gespiegelt sind. Somit folgt rechts neben der zwölf die elf, dann die Zehn und so weiter.
Eigenschaften: Wie könnte man Scheherazade wohl am besten beschreiben? Nun, der Schwarzhaarige ist gewieft. Er ist ein Täuscher, ein Trickser und ein Illusionist, obendrein noch ein guter Schauspieler. Man wird wohl nur schwer erkennen, welche Art von Person sich hinter ihm verbirgt, seine Fassade scheint so gut wie undurchdringbar. Auf viele wirkt er äußerst freundlich und gelassen, jedoch auch leicht zurückhaltend. Es ist schwer, mit ihm wirklich eine gute Beziehung aufzubauen, da er von Natur aus recht misstrauisch ist und sich lieber erst einmal ein sehr genaues Bild von der Person vor ihm macht, statt naiv auf andere zuzugehen. Doch obwohl er eher still ist, wenn man ihn anspricht kann man ihn sehr leicht in ein Gespräch verwickeln. Scheherazade liebt es, zu reden, vor allem über fantasiereiche Geschichten und philosophische Themen. Er ist ein sehr kreativer Mensch und drückt dies sehr häufig im Schreiben und Zeichnen aus. Als ehemaliger Zauberer nennt er sich auch selbst einen Künstler, jedoch prahlt er nicht mit diesem Titel, da dies für ihn ohnehin nur als Belustigung der Massen diente. Ja, man mag es auf den ersten Blick nicht sehen, doch hinter diesem freundlichen Geschichtenerzähler verbirgt sich eine recht einsame und verbitterte Person, die sich im Inneren derart verhärtet hat, dass sie es kaum mehr schafft, sich wirklich in größeren Menschenmengen aufzuhalten. Zwar hasst Scheherazade die Einsamkeit, doch die Gesellschaft der Menschen ist ihm derart anstrengend, dass er sich lieber von großen Menschenmassen zurückzieht. Stattdessen ist er lieber für sich und denkt über sich selbst, die anderen und die Welt nach. Wenn man ihn sucht, wird man ihn garantiert irgendwo im Freien finden, wo er planlos hin und her läuft und vollkommen in sich gekehrt zu sein scheint.
Doch trotz der Kälte, die sich scheinbar in seiner Seele befindet, ist er dennoch ein zuvorkommender und vor allem hilfsbereiter Mensch, vor allem anderen Erleuchteten gegenüber. Er empfindet es als sehr angenehm, die gleichgestellten in seiner Gegenwart zu spüren, obwohl er ihnen mit demselben Misstrauen begegnet, den er auch den Menschen gegenüberstellt. Aber eine sehr fürsorgliche und vor allem freundliche Person sollte es leicht schaffen, diese Barriere des Schwarzhaarigen zu überwinden. Man sollte ihn jedoch keinesfalls mit vorgespielter Freundlichkeit kommen, er ist keinesfalls dumm, sondern recht intelligent und sobald er das falsche Spiel einmal durchschaut hat kann man wohl mit einer sehr heftigen Abneigungsreaktion seinerseits rechnen.
Kraft: Die Kraft des jungen Mannes besteht darin, in spiegelnden Oberflächen zu verschwinden und aus ihnen heraus auch beobachten zu können. Egal ob es sich nun direkt um einen Spiegel handelt, einen blank polierten Fliesenboden oder eine Fensterscheibe, er kann in sämtliche dieser Oberflächen eintauchen, sich innerhalb ihrer Fläche bewegen und daraus auch wieder auftauchen. Allerdings gilt das nur für die tatsächliche Fläche, sollte sich darauf irgendeine Unreinheit oder Unebenheit befinden oder das Fenster durch mehrere Rahmen abgegrenzt sein, kann er nicht durch diese hindurch. Auch Verzerrungen, wie man sie vielleicht von Kirchenfenstern oder Jahrmarktspiegeln kennt, sind für ihn zwar nicht undurchdringbar, allerdings bewegt er sich in ihnen je nach Stärke der Verzerrung nur sehr viel langsamer fort als in glatten Spiegeloberflächen. Die Größe der Oberfläche schränkt ebenfalls ein, inwieweit er mit seinem Körper darin verschwinden kann. Sollte sie gerade noch denselben Umfang wie sein Körperbereich haben, so könnte er bewusst darin Eintauchen wie zum Beispiel bei einem Sprung ins Wasser. Würde die Oberfläche kleiner sein, würde er bei einem versuchten Sprung lediglich mit dem Kopf hineinkommen und sich die Schultern anschlagen. Erwähnenswert wäre noch, dass er in der einen Seite der Oberfläche eintauchen kann, aber gleichzeitig auch aus der anderen Seite der Oberfläche wieder herauskommen könnte, sofern diese ebenfalls spiegelnder Natur ist. Somit könnte er auch durch Fenster greifen, allerdings ist er nur dazu in der Lage, leblose Objekte mit in oder durch die Oberfläche zu nehmen, Menschen, Pflanzen oder Tiere sind nicht möglich. Außerdem müssen sie ebenfalls entsprechender Größe sein. Sollte sich Scheherazade in einer Oberfläche befinden, ist er als solcher zwar nicht direkt wahrnehmbar, allerdings kann man seine Silhouette als Schatten in der Oberfläche erkennen. Sollte man diesen attackieren und der Grund dabei zersplittert oder zertrümmert werden, wird der Junge sofort aus dieser geworfen und erleidet dabei schweren, körperlichen Schaden, der nicht selten in einer Ohnmacht endet.
Scheherazade selbst betont immer wieder gerne, dass er das Ausüben seiner Kraft durch viel Training inzwischen perfektioniert habe, doch ob das so wirklich stimmt weiß man nicht. Schließlich unterlaufen jedem einmal Fehler.
Geschichte: Scheherazade wurde als Sohn einer reichen Familie von Kaufleuten aus Erana geboren, die sich liebevoll um ihren kleinen Sohn, der damals noch den Namen Miles Crownberg trug, kümmerten, bis der Tag kam, an dem die Bruderschaft der Sterne eingriff und sich das Mal auf seinem Auge abbildete. Sie versuchten nach wie vor ihren Sohn zu lieben, jedoch schafften sie es nicht mehr in dem Ausmaße, in dem sie es zuvor getan hatten. Vermutlich lag es an dem beunruhigenden Gefühl, das ihnen das Mal des Schwarzhaarigen vermittelte, aber trotz allem wollten sie ihn immer noch mit der bestmöglichen Erziehung aufwachsen lassen.
Es änderte sich jedoch alles, als sie wegen einer Geschäftsreise in die westlichen Wüsten Adynas mussten und ihren zweijährigen Sohn einfach mitnahmen. Eines Nachts brachen Mitglieder einer diebischen Karawane in ihre Unterkunft ein und brachten das Hab und Gut, das die Familie bei sich hatte, an sich. Die Eltern waren zu dem Zeitpunkt wegen einer Geschäftsbesprechung außer Haus und bekamen von dem Vorfall deshalb nichts mit, doch das Aufsicht habende Dienstmädchen traf es leider nicht so gut und wurde eiskalt von den Banditen ermordet. Übrig blieb der kleine und verängstigte Miles, der sich in einem Schrank versteckt hatte, aber dennoch gefunden wurde. Scheinbar hatten die Männer noch genug Gewissen, um ein Kind nicht gleich zu töten, obwohl es gerade Zeuge ihrer kriminellen Tätigkeit geworden war, doch dort lassen konnten sie es auch nicht. So nahmen sie den Schwarzhaarigen mit sich, vor allem, da dem scheinbaren Führer der gruppe das Mal in seinem rechten Auge aufgefallen war und es für interessant befunden hatte, da es ihn an ein Vorkommnis in den Reihen seiner eigenen Familie erinnerte.
So nahmen sie den Jungen mit und zogen ihn als einen von ihnen groß. Da sie seinen Namen nicht kannten, wurde der Führer der Gruppe einfach kreativ und nannte ihn Scheherazade, nach einer Prinzessin aus einem seiner liebsten Geschichten, da es sich bei ihm um einen rechten Bücherwurm handelte. Ursprünglich war der Name ja scherzhaft gemeint, doch der Junge hatte bei dessen klang zum ersten Mal seit langem wieder gelacht, so nahmen sie es als gutes Zeichen und legten diesen fest. Es war für ihn damals kein Geheimnis, dass er völlig anders als die anderen Menschen in der Karawane war, nicht nur wegen seines Males sondern auch wegen seines Aussehens im Allgemeinen. Aufgrund seiner blassen Haut hatte er häufig mit Sonnenbrand zu kämpfen und machte schnell schlapp, weshalb er von den anderen Kindern innerhalb der Karawane stets verlacht wurde, die einzige Ausnahme bildete hierbei die Tochter des Führers, die ebenfalls ein recht hervorstechendes Zeichen auf ihrer Nasenwurzel besaß. Würde Scheherazade von ihr erzählen, so würde er jedoch stets betonen, dass das Mal aufgrund der fast magischen Erscheinung ihre androgyne Schönheit nur noch weiter unterstrichen habe und keinesfalls zu auffällig war.
Bei den Menschen der Gruppe handelte es sich keinesfalls um ungebildete Personen, so brachten sie sich auch gegenseitig das Lesen und das Schreiben bei, weshalb Sahrzad nicht ganz ungebildet aufwuchs, sondern ganz im Gegenteil sogar eine recht intellektuelle Ader zeigte. Während eines nächtlichen Einbruchs in den etwas urbaneren Gebieten im Osten wurde der inzwischen Dreizehnjährige sich dann schließlich auch seiner Fähigkeit bewusst, als er durch eine ziemliche Ungeschicktheit durch ein Fenster fiel, dieses jedoch nicht zersplitterte, sondern er selbst direkt hindurchfiel und auf dem Boden landete. Danach begann er, mit seinen Kräften zu experimentieren, wobei sich seine Freundin dabei auch zu ihm gesellte und sie gemeinsam begannen, zu üben.
Eineinhalb Jahre später wurde die Karawane schließlich aufgedeckt und nach einem erbitterten Kampf mit den Ordnungshütern, bei dem einige von ihnen, unter anderem auch Scheherazades Freundin, ihr Leben ließen, festgenommen. Der Schwarzhaarige wurde durch dieses Ereignis zutiefst erschüttert, doch im Gegensatz zu den anderen wurde er keiner Bestrafung zugeführt, sondern an ein ihm völlig fremdes Paar übergeben, das ihn aufgelöst in den Arm nahm. Den Jungen überforderte die Situation zutiefst und er wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Schließlich wurde er darüber aufgeklärt, dass sein wahrer Name Miles Crownberg war und es wurde ihm klar, dass dies wohl seine leiblichen Eltern waren, denen er vor zwölf Jahren entrissen worden war.
Scheherazade hasste diese Situation, er konnte schlicht und einfach nicht damit umgehen, obwohl er angeblich von seinen Eltern geliebt wurde und auch Wohlstand und gute Bildung erhielt, so fühlte er sich in Erana vollkommen unwohl und sehnte sich nach der Freiheit und den abenteuerlichen Gefahren der Wüsten Adynas, doch vor allem auch nach der Karawane, die er als seine wahre Familie ansah. Doch es half alles nichts, so suchte er nach einer Möglichkeit, seine Trauer zu überwinden und kam so auf seine Fähigkeit. Man konnte sie sicher zu mehr als nur bloßem Verstecken oder Einbrechen verwenden, so begann er, sich die Kunst des Verschwindens anzueignen. Nicht irgendein Verschwinden, er wurde ein Zauberer, ein Illusionist. Mit dem Budget seiner Eltern und gewiefter Planung legte er einen beeindruckenden Start im Showgeschäft im bloßen Alter von fünfzehn Jahren hin und bald wurde dadurch er dadurch unter dem Künstlernamen Scheherazade Kathreptis recht bekannt, es wurden sogar Auftritte seinerseits im Fernsehen gezeigt. Aber die Bewunderung dieser Menschen bedeutete ihm nichts, im Hinterkopf machte er sich stets darüber lustig, dass sich das einfache Volk durch so billige Illusionen bespaßen ließ.
Eines Tages erhielt er plötzlich eine Vorladung einer Einrichtung namens Morgan Fox-Anstalt, deren Leiterin Alicia sein Tun nicht entgangen war und deshalb versuchte, den Jungen für ihre Anstalt abzuwerben. Sie versprach ihm, dem Trubel der Öffentlichkeit entkommen zu können und dort auch Leute zu finden, unter denen er sich wohl fühlte. Obwohl der Schwarzhaarige es zunächst als leere Versprechungen abtat, so machte ihn diese Einladung doch neugierig und er beschloss, ihr eine Chance zu geben. Inzwischen hat er sich in der Anstalt recht gut eingelebt und verbrachte bereits einige Wochen dort. Allerdings schaffte er es bislang noch nicht, seine einzelgängerische und egoistische Haltung abzulegen, sondern begegnete den Mitbewohnern eher noch mit Misstrauen.
Waffe: Scheherazade besitzt einen gekrümmten Säbel, dessen Umgang er in der Karawane erlernt hat. Offiziell dient er ihm jedoch nur als Requisite bei seinen Tricks und hat die Klinge auch aus dem Grund erworben, doch wer kann schon wissen, für was man so etwas einmal gebrauchen kann…
Besonderheiten: Wie bereits erwähnt leitet sich Scheherazades Name von der Prinzessin aus dem Märchen von Tausendundeiner Nacht ab, die den König mit Geschichten in dieser Zeitspanne täuschte und ihn so davon überzeugte, eine treue Gattin zu sein. Ironischerweise liebt der Schwarzhaarige es ebenfalls, sich wilde Geschichten auszudenken und sie anderen zu erzählen, vor allem da er eine recht lebhafte Fantasie besitzt. Außerdem scheint es ihm nichts auszumachen, einen Mädchennamen zu besitzen. Immerhin ist dieser absolut einzigartig.