Beiträge von Lezard V.

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Eine kleine Diskussion zwischen zwei jungen Männern entbrannte. Jin wollte eigentlich auch etwas sagen, doch im nächsten Moment hielt er inne, als etwas an seinem Kittel zupfte. Dieses Etwas war Chira. "Huch, alles klar bei dir?", fragte er seinen rosa Begleiter und kniete sich zu ihm herunter. Dieser beugte seinen runden Körper leicht auf und ab, was wohl so viel wie ein Nicken sein sollte. Also hatte es seine Aufgabe wohl erledigt. Mit einem sanften Lächeln streichelte der Arzt sein Pokèmon. Er war froh, nicht alleine zu sein... und irgendwie war Akari ja dennoch bei ihm.
    Als er sich dabei erwischte, wie er an sie dachte, schüttelte er einmal betrübt seinen Kopf. Das war jetzt nicht der richtige Moment. Es gab wichtigeres zu tun. Nur leider hatte er gerade den Faden verloren. Wo waren sie stehen geblieben? Beim Wetter?
    Der Schwarzhaarige richtete sich auf und rückte einmal an seiner Brille, die Fragen wurden ihm gleich beantwortet, als ein bisher passiver junger Mann aus der Ecke kam und pseudo-dramatisch etwas zu erzählen begann.
    Oh je, hatte er sich etwa den Kopf gestoßen? Oder Fieber? Das klang ja völlig absurd! Arktos... seltsame Maschinen... Gott. Das konntw ja unmöglich wahr sein. Jin wandte sich ab, doch je mehr er darüber nachdachte, desto plausibler schien es ihm. Also... er hatte keine Ahnung, was zu tun war. Gerade, als er neben sich blickte, musste er jedoch feststellen, dass Chira fehlte. Panisch blickte er sich um, ehe er sah, dass sie den anderen Mitgliedern dieser Ansammlung von Trainern folgte. "Warte, es ist zu kalt für dich da draußen!", rief Jin seinem Pokèmon hinterher und schnappte sich den Mantel von eben. Er erkannte den Ernst der Situation im Moment nicht wirklich, doch er wusste eins: wenn sich die kleine Krankenschwester etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann ließ sie sich nicht davon abbringen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als die Gruppe zu unterstützen und zu folgen. Ihm gefiel die Situation nicht. Aber wenn er etwas an dieser ändern konnte, dann war es ihm auch recht. So striff er sich den Mantel wieder über und ging mit nach draußen.

    Nichts gemacht, soso? Nein, sie hatte wohl definiv etwas gemacht, sie hatte dem Glöckchen befohlen, zu läuten! Hieß das etwa, dass Serena allein das Erklingen erzwingen konnte? Aber aus dem Gespräch mit Schwester Joy ergab sich, dass es wohl nicht ein zweites Mal funktionieren würde. Merkwürdig und interessant. Also dann... er folgte Serenas Beispiel und beeilte sich. Das Amphi dieser Trainerin oder wer auch immer die Braunhaarige war interessierte ihn kaum. Jetzt hieß es, nach Anemonia zu gehen! Mit Warpgeschwindigkeit!
    ...oder so.


    Warum war er plötzlich so motiviert? Er konnte es sich selbst nicht so erklären. Er wollte Wissen sammeln, ja, aber... da war noch etwas anderes. Etwas, das ihm einen Stich versetzte. Als er ein letztes Mal an seinem Kaffee nippen wollte musste er feststellen, dass die Tasse bereits leer war. Na sowas. Aber egal, es war ja schließlich nicht so, als wäre dieser Kaffee besonders genießbar gewesen... vielleicht hätte er doch Milch hineintun sollen.
    Aber statt sich weiter seinem Kaffee zuzuwenden beobachtete er nun Serena. Und das mit recht großen Augen. Wie schaffte man es bloß nur, so früh am Morgen derart munter zu sein und so viel Appetit zu haben, bei der Geschwindigkeit, mit der die ihr Essen verdrückte? Samuel selbst aß ja kaum was am Morgen. Oder siewar einfach viel zu energisch und uungeduldig, alsdass sie sich noch länger mit ihrem Frühstück beschäftigen wollte.
    Das war es wahrscheinlich. Schon auf der Farm hatte sie einen sehr... abenteuerlichen Eindruck gemacht. Und dieses Gespräch... ach ja, er hatte ihr ja etwas versprochen. Toll. Das hieß doch Verantwortung? Hasste er für gewöhblich nicht Verantwortung?
    Je mehr er nachdachte, desto verwirrter wurde er. Es war nicht sein Stil, einfach unvorbereitet in die Zukunft zu gehen, doch hier war es wohl unvermeidbar. Wer wusste schon, mit was dieses Abenteuer sdie Gruppe sonst noch überraschen würde?
    Er kicherte einmal. "Abenteuer"... dass er dieses Wort tatsächlich in Gedanken ausgesprochen hatte.


    Als der Schwarzhaarige schließlich bemerkte, dass ein großteil der Personen fertig schien, wollte er eigentlich aufstehen. Doch bevor er das konnte, begann ein komischer Typ mit Augenklappe zu sprechen und bot an, den Weg zum Hafen zu zeigen. Wer zur Hölle war das? Woher kam er? Was wollte er hier? Hatte Samuel gestern was verpasst..?
    Er seufzte und dachte daran, was er gestern Abend gemacht hatte. Hach ja... Liv.
    In der Zwischenzeit musste die Gruppe wohl irgendwie Zuwachs erhalten haben. Mehr Leute... Samuel mochte große Menschengruppen nicht so. Man fühlte sichin ihnen umso einsamer, wenn man keinen Bezug zu ihr hatte. Er hielt es nicht lange in großen Menschenansammlungen aus, und diese definierte er ab einer Personenanzahl von vier. Die Welt war hart. Das dürfte eine Herausforderung werden...
    Den Weg zum Hafen kannte Samuel selber, schließlich war er ja von dort gekommen. Als er von Orania City aus aufgebrochen war. Gefeuert. Kaum Geld in der Tasche. Ach, verdammt... er bohrte sich manchmal viel zu sehr an seiner Vergangenheit fest, das wusste er selber. Aber was konnte man dagegen tun? Genau. Nichts.


    Aber scheinbar war nicht nur der komische Typ mit der Augenklsppe neu, es schienen noch mehr Personen hinzugekommen zu sein. Scheinbar. Vielleicht sollte er sich mal einholen, was am letzten Abend passiert war. Bestimmt nichts Bedonderes, sonst hätten sie an diesem Morgen wahrscheinlich alle aufgeregt darüber geredet, aber wenn neue Leute dazugekommen waren...
    Was machte er sich vor? Er hatte Angst. Mehr brauchte er nicht wissen. Er hatte immer Angst gehabt, vor dem Unerklärlichen, vor dem Dunklen... und vor dem Scheitern. Das war schon seit ganz langer Zeit so.
    Entschlossen ging er zu Serena zu und fragte sie. Bei ihr traute er es sich am ehesten. "Hey, Serena, sag mal... was ist am letzten Abend eigentlich so passiert? Ich habe es leider nicht mitbekommen." Obwohl er sie vorher angesehen hatte, mied er es jetzt, ihren Blick zu treffen. Er hatte gerade festgestellt, dass sie etwas größer als er war. Dass ihm das nicht aufgefallen war...


    OT: noch ein nachträgliches Herzlich Willkommen an die Neuen. xD Auf ein gutes Play. ;)

    Jeff hatte sich in der Gasse neben dem Gebäude zusammengekauert, seine Stirn auf seine Knie gelegt. Er wollte da auf keinen Fall noch einmal rein. Sein Entschluss stand fest. Egal, ob die anderen da reingelaufen waren, er würde es sicher nicht tun, nein... Er war doch nicht Lebensmüde! Das, was dieses Massaker angerichtet hatte, war sicher noch da drin. Und es leistete Widerstand. Das konnte er zumindest aus den lauten Geräuschen im Inneren des Gebäudes vernehmen, da drin musste es äußerst heftig zugehen. Er hatte absolut keine Lust, nachzuschauen, was es war, dafür hatte er zu viel Fantasie.
    Ein Amokläufer war das sicher nicht. Und diese dunkle Stimme, die er vorher einmal gehört hatte... er hatte sie nicht genauer definieren können, aber sie hatte auf keinen Fall menschlich geklungen.
    Mit einem tiefen Seufzer sah er auf und besah sich den Schmalen Himmel in dieser Gasse. Das Chaos da drin nahm kein Ende. Sollte... sollte er wirklich da rein gehen? Vielleicht war jemand verletzt und brauchte Hilfe. Er selbst war ja nicht besonders stark aber... irgendetwas sagte ihm, dass er da rein musste. Irgendetwas.


    Plötzlich fühlte er etwas. Ein gleißendes Licht. Es war weiß, leicht bläulich... unmöglich. Er versuchte, die Quelle des Lichtes zu erahnen und sprang auf und drehte sich zweimal um die eigene Achse. Kein Zweifel. Das Licht kam von dem Mal auf seinem Rücken, das er sich bereits mehrmals mit Verwunderung im Badezimmerspiegel betrachtet hatte. Und nicht nur er leuchtete scheinbar. Durch den Eingang in das Gebäude konnte er dort drinnen ein noch viel größeres Leuchtspektakel in mehreren Farben wahrnehmen. Was hatte das nur zu bedeuten...?
    Der Gedanke, dass er hineingehen sollte, war für ihn plötzlich nicht mehr ganz so absurd. Der Blondhaarige griff an den Gürrtel seiner grünen Hose, wo er die elektrische Pistole vorfand. Egal, was da drin war, er war gerüstet... irgendwie. Sicher, in den Augen mancher war das Teil auf den ersten Blick ein Spielzeug, aber der elektrische Stoß hatte eine nicht zu verachtende Wucht!
    Mit schnellen Schritten stürmte Jeff hinein und sah ein riesiges, dunkles...
    Was um alles in der Welt?!?
    Nein, nicht nachdenken, das Wesen wurde von den anderen attackiert, es war wohl das... Ding, das für dieses Massaker verantwortlich war. Er musste schnell handeln. Nicht zu viel sehen. Sonst verfiel er womöglich wieder der Panik...
    Das Licht war gleißend hell, aber dennoch fühlte sich der Brillenträger nicht geblendet. Stattdessen hob er die weiße Pistole weit von sich und zielte auf das Ungeheuer, welches bereits etwas zurückgedrängt schien. Als er schließlich seine Waffe betätigte, schoss nicht nur ein elektrischer Stoß hervor, nein, es war eine riesige Salve aus kristallklarem, im Zentrum fast transparenten Licht, das jedoch einen milchweiß-hellblauen Schweif hinter sich her zog. Dieses Projektil hatte plötzlich weitaus mehr Wucht gehabt, auf diese der nicht gerade standhafte Junge nicht wirklich vorbereitet gewesen war und deshalb nach dem Schuss einige Schritte nach hinten taumelte und anschließend strauchelte, mit dem Rücken unangenehm auf dem Boden landend.
    Mehr konnte er wohl nicht tun, allein die Absurdität dieser Situation machte ihn jetzt vollkommen perplex.

    Es war schrecklich kalt draußen. Jin kämpfte sich, mit zwei Rattfratz im Arm, zurück in das Labor Professor Eichs. Das war wirklich schön, kaum war er in seiner Heimatregion angekommen und dann sowas. Ein Schneesturm beeindruckenden Ausmaßes, der Alabastia und Umgebung in recht schnellem Tempo eingeschneit hatte. Der Arzt war eigentlich recht dankbar dafür, dass Professor Eich ihm hier Unterkunft gewährt hatte, da er bei diesem Wetter hier sicher nicht mehr wegkam. Also gab er sein Bestes und versuchte einfach, mitzuhelfen so gut er konnte. Immerhin mussten die Pokémon allesamt in Sicherheit gebracht werden, schließlich vertrugen nicht gerade viele hier das verdammt kalte Klima. Endlich kam das große Tor in Sicht und der Brillenträger stürzte hinein, wo er sogleich von Chira abgefangen wurde, welches die Rattfratz, die er im Arm trug, mit leichter Sorge betrachtete.
    "Kannst du dich gerade um sie und die anderen Pokémon kümmern, die hereingebracht werden? Peppel sie alle bitte ein wenig auf, sollte es vonnöten sein, das konnst du ja besonders gut.", wandte er sich an das Chaneira und bedachte das rosa Pokémon mit einem Lächeln. Schließlich gab er ihm die Rattfratz in die Arme, woraufhin es seinem Trainer ebenfalls zulächelte und sich an die Arbeit machte. Jin hingegen begab sich weiter ins Innere des Labors und entledigte sich des von ein paar Assistenten spendierten Wintermantels. Sein langes Haar war voller Schnee und klebte aufgrund dessen furchtbar unangenehm. Eine Bürste oder Ähnliches wäre sicher nicht schlecht, wenn es schmolz und sein Haar nass wurde, könnte er sich bei den Temperaturen eine unangenehme Erkältung einfangen.
    Er strich sich einmal mit den Fingern durch die Haare. Nein, eigentlich konnte er sich der Flocken auch so recht gut entledigen, sie schienen zumindest nicht so anhänglich zu sein.


    Weiter im Inneren der Einrichtung musste er schließlich feststelen, dass eine andere Gruppe von Trainern ebenfalls hier gelandet war. Professor Eich war anwesend, zusammen mit anderen Assistenten, die von der Entdeckung eines seltsamen Zaunes und von merkwürdigen Geräuschen drum herum berichteten. Die Gruppe schien zu Brainstormen und zu überlegen, was wohl als nächstes getan werden sollte. Jin lauschte halb aufmerksam, er war noch leicht mit seinem Haar beschäftigt, aber vor allem die Tatsache, dass diese Leute auch bei dem Wetter weiter wollten ließ bei ihm einige Alarmglocken schellen. Bei dem Wetter holte man sich den sicheren Tod. Doch das war bestimmt nicht die Zeit, um den Moralapostel zu spielen, die Situation war angespannt, das erkannte sogar er.
    Als ein anderer junger mann schließlich auf zuvor gestellte Fragen einging wurde der Schwarzhaarige besonders hellhörig. Zu der Maschine konnte er nicht besonders viel sagen, aber die Sache mit dem Wetter kam ihm nun äußerst verdächtig vor.
    Also trat er etwas näher an die Gruppe heran und räusperte sich kurz, er wollte eigentlich nicht zu aufdringlich sein, doch die Klimaverhältnisse machten ihm äußerst viele Sorgen. "Entschuldigt bitte, wenn ich mich einmische...", begann er, "aber ein Schwarm von Formeo? Zum einen tauchen die Pokémon hier nicht so häufig auf und zum anderen sind sie zwar für ihre Wetterfähigkeiten bekannt, aber für solch einen Sturm müsste wirklich eine riesige Masse von denen hier aufgekreuzt sein. Und bislang habe ich noch kein einzges gesehen." Das war wirklich ein äußerst merkwürdiger Versuch gewesen, dieses Wetterphänomen zu erklären, und überhaupt, warum versuchte der Kerl so dringend eine Antwort auf die Fragen zu liefern? "Also, ich denke, falls ein Pokémon dafür verantwortlich ist, müsste es ein weitaus Mächtigeres sein.", fügte er noch hinzu.


    OT: Hehe, endlich habe ich den Einstiegspost geschafft. ^^' Hoffe mal, es geht alles in Ordnung so.

    Während einige noch überlegten fragte Serena, ob der weiße Streifen aufdem Glöckchen schon vorher dagewesen sei. Welcher Streifen? Tatsächlich, da war ein weißer Streifen auf dem Objekt... ob es vorher schon dagewesen war, konnte Samuel nicht beurteilen, aber wenn es dem Stuntgirl suspekt vorkam, dass das Glöckchen plötzlich eine derartige Markierung besaß, musste etwas seltsam sein. Der Forscher nippte noch einmal an seinem Kaffee, eigentlich hatte er diese Begebenheit jetzt kommentieren wollen, aber plötzlich nahm die junge Dame mit dem Nachtblauen Haar die Zügel in die Hand und befahl dem Teil zu erklingen.
    Ha, wie sollte das denn gehen? Es hatte vorher nicht wirklich geklappt, wieso sollte es dann...


    Plötzlich erhallte ein wohltuender Klang durch die Hallen des Centers, den der Schwarzhaarige nur zu gut kannte. Er hatte ihn bereits auf der Farm vernommen. Aber wie...? Und wo...? Und wann...? Und warum...? Und...?
    Seit wann gehorchte das Ding denn?!? Die dunkelvioletten Augen des Forschers weiteten sich, fast hätte er seinen Kaffee ausgespuckt, konnte sich aber dann doch noch dazu durchringen ihn mit einem heftigen Schlucken bei sich zu behalten. Er war plötzlich gar nicht mehr so müde. Nein, ganzund gar nicht mehr... das war doch... das war doch einfach... was war das? Was war dieses Gefühl, das ihn im Moment ergriff? Es war erstaunlich warm, was gleichzeitig aber auch am furchtbar heißen Kaffee gelegen haben könnte, den er sich soeben runtergezwängt hatte, aber gleichzeitig so erdrückend und doch furchtbar aufregend, energetisch... wie eine Überdosis Koffein...
    Okay, es war definitiv der Kaffee gewesen.


    Mit einem Mal brach leichtes Chaos im Center aus, die gesamte Aufmerksamkeit ruhte nun auf Serena, die nun die zwei Typen von der Farm als menschlichen Schutzschild benutzte. Das Knofensa war plötzlich wieder in Ordnung. Aber woran lag das? Warum konnte solch ein kleines Objekt etwas derartiges bewirken? Er hatte es ja selber gefühlt, dieses... klingen. Er versuchte sich in Erinnerung zu rufen, was Liv am Abend über das Teil erzählt hatte... nein, das war zu wenig Information! Zu wenig! Einfach zu wenig! Damit ließe sich nicht arbeiten! Es war einfach nur unerklärlich!
    Unerklärlich?
    Ein dumpfer Knall. Samuels Oberkörper war direkt auf der Tischplatte gelandet, mitsamt Kopf, der mit der Stirn direkt auf der Platte lag. "Zu... zu viel...", murmelte er und rollte mit seinem Oberkörper leicht auf der Tischplatte hin und her, wobei er ein leichtes stöhnen von sich gab. "Zu... viel... unerklärliches... hahaha..." Die Welt war zu groß, zu facettenreich, sie zog den Schwarzhaarigen wiedercden Boden unter den Füßen weg und ließ ihn ins tiefe, dunkle Chaos seiner Gedanken absinken, die für all das keine Erklärung hatten...
    Fehlfunktion.
    Er erhob seinen Körper wieder. Hatte jemand seinen Schwächeanfall bemerkt? Nein, natürlich nicht, redete er sich in Gedanken ein und nahm die Kaffeetasse wieder auf, die er zuvor abgestellt hatte. Seine Hand zitterte enorm. "Serena.. wie hast du das gemacht...?", fragte er anschließend mit leicht wimmerndem Unterton, sein Blick war aber starr auf das dunkle Nichts in seiner Tasse gerichtet. Sein Kopf brummte. So viel hielt er einfach nicht aus...


    OT: Hehe, Sheewa, dank deines Posts konnte ich nicht schlafen, bis ich Sams Reaktion geschrieben hab. Danke. :3
    Ach ja, habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Samuel etwas seltsam ist? Ich hoffe, das war jetzt nicht zu seltsam.

    Sonne. Er hasste Sonne. Es war zu viel Sonne. Woher kam die Sonne? Warum war sie jetzt schon da? Konnte diese dumme Sonne nicht einfach verschwinden? Aber nein, das wäre nicht so gut für den Planeten... oder? Aber es war so hell... so verdammt hell...
    Samuel lag auf dem Bett, die Decke direkt bis unter die Nase gezogen. Er lag einfach da, steif wie ein Brett, und blickte mit müden Augen an die Decke. Er hatte nicht wirklich geschlafen, weil er sich noch die Ergebnisse des letzten Tages notiert hatte... in seinem PC. Warum... hatte das so lange gedauert? Er war ja irgendwie eingeschlafen, aber für wie lange? Eine Stunde? Und jetzt lag er hier und starrte beinahe ausdruckslos an die Decke. Er wollte nicht aufstehen. Aber die Sonne war schon aufgegangen. Es war also schon zu spät, um noch einmal einzuschlafen, bestimmt würde ihn eh jeder vergessen und dann würde ihn niemand wecken und er würde weiterschlafen und sie würden einfach ohne ihn losziehen...
    Der Gedanke war ihm etwas unangenehm. Mit einem tiefen Stöhnen richtete er sich auf und schleppte sich mit schweren Schritten ins Bad. Was hatte er gestern noch gedacht? Heute würde alles besser? Haha.


    Wake me up, before you go-go... Don't leave me hanging on like a yo-yo...
    "Verdammter Ohrwurm.", zischte der Schwarzhaarige, als er sich in Richtung Speisesaal aufgemacht hatte. Sein Haar war in Ordnung, nur war der Kragen seines Hemdes nicht ganz in Ordnung und sein Kittel lag nicht richtig über den Schultern. Aber als ob das ihn jetzt noch kümmern würde. Seine Augen waren kurz davor, noch einmal zuzufallen. Er durfte jetzt nicht auf dem Flur einpennen. Er brauchte Kaffee. Sofort. Im moment war er sogar zu müde, um überhaupt genervt zu sein, was er normalerweise ja häufig war... verdammt, so war er ja noch nicht einmal sich selbst eine Hilfe. Mit seiner Hand stützte er sich einmal an der Wand ab und fasste sich mit der anderen an die Nasenwurzel. Eigentlich sollte er das ja gewöhnt sein. Damals hatte er auch immer Überstunden gemacht. Aber das war ja inzwischen eine Weile her. Ließ sich auch nicht ändern. Langsam aber sicher kam er der Kantine immer näher. Das Stück würde er doch sicher noch schaffen, dieses klitzekleine Stück...


    Als er schließlich dort angekommen war, er hatte keine Ahnung, wo die anderen waren, aber er war auf keinen Fall einer der ersten, zog es ihn erst einmal hinüber zur Kaffeekanne. Er fühlte sich halbtot. Das war schrecklich. Nachdem er sich den komplett schwarzen Kaffee ohne Zucker und Milch eingegossen hatte, drehte er sich vom Tisch weg und bemerkte, dass sich ein Teil der Gruppe bereits an einen bestimmten Tisch gesetzt hatte. Für einen Moment überlegte er, ob er sich zu ihnen setzen sollte, er fühlte sich nicht wirklich wie ein Mitglied dieser Zusammenkunft und er wollte auch nicht halb eingeschlafen von den anderen gesehen werden. Trotzdem... vielleicht gab es ja etwas aufzuschnappen. Er musste sich nur zusammenreißen und wach bleiben. Er nahm schon einmal einen Schluck vom Kaffee und setzte sich in die Nähe von Serena, mit der er irgendwie bisher am besten ausgekommen war. Na ja, sie hatten bisher nur einmal miteinander gesprochen, aber sie war auf jeden fall besser als der Rest hier, zumindest in seinen Augen. Und, nicht zu vergessen, sie hatte das Glöckchen...
    Na ja, Liv war irgendwie auch in Ordnung, aber sie war jung. Und er hatte das Gefühl, dass er ihr nicht ganz geheuer war. Er war eben nicht so gut mit Kindern. Plötzlich betrat Schwester Joy die Kantine und holte sich einen Kaffee. In ihrem Arm lag ein Knofensa, das auf den ersten Blick gesehen ähnliche Symptome wie das Smettbo von gestern aufwies. Das schien etwas ansteckendes zu sein. Mehr nachdenken konnte Samuel nicht, er nahm sich erst noch einmal einen Schluck von seinem Kaffee. Er war verdammt heiß und bitter, aber das war ihm egal. Kurz darauf fragte die Schwester in die Runde, ob nicht jemand Medizin aus Anemonia besorgen könnte, da sie zu viel zu tun hatte. Schließlich tauchte da noch dieses braunhaarige Mädchen auf, das wegen eines Pokémon völlig aufgelöst war. Und schließlich fragte Serena in die Runde, ob sie nicht vielleicht die Medizin besorgen sollten. "Klar.", sprach Samuel mit geschlossenen Augen in die Runde, bevor er darüber hatte nachdenken können, eigentlich hatte er dies vielmehr zu sich selbst gesagt als zu dem Rest, "Eventuell ließe sich auf diese Art mehr über die Krankheit rausfinden. Schließlich gibt es ja sicher einen Grund, weshalb nur diese Medizin wirklich effektiv ist." Anschließend nahm er noch einen Schluck. Eigentlich hatte er ja nicht daran gedacht, ob ihm überhaupt jemand zuhörte.

    Jeffrey befand sich im Bus und reflektierte noch einmal, wie er hierher gekommen war. Ihm war die Morgan Fox-Anstalt nicht wirklich geheuer, doch die Leiterin Alicia schien etwas sympathisches an sich zu haben, er konnte es nicht wirklich zuordnen. Auf jeden Fall schienen sich dort Leute zu befinden, die "wie er" waren, dieses Gefühl hatte er auch nicht wirklich zuordnen können. Der Blondhaarige rückte einmal an seiner Brille und seufzte kurz. Er war einer der jüngsten dort. Es war nichts neues für ihn, aufgrund seines Alters von anderen unterschätzt zu werden, dennoch fühlte er sich in dieser neuen Umgebung recht unwohl, er hatte sich noch nicht wirklich an diese Umstände gewöhnt. Wirkliche Kontakte geknüpft hatte er auch noch nicht, war er für immer dazu bestimmt, ein einsamer Wolf zu sein? Aber das wollte er nicht. Er hatte es satt, ständig zurückgelassen zu werden, im Grunde genommen war er ja nur von Internat nach Internat geschoben worden.
    ...nein, es war ja kein Internat, es war eine "Anstalt". Und nun saß er hier im Bus, wieder ganz alleine, ohne eine Menschenseele um sich herum. Dachte er zumindest.


    Jeff vernahm einen leichten Tumult von außerhalb, die anderen Jugendlichen waren wohl zurückgekehrt und hatten ihre Einkäufe erledigt. Die Heimleiterin überprüfte die Einkäufe derer, bis eine blondhaarige, junge Frau irgendetwas rief, das er durch das dicke Glas des Busfensters nicht ganz identifizieren konnte. Auf jeden Fall schien eine Art diskussion entstanden zu sein und die Gruppe setzte sich in Bewegung, auch die Heimleiterin folgte. Der Blauäugige blinzelte etwas verwundert, ehe er sich in Bewegung setzte und verdutzt aus dem Bus trat. Was war soeben passiert? Er hatte etwas, was man wohl mit einer "Vorahnung" oder "Eingebung" gleichsetzen konnte, was auch immer, auch dieses Gefühl konnte er nicht wirklich zuordnen.
    Trotzdem konnte er die brennende Neugierde, die sich von einem Mal auf das andere aufgetan hatte nicht abschütteln, dass Alicia folgte muste schließlich etwas heißen, deshalb hielt er es für besser, zur Gruppe aufzuschließen. Der Blondhaarige hielt zwar etwas Abstand, sodass er nicht direkt bemerkt wurde, blieb aber nahe genug dran, um der Gruppe wirklich folgen zu können.


    Etwas später waren sie schließlich in einem der etwas mehr heruntergekommenen Teile der Stadt angekommen. Schön. Sie waren mitten im Nirgendwo. Jeffrey hatte nichts von dem aufgeschnappt, was während des Ganges gesagt worden war, er hatte nicht wirklich zugehört... was nicht gerade vorteilhaft war. Der Junge hatte nicht sehr viel Ahnung, wo er sich befand, geschweige denn kannte er keine Person weit und breit, bis auf die Heimleiterin. Ein kaltes Gefühl lief ihm den Rücken runter. Sie betraten eine Art von Casino, und der Brillenträger folgte. Ein leicht vertrauter, aber doch merkwürdiger Geruch stieg ihm in die Nase, leicht metallisch. Der Blondhaarige steckte seinen Kopf durch die Tür und...
    "Was z..."
    Mehr brachte er nicht heraus, bevor er sich wieder zurückzog und sich schnell zum Eingang des Gebäudes verkrümelte. Nein, das gerade eben hatte er nicht gesehen! Nein!
    Seine Augen waren leicht geweitet und sein Puls hatte sich merklich durch diesen Schrecken beschleunigt, er stand hier am Eingang in gebeugter Haltung und versuchte gegen das aufkommende Gefühl der Übelkeit anzukämpfen. Der kurze Blick hatte ihm gereicht. Er hatte keine Ahnung, was hier vorging, aber er würde erst einmal hier draußen bleiben, so viel stand fest. Mit einem tiefen Seufzer lehnte er sich gegen die Wand der Außenfassade und blickte hoch. Die Übelkeit wollte trotzdem nicht verschwinden. Was ging da drin bloß vor? Diese Frage war das einzige, was im Moment seine Gedanken kreuzte. Da waren tote Menschen gewesen... und rot... sehr viel rot... es Blut. Der Junge stöhnte einmal auf. Der Gedanke daran war schrecklich. So etwas hatte er noch nie gesehen...
    Mit gespreizten Fingern fuhr er sich einmal durch sein Haar, es war leicht feucht vom Schweiß. Was könnte so etwas nur verursacht haben? Egal was es war, er würde auf keinen Fall mit so etwas in Berührung kommen wollen. Warum waren die anderen da reingegangen? Wollten sie etwa das finden, das für dieses Massaker verantwortlich gewesen war? Oder... ist?
    Jeff hatte von solchen Szenen in Büchern gelesen. Er hatte so etwas immer als äußerst geschmacklos empfunden, so etwas zu beschreiben, doch das... in der Realität war es noch weitaus schrecklicher. Und er hatte nur einen ganz kurzen Blick hineingeworfen. Es war widerlich. Abstoßend.


    OT: Ein verzögerter Einstieg von einem halben Jahr. x3 Ah, na ja...
    Ich habe Jeffrey erst einmal draußen gelassen, man kann das einem Vierzehnjährigen ja nicht zumuten, der obendrein noch nie wirklich mit dieser Masse an Blut und Tod in Berührung gekommen ist.

    (Bisaboard-Olympiade Runde 1 - Kategorie Fanfiction // Platz 9 mit 6 Punkten)



    Sowohl damals als auch heute


    Dieses Rattern… es nervte mich einfach nur. Jede Bewegung, jedes Ächzen dieses alten Metalls zerrte an meiner Seele wie ein Machomei, das mich mit all seinen vier Armen auseinanderriss. Ich war froh, wenn dieses alte Klappergestell endlich abgerissen war, dann würde dieser Schandfleck von Riesenrad den hochmodernen Vergnügungspark von Rayono nicht länger verunstalten.
    Doch die Bevölkerung war anderer Meinung. Kurz nach Ankündigung des Abrisses waren zahlreiche Beschwerdebriefe eingegangen.
    Doch der Beschluss unserer Firma war unabänderlich, wir hatten uns fest dazu entschlossen, diese alte Schrottmühle zu entfernen.
    Sie verursachte im Moment mehr Kosten, als sie Einnahmen brachte. Und für die Sicherheit der Menschen mussten wir ebenfalls Verantwortung tragen.
    Ein paar der Menschen starrten mich an. Wahrscheinlich glaubten sie, dass ich zu den Leuten gehören würde, die den Abriss planten. Ich stach sicherlich hervor mit dem dunkelgrauen Anzug und der roten Krawatte, man konnte mich sicher als einen Büroangestellten identifizieren. Aber der Termin des Abrisses war erst in zwei Monaten. So lange konnten diese Leute die Attraktion doch noch genießen.
    Weshalb waren die Menschen hier dann so mies gelaunt?
    Gab es hier denn keinen einzigen Befürworter dieses Projekts? Ich sah hoch und betrachtete die einzelnen Kabinen dieses uralten Teils. Es war schon immer Tradition gewesen, dass man mindestens zu zweit sein musste, um mitfahren zu dürfen. Einerseits war das bloß so gewesen, um die Kapazität besser ausnutzen zu können, so konnte man verhindern, dass Einzelgänger eine Kabine für sich selbst besetzten.
    Andererseits wurde dem Riesenrad dadurch eine Menge Romantik angedichtet, anscheinend hatten viele Leute hier schon ihre erste Liebe gefunden…
    Ein unangenehmes Gefühl machte sich ein meinem Magen breit, er fühlte sich so verkrampft an. Letzten Abend hatte ich einen Anruf von meiner Mutter erhalten. Sie hatte mich mit trauriger Stimme darum gebeten, den Abriss des Riesenrads doch zu verhindern und eine Protestaktion in meiner Abteilung dagegen zu starten.
    Und meinen Job dabei riskieren? Nein, danke!
    Trotzdem packten mich leichte Schuldgefühle. Immerhin besaß sie ja…
    „Entschuldigung?“
    Eine zarte Mädchenstimme riss mich aus meinen Gedanken. Etwas perplex blickte ich nach rechts neben mich. Ich musste meinen Blick senken, die junge Frau war kleiner als ich. Sie besaß hellbraunes Haar, das an beiden Seiten zu zwei Zöpfen zusammengebunden war und trug ein blauweißes T-Shirt und einen hellgelben Minirock. Ihre großen, meerblauen Augen sahen mich fragend an.
    „Was möchtest du?“, entgegnete ich leicht genervt. Ich war gerade nicht in der Stimmung, mit dahergelaufenen Jugendlichen zu sprechen. Das Fräulein blickte erst zu dem Riesenrad, bevor es mich fokussierte.
    „Stimmt es, dass es abgerissen werden soll?“
    „Ja, warum?“, antwortete ich knapp. Das Mädchen wirkte nun leicht traurig. Es blickte wieder zum Riesenrad, verschränkte ihre Arme hinter seinem Rücken und seufzte. Dieses steinharte Gefühl in meinem Magen wurde intensiver. Irgendetwas an dieser Situation fühlte sich vollkommen falsch an.
    War ich vielleicht ein wenig zu unhöflich gewesen? Wäre möglich. Nun musste ich ebenfalls seufzen.
    Es gab wohl viele Leute, die am Riesenrad hingen, obwohl es bereits sehr alt war und regelmäßig gewartet werden musste. Durch sein Alter war es aber schon fast ein Wahrzeichen von Rayono City. Trotzdem gehörte es immer noch unserer Firma. Daran ließ sich nicht rütteln.
    „Das kommt jetzt vielleicht etwas plötzlich, aber möchten Sie vielleicht eine Runde mit mir fahren?“
    Ich war erneut überrascht. Dieses Fräulein war wirklich äußerst… Wie könnte man es ausdrücken? Direkt. Sie hatte überhaupt keine Scheu, auf Menschen zuzugehen.
    Ich musterte sie mit einem etwas irritierten Blick und musste schmunzeln, sie schien es bemerkt zu haben und lächelte mich an. „Wie heißen Sie eigentlich? Mein Name lautet Rosy.“
    Sie streckte mir ihre Hand hin. Teils war das eine ziemlich beeindruckende Charaktereigenschaft, teils war es aber auch etwas beunruhigend…
    Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie sanft. Sie war kleiner und zarter als meine. „Mein Name lautet Augustin, freut mich.“
    Rosy blickte wieder zum Riesenrad. „Und?“
    Warum war dieses Mädchen so versessen darauf, mit mir im in diesem Teil zu fahren? Vielleicht, weil ich die ganze Zeit davor gestanden war und es mit unglücklicher Miene angestarrt hatte. Aber schön, warum nicht. Immerhin schuldete ich das meiner Mutter auch irgendwie. Sie verband mit diesem Riesenrad ganz besondere Erinnerungen.
    „Also gut, lass uns gehen.“
    Ich begann zum Ticketschalter zu laufen und die Braunhaarige folgte mir mit einem breiten Grinsen. Das kam mir alles so irreal vor. Wahrscheinlich war das hier ein Streich irgendeines Fernsehsenders, jeden Moment kam sicher irgendein Moderator aus dem Gebüsch gesprungen und dann sahen mich die Leute im Fernsehen, um sich über mich totzulachen.
    Aber wie abwegig war denn das? Ich wahrscheinlich derjenige mit den irrealen Gedanken…
    Wir teilten uns den Preis für das Zweierticket und stellten uns anschließend in die Warteschleife für die Gondeln. Es war später Abend, deshalb befand sich vor uns nur ein Paar, das glücklich Händchen hielt. Unwillkürlich wurde ich rot. Rosy musste ungefähr 16 Jahre alt sein. Ich war 21.
    Eigentlich könnte sie ja meine kleine Schwester sein. Aber nein, sie sah mir kein bisschen ähnlich… Und ich fuhr mit diesem jungen Mädchen Riesenrad. Schon der Ticketverkäufer hatte mich so komisch angesehen, wahrscheinlich hatte er mich sogar wiedererkannt…
    Ich schielte zu Rosy. Sie stand fröhlich neben mir und lächelte in sich hinein. Wenigstens hatte eine von uns Freude an dieser Fahrt.


    Als wir schließlich in die Gondel einstiegen, setzte sich das Rad mit lautem Rattern in Bewegung. Fürchterlich. Es war rätselhaft, wie dieses alte Gestell für eine romantische Amosphäre sorgen konnte. Doch meine Begleitung schien ganz und gar begeistert.
    Sie hatte sich auf die Sitzbank gekniet und ihre Hände gegen die Glasscheibe gepresst, während sie völlig fokussiert die Aussicht genoss. Ich hatte mich lediglich auf dem Sitz zurückgelehnt und die Beine überkreuzt. Über meine Schulter hinweg sah ich mir die Skyline von Rayono City an und wie alles allmählich kleiner wurde.
    Die Sonne war fast untergegangen, der Himmel gehüllt in dunkles Violett. Die Sterne funkelten mit einem klaren Licht, als wären sie wie Diamanten in ein Seidentuch gewoben und ins Licht gehalten worden.
    Der Horizont hingegen gab eine andere Szene preis, er war in ein dunkles Orange getaucht, das feurig die letzten Lebenszeichen der Sonne bekanntgab.
    In den Gassen und Häusern am Stadtrand gingen allmählich die Lichter an und strahlten wie hellgelbe Sterne zwischen den dunklen Silhouetten der Gebäude, näher am Stadtzentrum und am Riesenrad konnte man das Blinken verschiedener Reklame- und Neonschilder wahrnehmen. Rayono City war eine Stadt voller Leben. Ich fragte mich, ob meine Eltern diesen Ausblick damals auch genossen hatten.
    Wie meine Mutter erzählt hatte, war dies der Anfang von allem gewesen…
    „Die Aussicht ist wunderschön, nicht?“
    Ohne dass ich es bemerken konnte, hatte Rosy sich zu mir umgedreht und lächelte mich an. Ihre großen, niedlichen Augen glänzten vor Freude.
    „Ja… Ähm… Ich schätze, es ist ganz in Ordnung.“ Ich druckste ein wenig herum. Es war mir ein wenig peinlich zuzugeben, dass die Fahrt trotz der Geräuschkulisse ganz angenehm war, immerhin war ich dieser Attraktion eher feindlich gestimmt.
    Das Mädchen lachte. „Ach, kommen Sie schon, Sie mögen es doch auch! Sie strahlen ja regelrecht.“ Strahlen? Nun gut, das war etwas übertrieben, aber ja, ich lächelte. Tatsächlich. Dass ich es nicht selbst gemerkt hatte…
    „Ja, eigentlich habe ich dem Riesenrad eine Menge zu verdanken…“, setzte ich mit einem leicht nostalgischen Unterton an. Rosy wirkte daraufhin ziemlich interessiert, also fuhr ich mit einem kurzen Lachen fort: „Meine Eltern haben sich damals hier kennengelernt. Mutter wollte unbedingt mit diesem Rad fahren und hatte sich die erstbeste Person geschnappt, die sie gefunden hatte. So führte eines zum anderen und schließlich hatten sie geheiratet.“
    Es war ein seltsames Gefühl, das Ergebnis einer kitschigen Liebesgeschichte zu sein. Aber Rosy schien sie zu gefallen. Ihre großen Augen leuchteten noch mehr, als sie es zuvor getan hatten, schließlich sagte sie schmachtend: „Das ist so romantisch…“
    Erneut wurde ich rot. Dieses Fräulein machte mich wahnsinnig… Unwillkürlich stöhnte ich in Gedanken. Da war wieder dieses unangenehme Gefühl in meiner Magengegend.
    „Ich bin übrigens noch nie mit diesem Riesenrad gefahren.“, fuhr das Mädchen fort, „Eigentlich ist es schade, dass es bald abgerissen wird.“
    Sie seufzte kurz und legte ihr Kinn auf ihren Handrücken, während sie aus dem Fenster sah. „Ich bin zum ersten Mal in Rayono City, eigentlich komme ich aus Eventura City. Im Moment bin ich als Trainerin unterwegs und möchte morgen die Arena herausfordern.“
    Ein kurzes Lächeln zog sich wieder über ihr Gesicht.
    „Dann wünsche ich dir viel Glück.“, sagte ich kurz und wurde nachdenklich. Ich hatte eigentlich nur mein Rotomurf… Kein besonders starkes Pokémon, da ich nie Trainer werden wollte.
    Urplötzlich drehte sich Rosy wieder zu mir um. „Wissen Sie, Augustin, Sie sind mir sympathisch. Könnten Sie mir vielleicht ihre Visocaster-Nummer geben?“
    „Was?!“ Mein Körper reagierte und ich sprang auf, anschließend schlug ich mir den Kopf an der niedrigen Decke der Gondel. „Aua..“
    Rosy lachte, während ich mir meinen Schädel mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt. Das war nicht lustig! Trotzdem konnte ich nicht anders, als in ihr Lachen miteinzustimmen. Ja… es schadete wohl nicht, wenn ich mich mit ihr anfreundete. Sie war wirklich süß.

    OT: Um euch unnötiges Scrollen zu ersparen hab ich Teil 2 in nen Spoiler gesteckt. ^^ Kurze Zusammenfassung: Die beiden tragen mit Magnetilo und Mauzi einen Kampf aus der Unentschieden endet, sie kehren ins Center zurück, essen kurz etwas und begeben sich anschließend zu Bett.
    Wir haben es mal so gestellt, dass die meisten in der Gruppe schon zu Bett gegangen sind, da die zwei recht lange draußen waren, wenns in Ordnung geht. ^-^


    Samuel kam sich bescheuert vor. Er lief ganz alleine durch die Straßen Oliviana Citys und hatte überhaupt keine Ahnung, weshalb er zum Center ging. Sein Klikk war kaum verletzt. Na ja, der Rest der Gruppe ging zum Center, wahrscheinlich war er im Moment bloß alleine, weil er so gedankenverloren vorausgegangen war. Schon bald konnte er das Gebäude mit dem roten Dach erkennen. Noch niemand schien angekmmen zu sein. Es wurde allmählich spät. Vielleicht sollte er sich zur Ruhe begeben und sich etwas von der Gruppe abschotten. Er könnte morgen doch einfach abhauen. Würde eh niemand bemerken. Na ja, vielleicht Serena, ihr hatte er immerhin versprochen beim Training zu helfen. Doch was war ein Versprechen schon?
    Das war schließlich auch nur das Austauschen von ein paar Worten. Auf dem Weg zum Center hatte der Schwarzhaarige über vieles nachgedacht. Warum er so egoistisch war, weshalb er andere Menschen nicht ausstehen konnte, was er zu Abend essen sollte, wie das Universum wohl entstanden war... Im Grunde versuchte er bloß Konflikte zu vermeiden. Deshalb war es auch einfacher für ihn gewisse Dinge rational zu betrachten. Interpretationen waren nie wirklich seine Stärke gewesen.
    Die anderen kamen auch allmählich an. Da waren also der Typ von der Farm und der weiße, arrogante, widerliche...
    Samuel verschränkte die Arme und musterte den nobel Gekleideten mit einem giftigen Blick aus der Entfernung. Man musste sich nur ansehen, wie der Kerl lief... Und erst recht wie er sprach. Jede einzelne Bewegung von dem Kerl spiegelte wohl seine ach so feine Erziehung wieder. Bestimmt hatte er Benimmunterricht erhalten. Er hielt sich wahrscheinlich für etwas Besseres als der Rest der Gruppe. Und wie er das arme Smettbo hielt... sicher hatte er es nur aus rein egoistischen Gründen mitgenommen. Ein bohrender Schmerz durchstach die Rippen des Wissenschaftlers, seine Augen brannten. Ein längst vergessenes Gefühl erdrückte seine Brust.
    "Ich hasse dich.", zischte er kaum hörbar, bevor er sich energisch abwandte und davonlief. Er hatte keine Lust mehr, sich in der Gegenwart von den anderen zu befinden. Es wurde ihm allmählich zu anstrengend. Er war nicht so der Typ, der seine negativen Emotionen offen preisgab. Es tat weh. Es tat einfach weh.


    Er war schon eine Weile gelaufen. Er hatte überhaupt keine Ahnung, was er hier eigentlich tat. Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich auf eine Bank fallen. Direkt vor ihm erstreckte sich das rauschende Meer, links neben ihm konnte er den Leuchtturm sehen, wie er sich in die Höhe erstreckte und bereits seine ersten Lichtstrahlen auf das dunkel werdende Meer warf. Anscheinend war es ja ein Ampharos, das im Inneren des Turmes die Schiffe auf den richtigen Weg brachte, da es eine hell leuchtende Schweifspitze besaß. Samuel stützte seinen rechten Ellbogen auf sein Knie, während er mit seiner Hand seine Stirn umfasste und laut stöhnte. Sein Kopf tat weh. Die Gegenwart von Menschen war so anstrengend... leider war man alleine in der Welt so gut wie verloren. Als Einzelgänger brachte man es nicht weit. Doch egal was er tat, er kam immer schlecht bei anderen Menschen an. Ob Serena ihn zumindest mochte? Wenigstens ein bisschen? Er blickte in die untergehende Sonne. Vielleicht wurde morgen alles besser.
    Er nahm seine Brille ab und wischte sich über die Augen. Seine Handschuhe wurden dadurch leicht feucht. Nein, er weinte? Tatsächlich? Das konnte nicht wahr sein... Er sprang auf und lief weiter Richtung Leuchtturm. Wann hatte er das letzte Mal geweint? Als er zu Hause von...
    Erneut stöhnte er laut auf und fasste sich an die Schläfen. Sein Kopf pochte, es fühlte sich an als würde er jeden Moment explodieren...
    Nicht daran denken. Er atmete tief ein und aus. Nicht daran denken. Nicht daran denken...
    Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Der Kittelträger wirbelte erschrocken herum und fixierte mit geweiteten Augen die Stelle, von der das Geräusch gekommen war. Sein Puls hatte sich abrupt erhöht. Ein rundes, stählernes Wesen schwebte hervor, an den Seiten seines Körpers befanden sich zwei Magnete. Der Wissenschaftler seufzte und fasste sich an die Stirn. Sie war leicht feucht vom Schweiß. "Ha, ich dachte schon, das wäre...", sprach er zu sich selbst und blickte wieder auf. Das war ein Magnetilo. Das elektrische Stahlpokèmon betrachtete Samuel leicht interessiert. Es starrte ihn seellos an, ähnlich wie Klikk.
    "Was?", reagierte der Schwarzhaarige mit genervter Stimme. Er fand Magnetilo zwar sehr interessant, dennoch konnte er im Moment gut auf die Gegenwart eines Testobjekts verzichten. Er drehte sich um und wollte gehen, doch das Ding verfolgte ihn.
    "La-lass mich...!" Samuel fühlte sich allmählich bedrängt. Dieses Teil... es war genau so wie Klikk. Es war furchtbar aufdringlich aber hatte dennoch dieses tote, seelenlose Starren. Dem Brillenträger wurde etwas mulmig zumute. Das Magnetilo stupste ihn. Warum? In ihm kam ein wenig der Drang auf, schreiend wegzurennen. "Willst du...", setzte er an, stockte aber abrupt als das Ding plötzlich aufgesehen hatte. Er schluckte. "Willst du... mitkommen?"
    Das Magnetilo zeigte zunächst keine Regung. Schließlich funkelten seine Augen leicht. Wie ein überglückliches, kleines Mädchen schmiss es sich Samuel an den Körper. Dieser schrie auf und wich zurück. Was zur Hölle war los mit dem Ding?!? War es etwa auch so ein blinder Passagier wie Klikk gewesen...?
    Samuel kramte einen Pokèball aus der Tasche und warf ihn auf den Magneten. Er ruckelte ein paar Male und blieb anschließend ruhig liegen. Der Forscher hob den Ball auf und betrachtete ihn argwöhnisch. Warum... musste immer alles so seltsam sein? Er verstand es nicht. Konnte er nicht ein normales Leben führen? Doch was war denn "normal"? Seit jenem Tag in seiner Kindheit fühlte er sich wie verflucht. Alles um ihn herum wurde seltsam... und er selbst fühlte sich noch seltsamer. Er tat seltsame Dinge. Sein Blick wurde ein wenig leer, er starrte auf das offene Meer hinaus. Warum...?


    OT: Sorry für die Pseudodramatik, ich habe den Text am Handy verfasst. ^^' Mit Erlaubnis habe ich jetzt ein Magnetilo Lvl. 4 ins Team aufgenommen.
    zeev: Nimm's nicht persönlich, Samuel ist Fall sensibel. :D Aber Freunde werden die beiden in diesem Leben sicher nicht mehr. ^^"

    Ich werde vom 04.08. bis zum 05.09. im Urlaub sein, allerdings werde ich Internet haben und ab und zu auch vorbeischauen. Eventuell werde ich auch was schreiben können, aber rechnet bitte nicht zu sehr damit.


    Betroffen sind:
    -Johto
    -Anarchy
    -Revolution
    -Garden of Sin
    -Erleuchtet

    Nachdem das Schiff abgelegt hatte, wurde bekanntgegeben, dass der Flug wohl die Nacht in Anspruch nehmen würde. Konnte Myslivec denn überhaupt schlafen? Wohl kaum. Er hatte es früher nicht getan, er tat es auch heute nicht. Diese innere Anspannung hielt ihn einfach davon ab, er konnte einfach nicht anders als wach zu bleiben. Nun ja, direkt "wach" konnte man es nicht nennen, doch er konnte bloß für nicht mehr als drei Stunden schlafen, deshalb war er stets etwas überstresst. Und eben dieser Stress sorgte dafür, dass er nur wenig Schlaf bekam. Ein nicht enden wollender Teufelskreis.
    Anschließend wurden die Zimmerverteilungen mittels Bildern bekanntgegeben. Er teilte sich wohl ein Zimmer mit James. Äußerst amüsant. Zuvor hatte er den Jungen noch suchen wollen, nun bekam er direkt ein Zimmer mit ihm zugewiesen. Zu dieser Begebenheit konnte der Schwarzhaarige nicht anders, als ein etwas düster wirkendes Lächeln aufzusetzen. James war gewissermaßen interessant... Eigentlich hatte sich Myslivec noch keinen wirklichen Reim aus ihm machen können, entweder er hatte tatsächlich einen guten Plan oder er war einfach einer dieser Kopf-durch-die-Wand-Menschen. Egal was er vorhatte, besser als Gefängnis war es wohl allemal und der "Kopfjäger" hätte sicher kein Problem damit, dabei zu sterben.
    Das andere Gesicht sagte ihm hingegen so gut wie nichts. Es würde sich sicher noch herausstellen, um welche Art von Person es sich hierbei handelte.


    Mit schnellen Schritten suchte der Brillenträger anschließend Zimmer 212 auf, er wollte nichts lieber, als vom Trubel wegzukommen und wieder in seine eigene Welt zu versinken. Angekommen scannte eine Art Gesichtserkennung sein Gesicht ein, anschließend öffnete sich die Tür geräuschlos. Im Zimmer gab es zwei Doppelbetten, was allerdings etwas verstörend war, da man sich wohl mit jemandem ein Bett teilen musste. Auf einem der Betten saß ein dunkelhäutiger Wachmann, den Myslivec eigentlich nicht sehr gerne kennenlernen wollte und auf dem anderen lag James.
    Es wäre wohl besser, in der Gegenwart des Wachmannes nicht allzu viel zu sagen, also setzte sich Myslivec stumm neben den liegenden James, musterte ihn und rückte kurz an seiner Brille. Anschließend seufzte er. "Schon einmal vorneweg, ich schlafe nicht besonders ruhig."
    Eigentlich wollte er es bei diesem Kommentar beruhen lassen, vielleicht entwickelte sich aber doch noch ein Gespräch daraus. Jedenfalls schätzte er James ebenfalls als nicht sonderlich gesprächig in der Nähe eines Wachmannes ein, aber er konnte sich ja auch irren.

    Ist es nicht schön, wie alle hier in die Teamübersicht spammen? ^-^
    Team Alpha Horizon ftw! Am Ende werden wir thronen und auf euch herabsehen, muhaha! Jaa, kniet nieder! *-*
    Ansonsten wünsche ich allen viel Glück, auf eine gute und faire Olympiade. ;)

    Mysli? Das war also der Kosename, denn sich James für Myslivec ausgedacht hatte. Erinnerte ihn irgendwie an Müsli... Aber das war James' Sache, der Schwarzhaarige scherte sich nicht allzu sehr um Spitznamen. Er war relativ unsicher, ob er es in die Nächste Runde geschafft hatte, schließlich hatte er einen Blackout gehabt. Aber der Blondhaarige wollte fliehen und er hatte dem Ex-Anwalt das Angebot gemacht, mitzukommen und ihm zu helfen.
    Der Brillenträger war einmal Akademiker gewesen. Er war nicht besonders stark, aber schlagfertig genug, um es mit den meisten aufzunehmen. So schnell würde er sicher nicht aus dem Turnier fliegen.
    Interessanterweise war er auf Platz 20 gelandet, eine schöne Zahl, die ihn schmunzeln ließ. Er musste wirklich viele dieser Biester erledigt haben. Das waren sicher mehr als 73 gewesen.


    Schließlich verabschiedete sich James so schnell wie er gekommen war. Myslivec blickte ihm hinterher und verlor ihn in der Menschenmenge aus den Augen. So viele Menschen... Es war wirklich nicht zum Aushalten. Er seufzte tief. James war in die Richtung eines bestimmten Schiffes gelaufen, also ging "Müsli" auf Selbiges. Eigentlich tat er nichts weiter als passiv die anderen Menschen zu beobachten. Er wollte seinen "Verbündeten" nicht suchen und sonst gab es für ihn wenig zu tun, also hielt er sich eher im Abseits.


    OT: Gah, endlich. >.< Verzeiht mir. ;_; Nach so langer Zeit ist es zwar wohl zu kurz, aber besser als gar nichts? ^^' Ich werde in Zukunft auf jeden Fall aktiver werden, versprochen!

    Der Weißhaarige bat an, das Smettbo mitzunehmen. Samuel ging nicht weiter auf die Reaktionen der anderen Leute um ihn herum ein, sondern fokussierte sich nur noch auf den Kerl in der noblen Kleidung. Er hatte angeboten, das Smettbo mitzunehmen. Er hatte angeboten, das Smettbo mitzunehmen... Mitzunehmen!
    Irgendein Schalter in seinem Kopf war umgelegt worden und dieser sorgte nicht gerade für positive Gedanken. Das verletzte Pokémon war selbst schuld. Lohnte es sich überhaupt, es mitzunehmen? Käfer waren schwach, deshalb entwickelten sie sich so schnell. Und dieser Kerl war so dreist und nahm es mit, dieses etwas. Schön, sollte er damit tun, was er wollte. Was hatte Samuel selbst eigentlich dazu bewogen, diesem Ding helfen zu wollen? Keine Ahnung, es war ihm ohnehin nun vollkommen egal. Ein rascher Impuls, der so schnell gegangen wie er gekommen war. Es war ja nicht so, als ob er etwas von dem Smettbo gewollt hätte... Nein, ganz und gar nicht... Der Käfer war ihm egal, absolut egal, absolut egal...
    Die Gedanken kreisten und taten fürchterlich weh, er konnte sich nichts vormachen, schließlich wusste er, dass es genau das Gegenteil von dem war, was er wirklich wollte. Er versuchte sich abzulenken. Er hatte zahlreiche Smettbo bereits... gewissen Tests unterzogen. Smettbo wäre ein weiteres Testsubjekt gewesen. Nichts weiter. Der Weißhaarige konnte sich also damit rühmen, dem Schmetterling ein bedauernswertes Schicksal erspart zu haben.


    "Tu was du willst." Mit diesen distanzierten Worten an sein Gegenüber verließ er den Kreis der Schaulustigen, allerdings ohne jede Gefühlsregung in seiner Mimik oder Gestik, er hatte lediglich seine Hände tief in den Taschen seiner Hosen vergraben. Er fühlte sich etwas niedergeschlagen, aber Krisen waren für den Wissenschaftler mental sehr schnell überwunden, wenn sie auch trotzdem weitere Kerben in seinem verletzten Stolz hinzufügten. Allmählich verfluchte er, von passiv-denkender Natur zu sein. Seine Einstellung war für die meisten unübersehbar und was er wollte bekam er auch... meistens. Er seufzte noch einmal tief, als er der Gruppe nach Oliviana City folgte. Sie hatten einen Neuen. Was wollte der hier? Das war der, der sich ebenfalls um das Smettbo gesorgt hatte.
    Alle sorgten sich um Smettbo. Was war so toll an diesem Käfer? Es war immerhin bloß... ein Käfer. An diesem Pokémon war aus wissenschaftlicher Sicht nichts interessantes, bis auf die Sporen, aber die hatten Omot und Pudox auch. Aber hatte er vor kurzem nicht auch Interesse daran gezeigt...?
    Konflikt. Besser, er schaltete einen Moment ab, bevor er wahnsinnig wurde. Wenn das nämlich geschah, kamen wieder die alten Bilder in ihm hoch, er würde beginnen, seine Vergangenheit zu reflektieren. Und dieser eine Punkt, den er gerade verdrängte... Diesem wollte er unter keinen Umständen wiederbegegnen.


    Als sie in Oliviana City ankamen, waren seine Gedanken wieder einigermaßen geordnet, obwohl er immer noch nicht diesen weißhaarigen Typen ansehen konnte. Dabei kannte er noch nicht einmal seinen Namen. Am Stadtrand angekommen war da schließlich noch der Junge mit seinem Fukano. War das nicht einer der beiden gewesen, die auf der Farm mit Serena gesprochen hatten? Er sagte, dass er den Weg zum Pokémon-Center kenne.
    Samuel überhörte ihn und lief einfach weiter zum Center, immerhin kannte er den Weg, da er erst vor kurzem hier gewesen war. Der Wissenschaftler war im Moment zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er auf die anderen Gruppenmitglieder wirklich reagieren würde.


    OT: Yeah, depri...