Beiträge von Yura

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Meine Lieblingslegendären sind Mew, Viridium und Keldeo, wobei ich bei letzterem die Resolutform bevorzuge. Mew ist einfach absolut drollig und knuddelig, sodass ich jedes Mal wie ein Fangirl quietschen könnte, wenn ich es sehe. Viridium ist wohl meine neue legendären Liebe, obwohl in Schwarz ziemliche Schwierigkeiten hatte es zu fangen, da ich den Meisterball schon anderswo gebraucht hatte. Trotzdem gefällt mir die Eleganz Viridiums und auch die Typenkombo Kampf/Pflanze ist interessant. Keldeo... Na ja Keldeo... Vielleicht mag ich es so gerne weil es mein erstes Eventpokemon ist, aber es ist schon irgendwie hinreißend süß.

    Als meine Pokemon durch reinen Zufall damals Pokerus bekommen hatten in meiner Saphir Edition, war ich erst einmal etwas erschrocken und dachte es könnte schlecht für die Pokemon sein. Aber das Internet hilft natürlich mit Informationen aus und so konnte ich mich zu den Glücklichen zählen, deren Pokemon schon einmal Pokerus hatten. Danach wurden meine Pokemon aber bisher nicht wieder davon befallen. Auch nicht in anderen Editionen.

    Stören tut mich die Idee direkt eigentlich nicht und es schiebt den Schwierigkeitsgrad im Spiel auch minimal nach oben, aber wenn ich daran denke dann selbst davon betroffen zu sein im Kampf. Da schaudert's mich eher, weil Statusprobleme an sich wirklich nur nervtötend sind. Gehören aber nun mal zum Kampf dazu und ganz ohne könnte ich es mir auch nicht vorstellen. Auf zwei Statusprobleme auf einmal kann ich aber getrost verzichten.

    Ach, der Anime wird enden sobald Team Rocket es geschafft hat Pikachu zu stehlen, mit anderen Worten also: Vorerst mal nicht. Auch wenn sie schrecklich nervig sind und nur eingebaut werden, um nicht jede Episode eine komplett neue Handlung erfinden zu müssen. Von daher würde es mich auch freuen wenn Team Rocket endlich mal eine Art Erfolgserlebnis hat. Das muss ja nicht einmal das "Pokemon stehlen" sein, wenn man es weiterhin kindgerecht haben möchte. Sie sollten nur endlich mal aufgeben Pikachu hinterherzujagen. Giovanni möchte wahrscheinlich nicht einmal ein Pikachu haben...

    Ja, eigentlich schon, weil man es doch immer wieder schafft ihn an den blödesten Stellen hinzusetzen. Wenn ich dann auch noch jedes Mal zurück ins Pokemoncenter rennen muss, weil ich gerade kein Pokemon dabei habe, dass Zerschneider herrscht, bin ich immer ziemlich genervt. Selbiges gilt auch für die Zertrümmrer Steine, die es scheinbar nur so darauf abgesehen haben mir im Weg rumzustehen.

    Ich würde eigentlich spontan sagen, dass ein Remake von R/S sicherlich nicht verwunderlich wäre. Nur wann, wäre die Frage. Eigentlich sollte man der 6. Generation schon den Vorrang geben als erstes für den Nintendo 3DS zu erscheinen, aber bis es damit so weit ist, dauert es noch eine gute Weile. Da man aber auch zu den anderen älteren Editionen jeweils ein Remake produziert hat, bin ich mir eigentlich schon fast sicher, dass auch irgendwann auch eins für R/S heraus kommen wird, spätestens nach der 6. Generation.

    Hallo Cáithlyn,


    Habe ich doch aus Neugier,gleich mal einen Blick auf deinen Fanfiction geworfen und muss sagen, dass ich bisher einen sehr positiven Eindruck habe. Fangen wir aber erst einmal beim deinem Startpost an, über den es im Grunde aber auch nicht so viel zu sagen gibt. Insgesamt ist er ja sehr schlicht gehalten, was hier keinesfalls schlecht ist. Ein hübscher, ebenso im einfachen Stil gehaltener Header und darunter alle Informationen die den potenziellen Leser interessieren. Insbesondere auch, dass die Welt in der die Fanfiction spielt noch nicht so fortgeschritten ist, ist eine wertzuschätzende Information und macht irgendwie noch etwas mehr Lust auf das ganze. Zu mindestens meiner Meinung nach. Mehr brauche ich in einem Startpost erst Mal nicht und bin daher sehr zufrieden damit. Der gewählte rosa Farbton sieht des übrigen ungemein schick aus. ;)


    Ehrlich gesagt möchte ich mich gar nicht solange an jedem einzelnen Kapitel, vom aktuellen siebten abgesehen, aufhalten und schreibe daher nur eine kurze Zusammenfassung von meinem bisherigen Eindruck dazu auf, der, wie bereits oben erwähnt, sehr positiv ausfällt. Vor allem der Prolog hat mich wirklich dazu motiviert deine Fanfiction gelesen, da mir deine Protagonistin mal nicht dem Archetypen der aufdrehten, Dauer positiven Heldin zu angehören zu schien. Nein, ganz im Gegenteil. Angelique hat sofort Eindruck bei mir hinterlassen, mit ihrer leicht melancholischen Erzählung im Prolog und nach dem Lesen des ersten Kapitels konnte ich sie sofort ins Herz schließen. Erion hatte es ehrlich gesagt bei mir etwas schwerer zu Anfang, weil er mir da noch etwas blass vorkam. Das könnte ich mir allerdings auch nur eingebildet haben, denn nach ein paar Kapiteln hat er dann doch noch die Kurve gekriegt und bei mir einige Sympathiepunkte gesammelt. Allgemein wirken deine Figuren wirklich unglaublich lebendig und menschlich für den Leser, was ja auch schon von anderen hier geschrieben wurde. Charaktertechnisch hast du hier wirklich volle Arbeit geleistet, schlicht und ergreifend weil sie so realistisch rüber kommen. Ein wenig schwieriger hatten es jedoch die ersten beiden Kapitel bei dir. Am Schreibstil lag es nicht, der ist nämlich sehr angenehm und flüssig zu lesen, trotz seiner Einfachheit. Viel mehr hat es in Sachen Inszenierung nicht ganz in mein Schemata gepasst. Es fiel mir Anfangs etwas schwer mich für das Geschehene zu interessieren, so sehr ich Angelique auch mochte, was vielleicht auch daran lag dass Erion es, wie gesagt, etwas schwer bei mir zu Anfang hatte. Prinzipiell war er nicht unsympathisch, aber es fehlte mir noch dass gewisse Etwas, was mich für ihn Interesse aufbauen ließ. Das war dann insofern problematisch, weil die ersten beiden Kapitel sich ja besonders stark auf ihn fokussierten. Aber nun gut, das Problem wurde ja danach schon wieder behoben, von daher mach dir da mal keine Gedanken. Als Angeliques und Erions Reise begonnen hatte, ging es für mich nämlich steil in die Höhe und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Musste das aber tun, weil das achte Kapitel ja leider, leider noch nicht online ist.


    Das aktuelle Kapitel war dann ebenso stark, wie die vorigen Kapitel, auch wenn man sich insgesamt eher auf Erions Vergangenheit und den Grund für seine Phobie konzentriert hat. Der war zwar etwas generisch, ging aber soweit in Ordnung. Das hat der kleine Dialog zwischen Angelique und Erion auch wieder wett gemacht, diese sind nämlich auch eine Stärke deiner Fanfiction. Sie kommen genauso ungezwungen und natürlich rüber, wie die Charaktere selbst und dadurch konnte sich das "Beinahepaar" ja auch wieder versöhnen. Wurde auch Zeit, denn wenn die beiden so am rumzickeln sind, werde ich ja selbst schon ganz launisch. Ansonsten... Sonderlich viel passiert ist ja nicht, dafür war der Cliffhanger am Ende umso gemeiner. Von daher freue ich mich aufs nächste Kapitel.


    Was mich übrigens noch interessieren würde, wäre ein Begegnung Angeliques und Erions mit einem Trainer, die ja bisher in deiner Geschichte als recht negativ von der Heldin gewertet wurden. Von daher wäre es sicherlich interessant zu sehen, wie Angelique auf ein Treffen mit einem solchen reagiert, falls du so etwas in die Richtung nicht ohnehin schon geplant hast.


    Yura

    Ich denke 6 Pokemon sind an sich genug. Klar, es ist manchmal etwas nervig, wenn man sich so sehr beschränken muss, aber es gehört nun mal zu den Regeln dazu und macht es das Spiel minimal komplizierter, wenn man beispielsweise zur Liga geht, wo mich nicht eben raus rennen kann und die Pokemon vor jedem Kampf austauschen kann. So muss man immer dafür sorgen, dass man sein Team Typentechnisch abwechslungsreich und praktisch gestaltet. Nur wenn es um VN Pokemon geht die man dann während der Reise rumschleppen muss, weil man seinem eigentlichen Team keine Attacken wie "Zertrümmrer" beibringen möchte, ist dieses System etwas nervig.

    Meine Lieblingsgeneration ist mit ziemlich großen Abstand die zweite Generation, sprich Johto. Dort gefällt mir eigentlich, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, jedes einzelne Pokemon und alle versprühen irgendwie ihren eigenen Charme. Teilweise hat mir das nämlich in den späteren Edition gefehlt. Vor allem aber hatte ich beim spielen der Editionen wirklich dieses "Pokemon" Feeling während des Spielens. "Adventure" Feeling, wenn man es so nennen mag. Team Rocket war sicherlich noch wohl bekannt aus den vorherigen Editionen, trotzdem hat mir die Handlung die ganze Zeit über Spaß gemacht.

    Ehrlich gefallen mir diese Kopplunsversuche nicht so wirklich. Bei Kingdom Hearts hat es noch irgendwie funktioniert und macht das Spiel ja auch aus, aber dasselbe kann ich mir nicht für Pokemon vorstellen, vor allem weil es sich da um eine ganz eigene Welt handelt. Disney hat ja verschiedene Welten, von daher ist es wohl nicht so gewöhnungsbedürftig es an andere Werke zu koppeln. Digimon und Pokemon wären zwar an sich möglich, aber ich habe bei beiden das Problem, dass sie immer noch zwei völlig verschiedenen Werke sind, so gern sie auch miteinander verglichen werden. In meinen Augen sind beide immer noch etwas ganz anderes und selbiges gilt auch für andere Spiele.

    Bei mir beträgt die Anzahl an Shynis die ich gesehen habe, stolze null Stück. Selbst als ich exzessiv nach ihnen gesucht habe, ist mir kein einziges begegnet. Dabei spiele ich schon verhältnismäßig lange Pokemon und trotzdem hatte ich nie das Glück eines zu sehen, geschweige denn zu fangen. Selbst mit Breeding habe ich es mal versucht, aber das hat natürlich auch nicht funktioniert. Aber es ist schon interessant zu sehen, dass viele Leute hier Shinys aus reinem Zufall begegnen.

    Die Tatsache dass das Pokemon einem hinterherrennt fand ich in Soul Silver/Heart Gold eigentlich ganz nett und teilweise sahen die Pokemon auch ganz drollig aus, zumal man sie ja auch ansprechen konnte. Daher finde ich es etwas schade, dass man das in den neueren Editionen nicht mehr gemacht hat. Nervig war es schon, dass man diese Funktion nicht abschalten konnte, aber in meinem Interesse war das im Grunde auch nie. Das mit den Größenverhältnissen ist wohl wahr. Man muss sich mal bildlich vorstellen, wie ein riesiges Onix einem in der Stadt hinterher dackelt.

    Teilweise die Routen zu verlängern und vielleicht auch etwas schwieriger und verzwickter zu gestalten, wäre durchaus in meinem Interesse. Es ist schon etwas langweilig wenn man einer stumpf geradeaus verlaufenden, kurzen Route folgen muss. Wären diese ein wenig aufgebaut wie ein Labyrinth, sodass man deutlich mehr Zeit benötigt um eine solche zu durchqueren, dann würde das ganze sicherlich noch deutlich mehr Spaß machen. Die Städte könnten auch häufiger mal versteckte Keller und Untergrundsysteme enthalten, sodass es etwas mehr zu entdecken gibt.

    Wieso gibt es Pokemon die aussehen wie Laternen, oder Zahnräder, obwohl sie von der Natur geschaffene Lebewesen sind? Pokemon gibt nun mal leider, leider nicht immer Sinn und ein Tragosso ohne Schädel auf dem Kopf wäre nun mal kein Tragosso. Zwangsläufig muss ein Tragosso ja auch nicht den Schädel seiner Mutter tragen, sondern wird einfach damit geboren. Die Tragosso Story in Lavandia diente letztendlich ja auch nur dazu um eine schön schaurig, traurige Geschichte abzugeben. Bei mir hat es zu mindestens gewirkt. ;)

    Mir persönlich gefielen die Wettbewerbe der vierten Generation am besten. Schon in der dritten Generation war ich begeistert von den Wettbewerben, weswegen die Wettbewerbe der Sinnoh Region, wo auch Kostüm und Tanz dazu gehörte, noch einen drauf legten. Zwar gefiel mir weiterhin der "Strategie" Teil, wenn man es so nennen mag, am besten, wenn ich die Wettbewerbe spielte, aber auch das Kostümieren war durchaus amüsant. Pokewood der S2/W2 Editionen sind allerdings auch eine gelungene neue Innovation und es macht durchaus Spaß mal hin und wieder sich damit die Zeit zu vertreiben.

    Mal sehen... Meine erste Wahl wäre natürlich mein Lieblingspokemon Arkani. Im Grunde könnte man ihn wohl als riesigen Hund der Feuer spucken kann bezeichnen, aber ich finde das Arkani etwas majestätisches hat und sein Fell ist irgendwie schön flauschig. Als nächstes wohl meine neues Pokemonliebe Viridium, welches einfach nur schön ist. Ausserdem mag ich die Typen Kombi Kampf/Pflanze. Dann nehme ich auf jeden Fall noch ein Hundemon, welches ich einfach schon immer irgendwie gemocht habe und ein Nachtara, dass meine Lieblings Evoli Entwicklung ist. Die letzten beiden Plätze würden dann noch Feurigel und Bidiza übernehmen. Letzteres ohne einen wirklichen Grund dafür zu haben :D

    Hier kommt auch schon das zweite Kapitel. Ich habe bestmöglich versucht auf die Kritikpunkte der Kommentare zu achten und ich glaube was die Beschreibungen angeht, sollte es schon einmal etwas besser geworden sein. Kommentare zum zweiten Kapitel sind selbstverständlich weiterhin gern gesehen. ;)


    Kapitel 2 – „Man kann sie vieles nennen, nur nicht normal.“


    Idiot, Dummkopf, Schwachmatt, Pfosten. All diese Begriffe waren gängige Bezeichnung meinerseits für Brave. Einerseits weil er es immer wieder schaffte mich völlig aus der Fassung zu bringen mit seiner Stange an willkürlichen Aktionen. Andererseits aber auch aufgrund meiner eigenen Frustration, ob er jemals realisieren würde welche Gefühle ich für ihn hegte. Gewöhnt durch die zig Male die ich ihn so nannte, interessierte Brave sich praktisch schon nicht mehr dafür welchen Namen ich ihm denn nun gab. Ganz im Gegenteil. An einem Tag, hatte er mich aufgefordert ihm den Begriff „Dummheit“ zu definieren. Erstaunt von einer solch ungewohnten Frage seinerseits konnte ich ihm keine Antwort geben, er jedoch schon. Die Lösung auf seine Aufforderung war, dass Dummheit ein Mittel war um zu wachsen und aus diversen Fehlern zu lernen. Ich musste ehrlich gestehen dass mich seine Antwort von damals faszinierte, heutzutage jedoch wusste ich, dass er sie nur als Ausrede verwendete um all seine dämlichen Aktionen auch tatsächlich durchzuziehen.
    Ein säuerliches Lächeln machte sich auf meinem von Müdigkeit geprägten Gesicht breit. Die letzten vier Nächte hatte ich kaum geschlafen, was weniger am Kopfzerbrechen über Brave lag, als an dem Fakt, dass ich mich immer noch nicht an meine neue Lebenssituation gewöhnt hatte. Im Grunde konnte ich es momentan auch noch gar nicht realisieren, dass ich nicht wie gewohnt vor laufenden Fernseher im Wohnzimmer lag, sondern irgendwo verschollen auf Route 19 herum strolchte, ohne eigentlich genau zu wissen wohin als nächstes zu gehen war. Zwar boten mir Erinnerungsüberreste vom Überlebenstraining das wir damals in der Grundschule durgenommen hatten, wozu gehörte wie man beispielsweise Feuer machte, den richtigen Schlafplatz in freier Wildbahn fand, oder welche Beeren genießbar waren und welche nicht, und das Tagebuch das White damals auf ihrer eigenen Reise durch Einall geschrieben hatte, einigermaßen Halt, völlig sicher war ich mir aber trotz allem nicht. Ganz im Gegensatz zu Brave, von dem man schon fast behaupten könnte in der Wildnis aufgewachsen zu sein, besaß ich keinerlei angeborenes Talent darin mich in dieser Einöde zu Recht zu finden. Ich erinnerte mich noch gut daran wie Brave und Ich früher in den umliegenden Wäldern von Eventure City gespielt hatten. Wie er mir half auf Bäume zu klettern, weil ich nicht nur klein gewesen war, sondern auch einen sehr schwächlichen Körper besessen hatte, der kaum das Gleichgewicht fand um auf dem Ast eines Baumes Halt zu finden, und mich immer in letzter Sekunde noch festhielt, sobald mir drohte von diesem zu stürzen. Wenn ich es mir genau überlegte, hätte ich vieles was mit körperlicher Aktivität zu tun hatte, nicht ohne Braves Hilfe bewerkstelligen können, was wahrscheinlich der Grund dafür war weshalb wir uns nun so nahe standen. Er hatte wohl zu unseren Kindheitstagen schon gespürt wie gerne ich mit den anderen Kindern gespielt hätte, anstatt ständig Zuhause ans Bett gefesselt zu sein. Weder Ausdauer noch Robustheit waren mir zu Eigen, weshalb die Nachbarskinder schnell das Interesse an mir verloren und nicht mehr mit mir spielen wollten. „Heulsuse“ hatten sie mich genannt, weil mir wegen jeder diversen Kleinigkeit Tränen in die Augen geschossen waren. Ob ich mir nun das Knie aufgeschürft hatte, oder einfach hingefallen war. Immer schien ich einen Grund gehabt zu haben in Tränen auszubrechen, sodass ich meinen vermeintlichen Kameraden von damals es kaum verübeln konnte so mit mir umgegangen zu sein. Trotzdem hatte Brave auf meine Macke anders reagiert als die anderen. Vielleicht lag es daran, dass er selbst eine kleine Schwester besaß, aber hatte er mich stets fürsorglich und zuvorkommend behandelt. Statt mit den anderen Kindern, die beinahe pausenlos rennen und springen konnten, auf wahnwitzige Verfolgungsjagden zu gehen und die Welt zu entdecken, hatte er mir Tag für die Tag die schönsten Plätze rund um Eventura City gezeigt und hatte mir so einen damaligen Kindheitstraum erfüllt.
    Schweigend beobachtete ich wie mein kleines Serpifeu im Gras der vor mir liegenden Lichtung herumtollte und einem gelben Schmetterling, der immer wieder wegen des Windes tänzelnd seinen zuvor angestrebten Kurs änderte, hinterherjagte und mich fragte, was die Natur sich wohl dabei gedacht hatte, einem eleganten Pokemon wie diesem, solch kastanienbraune Augen zu geben die im Kontrast mit dem Rest des grünen Körpers standen. Setzte das kleine Wesen zum Sprung an, wodurch es auch mit den kurzen Ärmchen nach dem Boden langte, streckte es seinen mit einem Blatt besetzten Schwanz in die Höhe, sodass es beinahe so aussah als wäre an dieser Stelle urplötzlich ein Baum gewachsen. Es musste wohl ein Jungtier sein, gerade erst aus dem Ei geschlüpft. Anders konnte ich mir die ungewöhnlich hohe Verspieltheit, welche der eines Kindes glich, kaum erklären. Auf ungewöhnliche Weise jedoch stimmte mich diese Beobachtung positiv auf meine bevorstehende Reise. Genauso wie ich würde dieses Serpifeu noch wachsen an den Erfahrungen die wir machen würden. Sowohl an den guten, als auch den schlechten.
    Neugierig schaute Serpifeu in meine Richtung, trappelte mit winzigen Schritten zu mir herüber und ließ sich von mir am Kopf kraulen. Einen Kindheitstraum hatte mir Brave damals tatsächlich erfüllt, allerdings konnte er selbst nicht viel an dem Zweiten, den ich selbst nach Jahren in mir trug, ändern. Den Wunsch aus meinem kleinen friedlichen Heim auszubrechen und selbst Entdeckungen für mich zu machen. In den letzten vier Tagen hatte ich mir fast permanent den Kopf daran zerbrochen, weshalb Brave mich plötzlich zurück gelassen hatte, ohne einen wirklichen Grund nennen. Als ich jedoch merkte wie aufgeschmissen ich hier in diesem Wald war ohne seine Hilfe, dachte ich darüber nach ob ich mich in meinem Leben vielleicht nicht ein wenig zu sehr auf ihn gestützt hatte. Zu sehr darauf verlassen, dass er in jeder Situation da sein würde für mich. Inzwischen war ich aber jedoch schon 16 Jahre alt geworden und quasi auf dem Weg erwachsen zu werden. Langsam sollte ich wohl lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
    „Komisch was man alles innerhalb von vier Tagen über sich herausfindet. Ist ja fast schon wie ein Selbstfindungstrip, nicht Serpifeu?“, lachend setzte ich meinen neuen Freund auf dem Schoss, worauf es seine Schnauze zur strahlenden Sonne am Himmel wandte. Der dicke, massive Baumstamm mit der rauen Rinde auf dem ich eine kleine Rast eingelegt hatte, war sicherlich nicht der beste Platz für diesen Zweck, dass machten die frische Luft, die der Wald um mich herum praktisch verströmte, und das schöne Wetter heute wieder wett, sodass ich mich nach den letzten ungewöhnliche bewölkten Tagen etwas entspannen konnte. Die Motivation diese Reise für mich zu nutzen war zwar nun da, änderte aber letztendlich wenig an meiner Unerfahrenheit, sodass ich den Nächten häufig kaum Schlaf fand vor Angst. Ich wusste dass Pokemon nur selten Menschen angegriffen und ohne Grund schon gar nicht, dass unwohle Gefühl in meiner Magengegend verschwand deswegen aber noch lange nicht. Teilweise war es schon so schlimm, dass ich Serpifeu in der Nacht außerhalb des Pokeballs bei mir schlafen ließ, auch wenn ich bezweifelte, dass es in seinem derzeitigen Zustand mich zu verteidigen wüsste. So etwas wie „Training“ stand bisher nämlich noch nicht auf meinem Programmplan.
    Seufzend erhob ich mich aus meiner Sitzposition und griff, Serpifeu immer noch im Arm haltend. nach meiner Tasche. Eigentlich wollte ich die nächste größere Stadt Dausing noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen, was ich dank meiner Fähigkeiten eine Karte falsch zu lesen, aber wahrscheinlich ohnehin vergessen konnte. Wenn ich Glück hatte würde ich vielleicht auf einen Wanderer treffen, aber verlassen konnte ich mich darauf nicht, zumal diese Region Einalls als die am wenigsten zivilisierteste galt. Wäre ich nicht so in Panik geraten und hätte meine Sachen für die Reise ein wenig ordentlicher mit aller Ruhe gepackt, würde ich vielleicht nun so etwas wie ein Kompass dabei haben, allerdings hatte ich mich alles andere als ruhig verhalten, als ich mich bereit machte für die Reise, sodass sich mein Gepäck nun wirklich nur auf das allernötigste beschränkte. Auf einmal kam mir ein Gedankenblitz. Mein Handy! Dank neuester Technologie konnten Smartphones wie meines, Application herunterladen die zu allerhand fähig waren. Es würde sicherlich kein Problem darstellen unter diesen auch einen Kompass zu finden. Zackig kramte ich nach meinem Handy in der Tasche und fand es nach einigen Sekunden auch schon. Das Display des schlichten schwarzglänzenden High Tech Gerätes, spiegelte im Schein der Sonne und ich musste erst ein paar Schritte in den Schatten eines Baumes treten, um überhaupt etwas darauf erkennen zu können. Schnell zog ich mit dem Daumen den Entsperrungsschalter nach rechts und stieß prompt auf eine Enttäuschung. Kein einziger Balken tat mir den Gefallen, weiß auf dem schwarzen Hintergrund aufzuleuchten.
    „Ach nö“, stöhnte ich enttäuscht und hielt das Handy in der Hoffnung doch noch irgendwie Kontakt zu der Außenwelt knüpfen zu können in die Höhe. Keine Chance.
    „Die Jugend von heutzutage ist wirklich aufgeschmissen ohne Handys“, seufzte ich und wollte gerade meinen Arm wieder in seine gewohnte Haltung zurückziehen, als es plötzlich in dem Geäst des Baumes über mir raschelte. Erschrocken wanderte mein Blick zum Punkt woher ich meinte das Geräusch gehört zu haben. Noch einige Sekunden lang fixierte ich das besagte Fleckchen mit meinem Blick, konnte aber außer den prachtvoll grünen Blättern des Baumes nichts ausmachen. Da stürzte, oder sprang, ich konnte es nicht so ganz einordnen, auf einmal ein Pokemon aus der Krone des Baumes. Mit seinem weit geöffneten Mund, sodass ich bis in den tiefroten Schlund hineinsehen konnte, schnappte das Pokemon ohne Vorwarnung nach meinem Handy und entriss meiner Hand. Dann landete es mit einer galanten Bewegung, die für den massiven Körper den das Pokemon besaß fast schon beeindruckend war, auf dem Boden und rannte, so schnell die kurzen Beinchen es tragen konnten, auf die helle Lichtung hinaus. Perplex sah ich dem Pokemon hinterher und wahrscheinlich wäre ihm seine Flucht auch gelungen, wäre nicht plötzlich eine weitere Gestalt aus dem Gebüsch gesprungen und hätte sich auf das Pokemon gestürzt. Gestürzt war keinesfalls übertrieben, denn als die Gestalt die ich inzwischen als Mensch identifiziert hatte, dass Pokemon zu packen bekam, machte sie noch zwei kleine Purzelbäume über den Boden, bevor sie mit einer sprunghaften Bewegung wieder auf die Beine kam.
    Erstaunt über das Kunststück, dass die vermeintliche Gestalt zuvor vollbracht hatte, starrte ich sie an. Es war ein Mädchen. Nicht sonderlich groß, vielleicht gerade einmal an die 1,60, und schmal gebaut, jedoch mit kräftigen, beinahe schon muskulösen Beinen, sodass ich ihnen zutraute die eines Leichtathleten zu sein. Viel mehr wunderten mich jedoch ihre Haare und Augen, welche den eines Albinos glichen. Nein, es gab keinen Zweifel. Sie war ein Albino. Komplett weißes Haar, welches Vorne lang war, zum Hinterkopf Hin aber immer kürzer wurde, und leuchtend rote, große Augen, die geradewegs aus dem Gesicht herauszustechen schienen. Ihre Haut war ungewöhnlich hell und glich beinahe der eines Toten, wäre sie nicht leicht rosa gesprenkelt gewesen. Zu meiner Überraschung ähnelte ihre Kleidung einer Schuluniform. Eine schlichte weiße Bluse, die oben mit einem dunkelblauen Band zu einer Schleife zugeschnürt war, dessen Ärmel jedoch schon etwas zerschlissen wirkten, und ein ebenso blauer Faltenrock, wie ich ihn von meiner eigenen Mittelschuluniform damals kannte. Auch das Pokemon, das mir mein Handy aus der Hand gerissen hatte, konnte ich nun erkennen. Die großen etwas naiv dreinblickenden Augen, die spitzen katzenartigen Ohren und das lange dunkelgrüne Fell, verrieten das Pokemon sofort. Ein Mampfaxo.
    Inzwischen schien auch das Mädchen Notiz von mir genommen haben und sah erschrocken in meine Richtung. Jedoch schien sie nicht mich selbst anzusehen, sondern direkt durch mich hindurch, so als wäre ich Luft, wobei sich ein angestrengter Ausdruck auf ihrem Gesicht breit machte. Fragend legte ich den Kopf schief, worauf das Mädchen wie aus einer Starre aufschreckte und mich nun doch ansah. Auch sie legte den Kopf schief und hielt sich unsicher die Hand neben den Mund.
    „Do… do you speak English?“, fragte sie mit einem schrecklichen Akzent den selbst ich nicht überhören konnte. Ihre Stimme klang sanft, hatte aber einen monotonen Unterton, so als wüsste sie nicht so recht wie man eine Emotion ausdrückte. Selbiges galt auch für ihr Mimik, welches mehr der einer Puppe als einem Menschen ähnelte, was dadurch verstärkt wurde, dass die Züge ihre Gesichtszüge, ebenso fein waren wie einer solchen.
    „Wir können auch in unserer Sprache miteinander reden“, schlug ich schmunzelnd vor. Aus unerklärlichen Gründen hatte das Mädchen etwas ungewöhnlich Vertrautes, auch wenn ich sie zum ersten Mal in meinem Leben sah.
    Ein Hauch von Erleichterung machte sich auf ihrem Gesicht breit und schon kurz darauf nickte sie zögerlich. Sagen tat sie jedoch nichts, weswegen ich meinen Anfang tat.
    „Ähm… Könnte ich mein Handy zurückhaben?“ Etwas verwundert blickte mich das Mädchen an, ging dann jedoch auf meine Bitte ein.
    „Mampfaxo“, flüsterte sie tonlos und blickte zu ihrem Mampfaxo, das sie fest umklammert im Arm hielt, herunter. Zuerst sah das Pokemon sie fragend an, so als hätte es bereits vergessen dass es mir eine Wertsache teuerster Sorte entrissen hatte, schien dann aber mit der Zunge in seinem Mund herumzuwühlen. Etwas angeekelt verzog ich das Gesicht. Ich konnte von Glück sprechen wenn mein geliebtes Smartphone nach dieser Tortur noch funktionieren würde. Nach einigen Sekunden konnte ich es dann auch tatsächlich wieder in den Händen halten und zu meinem eigenen Erstaunen, vollfunktionstüchtig, wenn man von dem immer noch fehlenden Empfang und der glänzenden Speichelschichte Mampfaxos, die ich wortlos mit einem Taschentuch abwischte, absah.
    Dann wandte ich meinen Blick wieder zu dem Mädchen, dass mich ohne einen Ton von sich zu geben, ansah. Da sie immer noch nichts sagte, startete ich erneut den Versuch ein Gespräch einzuleiten.
    „Also… Was machst du hier allein in dem Wald? Hier ist doch keine Menschenseele und Empfang übrigens auch nicht.“ Demonstrativ hielt ich mein Handy vor mich und wiegte es kurz nach links und rechts.
    „Wir haben… gespielt“, antwortete das Mädchen langsam, nachdem einige Sekunden verstrichen waren. Ich runzelte die Stirn. Das Mädchen musste etwa in demselben Alter wie ich sein und trotzdem sprach es so wie ein Kind. Und überhaupt: Sah das sie das Stehlen anderer Leute Wertsachen, als Spiel an?
    „So? Wohnst du hier in der Gegend?“, harkte ich nach, in der Hoffnung dass ein kleineres Dorf in der Nähe sein könnte.
    Sie schüttelte den Kopf. „ Ich reise als Trainerin.“
    „Ach so.“ Ich versuchte mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Dann weißt du vielleicht zufällig wo die Stadt Dausing liegt? Um ehrlich zu sein habe ich mich nämlich etwas verirrt und komme nicht weiter.“
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über das Gesicht des Mädchens, dass sie für einen Moment lang tatsächlich glücklich wirken gelassen hat.
    „Ja. Hinter dem großen Hügel da. Ich komme gerade von dort.“ Sie deutete auf den Hügel, der in einiger Ferne vor uns herauf ragte. Genauso wie der Rest des Gebietes war er völlig mit Wald überwuchert und wirkte aus unserer Entfernung beinahe schon gigantisch.
    „Was? Wirklich?“, rief ich erstaunt und blickte in die Richtung in die ihr Finger deutete. Wie konnte es sein, dass ich ein solch einfaches Ziel verfehlt hatte?
    „Würde es dir etwas ausmachen mich dort hinzuführen?“, bat ich sie mit einem halben Lächeln. Allmählich fasste ich wieder Mut. Vielleicht würde ich Dausing heute doch noch erreichen können.
    Die Augen des Mädchens weiteten sich erstaunt, worauf sie plötzlich heftig nickte, als könne sie ihr Glück kaum fassen.
    „Gern.“
    „Ja? Danke, das ist klasse! Ich dachte schon, ich würde heute nicht mehr dorthin gelangen! Nebenbei. Du sagtest du reist durchs Land als Trainerin?“
    Zögerlich nickte sie.
    „ Hey, ich auch! Wie heißt du?“
    „… Niobe“, sagte sie schüchtern lächelnd.
    „Niobe? Das ist ein etwas eigenartiger Name. Klingt irgendwie exotisch.“
    „In meiner Familie ist es üblich“, sie machte eine Pause, „die Mitglieder nach Figuren aus der Mythologie zu benennen.“
    Fast schon erstaunt von ihrem, zu mindestens für ihre Verhältnisse, langen Satz, schnalzte ich mit der Zunge.
    „Da werde ich fast schon neidisch, dass ich nicht so einen interessanten Namen habe.“
    Schnell schüttelte Niobe den Kopf.
    „Nein, musst du nicht. Der Satz soll mich davor warnen hochmütig zu werden.“
    Ein weiteres Mal runzelte ich die Stirn.
    „Na ja. Er klingt auf jeden Fall schön. Ich heiße übrigens Ivory.“ Darauf lächelte sie.
    „Das ist ein… schöner Name.“
    „Wusstest du dass du echt seltsam bist“, stellte ich lachend fest.
    „Ja?“ Niobe legte den Kopf schief und schaute mich mit fast schon welpenartigen Augen an.
    „Ja, wirklich“, antwortete ich knapp und lächelte besonnen. Es glich einem Wunder, wie verhältnismäßig gut ich mich bereits mit dem Mädchen verstand. Sie war zwar etwas wortkarg und ihr ganzer Charakter hatte etwas stoisches, aber solange ich damit klar kam, sollte es in Ordnung gehen.



    Den ganzen Weg über sagte Niobe nichts. Außer den im Wind raschelnden Blättern der Bäume und das leise Knarzen der kleinen roten Steine des Weges unter unseren Füssen, konnte man keinen Laut vernehmen. Selbst für einen Wald war es ein wenig zu still. Weder die Vögel durch Vogelgezwitscher, noch ein anderes Lebewesen machte sich irgendwie bemerkbar, sodass ich mir beinahe schon alleine in diesem Wald vorkam, zumal Niobe immer noch keine Anstalten machte einen Ton von sich zu geben. Aber auch ich wagte es nicht etwas zu sagen. Ob das nun daran lag, dass ich Niobe immer noch ein wenig wie ein seltenes Tier mit ihrer ungewöhnlichen Haar- und Augenfarbe musterte, oder weil die gesamte Atmosphäre mich dazu trieb, wusste ich nicht. Umso erstaunter war ich dann, als das Mädchen doch etwas sagte. Etwas völlig Unerwartetes, dass ich ihr unter keinen Umständen zugetraut hätte.
    „Hast du jemanden“, sie holte tief Luft, „den du sehr gern hast?“ Es schien Niobe einiges an Überwindung gekostet zu haben es auszusprechen, aber nun hatte sie es schlussendlich doch gesagt. Verblüfft blinzelte ich, während sie noch im Gehen ihr Gesicht zu mir wendete und mich mit großen Augen ansah.
    „Ähm, na ja“, stammelte ich angespannt. Eigentlich war dieses Thema nicht etwas was man besprach, wenn man sich gerade mal eine halbe Stunde kannte. Doch in Niobes Stimme hatte eine ehrliche Neugier gelegen, die nicht damit drohte mich auszulachen, sollte ich tatsächlich die Wahrheit aussprechen. Genauso verriet ihr Gesicht nun aber auch, dass sie nichts als die Wahrheit akzeptieren würde. Würde ich lügen, wäre es sicherlich keine Hürde für sie diese zu erkennen.
    Stumm nickte ich. Erstaunlicherweise schien Niobe dies zu genügen, denn auf einmal legte sich wieder ein sanfter Ausdruck in ihr Gesicht und sie schloss ihre Augen bis auf einen kleinen Spalt, so als würde sie sich an etwas Schönes erinnern.
    „Ich auch. Schon sehr lange.“
    „Bist du wegen ihm auf Reisen gegangen?“, fragte ich sie ohne zu Zögern.
    Niobe schüttelten den Kopf. „Nein.“ Peinlich gerührt wich ich ihrem nachdenklichen Blick, den sie mir nun herüber war, aus. Natürlich. Nicht jeder stürzte sich so kopflos ins Abenteuer, nur wegen eines Jungens.
    „Ich werde ihn nicht wieder sehen.“ Keine Regung war in ihrer Stimme auszumachen. Nur die leere Monotonie.
    „Wieso? Bei unseren heutigen technischen Mitteln sollte es kein Problem sich wieder sehen zu können, oder?“ Beinahe bereute ich es schon das gesagt zu haben, denn nur zu gut wusste ich von White, dass manchmal selbst die größten technischen Errungenschaften der Menschheit, so etwas nicht ermöglichten.
    „Entschuldige. Das war übereilt“, fügte ich schnell hinzu.
    „Nicht. Du konntest es nicht wissen, schließlich“, sie erhob ihren Blick zu dem strahlend blauen Himmel, „ist es meine Schuld.“
    Verwirrt legte ich den Kopf schief. Es war beinahe schon anstrengend ihrer langsamen, reglosen Stimme zu folgen. Jedoch wagte ich es nicht, nach ihrer verlorenen Liebe zu fragen. Schon allein aus Höflichkeit.
    „Weshalb bist du dann auf Reisen?“, wollte ich stattdessen wissen. Darauf machte Niobe fast schon eine erleichterte Geste, antwortete aber erst nachdem ein paar Sekunden verstrichen waren.
    „ Ich möchte die stärkste Trainerin Einalls werden.“ Verdutzt starrte ich sie an und blieb stehen. Als Niobe dies bemerkte, tat sie es mir nach.
    „Stimmt etwas daran nicht?“ Auf einmal wurde ich von einem mittelschwerem Lachanfall heimgesucht, versuchte diesen aber zu unterdrücken und versuchte Niobe mit der Hand mitzuteilen, dass alles in Ordnung war.
    „Nein, nein. Nur… Was glaubst du wie viele Trainer mit derselben Idee da draußen rumlaufen? Hunderte, wenn nicht Tausende, oder mehr. Die Chancen tatsächlich der beste Trainer zu werden sind beinahe schon gleich Null, zumal der derzeitige Champ seinen Titel sicherlich auch nicht gerne ablegen möchte, meinst du nicht?“ Eigentlich waren meine Worte schon etwas harsch gewählt, der Wahrheit entsprachen sie aber allemal. Trotzdem überraschte mich Niobes Reaktion. So als hätten meine Worte sie tief verletzt, was ich noch nicht einmal ausschloss, kniff sie ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, was dank ihren stechend roten Augen einen unheimlichen Effekt hatte.
    „Ich bin nicht so wie jeder Andere, weißt du“, sagte sie kühl, aber mit fester Stimme. Dann wandte sie sich wieder um und lief weiter. Noch einen Moment stand ich etwas betroffen auf der Stelle, bevor ich ihr folgte.
    „Entschuldigung. Es kommen nur sehr viele auf dieselbe Idee, ohne an all die Hindernisse zu denken. Du scheinst mir aber sehr entschlossen.“
    „Schon gut“, murmelte Niobe. Ihre Stimme klang nun wieder genauso reglos kalt wie zuvor. „Du hast kein eigenes Ziel.“ Der von ihr angehängte Satz klang so wahllos und willkürlich, dass ich fast schon nachharkte, was sie damit sagen wollte, unterließ es dann aber, weil ich im Grunde genau wusste was er bedeutete.
    „Nicht wirklich. Ich soll Pokemon erforschen, aber im Grunde weiß ich bis jetzt noch nicht einmal wie ich das anstellen soll, deshalb werde ich erst einmal sehen. Vielleicht finde ich etwas was mich begeistern wird.“
    „Das ist gut“, antwortete Niobe warm. „Dein Serpifeu…“
    „Was ist damit?“ Sie ging jetzt zum ersten Mal darauf ein.
    „Es ist noch sehr jung.“
    „Habe ich auch schon vermutet. Es ist noch so verspielt, dass es schon wieder drollig ist.“
    „Ja“, Niobe nickte zustimmend, „es fehlt ihm noch an Erfahrung. Es wie ein Kind.“
    Nachdenklich musterte ich den Pokeball Serpifeus der in meiner Tasche lag.
    „Wie wäre es, wenn…“ Statt weiter zu sprechen, druckste sie etwas herum und entschloss sich dann plötzlich ihren Satz doch nicht zu beenden. Damit gab ich mich aber nicht zufrieden.
    „Was wolltest du sagen?“
    „…Wie wäre wenn ich dir helfen würde dein Serpifeu zu trainieren… für den Anfang.“
    „Das würdest du tun?“
    Niobe nickte zögerlich. „Sehr gern sogar. Eigentlich…“ Wieder stoppte sie mitten im Satz, konnte sich dann aber wieder dazu überwinden weiterzusprechen „Eigentlich findet in ein paar Tagen ein Turnier in Vapydro City statt. Ich hätte gern jemanden der mit mir dorthin kommt.“ Betroffen schaute sie zu Boden.
    Erneut schmunzelte ich über ihr zögerliches Verhalten.
    „Klar.“ Verwundert erhob sie wieder ihren Blick. Allem Anschein nach hatte sie nicht mit dieser Antwort meinerseits gerechnet. Zustimmend klopfte ich ihr mit der Hand auf die Schulter.
    „Die Chance mich von dem potenziellen zukünftigen Champ Einalls trainieren zu lassen, lasse ich mir doch nicht entgehen. Außerdem muss ich selbst nach Vapydro City.“



    Es dämmerte bereits. Die Wolken am Himmel hatten bereits einen warmen rot, orangen Farbton angenommen und zwei größere Vogelpokemon kreisten am Himmel. In Dausings Innenstadt herrschte reger Trubel, hier an den höher gelegenen Plätzen der Stadt war jedoch keine Menschenseele auszumachen. Den berühmten Uhrenturm Dausings sah man hier dafür noch besser als in anderen Teilen der Stadt. Die Zeiger der Uhr glänzten in den untergehenden Strahlen der Sonne und ausnahmsweise schien auch Niobe von der der schönen Aussicht Notiz zu nehmen.
    Nachdem wir uns ein Zimmer in dem nahegelegenen Pokemoncenter gesichert hatten, waren wir zu diesem Kampffeld gekommen um mir meine erste Lektion in Sachen Pokemonkämpfe zu unterziehen.
    Wäre es nach mir gegangen, hätte ich mich zu allererst ins Bett geschmissen und die nächsten drei Tagen durchgeschlafen, aber Niobe schien da anderer Meinung zu sein, denn als sie meine Zusage erhalten hatte, war ihr innerlicher Aufregungspegel aufs Maximum hochgeschossen und man konnte ihr förmlich ansehen, dass sie nichts lieber wollte, als meinem Serpifeu und mir das Kämpfen beizubringen, auch wenn ich Niobes Fähigkeiten immer noch nicht so recht einzuschätzen wusste.
    Sie warf mir einen raschen Blick zu, um dann in ihrer Tasche nach einem Pokeball zu kramen.
    „Ich werde mein neuestes Pokemon einsetzen damit wir etwa gleichauf sind.“
    Ich nickte zustimmend. In meinem derzeitigen Zustand konnte ich wohl keinesfalls gegen ein trainiertes Pokemon antreten.
    Wortlos ließ sie ein Pokemon aus dem Pokeball. Sofort nahm dieses eine Kampfhaltung ein. Es war ein geschmeidiges Marderartiges Pokemon mit runden Ohren und dichten beigefarbenen Fell. An Armen und Beinen färbte sich dieses jedoch rot. War das tatsächlich das Pokemon dass sie sich erst letztens gefangen hatte? Das Pokemon Lin-Fu, dass dafür bekannt ist nur in den nördlichsten Gegenden Einalls zu leben?
    „Serpifeu, komm raus“, sagte ich und befreite nun auch mein eigenes Pokemon aus dem Ball. Da ich Brave früher einige Male mit Felilou kämpfen gesehen hatte, wusste ich ungefähr wie ein Pokemonkampf auszusehen hatte, was mich jedoch nicht zu einem Experten machte. Viel eher schreckte ich jetzt sogar vor dem plötzlich aufflackernden Kampfeswillen Niobes zurück, der sie wie eine Aura zu umhüllen schien.
    „Heute werden wir nur einen kurzen Übungskampf machen“, erklärte diese und kniff ihre Augen zur Konzentration zusammen. „Bereit?“
    „Nein“, sagte ich betroffen. Doch statt auf meine ehrliche Antwort zu hören, entgegnete sie nur: „In Ordnung, dann geht es los.“
    „Was?!“ Ohne auch nur auf einen direkten Befehl Niobes zu warten, stürmte Lin-Fu nach Vorne auf mein ebenso verdattertes Serpifeu zu und holte nach einem Schlag aus.
    Panisch befahl ich meinem Pokemon auszuweichen, was es glücklicherweise in letzter Sekunde auch noch schaffte.
    „Erste Lektion: Vertraue deinem Gegener nicht. Rechne mit allem!“, rief Niobe mit fester Stimme. Verblüfft sah ich zu ihr herüber. Sie schien wie gewandelt, als hätte eine völlig andere Persönlichkeit von ihr Besitz ergriffen.
    „ Lin-Fu! Pfund Attacke!“ Erneut holte das Pokemon nach einem Schlag aus. Auszuweichen würde diesmal wohl nicht funktionieren.
    „Serpifeu, konter mit Rankenhieb!“ Sofort erhoben sich zwei schmale Ranken aus seinem Nacken und schossen pfeilgerade auf das nahende Lin-Fu zu, verfehlten es aber, als dieses mit einem gewaltigen Sprung in die Höhe mühelos auswich. Dabei hatte Niobe ihm nicht einmal einen Befehl dazu gegeben.
    Schon in der nächsten Sekunde traf die Pfund Attacke mein Serpifeu mit voller Kraft und schleuderte es mehrere Meter weit nach hinten, worauf es sich nicht mehr rührte.
    „Das ging schnell“, stellte Niobe fest und rief ihr Lin-Fu zurück.
    „Nun, es war das allererste Mal das ich mit Serpifeu gekämpft habe.“ Schnell eilte ich zu meinem Pokemon herüber und nahm es auf den Arm. Inzwischen öffnete es schon wieder die Augen und bewegte sich, worauf ich es sanft am Kopf kraulte. Allzu schwer konnte der Schaden also nicht sein.
    „Du hast noch kein einziges Mal mit ihm gekämpft?“, harkte meine Gegnerin mit leiser Stimme nach. Ich nickte, wunderte mich aber, wo die kühle Kämpferinnen Ausstrahlung Niobes von eben plötzlich hin war, denn nun schien sie wieder völlig die Alte zu sein.
    „Dafür… hat es sich aber gut geschlagen.“ Sie lächelte. Ganz nachvollziehen konnte ich ihre Antwort nicht, schließlich war der Kampf schon nach dem zweiten Angriff ihrerseits vorbei gewesen. Als wirklich gut, konnte man das wohl nicht bezeichnen.
    „Wenn du meinst. Ich sollte Serpifeu aber zuerst ins Pokemon Center bringen.“ Niobe nickte zustimmend.
    „Der Kampf hat Spaß gemacht, danke“, flüsterte sie mit einem herzlichen Lächeln im Gesicht. Ich runzelte die Stirn und fragte mich weshalb Niobe an einer solch leichten Herausforderung Spaß gehabt haben konnte, akzeptierte es dann aber stillschweigend und erwiderte ihr Lächeln.

    Legendäre Pokemon an sich fand ich eigentlich nie schlecht, schliesslich gehören sie inzwischen zu den Spielen dazu. Nur ein paar weniger wären nicht schlecht, denn inzwischen verkommen sie ein wenig zur "Allgemeinwahre". Vielleicht sollte es auch etwas schwieriger werden an diese zu kommen. Damit meine ich keine Events, sondern dass beispielsweise verschiedene Dinge im Spielverlauf gegeben sei müssen um ein an ein bestimmten Legendäres heranzukommen. So würde es doch gleich noch ein wenig interessanter werden um an ein solche heran zu kommen. Eine Abschaffung von Legendären halte ich nicht für sinnvoll.

    Die Johto Region gefiel mir bisher am besten. Sowohl von den Pokemon her, als auch von der Welt selbst. Irgendwie hatte ich so richtig das "Pokemon Feeling" als ich die Kristall Edition damals gespielt habe, weshalb sich die Johto bei mir am meisten eingeprägt hat. Auch wenn die Grafik bei weitem nicht so schön war, wie sie es heutzutage ist, hat mich die gesamte Landschaft von Johto in den Bann gezogen. Ein gab wirklich viele interessante Orte und auch die Arenaleiter empfand als mit die besten aus der Pokemonwelt.

    Ich mochte Perl persönlich ganz gerne. Irgendwie hatte der was sympathisches an sich und ich habe mich immer gefreut gegen in Kämpfen zu können, ganz im Gegensatz zu Silber, der mir nach einer Weile einfach nur auf die Nerven ging. Aktuell gefällt mir allerdings Matisse aus S2/W2 noch ein Stück besser, da er auch ein persönliches Motiv hat Team Plasma hinterherzujagen, statt nur von seinem Gerechtigkeitssinn getrieben zu werden.