Dabei bezieht sich die Maximalstrafe auf jeweils ein Tier. Wenn nun also eine solche Massentierzucht in Deutschland entdeckt wird und man die andauernden Schmerzen nachweisen kann (was schon durch einen engen Käfig und der Art nicht angemessenen Umstände belegt ist), wird es für den Betreiber und für die Mittäter sicherlich nicht nur eine Geldstrafe geben. Und selbst wenn dieses Gesetz weniger mit sich zieht als eines für Menschen, so ist das durchaus nicht zu unterschätzen und mit Sicherheit für einige Züchter ein Grund, nicht auf die profitablere Massentierzucht umzusteigen.
Das mag für richtig große Massentierzuchten gelten, aber was ist mit den Vermehrern, die es zu Hauf auch mitten in Deutschland gibt? Wirf mal einen Blick auf ebay - man kann sich vor den Anzeigen mit "Süße Katzenwelpen abzugeben" kaum retten. Die fallen definitiv auch unter Tierquälerei, aber dafür gibt es keine Regelungen. Da muss man schon kräftig betteln, damit überhaupt mal das Veterinäramt tätig wird und dort mal vorbeischaut. Eine kleine Wohnung, dreckig, eine Katze die 3x im Jahr Rassenmixbabys wirft und den Tierarzt nur vom Hörensagen kennt - das ist in Deutschland an der Tagesordnung und man ist quasi machtlos, weil das Tierschutzgesetz für diese Form fast nichts hergibt. Und das Veterinäramt schert sich um solche Fälle leider kaum noch.
Tierschutzorganisationen würden sich kümmern - haben aber keine rechtliche Handhabe, die können das maximal scheiße finden, aber nichts dagegen tun.
Ich kann nur von Katzen sprechen, aber ich bin im örtlichen Tierschutzverein aktiv tätig und versorge dort mit die Katzen, die der Verein beherbergt und versucht zu vermitteln. Wer behauptet, in Deutschland ginge es den Tieren gut, sollte zu einem Jahr Arbeit im Tierschutz zwangsverpflichtet werden. Jedes Jahr im Frühling und Herbst wissen wir nicht mehr wohin mit neuen Katzen, weil die Quarantäneboxen alle mit Müttern und ihren Würfen belegt sind. Ausgesetzt, misshandelt, ...
In einem der Ausläufe sitzt eine Katze, ca 4 Jahre alt, die vor allem Angst hat. Andere Katzen, Menschen... Sie hat ewig gebraucht, bis sie sich überhaupt anfassen ließ und auch heute noch müssen es ihre vertrauten Menschen sein (sie ist schon über einem Jahr im Verein), ansonsten beißt und kratzt sie. Sie wurde auf der Straße aufgesammelt, ich möchte nicht wissen, was ihr mal angetan wurde.
Eine andere Katze lebte nur oben unter der Decke, fauchte alles an, was sich bewegte und setzte regelmäßig Krallen und Zähne ein, weil sie einfach Angst hatte. Auch hier möchte ich nicht wissen, was diesem armen Tier widerfahren ist. Das war keine normale Scheuheit mehr, das war einfach nur pure Panik vor dem, was man ihr eventuell antun könnte.
Tierquälerei sind nicht nur Menschen, die gezielt Tiere quälen - das fängt für mich beim Aussetzen der Tiere an und geht beim gewissenlosen Vermehren weiter. Ich weiß, dass das Aussetzen von Tieren ebenfalls strafbar ist, aber man kann es viel zu wenigen Leuten einfach nachweisen. Die Strafen müssten drastisch erhöht werden, in der Hoffnung, dass es vielleicht ein paar Leute abschreckt. Ich bin auch der Meinung, dass die Strafen für Tierquälerei viel zu niedrig sind. Ich sehe die Folgen jeden Tag im Tierschutz.