Felix stand auf einem schmalen Pfad, von dem aus er ein kleines Dorf erkennen konnte. Natürlich, er befand sich in seinem Heimatdorf Ebenholz City. Ruhig spazierte er so vor sich hin, ging weiter den Weg entlang, bis er das Bergdorf erreichte. Es war immer wieder schön durch die Berge zu wandern und dabei an alten Geschichten zu denken. Felix spazierte weiter durch Ebenholz City und mit jedem Schritt bemerkte er immer mehr, dass sich das Dorf wie ausgestorben anfühlte. Rundherum konnte er niemanden sehen, nicht einmal ein Pokemon konnte er ausfindig machen. Doch plötzlich hörte Felix von weit her das rauschende und überschwappende Geräusch von Wasser.Kam es etwa aus der Drachenhöhle? Fragte er sich, obwohl er sich das bei dem ruhigen See in der Drachenhöhle nicht vorstellen konnte. Noch ehe er sich auf den Weg machen wollte um der Sache auf dem Grund zu gehen, veränderte sich plötzlich das Bild und Felix fand sich sich auf dem Steg von Route 104 in der Hoenn-Region wieder. Vor ihm war das Meer, in dem sich gefährlich hohe Wellen gebildet hatten und den kleinen Strand zu überschwemmen drohten. Felix hatte Mühe sich an dem kleinen Steg festzuhalten, um nicht von den wütenden Wellen mitgerissen zu werden. Felix wollte dem Wasser entkommen, sich von den wilden Strömungen in Sicherheit bringen, doch das Wasser staute sich vor ihm auf und als er sich zum Strand umdrehen wollte, verblasste dieser plötzlich vor seinen Augen und Felix befand sich mitten auf offener See.
Vor Schreck riss Felix seine Augen auf. Verwundert sah er sich um und stellte fest, dass er wieder in die Realität zurückgefunden hatte. Felix war erleichtert, als er sich wieder auf dem Rücken des Wailmers wiederfand. Offenbar war er während ihrer Reise über das Meer kurz weggenickt. Felix schüttelte seinen Kopf, als erhoffte er sich somit seine Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen und seinen wahrlich beängstigenden Traum abzuschütteln. Okay, alles ist gut.....es war nur ein Traum. Es gibt gar nichts zu befürchten....redete er sich im Stillen ein. Doch bald erkannte Felix dass die unruhigen Bewegungen des Wassers in Wahrheit kein Traum gewesen waren. Das sonst so friedliche Wasser, hatte sich nun in unruhigen Wellen verwandelt und es schien alles von dem riesigen Pokemon auszugehen, das sich nun vor ihnen befand. Das ist also ein Wailord....? Und es scheint aus irgend einem Grund sehr wütend zu sein. Noch dazu versperrte es den Weg. Wir müssen einen Weg finden, an ihm vorbeizukommen. Die Frage ist nur....wie?
Felix hätte mit seinen Pokemon ja sehr gerne ausgeholfen, jedoch wusste er nicht so recht, wie er sie gegen dieses riesige Wailord ankommen sollten. Knacklion könnte er hier auf offener See sowieso nicht einsetzen, also konnte er dieses Pokemon ohnehin nicht wählen. Felix fragte sich, ob Sniebel es noch einmal mit Zureden versuchen sollte, aber ob das bei so einem riesigen Wailord auch funktionieren würde? Auch sein Frizelbliz wäre mit Donnerwelle eigentlich eine gute Wahl, jedoch war die Entfernung zu weit weg. Die ganze Sache wäre natürlich wesentlich einfacher, wenn der ganze Boden aus Erde bestehen würde, aber leider sah man rundherum nur salziges Wasser, was das ganze Ereignis natürlich erheblich schwieriger gestaltete.
Andere Ideen fielen Felix nun leider nicht mehr ein, da die meisten Attacken seiner Pokemon auf Angriff spezialisiert sind und er wollte das Wailord auch nicht bekämpfen. Das eigentliche Ziel sollte ja sein, das Vertrauen des Pokemons zu gewinnen, daher wäre es sinnlos es zu bekämpfen.
Plötzlich wurde das Meer wilder und das Wasser verwandelte sich in einen Strudel. Felix wusste ganz genau, um welche Attacke es sich hier handelte. Whirlpool! Oh nein, das musste irgendwann einmal kommen. Felix weitete seine Augen, als müsste er an ein unbehagliches, vergangenes Erlebnis nachdenken. Und so war es auch. Jeder der schon einmal die Strudelinseln in Johto bereist hatte, der vergaß diese Momente nie mehr. Er wusste nur zu gut, als er sich mit seinem damaligen Pokemon Garados, durch die Strömungen gekämpft hatte. Ein leichtes Seufzen konnte man aus Felix’ Lippen wahrnehmen, als er sich plötzlich seinen alten Freund Garados wieder in seinem Team wünschte. Es hätte uns hier sicher sehr helfen können. Aber Garados war nun einmal zu Hause, genau wie Seedraking und seine anderen alten Pokemonfreunde. War Felix erst in Gedanken gewesen, so schüttelte er nun plötzlich den Kopf, als wollte er einen Gedanken loswerden. Es macht nichts, dass meine alten Freunde nicht hier sind. Ich habe mich dazu entschieden von neu anzufangen und deshalb werde ich auch nur die Pokemon einsetzen, die ich während meiner bisherigen Reise gefangen habe. Natürlich ist es immer leichter, wenn man ein stärkeres Pokemon ins Team holen kann, aber so wie es jetzt ist, ist es auch in Ordnung. Ich werde schon zurecht kommen. Und außerdem...bin ich jetzt nicht mehr allein.
Felix’ Blick wanderte zu seinen Kameraden, die ebenfalls mit der starken Strömung zu kämpfen hatten. Der Whirlpool eines Wailords hatte es schon in sich und Felix hoffte, dass sie bald einen Weg finden würden, das Walpokemon zu beruhigen, ehe es noch zu einem schlimmen Unfall kommt.
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Kaum hatte Sarah ihr Team den anderen gegenüber offenbart, überschlugen sich förmlich die Ereignisse, denn das Wailord begann die gesamte Gruppe anzugreifen. Zuerst konnte Sarah die Art des Angriffs nicht deuten, denn mit Wasserpokémon kannte sie sich zugegeben zu wenig aus. Was aber auch immer es war, es war definitiv gefährlich. Dann hörte sie noch wie Cora irgendwas von Whirlpool rief und Sarah musste schlucken. Das war ... Ihre weiteren Gedanken gingen unter, denn mitten unter der Gruppe bildete sich ein immenser Strudel, der die meisten Mitglieder der Gruppe mitriss. "Ach du ..." Sarah konnte den letzten Teil des Fluchs gerade noch unterdrücken. Das Wailmer unter ihr begann gegen die wilde Strömung anzukämpfen. In dem Moment als sich der Strudel gebildet hatte, drängte sie sich eng an Felix Rücken und schlang ihren Arme über seine Hüfte. Sie wäre ansonsten glatt vom Wailmer gerutscht und ins Wasser gefallen. Nur ein kleiner Teil von ihr hoffte dass es ihrem Vordermann nichts ausmachte, aber der meiste Teil ihrer Persönlichkeit war das ganze sowas von egal. Das Mädchen vergrub ihren Kopf in den breiten Rücken vor ihr und sie zwang sich ruhig zu atmen und nicht nicht in Panik zu verfallen. Das würde sowieso nichts bringen. Sie musste sich unbedingt beruhigen und hoffte dass der Albtraum bald zu ende war. Er musste doch irgendwann enden oder etwa nicht? Immer wieder durchlief ihrem Körper kleine Zitterattacken. Sie hielt die Augen geschlossen und wollte sie erst wieder aufmachen, wenn sich die Umgebung wieder beruhigt hatte. Am liebsten wäre sie ganz weit fort. Wieso war sie auch auf diese dämliche Idee gekommen auf diese Reise zu gehen? Wenn sie nicht gegangen wäre, wenn sie nicht so dumm und naiv wäre dann wäre all das schlimme nie passiert. In ihrer Panik bemerkte sie nicht wie sich langsam ihre Augen mit Tränen füllen die nach und nach ihre Wangen herunterrollen.
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Diese Seereise hatte sich Felix wirklich anders vorgestellt. Eigentlich hatter er sich darüber gefreut einen schönen, ruhigen Ausflug über das Meer zu machen. Doch stattdessen musste er sich mit den anderen Pokemontrainerin mit wilden Strömungen zufriedengeben. Aber dies war nun einmal das Leben eines Pokemontrainers: man wusste nie was einem auf seinen Reisen erwarten würde und genau das machte die ganze Sache auch so spannend. Aber diese Spannung konnte auch zur Gefahr ausarten, so wie Felix sie nun vor sich hatte. Die See war rau und das Wasser wurde immer unruhiger. Der blonde Pokemontrainer konnte sich mit einem Mal gar nicht mehr vorstellen, dass das Meer vor einigen Augenblicken noch völlig friedlich gewesen war. Rundherum nahm Felix hektisches Gemurmel wahr und wie man von allen Seiten Lösungen finden wollte, um sich aus dieser brenzligen Situation zu befreien. Auch die Wailmer versuchten gegen den Strudel anzukommen und der blonde Junge spürte wie auch ihr Wailmer gegen das wilde Wasser ankämpfte. Felix versuchte nebenbei den Worten des schwarzhaarigen Jungen zu lauschen, der nun erklärte wie die Gruppe sich in einem Strudel zu verhalten hatte. 'Mit der Fließrichtung des Strudels schwimmen...' - Ja, das scheint mir sehr plausibel zu sein, doch wenn ich mir die Strömung so ansehe ist es eher leichter gesagt als getan. Im Moment habe ich aber ohnehin keine anderen Möglichkeiten, als auf die Anweisungen des Dunkelhaarigen zu vertrauen. Hach...wie sehr hätte ich mir gewünscht, mir eines meiner Wasserpokemon herschicken zu lassen...nur für diesen Moment, um uns heil aus den Fängen des Ozeans retten zu können und um dieses Wailord ruhig stellen zu können. Aber Seedraking und Garados waren nuneinmal nicht mehr in meinem Team, daher muss ich jetzt leider ohne sie auskommen. Es würde schon irgendwie hinhauen, es muss einfach irgendwie hinhauen. Es gab schließlich immer noch Hoffnung und diesesmal bin ich von einer großen Gruppe mit verschiedenen Personen umgeben. Wir müssen nur zusammenhalten, dann werden wir uns von dieser brenzligen Lage schon befreien können.
Immer noch mit der Strömung kämpfend, versuchte sich Felix festzuhalten und dabei so gut es ging, sich nicht an die Tiefen des Meeres zu erinnern, in die er jeden Moment fallen könnte. Felix zuckte überrascht auf, als Sarah sich plötzlich an seine Hüfte klammerte und registrierte dann, dass sie fast davor gewesen war, in die reißenden Strudel zu fallen. "Alles okay, bei dir?" ,fragte Felix, aber er merkte sofort, dass diese Frage überflüssig gewesen war, da Sarah im Moment alles andere als okay wirkte. Er spürte wie unruhig sie wurde und sie plötzlich zu zittern begann. "Ist schon gut....hör mir zu....du musst dich jetzt ruhig verhalten. Wir dürfen in dieser Situation nicht in Panik verfallen.", versuchte er sie zu beruhigen. "Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, aber wir müssen uns aus dieser Strömung irgendwie befreien können und dafür müssen wir zusammenarbeiten, denn alleine schaff ich das leider nicht." Nun erinnerte sich Felix an Mikaels Erklärung und da er nicht wusste, ob Sarah sie in ihrer Panik auch gehört hatte, versuchte er ihr diese noch einmal näher zu bringen: "Wir sollten ebenfalls zusehen, dass wir aus der Mitte so gut es geht wegkommen und die Wailmer dazu zu bringen, in Fließrichtung mit des Strudels zu schwimmen. Damit sollten wir uns mithilfe der Zentrifugalkraft aus dem Strudel befreien können. "
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Sarah selber registrierte anfangs nur dass ihr Vordermann seinen Mund geöffnet hatte um irgendwas zu sagen. Er hatte sich an sie gewandt. Sie verstand jedoch kein Wort. Zumindest anfangs nicht. Dies war teilweise daran geschuldet dass der Lärm des Strudels jedes zweite Wort zu verschlucken schien und zum anderen war sie noch zu panisch und in Selbstmitleid versunken um auf die gesprochenen Worte zu verstehen. Es schienen Worte der Tröstung zu sein, zumindest las sie dies aus seiner Mimik und dies brachte sie dazu dass sie sich in der Tat wieder ein wenig beruhigte. Seine Anwesenheit hatte in der Tat was Beruhigendes an sich und obwohl sie ihn kaum kannte, fühlte sie sich in seiner Umgebung gleich sicherer. Sie spürte dass er als Trainer sehr erfahren war, denn er strahlte etwas in der Art aus. Auch wenn sie es nicht genau deuten konnte. Das alles war doch peinlich dass sie sich in seiner Anwesenheit so gehen ließ und sie sich benahm wie ein Kleinkind. Sie dachte bei sich, dass sie sich endlich zusammenreißen musste. So war keinem geholfen. Außerdem wollte sie keine Last für Felix sein. Sarah atmete ein paar Mal tief ein und aus. Dann vernahm sie seine Worte, die ihr Mut machen soll und das taten sie auch. Er erläuterte ihr seinen Plan, okay es waren eigentlich die Anweisungen von Mic aber das tat nichts zur Sache. Sie hörte zu, wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus ihren Augenwinkeln und sagte: "Danke. Deine Worte haben mir sehr geholfen mich wieder zu beruhigen. Mich hatte wohl eine richtige Panikattacke erwischt. Wie übel. Aber nun geht es wieder. Keine Sorge. Es tut mir leid falls ich dir zur Last gefallen bin … Was die Taktik angeht, hast du Recht. Das sollten wir so machen.“ Sarah wandte verlegen ihr errötetes Gesicht ab und beugte sich zu ihrem Wailmer, das sehr unruhig war. Sie sagte zu ihm: “Beruhig dich mein Kleines. Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt haben sollte. Es war nicht meine Absicht. Komm wir versuchen gemeinsam aus dem Strudel zu entkommen. Du hast es gehört, versuche in die gleiche Richtung zu schwimmen wie das Wasser des Strudels.“ Sie streichelte die nasse glatte Haut des Pokémons und sie hoffte dass es sie verstanden hatte. Durch dessen Körper lief eine Art zustimmendes Schnaufen und es begann der Anweisung zu folgen. Sarah atmete erleichtert auf. Sie behielt jedoch ihre Arme um Felix Hüften, denn sie wollte auf keinen Fall wieder ins Wasser rutschen und sie hoffte dass Felix es ihr nicht übel nahm.
OT: Hier kommen nun die Posts von Destiny Moon und mir. Ich übernehme den ersten Teil und der zweite kommt dann von Destiny Moon.