Felix war noch immer sehr erstaunt darüber, wie sehr Sarah ihm vertrauen musste, sodass sie ihm ihre Geheimnisse mit ihm teilte und ihm vorschlug Teil dieser Gruppe zu werden. Das bedeutete für Felix sehr viel, schließlich hatte er lange kein Gefühl mehr für Vertrauen verspürt. Endlich schenkte ihm jemand wieder Hoffnung unddas war für ihn wie ein wertvolles Geschenk, das er lange Zeit nicht mehr erhalten hatte.
Felix sah Sarah noch nach während sie zu den anderen Trainern ging, um ihnen alle neuen Informationen mitzuteilen. Er verstand es so, dass er fürs erste einmal draußen warten sollte, bis Sarah den anderen alles erklärt hatte. Also tat Felix es so und blieb schweigend stehen, während er Sarahs Stimme aus der Hütte hören konnte, als sie gerade ihre Ansage machte. Der Pokemontrainer hielt seine Arme verschränkt, lehnte sich an die Holzwand der Hütte und ließ sein Blick über das Meer und die Wailmer schweifen, um in seinem Inneren ein wenig Ruhe zu finden. Felix war sehr verwundert, als er ein nervöses Gefühl in seiner Magengegend verspürte. Der blonde Trainer wusste nicht ganz wie er sich gegenüber den anderen verhalten sollte. Es war ewig her seitdem er mit anderen Trainern zusammen eine Reise angetreten war. In letzter Zeit war er eher mehr für sich und seine Pokemon gewesen, weil er einfach eine Auszeit von all dem Trubel brauchte. Und Felix' ehemalige Kollegen von Team Rocket konnte er nicht wirklich als Freunde bezeichnen, mit denen er durch Dick und Dünn gegangen war. Zumindest jetzt nicht mehr und Felix spürte wieder eine leise Wehmut in seinem Herzen. Doch Felix zwang sich seine Gedanken abzuschütteln. Nein! Aufhören! Das ist doch jetzt alles Schnee von gestern, ich muss endlich von diesen schlechten Gedanken loskommen und nach vorne schauen. Ich bin jetzt in der Hoenn-Region, eine Region die ich vorher noch nie gesehen habe, ich hab einen Neuanfang gewagt, mit neuen Pokemon an meiner Seite. Und jetzt kann ich endlich wieder mein Gutes Herz unter Beweis stellen, ich darf mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Und ich darf nicht mehr so oft an diese schwierigen Zeiten denken, sondern muss nach vorne in die Zukunft blicken...auch wenn es mir schwer fällt von manchen Dingen loszukommen, die sich so nicht leicht verarbeiten lassen. Und wenn ich meinen neuen Weg gehen möchte, dann muss ich mich dieser Gruppe anschließen und ihnen helfen. Vielleicht finde ich durch meine guten Taten dann endlich meinen inneren Frieden?
Nach einer Weile beschloss Felix sich zu der Gruppe zu gesellen und sich vorzustellen. Behutsam öffnete er die Tür, rückte seinen Hut zurecht und verschwand in Mr. Bracks Hütte. Als er drinnen war, lies Felix seinen Blick schweifen und musterte die Personen, die im Raum saßen. Es waren recht viele jüngere Trainer, stellte Felix fest. Aber manche schienen durchaus auch in seinem Alter zu sein, eine recht gemischte Gruppe also. Trotzdem...etwas in Felix sagte, dass er sich behutsam ausdrücken sollte und seine wahren Stärken noch nicht preis geben sollte, zumindest nicht für den Anfang. Aber Felix würde sich sowieso dagegen sträuben, fremden Menschen mehr von ihm zu erzählen als überhaupt nötig war. Ich werde mich einfach kurz vorstellen, sagen wo ich her komme und beschreiben, dass es mich nun nach Hoenn verschlagen hat. Ja...genau so.
"Hallo!", begann Felix zu sprechen, seine grünen Augen wirkten ruhig. " "Ich heiße Felix Golding und ich hab mich dazu entschlossen mich euch anzuschließen. Eigentlich bin ich ein Reisender aus Johto und noch nicht lange in der Hoenn-Region, darum bin ich noch nicht mit allen Orten und Pokemon vertraut, die es hier gibt. Aber seit ich hier bin hab ich auch schon viele, nette Eindrücke gewinnen können und hab mir sogar schon zwei Pokemon aus dieser Region fangen können. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit." Seine Stimme verstummte und als Felix seine Vorstellung beendet hatte, ließ er noch einmal seinen Blick auf die Trainer ruhen, die vor ihm saßen und ihn aus neugierigen Augen zu mustern schienen.
Dann wandte sich Sarah ab, um nach den Wailmern zu sehen, die für die Überquerung des Meeres gezähmt werden müssen. Felix schaute ihr nach und sah, wie sie versuchte ein Wailmer mit einer Beere anzulocken. Das walartige Pokemon schien schon einmal eine kleine Reaktion zu zeigen. Vielleicht konnte Felix ja auch noch etwas tun? Er überlegte kurz, bis ihm plötzlich der Gedanke kam, eines seiner Pokemon einzusetzen, um das Wailmer zu überzeugen. Aber welches eignete sich am besten dafür? Frizelbliz wohl eher nicht, weil es ein Elektropokemon ist, Felix befürchtete, dass das Wasserpokemon eher misstrauisch reagieren würde. Und Knacklion wollte er auch nicht einsetzen, weil es als Bodenpokemon so seine Schwierigkeiten mit Wasser hatte. Da blieb also nur noch eines: Sniebel. Es war immerhin ein Eispokemon, also könnte das funktionieren. Außerdem ist Sniebel von den Dreien am längsten in Felix' Team, daher wusste er, dass er sich auf es verlassen konnte. Felix bahnte sich einen Weg zu Sarah und dem Wailmer. "Soll ich dir helfen?", fragte er mit einem Lächeln an Sarah gewandt und holte sich Sniebels Pokeball hervor. "Komm raus mein Freund, hilf uns das Vertauen von diesem Wailmer zu gewinnen, damit wir mit ihm das Meer überqueren können." Sniebel erschein und schon versuchte es, mit dem Wailmer zu kommunizieren. "Sniebel! Sniebel!" Das Walpokemon richtete seine Augen auf das kleine, schwarze Pokemon und es schien nun auf jeden Fall neugierig geworden zu sein. Nun blickte es zwischen Sarahs Beeren und Felix' Sniebel hin und her.